Legoland Günzburg 2023
In den Herbstferien hatten wir keine große Reise geplant. Der Wohnwagen ist schon im Winterquartier und das Dachzelt kann im Holzunterstand genutzt werden. Aber wir haben dem Jüngsten schon lange versprochen, dass wir das Legoland besuchen. Sein Zimmer ist voll mit den kleinen Bausteinen. Das hat er von seinem 10 Jahre älteren Bruder, der immer noch neue Modell kauft. Diese sind zwar meist nicht mehr von Lego, aber das Original ist halt immer noch das Original. So legte der Student denn auch großen Wert darauf, an der Fahrt teilzunehmen.
Tim hatte seinen Bruder bereits am Mittwoch mit nach Paderborn genommen. Alex und ich sind dann am Freitag früh aufgestanden und waren bereits vor 8 Uhr auf der Piste, um die beiden einzusammeln. Bevor wir jedoch so richtig los konnten, musste beim Großen noch eine neue LED-Leuchte montiert werden. Da sich die Decke aber doch als Rigips und nicht Beton entpuppte, war das schneller erledigt als erwartet. Lediglich die 1950er Verkabelung war wenig vertrauenerweckend. Klappte aber trotzdem auf Anhieb. Dann noch schnell Brötchen beim Bäcker kaufen und richtig los.
Die Fahrt war ein bisschen doof, weil so viele LKW unterwegs waren. Und auch andere Menschen wollten mit ihren Autos von irgendwo nach dort hin. Es war also recht voll. Trotzdem waren wir durch Hessen recht fix durch und dann schon in Bayern. Wo auf der Autobahn alle Nase lang eine Baustelle war und wir deshalb nur mäßig flott voran kamen.
Wir hatten im Vorfeld ein Hotel gebucht und ich habe dabei fast ausschließlich auf den Preis geschaut. Da war das LH Hotel in Leipheim unschlagbar!
Wir brauchten zwei Zimmer für zwei Nächte, da unsere Anreise zum Legoland ungefähr 6 Stunden dauert. Das Hotel haben wir eindeutig wegen dem Preis gewählt. Mir war bei der Buchung nicht bewussst, dass es keine Rezeption gibt und wir dies per Online-CheckIn erledigen mussten. Hat aber perfekt und problemlos funktioniert.
Die Lage ist mitten in einem neuen Gewerbegebiet, sehr nahe am Autobahnzubringer. Trotzdem ist es dort recht ruhig, weil nachts die Straße wenig bis gar nicht befahren ist.
Die Zimmer sind groß und modern eingerichtet, mit einem riesigen (und lauten – wir haben den Stecker nachts gezogen) Kühlschrank, sowie Kochplatte und kleiner Spüle ausgestattet. Geschirr und Wasserkocher ist vorhanden. Wir haben diese Ausstattung nicht genutzt, sie machte aber einen OKen Eindruck. Das Bad ist groß und modern eingerichtet. Alles war funktionsfähig und wirkte gereinigt. Die Handtücher rochen allerdings etwas „modrig“.
Die Betten – mithin fast das Wichtigste in einem Hotel – sind mit 90cm nicht sehr breit, als Doppelbett aber ausreichend. Geschlafen habe ich allerdings super. Die Matratze war sehr angenehm. Nicht zu hart, aber so, dass ich gerade und ohne durch zu hängen liegen konnte. Und das bei über zwei Zentnern Gewicht!
Trotzdem alles einen halbwegs neuen Eindruck machte, hing in einem Zimmer die Gardine bereits an einer Ecke herunter und die Wände sind in beiden Zimmer voller Macken und Abrieb gewesen. Zudem bekommt man recht gut mit, was in den Zimmern rechts und links bzw. oberhalb passiert.
Frühstück und sonstigen Service gibt es nicht. Ein (sehr guter) Bäcker ist einige hundert Meter entfernt. Parkplätze sind ausreichend vorhanden. Für den Preis und um das Legoland zu besuchen waren die zwei Nächte in dem Hotel in Ordnung.
Nachdem wir im Hotel eine Stunde etwas gechillt und uns eingerichtet haben, sind wir wieder in den Yeti gestiegen, um nach Günzheim zu fahren und etwas zu essen. Tim hat uns zu einem Parkplatz gelotst und wir sind die letzten Meter bis in die schöne Innenstadt zu Fuß gegangen.
Nach einer langen Fahrt von OWL bis Bayern brauchten wir etwas in den Magen. Fündig wurden wir im Cafe Kulisse, welches von außen einen guten Eindruck machte. Wir haben draußen gesessen und wurden sehr zügig und wirklich freundlich nach unseren Wünschen gefragt.
Die Getränke waren schnell am Platz. Auch die Speisen folgten ohne große Verzögerung. Ich hatte einen Chilli Burger, der geschmacklich OK war. Leider waren sowohl das Brötchen als auch das Fleisch ein wenig trocken bzw. zu wenig Soße auf dem Burger. Für den Preis habe ich schon deutlich bessere Burger gehabt. Der Rest der Familie war allerdings mit dem Essen sehr zufrieden!
Ich würde bei Gelegenheit noch einmal dort essen, aber vielleicht etwas anderes probieren.
Als wir satt waren und gezahlt hatten, sind wir noch ein Runde durch den Ort und haben den Weg zum Auto zurück gesucht. Vor 11 Jahren waren wir schon einmal hier, aber mir war nur die Straße vom Parkplatz bis zur Innenstadt noch bekannt. Das es dort so ein schönes Schloss mit einem super Blick auf den Sonnenuntergang gibt, wusste ich nicht mehr.
Im Hotel habe ich mich nur noch aufs Bett gelegt … und bin natürllich nicht eingeschlafen, sondern habe noch die Heute Show und ZDF Magazon Royale geguckt. Alex hat das schon nicht mehr mitbekommen. Was die beiden Jungs nebenan gemacht haben, weiß ich nicht.
Am Morgen weckte uns die Sonne, die über den Nebel auf der Wiese vorm Hotel durch einen Schlitz der Vorhänge auf unser Bett schien. Um 10 Uhr machte das Legoland erst auf – also hatten wir noch über zwei Stunden Zeit zu vertrödeln. Duschen, ein bisschen rumliegen und dann zum Frühstück. Dem Hotel fehlt neben einer Rezeption auch ein Frühstückraum bzw. -buffet. Ich hatte vorher aber schon geschaut und keine 10 Minuten zu Fuß ist ein Bäcker. Wir sind allerdings mit dem Yeti dorthin, da wir danach gleich weiter ins Legoland gefahren sind.
Wir waren an zwei aufeinanderfolgenden Tagen hier im Rahmen eines Legolandbesuches zum Frühstücken. Hier nur von „Bäckerei“ zu schreiben ist zu kurz gesprungen. Das ist schon eher ein richtiges Restaurant. Die Auswahl der Speisen ist groß und die Frühstückskarte sehr reichhaltig. Wir hatten ein Toscana-Frühstück, das American-Frühstück und ein griechisches Frühstück in verschiedener Anzahl. Und alles war sehr lecker und mehr als ausreichend. Am zweiten Tag hatte ich zusätzlich noch zwei Wiener mit Brezn.
Die Mengen sind so groß, dass standardmäßig im Brotkorb Tütchen zum mitnehmen der nicht verspeisten Backwaren mitgegeben werden. Haben wir auch an beiden Tagen genutzt.
Der Service ist sehr schnell und sehr freundlich. Ich kann wirklich nichts zu meckern finden! Allerdings hat das auch seinen Preis. Wir haben an jedem Morgen für jeweils drei Erwachsene und ein Kind über 70 Euro für das Frühstück bezahlt!
Frisch gestärkt haben wir die wenigen Kilometer bis zum ersehnten Ziel zurück gelegt. Ein Parkplatzticket hatte ich genau wie die Eintrittskarten bereits zu Hause gekauft und ausgedruckt. Wir waren knapp 25 Minuten nach Öffnung der Tore vor Ort und der Parkplatz war schon gut gefüllt. Trotzdem fanden wir noch bequem einen Platz in Sichtweite des Legoland-Schriftzuges. Dann mal los!
Nach 11 Jahren unser zweiter Besuch im Legoland. Tickets für Eintritt und parken haben wir vorher online gekauft. Die Abwicklung war sehr einfach. Glücklicherweise hatten wir am Eingang die Ausdrucke dabei. Die schienen deutlich einfacher gescant zu werden, als die Codes auf den Smartphones.
Im Legoland zunächst in die Miniaturwelt. Beeindruckend, wie vor einem Jahrzehnt. Dass die Star-Wars-Modelle aufgrund von Disneys Politik abgebaut werden mussten, war mir vorher nicht bewusst. Der Nachwuchs klärte mich aber auf.
Danach dann die erste Fahratraktion. 40 Minuten haben wir für Ninjago The Ride angestanden. Vertane Lebenszeit! Der 9jährige und sein 20jähriger Bruder fanden das 3d-Videospiel ganz OK. Ich fand’s super langweilig. Gezielte Aktionen waren nicht möglich.
Danach Der Flug der Wächter. Achterbahnen sind nichts für mich, so dass nur drei Familienmitglieder in die vermeintlich kurze Schlange stürmten. Ich habe mir 30 Minuten die Beine in den Bauch gestanden, dann aber aus einer halbwegs guten Position die nicht einmal eine Minute lange Fahrt filmen können. Der folgendes Aussichtsturm war aufgrund der Höhe wieder nichts für mich und so wartete ich 45 Minuten, bis die Frau mit den beiden Söhnen wieder auf dem Boden waren. Eine halbe Stunde davon haben sie selbst angestanden. Meine Laune war eher mau. Im Anschluss gingen wir am Feuerdrachen vorbei. Natürlich eine Achterbahn, natürlich habe ich die halbe Stunde rumgestanden und gewartet, bis die Familie zurück war. Weiter ging es zum Flying Ninjago. Hier wurden 40 Minuten Wartezeit ausgewiesen, die in Wirklichkeit aber 70 Minuten waren. Der große Junge kam irgendwann gelangweilt aus der Schlange und ist lieber in die Lego-Fabrik gegangen, ich habe mit mieser Laune gestanden und beobachtet, wie die beiden anderen Zentimeter um Zentimeter voran kamen. Letztendlich habe ich aber auch hier ein schickes Überschlag-Zeitlupenvideo gemacht.
Im Anschluss haben wir uns noch Modelle angesehen und dann bei Seaworld angestellt. Da bin ich mit rein und das gefiel mir auch wie beim ersten Mal. Natürlich haben wir zwischendurch noch etwas konsumiert und sind dann 5 Minuten vor 18 Uhr ins höchstens halbvolle Kino gehetzt. Gut, dass wir uns nicht angestellt haben, sondern auf den letzten Drücker rein sind. Das Monster-Filmchen war ganz nett. Da es langsam dunkler wurde, strahlten draußen die Lichter in den Modellen und das war wirklich schön anzusehen. Ein bisschen bauen in der Welt-Halle, noch ein letztes Mal an einer Switch Lego spielen und dann noch mal kurz vor 20 Uhr durch den rappelvollen Shop direkt am Ein- bzw. Ausgang.
Puh, 10 Stunden Legoland und unsere Füße waren platt. Ich fand es sehr durchwachsen, weil die Wartezeiten extrem sind und dafür m.M.n. recht wenig geboten wird. Es war allerdings auch ziemlich voll. Wir konnten aber leider nur in den Ferien. Der Jüngste fragte schon nach einem nächsten Termin, ich habe aber ehrlich gesagt erstmal genug. Es ist sauteuer und das Warten hat mir den Tag durchaus versaut. Ansonsten ist der Park natürlich schön angelegt. Ich fände einen ermäßigten Eintritt mit der Einschränkung dann keine Fahrgeschäfte besuchen zu dürfen sehr gut!
Ich war zum Schluß wieder etwas besser gelaunt, nachdem ich die vielen Wartezeiten auf Fahrattraktionen in die ich nicht rein gehe schon ziemlich genervt haben. Und wenn ich schlechte Laune habe, dann habe ich die halt. Die beleuchteten Modelle haben das aber wieder halbwegs raus gerissen. Das Legoland hatte heute sogar bis 20 Uhr auf und wir haben die Zeit komplett ausgenutzt. Alle anderen irgendwie auch, so dass um 19:55 Uhr ein ganz schönes Gedränge in den Läden und direkt vor dem Ausgang war. Wir haben den Yeti ganz gut wiedergefunden und dann standen wir in der Schlange.
Motor aus und warten. Und warten. Viele andere sind einfach umgedreht und haben den Parkplatz über die Auffahrt verlassen. Aber ich bin ja ein ordentlicher Mensch. Nach einer Viertelstunde und nicht einem Zentimeter vorwärts kommen war ich das aber auch nicht mehr und habe den Wagen umgedreht. War auch nicht der einzige, es haben mir dann einige gleich getan und schon standen wir in einer seitlichen Zufahrt keine 50 Meter vor der Ausfahrtschranke entfernt. Das ging flotter als gedacht. Möglicherweise ein Glück, dass wir so früh geparkt hatten und so nah an der Einfahrt Ausfahrt standen.
Jedenfalls hatten wir nach den vielen Stunden und nur ein wenig Brezn zwischendurch Hunger und sind gleich nach Günzburg rein und auf den gleichen Parkplatz wie am Vortag gefahren. Dasselbe Restaurant wollten wir aber nicht wieder besuchen und haben uns für etwas anderes entschieden. Die Pizzeria Italiana Ristorante Guntia sollte es werden.
Wir sind deutlich nach 20 Uhr nach einem zehnstündigem Tag auf den Beinen im Legoland hier angekommen und wollten zu viert zu Abend essen. Ohne Reservierung bekamen wir einen Tisch im hinteren Bereich des Restaurants. Dieser war für vier Personen gerade ausreichend und es standen noch zwei unansehnliche Plastikflaschen auf dem Tisch, bei denen ich dachte, sie wären von den Gästen vorher. Bei näherem hinsehen entpuppten sie sich aber als so gut wie leere Balsamicoflaschen. Merkwürdig.
Der Service war sehr freundlich. Wir hatten sehr schnell unsere Getränke und auch die Pizzen waren zügig auf dem Tisch. Diese waren erstaunlich groß. Der Teig dünn und cross und der Belag reichlich. Ich hatte eine Pizza Mare und war über die vielen Muscheln erstaunt, die ich erst noch von der Schale befreien musste. Leider war sie an einer Ecke nur noch lauwarm und der Teig auch etwas von Feuchtigkeit durchzogen. War aber wirklich nur eine kleine Ecke.
Geschmacklich fand ich die Pizza ausgezeichnet! Auch die drei anderen waren zufrieden. Man sitzt angenehm im Gastraum. Es war nicht zu laut, trotzdem es gut gefüllt war. Mir war es ein bisschen zu warm drinnen, das mag aber daran liegen, dass wir den ganzen Tag im Freien verbracht haben.
Der Preis war nicht besonders günstig, aber dem Gebotenen angemessen.
Gesättigt ging’s wieder zum Auto und „nach Hause“. Auf dem Weg kurz vor dem Hotel war noch eine Tankstelle, die ich zur Überraschung der Familie ansteuerte. Ich wollte den Abend im Bett vor dem Fernseher nicht „trocken“ verbringen und hatte Lust auf einen Whisky-Cola. Alex wollte nicht, aber der große Junge guckte mit Dackelblick und hat sich auch eine genommen. Eigentlich hatte ich für mich sogar zwei gekauft, aber nach der einen Dose und dem langen Tag war mir schon genug. Ich weiß auch nicht mehr, wie lange ich Fernsehen geschaut habe. Am nächsten Morgen war auf dem Handy eine Nachricht von 23:20 Uhr vom ältesten Nachwuchs, dass sein kleiner Bruder nun auch schlafen wolle. Die haben aber weder Alex noch ich am Abend noch mitbekommen :-)
Bis um 11 Uhr mussten wir ausgecheckt haben – was ich einfach auf das Verlassen der Räumlichkeiten beschränkte. Wir hatten keinen Wecker gestellt und ausgeschlafen. Die beiden Jungs mussten wir allerdings trotzdem wecken. Vor der endgültigen Abreise gab es ein weiteres leckeres Frühstück bei den Ihle Bakers. Das ist zwar alles andere als billig, vielleicht noch nicht einmal günstig, es war aber beide Male richtig gut. Das Hotel in Verbindung mit der Bäckerei kann ich für einen Besuch im Legoland echt empfehlen!
Der Große wollte fahren, aber ich hatte auch Lust und habe mich auf den Fahrersitz gesetzt. Zumindest bis zum Zwischenstop an der Tankstelle. Danach haben wir gewechselt und ich machte den Beifahrer. Das liegt mir nicht so besonders habe ich zum wiederholten Male festgestellt. Muss mich sehr zusammenreißen nicht alle Nase lang zu sagen, was mir nicht passt. Wir sind aber gut durch gekommen ;-)
Auf der Fahrt hatten wir die gleichen Baustellen wie zwei Tage zuvor. Nur diesmal ohne die LKW. An einigen Stellen standen wir sogar richtig im Stau. Die allermeisten Menschen haben es in den Situationen hinbekommen – auch beim zähflüssigen Verkehr – eine Rettungsgasse zu bilden. Aber eben nur die meisten. Ein Fahrer eines niederländischen Kfz machte sogar obszöne Gesten und drängelte im Stau, ich solle … keine Ahnung was ich sollte :-o Es war Stau, ich konnte weder schneller noch woanders hin.
Um kurz vor 17 Uhr rollten wir im Dörgen auf den Hof. Das waren dann mal wieder fast 1.200 Kilometer für einen Freizeitpark. Das Hotel hat für vier Personen und zwei Nächte 276 Euro gekostet. Der Eintritt für das Legoland betrug 189,60 Euro für uns vier. Getankt haben wir für 168,90 Euro. Abendessen kostete 150,70 Euro und das Frühstück 140,65 für alle. Im Legoland selbst haben wir noch einmal für 34,48 Gimmicks gekauft. Das macht zusammen 960,33 Euro – Wahnsinn! Ich habe das echt gerade erst zusammen getippt, nachdem ich diesen Text geschrieben habe und musste ganz schön schlucken. Das können wir dann wirklich nur alle 10 Jahre mal machen :-o Das Wochenende kostete somit 1/3 unseres kompletten Sommerurlaubs!
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