Kroatien 2023

Kosten:
  • Gesamtkosten: 3.441,78 €
  • davon:
    Treibstoff: 646,12 €
    (CO2: 697,20 Kg)
    Maut: 94,40 €
    Campingplatz: 1.126,05 €
    Essen gehen: 518,09 €
Strecke:
  • Hinfahrt: 1.213 Km
    Fahrtzeit: 17:00H (ohne Übernachtung, inkl. Pausen)
    Schnitt: 71,4 km/h
  • Rückfahrt: 1.188 Km
    Fahrtzeit: 16:44H (inkl. Pausen)
    Schnitt: 70,9 km/h

Wir sind wieder auf Solaris und haben die ganze Zeit nichts gemacht :-)

Vorbereitungen

Den Wohnwagen haben wir ca. 2 Wochen vor der Abfahrt auf den Hof geholt. Wir mussten noch TÜV machen und sind daher zu meiner Mutter (wo der Wagen Im Schuppen steht) gefahren, um ihn an einem Samstagmorgen beim VÜK in Rehme vorzuführen. Aus der Überdachung gemovert, hinter den Yeti gehängt, Lichtcheck – verdammt, der Blinker rechts funktioniert nicht. Das übliche versucht, Stecker raus, Stecker rein. Bringt nichts. Den Yeti an einen anderen Anhänger: das gleiche Ergebnis. Der Blinker rechts will nicht. Also wieder vor den Wohnwagen gerollt und die Steckdose abgebaut. Da war aber nichts zu erkennen. Verdammt. Kurzentschlossen den Yeti meiner Schwester genommen und nach Rehme gefahren. Dort standen wir als Fünfte in der Schlange. Tim und ich haben uns unterhalten und gewartet, gewartet, gewartet. Sonst war da Samstags deutlich weniger los! Als wir endlich an der Reihe waren, schiebe ich den Fahrzeugschein über die Theke, der Prüfer guckt und rein und sagt „Sie sind erst nächstes Jahr dran!“. Ich wusste nicht, ob ich weinen oder lachen sollte.

Skoda Yeti mit angehängtem Eriba Nova 545 am Nachmittag vor der Abfahrt

Egal, der Caravan steht bei uns auf dem Hof und kann gepackt werden. Darum hat sich Alex gekümmert und nach und nach alles in die Staukästen verpackt. Ich habe einen Termin bei unserer Werkstatt gemacht und darum gebeten die Steckdose zu tauschen. Das sollte klappen, aber erst drei Tage vor Abfahrt. Nunja, Hauptsache es läuft alles. Am Donnerstag vor der Tour besuchten uns unsere Urlaubsfreunde aus Kroatien, die dieses Jahr ausnahmsweise mal nicht auf Solaris campen wollten, sondern die es nach Schweden verschlagen hat. Auf der Rückfahrt lag Bad Oeynhausen genau am Weg und daher standen eine Nacht sogar zwei Wohnwagen im Dörgen!

Gewicht passt genau!

Am Freitag und Samstag wurde noch weiter gepackt und auch ich habe die Technik zusammen gekramt. Am recht frühen Nachmittag waren wir schon fertig und haben den Wagen über die kleine mobile Waage gerollt. Perfekt! Gut, dass wir damals auflasten lassen haben. Auch die Stützlast war auf Anhieb genau passend. Dann kann es ja entspannt angegangen werden. Ausruhen. Hat natürlich nicht geklappt. Ich konnte wie immer kein Auge zu machen. Die anderen waren da ruhiger. Tim ist sogar am Morgen noch mit dem Wagen meiner Schwester und dem Anhänger nach Paderborn und zurück gefahren, um ein Sofa hin und her zu transportieren. Also ein neues hin und das alte zurück. Nun, war es also wieder eine kurze Nacht!

16.07.2023 – Abfahrt

Um 20 nach Drei weckte uns der Echo Spot mit Musik von 1live. Wir sind auch zügig aufgestanden, angezogen, die allerletzten Reste in den Wagen und den Yeti gepackt, dann den schlaftrunkenen Jüngsten geweckt und alle vier ins Auto gesetzt. Der Student kommt dieses Jahr auch wieder mit! Wollte er unbedingt. Wahrscheinlich fahren wir dann zwei Tage früher, damit er in jedem Fall pünktlich zur letzten Semesterprüfung wieder zu Hause ist. Um 4 Uhr und 5 Minuten rollten wir vom Hof! Selbstverständlich hatte ich etwas vergessen: nämlich zu tanken. So sind wir dann einen kleinen Schlenker zur Aral Tankstelle an der Mindener Straße gefahren und haben die Energiereserven aufgefüllt und den Kilometerzähler auf Null gestellt.

BMW M1 in freier Wildbahn

Das mit der Unruhe beim Fahren hat sich inzwischen gelegt. Mit dem Gespann fahre ich ganz ruhig vor mich hin. Und der Yeti lag auch dieses Mal mit dem Eriba wieder ein Zug auf der Autobahn. Die schweren Sachen im Kofferraum, die Schränke im Wohnwagen nicht gefüllt und das Gewicht auch dort eher um die Achse verteilt scheint eine gute Lösung zu sein. Das Dachzelt auf dem Auto habe ich überhaupt nicht bemerkt. Wir sind super zügig durchgekommen. Nach 200 Kilometern die erste Pinkelpause und ansonsten nur zum Tanken kurz gestoppt. Da ich nicht gerast bin, war auch der Verbrauch moderat.

Um 10 Uhr sahen wir die Hinweisschilder nach München, um 12 Uhr passierten wir die große Arena. Und um 14 Uhr hielten wir traditionell in Bernau am Chiemsee, um einen Burger zu essen.

Das Gespann am Mittagshalt in Bernau.

Vorangegangen war eine „wilde“ Fahrt über die Dörfer, weil sowohl das Radio als auch die Apps von Alex und Tim katastrophalen Stau auf der 99 um München rum meldeten. Teilweise über 40 Minuten Verzögerung wegen allem Möglichen. Und drum rum fahren ist angenehmer, als im Stau zu stehen. Die Strecke war ganz angenehm, ziemlich kurvenreich und manchmal eng, aber – wie gesagt – besser als im Stau stehen. Alex und Tim navigierten via Google-Maps die Alternativroute, waren sich bei der exakten Streckenführung aber nicht immer einig. Weil Tim mit den langen Beinen vorne saß, hatte er das letzte Wort. Wie lange wir zwischendurch gerastet haben, weiß ich gar nicht mehr. Aber mehr als das Essen verdrücken haben wir nicht gemacht.

Einfahrt zum Tauerntunnel.

Um halb Fünf fuhren wir dann tatsächlich schon in den Tauerntunnel. Das ging ja echt fix bis hierhin. Inzwischen war auch auch gar nicht mehr müde. So drei bis vier Stunden nach der Abfahrt habe ich meist einen Durchhänger. Um die Zeit, zu der ich sonst aufstehe. Die Nase begann sich etwas zuzuziehen und ich bekam leichte Kopfschmerzen. Vermutlich die Klimaanlage, weil es wirklich richtig heiß war!

Marktgemeinde Rosegg

Gegen 18 Uhr rollten wir auf die Wiese des Roseggerhof in der Marktgemeinde Rosegg. Wie in den Jahren zuvor auch. Ist dann jetzt die fünfte Übernachtung dort gewesen, nachdem wir sonst immer den Autogrill Feistritz genutzt haben. Auf der grünen Wiese ist es aber deutlich schöner!

Ausnahmsweise mal ein Bier!

Vierzehn Stunden Autofahrt bis hierhin. Nur eine größere Pause am Chiemsee, ansonsten reine Pinkel- und Tankpausen – halt, irgendwo haben wir auch gefürhstückt und die mitgebrachten Brötchen gegessen. In Rosegg gab es noch ein paar Reste zu essen und dann sind Alex, Ben und ich eine kleine Runde gegangen, weil Ben die Füße in den Brunnen vorm „Rathaus“ halten wollte. Kerl war das heiß. Fast 19 Uhr und immer noch 34°C … das hatten wir da noch nie. Und ein paar Ingress-Portale gab es dort auch, die Ben auf dem „Handy, das nicht ihm gehört, er aber nutzen darf“ unbedingt capturen wollte. Danach wollte Tim noch Pommes haben und ein Bier. Gibt es beides im Gasthaus und da habe ich doch auch einen halben Liter genommen. Wir fahren ja erst in 12 Stunden weiter. War bei den Temperaturen lecker.

17.07.2023 – Ankunft

Im Hintergrund die Berge …

Um 6 Uhr macht die Schranke auf, um 6:30 Uhr kann man sich die bestellten Brötchen abholen, um 7 Uhr sind wir wach geworden, weil niemand den Wecker gehört hat. Egal! Alex hat Brötchen geholt und Kaffe gemacht, parallel dazu haben wir die Stützen hoch gekurbelt, den Strom abgestöpselt, den Yeti wieder eingesteckt und alles an Ort und Stelle geräumt. Eine halbe Stunde später habe ich das Gespann rückwärts auf die Wiese rangiert, weil wir von dem gestern netterweise zugewiesenen Schattenplatz nicht im 90°-Winkel durch die Schranke passten und dann im großen Bogen wieder auf die Piste gerollt. Solaris wir kommen.

Am Karawankentunnel kein Stau und die Vignette für Slowenien hatte ich das erste Mal zu Hause bereits online gekauft. Für Slowenien kann man das einfach so machen, für Österreich muss man 18 Tage im Voraus kaufen, weil man ja online 14 Tage Rückgaberecht hat. Das geht mir alles so sehr auf die Nerven. Man kann doch nachhalten, ob ich die Scheißvignette genutzt habe. Die Kennzeichen werden doch wohl gescannt, wenn ich das Ding online kaufe, oder?

Ein wenig Stau um Ljubljana.

Bis Ljubljana war alles ruhig, dann wurde es etwas knubbelig und hinter der Hauptstadt war wieder flüssiger bis wenig Verkehr. Zack, waren wir in Koper, sind wieder die Küstenstraße gefahren und passierten gänzlich ohne Kontrollen die Grenzen. Als wir den Mirnadamm hinter uns hatten musste ich in den Serpentinen hoch nach Tar allerdings noch schnell notfallmäßig in eine Seitenbucht fahren. Die Blase drückte unerträglich ;-) Bis Solaris hätte das nicht geklappt. Entspannt rollten wir dann um 20 nach 11 oben in den Kreisel am Plodine.

Wie zu Hause :-)

Die lange Zufahrtstraße runter auf die Halbinsel wird mit den Jahren nicht besser und der Eriba hat ganz schön geholpert. Nach 1.210 Kilometern in knapp 17 Stunden reiner Fahrtzeit (naja, Tanken mit drin) standen wir dann bei leckeren 33°C in der Anmeldeschlange von Solaris.

1.210 Kilometer

Allerdings war auch nur ein Fahrzeug vor uns! Schnell raus und in die Rezeption! Ui, sehr runter gekühlt. Wir mussten 5 Minuten warten bis wir einchecken konnten. Bei der Reservierung hatten wir 18 Parzellen angegeben, über die wir uns freuen würden und haben auch eine davon bekommen! Die Bäume sind nicht ganz optimal weit auseinander, um eine Hängematte zu spannen, es ging aber mit zusätzlichen Spanngurten. Laune der Frau gerettet und das extra gekaufte Gestell, falls nur ein Baum zur Verfügung steht, muss nicht genutzt werden.

Werkzeug hat nicht gehalten.

Der Wagen war recht schnell auf der Parzelle. Die Zufahrt zwar ziemlich eng, aber wir haben abgekuppelt und sind die letzten Meter gemovert. Sonst wären wir oben an einem Baum hängen geblieben. Schon was feines, so ein selbstfahrender Caravan. Die Markise war eine der besseren Investitionen der letzten Jahre. Nach zwei Minuten steht das Ding. Beim Abspannen hat sich allerdings unser Werkzeug verabschiedet und einer der schweren Bodenanker war nicht ganz versenkt. Hält aber wohl erstmal. Ben hat das gar nicht mitbekommen, weil er sich sofort seine Kleidung vom Leib gerissen hat und in den Pool gestürmt ist.

Die Ponderosa steht

Vierunddreißig Stunden nachdem wir im Dörgen vom Hof gerollt sind, stand die Unterkunft für die nächsten 2 1/2 Wochen! Und mein Kopf dröhnte und die Nase war zu. Dafür zeigte das Thermometer 34°C. Heiß, fast windstill und schwül. Die Luft lag wie ein Mantel auf meinem Kopf. Boah, das ist kurz vor unangenehm. Nach ein wenig ausruhen und kurz ins Meer springen sind wir hoch zum Plodine gefahren, um die Nahrungsvorräte anzulegen. Erstmalig haben wir von zu Hause so gut wie nichts mitgenommen. Als wir den vollen Einkaufswagen einmal über das Kassenband ausgelagert und wieder in Taschen verstaut hatten, zeigte das Dislay 128 Euro an. Nun, das kostet uns ein kleiner Großeinkauf inkl. Getränke zu Hause auch. Ich weiß gar nicht, warum die Menschen in den Facebookgruppen so rum jammern, es sei so teuer in Kroatien. Muss man im Urlaub alles billiger haben?

Das Meer ist zu sehen.

Nach dem Einkaufen haben wir kurz eingeräumt und Alex hat sich in die Hängematte verabschiedet. Wir stehen in dritter Reihe zum Meer und auf dem Bild wirkt das was wir sehen können viel kleiner, als es in Wirklichkeit ist. Tim und ich diskutierten das Gefälle des Dachzelt und ob man da was ändern könne. Dabei gab es dann Meinungsverschiedenheiten, die dazu führten, dass Alex, Ben und Tim den ersten Abend alleine im Galeb verbrachten und beim Essen aufs Meer geschaut haben. Es war dort wohl – wie in einigen Gruppen auf Facebook schon zu lesen war – deutlich teurer und von der Qualität her deutlich schlechter. Ich hatte Kopfweh und war mega-schlecht gelaunt. Habe daher den Wohnwagen nicht mehr verlassen.

18.07.2023 – erster ganzer Tag

Paddelbrett aufgepumpt
Eigentlich kann ich für mich hier schon aufhören zu schreiben. Wenn ich schlecht gelaunt bin, dann bin ich das. Habe den Wohnwagen nicht verlassen. Höchstens um Mal auf Toilette zu gehen. Tim war am frühen Morgen schon eine Runde joggen, während Alex Brötchen und Brot vom Bäcker geholt hat. Der Tag wurde im Wechsel auf der Liege, in der Hängematte, im Meer oder im Pool verbracht. Ich hatte immer noch Kopfweh. In der Nacht kaum geschlafen, um drei Uhr eine Sumatriptan genommen und schlechte Laune. Nein, das war keine gute Nacht und schon lange kein guter Tag.

Gegen Mittag bin ich raus gegangen und habe Alex Fahrrad repariert. Beim Festzurren auf dem Deichselträger habe ich gesehen, dass die Decke vom Hinterrad nur noch aus Krümeln besteht. Daraufhin ist Alex Samstag noch los und hat eine neue Decke inkl. Schlauch gekauft. Genau die habe ich dann schnell montiert, damit das Rad wieder nutzbar ist.

Am späten Nachmittag haben wir uns um das Essen gekümmert, welches traditionell auf der Parzelle zubereitet werden sollte. Ein Tag Restaurant, ein Tag „zu Hause“. Probieren wir erstmal aus, wie uns das mit den gestiegenen Europreisen im Portemonnaie passt.

Hähnchenteile und gebratene Nudeln

Ich bin dazu auch aus dem Wohnwagen gekommen. Tim hat Hähnchenteile in der Pfanne gebraten und später noch von zu Hause mitgebrachte gekochte Nudeln dazu gegeben.

Papa grillt.

Ich habe mich an den kleinen Campingaz-Partygrill gesetzt und Cevapcicci gegrillt. Alex hat dazu noch einen kleinen Salat mit Gurken, Tomaten und Schfaskäse gemacht, während Ben das Brot und die Brötchen von heute morgen aufgeschnitten hat.

Abendessen

Das Ergebnis sah ganz appetitlich aus und schmeckte tatsächlich auch gut. Abends saßen Alex, Ben und Tim noch darußen. Ich lag im Wohnwagen, bin aber irgendwann auch auf die Liege gewechselt, weil es unerträglich warm war. Tim hat am Meer Hörbücher gehört und Alex war mit Ben ein wenig spazieren. Geschlafen habe ich in der Nacht wieder kaum. Der Kopf tat weh und gegen 1 Uhr oder so habe ich eine Sumatriptan genommen. Zudem hat einer der Platznachbarn so eine kleine Klimaanlage am Fenster hängen, die einen infernalischen Lärm macht und alle 10 Minuten für 10 Minuten anspringt. Sowas ist nur für denjenigen gut, der das selbst einsetzt. Die Menschen rund herum sind genervt davon. Unsere direkten Platznachbarn haben das auch so durchblicken lassen, als wir kurz darüber geredet haben. Jedenfalls sei das der Grund, warum sie sowas noch nich haben. Weil sie niemandem auf den Sack gehen wollen. Ist exakt der Grund, warum bei uns sowas nicht am Fenster hängt. Vor allen Dingen kann es ab zwei Uhr auch echt aus sein, da kam es dann nämlich von draußen schon recht kühl in den Wohnwagen rein.

19.07.2023

Völlig gerädert bin ich um kurz nach 6 Uhr aufgewacht und war schon am Schwitzen. Kerl ist das warm und schwül. Alex hatte Frühstücksbrötchen geholt und dazu gab es Kaffee.

Geschenk von Valamar

Kurz darauf rollte ein junger Mann mit einem Elektroroller vor unsere Parzelle und überreichte uns ein „Geschenk“. Seit 1980 fahre ich hier runter. In 1980 zum ersten Mal auf Lanterna, dann 1981 bis 1986 auf Solaris mit den Eltern. Unsere Flitterwochen haben Alex und ich in 2001 in einem kleinen Zelt ebenfalls auf Solaris verbracht. Das erste Mal mit Tim waren wir in 2010 hier. Dann in 2012 und 2013 erneut. Von 2017 an dann wieder jedes Jahr. In 2019 war ich sogar ein zweites Mal alleine hier. Dmait habe ich die Campingplätze in etwas über 40 Jahren 18 Mal besucht. Im Valamar+ Programm sind wir als „Insider“ gelistet und als solche bekommt man bei Anreise ein Geschenk. Nun: diese Treue ist eine werbebedruckte Jutetasche wert! Wir freuen uns sehr. Vielen herzlichen Dank, Valamar. Die können wir super gebrauchen. Vielleicht rahmen wir uns das gute Stück sogar. Aber immerhin, in den Vorjahren waren wir ebenfalls Insider und haben nichts bekommen.

Carrera Desert Buggy

Kurz vor Mittag haben Tim und ich uns ins Auto gesetzt und sind los gefahren, um einen Ersatzhammer zu kaufen. Für den Abend ist ein Gewitter gemeldet und ich wollte den dicken Erdanker etwas tiefer in den Boden kloppen. Bei Elektrometal in Porec sind wir fündig geworden. Mit dem neuen Fäustel werde ich der Betonerde wohl einen Hering aufzwingen können. Danach haben wir noch bei Kaufland nach einem neuen ferngesteuerten Auto für Ben gesucht. Der 13 Jahre alte, von seinem großen Bruder geerbte „Silverlit“ bewegte sich vor dem Urlaub nicht mehr. Sehr zum Leidwesen des Jüngsten. Bei Kaufland gab’s aber nichts. Schräg gegenüber sah Tim aber einen „Müller“ und meinte „Da gibt es alles!“. Ich kannte den Laden gar nicht, aber nach den 200 Metern Fußmarsch durch die Gluthitze Kroatiens konnten wir in dem fast zu kühl klimatisierten Laden ordentlich umsehen. Und mussten uns beherrschen, nicht mehr als das gewünschte RC-Car zu kaufen. Es ist ein „Carrera Desert Buggy“ geworden, der nur etwas über der UVP verkauft wurde und damit „etwas“ über dem von z.B. Amazon aufgerufenen Preis lag. Aber hey, Urlaub.

Danach immer wieder ins Wasser springen und rumgammeln. Ich habe keine Lust zum Fahrradfahren. Die Nase ist zu, die Stirnhöhlen irgendwie auch ein bisschen, habe Kopfschmerzen und fühle mich nicht gut. Rumliegen geht grad so. Und an diesem Text schreiben. Da geht echt immer gewaltig Zeit bei drauf. Aber es hilft, sich später zu erinnern ;-) Allerdings erinnere ich mich auch an wenig, dass ich nicht hier aufgeschrieben habe. Insofern vielleicht ein trügerische Erinnerungsstütze.

Abendessen im Torre

Da das Galeb sich vorgestern nicht von seiner besten Seite präsentiert hat, war heute auswärts essen angesagt. So richtig mit weg fahren. Ich schlug vor, einfach oben in Tar zu parken und dann rumzulaufen. Tim hat aber vorher auf Google schon geschaut und so fanden wir uns im „Torre“ wieder. Einfach vor der Schule parken und dann der Straße durch den Ort zu Fuß folgen. Nach 100 Metern liegt es links etwas tiefer als die Straße.

Wir waren heute zu viert im Torre essen. Wir bekamen einen Tisch auf der schon gut besetzten Außenterrasse. Das freundliche Personal war schnell zur Stelle und brachte die Speisekarten mit reichhaltiger Auswahl. Die Preise waren völlig OK. Warte mussten wir nicht lange, bis Getränke und Essen am Tisch waren. Die Gerichte waren einwandfrei zubereitet (Grillteller für zwei, gefülltes Hacksteak und Spaghetti Bolognese) und äußerst reichlich. Hat wunderbar geschmeckt. Ein angenehmer Besuch, den wir wiederholen werden!

Habe auf Google eine Bewertung hinterlassen, die keine Schleimerei ist. War wirklich sehr gut! Im Restaurant wurden wir vom Nachbartisch aus angesprochen, ob wir nicht die mit dem roten Auto und dem Bett auf dem Dach wären. Der Junge wäre zwar deutlich größer geworden, aber wir wären ihr so bekannt worgekommen :-) Allerdings nur so vom Spazierengehen auf dem Platz. Das fand ich ganz nett!

Open-Air-Kino

Auf dem Platz haben wir immer skeptisch zum Himmel geschaut und das Gewitter gesucht. Aber wenn sogar das Open-Air-Kino (sehr zur Freude von Ben) aufgebaut wurde, kann’s nicht so schlimm werden. Also haben wir die Markise draußen gelassen, Alex und Ben sind zur Kinovorstellung gegangen und haben sich in die Gartenstühle gefläzt. Ich hatte keine Lust und wollte mit einer Dose Bier auf das dunkle Meer gucken. Machte aber mit den Kopfschmerzen auch keinen Spaß, so dass ich zum Wohnwagen gegangen bin und etwas rumdrömmelte. Tim ist noch unten geblieben ud hat ein bisschen Musik gehört.

Ich wurde allerdings immer unruhiger, was die Markise anging. Etliche andere Camper hatten auch schon alles zusammengeräumt. Aber wir stehen in dritter Reihe zum Meer mit Bäumen und anderen Caravans vor uns. Außerdem war starker Regen aber kaum Wind gemeldet. Also nichts gemacht. Irgendwann kamen Alex und Ben vom Kino zurück.

Der Film wurde bis zum Ende gezeigt, obwohl es im Westen schon deutlich blitzte – aber eben noch nicht donnerte. Alles weit weg. Den Abspann haben sie aber schon nicht mehr gezeigt, sondern sind extrem schnell angefangen, die aufblasbare Leinwand abzubauen :-) Und irgendwie war mir dann auch zu mulmig und wir haben unsere Markise ebenfalls eingerollt, als die ersten leichten Windstöße kamen und es leicht zu nieseln anfing. Aber es blieb dabei! Nur der Regen wurde ziemlich heftig, da kam ganz schön was runter. Auch die Blitze wurde heller, kamen näher und der Donner ließ nur kurz auf sich warten. Gewitter war es in jedem Fall, aber eben kein Sturm.

Autohome Airtop im Regen

Wir sind in den Wohnwagen gegangen, weil im Regen vor dem Caravan sitzen nun auch nicht so entspannend ist. Tim wollte unbedingt im Dachzelt schlafen und ist mit einsetzendem Regen dorthinein verschwunden. Sein kleiner Bruder fand das ganz schrecklich, dem ist Gewitter nicht so geheuer. Aber es war wirklich nur Wasser von oben. Ansonsten ist nichts passiert. Geschlafen habe ich aber wieder äußerst schlecht, weil Nasenspray zwar die Nase frei gemacht hat, aber der Kopf immer noch dröhnte.

20.07.2023

Spät aufgestanden und immer noch Kopfschmerzen :-/ Geht mir voll auf den Sack. Das muss ich wirklich nicht haben. Alex hatte bereits Brötchen gekauft. Als ich aus dem Wohnwagen schaute, war draußen alles noch feucht und dreckig. Die Markise hätten wir natürlich nicht abbauen müssen. Dann sähe es auch nicht so mitgenommen aus auf der Ponderosa. Nunja.

Arbeitsplatz im Urlaub

Ansonsten haben wir heute nicht viel gemacht. Rumgesessen, im Internet gelesen, ab und zu ins Wasser gegangen. Urlaub halt. Ben will gar nichts besuchen, Tim drömmelt rum. Ich habe an diesem Text geschrieben. Eigentlich ist das ein bisschen doof, weil es einen gar nicht so kleinen Teil des Urlaubs frisst (und wo ich das schreibe fällt mir auf, dass ich das oben ja schon mal so geschrieben habe). Aber mir macht auch das Spaß.

Nachmittagsdrink

Am Nachmittag fand Alex, es sei an der Zeit für einen Aperol und kurz darauf standen auch schon drei Gläser auf dem Tisch. Schmeckt besser als ein Bier finde ich. Alex war noch kurz mit dem Paddelbrett auf dem Meer, aber mehr so zum chillen und ausruhen. Wir Jungs sind mit Schnorchel, Taucherbrille und Flossen im Meer. Wir haben beim letzten Einkaufen für mich eine neue Brille kaufen müssen, weil beim Auspacken hier leider festgestellt wurde, dass meine das Ende ihrer Lebensdauer erreicht hatte. Die Halterung der Kopfbandes an der Brille war abgebrochen. Das darf nach weit über 10 Jahren auch passieren. Die Neue haben wir im Tommy gekauft, weil im Plodine gegenüber nur Kindergrößen zu haben waren. Oh Wunder, sitzt die Brille nun auch mit nicht rasiertem Bart auf der Oberlippe dicht, weil das Gummi noch richtig schön weich ist :-) War auf Anhieb angenehmer als die Alte. Allerdings ist Schnorcheln mit Kopfschmerzen und zuer Nase eher doof.

Nachwuchs 1.0 macht den Grillmeister

Danach habe ich mich im Wohnwagen aufs Bett gelegt, während die anderen am Essen bastelten. Der Große sollte/wollte das Grillen übernehmen. Nachdem ich aus dem Bett gemurmelt habe, wie man den Campingaz-Grill anschaltet, bin ich nach einem Dutzend erfolgloser „Klicks“ nach draußen gerufen worden und habe gezeigt, wie man das Gas aufdreht ;-) Boah, wie fies. :-) Die Cevapcici sind allerdings sehr gut gelungen!

Bis zum Insbettgehen haben wir nur gechillt. Wir sind um Urlaub!

21.07.2023

Ich bin heute Morgen aufgewacht und der erste Gedanke war „keine Kopfschmerzen“! Sehr schön. Die Nase war zwar immer noch nicht ganz frei, aber immerhin. Um 9 Uhr haben wir uns aber auch erst aus den Kojen gerollt. Ben schläft noch länger, weil er abends auch nicht ins Bett kommt. Erstmal frühstücken. Alex hat wie immer Brötchen geholt und alle zusammen haben wir dafür gesorgt, dass sie vertilgt werden. Ich freue mich über die Lino Lada und auch Ben isst die ab und an – wahrscheinlich, damit die Nutella länger hält.

Neuer anbau bei Santa Marina

Danach ist Alex mit dem Paddelbrett raus aufs Meer und „aus Versehen“ bis zum Riff gepaddelt. Gut, dass ich das nicht gesehen habe! Als Alex wieder zurück war, habe ich mich das erste Mal in diesem Jahr auf Solaris aufs Rad gesetzt. Bin hinten aus Solaris raus und an Santa Marina vorbei. Da habe ich im letzten Jahr noch gerätselt, was wohl großes dort gebaut wird. Nun, ein Parkplatz und einen kleinen Anbau für zusätzliche Sitzmöglichkeiten.

Weiter gings hoch nach Vabriga. Hinter dem neuen Campingplatz auf halber Höhe ist das Ferienappartmentviertel extrem gewuchert. Die „Stadt“ geht jetzt runter bis zum Campingplatz und der Unterschied im Baustil auf 100 Metern ist schon gewaltig. In Tar schnell eine neue Telekom-SIM für die letzte Ferienhälfte gekauft. Aktuell nutzen wir im Router eine Karte, die ich im letzten Jahr gekauft habe. Bin gespannt, wie lange die hält. Letztes Jahr kostete unbegrenztes Volumen für 7 Tage 10 Euro. Nun habe ich 10 Euro bezahlt für unbegrenztes Volumen innerhalb von 10 Tagen. Das ist also sogar günstiger geworden!

Bank vor Kirche

Danach habe ich wie immer an meiner Lieblingsbank vor der Kirche in Tar gehalten und mich kurz gesetzt. Und ein bisschen am Umwerfer vom Scott Aspect 50 rumgeschraubt. Den Antrieb habe ich vor dem Urlaub noch neu gemacht und ich fürchte, ich benötige auch noch ein neues Tretlager. Die Kettenblätter vorne könnten ruhig 3mm mehr nach innen. So klackert die Kette am Umwerfer, wenn sie hinten auf dem kleinsten Ritzel ist. Aber schalten ist wieder einwandfrei, aufs größte Kettenblatt zickt etwas. Das wird mit neuem Tretlager sicher auch besser.

Panorama von Lanterna

Nach der kurzen Pause ging es auf bekannten Wegen runter nach Tarska Vala und von da von hinten auf Lanterna. Da wo die Luxus-Glamping-Zelte und die teureren Mobile-Homes stehen. Die Ecke ist schön, aber auf die Häuser hätte ich keine Lust, glaube ich. Auf jeden Fall kein Geld. Auf dem Platz bin ich dann hoch bis zum zentralen Veranstaltungsplatz vor der Rezeption und habe mich dann immer halbwegs oben am Rand gehalten. Die Tochter von Freunden von uns ist dort mit einer Jugendgruppe und ich wollte zumindest wissen, wo der Zeltbereich liegt. Habe ich auch fix gefunden, aber natürlich nicht angehalten. Fast sechzehnjähirge finden so einen „Kontrollbesuch“ – noch dazu vor Freundinnen – sicher nicht witzig. Aber wir hatten vor dem Urlaub bereits Handynummern getauscht. Für den Fall der Fälle.

Alles unter dem Vordach

Nachdem ich recht verschwitzt wieder am Platz ankam, ist Tim zum Joggen aufgebrochen. War aber recht fix nach 28 Minuten völlig außer Puste wieder zurück. Knapp über 5 Kilometer gelaufen, die Temperaturen über 30°C waren dabei wohl ebenfalls schweißtreibend. Sind danach jedenfalls sofort ins Meer zum Abkühlen! Nur um danach recht fix alle Plünnen auf unserem Stellplatz zu sortieren und unter die Markise zu schaffen. Es sollte ein bisschen regnen und der Himmel wurde auch dunkel. Die Wetterapps sagten aber nur ganz leichten Wind voraus … der dann aber plötzlich von einer zur anderen Sekunde mit Wucht über den Platz fegte! Holla!

Papa skeptisch, aber leicht grinsend, unter der Markise im Regen.

Blitz und Donner, hell und laut. Das hatte wohl niemand so kommen sehen. Wir hatten die Markise nicht eingerollt, weil es vor 1 1/2 Tagen in der Nacht nur ein laues Lüftchen war. Aber nun blies der Wind ganz ordentlich. Bei den Slowenen uns gegenüber hat es den Pavillon auf den Boden gedrückt und ein die Seitenwand einer Omnistore-Markise schräg gegenüber ist auch aus der Halterung gerissen. Der ganze Spuk dauerte vielleicht 15 oder 20 Minuten. Tim und ich sind danach einmal um den Block gegangen, weitere Schäden schien es aber nicht gegeben zu haben. Außer ausgespülten Wegen.

Das Meer ist braun vom Schlamm

Die teilweise nur gesplitteten Zufahrten haben sich zu kleinen Bächen verwandelt und reichlich Erde mitgerissen. Das floss dann die Treppen zur Küste runter und weiter ins Meer. Dort wurde es als brauner Streifen die Küste runter getrieben. Sah schon interessant aus. Auf der anderen Seite der Bucht, in Novigrad, hat der Sturm fieser zugeschlagen und den alten Stadtpark zerstört. Zahlreiche Bäume entwurzelt und auf dem Campingplatz auf der Seite wurden wohl auch Wohnwagen von Bäumen platt gedrückt. Hoffentlich gab es keine Personenschäden.

So schnell wie es gekommen war, klarte es aber auch wieder auf. Eine halbe Stunde später standen wir schon auf dem gemauerten Weg ins Meer und schauten zusammen mit anderen auf die hohen Wellen. Ich bin dann einfach rein gegangen und andere folgten. Hat ziemlich Spaß gemacht! Nah 10 Minuten haben Tim und ich Ben und Alex auch noch geholt und ein bisschen Korken auf dem Wasser gespielt. Sehen konnten man in der Brühe nichts mehr, aber es war pullerwarm!

Konoba Teran

Nach dem Schwimmen schnell duschen und dann sind wir nach auswärts gefahren, um was in den Magen zu bekommen. Sind wir sonst fast ausschließlich in die Restaurants auf dem Platz gegangen, so hat die Preisgestaltung und die Qualität am ersten Abend den drei anderen so sehr gereicht, dass das nicht mehr in die Tüte kommt. Entschieden haben wir uns an diesem Tag für die „Konoba Teran“.

Calamari vom Rost mit Kartoffeln und Mangold
Ein bisschen versteckt in der Innenstadt von Tar liegt diese unterhalb der großen Kirche. Beim ersten Mal sind wir vorbei gefahren, haben dann aber auf dem Parkplatz vor der Grundschule geparkt und zu Fuß die Straße runter gegangen. Kommt dann gleich hinter dem Restaurant Torre. Der kleine Gastraum sah eng und urig – und leer aus. Das lag aber daran, dass sich alles hinten „im Garten“ abspielte. Dort sind wir dann auch hin gegangen und wurden freundlich empfangen. Ohne Reservierung gab es zwar „nur“ einen Platz drinnen, aber da es keine Tür nach außen gab und die Fenster aus Holzlamellen mit reichlich Abstand bestanden, war das genauso gut wie im Freien.

Beim Blick in die Karte fand ich die Preise OK. Zehn Euro für Tintenfisch vom Grill, 3 Euro für Pommes, 3 Euro für Grillgemüse. Passt schon. Bei der Bestellung dann die Überraschung, dass die 10 Euro inkl. Beilagen in Form von Kartoffelstampf und Mangold waren! Ich muss doof geschaut haben, denn die Dame fragte mich, ob das zuviel sei :-) Auch bei den anderen Gerichten waren die Beilagen im Gesamtpreis von jeweils 10 Euro für Spiesschen und Hacksteak bereits enthalten. Das Essen kam schnell und schmeckte ausgezeichnet. Dazu noch ein sehr angenehmer Service und zum Abschluss ein „Schluck“ und ein Schälchen mit Quarkbällchen auf Kosten des Hauses. Sehr, sehr gut! Definitiv eine Empfehlung.

Kruskovac

Nach dem Essen sind wir noch schnell in den Plodine und haben die Cevapcici für den Grill am nächsten Tag gekauft. Und eine Flasche Kruskovac – der schmeckte zum Abschluss so lecker. Lange haben wir aber nicht mehr vor dem Wohnwagen gesessen, weil es wieder anfing zu regnen. Erst leicht und dann immer stärker, bis es uns zu doll auf den Bauch sprühte. Tim ist in sein Dachzelt gekrochen und wir haben es uns im Wohnwagen gemütlich gemacht. Der Wind ist diesmal ausgeblieben und so sind wir entspannt eingeschlafen.

22.07.2023

Im Bett räkeln und von den Aufrödelgeräuschen des Campingplatzes langsam wach werden. Hat heute wieder bis halb 9 Uhr gedauert. Das Frühstück war da schon halb vorbereitet. Es gab die Sonnenbrötchen vom Bäcker. So im Kreis gebackene Weißbrotbrötchen ohne harte Kruste. Schmecken OK, ich habe aber gestern im Plodine ein bisschen darauf insistierte, dass wir Toastbrot mitnehmen. Ist günstiger als die Brötchen und schmeckt mir mit Lino-Lada ganz genauso gut.

Nach dem Frühstück ist Alex sehr motiviert zum Joggen aufgebrochen, kam aber recht schnell wieder. Ist wohl nicht in Tritt gekommen. Ich habe auch nur gegammelt und Tim hat sich angezogen, um zur Rezeption zu gehen und dort tatsächlich ein bisschen was fürs Studium zu tun. Vorbildlich! Ben ist zufrieden mit Smartphone und Tablet und macht recht ausdauernd Stop-Motion-Videos mit kleinen Magnetstiften und Kugeln. Irgendwann habe ich mich an den Rechner gesetzt und was zum Ausruhverhalten der Frau und den dazugehörigen Möbeln zu schreiben ;-)

Man kann links im Bild die Hängematte mit dem improvisierten Ständer erahnen.
Alex möchte im Urlaub in der Hängematte liegen. Zwingend. Das bedeutet, dass wir einen Stellplatz benötigen, der auch zwei Bäume hat. Die dürfen ruhig weit auseinander stehen. Mit Spanngurten bekommen wir auch sieben oder acht Meter Abstand überbrückt. In 2018 hatten wir im Bereich A von Solaris solch einen Platz und da war große Not. Auf einer leeren Parzelle neben unserer war ein Betonstandfuß für einen Sonnenschirm, den ich mit Spanngurten und dem nicht benötigten Alurohr für die Satellitenschüssel zu einem “zweiten Baum” umfunktioniert hatte. Das war OK. Allerdings schleppe ich nicht immer einen Betonstandfuß mit rum.

In diesem Jahr habe ich dann vorsorglich zwei Dinge bestellt: einmal eine zusätzliche Stütze für Hängematten, falls mal nur ein Baum zur Hand ist. Und eine Hängemattenliege (Achtung: der Link geht zu Amazon!) die man unabhängig von Bäumen aufstellen kann und die ein kleineres Packmaß hat, also unsere herkömmliche Klappliege.
Hängemattenliege von KingCamp

Hängemattenliege von KingCamp

Wir haben die Liege sogar noch neben unserem Vorzeltschrank in das zusammengeklappte Dachzelt Maggioline Airtop bekommen! Der Aufbau ist recht simpel. Das Gestänge ist zusammengefaltet und mit Gummibändern zusammengehalten. Man kann überhaupt nichts falsch ineinander stecken. In das aufgebaute Gestänge spannt man die Liegefläche ein. Das war beim ersten Mal ein regelrechtes Gemurkse, weil alles so straff ist. Zwei Wochen hatten wir die Liege im Wohnzimmer im Gebrauch, bevor sie wieder verpackt wurde. In den zwei Wochen hat die ganze Familie – nacheinander – darin gelegen und alle waren sich einig, dass das eine der besseren Anschaffungen der letzten Zeit gewesen ist. Sehr bequem!

Beim zweiten Aufbau musste die Liegefläche nur noch mit leichtem Zug auf die Stangen gehängt werden. Womit auch schon der negative Aspekt angedeutet ist: der Stoff längt sich offensichtlich extrem! Angegeben ist die Liege bis 120 Kg, da bin ich dann doch noch ‘ne Ecke drunter! Trotzdem liege ich im Schulterbereich, wenn ich etwas wackle, bereits auf den langen, schrägen Streben. Nachwuchs 1.0, der zwar fast 10 Zentimeter größer, aber mindestens ebensoviel Kilogramm leichter ist, berichtet das Gleiche. Der Rest der Familie kann einwandfrei drin liegen. Auch ich finde die Liege immer noch bequem, weiß aber nicht, ob sich der gespannte Stoff noch weiter längt. Dann hat sich das mit der Bequemlichkeit erledigt. Bei über 200 Euro Kaufpreis war das dann ein sehr teurer, kurzer Spaß.

Eiegntlich sollte es schon wieder rumsen.

Für den Nachmittag war wieder ein Gewitter angesagt und ich haderte erneut mit mir, ob ich die Markise einfahre oder nicht. Immerhin ist vor zwei Tagen in der Gegend hier wohl ordentlich was in die Dutten gegangen. Haben dann aber doch „nur“ noch zusätzlich ein Sturmband gespannt. Allerdings war außer einem dunklem Himmel und eifrigen Hammerspechten ringsum keine Auswirkung dieser Vorhersage zu spüren. Das ist wohl glücklicherweise weiträumig an uns vorbei gezogen.

Feuerwehr mit Leiterwagen und Kettensäge

Da es immer noch ziemlich warm war, sind wir zwischendurch auch ins Wasser gehüpft, um danach zu schauen, wie die Feuerwehr zwei Querstraßen weiter eine große Eiche fällte. Zwischen den Wohnwagen gar nicht so einfach. Allerdings waren vier Plätze frei geräumt worden und es standen reichlich Schaulustige um den abgesperrten Bereich herum. Einige hatten sich sogar extra Logenplätze mit Liegestühlen gebastelt. Den ganzen Tag wurde gesägt.

Die Solaris-Mitarbeiter durften noch nicht ran.

Die Mitarbeiter von Solaris hatten ihre Elektrokarren schön im Halbkreis aufgestellt und schauten ebenfalls dem Spektakel zu. Irgendwann ist einer der Stämme – sicher unbeabsichtigt – abgeknickt und lehnte an einem anderen Baum. Das war dann etwas schiweriger zu lösen und ich erinnerte mich mit Tim an unsere Aktionen im heimischen Wald, die gar nicht unaähnlich waren. Irgendwann fiel der Stamm aber und dann war es nur noch zerlegen.

Cevapcici und Cevapcici

Den Grill habe heute ich bedient und Alex hat wieder einen leckeren Salat gezaubert. Dazu gab es Weiß- und Toastbrot vom Frühstück. Das schmeckt ehrlich gesagt ganz gut, finde ich :-) Alex und ich haben schon festgestellt, dass wir gar nicht so viele Bilder machen. Haben halt alles schon gesehen hier und darum habe ich auch keine davon, wie wir später zum Sonnenuntergang ans Wasser gegangen sind und diesen aus dem Wasser heraus beobachtet haben. Also wir Jungs, Alex war es da doch etwas kühl.

Nach dem Duschen haben wir uns vor unseren Wohnwagen gesetzt und einen kleinen Aperol getrunken und gelesen. Leider musste ich dabei der Musik der Nachbarn lauschen. Es gibt Menschen die nehmen Rücksicht und solche, die es nicht tun. Scheinen zwei Familien ein paar Plätze auseinander zu sein, deren Kinder sich nicht durch Zurückhaltung in der Lautstärke auszeichnen. Und während ich es bei den Teenies noch halbwegs verstehe, wenn sie den ganzen Tag angezogen auf dem FKK-Platz rumrennen, so finde ich das bei den Eltern einfach Scheiße. Dann sollen sie halt woanders hin fahren und mehr Geld zahlen.

Morgend Abend gehen wir übrigens wieder im Galeb essen. Falls Du bis hierhin gelesen hast, erfährst Du im Abschnitt des nächsten Tages, warum ich das jetzt schon weiß ;-)

23.07.2023

Ich glaube wir haben um 9 Uhr schon gefrühstückt. Ich schreibe hier ja zumeist 24 Stunden zeitversetzt bzw. dann, wenn mir etwas langwelig wird und ich keine lust zum Rumgammeln mehr habe. Oder wenn ich ein schlechtes Gewissen bekomme, dass ich mich schon nicht mehr an das wenige erinnern kann, was wir so gemacht haben. Ben ging es jedenfalls überhaupt nicht gut und er hat sich an diesem Morgen sogar übergeben müssen. Vielleicht zu warm, vielleicht was falsche gegessen … oder beides.

Adapter von „normale Gasflasche auf Campingaz“
So ist gestern abend die CV400 Kartusche für den Campingaz-Partygrill leer gegrillt worden. Wir haben Ersatzkartuschen dabei – natürlich. Aber zu Hause hatte ich mir auch einen Adapter vom „Easy Clic™ Plus“-System auf einen normalen Gasanschluss bzw. Kartuschen mit Schraubanschluss gekauft. Den habe ich zu Hause nur in den Wohnwagen geworfen und nie ausprobiert. Das Ding passt erstaunlicherweise exakt und sitzt fest. Sehr schöne Arbeit. Ich habe es trotzdem nicht an der großen Flasche ausprobiert, weil der mitgelieferte Schlauch nur direkt auf die Flasche passt und nicht auf den Anschluss am Druckminderer. Das wollte ich dann doch nicht. Aber 0815-Schraubkartuschen könnten wir schon mal nutzen!

umgestürzter Baum an Ende von Lanterna

Nach dem Frühstück habe ich ’ne halbe Stunde auf dem Bett gelegen und mich dann aufgerafft zum Fahrradfahren. Sicher wohin ich wollte war ich mir noch nicht. Erstmal Richtung Leuchtturm und über den Campinplatz Lanterna. Da ist es mir – wie schon in den Vorjahren geschrieben – zu wuselig, zu voll, zu laut. Und niemand nimmt Rücksicht oder macht mal Platz. Da können noch so viele „Radweg“-Schilder und Piktogramme auf dem Boden sein. Nunja, ist ja auch ein Campingplatz. Am Ende von Lanterna sah ich dann den ersten umgestürzten Baum direkt hinter dem Tor. War allerdings bereits als „Bank“ in Beschlag genommen. Eigentlich wollte ich dann den steilen Anstieg raus nach Tar, habe mich aber umentschieden.

Stadtpark von Novigrad

Ich war zu neugierig, wie es in Novigrad aussah nach dem Unwetter. Also rüber über die Mirna. Die Autofahrenden waren mal wieder maximal gefährdend und haben mit wenigen Zentimetern Abstand auf dem Mirnadamm und dem Aufstieg bei Antenal überholt. So ätzend, so gefährlich. Sobald man oben auf dem Hügel ist, wird es etwas angenehmer, seitdem dort vor einigen Jahren der Radweg fertig gestellt wurde. Am alten Hafen von Novigrad sind etliche Bäume in dem dortigen Park umgestürzt, waren aber auch alle schon entfernt und es sah aufgeräumt aus. Direkt im Park beim Freibad lagen aber noch zwei große Kiefern flach und halb zerlegt herum. Dazu viel mit Flatterband abgesperrt.

Straße in Novigrad
Es war die ganze Fahrt über bullenheiß. Die Strecke bietet auch so gut wie keinen Schatten. Als ich mich wieder auf den Rückweg gemacht habe, war mir schon ein bisschen schummerig im Kopf. Im Sattel ging’s, aber als ich im Park geschoben habe, hatte ich ziemlich weiche Beine. Wieder hoch nach Antenal klappte aber ganz gut. Der neue Antrieb ist noch kürzer übersetzt als vorher und ich konnte sehr entspannt treten. Oben dann zum ersten Mal durch die Minisiedlung hinter der Konoba Anni gefahren. Nur wenige Meter, aber trotzdem mal was Neues.

Den Berg runter war ich (wie ich sehr zu meinem Erstaunen im Wohnwagen gesehen habe) wohl recht fix. Dachte ich hätte viel gebremst. Über die Mirna zurück war wenig Autoverkehr und nur zwei Deppen, die mich augenscheinlich vom Rad holen wollten. Slowenen und Kroaten sind schrecklich rücksichtslose Autofahrer/innen.

Andreas auf dem Fahrrad
Zuerst wollte ich unten am Ende der Bucht von Lanterna über den Campingplatz zurück. Halbwegs eben und entspannt. Habe mich aber umentschieden und bin den „Steep part of the climb towards Tar“ (wie sich das Segment auf Strava nennt) hoch gefahren. Hoch gehechelt ist wohl richtiger. Ungefähr auf der Hälfte habe ich im Schatten angehalten und etwas getrunken. Dann weiter. Fünf Minuten und 13 Sekunden habe ich gestern benötigt, meine schnellste Zeit für den Anstieg war vor drei Jahren 2:38 Minuten :-O Wenigstens bin ich noch oben angekommen und konnte vor der Kirche in Tar Pause machen. Puh! Zurück dann über Santa-Marina zum Wohnwagen rollen. Und selbst das wenige Treten auf den letzten Kilometern war schon sehr anstrengend.

Kurz durchschnaufen und dann ins Meer. Der Rest der Familie war wohl zwischendurch auch baden. Ansonsten lesen, rumgammeln, ab und zu was Spielen. Zuerst haben Alex und Tim Schiffe versenkt, danach Tim mit seinem Bruder. Ich habe derweil nur auf dem Bett gelegen und gedöst. Aber Kerl, selbst dabei kam ich schon ins Schwitzen!

Um das Essen mussten wir uns an diesem Tag nicht kümmern. Vor zwei Jahren war Tim zuletzt mit und hat an unserem letzten Urlaubsabend womöglich einer Frau – wenn nicht sogar das Leben – so doch vor einem gewaltigem Blutverlust gerettet. Da wir damals am nächsten Morgen sofort abgereist sind, haben wir davon nie wieder etwas gehört. Tim hat die Frau und ihren Mann allerdings vor zwei Tagen zufällig am Strand getroffen und nach ein paar gewechselten Worten haben sie uns für heute abend als Dank zum Essen eingeladen.

Alex in Tar

Also sind wir – für unserer Verhältnisse sehr spät – auf 19:30 Uhr ins Galeb gegangen und haben uns dort getroffen. Wir haben uns in einer Mischung aus Italienisch, Englisch, Deutsch und ein paar Zeilen im Google-Übersetzer unterhalten. Das klappte ganz OK und so wissen wir nun ein bisschen mehr über die Familie aus Udine. Bin schon stolz auf den Jungen! Und die beiden haben das auch noch mehrfach zum Ausdruck gebracht: bravo ragazzo!

Das Essen im Galeb war an diesem Abend übrigens einwandfrei in Ordnung! Ich hatte eine sehr gute Pizza Frutti die Mare, die mit 13€ auch nicht zu teuer war und auch das Cordon Bleu von Alex war sowohl qualitativ als auch preislich in Ordnung. Der Italiener hatte Calamari Fritti und war damit ebenfalls zufrieden. Nur Bens Spaghetti Bolognese wurde von den beiden ein wenig kritisiert, da sei zu wenig Fleisch und dafür zuviel Tomaten drin ;-) Allerdings hat Ben gar nichts gegessen, weil ihm immer noch flau im Magen war und er Kopfschmerzen hatte.

Nach der herzlichen Verabschiedung wanderten wir wieder zur Parzelle und haben vor dem Wohnwagen noch einen Aperol und einen Kruškovac genossen.

24.03.02023

Nach einer ruhigen Nacht sind wir wie gewohnt spät aufgestanden und haben die von Alex geholten Brötchen gefrühstückt. Ansonsten ist den ganzen Tag über nichts passiert. Wir haben gegammelt, Alex, Tim und Ben haben ab und an was gespielt. Ben ist ansonsten sehr zufrieden, dass der Internetzugang über die kroatische Telekom-SIM so gut funktioniert und er Serien gucken bzw. auch mal ein Spiel runter laden kann. Ich glaube (schreibe das am 16.07. Morgens), dass Tim auch wieder an der Rezeption war (dort ist das WLAN stabil) und etwas für die Uni gemacht hat.

Unterwasser in der Adria

Zwischendurch waren wir immer mal wieder im Wasser und haben geschnorchelt und etwas rumgeplantscht. Alex war gegen Mittag mit Ben und dem Paddelbrett ein bisschen auf dem Meer. Als sich der Himmel plötzlich zu zog und einige Tropfen Regen fielen, bin ich zum Strand, um sie aus dem Wasser zu holen. Aber die beiden waren schon alleine raus gekommen :-)

Sind doch ein paar Fische unterwegs.

Wir haben die Markise rein geholt, weil für den Abend und die Nacht wieder Gewitter gemeldet war. Danach war’s aber schon wieder trocken – es blieb bei den wenigen tropfen. Kommt mir so vor, als seien in diesem Jahr ganz wenige Fische mehr zu sehen. Nicht so viele wie vor 40 Jahren, aber doch schon so, dass man eigentlich jedesmal was sieht. Sogar ein paar versprengte Miesmuscheln waren auch dem Grund. Seeigel gibt es allerdings keine mehr. Ich kann nicht sagen, dass ich die vermisse.

Ingressspielen an den Tennisplätzen.

Den späteren Nachmittag haben wir mit der ganzen Familie genutzt, um einen kleinen Spaziergang zu machen. Einmal über den Platz in die Runde. Puh, war das warm. Auch wenn man keine Kleidung trägt. Tim hatte Laufschuhe, Hose und T-Shirt an, weil er während des Spaziergang dann los eine Runde joggen wollte und fand es ziemlich heiß. Ben jammerte auch über die Hose, die er aus unerfindlichen Gründen angezogen hatte, musste aber trotzdem jedes Portal in Ingress auf dem Platz mitnehmen. Tim und Alex könnten das auch spielen, haben aber gar keine Lust dazu – während Ben da durchaus ab und mal nach fragt. So langsam hat er es auch raus, Keys für die Portale zu sammeln, um Felder zu erstellen.

Abendessen vor dem Wohnwagen

Zum Abendessen gab es wieder Cevapcici, Brot und Salat, während Ben die gestern nicht verspeisten Spaghetti vertilgt hat. Und dann wieder chillen und rumsitzen. Alex wurde da bereits ein wenig flau um Magen. Vielleicht etwas doofes gegessen. Jedenfalls musste sie irgendwann dann öfter zum Waschhaus, um sich zu übergeben. Gleichzeitig wurde der Himmel immer dunkler. Ben und ich haben draußen eine Folge „Agents of S.H.I.E.L.D.“ geschaut, derweil Alex auf Bens Bett neben der Tür im Wohnwagen gelegen hat, damit sie frische Luft und einen kurzen weg hatte.

Irgendwann wechselten Ben und ich auch in den Wohnwagen für eine zweite Folge. Alex kotzte immer mal wieder in eine Schüssel, Tim lag bereits im Dachzelt. Nach zwei Folgen war Schluß mit „Fernsehen“, Ben blieb zum Schlafen bei uns im Doppelbett und ich habe noch mal draußen geschaut.

Leichte Wellen am Meer

Es war immer noch sehr warm, vereinzelt lagen um halb zwölf noch Urlauber auf den Liegen am Strand und schauten den Blitzen in den Wolken über dem Meer zu. Ein bedrohliches Spektakel, das langsam näher kam. Der Wind begann aufzufrischen.

25.07.2023

Auffrischen ist ganz human beschrieben. Ich habe jedenfalls gegen 1 Uhr Nachts soviel Unruhe in den Beinen gehabt, dass ich draußen angefangen bin, alles aufzuräumen. Die Kühlbox in den Kofferraum vom Yeti, die neue Liege hinter den Wohnwagen, Stühle zusammen gefaltet und flach auf den Boden gelegt, den neuen Campingtisch zusammengefaltet und vorne in den Yeti. Handtücher und Klamotten zusammengefaltet. Auch auf anderen Parzellen war teilweise Action zu bemerken. Ich war jedenfalls nicht der Einzige der wach war.

Als ich gerade alles verstaut hatte und Alex immer noch regelmäßig würgte und jammerte, begann es urplötzlich zu stürmen, ein paar Sekunden kam Regen wie Gischt über den Platz geweht und dann brach es los! Himmel war das laut im Wohnwagen. Ich hatte große Sorge, dass die Böller, die da vom Himmel fielen, irgendwas am Wohnwagen kaputt schlagen würden. Tim meldete sich aus dem Dachzelt, dass alles in Ordnung sei – bis auf den Lärm. Das Wasser floss in einem Fluss über das Fenster im „Schlafzimmer“ vom Wohnwagen und man konnte sich nicht unterhalten. Ben hatte richtig Angst. Um seinen Bruder, um den Wohnwagen, um die Mama, die sich immer noch übergeben musste. Ich glaube man kann sagen, dass es keine erholsame und ruhige Nacht war.

Weggespülte Wege auf den Straßen.

Nach einer halben Stunde war das Gewitter über uns weg gezogen und man sah nur noch Blitze und Wetterleuchten im Südosten von uns. Nur noch leichter Wind, ganz bisschen Niesel, der auch einfach nur Gischt vom Meer sein konnte. Ein erster Blick im Licht der Smartphone-Taschenlampe hat nichts besonderes ergeben. Hagelkörner konnte ich keine mehr sehen. Tim berichtet aber von golfballgroßen Körnern, die er während es Gewittes aus seinem Zelt sehen konnte. Das deckt sich mit den Bildern von Campern in den Facebook-Gruppen. Die gesplitteten Wege waren erneut ausgewaschen worden und der Split lag unten auf der Strandpromenade. Gegen halb drei lag ich dann auch im Bett.

Glücklicherweise wenig Schäden.

Eingeschlafen bin ich mit leichtem Gejammer von Alex in den Ohren, der es augenscheinlich immer noch nicht besonders gut ging. Ich hatte nur Seitenstechen im Bauch. Keine Ahnung, ob da im Essen was faul war. Knapp fünf Stunden später lachte die Sonne schon wieder durch die Fenster in den Wohnwagen. Zumindest ein bisschen. Es war nicht komplett klarer Himmel. Man hörte draußen Aufräumgeräusche und die Camper steckten die Nasen aus den Wohnwagen und Wohnmobilen. Eine kleine Runde am Meer lang zeigte, dass doch bei einigen die Abspannungen nicht gehalten hatten. Ein umgeschlagener Pavillon, ein zerrissenes Luftvorzelt und ein normales Vorzelt, bei dem die Nähte nicht gehalten hatten. Alles in der ersten Reihe zum Meer allerdings.

Alle Plünnen im Wohnwagen

An solchen Tagen bin ich sehr froh, dass der Aufbau unseres Eriba fast sechs Meter lang ist und 2,50 Meter breit! Da können wir uns auch zu viert noch drin bewegen. Das Frühstück habe heute morgen ich geholt, weil Alex immer noch völlig fertig war und die Schüssel nicht vom Kopfende des Bettes weg haben wollte. An diesem Morgen bin ich dann mal mit dem Fahrrad zum Bäcker gefahren und habe ein paar Brötchen, Hörnchen, einen Berliner und zwei Stücke Kuchen für den Nachmittag gekauft. Den Frühstückstisch haben wir aber nicht darußen gedeckt, das war noch zu nass und zu ungemütlich. Die Schlafecke von Ben wurde zur Rundecke transformiert und wir haben uns dort zu viert an den Tisch gesetzt. Ehrlich gesagt ist meine Idealvorstellung ja, dass wir die Sitzecke immer aufgebaut lassen und der Nachwuchs draußen schläft. Aber Ben möchte das noch nicht. Tim hatte mit 13 Jahren das erste Mal ein eigenes Zelt mit und es damals auch bei Regen genutzt. Ein Jahr später in Kroatien hat er aber nur ein paar Nächte im extra neu gekauften, etwas größeren Zelt geschlafen. Im folgenden Jahr hatten wir das Zelt dann schon gar nicht mehr mit. Und in 2019 hatten wir dann bereits das Autohome Airtop oben auf dem Yeti! Da möchte Ben aber noch auf keinen Fall alleine drin schlafen!

Wellen nach dem Gewitter

Mitten ins Gesicht
Nach dem Frühstück haben Tim und ich am Strand ein wenig den Wellen zu gesehen und uns in die Gischt gestellt. Die spritzte je nachdem wo man stand, bis oben über den Kopf! Machte Spaß. Eigentlich wollten wir an der flachen Stelle direkt neben dem Hafen am Sidro am Geländer lang ins Wasser gehen, aber die Wellen haben mich beim Fotografieren schon über die Steine geschoben, wenn ich mich nicht richtig festgehalten habe! Ein Herr mit Brille und Schnorchel in der Hand hat auch davon abgesehen, an der Stelle ins Wasser zu gehen. Ich glaube, das hätte blutige Beine gegeben!

Wellen am Riff

Aber es sah gut aus und hat auch am Ufer schon Spaß gemacht. Danach wieder das übliche: Rumgammeln, chillen. Alex ging es inzwischen etwas besser, mein Bauch grummelte immer noch und ich bin das ein oder andere Mal zum Waschhaus gepilgert.

Unterwasser sieht es auch schön aus.

Später, als die Wellen ein bisschen niedriger waren, sind wir Jungs dann doch noch mal ins Wasser gegangen und haben Brillen, Schnorchel und die Kamera mit genommen. Es war zwar nicht super klar – Kunststück nach der Nacht – aber ein bisschen konnte man trotzdem sehen.

Ben kommt auch ohne Flossen zum Grund.

Ben ist ganz schön fix im Wasser. Seit ein paar Jahren ist er im Schwimmverein, eigentlich zunächst nur um überhaupt Schwimmen zu lernen, inzwischen aber auch ein wenig mit Training. Vor zwei Tagen hat er mich schon in einem Wettschwimmen „abgezogen“. Waren ca. 80 bis 100 Meter, bei denen ich bis zur Hälfte noch die Nase vorne hatte, dann den Fehler machte an der Wendemarke zu warten und er mich auf dem Rückweg gnadenlos abgehängt hat, weil ich einfach keine Puste mehr hatte! Kunststück, hat in vor ein paar Wochen gerade erst das Schwimmabzeichen in Gold bekommen.

Die Markise haben wir an diesem Tag noch nicht wieder aufgebaut. Zum einen war es noch nicht wieder knalleheiß, zum anderen war noch einmal Regen und Gewitter gemeldet. Auch wenn das niemand mehr Lust drauf hatte. Auch die anderen Camper äußerten sich in den unvermeidlichen Gesprächen „über’n Zaun“ erstaunt über das diesjährige Wetter. An solche Kapriolen in der Häufung konnte sich niemand erinnern. Früher war es auch mal zwei Tage regnerisch, aber nicht so.

Drachenfisch im Lanterna Green

Das Abendessen hat an diesem Tag wieder auswärts stattgefunden. Immer einen Tag um den anderen – wie in allen anderen Jahren auch. Der in allen Foren beschriebene, dramatische Preisanstieg konnte von uns nicht festgestellt werden. Ja, es ist teurer geworden. Das war in den Vorjahren immer so und auch zu Hause steigen die Preise. Aber selbst die auf Facebook gescholtenen Preise im Galeb fand ich nicht viel zu hoch und auch die Qualität des Essens nicht schlechter. Trotzdem sind aus Solaris raus gefahren. Das „Lanterna Green“ (oder anders rum, keine Ahnung) direkt vor den „Cowboys“ auf der Zufahrststraße nach Tar wurde viel gelobt. Dann probieren wir doch mal.

Zunächst vielen die enorm vielen Autos auf. Wahrscheinlich ist jeder Gast mit einem eigenen Auto gekommen. Wir standen dann auch auf der Wiese gegenüber. Die Außenanlagen des „Green“ sind OK, wenngleich die Plätze eng gedrängt sind. Es wird augenscheinlich mit vielen Gästen gerechnet. Da der Himmel bedeckt war und es grummelte, sind wir gleich in den mit abnehmbaren Seitenwänden gestalteten Innenraum gegangen, wo es noch mal enger war. Das Personal war freundlich und schnell. Fast schon hektisch. Normal gegangen ist da niemand, alle sind gerannt. Das hat mich ehrlich gesagt gestört. Auch dass man in Räumen rauchen darf, hatte ich schon komplett verdrängt.

Grilltelle im Lanterna Green

Wir hatten einen Grillteller, den Drachenfisch, Schweinfleisch mit Kruste und eine Pizza Salami. Das Essen kam schnell und schmeckte einwandfrei. Der Grillteller war definitiv besser als der im Galeb im letzten Jahr. Da war das Fleisch komplett trocken gegrillt und hier war es zart und saftig. Die Beilagen waren gut. Auch die anderen Gerichte schmeckten sehr gut. Einen Abschluss-Schluck gab es nicht und es wurde auch nicht zwischendurch gefragt, wie es schmeckt. Insgesamt war das schon ziemliche Massenabfertigung. Gemütlich fand ich es überhaupt nicht. Im Gegenteil, die Bänke waren für mich unbequem.

Die Bedienung war sehr freundlich und schnell, der Preis dem Gebotenen angemessen. Aufgrund der Enge, der Hektik und dem Gefühl in einer großen Kantine zu sitzen, werden wir nicht noch einmal dort einkehren. Qualitativ waren die Gerichte jedoch einwandfrei und auch alle Mitarbeitenden gaben keinerlei Anlass für Kritik.

Wieder zurück auf dem Campingplatz war nur noch Zähneputzen und ab ins Bett. Also genau genommen ist Tim noch mit seinem Kindle an den Strand gegangen und Ben und ich haben im Bett zwei Folgen „Agents of S.H.I.E.L.D“ geschaut. Die einzige, die wirklich im Bett war und geschlafen hat, war Alex :-)

26.07.2023

Heute morgen ist niemand zum Bäcker gefahren, weil wir noch reichlich Restebrötchen hatten. Dementsprechend lange haben wir auch wieder im Bett gelegen.

Arbeitsplatz

Danach haben wir rumgesessen und gechillt. Ich habe mich an den Laptop gehockt und die Texte der letzten zwei Tage geschrieben. Ich habe nicht drauf geachtet, aber inkl. der Bildersichtung und -bearbeitung gehen für zwei Tage sicher auch drei Stunden drauf. Kurz nach Mittag hat sich Alex mit dem Paddelbrett in die Wellen gewagt und ist ein bisschen vor der Küste auf und ab geschippert. Tim liest sehr viel, Ben spielt viel Minecraft, ich schreibe und lese und Alex liest. Wir machen also irgendwie nichts. Ich habe sehr, sehr halbherzig vorgeschlagen, irgendwo hin zu fahren, aber darauf kam außer „Hmmm“ auch keine Antwort.

Schlafzimmer vom großen Nachwuchs

Ich bin immer unruhig, weil ich denke, etwas tun zu müssen. Ist aber gar nicht so. Dafür ist der Urlaub doch da. Also haben wir nur überlegt, wann wir das Abendbrot zu uns nehmen und wer dafür grillt. Alex hat Nudeln gekocht und ich mich an den Campingaz-Grill gesetzt.

Küche mit Blick aufs Meer

Tagsüber hatten wir die Markise wieder aufgerödelt, damit wir um die Mittagszeit vor dem Wohnwagen etwas Schatten haben und da saß ich dann drunter und wendete die Hähnchenschnitzel. Nach dem Essen bin ich unter die Dusche gegangen und wurde dort von Alex besucht, die mir aufegregt mitteilte: „Die Delfine sind das!“ – äh, toll, ich habe aber Schampoo in den Haaren.

Delfin beim Luftholen
Rückenflosse vom Delfin

Den habe ich mir dann etwas schneller aus den Haaren gewaschen, bin zum Wohnwagen, habe die alte Fuji geschnappt und mir das Handtuch um die nassen Schultern gelegt – weil es gar nicht mal warm war. Am Strand waren dann die Delfine aber schon recht weit weg. Aber mit dem dreißigfach Zoom gibt es wenigstens noch halbwegs brauchbare Beweisfotos. Alex, Ben und Tim haben die Tiere in größer gesehen.

Apropos gesehen: es ist Mittwoch und Ben hatte am Strand mitbekommen, dass das Kino wieder aufgebaut wurde! Da ist der Abend ja gerettet.

Openair-Kino: Pixars „Onward“

Alex und Ben saßen mit den Campingstühlen und Fußstützen direkt schräg hinter dem Projektor und hatten quasi Logenplätze. Als ich nach dem Vorspann mal vorbei schaute, äußerte der Kleinste den Wunsch nach einem Lino-Lada-Toast. Habe ich ihm natürlich gemacht und bin dann am Strand weiter, wo der Himmel im Westen schon ordentlich dunkel wurde. Hatten am Platz schon mit den Nachbarn gesprochen, dass dieses ewige Auf- und Abbauen der Markise reichlich nervig ist. Wir haben uns nach einem Blick auf die Wetterapps für ein zusätzliches Sturmband entschieden.

Tim – kaum zu erkennen – liest am Strand

Der große Nachwuchs hatte sich mit einem Stuhl an die Küste gesetzt und las. Von seinem Platz aus hatte man einen guten Blick auf den Himmel und der sah ziemlich bedrohlich aus. Es wetterleuchtete gewaltig und vereinzelt kamen auch immer mehr Blitze. Also richtig fette Blitze. Der Wind frischte auch etwas auf.

Es geht los …

Mit dem Google Pixel 6 habe ich dann mehrfach kleine Filmschnippsel aufgenommen und auf ein oder zwei dieser Clips ist denn auch was zu erkennen gewesen.

… sieht schon gewaltig aus!

Wenn man dann einen Frame aus dem Film exportiert hat man ein bisschen was zu gucken. Ich finde es halbwegs gelungen. Gleichzeitig begann es auch leicht zu tröpfeln. Das „leicht“ wurde aber schnell immer schwerer und auf der Strandpromenade liefen immer mehr Kinobesucher mit ihren Stühlen zurück zu den Stellplätzen. Ich bin dann auch von Tim weg zur aufblasbaren Leinwand, aber Alex und Ben waren ebenfalls bereits gegangen und als ich ankam, stellte einer der beiden jungen Kinomänner gerade den Projektor aus, über dem schon eine Plane hing. Die beiden haben hektisch abgebaut. Habe noch gefragt, ob ich tragen helfen soll, aber die beiden wollten alleine machen.

Aperol-Spritz

Als ich am Wohnwagen ankam, hatte der Rest der Sippe schon alles unter die Markise geräumt, der Regen plätscherte und Alex hat einen Aperol-Spritz gemacht, den wir dann in Ruhe ausgetrunken haben. Danach sind alle ins Bett und haben dem inzwischen recht ordentlich prasselnden Regen gelauscht. Tim in seinem Dachzelt und Ben zwischen Mama und Papa.

27.07.2023

Um halb Neun ist Alex aufgestanden und zum Bäcker gefahren. Ich habe mich noch einmal umgedreht. Knapp eine Stunde später wurde ich vom Jüngsten aber energisch aufgefordert, jetzt endlich auch zum Frühstück zu kommen. Für unsere Verhältnisse ist das an freien Tagen eigentlich eine ziemlich frühe Zeit zum essen. Zu Hause gibt es Samstags, Sonntags oder Feiertags eigentlich immer erst gegen Mittag was.

Tim hatte an diesem Morgen nicht ganz so gute Laune, weil er wohl für die Uni noch etwas machen musste, was so nicht geplant war. Daher ist er auch recht früh zur Rezeption verschwunden, um die klimatisierten Räume und das stabile WLAN dort zu nutzen. Alex ist gegen Mittag mit dem Paddelbrett raus auf die Adria und Ben hat auf dem Bett im Wohnwagen rumgelegen und gespielt. Natürlich mit dem Tablet. Ich habe aber keine Lust, ihm das weg zu nehmen. Der Stress wäre mir zu viel. Und außerdem machen das andere Kinder auf den Parzellen auch so. So lange er auch noch draußen rum tobt ist alles gut.

Die neue Hafenfläche bei Santa Marina

Als Alex wieder zurück war, habe ich mich auf den Fahrradsattel gesetzt und bin raus. Hinten bei Solaris runter und zu Santa Marina, wo offensichtlich der Hafen vergrößert und aufgehübscht wird. Auch ein neuer Badestrand (da waren vorher auch schon Menschen) wurde erschlossen, so dass man nun endlich mit dem Auto bis direkt ins Meer fahren kann. War auch überfällig, immer diese paar Schritte zu Fuß! Von dort weiter nach Cervar-Porta und ein bisschen Ingress gespielt. Rauf zur Verbindungsstraße nach Ulika, aber Richtung Nova Vas hoch gefahren. Bin dann bis nach Labinci hoch.

Neuer Doppelkreisel

Die Kroaten bauen echt alle Kreuzungen auf Kreisel um. Und wenn die Kreuzung vorher leicht versetzt war, dann kommt da nicht ein Kreis hin, sondern eine Acht. Von wegen Ampelanlagen und „Leichtigkeit des Verkehrs“, hier scheint es um Sicherheit und Entschleunigung zu gehen. Letzteres haben die Kroaten im Auto auch nötig. Die Fahrt von Gedici nach Labinci ist echt nicht so schön!

Oben auf dem Berg
Eigentlich wollte ich von hier zurück nach Tar, bin aber rechts abgebogen Visnjan. Da geht es immer nur leicht bergan, was nach der Auffahrt bis Labinci ganz angenehm war. Auch der Rückenwind hat geholfen. Oben dann erstmal durchschnaufen. Trotzdem es nicht so heiß war, bin ich doch etwas ins Schwitzen gekommen. Die Aussicht finde ich immer wieder super. Darum fahre ich ja auch hoch! :-) Heute habe ich auch zum ersten Mal einen geöffneten Weinhandel an der schmalen Straße hoch zur Kirche bemerkt. Eigentlich müsste man an solchen Stellen anhalten, etwas probieren, eine Flasche mitnehmen. Es ist einfach schön. Aber ich mag keinen Wein und auf dem Rad habe ich auch keine Möglichkeit, so eine Flasche zu transportieren. Also nicht, wenn ich ohne Taschen unterwegs bin.

Kirche in Visnjan

Das schöne an dem Ort ist auch, dass er oben auf dem Berg liegt. Hin ist anstrengend, aber zurück umso entspannter. Wäre heute kein Gegenwind gewesen, hätte ich einfach rollen lassen können. Trotz des Windes hatte ich bei Strava sogar einige PR auf ein paar Segmenten. Das kam mir unterwegs gar nicht so vor. Kurz vor Tar machte sich zudem das linke Klickpedal durch sehr lockeres Gefühl bemerkbar – dachte ich. Habe ausgeklickt und die Pedale untersucht, die Cleats angesehen, aber nichts gefunden. Bei der Auffahrt in Tar zum Zentrum ist mir dann aufgefallen, dass es nicht die Pedale, sondern die Kurbel war! Die hatte ich vor dem Urlaub getauscht (die alten Kettenblätter waren genietet) und nun hatte sich die linke Kurbel gelöst. Fuck! Den Weg von oben runter nach Solaris bin ich einbeinig gefahren, damit ich den Vierkant nicht ausnudele. War ein bisschen grimmig :-/ Allerdings habe ich beim Wühlen in der Werkzeugkiste des Caravan tatsächlich einen passenden Innensechskant zum Anziehen der Krubel gefunden. Doch noch alles gut.

Blick aus dem Dachzelt

Der Rest der Sippe wartete schon, den heute war wieder auswärts Essen angesagt. Tim hatte seine Uni-Sachen erledigt, Alex wartete im Dachzelt und Ben rannte draußen rum. Aber ich musste erst einmal ins Meer zum Abkühlen. So gedrängelt wurde übrigens, weil Alex unbedingt um vor 20 Uhr wieder am Meer sein und nach Delfinen Ausschau halten wollte. Tim hatte das Kiwi ausgesucht. Wird ja in den Facebook-Gruppen auch immer empfohlen und ist nur kurz die Straße rauf.

Goldfischbecken im Kiwi

Das Kiwi hat einen sehr schön angelegten Außenbereich, in dem man angenehm sitzen kann. Wir haben einen Platz hinten bei dem Goldfischbecken gewählt und bekamen schnell die Karte. Das Personal ist freundlich und hat sich auch zwischendurch nach dem Befinden erkundigt. Ich hatte eine Pizza Frutti die Mare, Ben Spaghetti Bolognes, Tim eine Pizza Salami und Alex eine Pizza mit Käse. Das war alles einwandfrei und schmeckte gut. Nicht die beste Pizza in diesem Urlaub, aber gut. Die Bolognese schmeckte dem Jüngsten ausgezeichnet. Bis auf mich hat auch niemand aufgegessen, weil die Portionen augenscheinlich mehr als ausreichend groß waren. Der bezahlte Preis war insgesamt sehr erfreulich und von übermäßiger Preiserhöhung im Rahmen der Euro-Einführung kann ich nicht berichten.

Sonnenuntergang an „unserem“ Strand

Nach dem Essen noch schnell ins Plodine und Essen und Getränke für den nächsten Tag gekauft und dann schnell runter auf den Campingplatz. Tim ging’s schon im Kiwi schlecht und er hat sich sofort in sein Dachzelt verkrümelt. Irgendwas mit der Verdauung. Icht hatte auch etwas Bauchgrimmen, nur Alex ging es ganz gut und sie ist sofort mit einem Campingstuhl runter zum Strand. Sobald Meeressäuger zu sehen seien, würden wir per Threema informiert. Kamen aber den ganzen Abend keine – leider. Ich habe derweil unter der Markise den Text von gestern geschrieben.

Danach sind alle ins Bett gekrochen und Ben und ich haben noch zwei Folgen „Agents of S.H.I.E.L.D.“ geschaut. Ist schon einige Jahre her, dass ich das mit Tim durchgeschaut habe und Ben findet es sehr, sehr spannend. In jeder Folge gibt es ein „Ahh und oh, *die* ist das!“ und weitere Überraschungen.

28.07.2023

Wie immer sehr lange geschlafen. Alex nicht so ausgiebig wie ich, dann sie ist morgens immer schon auf, um Brötchen zu holen. Ich mache meistens Rührei dazu und das schmeckt unter freiem Himmel ganz ausgezeichnet. Ansonsten war heute reiner Gammeltag. Alex ist gegen Mittag einmal mit dem Paddelbrett raus und wir drei Jungs haben derweil mit dem Schnorchel im Meer getaucht.

Viele kleine Fische

Bei der klaren Sicht in der kroatischen Adria ist das echt ganz schön. Auch wenn es auf dem immer gleichen Campingplatz am Ufer natürlich auch immer gleich aussieht. Das Wasser ist nicht mehr so knüllewarm wie in der letzten Woche, aber immer noch deutlich über den Werten, die im heimischen Freibad erreicht werden.

Tim hat sich irgendwann wieder zur Rezeption begeben, um für die Uni zu lernen. Am Nachmittag hatte Alex rennende Füße und musste auch noch einmal los. Sie ist mit dem Fahrrad rüber nach Lanterna gefahren.

Lanterna: Spielgeräte im Meer

Als sie zurück kam, ging es mir wie mir: gut, dass wir nicht auf Lanterna sind. Die Landschaft, die Bäume, die Topologie ist alles gleich (naja, Lanterna liegt deutlich mehr an der Steilküste), aber auf dem Textilplatz ist es viel, viel trubeliger als auf dem beschaulichen Solaris. Diese Lautstärke, diese Menschenmassen … das wäre für mich kein Urlaub! Mir reicht es schon, wenn es hier mal etwas lauter ist. Und es gibt durchaus Camper, die nicht so ruhig wie wir Ostwestfalen sind. Wenn wir uns unterhalten, dann gehe ich davon aus, dass man uns auf der Nachbarparzelle nicht hören oder gar verstehen kann. Es gibt aber Menschen, da ist es selbstverständlich, dass man dem Gespräch auch zwei Wohnwagen weiter noch einwandfrei folgen kann. Manchmal ist das auch inhaltlich gar nicht so schön – kann ja nicht einfach „Fresse!“ rüber rufen. Kann ich schon, aber ich vermute dann wird der Urlaub nicht mehr so entspannt.

Zum Abendessen hatten wir Reste von gestern. Jedenfalls Ben hatte noch seine Spaghetti Bolognese, den die Pizza wurde bereits zum Frühstück aufgewärmt! Dazu abends wie immer Cevapcici auf dem Grill. Alex verlangte dieses Jahr noch gar nicht, dass ich Fisch röste.

Abendlicher Blick aufs Meer

Alex ist nach dem Essen wieder mit einem Campingstuhl ans Meer gegangen und hat auf Delfine gewartet, die aber leider wieder nicht erschienen sind. Tim hat gelesen und Ben und ich guckten unsere „Agents of S.H.I.E.L.D.“ Serie weiter. Währenddessen saßen Alex und Tim dann später noch vor dem Wohnwagen und haben der Flasche Kruskovac sehr zugesprochen und dabei gegickert.

29.07.2023

Um 10 vor 9 Uhr ist Alex los gefahren, um Brötchen zu holen. Ich habe das nur mitbekommen, weil es vorne an der Wohnwagendeichsel – dort haben wir die Fahrräder angeschlossen – geruckelt hat. Danach ist sie allerdings sofort mit dem Paddelbrett aufs Meer, weil das so super glatt war. Drei Kilometer die Küste rauf und runter machen hungrig! Ein wenig später kochte bereits das Wasser für den Kaffee und dann saßen wir auch wieder unter freiem Himmel und haben gefrühstückt. Die unvermeidlichen Sonnenbrötchen, Lino-Lada und Aprikosen- bzw. Kirchschmarmelade.

Ansonsten ist an diesem Tag nichts passiert. Wir haben keine Lust irgendwo hin zu fahren und wenn wir den Nachwuchs halbherzig versuchen zu überreden, will der auch nicht. Also beide irgendwie nicht. Tim hat wohl wirklich doch etwas mit seinen Uni-Sachen zu tun und ringt um Formulierungen und sein kleiner Bruder spielt auf dem Tablet.

Ben ist der Kapitän

Am Nachmittag haben wir uns dann überlegt, Tretboot zu fahren. Die sind sonst immer am Strand, aber an diesem Tag aus irgendeinem Grund alle rund um die Uhr ausgeliehen. So ein Mist! Wir mussten über 1 1/2 Stunden warten, bis wir ein Zeitfenster hatten, um in See zu stechen. Die Zeit bis wir mit dem großen Boot los durften, haben wir mit dem SUP im Meer verkürzt. Ben wollte das erste Mal „ans Ruder“ und hat mit Begeisterung gepaddelt. Ich war mit den Flossen nebendran und habe mir angeschaut, was unter Wasser so los war.

Tim ist Kapitän

Länger als eine halbe Stunde hatte er aber auch keine Lust und dann war es schon so spät, dass wir langsam Richtung Sidro bzw. Hafen los konnten, um das Boot zu mieten. Mit dem Treten begonnen haben Ben und Tim! Anfängliche Schwierigkeiten mit der Navigation führten zu einer Ehrenrunde im Hafen, aber dann ging es geradeaus seewärts.

„Unser“ Strand von Solaris

Alex ist nach einiger Zeit in den gar nicht so kleinen Wellen ein bisschen grün im Magen geworden und ich fand es „geht so“. Mit den angezogenen Knien konnte ich kaum treten. Mit den Croqs passte ich nicht auf die Pedale und ohne Schuhe taten die Pedale weh. Aber Tim und vor allen Dingen Ben fanden es super! Leider ist schon direkt bei der Ausfahrt aus dem Hafen aufgefallen, dass Ben seine kleine Schwimmbrille verloren hat. Auf dem Weg zum Tretboot hatte er sie noch dabei. Naja, gibt es eben eine neue.

Rutsche auf dem Tretboot

Besonders die Rutsche auf dem Boot fand Gefallen. Tim hat immer etwas Wasser drauf geschaufelt, damit es auch „rutschig“ war und dann ist Ben runter. Das ging auch ohne Brille einwandrei und er hat wegen dem Verlust auch nichts gesagt. Rutschen und hinten am Boot hängen waren denn auch die liebsten Beschäftigungen. Wohlweislich hatten wir nur eine Stunde gebucht, denn danach waren wir auch etwas kaputt. Als Wir das Boot am Ufer abgegeben hatten, habe ich noch ein wenig im Wasser geschaut und zufällig die Schwimmbrille von Ben im Wasser entdeckt. Einmal kurz untertauchen und alle waren wieder glücklich!

Auf 19 Uhr hatten wir einen Tisch im Garten der Konoba Teran gebucht. Dort hatte es uns so gut gefallen, dass wir nach dem Tretbootfahren schnell geduscht haben und dann sofort rauf nach Tar fuhren.

Schmaler Weg zwischen Schulhof und Restaurant

Tim wollte mal eine andere Strecke ausprobieren und so sind wir einen kleinen asphaltierten Weg direkt entlang des Schulhofs gegangen. Man kommt dann direkt vor dem Torre raus und muss nur noch zwei Straßen weiter gehen.

Im Teran

Im Teran konnten wir nach der Reservierung per Whatsapp am Nachmittag sofort nach hinten in den Garten durch gehen. Dort ist es wirklich sehr gemütlich und schön eingerichtet. Die wenigen schlechten Bewertungen auf Google bezüglich der Bewirtung kann ich absolut nicht nachvollziehen und das Essen war an diesem Tag wieder ausgezeichnet. Nur dass es Cola Zero nur in 0,2l Flaschen gibt, ist ein kleines Manko. Da könnte man doch beim Wunsch nach einer „großen Cola“ auch einfach zwei Flaschen in ein großes Glas kippen. Aber nunja, jammern auf sehr hohem Niveau.

Rathaus(?) von Tar

Auf dem Weg zum Auto sind wir einen kleinen Umweg gegangen und haben uns die kleinen Straßen von Tar angesehen. Hier gibt es tatsächlich sehr viele Ferienapartments. Ich bin aber trotzdem lieber im Wohnwagen auf unserer Parzelle. Bin ja mit dem Fahrrad schon öfter durch die Stadt gefahren, aber die Gassen von heute hatte ich noch nicht gesehen.

Einkaufen im Tommy-Hypermarket

Auf dem Weg „nach Hause“ haben wir wieder das Essen für den nächsten Tag gekauft. Da wir im Kofferraum das Leergut hatten, hielten wir am Tommy-Markt – am Plodine haben wir noch keine Abgabestelle für Leergut gefunden. Auf Nachfrage dort wurde nur in eine Richtung gezeigt, wo aber außer einem Friseur nichts war. Dann eben Tommy, da ist die Spielwarenabteilung auch viel größer!

Zurück am Wohnwagen ist Alex wieder recht schnell an den Strand, Tim noch mal zur Rezeption um was zu schreiben und ich habe an diesem Text weiter gemacht. Wieder hat Alex aber keine Delfine gesehen und Tim kam auch fix zurück, weil an der Rezeption so viel Remmidemmi war. Dann erst noch einen Kruskovac getrunken, Tim hat in seinem Zelt weiter gemacht, Alex hat gelesen und Ben und ich „Agents of S.H.I.E.L.D.“ weiter geschaut.

Morgen ist der letzte „ganze“ Tag ohne Rumgeräume :-/

30.07.2023

Um 10 vor 9 ist Alex wie immer morgens los um Brötchen zu kaufen. Dann haben wir in der durch die Eichen rings um uns rum sehr verschatteten Morgendsonne gefrühstückt. Und danach wie immer nichts gemacht. Der große Junge tut mir ein bisschen leid, weil man ihm ansieht, dass die Uni-Sachen an ihm nagen. Wird wohl klappen. Der junge Bruder hat gestern bereits einmal geäußert, dass er sich darauf freut, dass es bald nach Hause geht.

So langsam wird es auch mehr mit dem „Mir ist langweilig!“. Zwar hilft das Tablet oder Laptop dabei ganz gut, aber pädagogisch wertvoll ist das auch nicht. Aber ich habe auch keine Lust auf Theater. Das gibt es auf den umliegenden Plätzen genug. Besonders die dauercampenden Großfamilien sind tagsüber nicht unbedingt ostwestfälisch unterwegs. Also die Kinder nicht. Das geht mir durchaus ein bisschen auf die Nerven. Gelächter, Kinderspielen, das ist alles OK. Aber dickköpfiges, bockiges und freches Geschrei (ja, das erkenne ich auch, wenn ich kein Wort der Sprache verstehe) ist nichts zum Erholen. Wenn die Familien dann auch noch den größten Teil des Tages bekleidet auf dem FKK-Platz rum rennen, ist das für mich echt störend. Aber das ist schon immer so gewesen.

Zum Fahrradfahren hatte ich keine Lust mehr, mache ich morgen. Alex ist auch nicht mehr mit dem Paddelbrett gefahren, weil es trocknen sollte, damit es in die Tranporttasche kann.

Kletter“eisberg“ am Hafen

Ins Wasser sind wir aber trotzdem gegangen. Ben wollte in diesem Urlaub auch noch einmal auf die Wasserspielgeräte. Ich glaube, ich bin für die Dinger etwas schwer, aber Alex wollte dann auch auf eines der Trampoline. Der Spaß kostet 10 Euro pro Person und halbe Stunde. Ich finde das ist wirklich teuer! Aber was solls, wir sind im Urlaub. Ben fand es super und hat in diesem Jahr auch Dinge hinbekommen, für die er im letzten Jahr einfach noch ein wenig zu klein war. So klappte das Erklimmen des Eisbergs recht gut und er hat sich auch getraut, runter zu springen!

Fische am Sandstrand

Ich bin derweil rumgeschnorchelt und habe mir angeschaut, wie die Adria mit Sandstrand aussieht. Am Hafen vor dem Sidro ist im Meer nämlich putzigerweise richtig Sand auf dem Grund. Ich bin mir noch nicht einmal sicher, ob der angefüllt ist, oder natürlich dort liegt. Ist halt ein bisschen geschützt von der Mole, so dass er nicht weggeschwemmt wird. Und am Ufer ist wieder Kies. Als Alex und Ben die Spielgeräte verlassen haben, wurde ich aber gleich gerufen. Ben ist von dem schwimmenden Floß gesprungen und dabei ist wieder die Brille verschwunden. Nach ein klein wenig suchen, war sie aber schnell gefunden. Blau auf weißem Grund ist ganz gut zu erkennen und zweieinhalb Meter komme ich auch ohne Flossen runter. Danach sind erst Alex und dann Tim noch ein letztes Mal mit dem Paddelbrett gefahren!

An den richtigen Stellen falten, damit es in die Tasche passt.

Am Abend sind wir dann bereits mit den ersten Aufräumarbeiten angefangen. Das Brett war trocken und wir konnten es schon mal verstauen. Danach gab es das übliche Essen: Brötchen vom Frühstück! Heute ergänzt durch gegrilltes Hähnchenfleisch, Paprikastreifen, kleine Tomaten und etwas Aufschnitt. Dazu ein leckeres Ožujsko pivo aus der 0,5l Dose. In diesem Jahr gab’s davon für mich gar nicht so viel. Hatte irgendwie keine Lust und ich bin ja auch immer gefahren, wenn wir auswärts essen waren!

Nach dem Essen mussten sich Ben und Tim noch mal abkühlen, Alex saß derweil ein Stückchen weiter auf dem Campingstuhl und hat das Spektakel im Bild festgehalten. Allerdings war Alex nicht sooo lange am Meer, denn es gab an diesem Abend wohl extrem viele Mücken da unten. Ich war nicht mit, weil irgendjemand ja auch das Tagebuch führen muss. Tim hat mit Ben noch ein bisschen rumgespielt. Als die beiden aber am Wohnwagen ankamen, musste der Große noch mal „studieren“, was der Kleine mit einem Anfall akuter Bockigkeit quittierte.

Wolken am Horizont

Das geht mir ja auch so richtig auf die Nerven. Freue mich schon, wenn der Jüngste in die Pubertät kommt. Ist das bei Tim halbwegs glimpflich verlaufen, kann ich mir bei Ben diverse Dinge vorstellen ;-)

Agents of S.H.I.E.L.D. geht immer

Allerdings konnte die Phase recht schnell geheilt werden. Vor dem Schlafen haben wir unsere Serie weiter geschaut und dabei war dann wieder alles gut.

31.07.2023 – Abbau

Wenn es nicht sein muss, dann bin ich natürlich früh wach. Hin und her gedreht und um 6:30 Uhr das erste Mal auf die Uhr geschaut. Toll, draußen war noch alles ruhig, aber in meinem Kopf dröhnte es. Das kann ich ja brauchen wie Krätze. Alex ist normal aufgestanden und hat Brötchen geholt, ich habe mich noch mal rum gedreht, nachdem ich eine Tablette genommen habe. Zum frühstück ging es halbwegs, aber es puckerte immer noch hinter der Schläfe. Letzter Tag auf Solaris! Abbau ist angesagt.

Richtig viele Fotos haben wir dieses Jahr nicht gemacht. Kennen schon alles. So gibt es auch vom Abbau kaum was.

Los geht es!

Gegen 12 Uhr sind wir angefangen. Ganz langsam. Hier ein paar Heringe aus dem Boden ziehen, dort die Spanngurte zusammen rollen. So richtig motiviert war ich nicht und hatte auch immer noch Kopfschmerzen.

Ein Teil der Pieselotten.

Aufräumen macht echt keinen Spaß. Dann wird es im Wohnwagen eng, man kann nicht mehr einfach an alles ran und muss sich genau überlegen, was man wohl noch mal in die Hand nehmen wird. Tim hat davon nichts mitbekommen, der saß wieder an der Rezeption und hat ein Tutorium für seine Prüfung am Freitag gemacht. Wird noch weitere zwei Mal angeboten. Das eine Mal, wenn wir im Auto sitzen und nach Hause fahren. Mal sehen, wie gut das mit dem Roaming während der Fahrt klappt.

Das Meiste ist weg.

Um 16 Uhr waren die Fahrräder auf der Deichsel verzurrt, Gartenschlauch und Teppiche weggeräumt und eigentlich war nur noch die Markise einzurollen und die Gartenstühle unter das Doppelbett zu räumen. Fertig – also so gut wie. Zeit für einen Aperol :-) Als Tim von der Rezeption und dem Lernen zurück kam, sind wir noch mal kurz ins Wasser und haben danach auch die Markise eingerollt. Für den letzten Abend haben wir uns entschieden, noch einmal das „Tri Kantuna“ in Tar zu besuchen. Da waren wir vor zwei Jahren bereits mit Freunden und fanden es recht lecker.

Grillplatte für zwei Personen

Der Andrang war groß! Auf telefonische Anfrage um 17 Uhr wurde mitgeteilt, dass Reservierungen nicht möglich seien. Sind dann auf 18 Uhr hingefahren und haben den einzigen freien Tisch in der prallen Sonne bekommen. Auf Nachfrage konnten wir uns ca. 20 Minuten später an einen freigewordenen Schattenplatz setzen. Da hatten wir schon unsere Getränke bekommen und das Essen bestellt. Derweil warteten bereits über 10 neue Gäste in der Sonne.

Nach weiteren 30 Minuten (wir haben die Timestamps der Bilder) bekam Ben seine Pizza und kurz darauf Alex und Tim eine Grillplatte für zwei Personen. Mein gefülltes Hacksteak kam ohne jedes weitere Wort 18 Minuten später. Da war die Grillplatte fast aufgegessen. Das geht echt gar nicht! Andere Gäste murrten sichtlich, dass sie ewig auf das Bezahlen warteten.
Die Portionen sind riesig und das Essen schmeckte auch. Da wir sofort beim Abräumen nach der Rechnung fragten, klappte das bei uns innerhalb von 10 Minuten.

Aber die lange Wartezeit und das irgendwie unorganisiert wirkende Handling halten uns von weiteren Besuchen ab. Da gibt es deutlich angenehmere Restaurants in Tar.

Hundewaschanlage in Tar

Unser Auto hatten wir im Schatten neben einer Hundewaschanlage geparkt und da wir im Kofferraum bereits alle möglichen Dinge verstaut hatten, sind wir auch nicht mehr einkaufen gefahren. War alles da, was wir für die Rückfahrt nach Bad Oeynhausen benötigten.

Galebstrand am letzten Abend

Den Abend haben wir dann in der Beach Bar am Galeb ausklingen lassen. Alex und Tim mit Cocktails, ich hatte einen nicht-alkoholischen, da mir schon den ganzen Tag der Kopf dröhnte. Die Aufregung vor der Fahrt nehme ich an. Nach einer Stunde wollte Ben sein Fahrrad holen, kam aber unverrichteter Dinge zurück, da wir vergessen hatten, dass es mit zwei Schlössern gesichert war und er hat eins nicht aufbekommen. Da war die Laune nicht mehr so gut und wir sind alle Richtung Wohnwagen gegangen. Auf halber Strecke wollte Ben aber doch noch gerne eine Runde drehen und so haben Tim und ich auf Liegen am Strand gewartet und Alex und Ben holten das Rad. Als der Kleine damit zurück kam, habe ich mich mit ihm noch eine halbe Stunde an den asphaltierten Volleyballplatz gesetzt und Ben beim in die Runde fahren zugeschaut.

Um 23 Uhr lagen wir aber alle in den Kojen. Ich konnte natürlich nicht schlafen und habe bis nach Mitternacht die sozialen Medien durchgelesen. Auch nicht gut für die Psyche.

01.08.2023

Movern

Auf geht’s nach Hause! Den Wecker habe ich um 2 Minuten vor 6 ausgemacht. Da war ich schon knapp eine Stunde wach. Mies geschlafen und ein bisschen Kopfweh. Super Voraussetzungen. Aber so ist das immer vor einer langen Fahrt. Es war richtig warm draußen und das Meer babypopoglatt. Zunächst haben wir die paar Klamotten die noch rumlagen verstaut. Hauptsächlich Fußmatten und Getränke. Danach noch einmal ins Meer springen. Das war herrlich warm und man konnte aus knapp 1,80 Meter Höhe jedes einzelne Sandkorn auf dem Grund sehen. Die drei anderen freuten sich, dass wir wieder in die Heimat fahren, ich hätte es jetzt noch zwei Wochen aushalten können. Auch das ist jedes Jahr so. Ich brauche fast eine Woche, bis ich überhaupt runter komme und „Urlaub habe“. Die Woche fehlt dann nach hinten raus. Noch dazu sind wir in diesem Jahr drei Tage früher weg, weil Tim am Freitag eine Prüfung in Paderborn hat.

Ciao Solaris!

Um 7:11 Uhr sind haben wir bei Kilometerstand 62.018 den Yeti gestartet und sind los gefahren. Zunächst nur bis Tar, weil wir Tanken mussten und es am Vorabend nur mit Anstehen in der Schlange geklappt hätte.

Hafen von Koper

Bei Koper gibt es den letzten Blick auf die Adria oder besser den Industriehafen. Ben hat sich von jedem Strauch einzeln verabschiedet. Ich habe mehr so auf jedes Ruckeln, Knarzen und Knirschen geachtet und ob das Gespann gut fährt. War aber alles in Ordnung. Anfangs dachte ich, die Kupplung rutscht ein wenig, das war aber nur bei abruptem Vollgas bergauf, sobald das DSG vom 1. in den 2. Gang schaltet. Kann man ja vermeiden.

Die Schweden von der Parzelle über uns

In Slovenien haben wir gehalten, um eine Pinkelpause einzulegen. Vor uns standen die Schweden, die auf Solaris eine Parzelle oberhalb von uns gestanden haben und knapp 20 Minuten vor uns den Platz verließen :-) Haben noch ein paar Worte gewechselt – ihre Elektrik scheint beim Gewitter einen Schlag bekommen zu haben, das Kabe-Wohnmobil (Ich habe mir den Preis angesehen, uff!) war aber fahrbereit. Haben uns nett verabschiedet und weiter ging es. Beachtet auch den Land Rover im Bild rechts!

Tim lernt

Tim hat im Urlaub fleißig gelernt und ausgerechnet während der Rückfahrt fand ein weiteres Online-Tutorium für seine Prüfung statt. Also hat er sich im Auto gegen neun Uhr in Slowenien per LTE eingewählt und dann knapp 3 Stunden den Ausführung des Tutors gelauscht. Das funktionierte sogar im Karawankentunnel einwandfrei. In Deutschland benötigt man aber kein 5G an jeder Milchkanne. In Östereich war das Wetter zunächst noch gut, aber als wir aus dem Tauerntunnel raus fuhren, regnete es in Strömen. So doll, dass ich das Tempo deutlich reduziert habe. Auf Schlingern und Schleudern habe ich keinen Bock.

Kurzer Halt auf einem Autohof

Trotzdem sind wir super durchgekommen, sieht man mal von den üblichen Staus rund um München ab. Die haben wir dieses Jahr auf Anraten des Navi elegant umfahren und haben ab Salzburg die B20 gewählt. Hat mich sehr genervt, dort hinter den LKW zu fahren, aber wir kamem auch mit 70 km/h flüssig voran. Das Wetter ist auch deutlich besser geworden und auf der Bundesstraße sind wir ganz oft mit offenen Fenstern gefahren. Gegen viertel vor vier haben wir kurz hinter Landau bei einem Autohof getankt und beim dortigen Burger King ein bisschen was gegessen. Dies war mit knapp 40 Minuten allerdings auch unsere längste Pause. Ansonsten haben wir während des Tankens die Toilette im Wohnwagen benutzt und sind dann sofort weiter.

Als wir gegen 19 Uhr dann bei Erlangen wieder auf die „normale“ Route einbogen, überholte uns der Land Rover neben dem wir in Slovenien auf dem Rastplatz standen. Da wir den unterwegs nie gesehen hatten, mussten die Familie wohl durch den Stau oder anderswo umfahren haben. Jedenfalls waren die ohne Anhänger augenscheinlich auch nicht schneller.

Wolken mag ich

Es hat immer mal ein bisschen geregnet, aber meist war der Himmel wolkig und die Temperaturen angenehm. Auf der Autobahn war wenig los. Bis auf die LKW, bei denen ab ca. 18 Uhr die Fahrer beginnen schlechte Laune zu haben, weil alle Parkplätze zugestellt sind. Das merkt man dann auch an deren Überholmanövern. Denn trotzdem wir wirklich nicht trödelig unterwegs waren, haben uns andere Caravan-Gespanne und LKW oft überholt. Ich weiß nicht, was sich jemand denkt, der mit deutlichem Geschwindigkeitsüberschuss an uns vorbei zieht, während mein Tacho schon knapp vor 100 anzeigt? Einige Fahrzeuge haben wir allerdings auch mehrfach überholt!

Wacken-Konvoi

So zum Beispiel diesen Wacken-Konvoi, der sich womöglich zufällig auf der Bahn gefunden hat. Ein einzener PKW in dem Tross hat uns jedenfalls vor einiger Zeit einzeln und mit ziemlichem Tempo überholt. Trödelte jetzt aber hinter dem führenden Wohnmobil hinterher :-) Wir hatten die Berichterstattung über das Festival im Radio verfolgt und befürchteten, dass die gar nicht mehr aufs Gelände kommen würden. Ich habe mich sowieso gewundert, als die Moderatoren sagten, dass in Wacken PKW mit Traktoren auf das Gelände gezogen werden. Was glauben die, wie die da raus kommen, wenn sie bis zur Achse in der Möttke stecken?!

Elefantenrennen

Und das ist einer der Gründe, warum es auf Autobahnen gefährlich ist. Die dürfen alle nur 80 Km/h schnell fahren. Das haben alle, hinter denen wir her gefahren sind, geschafft. Auch die Kasseler Berge hoch. Trotzdem müssen die sich mit 2 Km/h Geschwindigkeitsüberschuss den Berg hoch überholen und dahinter kommen die geleasten Firmen-Audis angeschossen. Aber klar, wenn ich mit 100 fahre, bin ich das Verkehrshindernis! Die Zufahrten zu *allen* Parkplätzen waren inzwischen zugestellt und die letzten Auflieger ragten teilweise warnblinkend bis auf die Autobahn. Auch die Beschleunigungsspuren der Raststellen werden zum Parken benutzt. Teilweise standen dort fast ein Dutzend LKW bis zum Ende des Beschleunigungsstreifens (Raststelle Rhön). Dort mussten wir übrigens auch dringend tanken, weil ich bei der fluffigen Fahrt nicht auf die Tankanzeige geschaut hatte. Fünfundzwanzig Kilometer Restreichweite hatten wir noch :-)

Landrover, der in Slovenien schon neben uns stand.

Hinter Kassel links ab Richtung Dortmund/Paderborn und wer war wieder vor uns? Der Landrover aus der Ecke um Münster rum! „Hallo!“ :-) Ich habe mich dahinter gehängt und bin das Tempo mit gefahren. Ist im Dunklen ganz angenehm, wenn man hinter jemandem fährt. Bis wir bei Haaren Richtung Paderborn abgebogen sind, war der Geländewagen vor uns. Mit so einem Teil fährt man offensichtlich auch ohne Anhänger nur so schnell, als würde man 1,6 Tonnen ziehen ;-)

Und dann Endspurt. Ich war wirklich gut drauf, nicht müde, nur etwas Kopfschmerzen die ganze Zeit. Letztere haben wir uns die letzten Stunden mit abwechselnden Musikwünschen auf dem Echo-Auto vertrieben. Tanken mussten wir auch nicht mehr, Ben hat seit knapp 19 Uhr geschlafen. Alle gut gelaufen.

Tacho bei Ankunft

Um 7:11 Uhr sind wir bei Kilometer 62.018 los gefahren. Um 23:55 Uhr mit Kilometerstand 63.206 auf den Hof im Dörgen gerollt. Das sind mit 1.188 Kilometern knapp 40 Kilometer weniger, als auf der Hinfahrt. Die Fahrtzeit inklusive Pausen und Tanken betrug 16 Stunden und 44 Minuten. Das macht eine Durchschnittsgeschwindigkeit von 71 Km/h. Wir haben aber auch tatsächlich eigentlich keine Pausen gemacht.

Das war’s für dieses Jahr. Urlaub zu Ende!

3 Kommentare zu „Kroatien 2023

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