Kroatien 2024

Kosten
  • Gesamtkosten (2 Erwachsene, 1 Kind): 2.999,01 €
  • davon:
    Treibstoff: 724,40 €
    (CO2: 700,11 Kg)
    Maut: 98,40 €
    Campingplatz: 1.044,01 €
Strecke:
  • Hinfahrt: 1.211 Km
    Fahrtzeit: 17:35H (ohne Übernachtung, inkl. Pausen: 1:11H)
    Schnitt: 69,2 km/h
  • Rückfahrt: 1.200 Km
    Fahrtzeit: 17:18H (inkl. Pausen: 2:15H)
    Schnitt: 69,6 km/h
  • Gesamt: 2.570 Km
    vor Ort: 159 Km

Natürlich wieder auf Solaris

Vorbereitungen

Anfang Juni habe ich den Eriba Nova 545 aus dem Schuppen meiner Mutter geholt und bei uns auf den Hof gestellt. Sechs Jahre sind um und wir brauchten neue Reifen, damit der Wagen die 100-Km/h-Zulassung behält bzw. alle Voraussetzungen dafür erfüllt sind. Die habe ich wie seit 1989 bei allen meine Fahrzeugen bei Reifen Langner in Werste bestellt. Im Telefonat kamen wir auf den fälligen TÜV und ich nahm erfreut zur Kenntnis, dass das beim Reifenhändler in einem Rutsch erledigt werden könne. Am 12. Juni war ich pünktlich morgens auf der Matte und die neue 205er Gummis wurden montiert. Auf den TÜV musste ich etwas warten, dann hat das aber auch geklappt. Knapp allerdings, weil die Auflaufbremse zu viel Spiel hatte. Das sollte ich dringend nachsehen lassen. Also den nächsten Termin bei Händler des Vertrauens – ebenfalls seit 1989 – gemacht. Passte ganz gut, weil an dem Tag auch der Fiat 500e Service bekommen sollte und am nächsten Tag der Yeti dort für die Wartung laut Intervallanzeige angemeldet war.

Ein Wohnwagen von innen. Blick auf den Waschbereich von einem Bett aus.
Ein paar Tage vor dem Abholen schon mal die Batterie angestöpselt.

Am 24.06. morgens den Wohnwagen beim Händler vorbei gebracht. Gleichzeitig den 500er auf den Hof gestellt. Für den plötzlich kein Termin mehr eingetragen war. „Heute ist doch der Yeti dran? Haben wir uns wohl vertan.“ Kann passieren. Den 500er konnten wir am späten Nachmittag abholen. Das hat Alex mit der Abgabe des Yeti zum Service am nächsten Tag verbunden. Der Termin für den Yeti war allerdings am Nachmittag auch nicht mehr im Kalender des Händlers zu finden. Seufz. Könnten sie sich nicht erklären, vor allen Dingen da der Wagen laut Händler ja eigentlich für diesen Tag schon eingetragen war. Wie dem auch sei. Am nächsten Tag konnte ich den Yeti abholen und in meiner naiven Vorstellung hätte ich dann gleich den Eriba angekuppelt und ebenfalls mitgenommen. Den hatten die sich aber noch gar nicht angesehen. Am Mittwochmorgen vor der Arbeit nochmal vorbei gefahren, weil der Meister etwas zum Yeti sagen wollte – was ich aber schon wusste, weil ich den Wagen u.a. deswegen dort abgegeben und um Kontrolle gebeten habe. An diesem Tag wolle man sich den Wohnwagen ansehen und dann am Donnerstag TÜV machen. Große Augen als ich sagte, dass er TÜV hätte und ich ja deswegen den Wohnwagen nachsehen lassen wollte, weil der TÜV-Prüfer das Nachstellen der Bremse dringend angeregt hat. „Achsoooo“. Also kann ich ihn heute abend abholen? „Wir melden uns!“.

Ein weißer Wohnwagen hinter einem roten Auto. Das recht Rad des Wohnwagen ist demontiert.
Reifenwechsel bei Reifen Langner

Natürlich hat sich niemand gemeldet. Ich am Donnerstag auf dem Weg zur Arbeit dort vorbei und gesehen, dass der Wagen auf dem Hof nicht einen Zentimeter bewegt wurde. Gefragt was mit dem Wohnwagen ist. „Wir wollten uns doch melden!“ Auf meine Erwiderung, dass sich weder beim 500er noch beim Yeti trotz versprochenem Anruf jemand gemeldet hat, wurden nur die Augenbrauen hochgezogen. Der Wagen würde aber heute gemacht! Am späten Nachmittag dann der Anruf aus der Werkstatt, dass bei dem Wohnwagen die Bremsen ja gar nicht richtig eingestellt seien und das dringend gemacht werden sollte! Herrje! DESWEGEN IST DAS DING BEI EUCH. DAS STEHT IM AUFTRAG. Ja, dann würden sie das am Freitag gleich morgens mal in Ordnung bringen!

Das Fiberglasgestänge eines kleinen Zeltes liegt auf einer Rasenfläche.
Schnell noch das Gestänge von Bens Zelt richten.

Und, oh Wunder, am Freitag gegen 10:00 Uhr wurde telefonisch Vollzug gemeldet. Um 13 Uhr noch einmal. Doppelt hält besser. Wir konnten also mit einer Woche Verzögerung, aber neuen Reifen am Yeti und Wohnwagen, sowie frischem TÜV mit dem Packen beginnen. Genauer ist Alex damit angefangen, nach und nach zu schauen ob alles ausreichend vorhanden ist und umzuschichten oder nachzulegen. So langsam bekommen wir aber raus, dass wir immer viel zu viel Klamotten mitgenommen haben und reduzieren immer weiter. Ich hatte den Kopf wieder mal überhaupt nicht frei. In der Woche vor der Abfahrt noch ein paar Termine und konnte mich gar nicht auf den Urlaub konzentrieren oder freuen. Zumindest um die Stellplätze auf Solaris mussten wir uns keine Gedanken machen. Die hatten wir im Frühjahr parallel mit unseren Freunden aus Aachen schon reserviert. Zwei Parzellen nebeneinander – die einzigen, die es im März auf den Comfort-Mare-Parzellen noch gab. Nicht ganz optimal, weil nahe am Sand-Volleyballplatz, aber keine 100 Meter zum Meer und ein Katzensprung zum Waschhaus. Letzteres finde ich für mich recht wichtig.

Viele Stapel mit Kleidungsstücken auf einem Doppelbett.
Was nehmen wir bloß zum Anziehen mit?

Am Samstag bevor es auf die Piste gehen sollte, dann emsiges Kleidung in Taschen packen. Brauchen wir dies, brauchen wir das? Sind siebn kurze und drei langärmelige Shirts zu viel? Wieviele Hosen, drei sind OK? Schuhe? Wir packen garantiert die Hälfte wieder ungetragen aus. Da Tim leider nicht mitkommen kann – er schreibt in der mittleren Reisewoche alles Klausuren des Semesters – kam die Dachbox statt dem Dachzelt auf den Yeti und verschaffte uns im Kofferraum mehr Platz. Dafür haben wir den großen Pavillon und das kleine Zelt für Ben mitgenommen. Kann ja sein, dass es nicht genug Schatten auf dem Stellplatz gibt. Am frühen Nachmittag standen wir neben dem Auto und beguckten unser Werk. Sitzt, passt, wackelt und hat viel Luft. Den Eriba schnell noch zweimal über die Camperwaage gezogen und tada: wir könnten sogar noch fast einen halben Zentner mehr in den Caravan packen. Und beide Räder fast auf das Kilogrammm gleich belastet! Sehr gut. Bei Mama, Schwester und Tante vorbei und „Tschüss“ sagen, noch schnell die alten Reifen vom Wohnwagen an einen netten Käufer übergeben und dann war ausruhen angesagt. Soweit ich das vor so einer Fahrt kann. Bin doch immer nervös, sehr unruhig und male mir in den buntesten Farben aus, was alles passieren kann!

Eine gelbe, mobile Campingwaage zeigt 1.570 Kg an.
Passt genau!

Ab 18 Uhr haben wir, meistens nur ich, die EM-Viertelfinale verfolgt. Zur zweiten Halbzeit des zweiten Spiels bin ich ins Bett gewechselt und habe tatsächlich gegen 23 Uhr alles aus gemacht. Und sogar etwas geschlafen! Um 3:15 Uhr klingelte der Wecker, da war ich aber bereits wach. Habe mich noch eine Viertelstunde umgedreht, während Alex Getränke und Essen in das Auto trug. Um halb 4 kam aber auch der große Nachwuchs ins Haus, der hatte nach Party mit seinen Jungs noch gar nicht geschlafen und wollte uns bei der Abfahrt zuwinken.

07.07.2024 – Abfahrt

Es wurde aber 4:15 Uhr, bis wir zu dritt im Skoda saßen und endlich vom Hof rollten. Tacho auf Null, Tank am Vortag bei 67.281 Km gefüllt: auf geht’s in den Urlaub. Das Gespann rollte – entgegen meiner dunklen Erwartungen und Angstmacherei im Kopf – wie ein Zug. Der Wohnwagen schlingerte nicht, die korrekt eingestellte Bremse bemerkte ich tatsächlich, der Yeti zog wie am Schnürchen und so mussten wir bis zum ersten Tankstop nach 303 Kilometern auch nicht anhalten. 3 1/2 Stunden unterwegs und ich war grundsätzlich gut drauf. Ben schlief die meisten Zeit, Alex hält auf dem Smartphone die Route per Google-Maps nach und schaut, ob das anders navigiert als das Amundsen im Yeti. Bei Staus ist das ganz hilfreich. Hatten wir aber gar nicht. Wir wurden zwar über die von uns nicht oft genutzte Route an Nürnberg vorbei geleitet, aber wir kamen super voran.

Ein rotes Auto vor einem weißen Wohnwagen im Dunklen vor einem Wohnhaus.
Abfahrt mitten in der Nacht.

Nach weiteren 248 Kilometern gegen 11 Uhr ein weiterer Stop zum Benzin nachfüllen und die Toilette besuchen. Längere Pausen haben wir nicht gemacht. Doch, halt, natürlich! Zum Mittagessen – da war es allerdings schon 14 Uhr – saßen wir traditionell im Burger King in Bernau am Chiemsee und haben 1 1/4 Stunde Pause gemacht. Sonst haben wir während der Fahrt in einer Tour gefuttert, hier ein Keks, da ein Zimtröllchen, noch ein selbst gemachtes Brötchen. Alles eher aus Langeweile. Dieses Jahr wollte ich das ganz bewusst nicht und habe nur morgens während der Fahrt ein Brötchen gegessen. Da fühlte sich der Magen nach dem Burger auch mal nicht so voll an!

Ein Wohnwagengespann an einer Tankstelle.
Sprit nachfüllen

Das nächste Mal getankt haben wir dann in Österreich um 20 vor 5 am Nachmittag, da hatte der Yeti seit dem letzten Auffüllen 321 Kilometer gezogen. Mit dem Tank voll sollten wir eigentlich bis zum Ziel kommen. Das wir aber an diesem Tag nicht mehr erreichen würden, denn wir halten auf der Hinfahrt immer zum Übernachten an. War es jahrelang die Autobahnraststelle Feistritz, so ist es nun auch schon viele Jahre der Gasthof Rosegger Hof hinter Villach. Dort rollten wir Punkt 18 Uhr auf die Wiese und haben den Wohnwagen aufgebockt wobei der Yeti 68.260 Kilometer anzeigte. Das sind 981 Kilometer in 13 Stunden und 45 Minuten und bedeutet einen Schnitt von 71 Km/h inklusive der Pause und den Tankstopps. Das Wetter auf der Fahrt in Deutschland war regnerisch und kalt. Morgens zeigte das Außenthermometer teilweise unter 10°C an! In Österreich wurde es zwar nicht trockener, aber dafür wärmer und hinter dem Katschbergtunnel auch endlich trocken!

Die Zufahrt zu einem Tunnel in den Bergen. tiefhängende Wolken verhindern die Sicht auf die Berge.
Ab in den Tauerntunnel

Gerade als ich die Schuhe und Socken aushatte und den Chinanachbau des Helinox-Stuhls zusammen geklöppelt hatte, begann es aber auch in Rosegg zu regnen. Allerdings bei angenehmen 24°C und auch nicht besonders ergiebig. Aber der Rasen war nass. Egal. Hinter uns parkte auf der sehr vollen Wiese ein Gespann mit Mindener Kennzeichen. Im Gespräch stellte sich raus, dass die Familie auch aus Bad Oeynhausen kam, sogar aus Eidinghausen und keine 500 Meter Luftlinie entfernt von uns wohnte. Die Welt ist ein Dorf. Ein paar Minuten später stellte sich ein Kodiaq mit HF-Kennzeichen neben uns. Die Familie kam aus Hiddenhausen! Ziemliche Zufälle an dem Tag :-)

Ein Wohnwagen mit offener Tür und einen Campingstuhl davor auf einer Rasenfläche.
Tagesziel erreicht

Zum ersten Mal habe ich vor Ort 2 Euro in die Hand genommen und den Duschservice genutzt. Dazu kann man für den wirklich geringen Betrag die Dusche in einem Gästezimmer des Gasthofs benutzen. Sehr angenehm! Von der langen Fahrt hatte ich ein bisschen Kopfschmerzen, die nach der erfrischenden Dusche mit Minzduschgel glücklicherweise verschwunden waren. Dafür war Ben ein bisschen leidig. Dem lag augenscheinlich etwas quer im Magen. Vielleicht die Chicken Nuggets in Verbindung mit der langen Fahrt und dem Wetterwechsel von frisch und kalt auf warm, feucht und schwül. Wir haben im Bett jedenfalls eine Folge „Agents of S.H.I.E.L.D.“ geschaut, als er zielgenau die vorsorglich bereit gestellte Waschschüssel mit dem Strahl von schon mal Gegessenem traf. Der arme Junge! Die Folge haben wir noch zu Ende geschaut und dann musste Mama im „Kinderbett“ kuscheln, während ich alleine im Doppelbett ausruhen konnte.

08.07.2024 – Ankunft

Blick zwischen Kopfstütze und B-Säule eines Autos. Man sieht den halben Hinterkopf einer Frau.
Raus aus dem Tunnel
Unsere Aachener Freunde schrieben uns gestern gegen 19 Uhr, dass sie an der österreichischen Grenze seien und es daher wohl nicht bis zum Rosegger Hof schaffen würden. Sie haben dann auf einer Raststätte übernachtet. Ich war bereits um 5:30 Uhr wach, habe aber gewartet, bis sich im anderen Bett etwas rührte. In den Jahren vorher haben wir immer bis 7 Uhr gewartet, weil es dann erst Brötchenservice gab. Darauf haben wir aber diesmal verzichtet. Es fühlte sich jedesmal wie eine Pflichtveranstaltung an. „Man muss was frühstücken!“ aber darauf hatte ich eigentlich nie Lust. Dieses Jahr also nicht. Es sind nur noch knapp 240 Kilometer! Um 6 bekamen wir schon die Nachricht „Wir sind schon unterwegs, unser Parkplatz war nicht so ruhig.“, da sind wir dann auch zügig los. Die Schranke öffnet sich nämlich bereits ab 6 Uhr. Die Eidinghausener hinter uns waren bereits weg.

Eine Autobahn aus der Beifahrersicht. Links und rechts sind Böschungen mit Bäumen, geradeaus sieht mn ein Hochplateu
Auf der Autobahn in Slowenien

Schnell die Stützen hoch gekurbelt und dann wieder auf die Bahn. Wir Kurbeln übrigens ganz herkömmlich mit den Handkurbeln und nicht mit einem Akkuschrauber. Den habe ich inklusive Verlängerung dabei, aber ich finde das irgendwie nervig. Nach ein bischen Landstraße waren wir auf der recht leeren Autobahn und rollten zügig auf den Karawankentunnel zu. Davor wechselten viele Menschen nach einem augenscheinlich völlig chaotischen System die Anstellspuren. Ungefähr so, wie wenn Erna im Supermarkt ruft, dass Kasse 4 nun auch auf ist. Ich hab’s nicht verstanden, es steht schon weit vorher, welche Fahrzeuge auf welche Spur gehören und so ein Wohnmobil ist mitunter breiter als 2,10 Meter und passt dann wirklich nicht durch die PKW-Schranke. Aber auch kleine PKW wurden teilweise im 90° Winkel zu den wartenden Fahrzeuge hindurch gesteuert. Wie gesagt, völlig unverständlich. Die zweite Röhre des Karawankentunnel ist immer noch nicht frei gegeben, es war aber auch so ziemlich zügiges Vorankommen. In Jesenice war es dann auch spürbar wärmer. Regelrecht schwül.

Um Ljubljana rum hatten wir etwas Stau bzw. zähflüssigen Verkehr, dahinter bis Koper war die Autobahn allerdings quasi für uns alleine. Die Hügel mit den dreispurigen Auffahrten hat der Yeti den Wohnwagen völlig unbeeindruckt hoch gezogen, ohne dass die Wassertemperaturanzeige auch nur gezuckt hätte. Knapp 50 Kilometer vor dem Ziel fährt man den Hügel runter nach Koper und da sieht man dann das erste Mal das Meer. Zwar nur den Industriehafen und an diesem Tag auch nur sehr dunstig, so dass man den Unterschied zwischen Himmel und Meer am Horizont kaum ausmachen konnte – aber das Meer! Wir haben in Portoroz noch mal getankt. Es war zwar noch ein Viertel voll, aber Alex insistierte, dass es in Europa nirgendwo so günstig sei, wie in Slowenien. Tatsächlich nur 1,48 € je Liter und nicht wie in Deutschland auf der Autobahn 2,33 €. Eigentlich müsste es dort viel günstiger sein. Bessere Infrastruktur als an einer Autobahnraststelle kann man ja wohl kaum haben!

Eine asbschüssige Straße Richtung Meer. In der Mitte des Bildes ist ein Obelisk zu sehen.
Das Meer bei Antenal

Wie immer fahren wir in Koper nicht „rechts ab“, wie es das Navi vorschlägt, sondern nehmen die Küstenstraße entlang der Salinen zum kleineren Grenzübergang Secovlje. Bei der Einreise war dort gar nichts los, aber offensichtlich war Rückreiseverkehr, denn gegen 10 Uhr war die Straße aus Richtung Kroatien den Hügel runter ein kompletter Stau. Rauf war alles frei. Fast am Ziel. Autobahnticket ziehen, ein bisschen die Bahn lang, die nächste Abfahrt runter, bezahlen und schon sind wir in Novigrad. Eigenlich brauchen wir gar kein Navi mehr, ich habe es aber erst hier ausgeschaltet. Bei Antenal sehen wir das erste Mal das Meer rund um die Halbinsel Lanterna. Wieder hoch nach Tar und im Kreisel runter auf die Halbinsel. Die Straße dort wird mit den Jahren nicht besser und ich habe den Eindruck, dass der Wohnwagen bald von Fahrbahn hüpft. Ab hier ist es wie „zu Hause“. Endlich Urlaub. Auf dem Zähler stehen 68.493 Kilometer, damit sind wir 1.212 Kilometer Richtung Süden gefahren, um in der Sonne zu chillen.

Eine blaue Zugbrücke über einen Fluß, der an der Mündung sehr, sehr breit wird.
Die Mirnabrücke – Ben sagt „da ist ‚meine‘ Brücke“ :-)

Der Check-In an der Rezeption war problemlos. Wahrscheinlich auch, weil wir feste Plätze gebucht hatten. Unsere Freunde waren ca. 2 Stunden hinter uns, wir sind also alleine zu den Parzellen im Bereich B gefahren und haben uns zunächst ein paar Minuten den Kopf zerbrochen, wie wir den Wagen aufbauen, ohne den Aachener „den Rücken zu zeigen“. Als wir den Wagen gerade in Waage stehen hatten – ich brauchte dazu den Hydraulikheber und eine zusätzliche Stütze unter der Achse – stellte Alex fest, dass kein Strom da war. Fuck, was war denn nun kaputt? Mitten in die Suche schallte ein fröhliches „Hallo“, als die andere Familie auch eintrudelte. Erstmal begrüßen und ein bisschen erzählen. Da stellte sich dann raus, dass wir den Wagen ruhig mit der türlosen Seite direkt an die Parzellenhecke zu ihrem Stellplatz parken könnten. Das wäre OK! Dann eben alles wieder runter von den Böcken. Der Strom war ein kleines Problem, denn die Hauptsicherung des Anschlusskasten auf dem Platz war raus. Reindgerückt und alles in Butter. Da hatte der einzige dort angeschlossene Caravan wohl schon länger keinen Saft mehr.

Ein Wohnwagen auf einem Campingplatz mit trockenem Boden. Davor steht gebückt ein Mann und hantiert mit irgendwas herum
Steht und ist gerade

Den Caravan haben wir also wieder abgebockt ein bisschen gedreht und rangiert und neu ausgerichtet. Das ging an der anderen Stelle viel einfacher, weil der Boden in der Richtung kein Gefälle hatte. Markise raus, Teppich verlegen, Stühle und Tische aufbauen, Hängematte zwischen zwei Bäume spannen, Fahrradlenker gerade fest schrauben, was man alles machen so muss, damit es gemütlich wird. Zwischenzeitlich war ich das erste Mal kurz im Meer und habe micht gefreut. Ben ist direkt nach der Ankunft und dem Ausziehen bereits um 11 Uhr in den Pool gegangen. Unsere Freunde begannen derweil auch mit dem Aufbau ihrer Parzelle. So langsam wurde ich ruhiger. Bei der Ankunft wurde uns an der Rezeption zum ersten Mal nach all den Jahren eine „Willkommenstüte“ mit Informationen übergeben. Unter anderem einem WLAN-Passwort für das Gast-WLAN. Und was soll ich sagen: das funktioniert zum ersten Mal in der Hauptsaison wirklich! Im Herbst konnte ich es vor fünf Jahren schon mal zum Streamen nutzen, ansonsten war im Sommer damit aber keine Blumentopf zu gewinnen. Über was man sich so alles freut!

Ein Wohnwagen mit ausgefahrener Markise. Man blickt über nachte Beine auf die Szene.
Nochmal umgestellt, jetzt ist es richtig.

Wir haben uns kurz mit den Nachbarn abgesprochen, wer zuerst in den Plodine zum Einkaufen fährt. Ben geht es immer noch schlecht und er wollte nicht mit, da ist es ganz gut, wenn jemand von der Nachbarparzelle mal ein Auge rüber wirft. Der Supermarkt war super voll und die Menschen hatten ihre Wagen bis oben hin gefüllt. Hauptsächlich Getränke, aber auch Lebensmittel … was man im Urlaub so braucht. Wir sind routinemäßig alle zwei Tage los und kaufen frisches Fleisch für den Grill. An den anderen Tagen gehen wir essen. War für heute eigentlich auch geplant, aber Ben hing wie ein Schluck Wasser in der Kurve und war gar nicht zu begeistern. Also wurde Pizza holen beschlossen.

Deckseite einer Speisekarte eines Restaurants namens "Kopalo"
Speisekarte „Kopalo“
Während unsere Freunde einkaufen waren, ist Alex mit dem Fahrrad zum Kopalo und Galeb gefahren, um die speisekarten zu holen. Das war aber nicht möglich, werden nicht rau gegeben. Also alles fotografieren. Währenddessen haben die beiden Kindern auf ihren Liegen im Schatten gechlafen und ich war alleine und wollte beginnen an diesem Text zu schreiben. Als ich gerade draußen alles aufgebaut hatte, fingen Jugendliche auf dem Volleyballplatz an zu spielen. Was völlig Ok ist und womit ich kein Problem habe. Weder von dem Lachen, dem Erzählen – auch wenn es manchmal geschrien ist – noch von dem Ächzen. Alles wunderbar. Aber die schreckliche Musik aus den Bluetooth-Boxen der Teenie-Mädels raubte mir den letzten Nerv! Vom Sprachklang und der „Musik“ her sowas wie Haftbefehl, Kollegah oder Bushido, irgendwas wie abgebrochene Karussellbremserlehre halt, aber dafür auf Slowenisch und/oder Kroatisch. Das ging mir so derartig auf den Sack! Ich konnte kein Wort schreiben. Als Alex zurück kam kurze Diskussion und wir beschlossen den wohnwagen um 180° gedreht auf die andere Seite der Parzelle zu drehen. Wir hatten unsere Tür zum Volleyballplatz und auf der Rückseite war es *deutlich* leiser. Echt, ich war total genervt. Irgendwann verschwand eins der Mädels mit ihrer Box und es war kurz ruhiger, das lässt sich aushalten. Aber keine 15 Minuten später quäkte eine andere Box los. Alter! Ich bin über die umliegenden Parzellen getapert und habe hinter den Wohnwagen glauscht. Das schien wirklich die Lösung. Rücken zum Volleyballplatz. Morgen.

Eine aufblasbare Kinoleinwand vor dem Meer.
Vorbereitung für das Freiluftkino

Um kurz nach 20 Uhr sind wir zum Kopalo mit dem Fahrrad und haben zu dritt Pizza und Spaghetti Bolognese geholt. Die Soße war reichlich und es schwappte ein bisschen über vorne im Fahrradkorb am Serious Gravix Gravelbike. Ging aber. Geschmeckt hat das vor dem Wohnwagen in großer Runde mit Blick auf das Meer genauso gut – wenn nicht besser! – wie im Restaurant vor Ort. Nur Ben bekam sein Essen nicht runter, dem geht es wirklich nicht gut. Das kann man daran erkennen, dass augenscheinlich Montags das Open-Air-Kino am Strand ist, „Ralph reicht’s“ gezeigt wurde und Ben sich lieber ins Bett legte. Dann ist es ernst. Der Arme. Wir haben noch ein bisschen zusammen gesessen und erzählt und dann war Bettgehzeit. Alle waren müde und es waren ja auch anstrengende zwei Tage mit packen, fahren, aufbauen.

09.07.2024 – erster ganzer Urlaubstag

Alex war ganz früh bereits im Meer! Ich wollte eigentlich immer ganz früh aufstehen und eine Runde mit dem Rad drehen, allerdings war ich ganz früh noch gar nicht wach und dann wollten wir den Wohnwagen ja auch drehen. Haben wir aber auf nach dem Frühstück verschoben. Ich war davor noch mit Ben im Meer, dem es allerdings nicht wirklich besser geht. Alex hat Brötchen und Croiassants vom Bäcker geholt während ich daran verzweifelt bin, unseren mitgebrachten Amazon Echo der 1. Generation mit dem WLAN des kleinen mobilen Routers zu verbinden. Das Drecksding wollte aber ums Verrecken nicht und ich habe im Verlauf der dutzenden Versuche den Eindruck gewonnen, dass das Absicht ist. Es wird nämlich angezeigt, dass man für Gen. 1 Geräte doch bitte den manuellen Modus nutzen solle. Das funktioniert auch soweit, dass man das Passwort des zu nutzenden WLAN eingeben soll und dann sucht er und es beginnt von vorne. Selten verbindet das Teil sich, um dann zu melden das WLAN hätte keine Netzverbindung. Welche aber steht und stabil ist. Zum Kotzen. Nach einer Stunde war ich brastig und hatte keine Lust mehr. Dann erstmal frühstücken.

Auf einem Gaskocher wird in einer Pfanne Rührei zubereitet. Zwischen zwei Wohnwagen hindurch kann man das Meer sehen.
Lecker Essen machen

Danach waren wir mit Ben und der Freundin von nebenan im Meer schnorcheln. Die beiden hatten nach 10 Minuten aber keine Lust mehr und ich bin ein bisschen den Strand längs geschwommen bis zu „unserem“ langjährigen Einstieg. Wir stehen etwas weiter südlich und gehen nun woanders ins Wasser. Zurück am Platz habe ich endlich angefangen diesen Text zu schreiben. Die beiden Kinder haben mit Alex ein Spiel gespielt und ich habe geschrieben. Alex hat dann das Paddelbrett aufgepumpt und ich habe geschrieben. Alex ist dann mit Ben und seiner Freundin ins Meer und ich habe geschrieben. Danach haben sich Ben und Alex in die Liegen gefläzt und ich schreibe immer noch :-) Wurde auch schon gefragt, ob ich das machen müsste und wer das will, aber ich glaube ich wäre unruhig, würde ich nicht aufschreiben, was wir alles gemacht haben. Der Akku vom Thinkpad war auch schon fast leer und ich habe die große Powerbank zum Aufladen nach draußen geholt.

Ein Standuppaddelbrett unter der Markise eines Wohnwagens.
SUP ist aufgepumpt

Achso, den Wohnwagen haben wir erstmal stehen gelassen. Ich warte ab, wie laut es die nächsten Tage wird, weil es gestern ab 19:30 Uhr auch ruhiger wurde. Vielleicht werde ich mit fortschreitendem Urlaub entspannter. Alex war eben mit dem Paddelbrett eine kurze Runde auf dem Meer und ruht nun aus. Bis hierhin sind es 3.380 Wörter und ich habe von 10:40 bis 14:24 Uhr geschrieben. Jetzt erstmal Pause und auf das Fahrrad! Meine guten Vorsätze, jeden Morgen ganz früh zu fahren, habe ich schon über Bord geworfen. Ich bin ein Langschläfer. Und ich mag es, wenn’s so warm ist. An der Küste entlang bis zum Leuchtturm von Lanterna war erschreckend wenig los. Entweder wollte um die Zeit niemand in der Sonne brutzeln, oder es sind einfach wenige der Hotelbetten belegt. Auch um die Spitze rum bei den Apartments von Valamar fand ich es eher leer. Das änderte sich aber auf Lanterna. Schon direkt nach dem Eingangstor wusste ich wieder, warum wir lieber auf Solaris sind. Wie die Ölsardinen in der Dose lagen die Menschen hier herum. Und die Stellplätze sind unglaublich klein. Es ist laut und wuselig. Das Gegenteil von Solaris.

Ein nicht mehr betriebener Steinruch mit einer bewaldeten Bruchkante.
Der Steinbruch bei Tarska Vala

Nach hinten in die Bucht wird es ruhiger. Bei den Mobile Homes und den Glamping-Zelten sind die Apartments schlicht auf mehr Fläche verteilt. Dann nach hinten raus aus Lanterna und bei Tarska Vala den steilen Anstieg nach Tar hoch. Ich dachte eigentlich ganz gut unterwegs, aber Strava sagte mir nachher, dass ich weit entfernt von meiner Bestzeit aus 2020 gewesen bin. Na denn. In Tar habe ich mich wie immer auf die Bank an der Kirche gesetzt und etwas getrunken. Und ausgeruht, Kerl war das warm, die Garminuhr zeigte 33°C an, so fühlte ich mich auch. Habe dort 10 Minuten oder eine Viertelstunde rumgesessen und bin dann durch Vabriga und über Santa Marina zurück zum Campingplatz. Da unten an der Marina wurde ja im letzten Jahr schon massiv gebaut und als ich dort ankam, konnte ich die fertige neue Mole bewundern. Geht man bis zu deren Ende ist es ein leichtes, ans gegenüberliegende Ufer der Bucht zu schwimmen. Das sind vielleicht noch 50 Meter.

Eine Anlegemole für Boote.
Die neue Mole bei Santa Marina

180° Blick auf eine Reihe Ferienhäuser mit Hecken um die Parzellen
Mobile Homes im Steinbruch von Solaris
Am Wohnwagen habe ich mich in den komplett verschwitzen Radklamotten erstmal ’ne halbe Stunde in den Campingstuhl gesetzt und habe ausgelüftet. Ben war mit seiner Freundin und deren Eltern am Pool, Alex ist auch dorthin, als ich zurück war. Irgendwann habe ich mich aufgerafft und bin mit den Radklamotten in die Dusche. Da kann man zwei Fliegen mit einer Patsche schlagen. Später haben wir dann die unvermeidlichen und gestern bereits gekauften Cevapcicci gegrillt und mit leckerem Pilzsalat mit Ziegenkäse und Knoblauchöl verspeist. Nach ein bisschen chillen ging’s dann mit den Freunden und einer Dose Kaltgetränk runter an die Küste, um etwas auf das ruhige Meer zu gucken und was zu erzählen. Noch vor 23 Uhr sind wir aber alle in den Wohnwagen und haben Feierabend gemacht. Alex wollte draußen in der Hängematte liegen, kam nach einiger Zeit aber in den Caravan, weil draußen ein paar eher kleine Kinder in einer ohrenbetäubenden Lautstärke kreischten. Hat Ben und mich bei einer Abendfolge „Agents of S.H.I.E.L.D.“ aber nicht gestört. Weder das Kreischen, noch das Alex sich auf das andere Bett gelegt hat.

10.07.2024

Als ich um kurz vor 7 Uhr wach wurde lag Alex seufzend und stöhnend bei Ben auf dem Bett. Augenscheinlich hat sie nun Montezumas Rache und Erbrechen. Sah auch sehr mitgenommen aus. Dem Nachwuchs ging es aber ganz offensichtlich wieder gut. Der lag schon mit seinem neuen Teufel Bluetooth-Headset auf dem Bett und hat auf dem Tablet gedaddelt. Ich habe dann zuerst das Geschirr von gestern Abend noch mal abgespült, weil sich eine Ameisenhorde darüber her gemacht hat, als die Waschwanne über Nacht draußen stand. Danach bin ich eine Runde mit Brille und Schnorchel geschwommen. Zurück am Wohnwagen waren die Nachbarn bereits beim Frühstück, Ben auf dem Sprung in den Pool und bei Alex wirkten die Medikamente, die sie in der Nacht noch genommen hatte. Schnell einen Kaffee aufsetzen und als Ben vom Pool zurück war, haben wir die Reste des Baguette vom Vortag verspeist.

In einem Wald parken im Baumschatten viele Autos.
Porto Busola ist ein gern genutzter Parkplatz

Alex sitzt nun im Baumschatten und liest auf dem Handy, Ben ist mit unseren Freunden und deren Tochter am Pool, ich habe den Rest von gestern und bis hierhin geschrieben und hadere mit mir, ob ich mich bei 31° um noch nicht einmal 11 Uhr in die Radklamotten pellen soll. Aber was muss, dass muss! Bin hinten Richtung Santa Marina raus und wollte eigentlich nach Tar. Weil aber in einer Facebook-Gruppe gerade darüber geschrieben wurde, wie der Weg nach Porec sei und jemand meinte das wäre in 45 Minuten gut zu schaffen, habe ich mal geschaut. Mit dem Gravelrad ist der Weg von Santa Marina nach Vervar Porat sehr holperig! Das sind wirklich grobe Klötze im Weg, die werden nicht weggefedert von den dicken Reifen. Und auch die festgefahrene Erde von Cervar bis Ulika ist wirklich nicht angenehm ohne Federung. Noch dazu war es enorm warm. Die 45 Minuten bis zur Kirche in Porec habe ich nicht geschafft. In Spadici zeigte der Edge 3 x 15 Minuten an, das ist immerhin kurz vor Porec. In Porec das obligatorische „Fahrrad vor Herz“-Foto gemacht und dann ’ne Viertelstunde im Schatten auf den Bänken an der Kirche gesessen und was getrunken.

Selfie von einem Mann neben einem ca. 2 Meter großen Herz, vor dem ein Fahrrad lehnt.
Hier muss natürlich ein Foto gemacht werden.

Die Rückfahrt habe ich auf der Straße oberhalb von Cervar abgekürzt und dachte dann, dass ich mal was Neues ausprobiere. Wo man auf dem Schotterweg hinter Cervar links runter abbiegt, um nach Santa Marina zu gelangen, bin ich einfach mal geradeaus. Das wusste ich aber nicht besser. Übelster fester Schotter mit dicken Wackermännern im Weg. Und dann kommt man auch noch auf der Hauptstraße unterhalb des zweiten Kreisels bei Vabriga raus und muss auf der doofen Verbindungsstraße von Porec nach Tar fahren. Im Kreisel ab und noch ein paar Kilometer auf Split, dann durch Vabriga bis zur Straße runter nach Lanterna und – zack – zu Hause. Dreißig Kilometer bei wirklich warmem Wetter. Mein Kopf war ein bisschen heiß gelaufen.

Ein Fahrrad liegt flach im Schatten eines Gebäudes auf dem Boden eines großen Platzes.
Pause in Porec

Am Platz lagen Alex und Ben unter der Markise und jammerten beide vor sich hin. Der Frau ging es doch immer noch schlecht und dem Nachwuchs wieder. Ein schöner Urlaubsanfang ist das! Alex und ich sind dann kurz ins Meer zum Abkühlen gegangen und Ben schaut leidend Clone Wars auf seinem Tablet. Das Abendessen gehen oder selbst machen haben wir schon mal vorsorglich verschoben. Ich habe mich ins Auto gesetzt und bin hoch nach Tar zur Apotheke gefahren, wo ich wirklich gut und freundlich beraten wurde. Mit ein paar Packungen Gel und Elektrolyten bin ich noch im Tommy vorbei, um für Ben Wasser ohne Kohlensäure zu kaufen. Und ein paar Brötchen, falls doch jemand Hunger hat.

Unter einer Markise an einem Wohnwagen liegen zwei Menschen auf dem Boden und ruhen sich aus.
Völlig kaputt unter der Markise

Am Stellplatz war Ben ganz fertig und kaputt und wollte gleich etwas trinken. Der Becher Wasser blieb aber höchstens 5 Minuten im Magen, dann mussten wir schon eine Schüssel holen. Das Medikament wollte Ben danach natürlich nicht. Schmeckte offensichtlich so, wie die Apothekerin es beschrieben hatte. Aber irgendwie muss es ja besser werden. In Esslöffelportionen haben wir das Wasser-Gel-Gemisch verabreicht, aber nach einer 3/4 Stunde kam schon wieder alles raus. Und Alex sah fast so leidend aus, wie Ben. Ach was ist das doof! Ich hatte Hunger und habe die kalten, übriggebliebenen Cevapcicci vom Vortag mit 1 1/2 Brötchen verspeist. Die beiden anderen wollten gar nichts mehr. Danach war ich noch mal eine Runde schwimmen und wurde merkwürdigerweise von einem guten Dutzend Fische den ganzen Weg die Leine der Abgrenzung entlang verfolgt. Die waren nicht abzuschütteln und kamen erstaunlich nahe!

Gegen Abend sind Alex und Ben am Wohnwagen geblieben und ich bin unseren Freunden gegen 21 Uhr zum Galeb gefolgt, wo wir uns das Halbfinalspiel England – Niederlande ansehen wollten. Auf dem Weg dorthin standen Menschentrauben am Strand, denn einige Delfine zogen langsam die Küste entlang. Mit meinem Handy ist es mir aber nur gelungen, eine kurze Sequenz zu erwischen, in der man die Rückenflossen sieht.

Ein Junge schläft unter einen braunen Decke auf einem grünen Vorzeltteppich,
Völlig groggy.

Die erste Halbzeit des Em-Halbfinale haben wir im Galeb zu dritt verfolgt. Der Fernseher war für unsere Entfernung aber viel zu weit weg und zudem war er auch eher suboptimal aufgestellt. Knapp 30° in unsere Richtung wäre für alle Anwesenden besser gewesen. So mussten leider fast alle von schräg auf den Bildschirm gucken und wir von ganz schräg. Zudem hatte die Cola Light nicht mal den Hauch eines Gedanken von Kohlensäure und war eigentlich nur süßes, schwarzes Leitungswasser für 5,40 Euro den Drittelliter. In der Halbzeitpause haben wir dann auf meinem Laptop weitergeschaut, der natürlich exakt 15 Sekunden vor dem finalen Tor der Engländer den Stream verloren hat. Schnell auf deren Ipad zu Ende geschaut und dann sind wir alle ins Bett gegangen.

Der Mond wirft einen schmalen Schimmer auf ein glattes Meer. Rechts im Bild ist eine Palme, nach unten schließt das Foto mit einer Kaimauer ab.
Abendstimmung am Galeb

Ben und Alex schliefen bzw. dösten schon und ich habe mich auf’s Doppelbett gelegt. Konnte aber nicht einschlafen, weil es so warm war und weil am Volleyballplatz das Flutlicht an war und durch unser Badezimmerfenster in den Wohnwagen strahlte. Bei der Hitze wollte ich aber nicht alles verrammeln! Um zwei Uhr bin ich – immer noch wach – raus zum Waschhaus und auf dem Rückweg habe ich mir das Flutlicht angesehen. Danach war es aus. Der Sicherungskasten war offen.

11.07.2024

Ben hat gut geschlafen, aber am Morgen immer noch Durchfall. Alex ist völlig schlapp und groggy. Brötchen musste ich nicht kaufen, weil noch zwei vom Vortag übrig waren und ich auch noch ein Minibaguette mitgebracht hatte. Das wird reichen. Allerdings wollte niemand was. Ben kam zu mir rüber ins Bett und Alex hat das andere Bett neu bezogen. Sehr spät sind wir gänzlich aus den Federn und haben den Frühstückstisch gedeckt. Ben hat ein bisschen was gegessen und auch die Morgenration des Gels zu sich genommen. Es schien im auch ganz gut zu gehen, denn danach wollten alle ins Meer und dort hat er viel geschwommen und war gut gelaunt. Alex nicht so. Zurück am Wohnwagen ging das Magengrimmen aber wieder los. Ich kann gut verstehen, dass das nervig und total ätzend ist. Der kleine Junge tut mir sehr leid und Alex auch.

Ein paar silberne Fische mit einem schwarzen Punkt vor der Schwanzflosse, schwimmen von der Kamera weg.
Dies Fische waren recht zutraulich.

Zudem ist es in diesem Jahr – wie angekündigt – heiß. Die Apps bringen regelmäßig Warnungen vor „Extremhitze“ und mancher Windhauch fühlt sich an, wie in der Sauna. Als die beiden anderen im Schatten auf der Liege lagen, habe ich mir das erste Mal in diesem Jahr die Unterwasserkamera geschnappt und bin Schnorcheln gegangen. Die Fische von gestern waren aber leider nicht mehr dort … oder sie hatten keine Lust mehr, um mich rum zu schwimmen. Zurück am Wohnwagen war Ben sichtlich besser drauf und Alex sagte, sie sei nur noch schlapp. Vielleicht geht nun ja bergauf. Zum Fahrradfahren war es mir deutlich zu warm und ich habe mich auf unsere im letzten Jahr neu gekaufte Liege gelegt. Offensichtlich habe ich geschlafen, denn ich wurde wach, als unsere Freunde uns Wassermelonen rüber brachten. Sie wren heute morgen früh vom Platz gefahren, um einen Stadtbummel zu machen und mal was anderes als den Campingplatz zu sehen. Ich wollte dieses Jahr mit Ben auch noch nach Pula, um ihm das Amphitheater zu zeigen. Aber im Moment hat der Kleine dazu keine Lust. Sitzt nur im Schatten und schaut „Clone Wars“.

Drei Stückchen Hähnchenbrust auf einem Gasgrill. In Hintergrund ist unscharf ein Paddelbrett zu erkennen.
Nur leichte Kost zum Abendbrot

Wir haben danach nur noch gechillt und nichts gemacht. Also fast. Ben ist mit der Freundin und deren Vater an den Pool und ich bin kurz darauf auch gefolgt. Irgendwann kam sowohl Alex, als auch die Mutter von Bens Freundin nach. Zwei Stunden war ich im Wasser des Pools und trotz einsprühen des Rückens hatte ich dort eine Rötung. Spannte aber so gut wie gar nicht und war nur etwas warm. Im Wasser haben wir Ball gespielt und etwas rumgetobt. Und ich habe Ingress erklärt, weil Ben und ich die Portale an diesem Abend einmal abgrasen wollten. Das stieß bei dem jungen Mädchen auf Interesse.

Aber erst gab es Abendbrot bestehend aus den vorgestern gekauften Hähnchenfilets vom Grill und Resten von Brötchen, Baguette und Toastbrot. Also für mich. Weil Alex gar nichts essen wollte – der Magen war einfach noch nicht in Ordnung. Und Ben hat nur ein paar Bissen vom Fleisch genommen. Es ging ihm zwar schon viel besser, aber noch nicht gut genug. Nach dem Essen haben Ben und ich unsere Smartphones geschnappt und wir sind zu dritt los gezogen. Knapp eine Dreiviertelstunde dauerte es, einmal quer über den Platz zu wandern. Ein paar Dutzend Tausend AP benötigt Ben noch für Level 6. Das ist mit 8 Portalen aber nicht so schnell zu erreichen.

Auf einem Teller liegt ein gegrilltes Stück Hähnchenbrust, etwas Kartoffelsalat und ein kleiner Löffel Ajvar.
Guten Appetit

Weil wir nach dem Spielen etwas angeschwitzt waren und es immer noch unglaublich warm war, sind wir noch mal ins Meer gegangen. Aber nur so am Rand rumplätschern. Ich bin etwas bange im Dunklen weiter raus (also mehr als 5 Meter) zu gehen. Dann war es auch schon 22 Uhr und somit Bettgehzeit! Allerdings ist Ben wieder so sehr genesen, dass er unbedingt noch eine Folge „Agents of S.H.I.E.L.D.“ schauen wollte. Und dann noch eine. Ich mag die Serie auch beim zweiten Ansehen.

12.07.2024

Alex geht es immer noch nicht super und sie nimmt die Medikamente von Ben zu Ende. Wir sind spät aufgestanden. Also Ben und ich. Alex war auf der anderen Seite des Wohnwagens augenscheinlich schon früher wach und hat das glatte Meer für eine Runde auf dem Paddelbrett genutzt. Es war vormittags schon richtig heiß! Teilweise anstrengend, aber besser als wie im letzten Jahr zweimal am Tag wegen Hagel und Sturm die Markise abzubauen! Auf den Comfort Mare Stellplätzen hier im Bereich B gibt es einige freie Stellplätze und ich habe inzwischen die Theorie, dass die 150 Euro Reservierungsgebühr genau dazu dienen, diesen „Verlust“ des Platzes aufzufangen. Die müssen ja irgendwie puzzlen, die Plätze zu vergeben und wenn wir einen bestimmten Platz für drei wochen gebucht haben, dann kann ihn eine Woche vorher ja niemand für drei Wochen buchen und er ist u.U. eine Woche leer und bringt kein Geld. Das muss ja auch aufgefangen werden. Klar kann sich dann jemand für eine Woche auf den Platz stellen, aber wenn da nun ausgerechnet niemand für den Zeitraum kommt?

Gegen 10 Uhr gab es ein Frühstück, für das Alex Croissants und Brötchen gekauft hatte. Aber jeweils nur zwei. Etwas Toastbrot hatten wir auch noch – wundere mich, dass das nicht wegschimmelt. Und weil ich gestern gar nichts gemacht habe, musste ich heute wieder auf’s Rad! Schnell angezogen, losgekettet und nach 5 Metern wieder zurück geschoben. Das Vorderrad war ziemlich luftleer. Wollte schnell den Schlauch rausziehen und stelle erstaunt fest, dass das womöglich tubeless Reifen sind. Ich konnte die Reifenflanke jedenfalls mit Druck nicht von der Felge lösen :-o Oder das Gummi ist mit der Felge leicht verklebt. Verdammt. Habe dann einfach Luft auf vier Bar drauf gemacht und bin „mutig“ los gestrampelt. Hoch nach Tar, paar Portale verlinken. Unentschlossen im Dorf rechts und links gefahren und dann doch beherzt Richtung Kastelir/Labinci abgebogen.

Ein Mann liegt "auf dem Kopf" auf einer Mauer und schaut in die Kamera. Links neben der Mauer sieht man ein angelehntes Fahrrad.
Ohne die Pause wäre es nicht weiter gegangen.

Der Wind kam leicht von hinten, schob zwar nicht, bremste aber eben genauso wenig. Das Problem ist dabei nur gewesen, dass er leider auch nicht kühlte, die Straße komplett ohne Schatten war und die Sonne wie blöd brannte. Nur gut, dass ich noch ein paar Haare auf dem Kopf habe. Kurz vor Labinci habe ich in einem zwei Quadratmeter Baumschatten gehalten und das pullerwarme Wasser aus der Trinkflasche getrunken. Und dann langsam weiter. Allerdings nur bis zur Mrtvačnica Labinci (von der ich dachte, es sei eine kleine Kirche, ist aber eine Leichenhalle), um ich dort auf eine Mauer in den Schatten einer riesigen Kiefer zu legen und etwas auszuruhen. Es wurde mir ein bisschen warm im Kopf. Nachdem ich mich wieder in die Vertikale begeben habe, musste ich sogar erst kurz innehalten! Im Sattel wurde es mit ein bisschen Fahrtwind aber besser und es sind ab dort auch nur knapp drei Kilometer bis zur „Church of the Sts. Cyricus and Julitta“ wo ich mich in der kleinen Halle auf dem Hügel abkühlen wollte. Bin dort auch angekommen und habe mich erstmal auf die gar nicht sooo kühlen Kalksandsteinbank gelegt.

Nach 20 Minuten habe ich mich aufgerafft und auf den Rückweg gemacht. Wollte ganz verrückt im Zentrum in einem Café ein Eis essen. Hab’s mir aber dann vor Ort doch wieder anders überlegt und habe mich lieber an die Abfahrt gemacht. Es geht nur bergrunter. Bis Solaris :-) Der warme Wind kam nun von vorne, das Rad rollte aber trotzdem willig. Und die Luft im Reifen hielt auch. In Tar habe ich gegenüber Kirche an dem Trinkwasserbrunnen meine Hella-Flasche aufgefüllt und auch den Kopf einmal unter den Hahn gehalten. Ich war ein bisschen zittrig. Dann weiter die Hauptstraße runter nach Lanterna und dort auf den Platz, weil ich wissen wollte, wo der Aquapark auf dem Campingplatz ist. Angeblich kann man dort als Solaris-Camper „einfach so“ hingehen. Am Eingang hatte ich aber eher den Eindruck, dass dort jeder „einfach so“ rein kommt. Vielleicht machen wir das dieses Jahr mal.

Eingang zu einem Poolbereich einen Campinganlage. Man sieht im Vordergrund viele Leihfahrräder und auf der Überdachung PV-Module.
Valamar Lanterna Premium Blue

Am Wohnwagen habe ich ausgelüftet. Das Zeug anbehalten und einfach nur auf einen Stuhl setzen und was Kaltes trinken. Völlig groggy. Alex hat mit den Freunden was gespielt, irgendwann sind sie alle zusammen zum Galebstrand in die Wellen gegangen und danach spielten die beiden Kinder unter unserer Markise und filmten Stop-Motion-Videos. Ich habe mich kurz im Meer abgekühlt, geduscht, dabei die Radklamotten gewaschen und mich danach den ganzen Nachmittag erst in die Liege und dann in den Wohnwagen ins Bett gelegt. War wohl etwas viel. Seit einer Stunde schreibe ich an diesem Text weiter, lausche dem Volvo der Zeltnachbarn hinter uns, wie er seit 20 Minuten mit laufendem Motor den Innenraum runterkühlt und überlege, wie deutsch es wäre, aufzustehen und zu fragen, ob ich helfen kann.

Eine mit Lichterketten beleuchtete Bar unter Bäumen. Fast alle Plätze an den Tischen sind besetzt.
Beach Bar Galeb

Jetzt muss ich mich allerdings halbwegs frisch machen, weil es in 20 Minuten das erste Mal in diesem Urlaub ins Galeb zum Essen geht! [Zeitsprung: knapp 16 Stunden später schreibe ich weiter] Am Galeb war es recht voll, an der Strandbar spielt ein Gitarrenduo Popmusik, so dass man die Lieder auch erkennen konnte und die Kellnerin war uns seit Jahren bekannt. Auf der Karte wird man unmissverständlich darauf hingewiesen, dass man die Beilagen nicht tauschen kann und somit zu dem gefüllten Hacksteak auch keine Pommes möglich sind. Bei anderen Gerichten ebenfalls nicht und ich habe die Systematik dahinter nicht verstanden. Zudem waren die Getränke (Cola, Sprite), wie schon beim EM-Halbfinale, komplett ohne Kohlensäure. Das ist leider ungenießbar. Mein Bier, war OK. Das Essen auch. Allerdings ist es auch nicht mehr so günstig, dass man über die Unzulänglichkeiten einfach hinweg sieht. Es wurde auch nachdem das Essen gebracht wurde, nicht mehr gefragt, ob wir noch Getränke oder einen Nachtisch haben wollten. Selbst auf unser Winken, um auf uns aufmerksam zu machen, wurde ewig nicht reagiert. Dann eben nicht.

Den Abend haben wir bei unseren Freunden auf der „Terrasse“ ausklingen lassen.

13.07.2024

Um 9 Uhr habe ich das erste Mal auf die Uhr geschaut :-o Da war ich wohl ein bisschen müde. Ich kann mich erinnern, dass es irgendwann etwas geregnet hat und die Tropfen auf das Dach des Eriba prasselten. Es hat aber nicht soweit gereicht, dass ich dann vielleicht auch raus sollte, um die Klamotten unter die Markise zu packen. Ben lag schon mit dem Tablet auf seinem Bett und schaute eine bereits dutzendemale konsumierte Folge von „Clone Wars“ und Alex kam gerade aus dem Meer zurück. Auch die Nachbarn waren bereits auf den Beinen.

Nach ein paar Minuten Augenreiben und dem obligatorischen Zähneputzen unter der Dusche (natürlich nur mit zweimal drücken) bin ich los und habe Brötchen geholt. Diesmal allerdings keine tatsächlichen Brötchen, sondern ein großes Weißbrot. Ist der gleiche Teig und die sicher zehnfache Menge kostet lediglich das dreifache eines kleinen Rosenbrötchens. Dem Lino-Lada ist es egal, worauf es verteilt wird.

Ein Holzgestellt, welches einen zweiten Baum ersetzt, falls kein solcher zum Aufhängen einer Hängematte zur Verfügung steht.
Schnell aufgebaut, funktioniert einwandfrei.

Weil auf unserem Stellplatz nur ein Baum steht, hatten wir Alex‘ Hängematte zwischen diesem und einem Baum auf dem Platz unserer Freunde gespannt. Als ich den Anflug von „Ich kann diese Musik nicht mehr ertragen!“ am Anfang des Urlaubs hatte, habe ich am Abend die Hängematte zwischen dem Baum der Freunde und einem Baum auf der anderen Seite unserer Parzelle gespannt. Wohl dem, der Spanngurte en masse dabei hat! Bei den Aachenern ist aber eine Hängematte zwischen ihren beiden Bäumen nicht möglich, weil genau dazwischen die Ecke ihres Vorzeltes ragt. Weil Alex immer Sorge hat, dass wir ihre Hängematte nicht aufhängen können, fahren wir seit drei Jahren einen „zweiten Baum“ spazieren. Zwei Holzlatten die man zu einem umgedrehte V aufstellen kann, nach hinten abspannen und dann einfach eine Hängematte an einen Baum und auf der anderen Seite an das Gestell hängen. Das brauchten wir so dringend, dass die Verpackung noch original zugeklebt war. Und genau das kam dann heute morgen zum ersten Mal zum Einsatz. Den mitgelieferten Erdhaken habe ich in dem kroatischen Betonboden erst gar nicht ausprobiert, sondern gleich einen meiner dicken T-Heringe genommen. Funktioniert genau wie oben beschrieben! Sehr stabil und schnell aufgebaut.

Alex ist mit den Nachbarn dann zum Pool und zur Wassergymnastik gegangen und ich habe den Laptop nach draußen geholt. Wollte ich jedenfalls. Habe dann aber doch erst wieder eine halbe Stunde versucht, den ollen Amazon Echo mit dem mobilen Router zu verheiraten. Der will aber ums Verrecken nicht und ich kriege den Fehler nicht raus :-/ Das ärgert mich. Habe daher vorsorglich mit dem Versuchen aufgehört, bevor ich richtig ärgerlich wurde. Dann lieber was einfaches. Zwischen dem geparkten Yeti und der Markise ist eine kleine Lücke, durch welche ab dem späten Vormittag bis abends die Sonne knallt. Weil die Bäume so „ungünstig“ stehen, tragen wir die Stühle und den Tisch am Tag mehrfach ein paar Meter weiter, um Schatten zu haben. Mir fiel der vorsorglich eingepackte Pavillon ein, den ich zwar nicht aufbauen wollte, der aber leichte Seitenwände im Paket hat. Und eine davon kann man doch bestimmt zwischen Markise und Yeti spannen. Ähnlich hilfreich wie Spanngurte und dicke Heringe sind dabei ein reichlicher Vorrat an Gummispannern mit Haken. Und nun haben wir eine weitere Schattenfläche, die recht stabil an einem Fleck bleibt.

Zwischen der Markise eines Wohnwagen und der Dachreeling  eines Autos ist eine Plane gespannt und spendet so Schatten.
Umfunktionierte Seitenwand eines Pavillons

Am späten Nachmittag habe ich den Klickfix-Korb an den Lenker vom Gravel-Bike geflanscht und bin los, um im Supermarkt auf dem Platz Getränke zu kaufen. Der etwas größere Markt mitten auf dem Platz hat jedoch nur bis 15:30 Uhr geöffnet. Dann eben in den kleinen Market an der Rezeption fahre und den Rucksack sowie Korb mit Flaschen füllen. Ist teurer als im Tommy oder Plodine, aber eben bequem mit dem Rad zu erreichen. Zwei Lino-Lada-Eis am Stiel und ein Magnum gab es noch obendrauf!

Ein Fisch von oben vor dem Meeresboden
Fauna in der Adria

Ansonsten war an diesem Tag nicht mehr viel los. Wir waren mit Schnorchel und Brille im Meer, haben dann auf dem Platz zum Abendbrot Reste gegessen (ohne Grillen!) und sind Abends zuerst zum Sidro um für uns sechs jeweils ein Eis zu kaufen (teure Kugeln, aber dafür große Portionen – eine „Kugel“ waren zwei Kugellöffel) und sind dann an der Küste lang zum Galeb spaziert. Danach war es auch schon spät und wir sind gegen 22 Uhr in die Wohnwagen gekrochen. Dort habe ich dann noch die aktuellste Folge von „The Boys“ geschaut, welche das Tablet während des Spaziergangs runter geladen hat.

14.07.2023

Anzeige eines Smartphones mit einer Warnung vor extremer Hitze.
Jeden Tag eine Hitzewarnung
Geschlafen habe ich nicht sehr gut. Auf dem Volleyballplatz ging gegen 23 Uhr noch einmal das Licht an und es trafen sich ein paar Jugendliche zum Plausch – allerdings in moderater Lautstärke mit kaum wahrnehmbarer Musik und sie haben eine Stunde später sogar das Licht ausgemacht. Das soll an einem Samstagabend wohl mal OK sein. Trotzdem war ich unruhig, um drei Uhr was getrunken und da war es dann im Wohnwagen auch so kühl, dass ich mir eine Decke über die Nieren gelegt habe. Gegen 9 Uhr bin ich dann wieder wach geworden. Alex war da – wie jeden Morgen – schon im Wasser gewesen und Ben begrüßte mich mit einem fröhlichen „Hallo Papa“, während er auf seinem Bett Clone-Wars schaute.

Ganz langsam aufgestanden, das Arsenal an Tabletten eingeworfen, Zähne geputzt, Wasser gekocht und als die Frau vom Bäcker mit frischen Croissants zurück kam, haben wir im Schatten der kleinen Eichen gefrühstückt. Danach ist Alex noch mal ins Meer, aber ich hatte keine Lust, auch der kleine Junge liegt lieber auf seinem Bett. Also das Laptop geholt und diesen Text geschrieben!

Eine Jutetasche mit einem Werbeaufdruck der Valamar-Gruppe, zu dem der von uns besuchte Campingplatz gehört.
Weil wir „Insider-Status“ haben, bekamen wir wie im letzten Jahr eine super Jutetasche.

Die „Camper“ hinter uns sind entweder richtige Hardcore-Outdoor-Nerds oder auf blauen Dunst los gefahren. Die haben in ihrem Volvo XC60 eine Kühlbox, zwei Liegen und vielleicht Kleidung. Kein Zelt, kein Caravan. Schlafen nachts unter freiem Himmel auf den Liegen und sind sonst nur am Strand oder fahren abends zum Essen. Und dabei scheinen sie durchaus 10 Jahre älter als wir zu sein. Vielleicht waren sie weiter im Süden in einem Apartment und machen hier einen kurzen Zwischenhalt? Keine Ahnung, ich glaube sie fanden es doof, als wir sie beim zweiten Mal „Innenraum des Autos kühlen“ angesprochen haben, dass der laufende Motor uns beim Essen direkt neben dem Auspuff etwas stört. Weitere Kommunikation fand nicht statt. Allerdings sind die Nachbarn auf der Parzelle Richtung Sidro auch eher ruhig und außer „Guten Morgen“ passiert da nicht viel. Ist mir aber völlig recht, ich bin Ostwestfale ;-) Ich helfe sehr gerne und rede auch, aber es dauert, bis ich einfach so mit Smalltalk anfange. Da muss man sich schon ein bisschen kennen :-)

Alex ist mit Ben um viertel vor Zwölf zum Pool gegangen und die Aachener ein paar Minuten später auch.Ich habe derweil an diesem Text geschrieben und die Österreicher dabei beobachtet, wie sie ihren Volvo packten. Der Wagen wurde danach auf dem Parkplatz an der „Hauptstraße“ abgestellt und die beiden sind für den Rest des Tages an den Strand gegangen. So kann man auch drei Tage Urlaub machen.

Ein Felsen unter Wasser, an dem sich die Brandung bricht. Man sieht sehr viele Luftblasen.
Brandung

Habe mich dann auf der Parzelle von einer Ecke in die andere gesetzt. Immer dorthin, wo gerade keine Sonne schien und versucht, im „Torre“ anzurufen, um einen Tisch für den Abend zu reservieren. Da ging aber noch niemand dran. Gegen 14 Uhr dachte ich dann, es sei eine gute Idee, mit dem Rad hoch zu fahren und direkt vorzusprechen. Das Vorderrad musste ich allerdings erst wieder aufpumpen. Ein schlauchloser Reifen scheint es nicht zu sein, aber die Decke ist wahrscheinlich sehr straf über die tubeless-ready Felgen gezogen. Mal sehen, ob ich dazu in diesem Urlaub noch Lust habe. Mangels Ständer das Rad an die Capingstühle gelehnt zum Luft nachfüllen. Dabei ist es natürlich umgekippt, die Pieselotten aus der Satteltasche gefallen und die dreckige Kette mir einmal am nackigen Bein runter. Super. Da hätte ich gleich abbrechen sollen. Bin aber los, um nach einem Kilometer auf dem Platz von eine Autofahrer abgedrängt zu werden, im Bremsen und Schalten zu heftig gewesen, Kette hängt sich zwischen kleinstes Ritzel und Rahmen und das Schaltwerk reißt nach oben. Kacke!

Angehalten und einen Maulschlüssel aus der Satteltasche gezogen, um die Kette frei zu pfriemeln ohne die Hände zuzusauen. Das Rad dabei mit einer Hand festgehalten – kein Ständer und so – dabei gewackelt, das Google Pixel 6 fällt aus der Satteltasche auf den Asphalt und springt fröhlich auf den Schotter neben der Straße. Verdammte Kacke! Mehr Glück als Verstand hat es dabei nur die matte Schutzfolie zerlegt. Die stand an zwei Stellen in Fetzen vom Display weg und musste runter. Das Display war völlig unversehrt. Schlecht gelaunt das Schaltwerk gerichtet und weiter. Dooferweise hat es sich durch die Aktion irgendwie verstellt, die Gänge wollten nicht mehr richtig flutschen. Am Torre hat die Reservierung geklappt und ich bin dann gleich einfach den Berg wieder runter und über Lanterna zurück. Eigentlich wollte ich etwas rum fahren, hatte aber keine Lust mehr.

Ein Fahrrad ist am Sattel mit einem Spanngurt an einem Baum aufgehängt. Das Vorderrad berührt den Boden und das Hinterrad schwebt frei in der Luft.
Improvisierter Montageständer

Auf dem Campingplatz habe ich einen Montageständer improvisiert (Wer hat wohl genug Spanngurte mit?), konnte aber das Schaltwerk nicht richtig hinbekommen. Keine Ahnung, ob es vielleicht leicht verbogen ist. Das kleinste Ritzel will jedenfalls nicht mehr ordentlich.

Dann eben nur rumgammeln im Campingstuhl und auf dem Smartphone über Social Media ärgern. Auf 20 Uhr sind wir zu sechst ins Torre gefahren und haben dort sehr gut gegessen und gesessen! Wir waren alle der Meinung, dass die Restaurants auf dem Campingplatz – besonders das Galeb – qualitativ überhaupt nicht mithalten können! Festgestellt, dass der Blick vom Parkplatz auf die Küste und das Meer nach dem Sonnenuntergang sehr schön ist!

Der beleuchtete Eingang zum Außenbereich einer Gastronomie. Die schmale Straße hinunter sieht man einen dunkelblauen Nachthimmel.
Seiteneingang des Torre in Tar

Auf dem Campingplatz haben wir den Laptop aufgeklappt und versucht das Endspiel der Fußball-Europameisterschaft zu schauen, aber weder auf dem ThinkPad, noch auf dem Ipad der Freunde bekamen wir einen stabilen, ruckelfreien Stream. Schien von WLAN bis Mobilfunk alles etwas überlastet. Ungefähr in der 80. Minuten sind wir dann zu zwei ins Sidro gewechselt und haben den Rest auf einem großen Fernseher geschaut und dazu eine Cola getrunken!

Danach dann in die Kojen. Feierabend!

15.07.2024

Der Blick aus dem Bugfenster eines Wohnwagen nach oben auf die neben dem Wohnwagen stehenden Eichenbäume vor einem blauen Himmel.
Der erste Blick nach dem Augenöffnen
Wieder sehr lange im Bett gelegen und gedöst. Auf dem Stellplatz der Österreicher über uns reisen gerade Italiener mit einem recht alten Wohnmobil und einem PKW als Begleitfahrzeug an. Geplant ist für heute gar nichts. Wir liegen oder sitzen rum. Ben und die Tochter unserer Freunde machen mal zusammen, mal alleine Stop-Motion-Filme mit Transformern, Magic-Snakes und magischen Pyramiden. Recht spät haben wir gefrühstückt und dabei Brotreste und ein paar frische, von Alex geholte, Brötchen verspeist.

Was wir dann wie gemacht haben, bekomme ich gar nicht mehr chronologisch auf die Reihe. Ben und seine Freundin sind am Nachmittag zur Hafenmole gegangen und haben dort Arschbomben geübt. Die Mauer ist höher, als die anderen Stege ins Wasser. Ich war mit Kamera, Schnorchel und Flossen im Meer und bin einmal vom Sidrohafen bis zur Galebbucht und zurück geschnorchelt. Wir waren zu sechst am Pool, haben Eis gegessen und danach noch etwas geplantscht. Am späteren Nachmittag sind Alex und ich hoch Richtung Tar in den Tommy und haben ein paar Lebensmittel gekauft. Mussten danach aber auch noch mal in den Plodine, weil es im Tommy keine Cola Zero mehr gab. Im Plodine allerdings auch nur in 2-Liter-Gebinden!

In einer Hand wird eine Dose kroatisches Bier schräg über einen Minigrill mit 4 Hähnchenschnitzeln gehalten. Im Hintergrund ist unscharf ein PAddelbrett zu sehen.
Abendessen zubereiten

Am Platz erstmal Duschen und auf dem Weg dorthin hat Alex eine Schlange gesehen. Die schien sich an einer Hecke, an der wir immer direkt entlang gehen, zu sonnen und hat sich bei Alex‘ Annäherung verzogen. Ich war mir vor ein paar Tagen nicht sicher, ob das an gleicher Stelle auch eine Schlange war. Aber die Eidechsen bewegen sich „ruckartiger“, der Schwanz den ich in der Hecke verschwinden sah war auch eher gleichmäßig. Das aus dem Supermarkt mitgebrachte Hähnchenfleisch wanderte dann auch gleich auf den kleinen Gasgrill und wurde mit etwas Tomatensalat und Brot verzerrt.

Eine aufblasbare Kinoleinwand vor dem Meer und einem mitternachtsblauem Himmel. Davor sitzen viele Zuschauer in Campingstühlen mit dem Rücken zur Kamera und verfolgen den Film.
Spione Undercover vor schicker Kulisse

Gerade rechtzeitig zur Kinovorstellung am Strand waren wir fertig! Es wurde „Spione Undercover“ auf Englisch mit deutschen Untertiteln gezeigt und der Film hat augenscheinlich allen Anwesenden gefallen. Jedenfalls bis 30 Minuten vor dem Ende, denn da stoppte der VLC-Player auf dem am Beamer angeschlossen Laptop. Zehn Minuten Hektik, dann mussten die beiden Vorführer leider verkünden „The file ist corrupt“ und es wurde ein anderer Film gezeigt. „Puss ’n Boots“ kannte Ben schon, hat ihm aber gut gefallen. Ich bin dann allerdings in den Wohnwagen gegangen und haben lieber auf Netflix „Muscle and Mayhem“ zu Ende geschaut. Gegen Mitternacht trudelten dann auch Alex und Ben ein und gingen zu Bett.

16.07.2024

Wieder lange im Bett gelegen und gedöst. Alex ist ganz früh aufgestanden und mit dem Paddelbrett bis Santa Marina gepadelt, dann rüber auf die andere Seite der Bucht und dann am Riff entlang bis zu dessen äußerster Kante. Von dort quer über’s Meer zurück nach Solaris. Ich will das gar nicht wissen, mir erscheint das über den tiefen Stellen im Meer zu gefährlich. Aber sie meinte nur, dass die anderen Paddler, welche diese Runde machten, diese Gefahr offensichtlich auch nicht gesehen haben. Hängt wohl mit meiner Höhenangst zusammen.

Ein Campingstuhl neben zwei Campingtischen auf trockenem, braunem Boden. Im Hintergrund ist eine grüne Hecke zu sehen.
Unser Esszimmer

Zum Frühstück hat Alex danach Rührei gemacht, welches deutlich besser schmeckt, als mein Kaffee. Der hatte heute Morgen einen merlwürdigen Beigeschmack. Vielleicht schmeckte das Wasser aus dem Gartenschlauch ein bisschen anders. Gegen 11 Uhr ist Alex mit den Freunden von nebenan zum Pool marchiert und hat dort die angebotene Wassergymnastik mitgemacht. Nach weniger Minuten schallte „James Brown Is Dead“ von L. A. Style vom Sidro rüber. Das müssen recht alte Animateure gewesen sein :-o

Ein an eine Mauer gelehntes Fahrrad im Schatten vor einer Kirche.
Kurze Pause oben in Tar

Ich habe ein bisschen rumgegammelt, im Netz gelesen und „nichts“ gemacht. Nachdem Alex mit den Freunden von der Wassergymnastik zurück kam, hat sie versucht das „Teran“ in Tar zu erreichen, um einen Tisch für heute abend zu erreichen. Ging aber niemand ran. Die Aachener sind zu zweit auf eine kleine Fahrradtour und die Tochter spielte mit Ben bzw. teilweise lagen sie auch getrennt rum. Ich habe das Fahrrad ebenfalls abfahrbereit gemacht und wollte hoch nach Tar, um vor Ort zu reservieren. War wieder knalleheiß, aber was muss, das muss. Inzwischen kam von der angerufenen Restaurantnummer eine SMS, man möge per SMS reservieren. Hat Alex dann auch gemacht und ich bin trotzdem los.

Im Bau befindliche Flachdachbungalows mit einer Betonmauer davor.
In Gedici ist ein ganzes Viertel abgerissen und wird neu gebaut.

Hinten aus Solaris raus und nach Vabriga hoch. Das ging auch recht flott, reichte aber nicht für Bestzeiten. Es ist mir viel zu warm. Oben in Tar erst etwas verschnaufen und dann schnell die Plätze reserviert. War kein Problem. Eigentlich wollte ich sofort zurück, bin dann aber doch etwas durch Tar und habe mir die vielen Baustellen für die Luxushäuser angesehen und fand mich dann plötzlich auf der Straße nach Gedici und war dann auch schon kurz vor der Baredine Grotte. Hier hatte ich vor vielen Jahren bei einem der alten Häuschen eine schöne, aber leicht rampnierte Vespa T5 gesehen. Die war im Folgejahr schon nicht mehr da, aber ich kann mich deshalb an die Straße erinnern. *Alle* Häuser in dem Viertel waren abgerissen und durch neue Apartmenthäuser mit Pools vor der Tür ersetzt worden bzw. befanden sich im Bau. Das ganze Dorf wurde quasi auf links gezogen. Bin mir nicht ganz sicher, ob dort dann die Menschen wohnen werden, die da auch vorher wohnten.

Ich stehe vor dem Eingang zur Baredine Grotte und grinse in die Kamera.
Warm, aber gut gelaunt.

An der Baredine Jama habe ich – hört, hört – mich in den Schatten gesetzt nachem ich mir eine eiskalte Cola Zero gekauft habe. Mache ich sonst nie, aber die Frau hat geschimpft! Ich soll mich bei der Hitze zwischendurch hinsetzen und wir hätten Urlaub und ich darf mir unterwegs auch ruhig was zu trinken oder ein Eis kaufen. Na gut! :-) Während ich dort saß habe ich auf Google Maps nach dem Weg zurück geschaut. Also ich kenne die Wege alle, ich war nur unschlüssig, welchen ich nehmen sollte. Dabei habe ich mich über Landsleute und deren Benehmen geärgert. Dort ist „Self Service“ groß ausgeschildert und dazu gehört für mich, dass man seine Getränkegebinde wieder zurück bringt und nicht einfach auf dem Gelände rumstehen lässt, wenn die eigene Gruppe zur Besichtigung der Grotte gerufen wird. Und schon gar nicht stelle ich leere PET-Flaschen in fast ganz ausgetrunkene Halbliterbierkrüge. Was für Asis!

Blick ins Innere einer katholischen Kirche.
Die Kirche in Nova Vas

Ich wollte dann über Nova Vas quer rüber nach Cervar Porat. Als ich aber die schurgerade Hauptstraße mit dem Meer ganz weit am Ende sah, musste ich doch dort runter rollen :-) Bis Spadici, da bin ich dann rechts ab und langsam wieder zum Campingplatz gefahren. Habe geschwitzt wie blöd und war auf der Parzelle auch ziemlich gar. Zweieinhalb Stunden bei 33°C unterwegs gewesen. Lange in der kompletten Bekleidung auf dem Campingstul gesessen und ausgedünstet. Danach aus den Klamotten geschält und mit den anderen zum Abkühlen ins Meer gesprungen. Derweil hat Ben immer mal wieder mit der Nachbarin Stop-Motion-Videos gefilmt, vertont und angesehen. Alex liest, geht mal ins Wasser und wieder zurück und dann war es auch schon 19 Uhr und wir mussten uns fein machen.

Ein betonierter Fußballplatz einer Grundschule vor einer untergehenden Sonne.
Der Bolzplatz der Schule in Tar.

Um 20 Uhr war der Tisch für uns reserviert, die Freunde sind vorher noch schnell einkaufen gefahren. Das wollte Alex lieber am Folgetag erledigen. Waren dann pünktlich im Restaurant und saßen an einem Tisch neben einer Gruppe von Menschen mit recht hessischem Akzent. Von denen einer zusätzlich zur lustigen Aussprache, diese auch noch in einer ohrenbetäubenden Lautstärke zum Besten gab. Da Luftlinie lediglich 50 Zentimeter zwischen seinem und meinem Kopf waren, ging mir das gehörig auf den Sack! Über seinen Arschlochchef bei Opel und seine Revanche gegenüber diesem, weil er beim Karneval ja General ist und der Chef nur Schütze Arsch im letzten Glied und solche Sachen. Als unsere Freunde etws später dazu kamen saßen wir uns gegenüber, er schaute und ich sagte nur „Ich denke die ganze Zeit schon das Gleiche!“ Mussten beide Grinsen.

Ich fand meine fritierten Tintenfische im Teran sehr gut, Alex‘ Hacksteak war recht durch und fest. Das Pendant vor zwei Tagen im Torre war deutlich fluffiger und saftiger. Allen anderen hat es aber sehr gut geschmeckt und vor allen Dingen das Preis-Leistungsverhältnis ist unschlagbar! Trotzdem wollen wir das nächste Mal wieder ins Torre. Das Ambiente gefiel den meisten dort doch besser.

Auf einem beleuchteten Parkplatz stehen zwei Frauen, ein Mädchen und ein Junge im Vordergrund, der einen Daumen in die Luft hält.
Kurze Absprache, bevor es wieder auf den Campingplatz geht.

Am Campingplatz haben wir noch bei einem Getränk zusammen gesessen, während die Kinder zusammen Minecraft gespielt haben. Beim Essen hatte Ben das auf seinem Smartphone und die Freundin merkte an, das auch zu haben, es aber nicht zu verstehen. Und so lagen die beiden dann auf dem Bett, Ben hat erklärt und auf beiden Endgeräten wurde fleißig gebaut! Nach 23 Uhr waren wir aber alle müde und sind in die jeweiligen Kojen gekrochen. Ich habe noch auf dem Handy rumgedaddelt, weil ich bei der Hitze schlecht in den Schlaf komme.

17.07.2024

Als ich das erste Mal auf die Uhr schaute, stand Alex schon mit einem Handtuchturban auf dem Kopf in der Wohnwagentür und kam offensichtlich vom Stand-Up-Paddeln auf dem Meer zurück. Da war es bereits viertel nach neun Uhr. Offensichtlich war ich müde und ein Langschläfer bin ich allemal. Wenn ich den Wecker stelle, kann ich zwar aufstehen, aber ich bleibe auch sehr gerne im Bett. Auch der Nachwuchs lag noch tief und fest schlafend in seinem großen Bett am anderen Ende des Eriba Nova. Alex machte sich dann auf den Weg, um Backwaren für das Frühstück zu besorgen. Diesmal vom Bäckerstand Richtung Rezeption, die aber um die Zeit schon komplett leer gekauft waren. Nur ein großes Brot gab es noch. Also ist sie noch mal zum Bäcker am Kopalo gefahren und hat dort für den kleinen Jungen den obligatorischen Berliner besorgt. Wir haben Urlaub :-)

Ein kleiner Fischschwarm grast die Algen auf dem Meeresboden ab.
Fische grasen auf der Wiese.

Um 11 Uhr begann dann die Wassergymnastik und die beiden Damen sind zum Pool geschlappt, während ich hier diese Zeilen getippt habe. Parallel dazu wurde mit „zu Hause“ per Threema kommuniziert, weil der Rasenmäher der Tante nicht erreichbar war. Also für mich hier aus Kroatien nicht. Der schien aber ganz normal zu fahren und auch die PV-Anlage lieferte ihe Daten brav über das Netz ab. Also ist dort vor Ort augenscheinlich alles in Ordnung gewesen. Über die klapperige WLAN-Verbindung des Campingplatzes kam ich per Wireguard-VPN zwar auf meine Fritzbox, aber nicht auf die der Tante. Hmmm. Über MyFritz.net eher auf die andere Box gestolpert, denn flüssig aufgerufen und dort festgestellt, dass das VPN zu uns nach Hause nicht aufgebaut war. Also gelöscht und auf beiden Boxen neu eingerichtet. Wie gut, dass ich die Bestätigung per Authenticator schon seit Ewigkeiten nutze und niemand mehr bei den Fritzboxen auf eine Taste drücken muss! Brauchte aber trotzdem zwei Versuche, weil das Netz hier im wegbrach. Nach knapp 20 Minuten war dann aber auch der Rasenmäherroboter auf dem Kappenberg aus Kroatien erreichbar. Alles in Ordnung zu Hause.

Während Alex mit den anderen noch am Pool war, habe ich auch mal das dreckige Geschirr geschnappt und bin zum Aufspülen ans Waschhaus gegangen. Es ist heute so unglaublich heiß. Gerade zurück und das Geschirr eingeräumt, kam Alex vom Pool und fragte, ob wir eine Runde mit dem Rad drehen wollen. Nee, heute mal nicht. Das ist mir zu warm, habe ein wenig Kopfschmerzen, mir ist leicht schwummerig, ne, besser nicht. Unser Rasenroboter meckerte dann per Mail, er sei angehoben worden. Was denn da los? Ein kurzer Blick zeigte, dass er sich auf dem Gestell vom Trampolin festgefahren hatte. Per Fernsteuerung der Robonect-Software konnte ich ihn aber um einen halben Meter zurück fahren und nachdem er dann wieder im „Auto-Modus“ war, hat er brav den Leitdraht gesucht und sich zum Schlafen in die Garage begeben. Fast so, wie den Mars-Rover fernsteuern, vermute ich. Nur mit weniger Verzögerung.

Danach sind wir dann zu viert ins Meer gegangen und haben geschnorchelt. Das Wasser ist pullerwarm und auch bisschen „diesig“. Es schweben viele Partikel herum und kristallklar ist ein bisschen anders. Aber trotzdem gab es Fische und Krebse zu sehen. Ben und seine Freundin sind zunächst mit raus gegangen, haben sich dann aber noch zwei Schüsseln geholt. Keine Ahnung, was die damit machen wollten. Ich bin jedenfalls mit Alex zurück zum Wohnwagen und habe mich in den Schatten gesetzt. Heute wird nichts gemacht. Alex ist dann doch mit dem Fahrrad los. Allerdings nur zum Einkaufen und auch nur auf dem Campingplatz. Weiter weg zu fahren hatten wir keine Lust, Brotaufstrich und -lagen haben wir genug. Nudeln auch noch, es fehlten nur noch Gemüse und etwas Hähnchenfleisch. Das gibt es auch hier.

Dann wurde wieder auf dem Platz rumgegammelt bis dann gegen 19 Uhr Alex mit der Zubereitung des Tomatensalates für das Abendbrot angefangen ist. Ich habe den Camping-Gaz-Grill angeworfen und das Hähnchenfleisch drauf geworfen. Das brutzelte dann aber nur 5 Minuten, weil dann die kleine Kartusche alle war. Haben wir in der letzten Urlaubswoche des vergangenen Jahres halt schon genutzt. Können mit einer Kartusche also ungefähr neunmal grillen. Essen war lecker und dann mussten wir uns ein bisschen sputen, weil wir um 21 Uhr in Visnjan sein wollten. Ich hatte erwähnt, dass es dort ein Observatorium gibt und die Aachener fanden das auch ganz interessant.

Ein Halbkreis aus Steinen ähnlich wie die in Stonehenge
Nachstellung eines Steinkreises aus der Nähe von Porec.

Ein sehr schmales Bild mit einer Leinwand am ganz unteren Ende und der Sicht auf die wabenförmig verstrebte Struktur der Kuppeldecke eine Rundzeltes.
Der „Vortragsraum“
Also schnell geduscht und um halb 9 auf die Piste. Die Fahrt bis in den Ortskern von Visnjan kannte ich schon vom Fahrrad in- und auswändig. Danach biegt man aber links ab immer weiter den Hügel hoch. Die alte Sternwarte lag mitten im Ortskern und dort ist es mit all dem Licht seit Jahrzehnten zu hell. Das neue Teleskop steht oben auf dem „Tican Field“. Die Straße dorthin führt durch einen Park in Visnjan und ist schön zu fahren. Um 5 vor Neun waren wir auf dem Parkplatz und gingen zum Observatorium. Dort fix den Eintritt für zwei Familien bezahlt und uns wurde gesagt, dass wir noch ca. 15 Minuten warten sollen, bis der Vortrag in der großen Rundkuppel neben der Sternwarte beginnen würde. Noch einige Zeit für Fotos der Gebäude und der Umgebung. In der runden Kuppel war einen Leinwand, ein Beamer und einige Besucherstühle aufgebaut – und eine gut funktionierende Klimaanlage. Ich habe gehört, dass es einigen zu kalt war.

Ein Teleskop in einem Observatorium
Das Teleskop L01

Nach dem ca. 40 minütigen, sehr interessanten Vortrag über die Geschichte des Observatoriums, was dessen Hauptaufgabe ist und einiges zu Planeten und Sternen im Allgemeinen, gingen wir nach draußen und konnten durch ein kleineres Teleskop mit ca. 100facher Vergrößerung die Mondoberfläche beobachten. Da wir eine gar nicht so kleine Gruppe war, dauerte dies einige Zeit bevor wir dann ins Observatorium und zum großen 1-Meter-Teleskop durften. Das sieht zwar groß aus, aber die beeindruckenden 25 Tonnen Gesamtgewicht sieht man ihm dann doch nicht an. Auch der dortige Beitrag wurde sehr engagiert und mit Begeisterung vorgetragen! Ben war da allerdings schon ziemlich müde und wollte nicht mehr so recht. Den dann noch rumgereichten und erklärten echten Meteoriten aus über 90% Eisen hat er dann aber doch noch interessiert begutachtet!

Ein Meteorit aus geschmolzenem Eisen wird von zwei Kinderhänden gehalten.
Der Eisenmeteorit war gar nicht mal so leicht.

Nach der Besichtigung des Teleskops, war es draußen dunkel genug, dass wir den dritten Teil der „Show“ erleben durften. Uns wurden die Sternbilder des Sommers gezeigt und ich vermute, ich werde den Polarstern nun ziemlich sicher immer finden und auch wie man den Pfeil nach Süden erkennen kann. Sehr beeindruckend war allerdings der Laserpointer, mit dem uns die Sterne am Himmel gezeigt wurden. Es sah so aus, als würde der tatsächlich die hellen Punkte am Himmel berühren. Da hat auch der bereits auf dem Boden sitzende und/oder liegende Ben noch mal gestaunt.

Zuletzt konnten wir noch einen Blick durch das draußen aufgestellte Teleskop werfen und ein Doppelsternsystem bewundern, welches man mit bloßem Auge kaum sah und durch die Vergrößerung sogar die verschiedenen Farbe zu erkennen waren. Klasse Abend da oben auf dem Berg.

Zu Hause auf dem Campingplatz war es dann schon weit nach 23 Uhr und wir haben uns alle in unsere Betten verzogen. Nicht ohne dass ich gegen Mitternacht noch einmal aufgestanden bin und auf dem Volleyballplatz das Flutlicht ausgemacht habe. Als wir kamen war es aus, aber ein paar Kinder finden es voll witzig, das mitten in der Nacht immer wieder einzuschalten.

18.07.2024

Do. 18 Juli, Wettervorhersage sonnig mit 34°C tags und 22°C nachts
Wetter sieht gut aus
Heute mal um vor 9 Uhr wach geworden, Alex war da trotzdem bereits mit dem Padelbrett auf der Adria. Ich hatte gestern schon ein bisschen Kopfschmerzen und heute morgen puckerte es hinter der Stirn immer noch. Für das Frühstück hat Alex kurz darauf Brötchen, einen Berliner und Croissants geholt und wir haben wie immer unter freiem Himmel im Schatten der kleinen Eichenbäume gegessen und in Ruhe unseren Kaffee getrunken. Geplant hatten wir für heute nichts. Haben nur in unseren Stühlen rumgesessen, Alex ist mit den Nachbarn aus Aachen um 11 Uhr zur Wassergymnastik am Sidro-Pool gegangen und ich habe mich im Wohnwagen aufs Bett gelegt und das – während dem Frühstück heruntergeladene – Staffelfinale von „The Boys“ geschaut. Jemine, was für Cliffhanger. Hoffentlich muss ich nicht so lange auf die fünfte und abschließende Staffel dieser genialen Serie warten!

Eine grüne Eidechse auf trockenem Boden.
Unsere täglichen Besucher. Es rennen ständig ein halbes Dutzend auf der Parzelle herum.

Die Freunde sind Mittags zu dritt zu einer kleinen Radtour aufgebrochen und wir haben weiter gechillt. Zwischendurch mal ins Meer und überlegt, ob wir nicht auch zu dritt mit dem Rad los möchten. Aber Ben war dem Gesichtsausdruck nach zu urteilen wirklich gar nicht danach. Alex und ich wären – nachdem die drei andern zurück gekommen sind – auch zu zweit los, nach einigen Diskussionen ist mir dazu aber die Lust vergangen und ich habe im Wohnwagen vor mich hin geschwitzt. Alex ist dann irgendwann alleine für eine Tour nach Lanterna und hoch zur Kirche in Tar aufgebrochen. Ben hat indessen gelesen und auf seinem Tablet Filme geschaut und ich auf Amazon gestöbert und diesen Text geschrieben.

Eine Frau mit Schirmmütze vor einer Hauswand aus Natursteinen. Im Hintergrund sieht man den vorderen Teil eines Fahrrad an eine Bank gelehnt,
Alex ist an „meiner“ Bank!

Tatsächlich hat Alex 15 Kilometer geschafft und hat auch oben auf „meiner“ Bank in Tar gesessen :-) Danach waren wir alle noch zum Abkühlen im Meer. Am späten Nachmittag haben wir ein bisschen diskutiert, wo es abends zum Essen hin gehen sollte. Von „irgendein Restaurant“ in Novigrad, über das Delfin hinten am Leuchtturm bis zu „eigentlich reicht es auch, wenn wir hier vor Ort bleiben“ war alles dabei. Mir war es egal und letztendlich ist es dann bei „hier bleiben“ geblieben. So sind wir dann auf 20 Uhr zum Kopola geschlendert, weil die am ersten Tag geholte Pizza ganz ordentlich war. Ich habe mir dort einen Long Island Icetea bestellt, der aber in meiner Erinnerung vor zwei Jahren wesentlich frischer schmeckte und deutlich mehr „reingehauen“ hat. Schlecht war er aber auch an diesem Tag nicht. Zum Essen hatte ich mir das erste Mal in diesem Urlaub einen gemischten Fleischteller bestellt, der auch recht ordentlich war. Das Fleisch hätte etwas kürzer auf den Grill gedurft, aber es war sehr lecker.

Der Mond spiegelt sich auf einer glatten Meeresoberfläche. Am Horizont sieht man flach eine Landzunge.
Blick vom Solarisstrand im Mondlicht. Morgen geht es zu der Landzunge im Hintergrund

Auf der Parzelle haben wir uns bei uns zusammen gesetzt und ich habe auf Disney+ „Spione Undercover“ aufgerufen, so dass wir noch die letzte fehlende halbe Stunde schauen konnten. Wir haben uns für die deutsche Version entschieden und – oh wei – wie schrecklich war die Synchronstimme von Will Smith? Gerade nachgeschaut, das war Steven Gätjen. Selten sowas uncooles und uninspiriertes gehört! Hatte Jan Odle keine Zeit? Naja, der Film ist jedenfalls sehr ordentlich und danach war es so spät, dass wir alle ins Bett gegangen sind!

19.07.2024

Heute mal wieder recht früh wach. Um kurz nach 7 Uhr und zum Zähneputzen geschlendert. Danach habe ich mich aber noch mal aufs Bett gelegt. Der kleine Junge pennte auch noch und Alex war ebenfalls nicht mit dem Paddelbrett raus, weil wir dann heute vielleicht mal zu dritt eine Radtour machen wollten. Sind aber nicht so recht aus den Puschen gekommen. Unsere Freunde sind an diesem Tag früh los – also auch irgendwie so gegen 8:30 Uhr oder sowas – und wollte sich Koversada, den Limski-Kanal und die Ruinenstadt ansehen. Dafür war Ben nicht zu begeistern.

Alex hat dann Brötchen geholt und um nach 10 haben wir erstmal in Ruhe Rührei, Croissant mit Lino-Lada und frisches Weißbrot verspeist. Und dann einmal ins Meer zum Abkühlen. Laut Wetterbericht ist es heute der wärmste Tag unseres Urlaubs mit 35°C – und so hat es sich auch angefühlt. Meine Beine jucken wie blöd, obwohl gar nicht so viele Mücken unterwegs sind und auch dementsprechend wenig gepiesakt wird. Ist wohl nur Schweiß und was weiß ich. So ganz langsam haben wir uns dann aber für eine Ausfahrt fertig gemacht und sind losgerollt.

Die Mündung eines kleinen Bach ins Meer. Auf dem flachen und begrünten Schlick, liegt ein auf Grund gelaufenes Boot.
Da hat der Sturm wohl was abgelegt.

Hinten aus Solaris raus und Richtung Santa Marina. Das fand Ben schon ziemlich herausfordernd, denn der Weg ist wirklich felsig uns mit grobem Schotter bedeckt. Nach gutem Zureden klappte es aber dann doch ganz gut. Am Abzweig Richtung Beach Bar Hawai habe ich ein gestrandetes Boot fotografiert. Das wollte ich jedesmal machen, wenn ich in diesem Jahr daran vorbei gefahren bin, aber ich war immer „schnell“ unterwegs und heute sind Alex und Ben gemütlich weiter gefahren. Zwei Quads sausten von hinten an uns vorbei und nebelten den Weg mit Staub ein. Quads sind wirklich ausschließlich dazu konstruiert worden, allen anderen voll auf den Sack zu gehen! Bis Cervar-Porat ist der Weg für Kinder wirklich nicht so super – in Abhängigkeit davon, wie häufig sie sonst querfeldein fahren. Und auch mit meinem Gravelbike werde ich ordentlich durchgeschüttelt. Alex auf meinem alten Scott Sub 30 wird es ähnlich gegangen sein.

Ein Junge und ein Mann stehen neben ihren Fahrrädern und schauen in die Kamera. Davor lehnt ein Fahrrad an einem Baum.
Auf halber Strecke schon ziemlich heiß gelaufen.

Ab Cervar-Porat wirds dann besser, etwas. Allerdings war es wirklich eine Bullenhitze und Ben hatte einen ziemlich roten Kopf. Wir haben immer wenn er was gesagt hat angehalten und eine kurze Pause eingelegt. Unter Bäumen und manchmal direkt an den Olivenfeldern entlang fuhren wir Richtung Porec. Ein ganz klein wenig habe ich gedacht, dass wir das vielleicht schaffen könnten. Das ausgemachte Ziel war aber „nur“ die kreisrunde Halbinsel Porto Busola, die wir dann nach etwas über einer Stunde erreichten. Dort habe ich mit dem großen Bruder vor 11 Jahren ein Foto gemacht, welches wir im letzten Jahr nachgestellt haben.

Ein Junge lehnt neben einem Fahrradreifen an einem Baum und schaut aufs Meer.
Wie der Bruder vor 11 und vor einem Jahr/en.

Leider war der spezielle Baum als Wäscheständer in Benutzung, so dass wir 4 Bäume weiter eine adäquate Stelle für ein gleiches Foto gefunden. Da war Ben auch sofort dabei! Hernach gab’s an der kleinen Bar auf der anderen Seite der Insel noch ein Eis für jeden. Und dann haben wir uns auf den Rückweg gemacht. Nicht die gleiche Strecke, aber bis Ulika wollte Ben auch nicht mehr. Sind wir eben eine Strecke gefahren, die ich auch noch nicht kannte. Wieder ein paar Punkte mehr auf wandrer.earth! In Cervar-Porat haben wir an den Touristen-Nepp-Buden keine Kleinigkeit für ben gefunden, der sehr gerne einen Transformer gehabt hätte. Aber die, welche dort vorrätig waren, sind sogar ihm zu „billig“ gewesen. Dann weiter zurück, mit ein paar Tränchen, weil es für den Jungen so anstrengend war. Die kleinen Hügel rauf habe ich ihn geschoben, was einhändig auf dem Schotter schon ein bisschen tricky war. Direkt vor dem Zaun nach Solaris, auf dem schmalen Trampelpfad höre ich von hinten den Jungen „Mama, Mama!“ rufen, ich schaue mich um und sehe gerade noch ein Bein von Alex über Kopf hinter einem Busch verschwinden und das Fahrrad liegt auf der Seite.

Uff, mein Rad hingeschmissen und zurück gelaufen, aber Alex ist „nur“ umgekippt. Ist beim Absteigen mit dem Fuß am Sattel hängen geblieben und dann aus dem Gleichgewicht gekommen. Glücklicherweise nicht die 1,5 Meter Kante neben dem Pfad auf die Kiesel des Strandes geknallt. Was eine Aufregung. Das Knie etwas aufgescheuert, paar Kratzer am Bein, scheint weiter nichts passiert zu sein.

Eine Frau steht neben einem Fahrrad, welches an einem Wohnwagen lehnt und hat die Hand auf dem Sattel abgestützt. Das linke Bein ist verschrammt
Nochmal halbwegs gut gegangen.
Am Platz dann ausruhen und Wunden lecken. Unsere Nachbarn waren immer noch nicht von ihrem Tagesausflug zurück. Haben dann erstmal abgeduscht und nur in den Himmel geschaut. Nachdem der Nebenplatz auch wieder belebt war, sind Alex und ich hoch zum Plodine, um unser Abendessen zu schießen und Getränke zu kaufen. Es gab sogar mal Cola Zero in Ein-Liter-Flaschen. Die großen mit zwei Litern passen zwar in den Kühlschrank, aber nicht in die kleine Kühlbox. Und im Auto sind Literflaschen auch einfacher zu handhaben. Zurück am Wohnwagen dann noch mal ins Meer springen und irgendwann haben wir mit der Zubereitung des Abendessen begonnen. Alex macht wie immer den Salat und ich habe den kleinen Gasgrill angeworfen. Es gab für jeden ein Hähnchenbrustfilet und eine kleine Packung Cevapcicci mit Brot. Sehr lecker.

Die verstaubte Vorderradgabel eines an einem Wohnwagen lehnenden Fahrrades.
Leicht angestaubt

Danach saßen wir noch alle bei den Freunden vor’m Wohnwagen und drei haben gespielt, Alex und seine Freundin haben zugeschaut bzw. Hörbücher mit Kopfhörer gehört und ich habe an diesem Text geschrieben. Gegen halb 23 Uhr sind wir dann aber alle ins Bett gegangen! Da hatte ich das kleine Sonnensegel zwischen Yeti und Markise bereits verstaut, die Liege und den Wäscheständer unter die Markise gepackt und auch die Hängematte und den Schuhhänger im Auto versteckt. Der Wetterbericht sagte nämlich Gewitter ab 4 Uhr morgens voraus und ist vor ein paar Stunden bereits angefangen, in der Ferne zu blitzen. Kurz vor Mitternacht sind Ben und ich noch einmal runter zum Hafen beim Sidro und haben aufs Meer geschaut, dass ein bisschen wellig war. Aber Sturm war auch nicht angesagt.

20.07.2024

Bei Gewitter im Wohnwagen bin ich unruhig. Nicht weil ich Angst habe, der Wohnwagen könne umkippen. Wegen den ganzen Pieselotten draußen. Vor allen Dingen die Markise (oder ein Vorzelt) möchte ich ungern im Wind auf das Wohnwagendach schlagen hören. Allerdings war Wind bis 15 km/h gemeldet worden und das sollten die Sturmbänder bzw. Spanngurte an der Markise und die dicken Erdnägel aushalten können. Augenscheinlich mache ich mir dabei auch mehr Gedanken, als andere Camper, denn die hatten teilweise viel fieseligere Befestigungen noch näher zum Meer. Und bei uns stand sogar der Wohnwagen mit dem Rücken zur angekündigten Windrichtung. Um viertel nach eins war ich das erste Mal auf den Beinen und habe die Fenster des Wohnwagens zugemacht. Bis dahin hatten wir sie zur Durchlüftung noch offen gelassen, denn es war echt warm. Ben ist nichtmal wach geworden, als ich über ihn rüber geklettert bin. Draußen blitze und donnerte es schon deutlich, aber weder Regen noch Sturm waren zu bemerken.

Blick aus einem Wohnwagen in eine regnerische Nacht
Nur etwas Regen

Bis drei Uhr oder so habe ich dann wieder gedöst, als mich die italienischen Jugendlichen weckten, die es für eine gute Idee hielten, um diese Zeit mit ihrer verdammten Bluetoothbox im Waschhaus laut Musik zu hören. War kurz davor aufzustehen, als sie abzogen und die Musik langsam leiser wurde. Und ja, die sind schon in einem Alter, dass sie um die Nervigkeit ihres Verhaltens wissen. Es sagt nur niemand was. Doch, der Italiener über uns hat sie vor ein paar Abenden ordentlich zusammen geschissen, als sie um kurz vor Mitternacht im Waschhaus Party machen wollten. Vielen Dank. Unter der Markise war noch alles ruhig, es wehte, es klackerte auf dem Wohnwagendach, aber das waren Eicheln und trocken Aststückchen, die von einem Baum runter fielen. Bin noch einmal runter zum Meer und einen Querweg später wieder hoch, aber augenscheinlich war nur ich unruhig. Und der Himmel über uns.

Das Gewitter verspätete sich, um vier Uhr war’s jedenfalls nur etwas Regen und Donner. Zwei Plätze weiter baute ein Wohnmobilpärchen ihre Markise ab und rollte sie im Regen ein. Ansonsten habe ich aber niemanden hantieren sehen. In den nächsten Minuten steigerte sich das Getöse allerdings, die Blitze waren durch die Lücken in den Dachhauben zu sehen, der Donner folgte auf dem Fuß und es schüttete wie aus Kübeln. Aber der Wind blieb wie angekündigt weitgehend aus. Unsere Markise hat sich fast gar nicht bewegt, sie war schön geschützt im Windschatten des Wohnwagen. Das ging so bis vielleicht halb 6, es war jedenfalls schon etwas heller draußen. Irgendwann habe ich die Fenster teilweise wieder geöffnet und bin dann eingeschlummert. Wach geworden bin ich erst um nach 10 Uhr!

Beim ersten Blick aus dem Wohnwagen, sah alles ganz manierlich aus. Der Vorzeltteppich war dreckig, aber ansonsten ist nichts passiert. Alex ist Brötchen holen gefahren und ich habe das Vorzelt sauber gemacht. Der Italiener über uns lieh sich unseren Gartenschlauch, da scheint es in der Nacht etwas dreckiger gworden zu sein. Nach dem Frühstück mit leckerem Rührei zu Croissant und Lino-Lada waren Ben und ich im Meer und danach haben wir nur gechillt. Alex Bein ist am Knie doch recht wund gescheuert und das Schienenbein ziert ein fetter blauer Fleck. Bis 16 Uhr warten wir jetzt ab, dann ist das nächste Gewitter gemeldet! Wir warteten und warteten, aber es ist nichts passiert.

Grafik einer Radtour, welche mit Garmin Connect getelt wurde. 12,45km in 39m57s.
Bei Garmin gibt es neue Grafiken zum Teilen
Um 20 vor drei habe ich mich auf’s Fahrrad gesetzt und bin eine Runde gefahren, weil ich sonst schlechte Laune bekommen hätte. Zwar ist die Schaltung immer noch nicht wieder richtig korrekt eingestellt, aber manchmal geht der höchste 11. Gang auch rein. Bin bei Solaris an der Rezeption raus und quer über die Halbinsel bei der Rezeption von Lanterna wieder rein. Das kürzt die Runde ums Dorf zwar um knapp drei Kilometer, erspart aber die enervierende Fahrt entlang der Küste. Just vor dem steilen Anstieg von den Premium Villages (oder in diesem Fall vor der Abfahrt), sprang die Kette beim Schalten wieder zwischen kleinsten Ritzel und Rahmen und hakte sich fest! So eine verdammte Scheiße! Angehalten, Maulschlüssel gezückt, Kette raus gerissen und aufgelegt und weiter gings. Der Stopp war laut Strava unter 40 Sekunden ;-) Hinten aus Lanterna raus und den steilen Anstieg nach Tar hoch. Immerhin meine drittschnellste Zeit auf den steilen dreihundert Metern. Wie ich das vor vier Jahren aber noch mal 20 Sekunden schneller geschafft haben soll, kann ich nicht verstehen. Ich dachte, ich sei wirklich fix unterwegs gewesen. Völlig utopisch ist für mich die nochmal zwei Minuten(!) schnellere Bestzeit auf dem Stück. Wie kann man das in 55 Sekunden schaffen? Beim längeren Segment von unten bis oben kurz vorm Kreisel war ich nur 5 Sekunden langamer als mein PR, aber es reichte trotzdem nicht für eine Auszeichnung.

Ohne anzuhalten dann zügig weiter bis hoch nach Tar und gleich wieder weiter nach Santa Marina. Ich hätte gerne noch etwas mitgetreten, aber der höchste Gang ging nicht rein. Reichte aber, um in Vabriga ein Auto rollend zu überholen. Das Rad um den Zaun auf den Campingplatz getragen und ein Blick auf das Garmin zeigte, dass unter 40 Minuten für die Runde drin sind. Dann noch – mit aller gebotenen Vorsicht, so wichtig ist die Zeit dann doch nicht – die „Strandpromenade“ entlang zur Parzelle, wo ich bei 39M 57S auf Stopp drückte :-) Hui, trotzdem es nach dem morgendlichen Gewitter nicht ganz so heiß war, lief mir der Schweiß in Strömen. Super Sache auch, dass ich miene Trinkflasche am Wohnwagen vergessen hatte, so musste ich nicht anhalten und trinken. Dann ausruhen, chillen, Ben hat seiner Freundin die VR-Brille gezeigt und die findet das Erlebnis augescheinlich auch ganz gut.

Eine Gruppe von Menschen steht an einem Parkscheinautomaten auf einem Parkplatz.
Wir waren nicht die einzigen, die ein Ticket ziehen wollten.

Wir hatten uns mit den Freunden schon abgestimmt, dass wir abends nach Novigrad zum auswärts essen fahren wollten. Parkplatz suchen und durch die Stadt spazieren, bis wir was schönes zum Sitzen finden. Es war ziemlich voll in der Stadt, wir haben gerade noch was zum Abstellen gefunden, bezahlen konnten wir leider nicht, weil der Automat kaputt war. Vor uns hat sogar noch eine Frau mit der Servicehotline telefoniert. In Novigrad hat sich in den letzten Jahren einiges verändert. Am Hafen sind sehr viele moderne Apartmenthäuser entstanden, welche in krassem Kontrast zu den teilweise noch sehr alten, aus Bruchsteinen gemauerten Wohnhäusern stehen. Für sich genommen fand ich die ferienwohnungen gar nicht mal „hässlich“, der Unterschied zu der historischen Bebauung ist aber schon krass. Ich hoffe, es wird dort auch ein bisschen auf den Erhalt des Charakters geschaut.

Menschen auf einer Promenade mit Bäumen rechts und links vor einem orangenen Sonnenuntergang.
Hach, es ist schon schön hier!

Nach einem Rundgang durch die Stadt entschieden wir uns für das Restaurant Al Mare direkt am Stadtpark mit Blick auf das Meer. Nicht der schlechteste Platz am Ort. Die Kellner waren freundlich und bemüht, die Getränke und das Essen kamen schnell an den Tisch und waren einwandfrei. Hätte man uns zwischendurch noch ein weiteres Mal nach Getränken gefragt, wäre auch noch etwas bestellt worden. Es war in der Stadt viel los und wir waren genau um 21 Uhr an dem Tisch. Ein Geigenspieler unterhielt die Gäste des Restaurants mit – mir leider etwas zu lauter – Musik. Gleichzeitig schlugen die Glocken des direkt nebenan liegenden Glockenturms für 4 Minuten während am Fuß des Turms eine Musikkapelle für ein stattfindendes Kulturfest spielte. Für diese kurze Zeit war das ein enervierender Lärm! Aber kurz darauf war nur noch die zu laute Geige zu hören – alles gut.

Menschen fassen sich auf einer Bühne und tanzen im Kreis. Ringsherum stehen und sitzen Menschen und schauen zu.
Tanzdarbietung in Novigrad

Gut gesättigt machten wir uns auf den Weg zurück. Hielten noch an einer Bühne an, um traditionellen Tanzdarbietungen zuzusehen und Ben musste unbedingt noch ein Spielzeug haben. Er hatte sich einen Transformer ausgeguckt, der in der Verpackung auch ganz gut aussah. Ich dachte mir schon, dass der Preis Touriabzocke ist, hatte aber auch keine Lust auch schlechte Laune und habe den Geldschein über die Theke gereicht. Im Wohnwagen stellte sich später raus, dass meine Befürchtungen noch übertroffen wurden. Echt billigstes Plastikramsch. Zum Hinstellen als Transformer reicht es und sieht sogar OK aus, aber wirklich flüssig transformieren geht nicht und als Auto ist es gar nicht vernünftig nutzbar. Naja, Urlaub. Ben hat den Karton jedenfalls gut gelaunt getragen und am alten Fischerhafen war dann auch noch die Kirmes in vollem Betrieb. Und am Trampolin mit den Gummibändern war keine Schlange! In Bad Oeynhausen stellen wir uns da meist nicht an, weil wir auf Stadtfesten schon Wartezeiten bis zu 40 Minuten für 5 Minuten hüpfen hatten. Klar, dass wir das hier nicht ungenutzt links liegen lassen konnten und beide Kinder bekamen ihre luftigen 5 Minuten, allerdings auch zu Touristenkosten. Naja, Urlaub.

Eine Kirmes unter Bäumen. Die Nadeln der Kiefern sind vom Licht der Fahrgeschäfte bunt angeleuchtet.
Luna-Park in Novigrad

Es war schon deutlich nach 23 Uhr, als wir wieder auf Solaris waren. Pillern, waschen, ab ins Bett.

21.07.2024

Ich kann ja Geräusche nicht so leiden. Eigentlich ist auf dem Campingplatz ab 23 Uhr Nachtruhe, auf dem Volleyballplatz war allerdings noch ziemlich viel Rummel. Dort treffen sich ab ca. 19 Uhr die Jugendlichen und oft haben die dann auch noch Bluetooth-Musik dabei. Warum die italienischen und slowenischen Jugendlichen dann Polka-Musik mit teilweise deutschen Texten hören, ist mir schleierhaft. Die Musik ist aber eigentlich immer gegen 20 Uhr aus gewesen. Auch heute waren nur zwei Dutzend Jugendliche dort, unterhielten sich und spielten Volleyball. Alles gut.

Um Mitternacht war allerdings immer noch Popp, popp, popp vom geschlagenen Ball zu hören begleitet von lautstarken Gesprächen und Lachen. Um halb eins immer noch und natürlich schien auch das Flutlicht noch zu uns rüber und in den Wohnwagen rein. Wir wollen auch ein bisschen frische Luft haben. Um 10 vor eins bin ich aufgestanden und habe den drei verbliebenen Kindern gesagt, dass es wirklich schon spät sei und nun doch bitte etwas Ruhe eingehalten werden soll. Hatte mich schon auf Diskussionen eingestellt, aber sie haben sofort das Licht ausgeschaltet und waren fortan auch nicht mehr zu hören.

Ein Vogel schaut skeptisch vom Boden hoch. Oberhalb des Vogels sieht man ein Menschenbei.
Die Vögel waren recht mutig beim Krümel suchen.

Bis um kurz nach drei habe ich dann gedöst, wurde aber von Krakelen vom Waschhaus geweckt. Augenscheinlich sind drei Grazien von irgendeiner Feier dort vorbei gekommen, eine schien in Tränen aufgelöst und zwei anderen haben auf sie eingeredet. Leute ey, muss das sein? Wenigstens hatten sie keine Musik an. Eine halbe Stunde lamentierten sie rum, bis meine Blase so sehr drückte, dass ich aufgestanden und zum Waschhaus geschlappt bin. Da verschwanden sie aber schon über den Volleyballplatz im Dunkel. Wieder ins warme Bett gelegt, hin und her gewälzt und eingedöst. Um 5 Uhr bin ich wieder aufgestanden, weil draußen jemand meinte noch richtig Party machen zu müssen. Die Bässe waren gut zu hören. Bin runter zum Hafen beim Sidro und die Musik schien von Cervar-Porat rüber zu schallen. War auch nicht der Einzige, der suchend umher wanderte. Vereinzelt saßen auch schon Camper bei einer Tasse Kaffee vor dem Wohnwagen. Um 6 Uhr war dann ganz abrupt Stille und ich bin eingeschlafen – so halbwegs. Kurz vor 10 zeigte jedenfalls das Handydisplay, als ich sehr gerädert und mit Kopfschmerzen aufgestanden bin. Ätzende Nacht!

Ein Fahrrad lehnt an der Eingangstür zu einem Supermarkt.
Scott Sub 30 mit Einkaufskorb vorm Plodine

Alex war da bereits mit dem Paddelbrett einmal bis Santa Marina geschippert und hatte Brötchen und Croissant gekauft. Die haben wir dann auch schnell verspeist. Zusammen mit dem obligatorischen Rührei, Lino-Lada und einer Tasse Instant-Kaffee – den ich im Übrigen gar nicht mal so schlecht finde. Alex meinte danach, sie würde was für das Abendbrot einkaufen wollen, hat sich angezogen und ist zum kleinen Supermarkt an der Rezeption gefahren. Ben hat mit der Tochter der Nachbarn im Wohnwagen was gespielt, ich bin angefangen diesen Text zu vervollständigen und irgendwann sind die Nachbarn auch zum Einkaufen gegangen. Allerdings zu Fuß. Ben und seine Freundin schlappten dann irgendwann zum Pool und ich wunderte mich, warum Alex noch nicht zurück war. Kurz darauf kam aber schon die Nachricht, dass sie hoch bis zum Plodine gefahren ist. Da wollte wohl jemand noch ein bisschen Sport machen :-)

Neben uns – Yes, zwischen Volleyballplatz und unserer Parzelle – ist am Morgen ein österreichisches Paar mit einem Wohnwagen und einm großen Vorzelt angereist. Die stehen dort ganz offensichtlich länger, so dass zumindest durch das Badezimmerfenster die Flutlichtanlage nicht mehr in unseren Eriba scheinen kann. Die beiden haben das Vorzelt auch schon mehr als einmal aufgebaut, denn es ging sehr flott über die Bühne. Um 10 Uhr das erste Zisch einer geöffneten Bierdose. Bis zum Mittag habe ich das – wenn ich alle mitbekommen habe – dreimal gehört. Alle Achtung!

Mobile Photovoltaikzellen neben einem Wohnwagen
Stromerzeugung in der Abendsonne

Nachdem Alex wieder zurück war, sind alle – bis auf mich, ich schrieb immer noch – wieder an den Pool gewandert. Zusätzlich dröhnte mein Kopf immer mehr. Habe fast den ganzen Nachmittag am Laptop verbracht, weil ich noch Bilder beschneiden wollte und keine Lust auf was anderes hatte. Am späteren Nachmittag habe ich die kleine Spielzeug-PV-Anlage aufgebaut, weil ich den Akku des Laptops leer geschrieben und dann mit der großen Powerbank draußen auch wieder aufgeladen hatte. Dafür war die nun leer. Aber um 17 Uhr lieferten die Module immer noch 40 Watt und ich konnte bis die Sonne hinter den Bäumen verschand noch über 60% in die Powerbank laden. Ganz Ok finde ich angesichts der 60 Watt, welche die 6 kleinen Platten maximal überhaupt erzeugen können.

Ein Teller mit zwei gegrillten Scheiben Lachs, etwas Tomatensalat mit Gurke, zwei gerösteten Weißbrotscheiben und einer Dose Radler.
Abendbrot vom Grill

Alex hatte vom Plodine neben Cevapcici auch noch zwei Stücke Lachse mitgebracht. Das wanderte am Abend alles auf den kleinen Gasgrill und schmeckte wie immer ausgezeichnet mit dem Blick auf die Adria. Vom Nachbarplatz hörte man Zischen.

Viele Schnüre die konzentrisch zusammen laufen und durch die man auf einen Baum vor blauem Himmel schaut.
Aus der Hängematte fotografiert

Nach dem Abendbrot saßen wir noch lange unter dem Vorzelt bei den Aachenern und haben erzählt und gespielt. Also ich nicht, aber Alex und die beiden anderen ;-) Um halb 12 war allerdings Bettgehzeit. Die Kinder am Volleyballplatz haben noch bis kurz vor Mitternacht krakelt, dann aber sogar das Flutlicht ausgemacht.

22.07.2024

Augenscheinlich bin ich in dieser Nacht nicht wach geworden. Nur einmal am frühen Morgen kam Ben rüber und wollte zur Toilette begleitet werden. Natürlich durfte er aber auch einfach die im wohnwagen nutzen, danach hat er sich dann zwischen Alex und mich gelegt. Das Doppelbett im Eriba ist nicht so groß wie das zu Hause, aber mit 1,40 Meter gerade so ausreichend. Alex ist wieder deutlich vor mir aufgestanden, ist aber nicht mit dem Paddelbrett los. Nach dem Fahrradsturz schmerzt ihr Bein doch ein bisschen und knien tut weh. Hat dann „nur“ Brötchen geholt, diese Tour dann aber bis zum Solaris-Zaun nach Santa Marina ausgedehnt und ist dann die ganze Küste bis Lanterna abgefahren. Sind dann auch mal 8 Kilometer auf den Tacho dazu.

Ein leicht aufgeschrapptes Knie mit blauen Flecken darunter.
Tut Alex doch ein bisschen weh :-/

Ben und ich haben noch bis 10 Uhr im Bett gelegen und dann rief Alex von draußen, dass wir nun endlich zum Frühstück kommen sollen! Na gut. Wie üblich: Rührei, Croissant mit Lino Lada, Weißbrott mit Butter und Marmelade. Der noch aus Deutschland mitgebrachte Käse war dann heute morgen aber doch schimmelig. Alex und Freundin sind auf 11 Uhr zur Aqua-Gymnastik an den Pool gegangen und ich habe den kleinen Abwasch gemacht, sowie die Toilettenbox geleert. Die Anzeige war zwar noch grün, aber als ich den Bottich von außen aus dem Wohnwagen gezogen habe, war das doch schon ein ziemliches Gewicht. Das Entleeren und Säubern ist jedenfalls keine Sache, auf die ich mich zuhause schon freue! Auch der Wassertank am Wohnwagen musste wieder gefüllt werden. Da war nur noch eine Pfütze „deutsches Wasser“ drin :-) Wir nutzen den Tank nur zum Hände waschen und zum Spülen der Toilette. Ansonsten ziehen wir das Frischwasser für Kaffee und Co. direkt aus der Zapfstelle der Parzelle. Das bisschen Bewegen hat schon gereicht, dass mir der Schweiß in Strömen runter lief. Trotz leicht bewölktem Himmel war es brütend warm.

Eine kleine Hotelanlage mit einem Pool vor dem Gebäude.
Das neue Hotel Imperial oberhalb von Camping Lanterna.

Danach war ich noch schnell an der Rezeption, um Batterien für ein ferngesteuertes Auto zu kaufen. Das, welches Tim und ich für den kleinen Jungen im letzten Jahr hier gekauft haben. Da war immer noch der Originalsatz drin und die eigens mitgenommenen Akkus sind wohl doch schon zu alt gewesen. Danach funktionierte das Fahrzeug wieder und Ben konnte mit dem mehr als 14 Jahre alten Silverlit und seine Freundin mit dem neuen Renner über den Platz fahren.

Der Blick von einem Hügel über Baumwipfel auf eine große Bucht mit einem Steinbruch auf der gegenüberliegenden Seite.
Blick von den hinteren Mobile Homes des Campingplatz Lanterna auf die Bucht der Mirna Mündung.

Eine kleine Kapelle aus Natursteinen unter Bäumen. Im Vordergrund ist ein Fahrrad an einen Baum gelehnt.
Kapelle Sv. Martin
Wir haben dann noch ein bisschen auf dem Platz rumgedrömmelt und gegen viertel vor zwei, als es richtig schön warm war, habe ich mir die Radklamotten übergeworfen und bin eine kleine Runde gefahren. Wollte den Weg hinter Lanterna durch St. Blek mal fahren und habe ihn auch gefunden. Dann nach Tarska Vala runter (und dort wieder mal die Schaltung nachstellen), um sofort umzudrehen und den steilen Anstieg wieder hoch zu strampeln! Das macht mir einfach Spaß, zumindest wenn ich dann oben bin :-) Zurück einfach über Tar, wo ich an der kleinen Wasserstelle angehalten habe und aus der Hand einen Schluck getrunken habe und dann Vabriga zurück und bei Santa Marina um den Zaun. Fertig.

Ein verschwitzter und erschöpfter, nicht mehr ganz junger Mann.
Ich war wohl doch ein bisschen fertig.
Auf dem Weg komme ich am Sidro vorbei und da saß dann der Rest der Familie mit den Freunden im Restaurant und hatten gerade ihre Eisbecher verspeist. Habe mich kurz dazu gesetzt und den Stuhl vollgeschwitzt. Bevor es zum Wohnwagen ging, hat mir Alex noch ein Eis gekauft, dass ich mit einer Hand fahrend sogar bis zum Wohnwagen transportiert bekommen habe. Da war es aber schon fast aufgegessen. Dann sofort die lose rumfliegenden Klamotten weg packen, weil ich bereits oben in Tar Richtung Osten das aufziehende Gewitter gesehen habe. Alex hat es in der App auch gesehen. Aber wir hatten Glück und es ist um ein paar Kilomter an uns vorbei gezogen. Und seitdem schreibe ich den Urlaubsbericht weiter und überrede die Dropbox zum Synchronisieren, bevor wir ins Torre zum Abendessen aufbrechen!

Wir mussten heute leider nur zu fünft fahren, weil unser Freund ein bisschen was falsches gegessen hatte und ihm nicht nach Essen gehen war. So saßen wir dann etwas kuschelig im Yeti und parkten direkt auf dem Parkplatz am Torre. Wir mussten ein bisschen warten, denn das Gewitter hatte sich zwar verzogen, aber vereinzelt tröpfelte es noch und es war nur noch ein reservierter Sechsertisch frei – der allerdings nicht überdacht war. So sahen wir denn auch den ansprechenden Innenraum einmal, in dem es aber wie angekündigt eher sehr warm war. Glücklicherweise mussten wir dort nur kurz sitzen, bis draußen was frei wurde. Getränke und Essen kamen zügig, das Ambiente dort ist sehr schön und Alex meinte, ich müsste mein Thunfischsteak unbedingt fotografieren. Hat übrigens auch super geschmeckt und nicht nur gut ausgesehen!

Ein Teller in einem Restaurant, Thunfischsteak mit Grillgemüse.
Thunfischsteak mit Grillgemüse im Torre

Um 20:50 Uhr haben wir bezahlt und mussten dann zügig zurück zum Campingplatz, weil dort wieder Open-Air-Kino war. Heute mit „Cruela“! Bens Freundin hatte keine Lust, der Vater ebenfalls nicht, aber die Mutter saß noch vor uns am Strand. Bzw. vor Alex und Ben, denn ich hatte wieder etwas Kopfweh bekommen und keine Lust auf den Film. Bin ein bisschen gependelt, habe Stühle mit runter getragen und später noch Chips und Wasser gebracht. Dabei ein paar Minuten zugeschaut und ich glaube, der Film hätte mir auch gefallen. Aber ich hatte echt gar keine Lust darauf. Am Vorabend habe ich eine Sumatriptan genommen und ich denke, wenn ich gleich ins Bett gehe, dann folgt die nächste. Vom Aufwachen bis zum Essen gehen war der Kopf top in Ordnung und nach dem Essen ging das Grummeln wieder los. Ätzend.

Blick auf eine aufblasbare Kinoleinwand eines Open-Air-Kinos. Man sieht den Projektor und die Besucher von hinten.
Cruela im Open-Air-Kino

Außerdem ist mir so überhaupt nicht nach „Dienstag“. Morgen ist nämlich der letzte ganze Urlaubstag ohne Packgeräusche :-/ Am Mittwoch machen wir alles abreisefertig und drehen den Wohnwagen vielleicht schon in die „richtige“ Richtung und Donnerstag um 7 Uhr passieren wir die Schranke des Campingplatz mit Richtung Bad Oeynhausen. Das einzig Gute ist, dass das noch zwei Tage sind und heute schon der zweite Tag mit Kopfschmerzen ist. Meist sind es nur drei Tage. Velleicht ist in der prallen Sonne den Berg rauf fahren auch nicht so pfiffig, eigentlich wollte ich das morgen noch einmal machen. Mal sehen. Eine halbe Stunde vor Mitternacht kamen Alex und Ben aus dem Kino zurück. Ben musste dann gleich ins Bett, weil Morgen ein anstrengender Tag werden wird und Alex und ich saßen noch drußen, bis uns zu kalt wurde.

23.07.2024 – letzter „ganzer“ Urlaubstag

Eigentlich sollte das ein schön entspannter Tag mit einer etwas längeren Radtour werden. Alex war mit Ben, dessen Freundin und der Mutter nach dem ausnahmsweise frühen Frühstück in den Aquapark Istralandia aufgebrochen, weil je eher man da ist, desto länger kann man ihn nutzen. Und bei dem aufgerufenen Eintrittspreis von 36 Euro für Kinder über 1,40 Meter muss man das wohl auch.

Ein Auto mit einer offenen Heckklappe auf einem Campingplatz. Daneben steht ein kleiner Junge und schaut auf sein Handy.
Camping unter Bäumen

Leider hat sich an diesem Morgen aber auch mein Kopf schon wieder gemeldet und noch vor dem Aufstehen habe ich eine Sumatriptan genommen. So ätzend! Ich war den ganzen Tag hin und her gerissen, ob ich mich doch aufs Rad setzen und zumindest eine kleine Strecke fahren sollte, aber ich hoffe es war die Vernunft, die mich dazu bewogen hat bei knapp 34°C und Migräne doch nicht durch die pralle Sonne zu radeln. So habe ich den Campingstuhl von einer Schattenecke in die nächste gerückt, mich zwischendurch aufs Bett im Wohnwagen gelegt, mit dem Nachbarn geredet und Nachmittags dann auch noch knapp eine Stunde geschnorchelt.

Ein Wohnwagen auf einem Campingplatz mit verdorrtem Gras und einigen kleinen Eichenbäumen. Im Vordergrund steht ein Campingstuhl, auf dem eine Solarzelle liegt.
Unsere Ponderosa, ich kann es dort aushalten.

Meist ging es dem Kopf OK, dann habe ich mich geärgert nicht los gefahren zu ein und dann stach es wie es aus heiterem Himmel kurz in der Schläfe. Matschig wegen der Sumatriptan war ich eh. Ich glaube, „zu Hause“ bleiben war richtig. Da wir abends wieder auf der Parzelle essen wollten, bin ich wenigstens ganz kurz zum Supermarkt an der Rezeption geradelt und habe dort etwas Cevapcici, Lino Lada, Tomaten und ein paar Kleinigkeiten gekauft. Und dann wieder hingelegt. Von 17 bis 18 Uhr habe ich geschlafen, glaube ich.

Ein sehr hohes Gerüst, von denen Spitze sich eine Wasserrutsche korkenzieherförmig nach unten schlängelt.
Da wäre ich im Leben nicht drauf gegangen!

Gegen 19 Uhr kamen Alex und Ben zurück und waren recht angetan von dem Wasserpark! Es waren quasi nur Rutschen und Ben hat alle bis auf eine Freefall-Rutsche, bei der einem der Boden unter den Füßen weggezogen wird und man erst ein paar Meter „frei“ fällt ausprobiert. Teilweise mit einer Stunde anstehen – es war wohl sehr voll. Eine gute Idee, dass ich nicht mitgegangen bin, weil ich wohl auf fast alle Gerüste nicht drauf gegangen wäre.

Cevapcici auf einem Grill
Cevapcici auf einem Grill

Zum Abendbrot gab es dann recht fix die gegrillten Hackfleischröllchen mit Tomatensalat, Gürkchen, Oliven und einer Dose Bier. Alkohol hatten wir in diesem Urlaub ziemlich wenig. Während man beim Nachbarn aus Österreich schon zur Mittagszeit die Dosen zischen hört. Nach dem Essen haben wir uns mit den Freunden noch auf ein paar Liegen am Strand gelegt und aufs Meer geschaut. Der vorletzte Abend auf Solaris für dieses Jahr. Es war gegen 22:30 Uhr immer noch 29°C warm und bis auf Alex und mich sind noch mal alle ins Meer gehüpft. Wir hatten vorher schon geduscht ;-) Und danach war Nachtruhe angesagt … mir war aber noch viel zu warm und so saßen Alex, Ben und ich noch draußen und haben auf den Smartphones gelesen bzw. Filmchen geschaut. Alex ging dann als erstes in Bett, gefolgt etwas später von Ben und ich bin um kurz nach Mitternacht auch in die Kojen gehüpft.

Ein leerer Pool bei Nacht.
Konnte nicht schlafen.

24.07.2024 – Abbau

Die Nacht war kurz. Gegen drei Uhr wurde ich unsanft von Jugendlichen geweckt, die meinten in unserem Waschhaus Nr. 2 Rabbatz machen zu müssen. Ein Gekreische, Gelache, Geschrei und es hörte nicht auf. Irgendwann fingen sie an zu duschen und mir wurde es zu viel. Um 3:30 Uhr bin ich aufgestanden zum Waschhaus gegangen und den Kindern gesagt, sie sollen endlich ruhig sein. Ein zweiter Mann kam aus der Dunkelheit und bedeutete dem guten Dutzend Jugendlichen to „Shut up!“. Die waren sichtlich erstaunt, dass sie mitten in der Nacht zurecht gewiesen wurden und räumten zunächst nicht das Feld. Wir sind dann aber deutlicher geworden und die Teenager haben sich ein wenig murrend verzogen.

Auf einer Fußmatte, die auf einem Vorzeltteppich liegt, sind 4 Erdschrauben und 3 dicke Erdnägel ausgebreitet.
Mehr habe ich in diesem Jahr nicht in den Boden gehauen bzw. geschraubt.

Danach kam ich aber auch bestimmt erst eine Stunde lang nicht in den Schlaf. Was ist mit den Eltern dieser Kinder? Haben die denen nicht beigebracht, wie man sich benimmt? Gerade auf einem Campingplatz kenne ich es nur so, dass dort ab 23 Uhr Ruhe ist. Das war in den letzten Jahren auf Solaris auch fast immer so. In diesem Jahr fand ich das Remmidemmi bis weit nach Mitternacht alleridngs störend. Und soviel näher am Volleyballplatz als im letzten Jahr stehen wir auch nicht. Vor allen Dingen nicht weiter vom Waschhaus entfernt.

Stellplatz auf einem Campingplatz mit einem Wohnwagen mit ausgefahrener Markise, einem PKW mit offener Heckklappe und einem Campingtisch im Vordergrund, auf dem ein aufgeklappter Laptop steht.
Das Urlaubsbüro

Habe dann wieder lange im Bett gelegen, Alex war nicht mit dem Paddelbrett raus, weil das trocken eingepackt werden sollte. Frische Brötchen hat sie aber noch geholt und auch ein leckeres Rührei gemacht. Kurz nach 10 haben wir das dann verspeist und sind dann schon langsam angefangen unsere Klamotten zu verstauen. Eigentlich geht das recht fix. Wenn wir die ganze Chose am Stück und nacheinander einpacken würden, sind wir nach zwei Stunden durch. So machen wir hier mal was und dort mal etwas anderes. Um 11 Uhr war wieder Aquaaerobic für die Frauen und ich hadere mit mir, ob ich mich noch einmal aufs Rad setze.

Eine kleine Natursteinhütte in einem Kiefernwäldchen.
Kleine Hütte im Wald oberhalb von Tarska Vala

Habe ich dann auch getan. Am Vortag wollte mein Kopf nicht so richtig und ich war unzfrieden. Wo ich doch unbedingt noch an der oberen Kante des Steinbruch am Ende von Lanterna lang fahren wollte. Schon beim Anziehen habe ich geschwitzt und das Wasser ist aus den Poren gelaufen, als wären die Wasserhähne. Mit dem leichten Fahrtwind ging es dann aber etwas besser. Zu Lanterna rein, am Hotel Imperial vorbei und dann auf die Schotter- und Erdwege bis zum Ende der Lanterna-Mobile-Homes ganz oben am Ende des Campingplatzes. Ich würde niemals auf den Gedanken kommen, dort Urlaub zu machen! Das ist so weit weg von Meer und das nicht nur Luftlinie, sondern – deutlich schlimmer – in Höhenmetern. Danach führt der Weg leicht bergab auf mittelgrobem Schotter bis an die an die Kante des Steinbruch pberhalb von Tarska Vala!

Ein Gravelbike lehnt an einem Holzzaun aus runden Naturstämmen oberhalb einer Bucht, auf deren Wasser einige Sportboote fahren. Im Hintergrund ist ein bewaldeter Hügel unter einem blauen Himmel mit einigen weißen Wolken zu sehen.
Oberhalb von Tarska Vala

Danach bin ich noch auf den Hügel nördlich der Straße entlang der Tarska-Vala-Bucht gefahren. Da sah es auf Google-Maps nach einem guten Weg aus. War auch so. Bis es mitten im Wald auf einer Lichtung plötzlich arg zugewachsen und schmal wurde. Da bin ich lieber umgekehrt. Keine Lust nachher irgendwo im Gestrüpp zu enden. Dann eben mal schauen, wie es am Stancija Špin aussieht. Jahrelang am Schild vorbei gefahren und nie geschaut. So habe ich ein paar „neue“ Kilometer für wandrer.earth gesammelt. Dann kurz auslüften, noch ein paar Sachen wegräumen und Duschen vor dem letzten Mal Essen gehen mit den Freunden.

Ein Junge winkt vor einem Wohnwagen in die Kamera, während im Hintergrund eine Frau den Wohnwagen verschließt.
Das letzte Mal auf Solaris zum Essen gehen in diesem Jahr.

Wir hatten uns für das Kopalo entschieden, weil es uns dort bereits zweimal in diesem Jahr gut gefallen hat und niemand Lust hatte, den Platz noch einmal zu verlassen. Als wir dort ankamen spielte allerdings ein Keyboarder Musik und wurde von einer in ein Glitzerkleidchen gewandeteb Frau gesanglich begleitet. Aber leider kann Dieter Bohlen besser das Keyboard bedienen und auch Thomas Anders singt „Cherie, Cherie Lady“ deutlich besser und trifft auch die Töne. Nein, dann heute nicht im Kopalo. Wir beschlossen dem Galeb eine letzte Chance zu geben. Die beiden Kinder finden es dort sowieso gut. Und das hat auch geklappt. Bei der Getränkebestellung habe ich sehr deutlich gemacht, dass ich bitte Kohlensäure in meiner Cola möchte und das Essen war nachher auch bei allen einwandfrei. Dass trotzdem zwischendurch niemand kommt und nach weiteren Getränken fragt, ist aber geblieben. Auch auf’s Zahlen mussten wir lange warten.

Ein Mann fotografiert mit einem Smartphone einen Sonnenuntergang
Ich stehe wie alle anderen am Strand und fotografiere den Sonnenuntergang

Weil es noch immer unglaublich warm war, haben wir uns am Wohnwagen noch einmal ausgezogen (Ja, natürlich gehen wir bekleidet ins Restaurant!) und sind gegen 22 Uhr ins Meer gesprungen. Die Aachener haben sich beim Tauchen kennen gelernt und hatten am Vortag schon „Meeresleuchten“ beobachtet. Das war wohl an diesem Abend noch doller, so dass Alex (die eigentlich nicht mit rein wollte) netterweise noch die Taucherbrillen geholt hat und wir dann das Glitzern unter Wasser auch bewundern konnten. Wenn wir mit den Armen beim Schwimmen durchs Wasser wirbelten, tanzten hunderte kleiner Lichtpunkte im Wasser wie Mini-Glühwürmchen. Sehr schön! Dann kurz verabschieden und ins Bett. Der Plan war – wie immer – morgen aufstehen, ins Meer, alles verstauen, duschen und los. Mal gucken, ob das klappt.

25.07.2024 – Rückfahrt

Puh, um 5 Uhr war ich schon von alleine wach und habe mich hin und her gedreht. Noch mal ein bisschen eingedöst und um 5:59 Uhr habe ich den 6-Uhr-Wecker ausgestellt und bin fast sofort aufgestanden. Alex war auch schon auf den Beinen und auch unsere Freunde – die ebenfalls heute aufbrechen wollten – waren schon am Rödeln. Wir haben den Plan verfolgt und die letzten Klamotten reisefertig verstaut, um dann noch ein letztes Mal ins Meer zu gehen. Es war ziemliche Ebbe und das Wasser spiegelglatt und warm. Hach, ich könnte noch gut einer oder zwei Wochen aushalten! Aber nutzt ja nichts. Wieder raus und ab unter die Dusche – auch der Nachwuchs, ja, auch mit Schaum. Wir sitzen danach etliche Stunden auf engstem Raum zusammen ;-)

Ein Wohnwagengespann steht vor der Ausfahrt eines Campingplatze
Das obligatorische Abschiedsfoto

Den Yeti auf den Weg stellen und den Eriba mit dem Mover in Position rücken. Dann anhängen, kurzer Technikcheck und dann eine herzliche Verabschiedung von den Freunden. Ein wirklich schöner gmeinsamer Urlaub! Die Kinder haben sich bestens verstanden und waren augenscheinlich beide ein bisschen traurig, dass es nun vorbei ist. Wie gesagt, ich könnte auch noch ein bisschen aushalten. Tja, dann saß ich auch schon im Auto und habe das Gespann auf den übersichtlich breiten Wegen von Solaris hoch zur Hauptstraße des Platzes. Alex hat aufgepasst, dass ich dabei mit dem dicken Hintern vom Wohnwagen nicht die umstehend parkenden Autos verbeule. Und Ben musste noch mal schnell auf die Toilette, während wir dann beim Bäcker noch ein paar Croissants und Muffins für die Fahrt besorgten.

Eine schnurgerade asphaltierte Straße für auf eine niedirg stehende Sonne zu.
Die Zufahrt zu Solaris entlang dem Lanternazaun.

Um 7:25 Uhr habe ich das obligarorische Abschiedsfoto vom Gespann vor dem Solarisschriftzug an den Einfahrtschranken gemacht und schon waren wir auf der Heimreise. Erster Stopp in Portoroz/Slowenien, um den noch halbvollen Tank ganz voll zu machen. Hier soll der Sprit am günstigstens sein. An der Küste entlang, in Koper dem Meer „Tschüss“ gesagt, um dann nur noch Kilometer zu fressen. Klappte gut. Kein Stau in Slowenien, ratzfatz an Ljubljana vorbei und ehe wir uns versahen, fuhren wir genau drei Stunden nach Abfahrt in den Karawankentunnel. Das läuft ja gut. Der Tacho des Yeti zeigte beim ersten Stopp an der Raststätte am Tauerntunnel genau 69.000 Kilometer und wir haben an der Tanke überraschend gut schmeckende Tomate-Mozarella-Baguette gekauft. Erste halbe Stunde Pause um viertel nach zwölf.

Ein Gebirgsmassiv. Im Vordergrund ein roter PKW und etwas dahinter ein Militärtransporter
Erste Pause an der Tauernraststätte.

Plötzlich schimmerte es blau auf der rechten Seite des Autos und wir wunderten uns um zwanzig nach zwei, dass wir tatsächlich schon am Chiemsee waren. Kein Stau, kein zähflüssiger Verkehr, das Gespann liegt satt auf der Straße, nur der Klimakompressor nervte mich ein bisschen, weswegen ich die Klimaanlage ab und zu auch ausgeschaltet habe. Ben wird das Geräusch gar nicht mitbekommen haben und ich vermute Alex auch nicht ;-)

Der Chiemsee durch ein Autofenster fotografiert.
Der Chiemsee

Auf der A8 war kein Stau – was ist da los? Und auch auf der A99 gab es lediglich etwas zähflüssigen Verkehr mit teilweise recht unentspannten Menschen am Steuer. Auf Ö3 war zufällig zu dem Zeitpunkt eine Verkehrsplanerin und angekündigte „Stauexpertin“, die alle Gründe für Stau nannte, die wir in den letzten Stunden auf der Autobahn gesehen hatten. Spoiler: die haben nichts damit zu tun, dass mal jemand auf der linken Spur langsamer fährt! Im Gegenteil! Um kurz vor 17 Uhr haben wir am Höschinger Forst getankt und eine weitere, etwas längere Pause eingelegt. Letzte trockene Brötchen von Solaris essen und die Muffins verspeisen. Wir haben uns mit Schlickersachen und übermäßigem Essen im Urlaub diesmal etwas zurück gehalten und während der Fahrt im Auto gar nichts gegessen. War ganz gut. Doch, zwischendurch habe ich eine Paracetamol genommen, weil mein Kopf doch etwas dröhnte. Wärme, monotones Brummen, wahrscheinlich zu wenig getrunken und die Anstrengung.

Ein Wohnwagengespann auf einer Autobahnraststelle
Rast am Köschinger Forst

Wir sind wirklich hervorragend durchgekommen. Um 20:15 Uhr Tankstopp an der Raststätte Uttrichshausen, die Alex schon 75 Kilometer zuvor wegen des dortigen Burger-King herausgesucht hat – ohne es Ben zu sagen. Ich habe meine Blase ziemlich zuquetschen müssen, damit ich das geschafft habe. Kurz vorher bemerkte der Nachwuchs, dass er gerne bei Burger-King essen wolle und da konnten wir dann grinsend verkünden, in 5 Minuten schon da zu sein. An der Zapfsäule bin ich sofort hinten in den Wohnwagen gesprungen, um die Thetford-Kassette zu nutzen! Das Schild, dass man die benutzte Säule nicht mit dem Wohnwagen nutzen solle, habe ich übersehen. Nachwuchs hat sehr deutlich darauf hingewiesen, aber ich habe es ignoriert. War ein bisschen eng beim Rausfahren, ging aber. Wir haben danach sogar einen Stellplatz zwischen den LKW bekommen, obwohl unterwegs alle Rastplätze bereits auf der Zufahrtspur von warnblinkenden LKW blockiert waren. Hier waren aber sogar noch fünf Flächen frei!

Ein Wohnwagengespann parkt zwischen zwei LKW und wirkt dabei ziemlich klein.
Raststelle Uttrichshausen – wie klein das 11-Meter-Gespann ist

Beim Burger-King eingekauft, lange in der Warteschlange im stickigen und kleine Laden gewartet und dann auf der Motorhaube vom Yeti geschlemmt. War gemütlicher als im Lokal an der Tanke :-) Wieder auf der Piste wurde ich regelmäßig von den beiden Mitfahrenden gefragt, ob alles OK sei und wo wir übernachten. Aber ehrlich gesagt flutschte alles so super, dass ich nur noch nach Hause wollte. Die Kasseler Berge waren im Dunklen ein bisschen anstrengend, vor allen Dingen auch, weil da einige LKW-Fahrer sehr unentspannt waren. Als wir dann aber links Richtung Dortmund/Paderborn abgebogen sind, war klar, dass wir nun nicht mehr anhalten würden. Um zwanzig vor Zwölf, nach etwas über 15 Stunden Autofahrt mit dem elf Meter langen Gespann, kamen wir an der Abfahrt Paderborn Zentrum vorbei, aber beim Nachwuchs 1.0 ist es schlecht mit Stellplätzen für solche Ungetüme bestellt. Dann müssen wir wohl weiter.

Ein Wohnwagen mit offener Tür vor einen Haus. Im Vordergrund steht das Zugfahrzeug und wird von einer Straßenlaterne beleuchtet.
Feierabend. Zu Hause. Wohnwagen abgekuppelt.

Eine Stunde später habe ich den Eriba Nova 545 rückwärts auf unseren Hof rangiert, abgekuppelt, per Hand richtig gerückt, den Yeti daneben gestellt und den Zündschlüssel abgezogen. Feierabend, Urlaub vorbei. Eintausendweihundert Kilometer in ziemlich genau 17 Stunden. Inklusive ca. 3 Stunden Stopps für Pausen und Tanken.

1 Kommentar zu „Kroatien 2024

  1. Wie immer: Ein sehr schöner Urlaubsbericht. Habe mich nicht gelangweilt sondern die Vorfreude auf meinen Urlaub gesteigert, in welchem ich auch fast nichts machen werde – denn dafür ist der Urlaub schließlich da. Sehr gut finde auch auch die Bilder und Video-Clips. Machen das Ganze noch anschaulicher. Vielen Dank fürs mitlesen dürfen!

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