Kroatien 2001 – Porec „Solaris“
Porec / Kroatien (08/2001)
Nach etlichen Jahren "Wanderurlaub" in Österreich (Egg am See) und Südtirol (Meran), sollte es diesmal etwas sein, bei dem man sich überhaupt nicht anstrengen muß. Irgendwo, wo man das Meer sieht und wo es warm ist.
Ich war das letzte Mal in 1985 in Kroatien und hatte im Kopf, das unsere Vorgaben genau auf dieses Fleckchen Erde zutreffen …
Die Fahrt
Gut, es sind knapp 1.200 Km, aber das kann man auch mit einem 60PS Punto schaffen, der die 100.000 Km Marke bereits weit hinter sich gelassen hat. Der Wagen wurde also mäßig bepackt – wir waren uns nicht so ganz sicher, ob wir uns ein Appartment mieten oder doch lieber campen sollten – und den üblichen Checks unterzogen.
Am 29.07.2001 gegen 15.00 Uhr machten wir uns auf den Weg. Es war ziemlich warm aber die Autobahn relativ frei, so daß wir zügig voran kamen. Ich habe nicht mehr alle Zeiten genau im Kopf, aber gegen 23.00 Uhr fuhren wir von der Autobahn ab um auf einem Parkplatz am Faaker See in Österreich eine Mütze voll Schlaf zu nehmen *g* Keine schlechte Leistung bis dahin! Damit habe ich die von route.web.de errechnete Zeit um ziemlich genau eine dreiviertel Stunde übertroffen :-)
Um 4.30 Uhr weckten uns die Vögelein und ein paar Augenknispern später waren wir wieder auf der Bahn in Richtung Süden. Es folgten Udine, Trieste, Koper und schließlich fuhren wir durch Novigrad auf Tar zu, wo man bekanntlich rechts abbiegt, um die dort gelegenen Lanterna- und Solaris-Campingplätze zu erreichen. Hier passte die von route.web.de ermittelte Zeit von knapp 3 Stunden recht gut. Es war so um 8.00 Uhr rum und schon mächtig warm. Über 30°C Celsius behauptete die Quecksilbersäule und mein T-Shirt schien dies zu bestätigen.
Was mir auf der Fahrt auffiel:
- Wenn ich mit 160 km/h auf einen LKW auflaufe, der knapp 90 fährt und von einem ebenso schnellen PKW verfolgt wird, warum schert der Fahrer dieses PKWs erst dann zum Überholen aus, wenn ich bis auf 20m an ihn ran bin. Er hat mich doch im Rückspiegel seit Kilometern herannahen sehen … Und warum überholt er mit ca. 95 km/h? Glaubt der, das ist gut für meine Bremsen?
- Was treibt Minivan-Fahrer dazu, mit 155 km/h zu fahren und Gas zu geben, wenn ich sie mit 160 km/h überhole, nur um dann – nachdem ich mich wieder dahinter eingeordnet habe – wieder auf 155 km/h zu verlangsamen? Trottel … *grmbl*
- Wieso haben ausgerechnet immer Minivans und Kombis schwarz getönte Heckscheiben, durch die es einem unmöglich gemacht wird, den Verkehr vor diesem Fahrzeug vernünftig einzuschätzen?
- Wie schaffen es die Fahrer großer Limousinen bei 50m Sicht in strömendem Regen mit so einem Affenzahn über die Bahn zu rasen? Haben die Radar an Bord? Ich habe mir bei 120 jedenfalls schon in die Hosen gemacht …
- Was ist an meinem Punto so interessant, daß man auf 20cm ranfahren muß, um es genau betrachten zu können?
Camping?
Ca. 5 Minuten vor Tar überlegten wir uns, daß wir statt einem Appartment doch lieber unsere mitgebrachte Villa ausprobieren wollten. Also führte uns das Ende der Reise zunächst zum Camp "Lanterna" an die Rezeption. Kurz den Ausweis hinterlegt und ab auf den Platz um ein Örtchen für unser kleines Zelt zu suchen.
"Lanterna" ist ein ‚Textilplatz‘, d.h. man läuft bekleidet rum. Es war dort berstend voll und morgens um 8.00 Uhr schon reichlich Remmi-Demmi. Nicht besonders einladend!
Kurzentschlossen machten wir kehrt, holten unseren als Pfand hinterlegten Ausweis wieder und fuhren nach "gegenüber" zum Naturist-Camp "Solaris" – einem FKK-Campingplatz. Den ganzen Tag nackig rumrennen *g* Hört sich für den ein oder anderen etwas merkwürdig und verrucht an, ist es aber kein bißchen. Während auf Textilplätzen hinter verspiegelten Sonnenbrillen den Bikinischönheiten nachgelinst wird, geht es auf FKK Plätzen sehr gesittet zu. Keiner guckt und gafft, es ist deutlich ruhiger – das soll nicht heißen, daß dort nichts geboten wird – und die sanitären Anlagen sind i.d.R. sauberer.
Tscha, und nachdem das Zelt aufgebaut war, haben wir 12 Tage lang nichts anderes getan, als in unseren Liegestühlen zu liegen, zu lesen und zu dösen. Von Zeit zu Zeit mal unter die eiskalte Dusche oder ein wenig Schnorcheln in der pullerwarmen Adria. Sehr erholsam das Ganze!
Das Wasser an der Kroatischen Adriaküste ist leicht grün-gräulich, was an den vorherrschenden Kalksteinformationen am Strand liegt. Sand wird man dort nur finden, wenn er künstlich angefüllt wurde. Ansonsten gibt es von groben – und ich meine "grob" – bis zu spiegelglatten, schrägen Felsplatten, die meterweit ins Wasser gleiten, jede mögliche Variation des Themas "Felsküste". Mir paßte das hervorragend, da es zum einen für ein wunderschön klares Wasser – ideal zum Schnorcheln – sorgt und man zum anderen bei dem ständig herrschenden Wind nicht vom Sand paniert wird.
Am "Solaris"-Strand – der gut und gerne 30 Fußminuten lang ist – ist ungefähr alle 200m eine Duschmöglichkeit, um sich nach einem Badegang das Salz aus den Haaren und den Augenwinkeln zu spülen. Versäumt man dies, kann es in der Sonne schon etwas anfangen auf der Haut zu brennen. Zudem haben die Platzbetreiber an allzu kruden Stellen ein wenig nachgeholfen und den Fels etwas begradigt. Dies wurde aber so feinfühlig und mit vielen kleinen Steinen mosaikartig gemacht, daß es sich sehr gut dem natürlichen Aussehen des Strandes anpaßt. Dadurch kann man an viel mehr Stellen bequem den Wellen lauschen, während man auf seiner Schaumstoffmatte – ohne die geht nix in Kroatien – liegt.
Die sanitären Anlagen sind – wie oben schon erwähnt – sehr sauber und werden mehrmals täglich gereinigt. Im Vergleich zu Textilplätzen kommt es mir so vor, als ob die FKKler sich ein wenig mehr anstrengen um die Örtlichkeiten von sich aus nicht komplett zuzusauen. Einkaufsmöglichkeiten sind in Form von zwei Supermärkten auf dem Platz gegeben. Die Preise sind bei bekannten Markenprodukten happig, einheimische Ware wird zu moderaten Preisen an den Mann/die Frau gebracht.
Für das leibliche Wohl sorgen zwei Grills (der weiter südlich gelegene ist eindeutig nicht zu empfehlen) und zwei größere Restaurants (hier wird ohrenbetäubende Livemusik geboten, die hauptsächlich laut, aber nicht gut ist). Verschiedene Aktionen wie z.B. Karneval, Cocktailabend, Feuerzauber etc. … runden fast täglich das Unterhaltungsangebot ab.
Nicht tun …
- Zwei Boxershorts übereinander tragen.
Hey, das hier ist FKK. Wenn man mit Mama und Papa mitfährt, sollte man auch als pubertierender Jungendlicher bereit sein, die Hüllen fallen zu lassen ;-) Wenn man sich wegen beginnendem Haarwuchs zwischen den Beinen oder der Morgenlatte geniert, fährt man eben mit den Kumpels nach Malle. Aber angezogen rumlaufen sieht uncool aus. - Nachts um halb 12 noch mit dem Ghettoblaster einen auf Disco machen.
Die Leute sind meist zum Entspannen da. Wenn ich Krach haben will, gehe ich zu Hause in die Zappelbude. - Mit blankem Dödel in den Supermarkt marschieren.
Ich finde es den Angestellten gegenüber etwas merkwürdig, wenn das Gehänge an der Kasse auf dem Warenband schleift. Zumindest ein Handtuch sollte man sich hier umlegen. Gleiches gilt für die auf dem Platz befindlichen Restaurants. Zum einen ist es für einen nachfolgenden Gast womöglich eklig, auf dem sonnenmilch- und schweißdurchtränkten Stuhl zu sitzen, zum anderen tut ein Fettspritzer auf einem Hemd auch nicht so weh *g* - Mit dem Auto die festgefahren Wege entlangrasen.
Passiert eigentlich nur Piratentuchträgern. Wahrscheinlich wissen die Jungens noch nicht, daß das höllisch staubt und den "Anwohnern" die Marmelade auf dem Brötchen mit Staubpanade einfach nicht schmeckt. Schritttempo fahren. - Mit einem Feldstecher versuchen herauszufinden ob die Nachbarin 75 oder 80b hat.
Gaffen ist nicht angesagt auf FKK Plätzen. Wenn man das genau wissen will, kann man ja hingehen und fragen … das traut sich ein Feldstechernutzer natürlich nicht :-)
… ansonsten: Enstpannt genießen!
Sie haben sehr interessante Artikel und schöne Fotos. Ich habe einige Freudne in Kroatien und einer kommt aus einem kleinen Ort aus Istrien, nicht weit von Poreč. Vor einigen Jahren gingen wir alle dorthin und es war ein unvergesslicher Urlaub. Kroatien ist ein wunderschönes Land, schade dass dieses Land viele ökonomische Schwierigkeiten hat. Natürlich, das sieht man nicht so an der Küste, weil der Tourismus gut entwickelt ist und das Angebot wirklich gut ist, besonders in den letzten Jahren. Ich kann ihnen eine gute Seite empfehlen, mit sehr vielen nützlichen Infos über Porec in Kroatien XXXXX wir haben letztes Jahr dort unsere Unterkunft gefunden, aber auch viele andere Informationen und Ratschläge, wie den Aufenthalt organisieren und alles was einen Besuch wert ist. Natürlich, wir sind mit dem Auto gekommen, weil uns das einfacher gewesen ist.