Kroatien 2020

27.06.2020

Bereit zur Abfahrt
Dieses Jahr war wohl das unsicherste und unwohlste in Bezug auf die Urlaubsvorbereitungen seitdem ich denken kann. Corona hält die Welt in Atem und seit März gab es auch in Deutschland Einschränkungen. Wir hatten bei der Abreise im letzten Jahr bereits eine Parzelle für dieses Jahr gebucht und wussten nun so gar nicht, wie wir uns verhalten sollten. Da Valamar von sich aus Mails mit verkürzten Stornofristen schickte, haben wir einfach nichts getan und gewartet. In Kroatien gab es sehr strikte Regelungen in Bezug auf Ausgang und öffentliches Leben und es sieht so aus, als sei das Land halbwegs glimpflich davon gekommen. Da es nicht unwesentlich vom Tourismus abhängig ist, war das wohl auch das Ziel und so wurden ab Mai nach und nach die Grenzen und Campingplätze geöffnet. Slowenien und Österreich gaben den Transit frei und wir freuten uns. Bis Tönnies in Gütersloh einen gewaltigen Corona-Ausbruch unter seinen Mitarbeitern zu verkraften hatten. Da überschlugen sich die Schlagzeilen wieder. Ich selbst war extrem unentschlossen und hatte übehaupt keine Lust auf Vorbereitungen. Auch wenn der Eriba schon einen Monat auf dem Hof stand, weil er Anfang Juni frischen TÜV und eine neue Gasprüfung bekommen hat.
1.470 KG hat er – 1.600 KG darf er!
Der Älteste freute sich ein Loch in den Bauch, alleine zu Hause bleiben zu dürfen und der Jüngste hatte das Loch im Bauch, wegen der Freude auf die Adria. Alex wollte zudem das neue StandUp-Paddelbrett ausprobieren. Darum hat sie auch schpon fleißig gepackt, während ich eher teilnahmslos abgehangen habe und mich ein ganz klein bisschen um die Technik des Wagens gekümmert habe. Alles Bangen bringt aber nichts und darum haben wir die Abreise sogar einen Tag nach vorne verlegt, nachdem unser Übernachtungsplatz in Österreich grünes Licht signalisiert hatte. Sonntagmorgen im vier Uhr geht es auf die Piste. Samstag war am Vormittag alles im Caravan verstaut und die Waage zeigte auf den Schlag perfekte 1.470 Kg an (Warum haben wir den Wagen eigentlich auflasten lassen?) und eine prima Stützlast. Das hat ja gut geklappt. Mit einer Person weniger ist auch im Yeti soviel Stauraum, dass alle Rücksitze drin bleiben können. Gibt noch ein paar Kilogramm Masse im Zugfahrzeug. Alles verstaut, Wagen angehängt. Ab ins Bett und ausruhen!
Um 4:30 Uhr rollten wir vom Hof!

28.06.2020 – Sonntag – Anreise

Die vorhergehende Nacht hatte schon so gut wie keinen Schlaf gebracht. Unruhig hin und her gewälzt, aufgestanden, durchs Haus getapert, auf dem Balkon gestanden – ich bin immer nervös, wenn eine große Tour ansteht. Diese Nacht war etwas besser. Gegen 23 Uhr mag ich eingeschlafen sein. Alex hat bei Ben im Zimmer gepennt, so dass ich meine Ruhe hatte. Um 3:30 Uhr weckte mich der Echo-Spot mit einem Ding-Dong und ich bin sofort aufgesprungen. Kurze Zeit später war der Rest der Sippe von meine Geräuschen im Haus auch geweckt. Anziehen, kurzer Abschied und erneute Mitgabe von Verhaltensregeln an den Teenager und dann rollten wir los.

Erster Tankstopp und kurze Pause!
Auf der Autobahn war gar nichts los! Wir haben Strecken gehabt, auf denen wir bis zum Horizont kein weiteres Fahrzeug gesehen haben. Die LKW standen auf den Raststätten – und wie wir feststellten, war dazwischen sogar manchmal Lücken. Unglaublich, das gab es sonst nicht. Wir haben eigentlich noch nie eine so unspektakuläre, unaufgeregte Autofahrt gehabt. Ich war gegen 8 Uhr plötzlich zwar ganz schön müde, aber nach dem ersten Tankstopp mit kleiner Pause und Powernap auf dem Doppelbett – wie gut, dass wir das Hotel dabei haben – fühlte ich mich gut. Selbst um München rum war nicht einmal zähflüssiger Verkehr. Sonst ist das ein Garant für Stau und schlechte Laune. Der wenige Verkehr führte auch dazu, dass es so gut wie keine Idioten gab, die schnitten, drängelten oder nötigten. *Daran* kann ich mich gewöhnen.
traditionelles Mittagessen
Gegen Mittag fragte der Nachwuchs dann nach Essen – und natürlich war der traditionelle Stopp beim Burger-King in Bernau eingeplant. Gegen 14 Uhr rollten wir dort auf den Hof, mussten uns diesen allerdings mit vielen LKW teilen und am Rand parken. Sonntag halt. Geschmeckt hat es wie immer :-) Neben Subway ist Burger-King so ziemlich die einzige Fast-Food-Kette, bei der ich mal was kaufe. Ein Bild von einem DeLorean, welcher mehrfach dort im Kreis fuhr und augenscheinlich etwas suchte, erfreute den zu Hause gebliebenen großen Jungen! Ab da ist man dann schon fast in Östereich und dann noch ein Katzensprung bis nach Rosegg. Davor haben wir aber noch schnell auf unserer ansonsten genutzten Übernachtungsmöglichkeit – der Raststätte Feistritz – den Tank gefüllt.
Übernachten am Rosegger Hof
Den Weg zum Rosegger Hof, abseits der Autobahn, haben wir dieses Jahr gut gefunden. Vor 12 Monaten sind wir noch etwas durch die Pampa gegondelt. Auf der großen Wiese war noch genau ein Stellplatz frei! Glück gehabt. Das war – abgesehen vom Tanken – der erste Halt im Ausland. Als ich mit Maske in den Schankraum kam, um mich nach dem Stellplatz zu erkundigen, guckten einige Anwesen sehr erstaunt. Abstand schien man dort auch nicht zu halten. Es war alles, wie im letzten Jahr. Nunja, wir achten schon darauf, niemandem zu nahe zu kommen und in den Raststätten hatte Alex beim Bezahlen immer eine Maske auf. Sonst kann man mit dem Wohnwagen schon darauf achten, mit keinem zu nahe zu sein – auf der Autobahn eh nicht. Gegen 18:30 hatten wir alles zum Übernachten fertig, kauften uns noch ein Eis und haben dann gechillt!

29.06.2020 – Montag – Ankunft

Ich war gegen 5:30 Uhr bereits wach … da war rings um uns herum noch alles ruhig. Habe gut geschlafen und fühlte mich ausgeruht. Lust auf Urlaub fehlte allerdings immer noch. Alex ist kurz nach mir wach geworden und hat Wasser gekocht für eine Tasse Kaffee. Hunger hatten wir nicht und für den Jungen gab es Toast mit Nutella. Neben Pommes ist das das einzige von dem er sich ernährt. Eine halbe Stunde später fuhren die Herforder zwei Plätze neben uns von der Wiese. So schnell waren wir nicht. Ich musste erst den Kaffee trinken und Fotos von den Bergen im Nebel machen.

Ein super Platz, um auf dem Weg in den Süden zu übernachten.
Der Platz ist für einen Zwischenhalt wirklich super. Viel besser, als auf einer Autobahnraststelle zwischen den LKW zu stehen und einer Kühlanlage zu lauschen. Obwohl … hat manchmal auch was. Um halb sieben waren wir wieder on the road. Man ist ab da fast sofort am Karawankentunnel, an dem gestern abend noch gewaltig Stau gemeldet wurde. Wir sind heute einfach durch gefahren. Hinter dem Tunnel war ein wenig stop-and-go, aber nicht der Rede wert. Ausweise oder ähnliches war an der Grenze nicht von Interesse. Völlig unauffällig. Durch Slowenien sind wir ebenfalls völlig entspannt durch gekommen. Tempomat auf 95 Km/h und ab dafür. Bis Koper musste ich zweimal aufgrund von leichtem Bremsen wegen Verkehr den Tempomat neu starten. Ansonsten rollten wir einfach so dahin. Ich kann mich an keine einzige Urlaubsfahrt erinnern, die so abgelaufen ist. In Koper haben wir uns das erste Mal nicht an die Anweisungen des Navi gehalten, sondern sind statt rechts abzubiegen auf der Schnellstraße geradeaus gefahren, um den minimal längeren Weg entlang der Küste zu nehmen. Sehr gute Idee, denn die Strecke ist auch schöner. Die Slowenen an der Grenze winkten uns nur gelangweilt durch, die Kroaten haben einmal unsere Ausweise in die Hand genommen, wahrscheinlich durchgezählt ob wirklich drei Menschen im Auto sitzen und dann waren wir im Zielland. Sehr schön. Die Sonne knallte um die Zeit schon wie doll!
Vor der Grenze noch mal schnell auf die Toilette …wer weiß, wie lange das dauert.
Ben freute sich wie doll und die letzten 30 Minuten kriegen wir nun auch noch rum.
Unser Zuhause für die nächsten zweieinhalb Wochen.
Um viertel vor Zehn haben wir den Eriba Nova 545 mittels des Movers bereits in die richtige Position auf unserer schon im letzten Jahr gebuchten Wunschparzelle eingeparkt. Insgesamt dauerte die Fahrt genauso lange wie in den anderen Jahren auch. Wir haben aber weniger pausiert und konnten gleichmäßiger fahren. Da wir eh eine Übernachtung einlegen, unterscheidet sich die Gesamtzeit sowieso nur marginal. Am letzten Tag sind’s halt nur noch 240 Kilometer. Ohne Vorzelt ist auch der Aufbau recht schnell erledigt. Reißverschluss auf, Markise ausrollen, Stützen raus, hält. Nur noch schnell abspannen und dann war es das. Habe mir extra noch am Samstag einen neuen Gummihammer gekauft, weil mein Urlaubshammer irgendwie verschwunden war und dieses neue Werkzeug war denn auch das erste Ärgernis. Das Gummi ist so weich, dass man damit keinen Hering in den kroatischen Boden bekommt. Glücklicherweise habe ich noch einen herkömmlichen, wenn auch viel zu kleinen, Hammer im Gepäck. Damit und mit vielen Schlägen klappte es dann, die Sturmbänder zu verankern.
Plünnen alle verteilt.
Wenn ich auf andere Stellplätze schaue, denke ich mir immer, wie das hinbekommen. Alles so aufgeräumt. Bei uns kommt es mir jedesmal nach einer Viertelstunde so vor, als seien die Flodders eingezogen. Liegt aber vielleicht auch daran, dass wir seit ein paar Jahren eben kein Vorzelt mehr benutzen und darum einiges außen lagern. Und so ein kleiner Junge braucht halt Spielzeug :-) Wir waren dann noch an der Küste – sagt man eigentlich auch „Strand“, wenn kein Sand da ist? – und auf einen schnellen Sprung in der pullerwarmen Adria. Schon schön! Abends dann ganz traditionell ins Galeb, einen Grillteller essen. Ich jedenfalls, Alex hatte Fisch und Ben wie immer nur eine Portion Pommes. Mussten wir beim Check-In noch Maske tragen (selbstverständlich) und auch nur mit maximal vier Menschen in die Rezeption, so war davon abends im Restaurant nichts zu merken. Die Hälfte der Kellner trug die Maske unter dem Kinn, die Band baute auf und probte auf engstem Raum und auch ansonsten benahmen sich die meisten Menschen, als würde es keine Pandemie geben! Gerade Senioren herzten und umarmten sich, als gäbe es für sie keine Bedrohung. Teilweise wurde ganz bewusst „Corona, Corona, alles Blödsinn …“ gesagt, bevor man sich um den Hals fiel. Werden wahrscheinlich alle in einem Haushalt zusammen leben. Ganz ehrlich, ich habe da Bedenken. Wir wären sicher nicht in den Urlaub gefahren, wenn wir nicht auch in den Vorjahren eher auf Abstand zu anderen Leuten gehen. Ich bin nicht so der „Komm‘ doch gleich mal auf ein Bier auf unseren Claim!“-Typ. Hier ist mein Bereich, da Deiner. Gut so. Viele scheinen das hier anders zu sehen.
Chillen am Abend
Während des Essens hat Ben schon den ersten Freund gefunden. Ein drei Jahre jüngerer Junge, der zufälligerweise einen Platz weiter wohnt, war auch im Galeb und es dauerte keine fünf Minuten bis die beiden zusammen über die Wiesen rannten! Anpacken war aber nicht! Die Oma des Jungen war ganz begeistert, als er ihren „High-Five“-Antrag ganz empört mit einem lauten „Corona!“ abwies :-) Nach dem Essen ist Ben noch auf den Spielplatz neben dem Galeb gegangen und ein wenig rumgeturnt, während Alex und ich die Liegen getestet haben. Und danach war dann auch Bettgehzeit … fast. Erst habe ich noch diese Texte geschrieben ;-)

30.06.2020 – Dienstag

Ich war schon wieder recht früh wach, habe mich aber noch ein paar Mal umgedreht. Alex ist von mir wach geworden, wir sind aber trotzdem liegen geblieben. Der Nachwuchs hatte sich in der Nacht zu uns rüber geschummelt und machte die Situation in dem 1,40 Meter Doppelbett ziemlich kuschelig. Zudem war er auch nicht wach zu bekommen. Alex ist dann irgendwann los gezogen, um vom Bäcker die leckeren Buttercroissants und Brötchen zu holen. Kam aber nach sehr langer Zeit erst zurück. Der Bäcker hatte nämlich gar nicht geöffnet und darum ist sie bis zur Rezeption gegangen und hat gleich noch ein paar andere Kleinigkeiten mitgebracht. In der Zeit habe ich Kaffee gekocht und das Geschirr auf den Tisch gestellt. Wie immer ist das Frühstück unter freiem Himmel mit Blick auf das Meer viieeel leckerer, als zu Hause am Küchentisch. Vielleicht ist Urlaub doch ganz gut.

Paddelbrett aufpumpen
Nach dem Frühstück haben wir dann Alex‘ Paddelbrett aufgepumpt. Ich habe geschwitzt wie ein Ochse! Da muss ja nur knapp über ein Bar drauf, aber mit der Handpumpe muss man doch ganz schön viele Hübe machen. Und es war schon fast 30°C warm. Danach hat Ben sofort die Weste (frisch gekauft im Lidl) übergezogen und los ging’s zur Adria. Es war zwar ein bisschen wellig, aber Alex wollte trotzdem die erste kleine Fahrt auf dem Meer machen. Ben blieb so lange bei mir im Wasser und freute sich, dass die Schwimmweste ihn völlig ohne zutun über Wasser hielt. Er kann zwar schwimmen, aber trotzdem ist uns das ein bisschen weiter draußen zu unsicher ohne Schutzmaßnahmen. Nachdem Alex ersteinmal alleine in die Runde gepaddelt ist, durfte Ben auch mit aufs Brett und hatte reichlich Spaß. Fotos gibt es davon keine. Hatte die Unterwasserkamera vergessen und man darf am Strand eh nicht fotografieren.
Gähnende Leere
Nachdem wir das Wasserspielzeug wieder am Caravan verstaut hatten, habe ich mich in die Radklamotten geworfen und wollte eine kleine Runde nach Lanterna drehen. Mal gucken, wie es dort ausschaut. Als ich aus dem Tor bei Solaris raus kam, staunte ich nicht schlecht: da war gar niemand mehr. Zwischen Solaris und dem Leuchtturm ist Totentanz! Die Appartmentanlagen haben geschlossen. Keine Gäste. Bis zum Eingangstor vom Campingplatz Lanterna habe ich vielleicht zwei Dutzend Menschen gesehen – großzügig geschätzt!
Rezeption der Appartments
Das sieht schon sehr nach Geisterstadt aus. Auf Lanterna waren genau wie auf Solaris noch etliche Stellplätze frei. Voll belegt ist anders. Sogar direkt an der Küste hätte man noch Wohnwagen unterbringen können. Da wo sonst am künstlichen Sandstrand die Sonnenanbeter dicht an dicht liegen, war noch viel, viel Platz. Der Pool am Meer wurde gerade gekärchert (und sollte am nächsten Tag geöffnet werden). Eine sehr unwirkliche Situation.
Keine Menschenseele zu sehen
Bin danach noch hinten bei Tarska Vala den steilen Hügel nach Tar hoch geächzt und dann von oben die Zufahrtstraße runter gerollt. War ein bisschen über eine Stunde unterwegs und völlig groggy. Alex war mit Ben, seinem neuen Freund von nebenan und einem etwas älteren Mädchen zwei Stunden am Pool, als ich zurück zum Platz kam. Habe mich erstmal hingesetzt, weil ich nicht mehr konnte und mir der Schweiß in die Augen lief. Als die Bande wieder zurück war, bin ich zum „Abkühlen“ ins Meer – schwieriges Unterfangen bei knapp 25°C Wassertemperatur. Und dann wurde ganz langsam der Grill für das Abendessen vorbereitet.
Grillabend
Der kleine Camping-Gaz-Grill tut immer noch zufriedenstellend seinen Dienst. Wir hatten nur Cevapcicci – und davon viel zu viel. Waren danach pappsatt! Zum Essen gab es ein kroatisches Bier und das reichte mir, um etwas dunig im Kopf zu sein. Eigentlich wollte ich noch anfangen ein Buch zu lesen. Sind aber recht früh ins Bett gegangen.

01.07.2020 – Mittwoch

Wir haben wieder ausgiebig ausgeschlafen! Alex ist dann gegen 8 Uhr zum Bäcker gerollert und hat Croissants und Brötchen geholt, bevor sie mit Ben eine Runde mit dem Paddelbrett gedreht hat. Das Wasser war glatt wie Asphalt und Ben hatte riesengroßen Spaß. Danach lecker Frühstück und dann haben wir uns ins Auto gesetzt, um unsere Vorräte aufzufüllen. Wichtig für mich war, eine kroatische SIM-Karte zu besorgen, da das WLAN auf dem Campingplatz wieder mal ganz übel war. Man konnte sich ab und zu verbinden, dann gingen ein paar Bytes durch und dann war nix mehr. Weil wir alle Bilder der Smartphones mit der Dropbox synchronisieren, war dann das Datenvolumen meines O2-Vertrages schon arg gebeutelt. Eine MultiSIM werkelt in einem mobilen Router und da ist die ganze Sippe drüber online. Das geht nicht lange gut. Es gibt hier aber Karten für 10 Euro, mit denen man 7 Tage unlimitierten LTE-Zugang hat. Sowas brauche ich. Gab’s dann auch am Kiwi. Danach noch im Plodine und Tommy und wir konnten wieder zurück auf unseren Claim. Ben hat sogar eine „Überraschung“ bekommen und baute sofort eifrig an einem neuen Lego-Modell.

Chillen in der Hängematte
Ich habe dann ein paar Minuten was fürs Büro gemacht und danach an der Seite der Grünen gebastelt. Alex ist dann noch mal allein mit dem StandUp-Paddelbrett los gezogen, bevor sie mit Ben und einer neuen Freundin vom Nachwuchs an den Pool am Sidro gegangen ist. In den ganzen Jahren, die wir nun schon nach Solaris kommen, haben wir den Pool immer vermieden. Wir sind hier am Meer! Aber das kleine Mädchen wollte halt gerne.
Internetseiten basteln
Das Basteln zog sich doch ein wenig in die Länge und ich hatte sowieso keine Lust, irgendwas dolles zu machen. Habe dann vor dem Wohnwagen rumgegammelt und war ab und an im Wasser zum Abkühlen. Als Alex mit Ben und seiner Freundin im Schlepptau vom Pool zurück kam, haben die drei hier noch Kartenspiele gespielt und ich etwas mit der neuen SIM-Karte rumgesurft. Funktioniert jedenfalls. Fiona insistierte vehement darauf, dass wir mit ihr und den Eltern zusammen essen gehen. Eigentlich wollte ich kurz vor dem Ausgang am Grill einen Burger essen, das kleine Mädchen wollte aber unbedingt ins Galeb – und Ben wollte dann natürlich auch nichts anderes :-)

So saßen wir dann gegen 19 Uhr zu sechst mit soviel Abstand wie an den eigentlich ganz großen Tischen möglich war im Galeb und aßen Pizza. Auch eine Premiere … wir waren im Urlaub noch nie mit andern Campern essen! Weil seine Freundin Spaghetti Bolognese bestellte, hat Ben – sehr zu unserem Erstaunen – auch nicht die üblichen Pommes mit Ketchup geordert, sondern Spaghetti mit Hackfleischsoße. Bolognese wollte er dann doch nicht. Und bitte die Soße in eine extra Schale, falls es doch nicht schmeckt. War aber nachher doch fast komplett aufgegessen! Weil dann irgendwann die Band am Galeb anfing laut Musik zu machen, sind wir ein paar Meter weiter gezogen und haben uns an die Cocktailbar an den Strand gesetzt und den Abend mit lustigen Gesprächen ausklingen lassen, während die Kinder mit den Fahrrädern auf dem Volleyballplatz in die Runde fuhren bzw. Steine ins Meer geworfen haben. Gegen 22 Uhr war dann aber Zapfenstreich, die Augen wollten nicht mehr aufbleiben!

02.07.2020 – Donnerstag

Nachdem es gestern für den kleinen Jungen so spät geworden war, hat er wie ein Stein geschlafen und war auch um halb neun noch nicht wach. Da war Alex schon wieder los, um Brötchen zu holen. Der eigentlich viel nähere Bäcker Richtung Rezeption hat immer noch zu – genau wie „unser“ Waschhaus 2 – aber hinten beim Kopalo-Grill ist auch noch einer, der geöffnet hat. Mit dem kleinen Tretroller ist man da in knapp fünf Minuten. Der Wetterbericht verhieß heute morgen bis zum frühen Nachmittag Regen und Gewitter. Im Freien Frühstücken hat aber noch geklappt.

Leicht verhangener Himmel
Es war trotzdem alles andere als kalt. Wir haben nach dem Essen trotzdem schon mal alles verstaut und die Polster im Auto deponiert. Mit ein paar Klemmzwingen habe ich die Markise an den Seitenstreben befestigt, damit diese nicht so im Wind flattert. Ganz offensichtlich gibt es dazu sogar extra Klemmen zu kaufen, die eine etwas größere Auflagefläche haben und dann die Markise nicht so sehr belasten. Mal sehen, die sind offensichtlich auch nicht ganz günstig. Es tröpfelte dann auch bald und wurde immer mehr. Nur Wind ging fast gar keiner.
Sah bedrohlicher aus, als es war.
Es war dann doch kein fieses Gewitter, sondern nur beständiger Regen. Über dem Meer hat es zwar geblitzt und gedonnert, aber mehr war nicht. Die Markise hat nicht mal ein bisschen gerappelt. Wir haben im Wohnwagen gelegen und gedöst, gelesen oder Filme geschaut.
Ausruhen im Eriba
Nachmittags wurde es aber recht schnell trocken, als der Himmel aufklarte. Um 15 Uhr schien die Sonne schon wieder unbeeindruckt vom Himmel. Alex ist dann mit Ben und seiner Freundin zum Pool gegangen und ich habe überlegt, ob ich eine Runde Fahrrad fahre. Hatte aber keine Lust, die Beine jucken von Mückenstichen, mir war warm und habe ich die fehlende Lust erwähnt? Also Radklamotten von vor zwei Tagen angezogen. Die haben auch fast gar nicht gestunken. Und los. Nur eine kleine Runde um die Halbinsel. Hinten bei Santa Marina raus, hoch nach Vabriga, durch Tar, den steilen Weg nach Tarska Vala runter und dann über Lanterna die Küste lang zurück. Ging ganz gut, auch wenn es fies drückend war. Immer noch finde ich es erstaunlich, wie so eine Ferienanlage wirkt, wenn bei bestem Wetter alles dicht ist und kein Gast weit und breit zu sehen ist. Bin das erste Mal durch die Anlage gefahren und habe mir die Appartments (von außen) angesehen. Da sind schon schöne dabei, mit eigenem Pool und so. Beim Restaurant Delfin war dann wieder etwas Leben. Die haben seit gestern geöffnet und daher war dort auch am Strand mehr los. Der Parkplatz vor dem Leuchtturm wurde auch neu befestigt.
Ich hätte ja trotzdem ganz gerne das WLAN.
Zurück am Stellplatz war Alex mit Ben schon wieder zurück. Der Kleine hat trotz reichlich eincremen auf beiden Schultern Sonnebrand und war sehr, sehr krank. Brauchte Kühlpacks und Zuspruch. Gab dann zum Trösten ein kleines Hot-Wheels-Auto, von denen sein Bruder uns ein paar mitgegeben hat und die wir nach und nach raus rücken sollen :-) Ist schon ein guter großer Bruder! Dann wurde der Grill angeschmissen, Alex hat einen leckeren Salat angemacht und mit Weißbrot vom Morgen wurde lecker gegessen.

Weil Bens Rücken danach immer noch so juckte – er sagt dazu „Mein Mückenstich – oder wie ihr sagt: Sonnenbrand“ – sind wir gegen 20 Uhr nochmal mit Paddelbrett und Flossen ins Meer gegangen. Er ist rumgeschwommen, Alex hat zuerst gepaddelt und dann habe ich es auch mal versucht. Bin auch nur zweimal umgekippt – genau auf den Hintern und auf dem Brett sitzen geblieben bzw. danach erst abgerutscht. Nun tut mir ein wenig der Steiß weh – aber ich bin auf dem Ding auch stehen geblieben. Waren aber auch ein wenig Wellen! Im Knien ist es jedenfalls total einfach. Und nun habe ich bis 23 Uhr noch diesen Text geschrieben und gehe auch ins Bett!

03.07.2020 – Freitag

Ich schlafe immer länger, Alex steht trotzdem früh auf und holt Brötchen. Ben wartet immer nur darauf, dass es endlich 8 Uhr wird, weil er dann seine „Morgenfolge“ gucken darf. In der Zeit schnappt sich Alex ihr StandUp-Paddleboard von Paddelbrett.de und geht runter zur Adria. War eine gute Idee, dass wir seit einigen Jahren die „Comfort Mare“-Parzellen buchen. Die sind zwar etwas teurer, aber eben auch deutlich näher am Wasser.

Beim Füllen der Kaffeeekanne an der Gardenabrause, stand auf dem Nachbarplatz ein Päärchen und redete mit den dortigen Campern – waren Bekannte aus den Vorjahren. Sie stehen diesmal wir auf ihrem „Stammplatz“ im Bereich A und wieder haben uns ein wenig unterhalten. Schräg neben uns – auf dem Stellplatz, welchen wir im Vorjahr hatten – stehen nun Schweizer, mit denen wir im letzten Jahr Cocktails getrunken getrunken haben. Als „Bezahlung“ dafür, dass sich Alex ihr SUP-Board ausleihen durfte. Der Platz ist zwar immer noch leer, aber augenscheinlich kommen etliche Stammgäste trotz der Pandemie.

Chillen und Lesen
Alex war nach unserem Frühstück mit Ben und seiner Freundin Fiona (und deren Eltern) am Pool. Ehrlich gesagt weiß ich gerade (zwei Tage später) schon nicht mehr, was ich in der Zeit gemacht habe. Wahrscheinlich im Netz gesurft, auf dem Liegestuhl gesessen und aufs Meer geschaut. Nach dem Poolbesuch hat Alex den beiden Kindern noch eine „Ella in der Schule“-Geschichte vorgelesen und dann hat es erstmal ein bisschen geregnet. Eigentlich war das am Vortag noch für den kompletten Freitag gemeldet, aber den Wetterberichten und Apps kann man ja sowieso nicht länger als ein oder zwei Stunden trauen. Es war zwar immer leicht bewölkt, aber geregnet hat es bis zum Nachmittag halt nicht!

Zwei Stunden dauerte das Nass von oben und ich habe die Gelegenheit genutzt, den Staub der letzten Jahre von den Scheiben zu putzen. Plötzlich war das gar kein Milchglas mehr und man konnte von innen raus gucken! Fiona stand dann auch quasi sofort wieder auf der Matte und fragte nach einem Poolbesuch und so ist Alex mit Ben wieder Richtung Sidro gegangen, während ich mir die Radklamotten angezogen habe. Dritte Fahrt, ohne diese zu waschen … gut, dass ich Heuschnupfen habe ;-)

hilfreicher Wegweiser
Bin eine 25 Kilometerrunde gefahren über Cervar Porat, Ulika, Rosini und Tar zurück. Lief ganz gut. Der Weg von Santa Marina nach Cervar Porat wird allerdings immer schlechter. Besonders zwischen den Ruinen und Cervar musste ich an einer Stelle absteigen und die Stufen hoch schieben. Autoverkehr wird dort sicher viel los reissen und dann stärkere Regenfälle alles nach unten spülen. Außerdem war es ziemlich zugewachsen, so dass ich den Kopf einziehen musste. Man merkt, dass deutlich weniger los ist. Von Cervar bis Ulika bin ich auf den einzelnen Segmenten in Strava jeweils persönliche Bestzeiten gefahren – es war einfach nichts zugeparkt. Die dort ausgewiesenen Mountainbikestrecken sind in normalen Zeit Parkplätze und überall torkeln Menschen umher. Da konnte ich richtig durch ziehen – sieht man mal von den halbmetertiefen Schlaglöchern ab. Der Weg von Tar runter zum Campingplatz (auf Facebook schrieb jemand, das sei eine ebene Strecke, man solle sich nicht so anstellen), war dann mal richtig schnell :-) Fast 50 Km/h Schnitt auf dem zwei Kilometer langen Stück. Hatte etwas Angst.
Abendstimmung an der Mauer vom Galeb
Abends sind wir dann wieder mit Bens Freundin Fiona und deren Eltern essen gewesen. Ich wollte gerne Burger und die gibt es hinten an der CRNIKA snack bar kurz vorm Ausgang von Solaris. Im Galeb ist ja schon wenig los, aber in der Bar waren wir die einzigen Gäste. Es ist wirklich eine schwere Zeit für die Anbieter hier. Schön für uns, dass es so ruhig ist und man bequem zu allem Abstand halten kann, ich glaube aber nicht, dass die Betreiber so auf Dauer überleben können. Nach der leckeren Stärkung haben wir den Abend bei akustischer Live-Musik an der Galeb Beach Bar ausklingen lassen.

04.07.2020 – Samstag

Gleicher Tagesablauf wie immer. Ich werde spät wach, Ben fragt ob er schon eine Morgenfolge gucken darf, meistens weil er wach wird, wenn Alex zum Brötchenholen aus dem Haus Wohnwagen geht. Nachdem die Grundlage für das Frühstück besorgt war, ist die Frau mit dem Nachwuchs ein bisschen auf dem Paddelbrett rumgeschippert. Allerdings war es Ben zu kalt, so dass es nur knappe 20 Minuten waren. Danach gab es das übliche Buttercroissant mit Lino Lada und dazu Kaffee.

Danach habe wir nur rumgegammelt. Alex hat gelesen, ich habe mal hier und mal da geschaut, ein wenig nach neuen Gimmicks für den Campingwagen auf Amazon, Obelink und bei Thule geschaut und sonst auch einfach gar nichts gemacht. Halt doch, die Frau erinnert mich gerade, dass ich auch mal die Wäsche gewaschen und aufgehängt habe :-)

Ben und Fiona wechselten immer zwischen unserem und ihrem Wohnwagen und trugen dabei Kuscheltiere hin und her. Wir stehen ungefähr eineinhalb Fußminuten auseinander – da muss man halt laufen, wenn was vergessen wurde. Es gibt von heute tatsächlich auch kein einziges Foto, welches hier gezeigt werden köönte ;-) Eine nicht unwesentliche Neuerung gab es gestern auch: „unser“ Waschhaus 2 ist jetzt auch offen! Gestern wurde schon begonnen, von Grund auf zu reinigen und die ersten Urlauber benutzten bereits die Toiletten. Heute waren dann auch die schweren Gittertüren verschwunden. Wir haben unsere Platz B61 im letzten Jahr ausgesucht, weil er in vierter Reihe zum Meer an einer asphaltierten Zufahrt gelegen und nahe am Waschhaus ist. Dann hat der Plan jetzt ja funktioniert.

Gegen 17:30 Uhr ist Alex noch mal für ’ne Stunde mit den Kindern zum Pool gegangen und danach habe wir bei uns am Platz gegrillt. Für Fiona gab es auch eine Cevapcicci, denn natürlich spielten die beiden hier zusammen. Als wir mit dem Essen fertig waren, wurde sie dann auch von ihren Eltern zum Essen geholt – und Ben ist natürlich mit gegangen :-) Hat dann dort noch bis 21:30 Uhr gewesen und hat Carcassone gespielt. Ich bin ja nicht so der Spielefan. Derweil haben Alex und ich also gelesen. Als der Nachwuchs dann doch noch mal zurück gekommen ist, habe ich noch etwas aus „Old Shurehand I“ vorgelesen und dann war Bettruhe für die ganze Sippe.

05.07.2020 – Sonntag

Morgens wie immer. Alex holt Brötchen, Ben guckt Morgenfolge, Alex fährt mit dem Paddelbrett raus :-) Allerdings ist sie heute – ohne es vorher anzukündigen – bis raus zum Rif gepaddelt. Das sind hin und zurück über zwei Kilometer auf dem „offenen Meer“. Das ist etwas, was ich mich nicht traue. Da spielt die Höhenangst mit rein … am Riff selbst ist es zwar so flach, dass man bequem stehen kann, aber dazwischen eben nicht. Danach gab es Frühstück mit frischem Kaffee – ebenfalls wie immer.

Frischer Kaffee am Morgen mit lick auf das Meer.
Und dann war den ganzen Tag wieder nichts. Tim ist dieses Jahr das erste Mal nicht mit und wir hatten ein ganz klein wenig Sorge, dass der kleine Ben schwierig zu bespaßen sein wird. Das hat Tim in den letzten Jahren wirklich hervorragend gemacht. Die beiden mögen sich, waren zusammen am und im Wasser, sind rumgerannt und haben auf der Parzelle zusammen gespielt. Ben spielt zwar auch stundenlang alleine, aber drei Wochen? Darum sind wir heilfroh, bereits am ersten Tag die gleichaltrige Fiona getroffen zu haben. Und noch mehr Glück, dass die beiden sich gut verstehen. Heute morgen spielten die beiden von 11 bis 15 Uhr bei Fiona und von 15 bis 17 Uhr bei uns … wobei das auch ein bisschen wechselt. Die rennen hin und her.
Verdammt, Plattfuß!
Um halb vier wollte ich dann für eine kleine Runde los und habe mich trotz der Hitze in meine (frisch gewaschenen) Radklamotten gezwängt. Leider bemerkte ich, als ich mich auf das Rad schwang, den platten Vorderreifen :-( Da hatten die beiden Kinder schön was zu gucken, als ich den Reifen zerlegte. Da ich ungern flicke, sind zwei neue Schläuche und sogar ein neuer Schwalbe Kojak im Gepäck! Es zeigte sich auch, dass der Schlauch zum einen schon einen richtig fetten Flicken drauf hatte, das Loch aber an einer ziemlich spröde scheinenden Stelle saß. Dann erst recht den neuen Schlauch rein.
Pause in Visnjan
Ich wollte erst nur bis Labinci fahren, weil es so gut lief habe ich dann die paar Kilometer bis Visnjan noch dran gehängt. Das ist eine schicke, kleine Stadt mit einer Kirche ganz oben auf dem Hügel und einem schönen Blick die 10 Kilometer zurück zur Küste. Auf der Hinfahrt merkt man die kontinuierliche, leichte Steigung gar nicht so doll. Möglicherweise hat aber auch der Rückenwind ein wenig mitgeholfen.
Glattes Pflaster …
Zurück ging’s dann entsprechend immer bergab, aber dafür mit Gegenwind. Reichte trotzdem für ein ordentliches Tempo und hat reichlich Spaß gemacht. Am Ende von Tar bin ich das erste Mal überhaupt nach rechts abgebogen und die Serpentinen runter gefahren. Da musste mich zwar ein Motorradfahrer überholen, der kam dann in den Kurven aber nicht weg ;-) An der Lanternaküste fuhr ich dann gemütlich zurück zum Wohnwagen.
Abendstimmung am Galeb
Abendbrot wurde heute wieder auf dem heimischen „Herd“ gekocht. Es gab Tortelini mit dem Wasserkocher erhitzt und dazu die von zu Hause mitgebrachten Minifrikadellen und Schnitzel. Der Kühlschrank muss leer werden :-) Dazu dazu gereichte Dosenbier hat mir nach der Radtour irgendwie den Rest gegeben. Die Wärme, zu wenig getrunken und dann ein halber Liter Bier … ich habe mich aufs Bett gelegt und muss weggenickert sein. So habe ich gar nicht richtig mitbekommen, dass Alex mit Ben zum Galebstrand gewandert ist und dort bis weit nach 22 Uhr noch mit Fiona und den Eltern gesessen hat.

06.07.2020 – Montag

Wir haben hier wirklich einen langweiligen Urlaub ;-) Immer das Gleiche. Alex ist die Frühaufsteherin und holt die Brötchen. Ich komme Abends immer noch halbwegs schlecht in den Schlaf und bin morgens dann alles andere als sofort wach. Und da Ben täglich bis in die Puppen draußen spielt, ist er auch eher Langschläfer. So bin ich heute auch erst wach geworden, als die Brötchen schon auf der Anrichte lagen. Ich habe dann mal die Nase aus der Tür gestreckt, weil im Wohnwagen auch nur die beiden Jungs waren. Das Paddelbrett war allerdings auch schon weg. Alex hat angekündigt, dass sie das nächste Mal bis zur ersten Leuchtboje wollte und von da quer rüber zum Riff … ogottogottogott.

Weit draußen auf dem Meer
Ich habe mir die alte Fuji-Kamera geschnappt, weil die mit 30fach-Zoom eine Chance hat, auch noch was zu erkennen und bin zur Felsküste (Strand finde ich angesichts der Felsen immer merkwürdig). Dort stehen zwar überall Schilder, dass fotografieren verboten ist, aber es hat niemand gemeckert. Auch nicht, als das Objektiv ganz ausgefahren war. Die Frau war wirklich schon an dem Leuchtfeuer! Da war ich ein bisschen unruhig und habe gewartet, bis sie wieder auf dem Rückweg war. Habe schnell Ben geholt, um sie gebührend zu empfangen :-) Und danach gab’s dann wie immer Frühstück im Schatten der Eichenbäume.
Nur ein kleines bisschen arbeiten …
Ben hat sich dann wieder alle seine Kuscheltiere geschnappt und ist zu seiner Freundin gestiefelt. Gegen Mittag ist Alex mit den anderen aufs Meer gegangen. Sie mit Paddelbrett, die andere Familie mit einem aufblasbaren Kanu. Ich habe derweil ein bisschen was fürs Büro gemacht. Irgendwas ist ja immer. Nach dem Paddeln haben die beiden Kinder weiter bei uns gespielt, wollten dann aber irgendwann zum Pool! Da war Alex mit den beiden schon ein paar Mal, ich allerdings noch nie. Dann heute eine weitere Premiere: ich besuche den Pool am Sidro. Ist ganz schön, Pool halt.
Abendstimmung am Galebstrand
Abends waren wir dann wieder zu sechst Essen im Galeb und haben den Abend danach auf der Mauer verbracht und uns was erzählt. Es ist dort zwar inzwischen etwas voller, aber insgesamt immer noch sehr überschaubar. Die Überlegungen „Fahren wir, oder fahren wir nicht?“ waren bei Fionas Eltern genauso wie bei uns. Wir haben uns vielleicht noch einen Tuck später entschieden, die Reise anzutreten. Bis jetzt glaube ich, dass das auch OK war. Wir kommen keinem nahe – selbst wenn wir nun zum Essen gehen oder auf der Mauer sitzen, halten wir Abstand. Bei den Kindern ist das naturgemäß schwieriger. Im Zweifel sind die aber in der KiTa oder der Schule noch näher mit anderen zusammen. In Geschäften haben wir, anders viele andere Fachärzte, immer eine Maske auf. Das Personal in der Regel auch. Das ist denn auch der einzige Kritikpunkt, den ich habe und bei dem ich mich wirklich etwas unwohl fühle: der Service im Galeb trägt Maske und auch nicht, korrekt bis gar nicht ist alles dabei. Und einige kommen beim Service arg nahe. Da drehe ich mich immer weg bzw. rutsche auch demonstrativ ein wenig zur Seite.

Auf der Parzelle haben wir noch schnell alles unter die Markise geholt, weil die ganze Nacht Regen angesagt war. Warten wir es mal ab!

07.07.2020 – Dienstag

So richtig einschlafen hat nicht geklappt. In einer Campingplatzgruppe hatte jemand einen Wetterbericht gepostet, der neben reichlich Regen auch noch Sturm ansagte. Das kann ich ja nicht ab. Die Markise ist zwar ordentlich gesichert, aber weiß man, wie heftig das wird? Habe dann immer nur ein bisschen gedöst und mich hin und her gewälzt. Insgesamt komme ich nur schlecht in den Urlaub rein. Um zwei Uhr tröpfelte es dann leicht und ich habe alle Fenster im Wohnwagen zugemacht. Bis auf das neben unserem Bett, da liege ich ja direkt dran. Und dann einmal runter zum Strand, den Himmel angucken. Der zeigte sich aber lediglich schwarz, ohne Blitze oder sonstiges. Dann eben wieder ins Bett. Der Regen wurde immer mehr und es kam ganz schön was runter. Allerdings fast völlig windstill. Schlafen konnte ich trotzdem nicht. Erst als es gegen halb fünf am Morgen ruhiger wurde, bin ich dann eingedöst.

Frühstück bitte
Um 8 Uhr war ich allerdings auch schon wieder wach. Kurz darauf kam Alex vom Bäcker. Standup-Paddeln ist ausgefallen, weil ihr das Meer noch deutlich zu unruhig war und ein stetiger Wind blies. Gabs das Frühstück eben ohne vorher aktiv gewesen zu sein. Danach haben wir uns in zivile Klamotten gezwängt, um zum Einkaufen zu fahren. Wir hatten eine lange Liste für den Meridian-Campingshop in Porec geschrieben. Da kann ich aber auch so einfach mal hin und was mitbringen – wie im Paradies! :-) Zum einen musste ein neuer Hammer her und der bleibt dann im Wohnwagen! Dann wollte ich einen Besen haben, weil es mich schon seit Jahren nervt, mit dem Handfeger den Vorzeltteppich abzufegen. Nach Jahren ist auch die Flüssigkeit für die Chemietoilette alle gewesen. Und für Ben gab es Tauchringe und ein Minischwimmbrett. Am wichtigsten war uns aber ein kleiner Beistelltisch – wir haben nämlich die kleinen Hocker vergessen, die wir dafür immer zweckentfremdet hatten. Nun steht neben dem fast 50 Jahre alten Campingtisch meiner Eltern noch ein kleinerer für Kaffeekanne und Brötchentüte. Sehr bequem!
Neuer Campingplatz oberhalb von Santa Marina
Auf dem Rückweg haben wir beim Tommy oben am Kreisel in Tar angehalten und noch den „Wocheneinkauf“ erledigt. Bisschen Gemüse, Marmelade, was man so braucht. Ben wollte da schon nicht mehr, weil es im Auto so warm war. Und richtig Spaß macht mir das Fahren in Kroatien auch nicht. Die Kroaten und Slowenen sind so unentspannt bzw. überholen so halsbrecherisch. Nervt. Den Rest des Tages hat Alex mit Ben, Fiona und deren Mutter (mit kurzen Unterbrechungen) am Pool verbracht. Ich hatte keine Lust dazu und setzte mich gegen 15:30 Uhr aufs Fahrrad. An der Kartbahn vor Porec habe ich auf dem Navi eine Straße gesehen, die von Vabriga aus bis dort führte – und nicht die Hauptstraße war. Das wollte ich mal abfahren. Vorher habe ich am neuen Campingplatz oberhalb von Santa Marina geschaut. Der ist zwar schön angelegt, aber eben auch weit ab vom Meer. Und er schien extrem leer zu sein. In den Mobilheimen war kaum jemand und den Pool hatten einige wenige Gäste für sich allein. Es ist schade … wir fühlen uns hier sehr wohl so sicher wie zu Hause.
Straße zur Kartbahn
Die Straße von Vabriga bis zur Kartbahn entpuppte sich als gesplitteter Weg, ließ sich aber gut befahren. Waren fast keine Schlaglöcher drin und nur sehr wenig Verkehr. Die Kartbahn selbst war wie eine vergleichbare Anlage bei uns. Nur mit einer kleinen Staubstrecke für jüngere Fahrer und einer großen Offroadstrecke für große, geländegängige Quads. Ich habe an alledem kein Interesse und finde es immer befremdlicher, mit solchen Dingern durch die Landschaft zu braten. Vor allen Dingen, wenn dies nur um des Fahrens willen geschieht. Ich habe auch gar keine Lust, mit der Vespa einfach nur zum Spaß rumzufahren. Nichtmal mit dem Auto mache ich das. Hinter Kartbahn war der Weg allerdings nur noch zwei schmale Treckerspuren, da bin ich dann nicht mehr weitergefahren.
Kartbahn Porec
Das bedeute allerdings, dass ich ein Stück der Hauptstraße Richtung Porec fahren musste. Da haben wir zwar schon desöfteren Fahrräder gesehen, aber ein Spaß ist das nicht. Die Autofahrenden hier sind wirklich schlimm und ich habe den Eindruck, es ist im Vergleich zum letzten Jahr noch übler geworden. Bin dann an der nächsten möglichen Stelle von der Hauptstraße runter nach Kukci, Nova Vas und dann noch mal hoch nach Visnjan – aber diesmal von der anderen Seite aus. Zwar auch eine reine Autostraße, aber nicht ganz so stark befahren. Und natürlich gibt es auch vereinzelt Kroaten, die mit ausreichend Abstand überholen. Das ist aber die Ausnahme.
Kino Visnjan
Augenscheinlich schien es in Visnjan auch ein Kino gegeben zu haben – oder gibt es noch. Ist mir beim letzten Vorbeifahren gar nicht aufgefallen. Den ganzen Tag ist es über ist es nicht so heiß geworden wie in den letzten Tagen, so dass die Fahrt ganz angenehm war. Von Visnjan runter konnte ich wieder schön reintreten :-) Das macht schon Spaß, auch wenn der Wind wieder vom Meer her wehte. Reichte für neue persönliche Bestleistungen in den Segmenten auf Strava. Diese zwar weit entfernt von den Top Ten, aber ich freue mich.
Der „Radweg“ von hinten auf Solaris.
Das Abendbrot gab es heute wieder auf unserer Parzelle und bestand aus leckerem Salat mit Schafskäse, Brot mit Butter und Cevapcicci von unserem famosen Camping-Gaz-Grill. Danach schnappten wir uns noch zwei Dosen kühles Bier aus dem Kühlschrank und haben uns noch ein bisschen auf der Mauer vor Galeb auf eine kleine Unterhaltung getroffen. Dort war an diesem Abend keine Musik und tatsächlich waren auch kaum Gäste dort. Ich kann mir persönlich ja nicht vorstellen, dass jemand dort wegen der Musik hingeht … scheint aber doch so zu sein. So unterschiedlich können die Geschmäcker sein!
Weit nach Sonnernuntergang am Galeb.

08.07.2020 – Mittwoch

Gestern abend habe ich Ben noch ein bisschen aus „Old Shurehand I“ vorgelesen … so bis ca. 23 Uhr. Dementsprechend müde war er heute morgen und auch nicht wach zu bekommen. Alex hat wie immer um 8 Uhr die Brötchen geholt und sich aufgrund des spiegelglatten Wassers das Paddelbrett geschnappt, um wieder bis zum Riff zu schippern. Ich bin ziemlich unruhig dabei. So schnell kommt so weit raus keiner zum Helfen. Zwei Fotos habe ich gemacht und war am Strand, bis ich gesehen habe, dass sie wieder auf dem Rückweg war.

Tief und fest schlafen.
Zum Frühstück habe ich heute wieder Rühreier in der Pfanne gemacht. Unter freiem Himmel schmeckt das alles noch mal viel besser, als würde man es an einem ordentlichen Tisch in einer Hotellobby essen – bin ich fest von überzeugt! Kurz nach dem Frühstück ist Ben natürlich zu Fiona gerannt und fragte nach dem Tagesablauf. Eigentlich wollte er gleich eine Reisetasche mit seinen Kuscheltieren mit rüber nehmen, aber wir konnten ihn überzeugen, dass erstmal fragen besser sei.
Rührei zum Frühstück
Dafür kam Fiona dann mit einer Tasche und ihren Kuscheltieren zu uns rüber :-) Aber erst ging es mit Paddelboot, Paddelbrett und Flossen ins bzw. aufs Meer. Ich bin mit den Flossen hinter Alex her gestrampelt, hatte aber schon bald keine Lust mehr. Das Meer war zwar super klar, allerdings auch voll von diesen kleinen, glitzernden Meerwalnuss-Quallen. Die sehen zwar gut aus und tun auch nichts, aber es waren tausende und tausende. In Ufernähe direkt in Schwimmhöhe, so dass man ständig in die weichen Dinger rein fasste und etwas weiter vom Ufer weg ca. 1 bis 2 Meter unter der Oberfläche. Sah gut aus, ist aber nicht meine Welt. Und ein wenig kalt war mir auch. Bin daher raus und habe vom Ufer der Paddelei zugesehen.
Man kann es super aushalten
Nach der Anstrengung im Wasser spielten die Kinder bei uns auf dem Vorzeltteppich und Alex und ich haben rumgegammelt. Dieses Tagebuch musste gefüllt werden – ein Kollege hat per Whatsapp schon mitgeteilt, dass es ihm letztes Jahr nicht ausführlich genug war. Da muss ich natürlich aufpassen, dass mir dieses Jahr nichts durchrutscht! Derweil ist Alex mit Nachwuchs, dessen Freundin und dem anderen Papa an den Sidro-Pool gegangen … womöglich gucke ich da gleich auch noch vorbei. Immer diese Entscheidungen …
Auf gehts zum Abendessen
Habe ich sogar gemacht, mich am Pool aber nur kurz im Schatten auf eine Liege gelegt Das Wasser ist zwar schön sauber und auch pullerwarm, ich gehe wenn dann aber doch lieber ins Meer. Zum Abendessen waren wir wieder mit der Familie von Fiona verabredet und wollten heute mal in den Kopala-Grill gehen, noch hinter dem Sidro. Und das auch ein wenig früher, weil gestern berichtet wurde, es seien Delfine gesehen worden. Und um die entsprechende Uhrzeit wollten wir dann auch am Strand sein.Darum waren wir ausnahmsweise noch vor 19 Uhr am dann trotzdem schon gut gefüllten Kopala. Man kann dort schön sitzen, allerdings ist Abstand dort nich das Gebot der Stunde. Wir waren froh einen Sechsertisch ganz am Rand gefunden zu haben, an welchem wir Erwachsenen jeweils ganz an der Ecke saßen. An den anderen Tischen sah es so als, wie im letzten Jahr. Alle total unbekümmert.
Super leckere Pizza
Ich hatte Spaghetti mit Meeresfrüchten und Alex eine Pizza. Beides war ausgezeichnet und ich würde sagen, eine ganze Ecke besser als im Galeb. Unser Stamm-Grill hat aber weiterhin den fast unschlagbaren Vorteil des direkten Meerblicks, der fehlt im Kopala völlig. Nach dem Essen sind wir dann zum Strand und warteten um Viertel nach Acht auf die Ankunft der Meeressäuger. Leider konnten weder wir, noch einige der anderen Wartenden die Tiere entdecken. Scheinen heute einen anderen Weg genommen zu haben.
Abendstimmung
Schöner entspannter Abend am Meer. Alex ist vom Urlaub ganz begeistert und Ben sowieso. Echt ein Glück, dass Fiona am gleichen Tag hier angekommen ist und die beiden sich so gut verstehen.

09.07.2020 – Donnerstag

Die letzte Woche bricht an. In genau sieben Tagen planen wir abzureisen. Wir sind dann insgesamt zweieinhalb Wochen auf dem Platz. So lange haben wir noch nie Urlaub gemacht – nirgends. Eigentlich buchen wir immer nur zwei Wochen und es ist durchaus schon vorgekommen, dass wir ein oder zwei Tage vorher abgereist sind. Aber wem bringt die frühe Abreise was? In diesem Jahr vielleicht dem daheimgebliebenen Nachwuchs 1.0, ich habe aber den Eindruck, er kommt zu Hause sehr gut allein zurecht.

Draußen am Riff
Alex hat wieder Brötchen geholt und ist dann mit dem Paddelbrett raus. Heute morgen einmal um das rechte Leuchtfeuer und dann rüber zum Riff. Ich bin da wirklich unruhig, weil es schon über einen Kilometer vor der Küste ist und sie ohne Zoom nur noch als kleiner Klecks zu erkennen ist. Zudem kommt da ja auch niemand so schnell hin. Also sitze ich dann am Strand auf einer Bank und passe auf! Ist einmal um das ganze Riff rum gefahren. Das Meer war allerdings komplett spiegelglatt und es wehte kein Wind. Muss sie wissen ;-)
Frühstück im Schatten
Zum Frühstück gab es – wie in den letzten Tagen regelmäßig – Rührei! Das geht fix und schmeckt, wie alles, unter freiem Himmel am besten. Netterweise hat Alex auch ein Foto gemacht, wie ich mit nacktem Wanst in der Pfanne rühre … das erspare ich dem geneigten Leser an dieser Stelle. Den Rest des Tages haben wir nur rumgegammelt und haben auf der Parzelle gedöst. Klar, Ben hat mit Fiona gespielt. Mal hier, mal da, aber immer zusammen. Die beiden wollten dann gegen halb fünf zum Pool und Alex ist mit den Eltern auch dort hingegangen. Ich habe mir das Rad geschnappt und bin los.
Hafen von Cervar Porat
Es sollte am Ufer entlang bis Porec gehen und dann von dort „über Land“ zurück. Gekommen bin ich zunächst aber nur bis hinter den Campingplatz Ulika. Dort hat meinen Hinterreifen die Luft verlassen. Sowas k.a.n.n. i.c.h. n.i.c.h.t. a.b.! Ätzend. Auch wenn ich Flickzeug dabei habe und mir das meist auch halbwegs gelingt.
Wenigstens Schatten
Also Hinterrad raus, Schlauch raus, aufpumpen, ah ja, ein Loch. Schnell gefunden, Gummiflicken drauf, bisschen warten, einbauen und weiter. Den Plan bis Porec zu fahren habe ich allerdings fallen lassen und bin dann praktischerweise nach Cervar abgebogen. Von dort weiter zur Hauptstraße, dann Richtung Gedici, um zu sehen ob die Baredine Jama geschlossen ist. Dort standen nur vier Autos im Schatten und es sah alles ziemlich „nicht in Betrieb“ aus. Lediglich die Gastronomie schien geöffnet. Ich würde aktuell auch gerade nicht mit einer größeren Gruppe in eine enge Tropfsteinhöhle klettern. Auf dem Weg von dort zurück zum Campingplatz fing das Hinterrad plötzlich erneut sehr merkwürdig an zu schlingern, um quasi sofort darauf mit einem deutliche Knartschen des Gummis auf die fehlende Luft aufmerksam zu machen. Verdammte Scheiße! Hatte ich nicht ordentlich geflickt? Alex war zu der Zeit mit Ben auf dem Paddelbrett auf der Adria. Die hatten glaube ich mehr Spaß als ich.
Und noch einen Platten …
Wieder einen Schattenplatz suchen und alles zerlegen. Leider ohne Wasser zum anschließenden Händewaschen in der Nähe. Das Loch war schnell gefunden und tatsächlich an einer gänzlich anderen Stelle. Weder in der Decke, noch in der Felge war jedoch zu erkennen, was die Ursache war. Beim ersten Mal tippe ich auf einen glatten Durchstich irgendeines Steinchens oder dünnen Metalls. Der Weg an der Küste ist nicht asphaltiert und wurde in der letzten Woche mit einer neuen Deckschicht aus grobem Dreck versehen, welcher mittels Dampfwalze platt gefahren wurde. Da wird wohl was drin gewesen sein. Das zweite Loch war mehr seitlich, womöglich auch was rein gehauen. Von wegen Pannenschutz und unplattbar. Aufpumpen und weiter. Hat knapp zwei Kilometer gehalten, da war der Reifen wieder platt und der ganze Druck bei mir unter der Schädeldecke! SO EINE VERDAMMTE SCHEISSE! Nochmal Flicken hatte ich keinen Bock zu und rief daher Alex an, damit sie mich abholt. Schon das zweite Mal in diesem Jahr und in meinem ganzen Leben. Das war wirklich kein guter Tag. Meine Laune war unter Null.
Entspannen am Abend
Um kurz vor 20 Uhr waren wir erst wieder auf dem Campingplatz. Ben hatte wohl nach meinem ersten Bild mit dem Plattfuß große Sorge – da musste ich innerllich ein bisschen schmunzeln. Und nach ein bisschen ausdampfen habe ich dann doch noch die Cevapcicci auf den Grill gelegt und Alex hat frischen Kartoffelsalat gemacht. Davor hatte ich noch den Reifen auseinander gerissen und festgestellt, dass der zweite Flicken nicht dicht war. Die Vulkanisierungsflüssigkeit schien an einer Stelle nicht ordentlich gedichtet zu haben. Einen Schlauch hätte ich noch, war aber grantig und habe den Gammel abgekratzt, mit der Feile alles sauber gemacht und aufgerauht und dann einen größeren Flicken drauf gesetzt. Den diesmal mit einer Klemme und zwei Brettchen ordentlich gepresst und dann mal schauen. Nach dem Essen habe ich das Rad zusammen gebaut und ordentlich Luft drauf gegeben. Hoffentlich bleibt es dicht. Für einmal flicken habe ich noch Material.
Noch ein bisschen am Strand abhängen
Nach dem Essen sind wir dann noch mal runter ans Meer. Die Delfine haben wahrscheinlich auch schon geschlafen, aber Ben und Fiona wollten noch etwas rumtollen und auf den Felsen klettern. Ich hatte zum Abendbrot mein Bier aufgespart und leerte dies dann auf einer der Liegen, während Alex mit Fionas Mama ein Pläuschchen hielt. Als wir dann später zum Caravan zurück kamen, hatte der Reifen auf dem Scott Sub 30 immer noch reichlich Druck. Die Reperatur scheint geklappt zu haben. Ben hat weiter aus „Old Shurehand I“ vorgelesen bekommen und Alex ist dabei schon fast eingeschlafen. Tag zu Ende.

10.07.2020 – Freitag

Und wieder war Alex als Erste wach. Ben lag neben mir auf meiner Schulter, als ich wach wurde und Alex hatte auf seiner Seite des Wohnwagens geschlafen. Ich freue mich, wenn er alt genug ist, dass er auch freiwillig im Dachzelt übernachtet, dann können wir die eine Seite immer als Ess- bzw. Wohnzimmer aufgebaut lassen. Mir gefällt das wesentlich besser. Die Brötchen waren schon geholt und Alex machte sich gerade mit dem Paddelbrett auf zum Meer. Bis zum Riff war sie schon und heute wollte sie das zweite Riff in Angriff nehmen.

Da wo der Pfeil hin zeigt, ist das hintere Riff.
Im Bild kann man sehen, wie weit das vom Ufer entfernt ist. Mit bloßem Auge sehe ich da nur noch einen Punkt. Wie schon mal geschrieben, bin ich dabei auch etwas unruhig! Sie ficht das abern anscheinend überhaupt nicht an.
Kurz vor dem Wendepunkt
Nach dem aufregenden und anstrengenden Ausflug gab es Frühstück, natürlich mit Rührei. Und dann Rummgammeln! Jedenfalls bis wir uns gegen Mittag überlegt haben, dass wir nächstes Jahr auf den selben Platz fahren. Wie immer eigentlich. Haben uns also die notwendigsten Klamotten angezogen und sind zur Rezeption geschlappt. Nach etwas warten in einer Schlange mit teilweise ziemlich penetranten Menschen, denen Abstand halten ein völlig unbekanntes Konzept zu sein schien. Leider konnten wir – endlich an der Reihe – nichts beschicken, denn seit diesem Jahr kann man nicht mehr direkt vor Ort buchen. Wir hätten ein Formular ausfüllen müssen, welches dann an Valamar weiter geleitet würde. Oder eine Mail schreiben, oder anrufen, oder das entsprechende Formular auf der Webseite nutzen – so wie wir bis auf letztes Jahr sowieso immer gemacht haben. Wir probieren es für nächstes Jahr mit einem anderen Platz. Bin gespannt, ob das klappt!

Danach war Alex mit Ben und dessen Freundin am Galeb-Strand zum Baden. Nicht ganz zwei Stunden, in denen ich … keine Ahnung, was ich gemacht habe. Fahrrad gefahren bin ich nicht. Ich glaube, ich habe an diesem Reisebericht geschrieben und auf dem Bett rumgelegen. So ist der Nachmittag dann auch recht fix rumgegangen. Abends waren wir wieder zu sechst zum Essen verabredet und sind erneut ins Kopala gegangen. Dort war deutlich weniger los als vor zwei Tagen, als es Spanferkel gab. Nur eine Handvoll Tische war mit Gästen besetzt.

Dreiviertel der Familie Edler in der Abendsonne
War Alex‘ Pizza gestern abend ganz ausgezeichnet, so fand ich meine Pizza Frutti di Mare heute sehr durchschnittlich. Das lag nicht am super-leckeren Teig, sondern eher an der Tatsache, dass das Ding mit Käse getötet worden ist. Kerl, war das eine dicke Schicht! Wirklich viel zu viel. Auch Alex fand ihre vegetarische Pizza eher geht so. Das nächste Mal essen wir sicher wieder woanders.
Sonnenuntergang am Strand hinter dem Kopala
Delfine konnten wir am Strand leider trotz intensivem Warten auch nicht entdecken. Die Tiere ließen sich wieder nicht blicken, oder waren womöglich schon vorbei gezogen. Wir wissen es nicht und sind daher mit einsetzen der Dunkelheit zurück Richtung Parzellen. Fionas Eltern schlugen vor, noch etwas zu spielen – da sie von Alex vorher gebrieft wurden, in dem Wissen, dass das nicht mein Plaisier ist. Es fügte sich aber, dass die Kinder auch keine Lust auf Spiele am Tisch hatten und stattdessen viel lieber mit dem Fahrrad im Dunklen alle Waschhäuser des Campingplatzes abfahren wollten. Fahrradfahren kann ich und darum habe ich den Job mit der Kinderbetreuung übernommen. Elf Waschhäuser gibt es und wir wissen nun, dass Waschhaus nur neun das einzige ist, welches noch geschlossen war.
Sightseeing an Waschhäusern
An jedem der Häuser haben wir angehalten und jedes wurde eingehend über die meist zwei vorhandenen Eingänge inspiziert. Die Waschhäuser eins bis drei haben wir ausgelassen, weil die hinlänglich bekannt waren. Aber da der Platz gar nicht mal so klein ist, kamen insgesamt über vier Kilometer im Sattel auf die Uhr. Dann wurde es aber auch Zeit, denn mindestens Ben musste dringend ins Bett. Am Wohnwagen angekommen, war aber auch Fiona sofort verschwunden und machte sich fast wortlos bettfertig. Schien ein insgesamt anstrengender Tag gewesen zu sein.

11.07.2020 – Samstag

Als ich heute morgen wach wurde, lag schon wieder statt Alex der Nachwuchs 2.0 neben mir und Alex war auf die andere Seite des Wohnwagens ausgewandert. Ben hat so prima in seinem Bett geschlafen, keine Ahnung, warum er nun wieder rüber kommt. Und eigentlich bleibt er auch bei Mama und wechselt mit, wenn sie dann in ein anderes Bett geht. Die Brötchen waren schon da und Alex war mit dem SUP unterwegs zum Leuchtturm an der Spitze von Lanterna. Das ist mir auch lieber, als raus zum Riff.

Leuchtturm in Sicht
Zum anschließenden Frühstück gab es heute wieder Rührei, draußen zubereitet, draußen gegessen :-) Leider waren die Eier dann auch alle, genau wie Butter und andere Lebensmittel, so dass wir uns anziehen mussten, um einkaufen zu fahren. Da ich nur noch einen Flicken für ’nen Fahrradschlauch hatte, musste auch dafür Ersatz her. Auf dem Weg nach Porec gibt es einen recht neuen FahrradhandelEspo Bicikli – und dort ist man ziemlich schnell. Die hatten dann auch das benötigte Flickzeug und einen Trinkflaschenhalter für Ben. Klar, Fiona hat auch einen am Rad!
Alex außerhalb von Solaris ;-)
Wir haben hier nach Kroatien noch nie Alex‘ Fahrrad mitgenommen, weil sie alleine nicht fahren will und Ben außerhalb des Platzes u.M.n. noch nicht gut unterwegs ist. Darum habe auch nur ich die etwas weiteren Touren gemacht und Alex war an vielen Stellen noch nie. Darum bin ich auf der Rückfahrt von Porec bei der Kartbahn einfach mal im Kreisel „links“ abgebogen und eine staubige Splitstraße runter nach Santa Marina gefahren. So eine landschaftliche Offenbarung ist die kleine Marina ja nicht, aber eben mal gesehen. Danach noch den Feldweg quer rüber nach Cervar-Porat, allerdings nicht bis ganz rüber, weil ich dem Yeti die letzten holperigen Steinwüsten dann doch nicht zumuten wollte.
Samurai X
Als wir zurück waren, stand auch schon sofort Fiona bei uns unter der Markise und wollte spielen. Die beiden hatten bevor wir zum Einkaufen fuhren schon zusammen gehockt. Ben hatte von Tim einige Überraschungen auf Vorrat in den Urlaub mitbekommen und ein kleines Lego-Modell haben wir ihm dann heute gegeben. Die beiden Kinder haben den Samurai sofort in Gemeinschaftsarbeit zusammen gesetzt. Fiona hat die Teile sortiert und angegeben und Ben hat sie dann zum fertigen Ninjago-Modell zusammen gebaut. Danach konnten sie sich allerdings nicht einigen, in welchem Vorzelt weiter gespielt werden sollte und jeder ging seiner Wege. Alex ist derweil auch eigene Wege gegangen, hat sich ihre Walking-Stöcke geschnappt und ist zum Leuchtturm und zurück gegangen – allerdings angezogen. Bis dahin ist zwar die ganze Anlage noch geschlossen, hätte aber bei den vereinzelten Menschen dort sicher doch für große Augen gesorgt.
Sieht schon ein bisschen ungemütlich aus.
Zum Abkühlen sind wir dann mit beiden Kindern und deren Eltern an den Galbstrand, um uns ein bisschen abzukühlen. Allerdings war das Meer schon ziemlich unruhig und damit voller Seegras, da für den Abend ein kleines Gewitter angesagt war. War also nur ein kurzes Vergnügen. Kurz unterbrechen, am Wohnwagen dösen und dann sind die Kinder noch einmal für eine Stunde in den Pool zum schwimmen gegangen. Das Abendbrot gab es heute auf der eigenen Parzelle und wir haben die unvermeidlichen Cevapcicci gegrillt und mit frischem Weißbrot und Tomaten-Schafskäse-Salat verzehrt. Eine Anfrage, danach noch zu spielen und ein wenig was zu trinken haben wir allerdings abgesagt.
kabbelige See
Wenn ein Gewitter angesagt ist, bin ich immer total unruhig auf dem Campingplatz und habe Angst, dass alles wegweht. Da kann ich mich dann nicht so gut entspannt hinsetzen und ein Bier trinken. Es sah ziemlich bedrohlich aus und man hörte ringsherum auch genug Hämmer, die weitere Heringe in die kroatische Betonerde schlugen. Wir haben in diesem Jahr exakt zwei Heringe im Boden, welche die Sturmabspannung für die Markise verankern. Ich hoffe, es wird nicht so schlimm, dass die nicht halten.
Noch tröpfelt es nur …
Während es unten am Meer doch schon ein wenig pustete, war es bei uns in vierter Reihe recht ruhig. Die Plane der Markise hat nicht mal gewackelt. Es wurde dann zwar etwas mehr Regen, aber mehr als dicke Tropfen kamen nicht runter. Als es draußen zu kalt wurde, sind wir in den Wohnwagen gewechselt. Ben wollte noch etwas vorgelesen bekommen und so habe ich die letzten eine Stunde und 20 Minuten von „Old Shurehand I“ in Angriff genommen. Ist ein wenig länger geworden, aber den ersten Band haben wir nun durch. Nummer zwei ist schon auf dem Kindle.

12.07.2020 – Sonntag

Um halb 9 Uhr wach geworden. Ben lag noch tief schlafend in seinem Bett und Alex war wie immer schon auf und unterwegs, um Brötchen zu kaufen. Obwohl seit vorgestern augenscheinlich der etwas näher gelegen Bäcker oberhalb des Galeb geöffnet hatte, ist Alex zum Kopalo gerollert. Ich mache in der Zeit das Bett für den Tag fertig, fege den Vorzeltteppich mit dem neuen Besen, stelle die Tische an die Stelle der Hängematte, weil dort morgens der meiste Schatten ist und koche schon mal Wasser. Außerdem muss ungefähr 1 1/2 mal pro Woche der Fäkalienbehälter der Toilette des Eriba entleert werden. Kleinere Sachen erledigen wir der Bequemlichkeit halber und vielleicht auch ein bisschen wegen Corona im Wohnwagen. Da muss ich öfter schleppen. Unser Kanister hat nämlich keine eingebauten Rollen und einen Trolley haben wir dafür auch (noch) nicht.

Solarisküste über das Riff fotografiert
Nach dem Standuppaddeln und dem wie immer leckeren Frühstück, haben Ben und Fiona zusammen gespielt. Wahrscheinlich bei uns und bei ihnen am Platz ;-) So genau kann ich das 24 Stunden später nicht mehr sagen. Es war auch zwischendurch auch mal geplant, mit dem Boot und Paddelbrett raus aufs Meer zu gehen, aber das scheiterte an den Kindern, die partout lieber spielen wollten. So haben wir unser Paddelbrett verliehen und Fionas Eltern konnten mit zwei getrennten Schwimmgeräten aufs Wasser, während wir weiter gedöst haben. Als Alex dann am Nachmittag mit den beiden Kleinen zum Pool ging, habe ich mich für eine kleine Radrunde fertig gemacht.
Radweg von Antenal runter nach Novigrad
Ich wollte nach Novigrad rüber, weil ich dort dieses Jahr noch gar nicht war und der Radweg von Antenal hinab auf der Hinfahrt komplett fertiggestellt aussah. Und so kann ich mir einen Radweg, den ich benutze, auch vorstellen. Ein bisschen breiter hätte er sein dürfen, aber zumindest passt man mit dem Fahrrad auf eine Spur des Weges. Der Gehwegteil ist nochmal extra getrennt und zur Fahrbahn ist nicht nur eine weiße Linie, sondern richtig was Bauliches. Es war ziemlich warm, ich fühlte mich nicht so richtig gut, aber trotzdem hatte ich auf einigen Segmenten eine neue persönliche Bestzeit :-) In Novigrad selbst habe ich den Kreisel verpasst, an dem es links in die Innenstadt ging, so verlockend war der neue Weg. Der geht dann wahrscheinlich komplett weiter bis Dajla. Da bin ich in 2017 schon mal entlang gefahren. Wenn man will, kann man also benutzbare Radinfrastruktur bauen.
Der Hafen von Novigrad
In Novigrad selbst war ich schon ganz oft, die Stadt ist aber auch recht nett anzusehen und in den letzten Jahren ist an vielen Stellen etwas gemacht worden. Ein Aussichtspunkt an der Stadtmauer ist ganz gelungen geraten, finde ich. Auch wenn dort das Altertümliche verloren ist, wirkt es doch stimmig.
Scott Sub 30 vor der Adria
Zurück bin ich über Tar und dann die Zufahrtstraße runter gestrampelt. Bin noch einmal geradeaus gefahren, um zu sehen was bei den Tamaris-Appartments los ist … und die sind nun geöffnet. Zwar noch sehr übersichtlich auf den Parkplätzen, aber es waren Gäste vor Ort. Auch am Strand war deutlich mehr los und die Kioske und Restaurants an der Promenade machten sich auch startklar. Am Platz waren Alex und Ben noch nicht da – obwohl ich am Pool geschaut habe, muss ich sie wohl übersehen haben.

Dusche und Waschmaschine
Die Radklamotten fühlten sich schon ziemlich steif an, als ich sie übergezogen habe. Sind bisher eben auch nur einmal durchgewaschen und ansonsten nur zum Trocknen auf die Leine gehangen worden. Merkwürdigerweise haben sie aber gar nicht fies gestunken, sondern fühlten sich nur wie ein Brett an :-) War aber nun wohl doch an der Zeit, noch mal mit etwas Seife daran zu gehen. Der Einfachheit halber, habe ich das Zeug in der Dusche dann eben zunächst einfach anbehalten und danach noch etwas durchgewalkt :-)

Erledigt!
Als ich wieder geschniegelt und gestriegelt am Wohnwagen saß, kamen auch Alex und Ben vom Pool zurück. Alex wollte noch mal mit dem Paddelbrett los und bis Santa Marina schauen und ich musste mir ein Hemd anziehen, weil ich um 18 Uhr eine Videokonferenz zur Abstimmung einer politischen Wahlkampfaktion hatte. Da ich auf einem FKK-Platz schlecht draußen mit dem Laptop filmen konnte, habe ich mich in den Wohnwagen gesetzt und eine Stunde videographiert. Mir war danach ein bisschen schwummerig im Kopf, aber wir hatten uns sowieso direkt danach zum Essen am Galeb verabredet.

Im direkten Vergleich, den wir jetzt haben, ist die Pizza im Galeb wohl doch etwas besser. Der Teig ist zwar dünner, aber dafür der Belag besser sichtbar und nicht mit Käse ertränkt. Mein Grillteller war auch besser als der vom ersten Tag, welcher ein bisschen zu lange auf dem Grill war. Sehr befremdlich finde ich immer noch, dass die Kellner die Maske als Bartschutz tragen oder wahlweise die Nase oben raus gucken lassen. Auch dass die Scherben eines versehentlich zerbrochenen Glases einfach mit einem Lappen auf den Boden gewischt wurde, wo doch dort Kinder auch barfuß entlang laufen, machte mich stutzig. Darauf angesprochen wurde es nur mit einem Grinsen abgetan. Überhaupt habe ich diese Jahr nicht den Eindruck, als seien Fachkräfte an den Tischen. Das war in den anderen Jahren irgendwie anders.

Livemusik an der Galeb-Beach-Bar
Zum Abschluss des Tages gab es noch einen Cocktail bzw. Longdrink an der Beach Bar bei Livemusik. Die finde ich dort angenehmer als die Auftritte 10 Meter weiter am Galeb, weil es meist nur Duos mit eher sparsamer Instrumentalisierung sind, statt wie oben auf der „großen“ Bühne mehr – und vor allen Dingen lautere – Instrumente. Bis in die Puppen waren wir nicht auf der Mauer, gegen 22 Uhr war der Abend zu Ende und wir sind in die Betten gehuscht.

13.07.2020 – Montag

Dieser Tag war zum vergessen. Ich bin schon früh mit Kopfschmerzen aufgewacht und dachte, dass ich bei den Temperaturen wohl zu wenig getrunken hatte. Meist hilft dann, wenig überraschend, viel trinken und eine Paracetamol. Das war dann auch mein Plan. Während Alex wie immer Brötchen geholt hat, diesmal zunächst bei dem etwas näher gelegenen Bäcker, welcher seit zwei Tagen ebenfalls geöffnet hat. Dort war ihr aber nichts nach der Mütze, so dass sie wieder zum Kopalo-Grill rollerte, um dort Backwaren zu erwerben. Die haben dort Ciabatta, welches zumindest ein bisschen fester ist, als das allgegenwärtige Weissbrot.

Alex am Riff
Während ich mir also den Kopf hielt und Ben die unvermeidliche „Morgenfolge“ schaute, ist Alex wieder mit dem Paddelbrett raus aufs Meer. Noch einmal zum Riff bei glatter See und ziemlich Ebbe. Da ist sie diesmal sogar runter vom Brett :-)

Das war dann auch schon das Highlight des Tages. Ben hat wie immer mit Fiona gespielt, mal bei uns, mal bei ihr und am Nachmittag sind alle fast drei Stunden am Pool gewesen. Ich habe gegen Mittag noch eine Paracetamol genommen und auf dem Bett gelitten, bis ich mir am späten Nachmittag die Sumatriptan gesucht habe. War wohl doch eher Migräne :-/
Gegen 19 Uhr fühlte ich mich triptanmäßig gerädert, hatte aber keine Kopfschmerzen mehr und legte heute ausnahmsweise mal kleine Hähnchenbruststreifen auf den Grill. Eingestrichen hatten wir die mit leckerem Knoblauch in Olivenöl, welches hier an einem der Stände verkauft wird. Haben wir im letzten Jahr schon gekauft und auch dieses Jahr gehen davon einige Gläschen mit nach Hause. Das ist wirklich lecker.

Galebstrand bei gar nicht mal so viel Sonne
Der Abend klang dann wieder an der „Galeb Beach Bar“ auf der Mauer aus. Es war ein wenig kühl, so dass sogar ich mir eine langärmelige Jacke angezogen habe. Der Wind „pfiff“ zwar nicht, aber es wehte eine kühle Brise. Ben und Fiona wollten aber immer noch weiter spielen. Denen war die „Kälte“ egal.
Immer mit dem Fahrrad unterwegs
Gegen 22:30 Uhr war dann aber endgültig Feierabend und wir sind alle in die Kojen gehüpft. Morgen ist der letzte richtige Urlaubstag und am Mittwoch bauen wir die Ponderosa schon ab.

14.07.2020 – Dienstag – letzter „ganzer“ Urlaubstag

Ich war das erste Mal gegen vier Uhr wach und konnte erst nicht wieder einschlafen. Draußen wurde es eine halbe Stunde später ganz langsam hell und ich immer wacher. Leider brummte der Kopf auch schon wieder – aber das kenne ich. Meist ist es nicht an einem Tag erledigt. Habe mich dann hin und her gewälzt und geärgert. Offensichtlich bin ich aber doch noch mal eingeschlafen, denn plötzlich war es halb neun und Alex war nicht mehr im Bett. Hatte augenscheinlich schon mit der Morgenroutine begonnen und Brötchen geholt – heute gleich am Kopalo.

Ausflug in die Santa-Marina-Bucht
Am letzten Tag ging die Paddelbretttour allerdings nur an der Solarisküste entlang bis zur Santa-Marina-Bucht. Das Meer war wohl auch ein bisschen unruhig und es war windig. Nach dem Frühstück – wenn ich davon schreibe, bedeutet das immer so gegen 10:30 bis 11:00 Uhr – habe wir rumgegammelt. Alex in der Hängematte und ich im Bett, auf dem Liegestuhl oder stehend auf der Parzelle. Habe schon gemerkt, dass der Kopf wieder anfängt zu brummen. Am frühen Nachmittag ist Ben dann bei Fiona geblieben und wir haben noch ein paar Einkäufe im Tommy erledigt. Kleinigkeiten für die Rückfahrt und dabei wurde das Stechen in der Schläfe so stark, dass ich am Platz gleich eine Sumatriptan genommen habe und mich hinlegte. Alex ist derweil rüber zu Fionas Eltern gegangen und die drei haben Alhambra gespielt. Ist ja nicht so meine Welt, das Spielen allgemein.
Blick von der Autobahnbrücke bei Visnjan runter zum Meer
Nach knapp einer Stunde wirkt das Sumatriptan meist und das klappte auch diesmal. Fühlte mich ganz gut, es war leicht windig und außerdem nicht so drückend heiß. Habe eine halbe Stunde überlegt und bin dann auf das Fahrrad gestiegen. Nur kurz über Lanterna und den steilen Aufstieg von Tarska Vala nach Tar hoch fahren. Das klappte prima. Bis auf ein paar Volldeppen in einem Pickup, die auf Lanterna nach dem Kreisel vom Premium Village hoch zu zwei Dritteln auf der Gegenfahrbahn um die Ecke geschossen kamen und mich zu einem wilden Schlenker und Bremsmanöver nötigten. Die auf der Ladefläche stehen Jugendlichen pöbelten und gröhlten dazu auch noch. Wie gesagt, Volldeppen! Oben in Tar fühlte ich mich immer noch OK und nur verschwitzt, so dass ich bis Kastelir fahren wollte. Habe ich nicht gemacht, weil ich beim Ort Labinci direkt darunter noch ganz gut drauf war und darum einfach bis Visnjan weiter fuhr. Alex schrieb mir derweil, dass sie nun an den Pool gewechselt seien.
Promenade an der „Kirmes“ in Porec
Von da oben wollte ich dann über Gedici wieder „nach Hause“. Allerdings ist die Straße wirklich schnurgerade, leicht abschüssig und überschaubar befahren (Die Kroaten und Slowenen in Autos gingen mi in diesem Jahr fürchterlich auf den Sack!). Da konnte ich bis Porec fast rollen. Und da war ich in diesem Jahr auch noch nicht. Mich störte dabei nur die Aussicht auf die holperige Strecke bei Cervar-Porat. In Porec war des den Umständen entsprechend voll – also recht leer. Trotz Maskenpflicht schien sich niemand für das korrekte Tragen eines Mund-Nasen-Schutzes zu interessieren. Gut, dass wir auf dem Campingplatz niemandem (außer der Familie von Fiona) näher gekommen sind und auch mit dem Rad war es problemlos möglich, den Leuten aus dem Weg zu fahren.
Kirche der Madonna von den Engeln in Porec
In Porec selbst habe ich mich nur einmal umgeschaut, ein paar Beweisfotos gemacht und bin dann weiter. Der Wind kam zwar von vorne, war aber eher angenehm kühlend denn störend. Ich bin diesmal nicht wie in den letzten Jahren am Strand lang gefahren, sondern habe mich auf dem Asphalt gehalten. Keinen Bock, mir wieder irgendwas in den Reifen zu holen. So war ich dann auch ratz-fatz wieder an der Beach Saladinka, wo mich vor fünf Tagen der erste Plattfuß ereilte.
Süßwasserquelle direkt am Strand
Da habe ich diesmal völlig ohne Zwang angehalten und die kleine Quelle fotografiert. Das habe ich zwar schon beim Plattfuß versucht, aber die doofe Kamera vom Nokia 9 hat das Bild nicht gespeichert. Musste ein bisschen warten, damit die dort planschenden Kinder aus dem Bild waren, aber das war nur eine Minute. Die Verständigung klappte ganz gut. Die schienen auch eher erstaunt, dass jemand so verschwitzt da anhält, nur um das Wasser zu fotografieren und dann wieder abhaut. Weil es doch schon etwas später war und wir noch zum Essen gehen wollten, bin ich dann nicht wie von mir geplant bei Cervar-Porat hoch bis zur Hauptstraße und von hinten nach Tar rein, sondern die ungeliebte Holperstrecke nach Santa-Marina gefahren.
Quad – die Nachteile eines Autos mit denen des Motorrads vereint!
Ein Grund warum diese Strecke immer holpriger wird, sieht man im Bild. Ich musste anhalten, weil mir fünf dieser Quads den Berg hinauf entgegen kamen und mit ihren Reifen ordentlich Schotter hinter sich schaufelten. Ganz toll, liebe Leute. Ihr seid echt naturverbunden, wie ihr da so auf den Dreckschleudern sitzt und alles kaputt macht. Nach dieser Stelle und den folgenden 500 Metern wird es aber wieder besser und der Weg ist gesplittet. Bis dahin habe ich aber Angst um meine Speichen und den Reifen. Als ich am Pool auf dem Campingplatz vorbei fuhr, rief Alex von oben herunter, sie wären gerade im Aufbruch.

Spielen am Felsstrand
Das passte ja gut. Dann noch einmal kurz ins Meer zum Abkühlen – was keinen Spaß machte, weil wegen des Windes allerlei Dreck am Ufer umherschwappte – duschen und dann in die Crznika Snack Bar. Fionas Eltern wollten Burger essen, Alex nahm Spiesschen vom Grill und ich gegrillten Tintenfisch, während die beiden Kinder begeistert waren, dass es Pfannkuchen mit Schokolade gab. Die waren wirklich lecker … der Rest auch, obwohl ich ein bisschen mehr auf meinem Teller nicht so schlecht gefunden hätte. Zum Abschluss des Abends saßen wir wieder auf der Mauer am Galeb und haben leckeren Rotwein stilecht aus Plastikcampinggläsern getrunken :-)

15.07.2020 – Mittwoch – Abbauen

Alex hatte gestern bereits ein wenig Luft aus dem Paddelbrett gelassen, da es heute nicht mehr genutzt werden würde. Das heißt, nur Brötchen holen und keine Tour auf dem Meer mehr. Und auch länger im Bett rum liegen.

Rührei unter freiem Himmel
So gab es heute auch zum letzten Mal Rühreier unter freiem Himmel. Gestern hatten wir im Tommy extra noch eine kleine Packung Eier gekauft, die dann jetzt in die Pfanne gehauen wurden. Ben hat danach erst noch ein bisschen auf unserem Vorzeltteppich gespielt und ist dann zu Fiona gewechselt, während Alex und ich ganz langsam angefangen sind, den Platz aufzuräumen und die Pieselotten zu verstauen. Das Paddelbrett zusammen rollen, den Vorzeltschrank abbauen, die „großen“ Liegestühle unter das Doppelbett im Wohnwagen und dafür die kleinen Stühle aus dem Auto aufbauen. Klamotten wieder in Taschen packen, weil die m.M.n. mit ihrem Gewicht im Auto besser aufgehoben sind. Sowas halt.
Der Platz sieht schon etwas leerer aus.
Fionas Mama hat Ben dann kurz vor Mittag mit zum Pool genommen und eine knappe Stunde später ist Alex dann gefolgt, da alles was jetzt noch rumliegt auch irgendwie noch benutzt wird. Ich bin derweil angefangen, die Texte der letzten beiden Tage zu schreiben. Ich hatte gestern und vorgestern irgendwie keine Lust – heute lief das besser ;-) Das Datenvolumen der extra gekauften kroatischen SIM-Karte läuft heute um 17 Uhr aus und pünktlich dazu, war gestern der Stichtag von O2, ab dem ich wieder das volle Datenvolumen habe. Das läuft ja gut. Ich dachte schon, ich müsste für die Rückfahrt etwas dazu buchen – hatte die Tage nicht nachgerechnet.
WordPress in Kroatien
Und während ich hier jetzt schon seit – Upps! – zwei Stunden sitze und tippe, versuche ich mich aufzumuntern, doch noch mal eine kleine Runde mit dem Rad nach Tar hoch zu fahren. Alex ist zwischenzeitlich mit dem Rest der Clique zum Minigolfspielen gewechselt. Ich wurde zwar gefragt, aber da hatte ich hier schon geschrieben, dass ich noch Fahrrad fahren will ;-) Ich denke, ich werfe mal die Radklamotten über …
Vor der Kirche in Tar
Bin wirklich nur einmal kurz in die Runde und habe hier und da noch ein paar Fotos gemacht. Oben in Tar habe ich mich auf die Bank vor die Kirche gesetzt. Den Platz finde ich ziemlich schön. In den letzten Jahren war dort oben auf der Ecke auch noch eine ganz kleiner Eisdiele, die aber im letzten September schon geschlossen hatte und dieses Jahr offensichtlich gar nicht geöffnet ist. So musste ich ohne Abkühlung ein bisschen ausdampfen – denn natürlich habe ich doch versucht, auf ein paar Segmenten der Strecke noch eine bessere Zeit zu bekommen.
Stellplatz hinten auf Lanterna
Dann auch noch mal entspannt über Lanterna gerollert und ebenfalls ein paar Impressionen eingefangen, bevor ich rund um die Halbinsel zurück zur Parzelle gefahren bin. Dort angekommen habe ich noch am Minigolfplatz vorbei geschaut, wo man noch immer mitten im Spiel war. Ben hatte anfangs wohl etwas Probleme, weil es es noch nie gemacht hat, fand es nach ein paar Bahnen aber toll. Ich bin derweil zurück zum Wohnwagen und habe verstaut, was noch zu verstauen war. Die Fahrräder schon auf die Deichsel, Tisch in den Kofferraum, Markise runter gelassen und schon abgefegt. Und dann kam auch schon Alex mit dem Rest an. Sollte gleich zum Abschiedsessen gehen!
Pizza Frutti die Mare
Traditionell wurde dies im Galeb eingenommen. Die Musik war laut, aber nicht unbedingt gut, darum hatten wir uns den letzten Tisch am entgegengesetzten Ende des Restaurant ausgesucht. Im Vergleich mit den anderen Grills auf dem Platz, gefällt es mir im Galeb am besten! Die Pizza ist saulecker. War ein sehr schöner Urlaub und wir hatten Glück, dass Ben so gut mit seiner Freundin gespielt hat und wir uns auch mit den Eltern gut verstanden. Soviel haben wir noch nie mit anderen zusammen im Urlaub gemacht!
Ben am Strand mit Taschenlampe
Nach dem Essen war es uns am Galeb zu laut und wir sind an den Strandabschnitt unterhalb unserer Parzellen gewechselt und haben noch ein bisschen Wein getrunken. Wobei ich aufgrund des nächstes Tages lieber nur ein Radler genommen habe. Ben und Fiona haben noch zusammen gespielt und als wir dann gegen 23 Uhr zurück zum Stellplatz gingen, war er ganz schön traurig, dass nun die Verabschiedung kam. Hat fast geweint und wurde plötzlich ganz still. Coronabedingt haben wir auf Umarmungen verzichtet, das ist auch ein bisschen komisch in dieser Zeit, dass man dann so „unherzlich“ auseinander geht – auch wenn ich gar nicht so der „um den Hals fallen“-Typ bin. Eigentlich ist mir als waschechtem Ostwestgalen ein bischen Abstand mehr so der Normalfall. Danach blieb uns nur noch „Ins Bett gehen!“ – Der letzte Tag auf Solaris für 2020 :-(

16.07.2020 – Donnerstag – Heimfahrt

Um 5:50 Uhr klingelte mein Wecker auf dem Handy. Um 7 Uhr sollte es los gehen, bei gutem Wetter wollte ich mich aber noch einmal ins Meer stellen. War natürlich gut :-) Schon ausreichend war, fast windstill, aber große, langegzogene Wellen platschen langsam an die Kieselküste. Ich war ein wenig traurig, dass es nun vorbei ist. Knapp 10 Minuten habe ich in der Adria gedöst und dann wieder zurück zum Stellplatz gequatscht.

Papa & Sohn mit letztem Blick aufs Meer
Dann schnell duschen und die allerletzten Sachen vom Wohnwagen in den Yeti räumen. Abschließen und noch mal runter zum Meer. Nachwuchs 2.0 will auch noch einmal „Tschüss“ sagen. Im nächsten Jahr sind wir wieder da. Auf dem Stellplatz lag noch ein bemalter Stein von den gemeinsamen Abenden mit Fiona, den hat er schnell noch zu ihrem Wohnwagen getragen mit einem kleinen Abschiedsgruß von uns und dann rollten wir endgültig zum Platz.
Abreise
Jedenfalls bis zum Bäcker, denn dort mussten erst noch die leckeren Buttercroissant als Proviant für die Reise gekauft werden. Derweil Alex anstand, bin ich schnell hoch zur Rezeption, denn wir haben am Vortag völlig vergessen zu bezahlen und um 21:30 Uhr war die Kasse bereits geschlossen. Siebenhundertfünfzig Euro für die Zeit, die Parzelle, uns zwei Erwachsene und den Kleinen. Das geht noch für den Comfort Mare Stellplatz. Um halb Acht haben wir dann endgültig mit wehmütigem Blick das Geländer verlassen.
Leerer Karawankentunnel
Meine größte Sorge war die kroatisch-slowenische Grenze, denn auf Facebook hörte man Gerüchte, die Slowenen würden nur stundenweise Reisende reinlassen oder gar ganz abweisen. Nichts davon traf zu. Es wurden lediglich unsere Ausweise durch einen Scanner gezogen und völlig ohne Verzögerung waren wir nach nicht ganz einer Stunde in Slowenien. Die Durchfahrt war problemlos, am Karawankentunnel keine Wartezeit und die Blockabfertigung galt nur für die Einreise. Auch nach Österreich rein, wollte niemand etwas von uns. Selten eine so leere Autobahn und enstpannte Fahrt gehabt. In Eisentratten der erste Tankstop und somit kurze Halt. Leider war die Raststätte irgendwie im Umbruch, so dass wir sofort weiter fuhren. Eins fix drei war auch die Grenze zu Deutschland erreicht, wo sich ebenfalls niemand für uns interessierte – gleichwohl in den aufgebauten Zelten einige Reisende etwas genauer untersucht wurden – mit Wohnwagen scheint man eher unverdächtig.
Kurze Rast am Chiemsee
In Deutschland geht es auf den Straßen gleich wieder ruppiger zu, allerdings war auch hier deutlich weniger Verkehr als sonst um diese Zeit. Erster kurze Halt war am Chiemsee für ein paar Erinnerungsfotos.
Regen, Regen, Popegen
Hatte es am Chiemsee nur ganz leicht genieselt, wurde es danach immer stärker und ich fragte mich, woher die enervierenden Moderatoren von Antenne Bayern ihre Wetterinformationen hatten, die dauernd von vereinzelten Regengebieten sprachen. Ansonsten passierte auf der fahrt wirklich nichts dolles, bis auf ein paar Drängler und Raser lief das erstaunlich gut. Hatten wir sonst immer in Ellwangen übernachtet, so war es dieses Jahr dafür deutlich zu früh. Zack waren wir auch schon in Kassel und bogen ab Richtung Dortmung. Und wenn man dann nach Paderborn wechselt, macht es für den Ostwestfalen auch keinen Sinn mehr, zu übernachten.
Burger King bei Breuna
Weil es so erstaunlich gut lief, haben wir dann 130 Kilometer vor zu Hause noch einen Burger bei Burger King in Breuna verdrückt. Das war wohl auch die längste Pause der Reise. Ich fühlte mich noch richtig gut, war ja auch noch hell. Die fehlende Strecke war denn auch kein Problem mehr und um 23:30 Uhr fuhren wir im Dörgen in den Wendehammer. Zwanzig Minuten später war der Wohnwagen auf dem Hof aufgebockt und der Yeti stand in der Einfahrt.

Das war der Sommerurlaub 2020 – schön war’s und ich glaube, eine gute Entscheidung, trotz Corona doch runter zu fahren. Soviel Abstand wie man auf einem Campingplatz halten kann, hat man in ’nem Hotel oder einer Innenstadt sicher nicht und es war zudem ziemlich leer. Wir freuen uns schon auf das nächste Jahr!