Schweiz 2012.04

Faulensee/Schweiz – April 2012

Auch in 2012 haben wir die liebe Verwandschaft in der Schweiz in Faulensee am Thuner See besucht! Vielen Dank für Kost & Logis! Wir kommen gerne wieder :-)

08.04.2012

Ganz früh morgens sind wir aufgestanden. Gut, ganz früh war es nicht, aber zumindest halb 6 am Morgen. Schnell alle Klamotten ins Auto geworfen, nochmal ins Haus ob alles in Ordnung ist und los. Und nochmal angehalten und zurück ins Haus, um das Portemonnaie zu holen und dann waren wir um 7 Uhr mit dem Yeti auch schon auf der schön leeren Autobahn und rollten Richtung Süden.

Ich wollte den Yeti spritsparend fahren und wunderte mich, warum ich den verdammten Verbrauch laut Anzeige nicht unter 10 Liter bekam. Irgendwann ging mir aber auf, dass es in den Kasseler Bergen durchaus schwierig ist, die Gipfel zu erklimmen und trotzdem kein Bezin durch die Einspritzdüsen zu pumpen. Irgendwie muss unser Gewicht ja den Berg hinauf. Bis zum ersten Tankstopp hatte ich dann einen Verbrauch von 10,8 Liter herausgefahren. Und die Sonne lachte!

Bis kurz vor die Schweizer Grenze sind wir super durchgekommen und haben in der Ecke um Lörrach angehalten, um einen Blick auf den Rhein zu werfen. War zwar nur ein kleiner Nebenkanal, aber trotzdem schön.

Kurz darauf passierten wir die Zollanlagen und rollten dann auf den geschwindigkeitsbegrenzten, eidgenössischen Fahrbahnen Richtung Thuner See. Die Schweiz unterstützt mit den Tempolimits meine Bemühungen Benzin zu sparen und die Verbrauchsanzeige präsentierte zeitweise sogar eine 4 vor dem Komma.

Als wir nach ziemlich genau 7 Fahrtstunden am Ziel angelangten, hatte sich die Sonne hinter dichten Wolken versteckt und die schönen Berge waren hinter Wolken und Dunst verhangen.

Egal, angekommen! Nach der herzlichen Begrüßung haben wir das Gästezimmer bezogen, uns ein bisschen frisch gemacht und ausgeruht. Als dann die Dame des Hauses auch nach Hause kam, hatte die Sonne die Wolken wieder vertrieben und ein kleiner Spaziergang durch den Ort war angesagt. Ich find’s hier ja wunderschön und bin ein bisschen neidisch, dass andere dort wohnen, wo wir Urlaub machen. See, Berge, Sonne … alles da!

Den Abend haben wir bei einem Gläschen Laphroaig ausklingen lassen.

09.04.2012

Als wir an diesem Morgen aufstanden, war die Hausherrin bereits zur Arbeit. Auch am Ostermontag wollen die Patienten im Krankenhaus versorgt sein. Wir haben also nur mit dem Gastgeber zusammen gefrühstückt und sind dann nach ein bisschen Dösen Richtung Bern aufgebrochen. Dort wollten wir den Zoo besuchen. Allerdings musste ich vorher noch die neue Kamera bei weniger Dunst ausprobieren.

Vom Balkon aus hat man einen schönen Blick auf das Niederhorn. Das kannte ich schon und so hat es die alte Kamera auch fotografiert. Was ich aber noch nicht wusste ist,

dass da oben auch eine Drachenfliegerrampe ist :-o Die Bilder sind vom gleichen Standpunkt aus aufgenommen, der Ausschnitt ist exakt gleich groß und im gleichen Verhältnis verkleinert worden. Das macht mir wirklich Spaß! Und der Akku ist seit dem Kauf auch noch nicht neu aufgeladen worden.

In Bern geht es mir wie in jeder anderen größeren Stadt: ich mag dort kein Auto fahren. Ich kann’s nicht leiden. Großstädte sind nicht meine Welt. Wir haben trotzdem den Zoo gefunden und sogar einen Parkplatz recht nah am Eingang bekommen. Der Zoo selbst ist recht unspektakulär – finde ich. Ist deutlich kleiner als der in Osnabrück, allerdings sind die einzelnen Gehege teilweise deutlich liebevoller angelegt.

Und am Eingang sind immer die Flamingos! Es gibt einen ziemlich großen Bereich, den man ohne Eintritt zu zahlen begehen kann. Nur die Aquarien und die „richtig wilden Tiere“ kriegt man nur gegen Franken zu sehen. Haben wir natürlich gemacht.

Leoparden, Wisente, Affen und viele, viele Fische. Ich mag Aquarien. Und ich mag die neue Kamera, die nun endlich auch ohne Verrenkungen halbwegs erträgliche Bilder von Fischen im schummerigen Licht macht.

Wenn ich mir mal die Anleitung durchlese und ein bisschen übe, wird das womöglich noch schöner. Die Zeit ging recht fix vorbei und wir haben unsere Gastgeberin nach der Arbeit vor dem Krankenhaus abgeholt, um einen Abstecher in den französischsprachigen Teil der Schweiz zu machen. Nach Gletterens, wo das neue Domizil entstehen soll. Den Bauplatz mit den Umrissen des Hauses kann man schon besichtigen.

In der Schweiz muss man die Außenmaße des Hauses vor dem Bau ein paar Wochen markieren und stehen lassen, damit die Nachbarn entscheiden können, ob ihnen das so passt. In dem Fall ist es bereits gegessen. Danach sind wir noch an den nur 15 Minuten entfernten Strand gelaufen und haben den See bewundert.

Wobei ich die Aussicht am Thuner-See ganz ehrlich ein bisschen schicker finde ;-) Nach der Hausschau ging’s über Bern wieder zurück nach Faulensee, wo eine leckere Gyrossuppe zubereitet wurde. Weit vor Mitternacht sind wir ins Bett gefallen und haben tief und fest geschlafen.

10.04.2012

Bei strahlendem Sonnenschein sind wir in unserem Kurzurlaubverwandschaftsbesuchsdomizil aufgewacht und haben uns bei einem ausgiebigen Frühstück gestärkt. Heute mussten beide Gastgeber zur Arbeit und wir hatten einen kleinen Ausflug geplant.

Allen gut gemeinten Vorschlägen zum Trotz, welche Stadt man besichtigen könnte oder welchen Ort besuchen, hatten wir ein Ziel auserkoren, welches wir bereits zweimal vorher besucht hatten: die Axalp. Mal ehrlich, warum fährt man denn in die Berge, wenn nicht um genau diese anzusehen? Ich finde das herrlich – noch besser, wenn ein See in der Nähe ist. Die Schilder ganz unten bei Brienz haben wir geflissentlich übersehen. Diese bedeuteten uns, dass man nur mit Winterbereifung – bis ganz oben gar mit Schneeketten – auf den Berg darf kann soll. Mumpitz, wir haben doch Allrad und es ist 17°C warm. Außerdem, Schnee? Wo?

Den Schnee haben wir dann schon nach der Hälfte der Auffahrt gefunden, rechts und links neben dem schmalen Weg. Aber nicht auf der Fahrbahn und wir sind denn auch völlig problemlos oben angekommen. Die Skisaison ist ein oder zwei Tage vorher beendet worden, es waren keine anderen Gäste vor Ort und die Läden hatten alle zu. Ruhe! So soll es sein. Haben dann schnell die leichten Schuhe gegen die festen Wanderschuhe getauscht, die Windjacken umgehängt und los.

Viel schönere Landschaften kann ich mir wirklich nicht vorstellen. Das Laufen auf der leicht angetauten Skipiste ist ein bisschen anstrengend, aber sobald Schatten auf den Weg fiel, war alles wieder fest und man konnte prima laufen. Wir haben allerdings nur einen kleinen Spaziergang von ca. 1 Stunde gemacht. Danach war der Weg nicht mehr von den Pistenraupen geplättet und wir hätten tatsächlich die steile Skipiste hinauf gemusst. Ich wollte das – wurde aber vom Rest der Familie überstimmt.

So haben wir dann eben „nur“ die knallige Sonne und die Aussicht genossen und haben uns langsam auf den Rückweg zum Auto gemacht. Wir hätten nun doch noch ein Eis oder sowas gegessen, wenn denn ein Restaurant geöffnet hätte … aber irgendwas ist ja immer. Im Auto gab es Mars und Cola, das musste reichen. Die Abfahrt war genauso spaßig, wie das herauf fahren. Ich durfte sicherheitshalber nur direkt vor mir auf die Fahrbahn schauen und auf gar keinen Fall rechts oder links gucken. Dort ging’s nämlich zumeist senkrecht nach unten und zwischen Außenspiegel und „Abgrund“ war es oft kein halber Meter.

Unten angekommen haben wir den Weg Richtung Brienz eingeschlagen und bei der ersten sich bietenden Gelegenheit am See angehalten. Man kann wirklich jede beliebige Stelle nehmen, weil es überall gleich gut aussieht :-)

Den Rückweg haben wir entlang der jeweils nördlichen Seeseiten (Brienzer- und Thuner-See) gewählt, um noch etwas von der Landschaft zu sehen und weil man auf der Südseite auch stellenweise durch lange Tunnel vom Gucken abgehalten wird.

Hatten echt richtig Glück mit dem Wetter! Als wir wieder in Faulensee ankamen, war der Himmel bereits bewölkt und es war spürbar kälter geworden. Es gab die aufgewärmten Reste der Vortage zum Abendbrot und ich habe mich um kurz nach 20 Uhr ins Bett gelegt, weil ich hämmernde Kopfschmerzen bekommen hatte, die sich auch von den Tabletten nicht beeindrucken ließen. Die anderen haben noch einige Zeit gespielt und geredet … hätte ich womöglich auch lieber gemacht, als mich im Bett hin und her zu wälzen.

11.04.2012

Um kurz nach sieben habe ich die Augen aufgeschlagen und zuerst auf die Schädeldecke gefühlt. Puckerte noch :-( Allerdings längst nicht so stark wie am Vorabend. Vielleicht wird das ja was. Aber der Rücken fühlte sich an, als hätte ich alleine die Pyramiden von Gizeh gebaut. Ich brauche wohl mein eigenes Bett, in das sich mein Rücken schon eine Form hineingelegen hat. Kerl, was bin ich alt. Nach ein bisschen rumlaufen im Zimmer und recken und strecken, ging es aber. Und nach der Dusche waren dann auch die Kopfschmerzen ganz weg. Bin dann mit dem Yeti zum Bäcker gefahren – im Gegensatz zum Vortag regnete es nämlich Bindfäden – und habe uns mit frischen Backwaren versorgt. Für ein paar Tüten Brötchen, eine Packung Salami und einen Pott fair gehandelten Honig aus Guatemala habe ich 32 Schweizer Franken bezahlt. WTF? Und die Eidgenossen sehen nicht alle wie Hungerhaken aus, da muss es Leute geben, die sich tatsächlich regelmäßig Nahrungsmittel leisten können. Geschmeckt hat das alles jedoch sehr gut, vor allen Dingen der Honig war klasse!

Nach dem Frühstück war das Wetter immer noch nicht besser, aber wir hatten für heute eh nur rum gammeln geplant. Alex wollte raus und mit ihrer Schwester Geocachen ausprobieren. Sogar in Faulensee sind reichlich Caches versteckt, die gefunden werden wollen. Leider war das Wetter eher nach innerhäusigen Beschäftigungen.

Und so haben wir dem Nachwuchs ein neues Spiel nahe gebracht. Klappte für die kleine Variante schon erstaunlich gut. Zumindest hat er die Grundlagen sehr schnell begriffen!

Kurz nach Mittag sind wir dann aber doch raus, nachdem die Sonne ein ganz klein wenig raus kam und es ein bisschen freundlicher wurde. Der erste Cache, den wir versuchten, entpuppte sich als ein Mystery-Cache und wir hatten keine Lust auf Rätselraten. Glücklicherweise war in der Nähe auch ein Traditional, den wir alsbald suchten.

Die App auf Alex‘ Handy funktionierte auch offline ganz ausgezeichnet und wir hatten keinerlei Probleme, dem Versteck näher zu kommen. Zu unserem Glück war der allererste Cache den wir je gehoben haben, auch noch recht einfach zu finden und zusätzlich noch größer als eine Filmdose. Die Frau war begeistert!

Haben uns ins Logbuch eingetragen und sind dann wieder Richtung Wohnung gegangen. Der kleine Hügel ist von oben betrachtet gar nicht so klein und der Abstieg war steil und wetterbedingt glitschig.

Tim und ich haben uns auf’s Sofa verzogen, Film geguckt bzw. am Rechner etliche Mails geschrieben, während Alex und die Gastgeberin noch einen kurzen (naja, fast 2 1/2 Stunden) Spaziergang angehängt haben. Und abends hat die Sonne dann ganz kurz noch mal alles gegeben! Was ein schöner Ausblick vom Balkon :-)

Nach dem leckeren Abendessen bestehend aus Curry-Linseneintopf und Weißbrot wurde noch bis spät in die Nacht „Uno“ gespielt, bevor wir uns zum Ausruhen vor der Heimfahrt ins Bett legten!

12.04.2012

Der letzte Morgen im wunderschönen Faulensee begrüßte uns sonnig und freundlich. Brötchen wurden vom nahe gelegenen Volg-Markt geholt und der Kaffee machte frisch für die Fahrt. Wenn so eine weite Strecke vor mir liegt, bekomme ich immer rennende Füße und kann es gar nicht haben, wenn ich dann noch lange rum sitze und erzähle.

Passend dazu verdunkelte sich der Himmel zusehends und um halb 11 saßen wir dann im Yeti und bogen auf die Autobahn Richtung Thun ein. In diesem Augenblick tröpfelte es leicht auf die Windschutzscheibe. Das blieb dann auch den ganzen Tag lang so. Sind aber trotzdem prima durch gekommen!

In Pfungstadt haben wir einen kleinen Zwischenstop bei einer kleinen, aber feinen Bäckerei eingelegt und Alex‘ Tante besucht. Wir wurden sehr herzlich begrüßt und stärkten uns mit leckerer Schokoladencreme- und Nuss-Nougat-Torte. Wobei natürlich der Kaffee nicht fehlen durfte! Vielen, vielen Dank noch einmal!

1 1/2 Stunden später saßen wir aber schon wieder im Auto und rollten Richtung Heimat. Der kleine Junge hatte bereits angefangen zu quengeln und ich wollte auch die eigenen vier Wände wieder sehen. Zu Abend gegessen haben wir bei einer großen amerikanischen Restaurantkette und von da war es dann nur noch ein Katzensprung, bis wir wieder in Eidinghausen auf den Hof rollten. Wieder mal ein sehr schöner Kurzurlaub. Die Gegend da unten ist wirklich wie aus dem Bilderbuch! Und es hat alles geklappt, was ich mir vorgestellt habe: Axalp hoch fahren, im Schnee spazieren gehen und Flugzeuge fotografieren. Waren kleine Ziele, aber alle erreicht ;-)

Bis zum nächsten Mal!

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