Kroatien 2019
- Die öffentlich vorzeigbaren ;-) Fotos habe ich in einen Ordner bei Google gelegt: Solaris – Kroatien – 2019
- 2.462 Kilometer (davon 26 KM am Zielort) | 328,40 Liter Benzin | 13,26 l/100Km | 481,67 € Benzinkosten | 603,19 Kg Co2 erzeugt
15.07.2019 – Vorbereitungen
In diesem Jahr sind wir richtig früh angefangen mit packen. Schon seit Wochen steht der Eriba Nova heuerntebedingt bei uns auf dem Hof und wir räumen immer wieder ein bisschen drin rum. Nicht zuletzt, weil wir soviel dran gebaut und bauen lassen haben. Der Mover, die Batterie und auch die Markise erhöhen das Startgewicht und verringern die maximal mögliche Zuladung. Darum wurden alle Schränke leer geräumt und der Inhalt auf Sinnfälligkeit überprüft. Einige Dinge waren immer noch von meinen Eltern verstaut worden und wir haben uns darüber nie Gedanken gemacht oder überhaupt darüber nachgedacht. So sind einige Matten, Plastikplanen, Töpfe und Geschirr und allerlei Kleinkrams aus dem Wagen geflogen. Sogar die Werkzeugkiste habe ich neu sortiert und mit dem Fahrradwerkzeug zusammengeführt. Der Fernseher bleibt genauso zu Hause wie die dann nicht benötigte Schüssel nebst Ständer.
Dann wurde in der Woche vor der Abfahrt nach und nach alles Benötigte wieder verstaut. Sonst hatten wir die Kleidung immer in Taschen im Wohnwagen und das sperrige Campinggestühl im Kofferraum im Auto. Wenn man aber mal bewusst die Sachen vergleicht, dann sind die vier sperrigen Stühle deutlich leichter, als unsere drei vergleichsweise kompakten Taschen mit den Klamotten. In Taschen ist das Zeug, weil man es dann besser im Wohnwagen hin und her schieben kann, um die Gewichtsverteilung zu optimieren. Nun liegen die Stühle unter dem Doppelbett, nehmen dort den Platz weg, der vorher von reichlich Luft belegt war und die schweren Taschen kommen in den Yeti-Kofferraum. Im Dachzelt fand der ebenfalls nicht ganz kleine, aber dafür recht flach zusammengelegte Vorzeltschrank noch Platz. Nun ist der Nova reisefertig beladen und wir sind laut unserer Waage deutlich unter den erlaubten 1.500 Kg. Sehr schön. Das war eine große Sorge von mir und hat mir manche schlaflose Stunde beschert.
Blöd war, dass ich mir am Tag vor der Abfahrt noch ordentlich den Rücken verdreht habe. Keine Ahnung wie mir das gelungen ist. Aber als ich morgends aus dem Sitzen aufgestanden bin, schoss ein Schmerz von rechts neben dem Steißbein den Rücken hoch und ich bin ächzend nach vorne gefallen. „Ächzend“ ist wahrscheinlich ein wenig geschmeichelt, denn von dem leisen Stöhnen kam gleich der Rest der Familie angerannt und fragte, was los sei. Nichts mehr, wie ich feststellte. Sitzen, aufstehen, hinsetzen, das rechte Bein belasten ,… alles tat furchtbar weh. Alex war mit Ben auf einem Kindergeburtstag eingeladen und ich wollte am Nachmittag zu Ende packen. Habe ich auch – mit Tränen in den Augen. Weil ich ja eher zurückhaltend bin, was Arztbesuche angeht, hat Alex noch bei der Nachbarin geklingelt, die netterweise vorbei kam. Als Physiotherapeutin konnte sie mir aber die Sorge nehmen, dass etwas eingeklemmt oder ausgerenkt sei. Wahrscheinlich nur eine Muskelzerrung, die mit Wärme und Ruhe weggeht. Wie gut, dass der Yeti eine Sitzheizung hat.
16.07.2019 – Anreise
Im letzten Jahr sind wir ziemlich genau um vier Uhr los gefahren, das haben wir in diesem Jahr nicht gepackt. Ich würde es ja gerne auf den ollen Rücken schieben, aber es war wahrscheinlich eine Kombination von zu lange liegen geblieben und geklüngelt. Andererseits sind wir auch nicht auf der Flucht und haben durchaus alle Zeit der Welt. Nur der Jüngste hatte es eilig und wollte unbedingt los – jedenfalls erzählte er seit Wochen von nichts anderem. Darum haben wir ihn auch als letzten geweckt. Yeti und Eriba standen schon seit dem Abend angekuppelt und sprungbereit auf dem Hof, so dass nur noch Kleinkram wie Essen, zu trinken und den Kulturtaschen in den Kofferraum mussten. Dann kurzer Lichtcheck, alle auf die Plätze, Bremse los und auf gehts. Äh, was ratscht denn da? Geräusch wieder weg. Als das Gespann gerade stand schnell noch die Spiegel justiert und aus der Einfahrt auf die Straße eingebogen. Was ratscht denn da? … „Verdammt“, schoss es mir durch den Kopf. Das ist mir ja noch nie passiert, dass ich eine Stütze vergessen habe hoch zu kurbeln. Ich schiebe es mal auf den maroden Rücken, der mich am Bücken hinderte. Am Sitzen übrigens auch. Freute mich schon auf angenehme 1.200 Kilometer hinter dem Lenkrad.
Wie immer sind die ersten paar 1.000-Meter mit dem Wohnwagen etwas ungewohnt, aber das legt sich immer schneller. Der Skoda zieht den Hymer wie eine Eins. Und den Weg da runter kenne ich inzwischen auch schon fast ohne Navi. Alex saß die ganze Zeit hinten und hatte auch gar nicht mehr die große Europakarte auf dem Schoß. Ben fragte erst ab Paderborn wann wir endlich da sind und Tim hat auf dem Beifahrersitz gedöst, weil er es für eine gute Idee gehalten hat, noch bis ein Uhr mit einem Kumpel zu chatten. Gut dass mich der Rücken am Einschlafen hinderte. Ich habe so gut es ging versucht die Übungen zu machen, die mir am Vorabend geraten wurden, aber nach 10 Minuten musste ich immer hin und her rutschen, weil es dann wieder vom Hintern die Seite hoch zog.
Pausen haben wir gar nicht so viele gemacht, weil die Fahrt ansonsten absolut fluffig verlief. Kein Stau, keine Baustellen, recht wenig Verkehr. Allerdings bin ich immer noch und immer mehr für ein Tempolimit. Es ist lebensgefährlich, wenn ich versuche mit dem Gespann einen LKW zu überholen. Zum einen fahren die fast genauso schnell wie ich und zum anderen sind die sturen Ich-Fahre-Links-So-Schnell-Ich-Will Krawallbrüder eine gar nicht mal so kleine Gruppe. Das macht echt keinen Spaß und ist im Ausland wesentlich entspannter. Dort sind die LKW eher noch schneller unterwegs, aber man kann trotzdem auch mit geringem Tempounterschied gut dran vorbei fahren, weil nicht plötzlich von hinten ein Idiot mit 250 angeschossen kommt. Oder man bleibt gleich hinter dem LKW (weil der eben schneller fährt ;-) …
Ratz-fatz waren wir bei München und auf der A99 hatten wir dann das erste Mal etwas zähflüssigen Verkehr, aber der ist da ja immer. Am Chiemsee haben wir in Bernau wie immer getankt und dann bei Burger King die Mägen gefüllt. Das ist eines der Highlights der Fahrt für Ben. Fragte er neben „Wann sind wir da?“, „Darf ich noch einen Film gucken?“ und „Was hast Du gesagt?“ ständig nach. Ich bin vom Wohnwagen zum Fast-Food-Laden eher gehumpelt als gegangen. Nach dem Sitzen aufstehen war jedesmal doof. Nach dem Chiemsee ist man ganz schnell an Salzburg vorbei und zack: Villach. Kurz dahinter hatten wir das Gasthaus Rosegger Hof irgendwo im Internet gefunden, als wir nach Übernachtungsmöglichkeiten abseits der Autobahn suchten. Und das war ein super Tipp! Kurz bevor wir da waren, hat Alex angerufen und gefragt ob ein Plätzchen auf der Wiese frei sei. War es! Das Navi hat mich dann zwar noch mal ins Bockshorn gejagt, aber mehr als 3 Kilometer Umweg waren es nicht, bevor wir in Rosegg am Übernachtungshalt anrollten.
Für uns vier hat der Stellplatz inkl. Strom und Toilettenutzung 18,60 Euro gekostet und ich habe durchgeschlafen bis um halb 8! Herrlich. Keine Kühlaggregate von LKW neben dem Gespann, keine nachts anreisenden Busse mit betrunkenen Kindern, kein Geschrei aus anderen Autos, keine wildgewordenen Poser in Prollkarren und keine Polizei die meckert, dass man die Stützen aber nicht runter machen darf. Dazu konnten wir Eis zu normalen Preisen kaufen und noch einen Spaziergang durch das Dorf machen. Dabei ging es dem Rücken dann auch ein bisschen besser. Die Bewegung ist sicher förderlicher, als stundenlanges Sitzen im Autogestühl. Erster Tag zu Ende.
17.07.2019
Wir hatten am Abend zum Frühstück Mohnschnecken, irgendein süßes Brötchen und ein Milchhörnchen bestellt. Die hat Alex dann auch geholt und zusammen mit dem frisch aufgekochten Capuccino war das ein prima Frühstück mit Bergpanorama! Definitiv eine gute Entscheidung, den kleinen Abstecher zu machen.Um kurz nach Acht waren wir wieder unterwegs und suchten eine Tankstelle, die auch ziemlich am Weg lag. Neben der Tankfüllung gab es hier auch die Vignetten für Slovenien. Wir haben gleich einen ganzen Monat genommen, weil der genauso teuer ist, wie zweimal 7 Tage. Das mit der Maut oder Vignetten klappt übrigens völlig unproblematisch und ich verstehe nicht, warum man das in Deutschland nicht umgesetzt bekommen hat. Dann gibt es halt keine Erstattung für „Inländer“. Und? Wer die Autobahn nicht nutzen möchte, tut’s dann eben nicht. Und ich kann mir nicht vorstellen, dass die Österreicher, Slovenen oder Kroaten mit ihren Systemen Miese machen. Sei’s drum, wir haben das Ding oben in die Windschutzscheibe gepappt und dann waren wir auch schon durch den Karawankentunnel durch.
War es gesten in Deutschland noch verhalten warm, schien die Sonne in Slowenien schon ordentlich vom Himmel! Sehr schön, wir wollen schließlich auch Sommerurlaub machen. Die letzten Kilometer wurden für Ben immer länger – die Intervalle in welchen er nach der Ankunft fragte wurden immer kürzer. Ljubljana, dann die recht lange Strecke durch die waldige Gegend und schon rollt man runter nach Koper und sieht das erste mal die Adria. In 2010 haben wir für die 11 Kilometer bis zur Grenze über zwei Stunden in der prallen Sonne gestanden, in diesem Jahr war von Stau nichts zu sehen. Wir sind nicht in Dragonja rüber, sondern an dem kleinen Grenzübergang ein Stückchen weiter westlich. Dort war bei der Einreise niemand vor uns. Allerdings mussten die Rückreisenden ein bisschen länger warten. Der Stau ging die ganzen Serpentinen rauf. Und dann waren wir endlich in Kroatien. Kurzes Stück Autobahn, Novigrad und dann schon bei Antenal über die Mirna. Das Navi haben wir kurz vor Tar schon ausgemacht – hätte ich aber deutlich vorher schon nicht mehr benötigt.
In der Anmeldeschlange von Solaris war nur ein Wohnmobil vor uns und ein Holländer sauste – begleitet von Gestikulieren und Schreien des Schrankenwärters – einfach so auf den Platz. Der wollte sich wohl nicht anstellen. An der Reception mussten wir kurz warten und konnten dann einchecken. Allerdings klappte uns recht schnell der Kiefer runter. Ich hatte im Januar reserviert und angegeben am liebsten in Zone A einen Comfort-Mare-Stellplatz zu bekommen. Gebucht hatte man uns Zone I – ein ganzes Stück weiter die Küste entlang und mitten im Hundebereich. Geht gar nicht! Das muss man unseren Gesichtern angesehen haben. Meine Laune war schlagartig auf dem Nullpunkt und die sehr resolute Dame hinter dem Tresen trug nicht zur Entspannung bei. Ich hätte ja schreiben können, dass ich nichts mit Hunden wollte. Wir stehen seit Jahren immer im gleichen Bereich, das können die auch durchaus nachvollziehen. Jedenfalls schaltete sich nach ein paar Minuten die Chefin ein und wir wurden nach hinten in ihr Büro geführt.
Dort war dann nach ein bisschen Tippen am Rechner durchaus noch ein Platz in Zone A frei. Den kannte ich auch und wusste daher, dass man eine recht steile Rampe rauf musste. Rückwärts den Caravan da rauf bugsieren und dann mitten im Laufweg zum Waschhaus stehen. Vom Ausblick auf das Meer her toll, ansonsten geht so. Aber in Zone B war ebenfalls noch etwas frei. Den haben wir uns dann angesehen und dafür entschieden. Zwar ein eher kleiner Platz, der Wohnwagen nebst Auto passt gerade so drauf, aber in dritter Reihe zum Meer und mit einem ganz guten Blick. Noch mal gut gegangen.
Aufgrund der Größe sind wir erstnal drei- bis viermal auf dem Stellplatz in die Runde gegangen und haben überlegt, wie wir die ganzen Pieselotten aufbauen. Haben uns dann entschieden, den Eriba mit dem Rücken zur Straße zu stellen, so dass die Tür nicht zum Meer zeigt. Andersherum als alle anderen. Hätten wir uns so aufgebaut, wie der Rest der Camper, wäre kein Platz für die Hängematte geblieben. Wir können aber noch genug Meerblick genießen – vor allen Dingen auch aus dem Schlafzimmer! Auf das Vorzelt haben wir verzichtet und stattdessen Anfang des Jahres eine Thule Omnistore gekauft. Der Aufbau dauert ca. 120 Sekunden (ohne Abspannen). Später haben wir doch noch den Pavillon aufgestellt, auch wenn es damit schon arg eng wurde. Aber so ein Dach von oben schützt gegen die Sonne und die vereinzelten Regentropfen.
Mein Rücken zog derweil immer noch fies, so dass Tim die Kurbeln vom Wohnwagen runter drehen musste. Das Auto mit dem Dachzelt steht strategisch günstig und fast komplett eben an der Straße. Den eindeutig besten Blick aufs Meer hat der Nachwuchs von seiner Matratze! Schon während des Aufklappens haben die ersten Camper angehalten und grinsend geguckt, So viele von den Zelten sieht man nicht. Ein paar Stellplätze weiter sieht man noch ein Overzone – das gucke ich mir die Tage mal aus der Nähe an.
Nach und nach stand dann alles dort, wo wir es uns für die nächsten zwei Wochen vorstellen können. Direkt neben uns steht ein Pärchen, welches im letzten Jahr ebenfalls einen Platz direkt neben uns hatte. Ziemlicher Zufall, trotz anderer Zone sich wieder nebeneinander zu finden. Ben hatte im letzten Jahr einen Freund gefunden, der schon eine Woche auf Solaris ist. In den Wochen vor dem Urlaub gingen schon die SMS hin und her und als wir den Wohnwagen stehen hatten, hat Alex dann auch die Stellplatznummer weiter gefunkt, so dass sich die beiden an dem Tag auch noch begrüßen konnten. Das war ein ziemliches „Hallo“ :-) Und am Abend sind wir dann ganz traditionell ins Galeb gegangen und haben den ersten Abend mit einem kroatischen Bier und lecker Essen begonnen. Danach hatte Ben schon „rennende Füße“, denn der Mittwoch ist auf Solaris Kinotag. Am Strand wird eine aufblasbare Leinwand aufgestellt und man kann umsonst schauen. Das haben wir natürlich gemacht :-) Der Urlaub beginnt.
18.07.2019
Tim hat die Nacht im Dachzelt ganz entspannt verbracht. Alex hat gut geschlafen und Ben ist wie üblich irgendwann zu uns rüber gekommen. Nur ich bin erst ganz spät zur Ruhe gekommen. Der Schädel brummte, irgendwann habe ich eine Sumatriptan genommen und bin morgens um acht gerädert aufgewacht. Alex hat Brötchen geholt und nachdem ich mich dann irgendwann aufraffen konnte, haben wir gegen 11 Uhr gefrühstückt. Ben war mit Tim immer mal wieder im Wasser oder sie sind mit den ferngesteurten Autos umher gefahren. Ich habe eigentlich nur rumgelegen. Ätzend. Kopfschmerzen und der Rücken ist auch immer noch nicht in Ordnung. So hatte ich mir das nicht vorgestellt.
Ich habe gestern und heute noch vergeblich versucht, eine Verbindung mit dem Campingplatz-WLAN herzustellen, aber das zickt gewaltig rum. Im letzten Jahr kam man noch automatisch auf eine Bestätigungsseite, auf der man sich registrieren bzw. seinen Valamar-Kundencode eingeben musste, in diesem Jahr scheint es frei zu sein. Aber mehr als eine wenige kb/s schnelle Verbindung habe ich nicht hinbekommen. Auch der mitgebrachte TP-Link CPE 210 war leider nicht hilfreich (und ganz offensichtlich auch nicht der einzige auf dem Platz). LTE per Roaming funktionierte bei Alex und Tim einwandfrei, bei mir zickte es natürlich massiv. Bis ich herausfand, dass es wohl nicht mehr klappt, gleichzeitig das Smartphone und mit einer zweiten SIM den mobilen Router online zu haben. Da ging dann bei beiden eher gar nichts mehr durch. Sobald ich am Smartphone die mobilen Daten ausgeschaltet hatte, lieferte der mobile Router vollen Durchsatz. Naja, wenn man es weiß, kann man ja damit umgehen.
Viel passiert ist weiter nicht. Alex hat eingekauft, weil wir abends grillen wollten. Ben war bei seinem Freund am Strand, er war bei uns, Tim guckt seine aufgenommenen Serien auf dem Handy und Alex liest. Ich bin von der Liege, ins Bett, auf den Stuhl zur Liege und wieder ins Bett gewandert und versuchte, keine weitere Tablette zu nehmen. Irgendwann war der Nachmittag dann rum und ich habe den Grill angeschmissen. Für Alex eine Dorade, für die Jungs ein wenig Fleisch und Hackfleisch. Schmeckte auch sehr gut von dem bewährten, kleinen Gasgrill. Nur hatten Tim und ich danach arges Bauchgrimmen. Da scheint irgendwas nicht in Ordnung gewesen zu sein. Da es Alex und Ben ganz gut ging, hatte ich das Hackfleisch in Verdacht. Das haben Tim und ich im Wesentlichen allein gegessen. Für mich ein Tag zum aus-dem-Kalender-streichen.
19.07.2019
Wie immer im Urlaub sind wir zeitig aufgestanden. Ich so gegen 10 Uhr. Alex hatte aber lieberweise bereits deutlich früher frische Brötchen gekauft und dann geschwommen. Tim schnarcht im Dachzelt eh bis in die Puppen vor sich hin. Scheint wohl sehr gemütlich zu sein. Ich hatte an dem Morgen zwar immer noch Rückenschmerzen, aber es schien schon etwas besser zu sein. Jedenfalls konnte ich mich fast flüssig aus dem Doppelbett des Eriba rollen. Und Kopfschmerzen hatte ich auch nur noch ganz leicht.
Nach dem Frühstück habe ich das Dachzelt eingepackt, weil wir in den neuen Plodine-Markt oben bei Tar fahren wollten. Leider sind mir dabei feine Haarrisse im Gelcoat (der Beschichtung vom Zelt) aufgefallen. Das ist jetzt das erste Mal richtig auf dem Auto, ist nirgends angeditscht und Off-Road waren wir auch nicht unterwegs. Sehr ärgerlich bei einem Zelt für 3.000 Euro! Habe gleich eine Mail an Autohome formuliert. Mal sehen, was die so antworten. Der Firmensitz ist nur 5 Stunden von hier entfernt. Unter Umständen könnten wir die Route für die Rückreise auch ein bisschen umlegen.
Im Supermarkt haben wir uns mit Vorräten für die nächsten Tage eingedeckt. Marmelade, Lino-Lada, Trinkjoghurt, Wasser, Cola und natürlich etwas Fleisch und Cevapcicci zum Grillen. Der Markt hatte erst vor zwei Tagen Eröffnung und alles war noch richtig neu und glänzte. Allerdings greift man hier inzwischen genauso tief ins Portemonnaie, wie bei uns zu Hause. Ein „billiger“ Urlaub ist Camping so oder so nicht und Kroatien ist auch kein „billiges“ Land (mehr). Dafür aber echt schön. Ich find’s toll! Ben fand toll, dass sein großer Bruder ihm ein neues Hot-Wheel-Auto gekauft hat. Einen Flitzer in Skelett-Optik, der im Dunklen leuchtet. Ganz gruselig! :-)
Wieder auf dem Campingplatz habe ich mich in die Radklamotten gezwängt – das macht keinen Spaß bei den Temperaturen – und mich in den Sattel gesetzt. Muss das viele Essen auch irgendwie wieder los werden. Wurde allerdings nur eine ganz kleine Runde. So richtig super habe ich mich nicht gefühlt. Also nur Ausweise an der Rezeption geholt und dann rüber nach Lanterna. Da wollte ich mir den neuen Ausbau hinten Richtung Mirna-Mündung ansehen. Viele Stellplätze für Wohnwagen mussten trendigen Glamping-Zelten und Mobile-Homes weichen – die allerdings längst nicht alle belegt waren. Ich hatte vor unserem Urlaub mal geschaut, wie teuer so eine Unterkunft für uns vier in der Zeit gewesen wäre und dann ordentlich geschluckt. Ein neuer Wohnwagen hätte sich nach 10 Jahren amortisiert. Schnäppchen sind das nicht. Da unser Caravan schon 23 Jahre alt und längst bezahlt ist, muss ich mir darüber keine Gedanken machen! Blöder- und unverständlicherweise hatte ich mein Smartphone im Wohnwagen liegen lassen. Fotos dann eben beim nächsten Mal.
Am Ende der Bucht bin ich dann den steilen Anstieg nach Tar hoch gefahren. Einige Radler schoben hoch, eine junge Frau fuhr jedoch mit Packtaschen vorne und hinten die Rampe rauf. Alle Achtung, Respekt! Am Platz habe ich auf Strava gesehen, dass ich meine Zeit bergauf vom letzten Jahr recht deutlich verbessert hatte :-) Fühlte sich nicht so an. Danach weiter nach Tar hoch und Richtung Santa Marina durch Vabriga runter. Dort ist seit letztem Jahr ein Fünf-Sterne Campingplatz in Betrieb. Zwar ohne Zugang zum Meer, aber mit zwei Pools und wirklich schön gelegen. Bin einmal am Zaun lang gefahren und habe geguckt. Die Stellplätze für Wohnwagen und Wohnmobile waren fast komplett unbelegt und auch die unvermeidllichen Mobile-Homes und Glamping-Zelte waren offensichtlich noch buchbar. Aber ansonsten eine sehr schöne Anlage.
In den Olivenhainen musste ich mich erst ein bisschen orientieren, weil hier immer mehr Autos in den Büschen rumstehen, von den Menschen die zum Ufer fahren und baden. Inzwischen sind da so viele platt gefahren Wege, dass ich einmal in einer „Sackgasse“ gelandet bin. Kam dann aber noch recht groggy an den Zaun von Solaris und bin mit geschultertem Rad über die aufgetürmten Steine geklettert und zurück zum Stellplatz geradelt. Alex ist danach mit Ben zu seinem Freund Michel gegangen und ich habe die Radklamotten durchgewaschen.
Zum Abendbrot gab es das morgens gekaufte Fleisch vom Grill. Wir hatten auf Rindfleisch getippt, es schien sich aber um einen echt alten und zähen Bullen gehandelt zu haben. Selten so zähes Fleisch gehabt. Und ich habe es nicht trocken gegrillt, das sah alles super aus. Die Hackröllchen danach waren aber einwandfrei. Nach dem Abendessen haben wir dann nur noch rumgelegen und gelesen. Gegen kurz nach 22 Uhr war – ungewöhnlich früh – der Tag zu Ende!
20.07.2019
Wieder sehr zeitig aufgestanden – so gegen halb 10 Uhr :-) Alex hatte da schon wieder die Brötchen besorgt und sich in Bens Bett gelegt. Der kriecht jede Nacht zwischen uns und fungiert als Wärmflasche. Nicht dass man das bei den Temperaturen benötigen würde. Nach den leckeren Brötchen und Baguettes haben wir wieder nur rumgegammelt. Alex liegt gerne im Dachzelt und schaut aufs Meer, Ben spielt mit seinen Klamotten (und nervt, dass er „Folgen“ oder gar ganze Filme gucken will), während Tim auf seinem Handy daddelt. Gut dass ich ihm in Voraussicht auf diesen Urlaub vorher noch einen Vertrag mit quasi unbeschränktem Datenvolumen besorgt habe.
Ich bin wieder auf das Fahrrad gestiegen und habe eine Runde gedreht. Wenn ich es mit habe, muss es auch genutzt werden. Den Rücken habe ich heute morgen nur noch ganz leicht ziepen gespürt und der Kopf schien OK. Also die ganze Küste der Lanterna-Halbinsel abgefahren und dann wieder die steile Rampe nach Tar hoch (heute nochmal drei Sekunden schneller ;-) und dann eigentlich wieder zum Stellplatz. Hatte aber irgendwie nicht Lust, weiter zu fahren. Bin dann wie so oft an der Baredine Jama raus gekommen. Von dort nach Nova Vas und dann die Hauptstraße runter Richtung Porec. Dort hat sich meinem Gefühl nach schon wieder eine Menge im Vergleich zum letzten Jahr getan. Ich musste jedenfalls zwischen den ganzen Hotels erstmal einen Weg zurück suchen.
An der Küste stehen inzwischen unter jedem Baum die Autos der Badenden. Es ist kein Fleckchen mehr frei. Der als Mountainbike Route 142 ausgeschilderte Weg ist ein einziger Parkplatz und man muss den vielen Autos Platz machen, weil die natürlich nicht zur Seite gesteuert werden, wenn sie auf einer ausgeschilderten Off-Road-Strecke entgegen kommen. Und neuerdings sind hier sogar „Camping-Shuttles“ unterwegs, die die Badenden von den Campingplätzen ohne Küstenanschluss zum Wasser kutschieren – und natürlich auch auf den Radrouten fahren. Diese Routen sind dann stellenweise ganz schön kaputt gefahren und das Geröll aus dem Boden gerissen. Auch das ist gefühlt in den letzten Jahren immer „schlimmer“ geworden. An einer Stelle bin ich über dicke Wackermänner einen kleinen Abhang runter geholpert und hatte echt ein bisschen Sorge vorne rüber zu gehen. Danach kamen mir vier Mountainbiker Moppedfahrer auf identischen Rädern und identischer Kleidung entgegen und wollten da rauf. War ein ziemliches Juchzen und Fluchen zu hören, als sie mit ihren Pedelecs den Anstieg hinter der Kurve erreichten. Ich habe kurz überlegt umzudrehen und zu schauen, ob das Gehör mich nicht täuschte, als ich Absteigegeräusche wahrnahm ;-) Letztes Jahr bin ich da jedenfalls noch mit Muskelkraft das Geröll hoch gefahren.
Nicht ganz 36 Kilometer und zwischendurch hatte ich leichte Stechen hinter der Schläfe. Ich hatte ausnahmsweise sogar was zu trinken mit. Vielleicht doch mal ganz früh los fahren? Ich komme aber so schlecht aus den Federn. Als ich am Stellplatz ankam, war Tim im Wasser, Ben spielte rum und Alex hat gelesen. Ich muss wohl ziemlich groggy ausgesehen haben, denn Alex sprang gleich auf und hielt mir eine Flasche zu trinken hin. Das habe ich auch dankbar angenommen. Danach durchschnaufen und dann in die Adria zum Abkühlen. Einmal an der Absperrschnur entlangschwimmen. Die Garmin Instinct hat kaum was aufgezeichnet, GPS funktioniert im Wasser wohl nicht so super. Laut Google-Maps waren es 200 Meter. Auch wenn ich als Teenager mehrere Jahre im Schwimmverein war, ist das nicht mehr so mein Plaisier.
Und dann haben wir alle wieder rumgegammelt. Alex ist mit Ben seinen Freund besuchen gegangen und ich habe mich dieser Seite gewidmet und nebenbei ein bisschen auf Twitter diskutiert. Eigentlich etwas, was ich im Urlaub nicht machen sollte, jedenfalls dann wenn es um Lokalpolitik geht. Abends haben wir dann wie immer das Galeb besucht und lecker gegessen. Danach trafen wir noch die Familie von Bens Freund und haben den Kindern beim Spielen zugeschaut. Der geht aber deutlich früher ins Bett als unser Jüngster und wir sind daher noch auf eine „Nachtwanderung“ bis zum Leuchtturm aufgebrochen. Sogar der große Bruder ist mitgelaufen und hat mit seinem kleinen Padawan gespielt. Tim war der AT-AT und Ben der Kampfpilot. War mir ganz recht, dass ich die 20 Kilo nicht auf den Schultern tragen musste. Zusätzlich hatte ich noch das kleine Stativ aka. Selfiestick mit, um den Pro-Modus der Nokia-9-Kameraapp auszuprobieren. Das sieht für meinen Geschmack schon ganz ordentlich aus.
Nach den knapp 5 Kilometern Spaziergang waren beide Jungs dann bereit fürs Bett. Allerdings habe ich mich auch schon hingelegt – zum Lesen. Alex ist deutlich früher eingeschlafen,
21.07.2019
Der Morgen war wie immer. Ich habe lange gepennt, Tim in seinem Dachzelt sowieso (der Kauf war eine super Idee!) und Alex ist früh aufgestanden, um Brötchen zu kaufen und ein wenig im Meer zu schwimmen. Die Luft war schon am Morgen drückend und schwül. Mein Rücken ziept nur noch bei bestimmten Bewegungen, meistens denke ich schon gar nicht mehr dran. Glücklicherweise bin ich bis jetzt von Mückenstichen verschont geblieben. Tims Beine sind übersäät davon, Ben hat ein paar und Alex einige. Wenn ich zu den Rücken- und Kopfschmerzen gestern auch noch juckende Pusteln gehabt hätte, wäre ich ausgerastet. Trotzdem habe ich morgens schon irgendwie gemerkt, dass das nicht mein Tag wird. Drömmelig, unzufrieden, lustlos. Zum Fahrradfahren hatte ich keine Lust und das Garmin hat gestern auch gesagt, ich sollte doch bitte 21 Stunden Pause machen. Kann ich.
Nach dem Frühstück habe ich mir den Kindle geschnappt und angefangen zu lesen bzw. weiter zu lesen. Die ersten paar Dutzend Seiten von Ödland 5 hatte ich am Vorabend im Bett schon verschlungen. Ich finde die Reihe sehr gelungen und hatte mir den letzten Band für den Urlaub aufgespart. Dann mal los …
Ansonsten ist echt nichts passiert. Tim guckt runter geladene Netflix-Serien auf seinem Handy und geht regelmäßig zum Abkühlen ins Wasser. Alex ist wohl schon beim dritten Buch und kühlt sich ebenso regelmäßig im Meer ab. Ben hat beschlossen, nicht mehr ins Meer zu gehen, weil das so komisches weißes Zeug auf dem Grund war. Irgendein Tang-Zeug … und nun „gruselt“ er sich davor. Die letzten beiden Jahre hat er das wohl nicht mitbekommen :-o Irgendwie kriegen wir ihn da schon wieder rein. Zwischendurch kam sein Freund Michel oder er ist mit Alex zu der Familie an den Strand gegangen. Zwischendurch war Tim im Supermarkt und hat Würstchen und eine Art Bauchfleisch für den Grill gekauft.
Das kam dann abends auch wieder auf den kleinen Gasgrill. Die Würstchen waren viel grober als bei uns, es waren viel dickere Fettstückchen drin und die Konsistenz war eher „matschig“, sie schmeckten aber sehr gut. Bauchfleisch ist ja nicht so ganz mein Fall und auf dem kleinen Gasgrill wurde das auch nicht so richtig cross, aber auch das schmeckte ganz ausgezeichnet. Dazu hatte Alex noch Kartoffelsalat nach einem schwäbischen Rezept gemacht (ohne Mayonaise) … auch der war sehr lecker.
Nach dem Essen sind wir wieder zum Galeb und haben uns mit der Familie von Bens Freund getroffen. Die beiden hatten sich auf dem Spielplatz verabredet und wir mussten dann in der Abendsonne auf der Mauer zum Strand sitzen und Cocktails trinken. Da macht man was mit, wenn man kleine Kinder hat. Alex hatte zum Essen schon ein Bier und nach den weiteren Alkoholica war sie wohl doch ein bisschen angetüdelt. In meinem Whisky-Cola sah es beim Mischen auch noch nach sehr viel Whisky aus, aber da spielte wohl die enorme Menge Eis eine nicht ganz unwesentlich Rolle. Ich fühlte mich jedenfalls ganz gut.
Zurück am Wohnwagen habe ich dann wieder das Buch gegriffen und konnte den Kindle dann nicht mehr weglegen Habe Ödland 5 an dem Tag (bzw. weit nach Mitternacht) noch zu Ende gelesen. Glücklicherweise wurde im Nachklapp schon angedeutet, dass es doch noch mindestens einen Folgeband geben wird.
22.07.2019
Alex ist sogar noch vor dem Frühstück bis zum Leuchtturm gejoggt! Ich kann mich im Urlaub nicht aufraffen und bin erst gegen 10 Uhr aus der Koje gekrochen. Grundsätzlich war ich vorher schon auf und hatte mich sogar schon einmal abgeduscht, weil es einfach schon so drückend heiß war! Dann gab es Frühstück wie immer, nur dass es heute keine weichen, runden Brötchen mehr gab. Aber das etwas härtere Baguette-Weissbrot ist auch ganz lecker. Ich hatte mir vorgenommen, heute wieder in den Sattel zu steigen und das dann auch gemacht.
Zunächst fühlte sich das auch wie eine gute Idee an. Bis nach Tar hoch war ich schneller als im letzten Jahr. Aber da haute mir die Hitze auch schon so richtig auf die Mütze. Puh. Mir war dann auch nicht so ganz klar, wo ich hin wollte und bin von Tar aus erstmal Richtung Perci gefahren, dann nach Gedici und von dort nach Labinci. Blöderweise fährt man dort auf einer Landstraße und ich habe ja schon mal hier beschrieben, wie sich die einzelnen Nationen verhalten. Das hat sich nicht geändert. Die Niederländer waren neben den Slowenen die Schlimmsten. Aber auch Dänen und vor allen Dingen die Kroaten selbst, fahren mit atemberaubend geringem Abstand an Radfahrenden vorbei. Vor allen Dingen dazu noch mit einem Mordstempo! Die Autofahrenden aus Deutschland haben da wirklich fast alle einen (gerade so) ausreichenden Abstand eingehalten. Spaß machte das nicht! Auf den Nebenstraßen ist das etwas besser und auf den gesplitteten Wegen kann man gar nicht schnell dran vorbei ziehen – da muss ich als Radfahrender schon aktiv Platz machen (oder aktiv umgefahren werden).
Eigentlich hatte ich vor, irgendwie über die Mirna zu gelangen, aber da muss man wohl wirklich ein paar Kilometer weiter ausholen. Und das war heute wirklich gar nicht mehr drin! Bis nach Labinci steigt die Strecke doch recht gleichmäßig an und bei dem Wetter musste ich zwischendurch sogar anhalten und was trinken. Daher habe ich mich entschieden, abzubrechen und zurück zum Platz zu fahren. Waren dann nur 25 Kilometer, ich fühlte mich aber so, als wäre ich mindestens dreimal so weit unterwegs gewesen.
Die ersehnte Abkühlung im Meer fiel allerdings auch nicht so kühlend aus, denn das Meer ist inzwischen auch pullerwarm. Ich hatte mich gerade im Wohnwagen zum Dösen hingelegt, ich draußen „Hallo“ und „Nice!“ hörte. Da war noch jemand Bekanntes aus dem letzten Jahr auf dem Platz. In Zone A stand in 2018 schräg unter uns ein Pärchen aus Slowenien mit einem kleinen Sohn und die waren nun auch in Zone B gelandet, allerdings zwei Wege weiter. Ben hat sich jedenfalls doll gefreut und die beiden Jungs saßen sofort zusammen auf der Decke und haben gespielt. Samuel hatte einen Rucksack mit Spielzeug dabei und Ben holte auch sofort seine ganze Urlaubskiste! Das klappt ja gut. Kurz darauf kam Michel auch noch und wir hatten statt einem kleinen Jungen plötzlich drei.
Da wurde dann mit allem gespielt, was da war. Zeitweise waren drei ferngesteuerte Autos und zwei Laserschwerter in Gebrauch. Und Eis war nach einiger Zeit zur Stärkung auch noch mit im Spiel. Sehr schön.
Alex hat am Strand jemanden angesprochen, der ein Standup-Paddeling-Board dabei hatte und gefragt wie die das so finden und durfte es dann auch prompt ausprobieren. Vielleicht schaffen wir uns sowas auch an. Ich würde da zwar gar nicht drauf stehen wollen, aber es gibt die Dinger ja auch mit einem optionalen Sitz. Das stelle ich mir ganz witzig vor.
Zum Abendessen war heute wieder das Galeb auserkoren. Diesmal hatten wir alle eine Pizza – gut, Ben natürlich nicht. Der isst ausschließlich Pommes mit Ketchup falls wir auswärts essen oder etwas nach Hause bestellen. Ist zwar recht einseitig, aber auch sehr unproblematisch. Zum Verdauen haben wir wieder einen kleinen Spaziergang Richtung Leuchtturm gemacht. Aber nicht bis ganz zum Ende der Halbinsel. Ich war ehrlich gesagt zu müde, so dass wir Ben überredet haben, vorher schon umzudrehen. Tim war eh schon zum Wohnwagen gegangen. Und wie ich gerade diese Zeilen schreibe, überlege ich, ob ich gleich mit Transport 4 oder Paradox 3 anfange.
23.07.2019
Heute wieder nur „Gammeltag“ – genau dafür mach ich Urlaub. Habe zwar manchmal ein schlechtes Gewissen, aber Ben scheint es nicht langweilig zu sein und Tim daddelt eh auf seinem Handy rum. Alex meint, sie arrangiert sich damit, scheint aber in der Hängematte mit einem Buch auch nicht ganz unglücklich zu sein. Wir haben also wie immer gegen halb 11 Uhr gefrühstückt. Alex und Tim waren da beide schon im Wasser. Ich habe danach im kühlen Wohnwagen gelegen und „Transport 4“ angefangen zu lesen. Der erste Band war damals super und überraschend, Teil zwei und drei konnten da leider nicht ganz mithalten.
Alex hat sich zwischendurch das StandUp-Paddeling-Board geliehen und Ben hatte fast ständig Besuch von seinen Freunden. Nachmittags ist Tim dann das Rumsitzen wohl doch zu langweilig geworden und er hat gefragt, ob er probieren dürfte, auf dem neuen Laptop Fortnite zu spielen. Ich hatte vor dem Urlaub tatsächlich ein neues ThinPad gekauft, weil auf dem Alten Fortnite gar nicht spielbar war. Das war nicht der einzige Grund, aber vielleicht der Auslöser für den Zeitpunkt des Neukaufs ;-) Im heimischen WLAN funktionierte das Spiel mit gering(st)er Auflösung brauchbar. Das WLAN auf Solaris ist in diesem Jahr allerdings unterirdisch. Eine Verbindung kommt zumindest am Waschhaus 2 nur ganz selten zustande und noch seltener gehen dann Daten über die drahtlose Leitung. Dafür klappt LTE ganz ordentlich. Jedenfalls wenn nicht zwei SIM-Karten zu einem Vertrag gleichzeitig eingeloggt sind.
Leider war auch per zwischengeschaltetem mobilen Router ein Spiel nicht möglich. Das wollte nämlich 5 Gigabyte Update laden und ich damit meinen Mobilfunkvertrag nicht belasten. Ich hatte dann die Idee, der Junge sollte näher zum Waschhaus gehen. Brachte auch nichts. Der Vorschlag, sich mein Fahrrad zu schnappen und zur Rezeption zu fahren, um dort das WLAN-Glück zu suchen, wurde aber umgesetzt. Tim kam denn auch erst zurück, als der Akku des ThinkPad leer war. Da fehlte am Update allerdings noch was. Laptop an die Ladestation und warten. Das Warten hat Nachwuchs 1.0 dann genutzt, um mit meinem Rad doch mal die Küste abzuradeln! Unglaublich ;-) Er kam nach etwas über einer Stunde völlig verschwitzt zurück und war wirklich bis zum Ende der Lanternabucht und zurück.
Und dann war es irgendwann auch schon wieder Grillzeit. Ich hatte Cevapcicci und Schweinemedaillons gekauft. Dazu hatten wir noch Weissbrot vom Frühstück. Völlig ausreichendes Abendessen bei den Temperaturen. Nach dem Essen waren wir mit der Familie von Bens Freund am Galeb auf einen Cocktail verabredet und haben uns auf der Kaimauer nett unterhalten. Michel war aber irgendwann ganz schön müde, weil er keinen Mittagsschlaf hatte. Als gerade Verabschiedung war (und ich auch schon ein bisschen Richtung Wohnwagen schielte), kam aber Bens slowenischer Freund aus dem letzten Jahr noch vorbei und da war dann an „Schlafenszeit“ gar nicht mehr zu dneken. Die beiden haben Dinosaurier gespielt und die größeren Kinder am Strand gejagt, während wir dann eben notgedrungen ;-) noch weiter im lauen Wind auf der Kaimauer sitzen mussten, uns was erzählten und dem Abendrot zuschauten.
Irgendwann schlug die Müdigkeit aber auf das Gemüt und beide kleinen Jungs kamen ziemlich zeitgleich leicht mürrisch zu uns. Ben hatte sich in seinen Croqs eine Miniblase gelaufen und Samuel schien einfach nur müde zu sein. Auf ins Bett! Ich habe danach Transport 4 zu Ende gelesen … und war ein bisschen enttäuscht. Das Buch ist ganz spannend, hat aber leider so gut wie alles eingebüßt was „Transport“ so besonders machte. Schade. Jetzt bin ich Paradox 3 angefangen.
24.07.2019
Wenn ich nicht jeden Tag gleich aufschreibe, was wir getan haben, dann vergesse ich das schon wieder. Während ich die Zeile schreibe ist der 26.07. und ich muss schon nachfragen, was wir getan haben. Ziemlich sicher ist Alex schon wieder um halb 8 aufgestanden, um Brötchen zu kaufen. Ich komme nie vor 9 aus den Federn, eher später. Ben guckt dann oft schon eine Folge Paw Patrol oder Shaun das Schaf. Tim scheint es im Dachzelt zu gefallen, den sehen wir erst, wenn wir lauter werden und er notgedrungen aufsteht.
Alex ist ganz heiß auf das StandUp-Paddeling und geht alle Nase lang die 20 Meter bis zur Strandpromenade, um zu schauen ob das Board zum Ausleihen bei den anderen Campern liegt. Ich bin ja nicht so für ausleihen und würde eh nicht im Stehen fahren, aber man kann auf die Bretter ja auch Sitze schnallen, das wäre was für mich! Die Besitzerin erzählte, sie wäre mit dem Brett tatsächlich schon bis zum Riff gepaddelt. Das sind gut 600 Meter raus. Für das Ausleihen des SUP hat Alex den Leuten versprochen, sie abends auf einen Cocktail einzuladen. Das ist ein sehr günstiger Preis, finde ich.
Wir gehen alle reihum ins Wasser, je nachdem wer gerade Lust hat. Ben hat sich entschieden, vor den „weißen Dingern“ (irgendein Seezeugs am Boden) doch keine Angst mehr zu haben oder einfach nicht mehr hin zu gucken. Dann kann er auch mit ins Wasser – aber nur, wenn wir an der Leiter gleich bis ins Tiefe gehen und er mit den Füßen nicht Gefahr läuft, den Grund zu berühren. Alex ist dann mit Ben noch ein wenig länger zum Strand gegangen, damit Ben sich am Strand noch etwas länger mit Michel treffen konnte. Die reisen doch schon morgen ab und nicht erst Freitag.
Ich bin heute ein wenig später als üblich mit dem Rad los. Konnte mich nicht so richtig aufraffen. Dafür war es dann aber ganz schön. Zwar sehr heiß und drückend, aber trotzdem erträglich im Schatten der Bäume. Bin nach Cervar-Porat, zur Hauptstraße rauf und dann über Rosini und Vabriga zurück nach Solaris. Wenigstens 20 Kilometer bewegt und dabei ein bisschen Ingress gespielt. Das ein oder andere Portal steht hier, mindestens drei habe ich sogar eingereicht. In Cervar-Porat ist der Hafen nach hinten in die Bucht deutlich erweitert worden und in Tar entstehen auch immer neue, teilweise sehr mondän aussehende Häuser. Der Ort wächst ziemlich. Danach schnell duschen, anziehen und zum Galeb.
Völlig überraschend hat Ben dann keine Pommes bestellt, sondern bestand auf Spaghetti! Wir anderen haben uns wieder für Pizza entschieden. Die ist dort wirklich sehr lecker und ich bin mehr als satt danach. Am Strand treffen sich danach dann die Kinder zum Spielen. Ben und Samuel waren offensichtlich Dinosaurier mit Ninjago-Schwertern, die einige andere Kinder durch den Spielplatz im Wald scheuchten. Das sah teilweise recht ruppig aus, den Tönen nach hatten aber alle Spaß. Ich habe mich in der Zeit mit Samuels Vater auf Englisch unterhalten – er kann zwar Deutsch halbwegs verstehen, aber schlecht sprechen und ich kann kein Wort slowenisch. Klappt aber sehr gut. Alex hatte in der Zeit schon eine Runde Cocktails für die SUP-Eigner ausgegeben und als Samuel zum Stellplatz ging, habe ich mich dazu gesellt. War eine nette Unterhaltung.
Und dann mussten wir uns plötzlich beeilen … denn es ist Mittwoch. Kinotag auf Solaris. Am Strand wird eine aufblasbare Leinwand aufgebaut und ein Film für die Kleinen gezeigt. Sind allerdings auch immer genug Große dabei. Diesmal war es „Storks“ (Störche – aber die Filme laufen in Englisch mit kroatischen Untertiteln). Vieles kann Ben so verstehen, aber trotzdem musste ich fast simultan übersetzen, damit er der Handlung bequem folgen konnte. Sehr lustiger Film!
Die Nacht war dann eher geht so für mich. Konnte nicht einschlafen, hatte Kopfschmerzen und wälzte mich immer nur von rechts nach links. Gegen drei Uhr bin ich dann aufgestanden und zum Strand gegangen. Die Liegen dort sind ja nur tagsüber reserviert. So habe ich dann wohl eine Stunde gelegen, aufs Meer geschaut und den Wellen zugehört. Und wie gut, dass wir auf einem FKK-Platz sind und es auch nachts noch so warm ist ;-)
25.07.2019
Heute ist der erste Abschied für dieses Jahr. Michels Familie hatte zwar bis Freitag reserviert, aber das Heimweh war wohl größer (Ich glaube, es sollte eigentlich eh nur bis Donnerstag gehen und die lange Reservierung war ein Versehen.). Nachdem wir spät wie immer gefrühstückt hatten – Ben hat sich auch hier umentschieden und ist nicht mehr ausschließlch nur Nutella, sondern auch die extrem leckere koratische „Lino Lada“-Creme – kam Michel zu uns, um ein letztes Mal zu spielen. Als Nebeneffekt konnten die Eltern auch leichter packen und rangieren. War dann doch noch ein ziemlich langes „ein bisschen spielen“, erst gegen 16 Uhr ist die Familie nach Hause aufgebrochen. Vorher hat doch noch einmal die Adria gelockt.
Fahrradfahren war nicht drin, weil die Luft so stickig war. Es ist wirklich fürchterlich warm. Und wenn ich dann dran denke, dass es zu Hause sogar noch ein paar Grad mehr sind und ich im Büro mit langer Hose sitzen müsste, während ich hier schon anfange zu schwitzen, wenn ich ein T-Shirt nur ansehe. Nee, ist schon gut, dass wir hier bei dem Wetter keine Kleidung tragen.
Den Nachmittag haben wir lesend und rumgammelnd darauf gewartet, dass es Abendbrotzeit wird. Zwischendurch immer mal wieder abkühlen im Meer oder unter die Dusche. Auch das ist alles deutlich unkomplizierter und schneller möglich, wenn man keine Klamotten trägt.
Auf den Grill kam heute abend für jeden ein kleines Kotelett, die ich mit Öl, Essig, Salz und Oregano etwas schmackhafter gemacht habe. Zusätzlich haben wir noch vier Cevapcicci-Spieße gegrillt, die wir im Supermarket an der Rezeption gekauft hatten. Wir mussten da nochmal hin, weil eine dort neu gekaufte Wasserspritzpistole leider nicht die umgerechnet 7 Euro wert war, die sie gekostet hat. Hielt nur zwei oder drei Füllungen, bis sich innen drin ein Schlauch gelöst hatte. Leider hatten wir nicht so kleine Schraubendreher dabei, um das Ding zu zerlegen. Ein wenig mürrisch wurde uns das Spielzeug aber getauscht – nicht ohne den Versuch uns 10 Minuten später noch einmal zu erklären, wie man die Pistole bedient. Allerdings baute sie mit dem losen Schlauch keinen Druck mehr auf. Kaputt ist kaputt.
Zum Grillfleisch gab’s wie immer die Brötchenreste vom Morgen und ein bisschen Salat. Wir sind schon sehr genügsam ;-) Danach sind wir wieder runter zum Galeb – warum haben wir uns da in den letzten Jahren eigentlich keine Cocktails gegönnt? Gegen 22 Uhr sind wir dann ein bisschen angeschickert zum Wohnwagen zurück. So richtig schlafen konnte ich aber nicht, die Hitze und Kopfschmerzen. Dafür tut der Rücken fast gar nicht mehr weh.
26.07.2019
Was haben wir heute gemacht? Ich muss tatsächlich in die Dropbox schauen, was für Fotos wir gemacht haben ;-) Wieder das übliche. Alex steht um halb acht auf, geht zum Waschhaus, dann weiter Brötchen kaufen, bringt die Einkäufe zum Wohnwagen, um dann eine Runde im Meer zu schwimmen. Derweil liegen die drei Männer immer noch in der Koje und poofen. Ich muss das auch, weil ich in den letzten Tagen so schlecht schlafe, wie selten zuvor. Ich wälze mich meist bis drei Uhr hin und her und stehe dann auf, um ein bisschen rum zu laufen. Kein Wunder, dass ich morgens die Augen nicht auf bekomme.
Nach einem Kaffee und Brötchen mit Lino-Lada geht es dann aber meist erst wieder. Geplant hatten wir für heute eigentlich auswärts essen, aber Alex hat am Supermarkt ein super lecker aussehendes Olivenöl mit eingelegtem Knoblauch entdeckt und dazu mussten wir dann noch Grillfleisch besorgen. Da sowieso noch ein paar Dinge fehlten und wir auch einen riesigen blauen Sack mit Flaschen zum Abgeben hatten, haben wir das Dachzelt eingeklappt und sind mit dem Yeti hoch Richtung Tar gefahren. Die Plastikflaschen konnten wir auf dem Campingplatz nicht abgeben, weil angeblich „die Maschine“ kaputt sei. In den letzten Jahren hatten die gar keine Maschine und die Flaschen wurden per Hand in einen Container geworfen und das Pfand ausgezahlt.
Am neueröffneten Plodine hat man uns allerdings mit Schulterzucken bedeutet, dass man hier keine Pfandflaschen zurück geben kann. WTF? Verkaufen die Dinger aber ganz gut – unsere sind teilweise ja auch hier gekauft. Dann eben nicht. Wieder alles in den Wagen gepackt und einen Kreisel weiter gefahren und beim Tommy geparkt. Da gibt es einen Pfandflaschenautomaten. Der wäre aber erst wieder um 14 Uhr in Betrieb. Ein Blick auf meine Garmin Instinct sagte 12:26 Uhr … Orrr! Einkäufe wurden dann eben so erledigt und der Kofferraum ein bisschen gestopft werden. Ben war nicht einverstanden mit den Ausgaben, da es für ihn keinen neuen Transformer gab. Das führte zu ein wenig Wasserverlust aus den Augen – aber keinem übermäßigen Geschrei.
Wir sind dann erst wieder zum Platz, haben ausgeladen, sind eine Runde Schnorcheln gegangen und danach haben Tim und ich uns noch einmal auf den Weg gemacht, um endlich die Pfandflaschen los zu werden. Ganz kurz habe ich überlegt, die vier Kilometer mit dem Flaschensack auf dem Rücken das Fahrrad zu nutzen. Den Gedanken aber aufgrund der völlig Harakiri fahrenden Autotreibern auf der Zufahrtstrecke zu den Camping-Resorts verworfen. Ohne alles habe ich damit kein Problem, aber einen mit Plastikflaschen gefüllten, großen blauen Müllsack wollte ich nicht einhändig den Anstieg hoch fahren. Um 10 nach 14 Uhr war der Automat dann aber einwandfrei funktionsfähig – und wir haben für die ganze Tüte 23 Kuna Pfand bekommen. Drei Euro! Den Sprit habe ich wahrscheinlich für die erneute Fahrt zum Tommy schon verfahren. Heimlich haben Tim und ich dann doch noch einen Transformer gekauft. Der Bruder bestand sogar auf einer etwas teureren Variante und hat etwas dazu gelegt.
Danach war wieder nur rumgammeln. Ben hat mit Samuel gespielt. Ist immer wieder faszinierend, dass das problemlos funktioniert, obwohl Ben kein Slowenisch und Samuel kein Deutsch spricht. Die beiden haben trotzdem Spaß. Ich habe gelesen und an der Seite hier geschrieben, Alex hat gelesen und wir haben – wie augenscheinlich alle anderen Mitcamper – das Wetterradar beobachtet. Der Himmel zeigte nämlich ganz bedrohliche Formationen am Horizont. Eigentlich ist das Gewitter erst für morgen gemeldet.
Zum Abendbrot gab es fertig mariniertes Schweinfleisch und Medaillons, die ich mit dem Knoblauchöl bestrichen hatte. Dazu das unvermeidliche Weissbrot. Schmeckte alles wieder ganz ausgezeichnet. Dazu trägt sicher auch der freie Himmel über dem Kopf bei. Ich finde es ist was ganz anderes, auf dem Campingplatz draußen zu essen, als sich bei einem All-Inlusive-Buffet in einem Hotel den Teller voll zu schaufeln.
Danach ist Alex mit Ben noch zum Galeb gegangen, damit Ben mit seinem Freund spielen konnte. Mir brummte zu sehr der Schädel und ich habe mich lieber ins Bett gelegt. Derweil war Tim an der Rezeption, um das dortige schnelle und funktionierende WLAN für eine Runde Fortnite und Konversation mit den Freunden zu nutzen. Gegen 21 Uhr kamen aber alle schon wieder zurück zum Stellplatz, denn der Himmel sah inzwischen ziemlich bedrohlich aus. Ich habe Tim gefragt, ob er angesichts des heranziehenden Sturms lieber im Wohnwagen, statt im Airtop auf dem Yeti schlafen möchte und die Antwort ließ nicht lange auf sich warten. Insgeheim war es mir auch ganz recht, das Zelt nicht aufgeklappt auf dem Auto zu haben, weil wir in dritter Reihe zur Küste stehen und dazwischen keine Wohnwagen oder Bäume sind.
Also schnell eingeklappt und dann runter zum Strand. Da lagen ganz viele Menschen auf den Liegen oder den Steinen und schauten nach Nord-Westen, da es dort bereits wie wild blitzte und donnerte. Dazu war es aber noch locker 28°C bis 29°C warm. Irgendwie ganz heimelig. Ein Segler fuhr mit Motorkraft vor der Küste lang und wollte offensichtlich noch nach Novigrad. Da wäre ich bei den Aussichten aber echt in Cervar-Porat geblieben! Dann ging es recht fix, die ersten Tropfen fielen, am Strand packten alle ihre Weinflaschen und -gläser zusammen und rannten zu den Plätzen. Gerade als der Regen dichter wurde, kamen wir am Wohnwagen an. Ich habe noch schnell den Yeti etwas umgeparkt, damit er als Windschutz vor der Ecke unseres Pavillons steht, da hatte der Wind bei einem Wagen in erster Reihe an der Küste bereits den dort stehenden Pavillon zu Boden gedrückt bzw. die Camper haben ihn notdürftig einfach zusammen fallen lassen, weil die Böen so heftig waren. Ich habe mit Tim auch unter unserem Pavillon gestanden und mich gefreut, dass wir den Caravan zur Seeseite auf den Stellplatz gebaut haben und sowohl die Markise als auch der Pavillon nicht komplett im Wind waren. Trotzdem hat das ganz schön an den Schnüren gezogen und geruckelt.
Nach einer Stunde war der Wind aber vorbei und es regnete nur noch. Wir sind dann in den Wagen gegangen und konnten entspannen. Auch wenn ich wieder mal nicht in den Schlaf kam, immer nur kurz eindöste und endlich gegen 4:30 Uhr wieder aufgestanden bin, um eine kleine Runde auf dem Platz zu drehen. Zu der frühen Stunden wumerten die Bässe immer noch von der anderen Seite der Cervar-Porat-Bucht zu uns herüber. Das Wetter war seit Mitternacht ja auch wieder klar und selbst um diese Zeit war es sicher noch 25°C warm … ich hatte jedenfalls nichts an ;-)
27.07.2019
Gerädert habe ich gegen acht Uhr die Augen geöffnet. Alex war da natürlich schon wieder längst auf den Beinen, während aus dem „Kinderzimmer“ zufriedenes Schnarchen ins „Schlafzimmer“ schallte.Der Blick nach draußen und die feuchte Haut deuteten auf gutes Wetter hin. Abgekühlt hatte das Gewitter jedenfalls nichts. Ich weiß gar nicht, ob ich noch vor dem Frühstück, oder danach im Wasser war. Gegessen haben wir jedenfalls recht früh gegen 10 Uhr. Ben hat danach von uns den gestern gekauften Transformer bekommen und war ganz begeistert. Sofort musste mit dem großen Bruder die Anleitung zum Transformieren studiert werden. Ich bin ein wenig erstaunt, wie genau die einzelnen Bewegungen ausgeführt werden müssen, damit aus einem Kia (Das Spielzeug scheint gesponsort zu sein – der Name wird erwähnt, aber eine Ähnlichkeit kann ich nicht erkennen.) ein Roboter wird. Klappte aber nach einer Viertelstunde ziemlich flüssig.
Obwohl es nach dem Regen heute echt schwül war, habe ich mir Mittags das Rad geschnappt und bin ein bisschen los gefahren. Die Küste von Lanterna abgeradelt und dann wollte ich eigentlich hoch nach Tar, weil Alex endlich mal auswärts – also nicht auf dem Campingplatz – essen wollte und ich ein Restaurant ausfindig machen sollte. Hatte aber noch keine Lust, den Berg hoch und wollte auch den neuen Radweg hinter Antenal runter nach Novigrad fotografieren. Auf der Hinfahrt ist der mir neben dem neuen Kreisel aufgefallen. Also über den Damm rüber. Die Autofahrer sind dabei wieder alles andere als entspannt gewesen. Also die meisten. Und erstaunlicherweise sind es die Fahrzeuge mit D-Kennzeichen, die dabei am ordentlichsten unterwegs waren. Oft noch weit entfernt von gut, aber eben nicht so, dass ich Angst um mein Leben haben musste.
Wie in den Jahren zuvor tun sich die Niederländer durch rücksichtsloses Fahren hervor. Und bei denen glaube ich sogar, dass sie es überhaupt nicht bemerken. Ich habe jedenfalls einen Niederländer angesprochen, der mich auf der Zufahrt von Tar runter zu den Resorts mit vielleicht 30 Zentimeter Abstand überholte und dann sofort links abbog, um bei einem der Olivenöl-Händler zu parken. Habe ihm gesagt, dass ich dachte die Holländer seien so fahrradfreundlich und er würde so rücksichtslos fahren. Guckte sehr erstaunt und gelobte Besserung – war sich aber keiner Schuld bewusst. Die meisten Kroaten halten Abstand, aber eben nicht alle. Und wenn man denen dann ein „Hey“ hinterher brüllt, kommt nur der Stinkefinger aus dem Seitenfenster. Die Slowenen überholen ganz besonders dicht und schnell – und ich gehe davon aus, mit voller Absicht. Einer hielt auf meine „Intervention“ hin sogar an und wollte diskutieren, hat sich aber getrollt, als er bemerkte, dass ich nicht kleiner war als er.
Auf dem Weg nach Novigrad kann man aber demnächst auf einem breiten Radweg fahren. Sowas würde ich mir bei uns auch wünschen, dann kann man die Wege auch benutzen. An den abgesenkten Bordsteinen müssen die Kroaten noch üben. Wenn man auf dem abschüssigen Stück da rüber knallt, war es das mit den Felgen. Leider sieht es so wie es ist gewollt und fertig aus. In Novigrad habe ich nicht groß angehalten, nur an einer Stelle, an der im letzten Jahr noch ein uriger Turm auf der Begrenzungsmauer stand, welcher Schatten bot, stutzte ich. Denn der war nicht mehr vorhanden und einer kleinen Aussichtsplattform gewichen. Dafür war daneben nun eine Schicki-Micki-Lounge. Der kleine Bau auf der Stadtmauer passte da wohl nicht mehr hin. Ein bisschen schade. Dann weiter. Auf der gleichen Strecke wie ich gekommen bin, aber dafür mit Rückenwind. Den Damm über der Mirnamündung konnte ich mit deutlich über 30 Km/h nehmen. So schnell fährt das olle Mountainike sonst gar nicht ;-)
Danach musste ich aber erst durchschnaufen, weil ich beim Treten schon leichte Stiche im Kopf bekam. Einfach zu heiß. Kurz vor dem Ende des Lanternacamps habe ich mich in den Schatten gestellt und Wasser getrunken bevor es den Berg nach Tar hoch ging. Ich bin dann auch zwei Minuten langsamer als meine Bestzeit in dem Segment dort hinauf geächzt. Es war einfach zu heiß und zu schwül. In Tar bin ich ein bisschen in die Runde gefahren und habe auch einige Konobas gefunden, inklusive der in einigen Facebook-Gruppen so geloben „Ines & Hans“. Mal sehen wie wir uns heute abend entscheiden. Zurück bin ich durch Vabriga zu Santa Marina runter gerollt und dann wieder auf Solaris.
Danach musste ich erstmal ins Wasser und habe den Rest der Familie mitgenommen. Ben schnorchelt inzwischen auch gerne. Wenn auch der Schnorchel noch manchmal stört, so sind die Taucherflossen ein richtig cooles Spielzeug für ihn. Nur hatten wir bei dem Wellengang ein wenig Schwierigkeiten, ihn mit den Flossen ins halbwegs tiefe Wasser zu bekommen. Ist ja kein ebener Sandboden in Kroatien, sondern zerklüftete Steine. Gut zum gucken, schlechter zum reinkommen – zumindest mit Flossen, wenn man nicht an der Leiter gleich ins Tiefe steigt. Länger als 20 Minuten müssen wir aber gar nicht am Wasser sein, weil wir von unserem Platz aus den Strand ja ganz bequem sehen und erreichen können. Ich hätte gar keine Lust, meine Liege ans Wasser zu schleppen und den ganzen Tag dort rum zu liegen. Dafür habe ich doch den Wohnwagen und den Stellplatz!
Und den Stellplatz haben wir dann nach dem Bad noch ein bisschen wetterfester gemacht. Ich habe zwei Heringe ergänzt, damit wir eine Seitenwand im Pavillon ordentlich befestigen können. Dann noch eine zusätzliche Abspannleine von einem Aufhängpunkt zur Deichsel des Wohnwagens gezogen. Ich denke nicht, dass der angekündigte Sturm so stark wird, dass der Wohnwagen verrückt. In der Ferne wurde es schon dunkel und den Plan, auswärts essen zu gehen haben wir schon ad acta gelegt. Ich hätte keine Ruhe in einer Konoba zu sitzen, während an der Küste ein Sturm tobt. Also wieder „nur“ Galeb. Um kurz nach 19 Uhr haben wir unsere Bestellung aufgegeben und da kräuselte sich das Wasser schon. Als dann die Pizzen und die Spaghetti serviert wurden, haben wir auch gleich gezahlt, um im Falle der Fälle schnell aufspringen zu können.
Wir haben es uns aber trotzdem in Ruhe schmecken lassen! Nach einer Stunde ist es zwar spürbar kühler geworden, aber es regnete immer noch nicht. Den Yeti hatte ich wieder ganz dicht vor den Wohnwagen gefahren, um dem Wind möglichst wenig Fläche des Pavillons zu geben. Und dann haben wir uns noch mal auf die am Strand bereit stehenden Liegen gelegt, um das Gewitter zu empfangen. Die Liegen müssen eigentlich tage- oder wochenweise gemietet werden, aber abends liegt da niemand – besonders bei dem Wetter nicht! Sah spannend aus, wie die Wolkenwalze immer näher kam und nach einiger Zeit die ersten Blitze zu sehen waren. Der Donner grollte erst deutlich später. Bestimmt war das noch unterhalb von Porec. Es ging jedoch recht fix! So schnell wie das näher kam, war da ganz schön Wind hinter.
Alex, Ben und ich sind dann bei den ersten vereinzelten Tropfen zum Stellplatz gegangen, der Teenager war natürlich zu cool und musste noch etwas ausharren. Am Wohnwagen angekommen dauert es dann keine 10 Minuten bis der Wind beängstigend an den Abspannleinen der Zelte zog. Deuka, hat das gestürmt. Aber unsere Heringe und Schnüre hielten – wenn auch die Plane ganz schön eingedrückt wurde. Die Markise am Wohnwagen war davon gänzich unbeeindruckt, weil sie an der windabgewandten Seite montiert war. Ich bin bei solchen Wettern immer ein bisschen beunruhigt. Aber es hat alles gehalten. Nach ca. einer Stunde flaute der Wind dann ab und es regnete nur noch in Strömen.
Da konnte ich mich dann auch ins Bett legen und versuchen zu schlafen.
28.07.2019
Ein Wohnwagen-Tag! Warum? Nun, heute hat es wirklich den ganzen Tag geregnet. Von leichtem Niesel bis zu richtigem Regen. Von morgens bis abends. Trotzdem war es aber immer wärmer als 22°C :-) Wir haben also auch nichts anderes gemacht wie sonst: ausgeruht … nur eben die meiste Zeit innerhalb des Caravans. An solchen Tagen ist es doch gut, dass der Eriba insgesamt sieben Meter lang ist. Da kann man sich dann auch zu viert schon mal drin aufhalten.
Nach dem Frühstück unter dem Pavillon haben Alex und Tim Phase 10 Master gespielt. Ich habe auf dem Doppelbett gesessen, gelesen, geschrieben und aus den Fenstern nach draußen aufs Meer geschaut. Ungefähr um 13 Uhr fing es wieder an zu regnen – glücklicherweise blieb das angekündigte Gewitter aber aus. Ben und Tim haben ab und zu fast die ganze Zeit ein paar ganz schön viele Filme geguckt. Ansonsten war nicht viel los. Das Wasser der Adria war immer noch pullerwarm und wir sind daher ab und an im Regen runter an den Felsstrand, um ein bisschen zu planschen.
Eigentlich wäre heute eine „Wir essen zu Hause“-Tag gewesen, aber Ben wollte unbedingt ins Galeb gehen. Dort konnten wir leider nicht an „unserem“ Tisch sitzen, weil die dicken Holztische und -bänke vor der Überdachung und unter den Bäumen nicht abgetrocknet waren. Ganz offensichtlich sollte man sich dort gar nicht niederlassen. Aber direkt am Eck der Überdachung – quasi im Freien – war noch ein Vierertisch frei! Alex hatte heute mal Nudeln, Ben wieder seine Pommes und Tim und ich eine Pizza. In den fünf Mal, die wir hier mit Tim schon waren, habe ich vielleicht einmal eine Pizza gehabt. Völlig unverständlich, denn die ist im Galeb wirklich richtig, richtig gut! Der Teig ist super dünn und cross, der Käse ist unter dem Belag und der ist verdammt lecker. Ein bisschen spielt vielleicht der freie Himmel und das Meer mit rein, aber so gute Pizza hatte ich in Bad Oeynhausen noch nie!
Nach dem Essen waren wir noch ein bisschen am Wasser und haben aufs Meer geschaut.
29.07.2019
Heute ist es wieder warm! Zumindest behauptete das der Wetterbericht. Beim Blick aus dem Bett nach draußen zeigte sich der Himmel aber zunächst noch ein bisschen bewölkt. Und man konnte es auch noch prima aushalten, In der Woche vorher war es ja schon morgens am Frühstückstisch so warm, dass einem der Schweiss am Rücken runter lief. Wir hatten zur ersten Mahlzeit des Tages wie immer lecker Brötchen, Weißbrotbaguette und Marmelade. Danach sind dann alle ins Meer gegangen. Ben hat die „Arschbomben“ für sich entdeckt und springt mit Begeisterung vom Steg ins Meer.
Ich habe mich nach dem Planschen in den Sattel geschwungen und habe eine Runde gedreht. So richtig wusste ich nicht wohin, bin über den Damm der Mirnamündung gefahren und dann kurzentschlossen rechts abgebogen, die Mirna rauf. Dort führt ein paar hundert Meter vor mir jemand auf seiner Gold Wing in gemütlichem Tempo und ich habe mich da hinter gehängt bzw. versucht das Mopped einzuholen. Nach dessen Tacho wird er wohl genau 30 gefahren sein, denn mein Edge 520 zeigte immer zwischen 27 und 29 Km/h an. Auf dem Schotter hat das ganz schön in den Armen geruckelt. Kurz bevor es links hoch zur Kirche St. Dionysius geht, habe ich das Motorrad eingeholt und bin grinsend dran vorbei gefahren. Gut, dass ein paar hundert Meter später der Abzweig kam und ich dort ein paar Meter hoch fahren konnte und einen Grund zum Stoppen hatte. Mein Puls war ziemlich hoch und das Shirt komplett nass.
Eigentlich wollte ich nicht zur Kirche, da war ich ja schon einmal. Schön wäre es, auf der anderen Seite der Mirna den Hügel hoch zu fahren und von dort irgendwie nach Kastelir zu kommen. Das zeigte mir aber weder OsmAnd noch die auf das Edge 520 kopierte Bicyclemap an. Jedenfalls traute ich den schmalen Strichen nicht. Als aber über die Brücke, welche zwischen die Äcker führte, ein Quad gefahren kam, bin ich einfach auch mal da rein und habe auch das Schild E12 vertraut. Nach 100 Meter habe ich es schon bereut. Nur Ötke! Wegen dem Regen der vergangenen Tage waren die Feldwege komplett aufgeweicht und der halbe trockene Tag hat nicht gereicht, den Boden wieder hart zu machen. Zudem war das Quad wohl noch das kleinste Allradfahrzeug, welches dort lang gewühlt ist. Mitten zwischen den Feldern im hohen Schilf musste ich mehrfach absteigen und schieben. Meine Radschuhe waren nach kurzer Zeit große Schlammklumpen und das Vorderrad drehte sich nicht mehr richtig, weil der Schlamm vorne an der Bremse ebenfalls einen großen Klumpen bildete. Die in der Satteltasche befindlichen Deckenheber aus Metall taten aber gute Dienste und ich konnte leidlich weiter rollen.
Auf der anderen Seite des Mirnatals konnte ich auch einen Weg sich winden sehen, da muss man wohl irgendwie hinkommen. Einmal noch vor einem Entwässerungsgraben falsch abgebogen und ein paar hundert Meter sinnlos durch den Schlamm gefahren und dann stand ich vor einer Brücke, hinter der es auf Schotter wieder den Berg hoch ging. Sehr schön. Noch mal die ganze Klappscheiße vom Rad geprukelt und dann bin ich weiter gefahren. Jedenfalls bis zur ersten Spitzkehre und dann brummte der Kopf. In der prallen Sonne, kein Schatten und steil bergauf. Erstmal Pause machen. Just in dem Augenblick erreichte mich ein Anruf der Neuen Westfälischen, welche Fragen zu meinem Blogpost bezüglich des Else-Werre-Radweges hatte. Dann rede ich doch in der prallen Sonne ein paar Minuten mit der Presse ;-)
Danach weiter den Berg rauf. Ich hatte die Hitze unterschätzt – und den fehlenden Schatten. Nach ein paar Kurbelumdrehungen ging nichts mehr und ich musste schieben. Sowas aber auch, das ist mir ja lange nicht passiert. Aber es ging einfach nicht mehr. Aber wenigstens war ich nun sicher, auf dem richtigen Weg zu sein. Oben angekommen (dachte ich) gabelte sich der Weg. Nach links zum Drachenfliegen, nach rechts Richtung Kastelir weiter. OSMand sagte, dass Kastelir nicht mehr weit ist. Allerdings gings immer weiter bergauf. Irgendwann bin ich dann unter der E751 durch und dann wurde der Weg auch flacher. Von da waren es dann auch nur drei Kilometer bis Kastelir oben auf dem Berg. Direkt gegenüber dem Kirchturm war eine kleine Bar, wo ich mich erstmal in einen Stuhl fallen ließ und eine eiskalte Cola Zero zum Abkühlen bestellt habe. Herrlich. Ich hatte zwar Wasser mit, aber da ich nicht wusste, wie weit der Weg würde und ob ich was zu trinken kaufen konnte, nur eine halbe Flasche getrunken.
Von da zum Wohnwagen geht es nur noch bergab. Trotz mäßigem Gegenwind bin ich stellenweise mit fast 50 Km/h Richtung Tar gefahren. Durch den Ort, dann die lange Zufahrt runter und nach Solaris abgebogen. Auf einigen Segmenten hatte ich sogar persönliche Bestzeiten – außer auf dem geschobenen Stück. Zum einen erstes Mal gefahren und zum anderen 45 Minuten für 1,4 Km bei 10% Steigung, das ist keine gute Zeit :-) Und dann raus aus den Klamotten. Schöne Tour! :-) Der Rest der Familie wartete schon, damit wir uns im Meer abkühlen konnten. Haben lange Spaß mit Sprüngen von der Mole ins Meer gehabt.
Und als uns der Hunger plagte, hat Alex am Stellplatz den Grill aufgebaut und einen kleinen Salat vorbereitet. Ich habe dann – wie immer – Cevapcicci und erstmalig etwas Hähnchenfleisch gegrillt. Das Hähnchenfleisch haben wir mit ein wenig Knoblaucholivenöl verfeinert. Zusätzlich hat sich Alex am Fischstand einen Tintenfisch ausnehmen lassen, der auch auf dem Grill gelandet ist. Schmeckte ziemlich wie im Restaurant. Gummiartig, aber ganz lecker. Auch hier hat etwas von dem Knoblauchöl nachgeholfen.
Tim ist danach zur Rezeption gegangen, um das WLAN zu nutzen und wir anderen drei haben am Galebstrand auf der Mauer gesessen und aufs Meer geschaut … bis wir dann müde genug fürs Bett waren. Unsere neuen Stellplatznachbarn überraschten uns in Abwesenheit mit einer Lasershow auf ihrer Parzelle und illuminierten die Unterseite der Bäume. Selten so was Nerviges gesehen. Das lief sogar die ganze Nacht durch :-( Zweimal werde ich es wohl ertragen, strahlte auch nur ganz selten in unser Schlafzimmerfenster.
30.07.2019
Der letzte ganze Tag des Urlaubs bricht an. Alex hat morgens eine Unmenge an Brötchen gekauft und damit die Bäckereifachverkäuferin sehr erstaunt. Fünfzehn von den hellen, weichen Brötchen kauft nicht so oft jemand auf einmal :-) Und danach war sie natürlich auch schon im Meer, während wir Jungs alle noch im Bett lagen. Allerdings war ich auch schon seit kurz vor acht wach. Heute wird gepackt! Nach dem letzten Frühstück unter unserem Pavillon ging es mit zusammen legen und packen los. Klamotten wieder in die Packtaschen. Dreckige Wäsche in Leinenbeutel … dabei haben wir wieder mal festgestellt, dass wir viel zu viel Zeug dabei hatten. Obwohl wir zu Hause schon ganz arg darauf geachtet haben und einiges gar nicht erst mitgenommen hatten.
Ich habe zum Beispiel nicht eine einzige Jacke benötigt. Eine Radhose, ein Radhemd und Socken, die ich nach jeder Fahrt durchgewaschen habe, zwei leichte Hemden und ein T-Shirt, eine kurze Treckinghose. Dazu zwei Unterhosen, das wars. Eine riesengroße Sporttasche komplett ungetragener Kleidung nehmen wir wieder mit zurück und können sie genau so wieder in den Kleiderschrank einsortieren. An Schuhen habe ich nur die Radschuhe und ein paar Croqs getragen. Die Treckingsandalen waren nur für Hin- und Rückfahrt. Es geht wirklich mit sehr wenig – wenn man den ganzen Tag nackt ist ;-)
Zwischendurch waren wir noch schnell an der Rezeption zum Bezahlen und haben gleich nach einem Stellplatz für nächstes Jahr gefragt. Es wurden uns in den gewünschten Bereichen ein gutes Dutzend in dem gewünschten Zeitraum nicht reservierter Parzellen auf einen Zettel geschrieben und wir sollten mal gucken. Haben wir auch gemacht. Wenngleich Nachwuchs 2.0 gar nicht amüsiert war, die ganzen Wege ablaufen zu müssen. Einige der Parzellen konnten wir uns vorstellen, die meisten schieden aber aus, weil keine Bäume drauf standen. Und die benötigt Alex für ihre Hängematte. Ich fand das dieses Jahr etwas nervig, weil dadurch sehr viel Platz verloren ging und wir alles ein bisschen gedrängt aufbauen mussten. Aber es war ja auch nur ein Ausweichplatz.
Jedenfalls war eine Parzelle sogar frei, die wir uns im Vorfeld schon ausgeguckt hatten! Hervorragend! Sofort zurück zur Rezeption und reserviert. Die Dame – übrigens die gleiche, welche auch unseren Check-In souverän zum ersten Negativerlebnis auf dem Platz machte – erklärte uns danach freudestrahlend, dass das aber nun nicht heißen würde, dass wir diesen Platz auch bekommen. Kann auch was ganz anderes sein. Häh? Die können sagen, dass er zu dem Zeitpunkt frei ist, wissen genau wann die Leute davor abreisen und die danach ankommen, können aber nicht sagen, ob wir die Tage dazwischen sicher haben? Das gleiche haben wir übrigens von allen gehört, mit denen wir über Reservierungen geredet haben. Es gibt immer den gleichen Sermon zu hören. Und fast alle mit denen wir letztes Jahr schon Kontakt hatten, standen in diesem Jahr irgendwo anders. Teilweise trotz Buchung bei Abreise, so wie wir jetzt. Das scheint Valamar echt am Arsch vorbei zu gehen. „Aber es kommen ja trotzdem alle wieder!“ wie eine slowenische Bekannte sagte!
Da wir nur noch eine Markise neben dem Pavillon abbauen mussten, gestaltete sich das dann auch alles recht fix. Und merkwürdigerweise war der Kofferraum des Yeti leerer, als noch bei der Hinfahrt. Aber wir hatten nichts vergessen. Dann noch mal ins Wasser und schick machen für den letzten Schmaus im Galeb. Wobei „schick machen“ sich auf das Überwerfen eines der Hemden und das Anziehen der einen Hose beschränkte :-) War wir immer alles sehr lecker. Danach habe wir noch ziemlich lange mit den Eltern von Bens verbliebenen Freunden auf der Mauer am Strand gesessen und erzählt. Ein slowenisches Pärchen und ein deutsch-slowenisches Pärchen. Das war wirklich ein schöner Urlaub, nur leider viel zu kurz. Ich habe diesmal wieder lange gebraucht, um überhaupt ein bisschen runter zu kommen und da war dann die zweite Woche auch schon angebrochen. Vielleicht kommt ja dieses Jahr noch mal was … ich bin gespannt!
Gegen 22 Uhr haben wir uns dann ein letztes Mal für dieses Jahr in Kroatien zum Schlafen gelegt. Alex mit Schmerztabletten, weil sie sich den großen Zeh wund gelaufen hatte und das wohl ordentlich weh tat. Hoffentlich geht das gut morgen.
31.07.2019 – Heimreise
Um 6 Uhr klingelte der Wecker das Smartphone! Um sieben Uhr wollten wir auf der Piste sein und davor noch ein letztes Mal in die Adria springen. Der Plan ist in Teilen so aufgegangen. Aufstehen war OK, ins Meer springen war super! Das Wasser warm, glatt und klar. Nur das Duschen und zurecht rücken von allen Sachen hat dann doch noch etwas länger gedauert, so dass wir erst um 7:30 Uhr vor der Schranke von Solaris standen. Wir fahren aber auch keine Rennen. Alles gut.
Nach ca. 30 Kilometern waren wir am Grenzübergang in Dragonja, an dem so gut wie nichts los war. Und auch der Rest der Fahrt durch Slowenien und Österreich verlief ohne jegliche Probleme und absolut zügig. Der Yeti zieht wie auf Schienen, der Hymer schaukelt und wippt nicht, man kann aufgrund des Tempolimits total entspannt LKW überholen und nicht ein einziges Mal gab es Stress. Das änderte sich sofort, nachdem wir die Grenze zu Deutschland passiert hatten. Keine zwei Kilometer hinter dem Übergang bei Salzburg hing schon der erste Hochbegabte aus dem Seitenfenster der Beifahrerseite und lamentierte irgendwas, weil ihm ein Überholvorgang nicht schnell genug ging. Was für ein Affe. Und so ging das weiter. Lichthupe, Vogel zeigen, man kann fast keinen LKW überholen, ohne nicht einen Raser zum Meckern zu animieren. Und „ja“, ich blinke *bevor* ich die Spur wechsle. Deutlich vorher.
Das Navi meldete einen Stau nach dem anderen, deren Ursachen wir allesamt nicht mehr zu Gesicht bekamen. Aber trotzdem haben wir um München rum für 100 Kilometer fast drei Stunden benötigt. Das machte keinen Spaß. Auf der A8 bei Günzburg war dann offensichtlich die Teststrecke der großvolumigen V8-Motoren. Die knallten da wie gesengt auf der ganz linken Spur durch die Gegend … und hielten untereinander keinen Abstand – und wahrscheinlich hatten auch nicht alle acht Zylinder. Ich möchte so, so, so gerne ein Tempolimit haben, wie in allen anderen Ländern! Es ist so viel entspannter und sicherer!
Nach zwölf Stunden haben wir dann das Tagesziel, den Autohof Ellwangen erreicht und den Caravan zwischen einen Transporter mit verrottendem Gemüse und einem holländischen Gespann gestellt. Aber wenigstens kein Kühllaster nebenan. Als wir vom Burger-King zurück kamen, war der Holländer weg, der Gammelkipper stank immer noch und neben uns bollerte ein Kühlaggregat. Dann eben noch mal umparken. Jetzt stehen wir zwischen einem Marmortransporter und irgendeinem LKW ohne Kühlung. Der Himmel sieht nach Gewitter aus und ich hoffe, ich wache morgen wieder erst auf, wenn wir die letzten auf dem Platz sind.
01.08.2019 – Heimreise
Im letzten Jahr habe ich morgens am längsten von allen geschlafen. Da standen wir wirklich völlig verlassen auf dem riesigen Parkplatz. Gut geschlafen habe ich diesmal auch, war aber trotzdem um kurz nach 6 wach. Da kann man dann auch aufstehen und die letzten Kilometer unter die Räder nehmen.
Zähneputzen, Haare richten und um 7 waren wir wieder auf der Piste. War ich gestern abend echt gar, so sah das heute morgen wesentlich besser aus. Ausruhen hat funktioniert. Wir hatten auch keinen solchen Stau wie gestern, alles lief flüssig.
Zwei Stunden später haben wir noch mal getankt und ein sehr teures Frühstück zu uns genommen – Raststelle halt – und dann nur noch zum Pinkeln gehalten. 400, 300, 200 … und dann war die Restkilometeranzeige nur noch zweistellig. Dann konnte Tim schon dem Haus von Oma zuwinken und wir fuhren in Rehme von der Autobahn ab.
2.461 Kilometer stehen nun zusätzlich auf dem Tacho. Am Urlaubsort sind wir genau 26 Kilometer mit dem Auto gefahren. Drei mal zum Plodine und zurück. Der Rest ist Hin- und Rückfahrt. Anstrengend, aber es hat sich gelohnt.
Bis zum nächsten Jahr.