England 2024 – Birmingham

11.10.2024 – Vorbereitung

Samstag bis Freitag

  • Gesamt: 2.435,69 €
  • davon:
    Hotels: 977,72 € (inkl. Frühstück)
    Essen: 683,86 €
    Benzin: 269,82 € (159,45 l/2.035 Km)
    Fähren: 240,98 €
    Parken: 61,45 €

England ist ein teures Pflaster!

Alex hat seit Tagen schon die ausgedruckte Packliste für unsere Urlaube ausliegen und hakt Dinge ab. Sie hat sich um Termine für die neuen Reisepässe gekümmert und vor einigen Wochen haben wir bereits die Fähre und das Hotel gebucht. Der große Nachwuchs ist für ein Auslandstrimester mit einem Stipendium in Birmingham, mitten in England, und in den Herbstferien wollten wir ihn besuchen. In den mehr oder weniger regelmäßig stattfindenden Videotelefonaten merkten wir schon, dass es dort nicht soooo super ist und zudem war der Student vor den Herbstferien starkt erkältet. So sehr, dass er sogar an einem Tag nachts um halb zwölf bei uns angerufen und um Rat gefragt hat. Dann muss es wirklich ernst sein. Der Besuch war also phsychisch sicher eine mehr als gute Idee.

Ein Auto im dunklen vor einem Haus. Neben der offenen Beifahrertür steht eine Frau.
Alex wartet auf die Abfahrt

An diesem Freitag hatte ich noch ein Webinar, welches ich allerdings zu Hause im Homeoffice verfolgt und dann ab Mittag die Urlaubswoche eingeläutet habe. Den Nachmittag wollte ich zum Ausruhen nutzen und chillen. Vor allen Dingen, weil ich seit dem Vortag Migräne hatte und bereits eine Sumatriptan den Weg in den Kopf gefunden hatte. Dabei ist mir auch aufgefallen, dass nur noch drei Tabletten im Blister sind. War mir für eine Woche Urlaub mit eh schon schmerzendem Kopf zu wenig, so dass ich schnell die Rezepthotline bemüht habe und danach halbstündlich in der Rezepte-App nachgesehen habe, ob das Teil schon da ist.

Als ich nach dem Webinar im Wintergarten etwas ausruhen wollte, meldete sich der Nachwuchs und läutete damit einen Nachmittag mit Basteleien ein, der weder für meinen schmerzenden Kopf noch das Ausruhen hilfreich war! Verdammte Kacke! Die Tabletten konnte ich abe wenigstens am 18:30 Uhr in der Apotheke abholen und erledigte das, nach einem Besuch bei meiner Mama. Zumindest das hat geklappt. Viel später als geplant, sind wir gegen 21 Uhr ins Bett gegangen.

12.10.2024 – Hinfahrt und Ankunft

Mein Wecker klingelte um 2:45 Uhr. Da war Alex bereits schon 20 Minuten auf den Beinen und bereitete vor. Mein Kopf war halbwegs ruhig. Schnell abgeduscht und angezogen. Die restlichen Taschen in den gestern schon weitgehend gepackte Yeti geworfen und um kurz nach drei Uhr fuhren wir vom Hof. Nicht mit dem Elektroauto, weil wir für den Nachwuchs noch etlich Dinge nachliefern sollten. So zum Beispiel einen ganzen Rucksack voll Aufbackbrötchen und Brot. Die Engländer können kein Brot backen, war der Hilferuf. Und zwei Paletten „Paulaner Spezi“ als Notration befanden sich ebenfalls im Ladeabteil des tschechischen Kfz. Ich war offensichtlich noch ziemlich klitsch im Kopf, denn auf der Autobahnauffahrt bin ich eskaliert, weil ich mich wunderte, dass wir Richtung Dortmund und nicht Richtung Osnabrück unterwegs waren. Ich hatte nur „Westen“ im Kopf, nicht dass wir ja noch deutlich weiter südlich mussten. Und das, obwohl ich mir die Strecke mehrfach angeschaut habe. Nunja, mir ging’s echt nicht gut.

Armaturenbrett eines Autos
3:25 Uhr ging es los

Wir sind allerdings gut durchgekommen. Auch wenn das Amundsen-Navi im Yeti langsam den Geist aufgibt. Das Display funktioniert nicht mehr überall und einige Meldungen waren auch etwas merkwürdig. Die beständig angesagten Sperrungen fanden gar nicht mehr statt und wir sind ohne jede Unterbrechung oder Stau durchgerauscht. Grenzkontrollen gab es nirgends und nach 45 Minuten durch die Niederlande waren wir plötzlich auch schon in Belgien. Dort haben wir getankt, weil Alex meinte es sei hier noch mal am Günstigsten. Wir sind so früh los gefahren, weil Google für die Strecke ca. sechs Stunden Fart errechnete, wir für die 12 Uhr Fähre spätestens eine Stunde vorher einchecken sollten und ich gerne etwas Puffer habe.

Angestellt und Reihe zum Warten bekommen

Den Puffer haben wir exakt gar nicht ausgenutzt. Im Gegenteil, um kurz nach 10 Uhr waren wir in Calais vor dem Check-In. Ziemlich genau sieben Stunden, nachdem wir uns auf die Reise gemacht haben. Die Abwicklung an der Fähre war extrem effizient und gut organisiert. Wir sind praktisch nur durch gefahren. Keine 10 Minuten nachdem wir am Check-In waren, parkte der Yeti schon im Bauch der P&O Ferry! Aussteigen und hoch ins Oberdeck. Dort hatten wir einen Platz mit Sicht nach vorne aus der Fähre auf’s Meer. Das Interieur ist deutlich in die Jahre gekommen, Polster teilweise aufgerissen, aber alles sauber. Die Fähre war recht leer und wahrscheinlich deshalb legten wir auch sofort ab. Wir haben einfach ein Schiff früher genommen. Perfekt.

Ab geht es in den Bauch des Schiffes

Durch das leichte Schwanken, die Vibrationen des Schiffsdiesels und die allgemein eher ölige Luft an Bord meldete sich der Kopf und mein Magen. Ich musste nicht kotzen, aber es ging mir echt schlecht! Hatte natürlich in der Nacht auch keine der 5 üblichen Tabletten eingeworfen und saß wie ein Schluck Wasser in der Kurve. Knapp zwei Stunden dauerte die Überfahrt. Ich dachte wir wären noch mitten im Kanal, als Alex meinte, ich solle mich mal umdrehen. Da waren dort auch schon die Kreidefelsen von Dover zu sehen. Wie so hektische Touristen haben wir alles fotografiert, was durch die vom Nieselregen dreckigen Scheiben der Fähre irgendwie zu erkennen war. Dann runter zum Parkdeck und den Yeti bereit zur Abfahrt gemacht.

Blick zurück

Das ging alles sehr flott über die Bühne. Kunststück, ich glaube der Bauch des Schiffes war höchstens zu einem Viertel gefüllt. Vor 26 Jahren waren wir schon einmal in England und ich konnte mich erinnern, dass ich das mit dem Linksverkehr gar nicht so schlimm fand. Kommt man von der Fähre runter, dann gibt es sowieso nicht so viele Möglichkeiten. Es schlängelt sich so durch den Hafen und irgendwann gelangt man in einer der unvermeidlichen Kreisel, wird dabei aber gut geführt. Easy Peasy. Ab dann ist es anfangs etwas Konzentration, geht aber recht fix. Den Weg bis nach Birmingham haben wir sowieso nur auf Schnellstraßen bzw. Autobahnen zurück gelegt.

Die Kreidefelsen von Dover

Wir haben bereits nach kurzer Zeit festgestellt, dass wir in noch keinem Land soviel Müll an den Straßenrändern gesehen haben. Da scheint einfach alles aus dem Fenster geworfen zu werden. Ich fand das richtig schlimm, wie da das Plastik neben der Autobahn rumlag. Auch die Menge an geplatzten LKW-Reifen, die augenscheinlich niemand wegräumt, hat mich sehr erstaunt. Alle Nase lang finden sich die schwarzen Gummis. Und havarierte Autos gibt es auf der Strecke nach Kroatien auch nicht so viele zu bestaunen. An diesem Tag haben wir in Deutschland, Holland, Belgien und Frankreich genau gar keins gesehen. In England auf der Strecke von Dover nach Birmingham mindestens vier. Kam mir schon bemerkenswert vor.

Kurze Pause hinter London

Nachdem wir um London rum waren, haben wir an einem „Welcome Break“ angehalten, eine kleine Pause eingelegt, getankt und etwas gegessen. Ich habe dann auch meine täglichen Tabletten und eine Sumatriptan eingeworfen, weil der Kopf immer noch nicht wollte und die Schmerzen immer unangenehmer wurden. Endspurt, Birmingham wir kommen. Wobei „Spurt“ auf den vierspurigen Autobahnen echt übertrieben ist. Knapp 120 km/h darf man fahren und die allermeisten halten sich auch daran. Trotzdem war es einigen Heißspornen zu langsam und die sind dann im Zick-Zack über die Bahn gerauscht und haben munter links und rechts überholt. Wir sind aber schön stoisch gefahren ruhig gefahren – auch wenn ich ab und zu mal einen LKW überholt habe.

Ziemlich genau um 15 Uhr rollten wir auf den Parkplatz am Premier-Inn Aston in Birmingham. Fünf Minuten vorher hatten wir dem Studenten getextet, dass wir nun da sind und als wir gerade die Türen öffneten, stiefelte er schon im die Ecke :-) Hatte an einem Kanal hinter dem Hotel in der Sonne bereits gewartet! War das eine Freude. Besonders bei den beiden Brüdern. Der kleine ist freudig jubelnd auf den Großen zugestürmt und dann musste sich erstmal gedrückt werden. Taschen und Brimborium aus dem Auto, Hände zum Tragen sind ja genug da, und rein ins Hotel.

Parkplatz des Premier Inn

Der Check-In wurde allein an einem Infoterminal erledigt. Es stand aber immer jemand an der Rezeption und sobald man ein wenig zögerte oder fragend auf den Bildschirm schaute, kam sofort Unterstützung. Ich fand das ganz OK. Unser Zimmer ist im 1. Stock hinten zu einem der Kanäle hin. Schick und modern eingerichtet, das Bad ausreichend groß, allerdings mit einer Badewanne, die auch als Dusche genutzt werden muss. Und die Dusche hat nur so einen Regenduschkopf, der fest montiert ist. Das mag ich nicht so. Aber jammern auf hohem Niveau. Rechts und links neben dem Doppelbett gibt es sogar extra USB-Ladebuchsen. Halleluja, wir sind im Jetzt angekommen :-) Im Zimmer sind ausreichend Steckdosen und ich habe mir vorher Adapter besorgt. Wir können also alle Gadgets bequem laden.

Unser Hotelzimmer für die nächste Woche

Haben uns erstmal ausgeruht und gechillt. Natürlich ist der Große mit hoch gekommen. Ich bin einmal unter die Dusche gestiegen und danach ging es zwar nicht richtig gut, aber etwas besser. Wir wollten natürlich unbedingt noch die Studentenbude begutachten! Sind wir auch kurz gewesen und Alex und ich meinen, dass es da noch gut zwei Monate auszuhalten ist. Anschließend wurden wir Richtung Innenstadt von Birmingham geführt. Tim meinte vorher desöfteren, die Stadt sei nicht besonders schön, aber der Weg entlang der Kanäle und auch die Parks durch welche wir kamen, fand ich ganz nett. Allerdings beteuerte unser Student auch, er hätte ja versprochen uns nur die schönen Ecken zu zeigen. Gegen 17:30 Uhr bekamen wir dann doch Hunger und haben das „Purecraft Bar & Kitchen“ als geeignet angesehen, den Mangel zu beheben. War eine angenehme Kneipe mit Restaurant. Das Essen war lecker, die Bedienung freundlich – die Preise allerdings … HolladieWaldfee! Für uns vier habe ich fast 110 Euro gezahlt. Drei nicht übermäßig große Burger mit etwas Pommes und ein Sandwich mit Pommes, dazu Getränke. Die nehmen es vom Lebendigen!

Am Kanal entlang zur Studentenbude

Nach dem Essen sind wir noch einmal mit in Tims Stube gewesen, haben uns aufgewärmt, erzählt und dann zu dritt Richtung Hotel aufgebrochen. Um 21 Uhr waren wir wieder auf unserem Zimmer. Ben hatte sich das Steamdeck von seinem Bruder geliehen und hat noch etwas gedaddelt, ich bin mit diesem Text angefangen und Alex lag im Bett und hat gelesen. Kurz, dann ist sie natürlich sofort eingeschlafen. Habe mir dann noch ein Buch auf den Kindle geladen und mich auch ins Bett gelegt. Nach ein paar Seiten wurden mir die Lieder aber auch schwer. Ben war ebenfalls schon eingeschlafen und ich habe auch die Augen zu gemacht.

13.10.2024

Wir haben lange geschlafen, jedenfalls so gut es ging. Ich finde die Matratze im Bett deutlich zu weich, das Kissen zu groß und die kleine Klimaanlage plätschert in der Nacht phasenweise vor sich hin. Und ich hatte immer noch Kopfschmerzen. Eine weitere Sumatriptan wollte ich aber nicht nehmen, mir sind die Tabletten in der Menge auch nicht geheuer. Um kurz vor 9 sollte der große Nachwuchs rüber kommen, damit wir zusammen frühstücken können. Pünktlich klopfte es an unserer Zimmertür! Da wir quasi schon fertig waren, sind wir gleich runter, um essen zu fassen.

Zum Frühstück Würstchen und Rührei

Wir hatten das „Intercontinental Breakfast“ geordert und bei zwei Erwachsenen isst Nachwuchs 2.0 kostenlos mit. Für den Großen haben wir zusätzlich noch mal ca. 10 £ bezahlt. Wie schon erwähnt, günstig ist hier gar nichts. Auf den Teller kann man sich alles packen, was man in England so erwartet. Außer Scheibenkäse, Wurst, Kochschinken, Fisch oder sonst etwas, dass man irgendwoanders erwarten würde. Dafür gibt es Würstchen, gebratenen Speck, Spiegeleier, Rührei, gebratene Pilze, gebackene Bohnen, Butter und Marmelade. Und verschiedene Müslis. Alles sehr lecker. Brötchen sucht man vergebens, „normales“ Brot auch – nur Toastbrot steht bereit. Das hatte uns Tim bereits berichtet und wir haben daher dunkles Brot mitgebracht.

Unterwegs: Birmingham University

Wir haben reichlich geschlemmt. Schmeckte alles sehr gut und es war reichlich vorhanden. Von halb 11 bis 12 haben wir nur auf dem Zimmer gechillt und uns etwas erzählt. Geplant hatten wir, gegen Mittag zum Thinktank im Birmingham Science Museum zu gehen und dort ein paar Stunden zu verbringen. Das Wetter war etwas kühler als am Vortag – Mitte Oktober halt. Tim hat nur eine etwas dickere Lederjacke mit nach England genommen, die im Rücken zudem auch noch sehr kurz war. Ich hatte mir in der letzten Woche eine neue gefütterte Regenjacke von Mayer Sports gekauft, die ich im Nachinein ein bisschen groß fand. Der Große hatte ohne Bedenkzeit nichts dagegen, dass ich ihm die vermache und er die nächsten zwei Monate eine „richtige“ Herbst-/Winterjacke hat. Saß bei ihm auch deutlich besser als mir.

Mit Liebe aufgestellte Hinweise

Der Weg zum Museum führte uns entlang der Kanäle und der Birmingham University. Grundsätzlich sieht die Stadt ganz gut aus, allerdings fällt schon auf, dass der Unterhaltungszustand teilweise erbärmlich ist. Es liegt überall Müll rum, alles überwuchert und teilweise sieht man Verfall. Ab der Birmingham University wurde das besser. Das Museum ist dann richtig schick.

Der „Railton Mobil Special“ im ThinkTank

Wir haben hier mit unserer Familie (53, 52, 21 und 11) vier interessante Stunden verbracht! Auf drei Etagen wird ein Überblick über Technik und Entwicklung (speziell mit Schwerpunkt auf Birmingham) gegeben. Für die älteren unter uns waren die Etage 1 und 2 am interessantesten, der Jüngste fand Etage drei mit den Zukunftsthemen und den Außenbereich mit physikalischen Experimenten am tollsten.

Das Personal war durchweg freundlich und hilfsbereit, die sanitären Anlagen sind gut und reichlich vorhanden und im kleinen Shop haben wir ein paar Andenken gekauft. Ein schöner Nachmittag, einen Besuch können wir bedenkenlos empfehlen.

Es gab nicht nur Mobilität im Museum, aber auch :-)

Nachdem wir den ganzen Nachmittag im und vor dem Museum verbracht haben, sind wir langsam Richtung Hotel geschlendert, um nach dem Abendessen zu schauen. Im Park vor dem Museum sprang der kleine Junge plötzlich zur Seite und kramte auf dem Boden rum. Dann kam er freudestrahlend mit einer Kugel zurück. Im Museums-Shop hatte er so eine „Hobermann Kugel“ mehrfach in der Hand. Ich wollte aber nicht das viele Geld für so wenig Plastik ausgeben. Nun hat er sie gefunden. Wir haben ein paar Minuten geschaut, ob wir ein suchendes Kind sahen und sind auch einige Schritte zurück gegangen, fanden aber niemanden. Na dann.

Experiment im Außenbereich des ThinkTank

Weiter nach dem Essen gucken! Zuerst waren wir im „Sack of Potatoes„, in dem es aber auf einen Sonntag nur eine eingeschränkte Menükarte gibt und diese leider nicht den vom Jüngsten gewünschten Burger aufwies. Also einmal die Straßenseite gewechselt und rüber ins „Costa Green„. Wie im Sack of Potatoes lief dort Fußball, Finnland gegen England. Im Costa Green allerdings auf mindestens zwei Beamerleinwänden, etlichen riesigen Fernsehern und kleineren TV, die auf den Tischen in Nischen standen. Wir konnten also auf gar keinen Fall etwas verpassen!

Innenraum des Costa Green

Wir haben eine günstigen Ort für das Abendessen gesucht. Das Costa Green lag auf dem Weg und wir sind kurzntschlossen eingekehrt. Die Speisen am Tisch haben wir über eine App bestellt, die wir erst installieren mussten. Die Auswahl der Gerichte und Getränke fand ich nervig. Die Bestellung war dann aber sehr schnell Tisch und es war geschmacklich einwandfrei.

Die Einrichtung ist bequem und übersichtlich, man kann Dart und Billard spielen und auf reichlich vorhandenen Monitoren Sport schauen. Preislich war es wie in England üblich. Die drei Burger und eine Pizza kosteten fast 70 Pfund.

Burger mit Pizza

Nach dem Essen hat uns Tim noch mit bis ins Hotel begleitet und war noch ein wenig mit oben. Ich habe versucht den Fernseher an der Wand mit dem Laptop zu verbinden, aber die Funkstrecke wollte irgendwie nicht. Zwischendurch hat sich der Große verabschiedet, weil er wieder zurück ins Studentenwohnheim wollte. Morgen muss er früh raus und studieren! Irgendwann habe ich gefunden, dass es nicht reicht, wenn der Rechner eine drahtlose Anzeige findet, dass Feature muss zusätzlich auch nachträglich installiert sein. Und dann klappt es immer noch nicht, wenn man per VPN mit der heimischen Fritzbox verbunden ist. Nachdem das aber alles erkannt war, wurde auch der Fernseher als zweite Anzeige erkannt und wir konnten Filme streamen! Sehr schön.

Kino im Hotelzimmer

Es war dann aber so spät, dass wir das nicht mehr gemacht, sondern uns in die Decken gekuschelt haben. Feierabend.

14.10.2024

Alex war gestern nachmittag schon ständig am Husten und das wurde in der Nacht nicht besser. Hat mich aber nicht so sehr gestört, wie meine verstopfte Nase und die kopfschmerzen. Habe irgendwann in der Nacht eine Paracetamol genommen, die aber irgendwie gar nichts gebracht hat. Wenigstens hatten wir für heute nichts geplant. Wir wollten nur im Hotelzimmer bleiben und vor uns hin gammeln. Stadturlaub hin oder her. Ben freute sich sowieso auf „den ganzen Tag Fernsehgucken“, Alex wollte schlafen und ich irgendwie gar nichts.

Gehweg an der Straße vor dem Hotel

Um neun Uhr sind wir runter und haben das leckere Frühstück genossen, jedenfalls so gut es mir mit dem schmerzenden Kopf und Alex mit dem trockenen Husten gelang. Zurück auf dem Zimmer gab es Hustenbonbons und ich habe den Laptop mit dem Fernseher gekoppelt, um „Agents of S.H.I.E.L.D.“ zu streamen. Das haben wir dann auch ausdauernd geschaut. Paralell habe ich diesen Text geschrieben, weil ich nicht mehr auf dem Bett liegen konnte. Nachmittags gab’s dann doch eine Sumatriptan, die ganz langsam auch wirkte. Diesmal aber ohne das irgendwie beruhigende Kribbeln in den Beinen bis hoch in den Kopf. Ich fühlte mich nur matschiger, aber dafür ohne Stechen und Brennen hinter der Schläfe. Wenigstens etwas. Glücklicherweise ging es Ben sehr gut und er findet die Serie sehr spannend!

Birmingham Library

Gegen 17 Uhr haben wir uns Richtung Studentenbude aufgemacht, Alex mit Husten und fröstelnd, um einen Platz zum Essen mit dem Großen zu finden. Der hat uns dann noch ein bisschen in Birmingham rumgeführt, wo es entgegen seiner Beteurungen doch ein paar hübsche Stellen gibt. Trotzdem es leicht nieselig war, fand ich den Spaziergang ganz angenehm. Kalt war’s nämlich nicht. Das Zwischenziel war die Bibliothek in der Innenstadt, welche einen beeindruckenden Rundblick über die Stadt bietet. Zumindest, wenn man sich denn traut das oben in die Runde zu schauen. Mir haben die Fahrstühle im Technikmuseum schon gereicht, da in der Library bis in den siebten Stock zu fahren, war schon schwierig. Und dann ist da oben auch noch so viel aus Glas!

Der Garten auf der Library

Ich bin zwar mit raus auf die Terrasse, war aber nur ganz am Rand. Alex, Tim und Ben sind einmal in die Runde und haben die Skyline genossen. Ich bin rein und habe mich an eine Wand gedrückt. Jeder so, wie er es am besten aushält. Nach unten haben die drei anderen sogar die langen, offenen Rolltreppen benutzt, während ich wieder den schön geschlossenen Fahrstuhl bemühte.

Die Innenstadt von Birmingham ist in Teilen sehr schön!

Hernach wurde geschaut, was es zu essen gibt. Ben ist seit er vor ein paar Wochen das erste Mal einen Burger gegessen hat, davon nicht mehr weg zu kriegen und so war der Vorschlag von Tim asiatisches Essen zu probieren nicht erfolgreich.

Der Cosy Club von innen

Der Cosy Club ist in der ersten Etage eines Gebäudes in einem Viertel mit Bar an Bar. Der Laden war ziemlich groß, aber nur überschaubar gefüllt. Es dauerte trotzdem einen kleinen Moment, bis wir zu einem Tisch am Fenster geführt wurden. Die Einrichtung ist übersät mit Portraits allerlei Persönlichkeiten und ein bisschen auf „gemütlich“ gemacht. Aufgrund der Größe und der Lautsärke, welche die wenigen Gäste erzeugte, kam diese Gefühl bei mir allerdings nicht auf. Die Bedienung war freundlich, hilfsbereit und alles kam zügig an den Tisch. Zuerst eine Karaffe Wasser, die offensichtlich zum Service gehörte. Die Burger von Ben und mir waren lecker, aber die Portionen – wie eigentlich alle in England bisher – eher klein. Alex hatte einen Hauch von Fisch auf dem Boden ihres Tellers und Tim einzeln abzählbare Nudeln. Allerdings wohl alles sehr schmackhaft. Preislich lagen wir für uns vier wieder um die 100 Euro. England ist ein teures Pflaster und bei aller Freundlichkeit finde ich die aufgerufenen Preise der gebotenen Leistung einfach nicht mehr angemessen. Das ist aber kein Problem des Cosy Club, sondern betrifft alle bisher besuchten Bars und Restaurants.

The River

Es war nieselig und uselig, als wir uns aus den Sitzen erhoben und dann langsam zurück zum Hotel schlenderten. Den Studenten an seiner Wohnung abgesetzt und dann die letzen 800 Meter zu unserem Bett gehen. Ich bin sofort an den Laptop gegangen und habe die Dwonloadseite für mein Amundsen-Radio im Yeti gesucht. Das hatte nämlich keine Karten für England drauf – vorher einfach nicht dran gedacht. Der Download der 9GB ging über das Hotel-WLAN halbwegs flüssig. Nur 3 1/2 Stunden waren avisiert. Parallel dazu haben wir noch zwei Folgen „Agents of S.H.I.E.L.D.“ geschaut und dann das Licht ausgemacht! Downloadbalken muss man nicht ansehen. Da ich sowieso in der Nacht wach werde, war der Plan, dann das entpacken des ZIP anzustoßen. Das hat auch funktioniert und sollte wieder Ewigkeiten dauern!

15.10.2024

Gegen 4 Uhr bin ich wach geworden und habe eine Sumatriptan genommen. Hatte keinen Bock mehr auf hin und her wälzen und Schläfe drücken. Eigentlich wollten wir so richtig früh auf die Piste gehen, weil wir einen Trip quer durch England – naja, die Hälfte – vorhatten. Aber wie es so ist, haben wir rumgedrömmelt. Ich habe die entpackten Navigationsdaten auf die SD-Karte aus dem Navi kopiert und als Tim dann tatsächlich recht früh an die Zimmertür klopfte, haben wir vor 8 Uhr gefrühstückt. Da ging es meinem Kopf langsam besser. Aber vom Hof sind wir trotzdem erst gegen halb 9 Uhr gekommen. Der Weg ging grob Richtung Westen. Ich hatte zwei Ziele ausgeguckt, die den anderen auch genehm waren. So richtig mit Bilder gucken im Vorfeld nicht, nur von oben in Google Maps reingezoomt und geschaut, was wo lag. Nach vielen schmalen Straßen mit hohen Hecken rechts und links der Fahrbahn und Kurven wie bei einer Achterbahn sind wir um Viertel nach Zehn am „Stokesay Castle“ auf den Parkplatz gerollt.

Stokesay Castle

Das „Castle“ ist eigentlich ein Gutshof mit einem sehr wehrhaften Aufbau und einem Wehrgraben rund herum. In einem kleinen Andenkenladen bezahlt man den Eintritt beim freundlichen und gut gelaunten Personal und sollte sich unbedingt überreden lassen, die kleinen elektronischen Reiseführer zu buchen. Die können die Texte auch in deutsch aufsagen. Alex und ich haben davon Gebrauch gemacht. Neben kleinen Kunstoff- und echten Schwertern gab es auch Ritterhelme für Kinder, Spirituosen und andere Kleinigkeiten zu erwerben. Der Rundgang durch den sehr schön renvierten bzw. im Originalzustand belassenen Gutshof dauerte gut 1 1/2 Stunden und ich fand ihn dank des Führers sehr interessant! Als wir gekommen sind, schien unser Auto das einzige auf dem Parkplatz zu sein. Als wir fuhren, standen sicher ein Dutzend Autos in Reihe. Völlig zu Recht, wie ich finde.

Wohnzimmer im Castle

Ben hat dann noch den Hundeblick gemacht und durfte dafür einen der kleinen Ritterhelme mit zum Auto nehmen. Mit dem sind wir dann auf die Strecke nach Aberystwyth gefahren. Ein kleiner Ort an der Westküste Großbritanniens in Wales. Noch nie was von gehört und nur ausgesucht, weil ich auf Maps den Ort „Railroadstation on the cliffs“ gesehen hatte. Und weil es die nächste Küste war, die wir erreichen konnten. Unterwegs sah Tim, der vorne den Beifahrer machte, eine Straße welche seitlich in die Hügel führte. Vorher hatte ich schon moniert, dass man augenscheinlich nirgends zu einem Aussichtspunkt geleitet wurde. Also sind wir kurzentschlossen in die schmale Gasse eingebogen und fuhren auf verschlungenen Wegen hoch in die walisischen „Berge“. Zwischen zwei Hügeln haben wir den Wagen geparkt und die beiden Jungs sind weiter hoch gekraxelt. Ich bin raus und etwas rumgelaufen. Nur Alex hatte Schüttelfrost, fror wie ein Schneider und saß eingepackt im Auto. Der ging’s seit gestern echt nicht gut.

Einfach mal von der Hauptstraße abfahren

Nach einer halben Stunde haben wir uns wieder auf den Weg an die Küste gemacht und uns über die unaussprechlichen Namen auf den Straßenschildern amüsiert. Die Tante im Navi hat sich gar nicht die Mühe gemacht, diese auszusprechen. Knapp 3 1/2 Stunden reine Autofahrt ab Birmingham benötigten wir, bis wir in Aberystwyth auf einen Parkplatz gerollt sind. Bei der Fahrt runter in die Stadt haben wir die Bahnstation oben auf den Klippen bereits gesehen und erst da realisierte ich, dass damit eine Zahnradbahn gemeint war!

Aberystwyth Train-Station

Wir sind zu Fuß zur Talstation geschlendert, aber die 27 Pfund, welche für die Fahrt nach oben aufgerufen wurden, erschienen uns dann doch etwas happig und der geschlängelte Fußweg wurde in Angriff genommen. Alex musste teilweise ein bisschen gezogen werden, weil sie echt völlig groggy war. Fast oben angekommen meinte Tim an einer Stelle, dass es dort aber ganz schön steil runter gehen würde und der kleine Bruder musste es ihm dann natürlich nachmachen und stand plötzlich am Rand der Klippe mit den Zehen schon über dem Abgrund. Als ich das gesehen habe, war es vorbei. Ich habe nur „Ben, Ben“ geschrien, hatte Schweißausbrüche, mir schossen die Tränen in die Augen und der Tag war gelaufen. Ich glaube nicht, dass sich jemand vorstellen kann, wie es ist richtig Panik zu bekommen. Auch kluge Sprüche wie „Die Lufthansa bietet ganz tolle Kurse gegen Höhenangst an!“ helfen wirklich nicht weiter. Ich habe richtig geweint, konnte nicht sprechen und bin allein hoch gegangen.

Der erste Pier in Wales.

Die anderen waren darüber nicht sonderlich erfreut und haben sich Sorgen gemacht. Aber es ist wie es ist. Nach einiger Zeit sind wir wieder runter, haben uns noch die Seebrücke – die erste, die je in Wales gebaut wurde! – angeschaut und sind zur alten Burgruine gegangen. Die Stadt ist dort an der Küste wirklich schön gelegen. Es war nicht sonderlich kalt, es regnete nicht. Nur Alex war krank und ich konnte mich nicht beruhigen. Wirklich ein schöner Ausflug! Ich hatte mich schon zu Hause auf „Fish & Chips“ an der Küste im Seewind gefreut, aber als die beiden Jungs das dann auf dem Rückweg zum Auto an einer kleinen Bude anhielten und sich jeder eine Tüte gekauft haben, war ich einfach nicht in der Stimmung. Ging nicht.

Burgruine in Aberystwyth

Bis 17:10 Uhr hatte ich ein Ticket auf dem Parkplatz gelöst und um 17 Uhr sind wir dort wieder angelangt. Recht wortlos sind wir alle eingestiegen und haben uns auf den Heimweg gemacht. Der kleine Junge hatte ein schlechtes Gewissen, weil er sich so nah an den Abgrund gestellt hatte. Das änderte aber erstmal nichts. Der Weg führte uns auf dem ersten Viertel genau auf der Strecke, die wir schon für die Hinfahrt genutzt haben. Kurvig, schmal, bergauf und bergab. Und die Engländer sind nicht zimperlich. Ich habe auf der ganzen Fahrt dreimal die Geschichte mit dem Linksverkehr nicht komplett verinnerlicht. Einmal bin ich auf der falschen Seite einer Verkehrsinsel abgebogen und zweimal in einer schmalen Straße eher rechts als links gefahren. War aber jedesmal keine kritische Situation.

Die Straße war mal gar nicht so schmal – aber wellig!

Es wurde dann recht schnell dunkel und dann wird’s auf diesen Straßen spannend. Eigentlich dachte ich, dass ich zügig unterwegs sei, aber auf der Hinfahrt haben LKW schon gedrängelt. Im dunklen überholte uns auf einer etwas längeren Geraden vor einer Kurve dann ein Mini und als ich versuchte an dem dran zu bleiben, ist das nicht gelungen. Fahren die mit Radar oder haben Nachtsichtbrillen? Verdammte Axt, das habe ich mich einfach nicht getraut. Nun sitze ich auch auf der falschen Seite für Linksverkehr, aber da ist es ja nicht dunkler!

Zwischendurch war es ein bisschen schlammiger.

In einer kleinen Ortschaft war es dann so schmal, dass ich aufgrund des Gegenverkehrs offensichtlich zu weit links war und einen Bordstein mit der linken vorderen Felge erwischt habe. Na prima, da kommt ja heute alles zusammen, was es für gute Laune braucht. Kopfschmerzen, Panik, Auto kaputt und die Frau krank. Ausgezeichnet. Es schlackerte aber nichts in der Lenkung, der Wagen fuhr weiter stoisch geradeaus, die Luft schien das Gummi nicht zu verlassen. Schien gut gegangen zu sein. Um 19 Uhr rum haben wir an einer Autobahnservicestation getankt und ich habe mir das Malheur angesehen. Konnte aber bei dem Dreck auf den Felgen nicht mal Kratzer entdecken. Man sah die Stelle, an der es Kontakt gab, aber so ungewaschen ist es nicht dramatisch. Also weiter. Eine Stunde danach sind wir in Birmingham auf den Parkplatz des Premium Inn gerollt. Tim hat sich einen Rucksack mit der zweiten von uns importierten Palette „Paulaner Spezi“ in einen Rucksack gepackt und ist zu seiner Studentenbude gegangen und wir anderen drei auf unser Zimmer.

Ben und ich waren noch alleine im Hotel essen.

Dort hat sich Alex sofort eine heiße Badewanne eingelassen und der kleine Junge hat bekundet, noch Hunger zu haben. Da ich seit dem ausufernden Frühstück auch noch nichts gegessen habe, sind wir dann runter ins Hotelrestaurant und haben beide einen Burger mit Pommes verspeist und uns noch was vom Tag erzählt. Die Burger waren sehr lecker und preislich das Günstigste, was wir an „richtigem Essen“ in England bisher gekauft hatten. Echt gut.

Als wir eine Stunde später wieder ins Zimmer kamen, lag Alex im Bett, hatte das Wasser aber noch in der Wanne gelassen und Ben hat das freudig genutzt, bevor er sich auf sein Bett gelegt hat und quasi sofort einschließ. Anstrengender und überwiegend schöner Tag.

16.10.2024

Gegen 9 Uhr ist der Große aus dem nahe gelegenen Studentenwohnheim rüber gekommen, um mit uns hier zu frühstücken. Bis auf den Montag, an dem er früh in die Uni musste, um an seinen Kursen teilzunehmen, haben wir das jeden Tag so gemacht. Das Essen kostet 11 Euro und dafür können wir soviel verputzen, wie wir wollen. Nach den ersten Tagen ist das aber zumindest bei mir auch weniger geworden. Wenn wir zu Hause sind, werden wir uns garantiert erstmal richtige Brötchen kaufen oder eine Scheibe Brot essen. Und etwas Käse! Aber das was hier angeboten wird, ist natürlich auch sehr lecker – nur … äh … anders!

Auf dem Weg ins Legoland

Groß geplant hatten wir für heute gar nichts und Alex hat angekündigt, in keinem Fall irgendwohin mitgehen zu wollen. Ihr ging es nun schon den dritten Tag in Folge richtig mies. Frösteln, schwitzen, husten und fiese Schmerzen beim Husten. Auf der Liste der anzuschauenden Objekte stand eh nur noch das Legoland in Birmingham. Da sind beide Brüder nicht abgeneigt und daher wurde es das Tagesziel. Den Weg konnte man komplett an einem der vielen Birminghämmer Kanäle entlanglaufen. Wir haben die beiden Jungs eine Viertelstunde begleitet und Alex ist dann umgekehrt, weil es zu anstrengend wurde. Da ich eh nicht so versessen auf Bauklötze bin und Alex ziemlich klapperig aussah, bin ich mit zurück gegangen. Auch wenn dies seit letztem Donnerstag der erste Tag war, an dem ich nicht in der Nacht schon Kopfschmerzen hatte. Trotzdem fühlte es sich im Schädel matschig an und so, als würde es jeden Augenblick wieder los gehen.

Halbwegs saubere Ecke in Birmingham.

Wurde aber nicht schlimmer! Wir haben nur auf dem Zimmer gelegen. Alex hustete sich die Seele aus dem Leib und ich habe hier geschrieben, Bilder sortiert und zum Schluß auch noch die Fähre für die Heimfahrt am Freitagmorgen gebucht. Am Donnerstag müssen wir das Zimmer räumen, wir wollen aber auch noch an die andere Seite von England und fahren daher erst am nächsten Tag. Tim nehmen wir mit und übernachten dann in Harwich in der Nähe des Terminals der Stena-Line. Es wird nämlich nicht Dover -> Calais, sondern Harwich -> Hoek van Holland. Die Fahrt dauert gut vier mal so lange, danach ist die Autofahrt aber kürzer. Und günstiger als die kurze Fährverbindung war es auch noch. Bin gespannt.

Das Wappentier der Aston University

Am späten Nachmittag kam eine Nachricht, dass unser Nachwuchs nun noch die Burger-King-Burger in der Studentenbude verputzt, etwas chillt und dann zu uns rüber kommen würde. Alex hatte derweil schon ein paar Klamotten in die Reisetaschen verstaut, ich habe nach dem Frühstück auf den Yeti geguckt, ob links vorne noch Luft drauf war und entdeckt, dass man mit der Klimaanlage die Temperatur im Hotelzimmer senken kann. Leider gibt es keine offensichtliche Möglichkeit, einfach die Heizung runter zu drehen. Uns kommt es allen extrem warm vor. Liegt vielleicht auch am Wetter, welches in dieser Woche wesentlich besser als erwartet und angekündigt war. Es sollte eigentlich drei Tage dauernd regnen, habe aber nur an zwei Tagen etwas genieselt. Und recht mild war’s auch noch.

Doch noch Fish & Chips für Papa

Als die Familie wieder vereint war, lagen wir noch etwas rum, haben das Hotelzimmer gebucht – das Premier Inn in Harwich war leider schon voll – und wollten dann los, etwas zu Abend zu essen. Tim hatte einen Asiaten in der Nähe ausgemacht, der sich dann aber nach einem Spaziergang dorthin als wenig einladender Uber-Eats-Lieferservice entpuppte. Wieder in die Stadt laufen wollten wir alle nicht und sind daher zurück ins Premier Inn, wo Ben und ich am Vortag schon gut gegessen hatten. Ich bestellte dort meine Fish and Chips, Alex ein Hühnchen Curry, Tim ein „Beef & Ale“-Pie und Ben den Cheese Burger, der ihm gestern schon schmeckte. Das alles als „Meal Deal“ mit einem Nachtisch. Was soll ich sagen: das war das günstigste und beste Essen im Urlaub bisher! Manchmal liegen die guten Dinge doch recht nah.

Fantastischer Nachtisch im Hotel

Anschließend waren wir noch kurz zu viert auf dem Zimmer, Tim hat einen zusätzlichen und extra von uns mitgebrachten Rollkoffer mitgenommen, damit er in zwei Monaten mehr einpacken kann und dann ist er zurück in seine Stube. Die Freundin hatte gestern angeregt, doch mal etwas früher zu telefonieren ;-) Wir haben im Bett zwei Folgen „Agents of S.H.I.E.L.D.“ geschaut (Mir scheint, ich habe Staffel 6 und 7 bisher noch gar nicht gesehen!) und dann das Licht ausgemacht. Die Nacht war anstrengend, weil Alex ständig husten musste, aber irgendwann habe ich auch die Augen zu gemacht.

17.10.2024 – letzter kompletter Tag in England

Um kurz vor 8 wurde ich von meinem Handy aus dem Halbschlaf gerissen. Eigentlich war ich schon wach und habe an dem Bericht hier geschrieben, aber die beiden anderen im Zimmer schliefen noch. Am anderen Ende war meine Tante, die uns mitteilen wollte, dass sie sich die geschickten Bilder angesehen hat und uns einen schönen Tag wünschen wollte. Vielen Dank! Mein kleiner Hinweis auf die Zeitverschiebung hat sie zum schnellen Auflegen veranlasst. Aber in einer Stunde steht sowieso der Student vor der Tür. Also habe ich mich langsam fertig gemacht. Alex war am Husten und Röcheln, mein Kopf irgendwie immer noch matschig, wenngleich ohne fieses Stechen, nur Ben schien es wirklich gut zu gehen. Irgendwann klopfte es dann an der Zimmertür und wir waren wieder zu viert. Noch ein bisschen Klamotten gepackt und dann runter zum letzten „International Breakfast“. Da wir gestern den „Meal Deal“ gemacht hatten, war das für den Studenten auch mit drin. Ich stelle mich nach dieser Woche erstmal nicht auf die Waage, aber bei den Mengen an Würstchen, gebratenem Schinken und Ei, welche ich immer verputzt habe, kann ich das Gewicht nicht gehalten haben. Allerdings freue ich mich auch schon auf etwas festere Backwaren!

Yeti beladen und dann ab auf die Piste.

Nach dem Frühstück wurden die Taschen runter ins Auto getragen und tetrismäßig verstaut, letzte Fotos vom Parkplatz und dem Hotel machen, an der Rezeption verabschieden und los ging es. Das Ziel war Harwich und Zwischenziele wollten wir unterwegs entscheiden. Ich muss übrigens wohl leider das Amundsen-Navi im Auto tauschen. Das hat im Sommerurlaub schon rumgemuckt, ab und zu wild die Bildschirme gewechselt und an einigen Stellen reagierte der Touchscreen nicht mehr. In dieser Woche ist das deutlich schlimmer geworden. Bis hin zur Unbenutzbarkeit. Da muss ich wohl tätig werden. Wir sind jedenfalls ganz gut auf die Autobahn gekommen und grob Richtung Südosten aus Birmingham raus gefahren. Alex hatte hinter Cambridge einen „Garten“ oder besser Park als Sehenswürdigkeit ausgemacht und den haben wir angesteuert. Tim saß als Navigator vorne.

Kleiner Spaziergang nach drei Stunden Auto fahren.

Nach knapp drei Stunden (sind wir so lange gefahren :-0?) waren wir schließlich in Saffron Walden, parkten auf einem großen Zentralparkplatz für die „long stay“-Gäste und gingen den kurzen Fußweg zum Bridge End Garden

Irrgarten in Saffron Walden

Der Garten ist wunderschön angelegt, mit vielen Bänken, kleinen Pavillons, einem Irrgarten aus hohen Hecken (die vielleicht ein wenig gestutzt werden müssten, damit auch ich mit meinen breiten Schultern durch gehen kann) und Brunnen- bzw Teichanlagen. Wir sind sehr entspannt hier spazieren gegangen!

Ausruhen auf dem Spielplatz

Vom Park aus konnten wir schon einen Spielplatz sehen, den Ben natürölich unbedingt ausprobieren mussten. Schön angelegt, sauber und für Kinder bis 14 Jahren. Was allerdings den Großen nicht davon abhielt, auch einige der Geräte auszuprobieren. Nach einer guten halben Stunde wanderten wir weiter Richtung des großen, weithin sichtbaren Kirchturms der St. Mary’s Church.

St. Mary’s Church in Saffron Walden

Bei einem Spaziergang durch die Stadt sahen wir schon vom Parkplatz aus den beeindruckenden Kirchturm. Als wir dort angelangten und uns die Kirche von außen ansahen, wurden wir von einem älteren Pärchen angesprochen, welche uns sehr nett einiges über die Stadt erzählten und uns einluden, das Gebäude von innen zu besichtigen. Die Größe des Innenraums und der Fenster sind für diese kleine Stadt erstaunlich. Danke für das nette Gespräch und die Tipps.

Anschließend hörten wir natürlich auf den Rat der beiden älteren Menschen und gingen langsam Richtung Burgruine. Das am Weg liegende Museum der Stadt haben wir aus Zeitgründen nicht mehr besichtigt, sondern gingen gleich weiter zur Ruine des „Walden Castle“.

Castle in Saffron Walden

Die Burgruine war leider von einem Bauzaun gegen Betreten geschützt, so dass wir nur die Außenmauern „bewundern“ konnten. Diese sahen allerdings im Vergleich zu anderen Ruinen nicht besonders spektakulär aus. Immerhin, ein Zeugnis aus alten Tagen und schön, dass es restauriert und instand gehalten wird!

Kleiner Park

Auf dem Weg zurück zum Parkplatz sind wir noch ein bisschen kreuz und quer gegangen und haben uns die kleinen Gässchen und Straßen angesehen. Ein schönes Städchen mit vielen schön angelegten und gepflegten Parks. Je kleiner und ländlicher Städte sind, desto sauberer ist es auch. Birmingham war an vielen von uns besuchten Ecken schlicht ein Drecksloch. Überall lag Müll rum. Auch die Ränder der Autobahnen sind gruselig. Wer denkt bei uns wäre es schon schlimm, der will die Rabatten in England nicht sehen. Eine Stunde und 15 Minuten saßen wir danach noch im Yeti auf Englands Straßen, bis wir kurz vor Harwich links nach Parkeston abbogen. Dort hatte ich ebenfalls am Vortag zwei Zimmer im „Tulip Hotel Harwich“ gebucht hatte. Das in der Nähe gelegene „Premier Inn“ war ausverkauft. Auf den Bildern machte das Etablissement von außen keinen guten Eindruck und auch die Gegend erschien mir wenig vertrauenerweckend. Was das wohl werden würde.

Tulip Hotel in Harwich

Schlafzimmer von Mama und Papa
Wir haben hinter dem Haus in einer etwas uneinsichtig gelegenen Parkbucht den Wagen abgestellt, nachdem uns ein großen Transparent dorthin gewiesen hat. An der mit Rezeption gekennzeichneten Tür haben wir den vorab per Mail erhaltenen Code ausprobiert und konnten eintreten. Dort wurden wir von einer netten Dame empfangen, die allerdings noch schlechter Englisch sprach als ich. Dem Akzent nach eine Italienerin. Unsere Buchung konnte sie in dem 32-Zoll-Apple-Mac nicht finden, weil ihr das Passwort augenscheinlich nicht bekannt war. Sie schnappte sich dann aber zwei Zimmerschlüssel und bat uns ihr zu folgen, sie würde uns jeweils zwei Familienzimmer zur Auswahl zeigen. Das erste fand ich ehrlich gesagt schon völlig OK, aber sie wollte noch ein zweites präsentieren. Dazu gingen wir wieder raus und in einen Hinterhof, wo dann das „Cottage 2“ stand, ein eigenes Minihaus, dessen Tür mit einem Schraubenzieher offen gehalten wurde. Den Grund bemerkte ich, als ich das Türblatt anfasste, um die Tür ganz zu öffnen. Sie war frisch gestrichen und meine Finger ziemlich weiß. Die Abdrücke werden spätere Generationen noch verwenden können :-)

Im Erdgeschoss war ein Zimmer mit zwei Einzelbetten für die Jungs – inkl. einem 55 Zoll Smart-TV an der Wand, sowie eine kleine Küche und ein kleines Bad. Über eine schmale Treppe gelangten wir in ein großes Dachgeschoss mit einem queensize Bett und einem 43 Zoll TV an der Wand. Alles frisch renoviert und sehr schick (die Größe der Fernseher wurden uns später beim Versuch Filme zu streamen angezeigt). Ein weiteres Bad versteckte sich hinter ein fast unsichtbaren Tür in der stylish holzverkleideten Wand. Mit so einer Einrichtung hatte ich überhaupt nicht gerechnet. „Ob uns das so gefällt?“ – Klar, auf jeden Fall, das nehmen wir. Die Eingangstüren und den Hinterhof konnten wir elektronisch per Zugangscode öffnen. Das Auto stand versteckt in einer Parkbucht hinter dem Haus. Hat mir wirklich gut gefallen. Einziger Kritikpunkt war das etwas weiche Bett. Gut geschlafen habe ich später aber trotzdem. Das Tulip Hotel können wir jedenfalls empfehlen!

Am Strand von Harwich

Danach wollten wir natürlich noch nicht ins Bett, sondern auch noch die Ostküste von England ansehen. Zu Fuß wollten wir die cier Kilometer bis zu den Leuchttürmen nicht gehen und parkten daher nach 5 Minuten das Auto hinter einem kleinen Deich. Man schaute von dort zwar „nur“ auf den Hafen von Harwich, aber das so schon ganz beeindruckend aus. Wir wollten eigentlich bis zum Harwich Fort, aber das schien sowieso geschlossen zu sein und daher war das „Lower Lighthouse“ der letzte besuchte Punkt. Bisschen Wind um die Nase und Meerluft schnuppern. Tim hat dann auf dem Handy nach einem Restaurant gesucht und wir sind im „The Crown Post“ gelandet. Die Bewertungen auf Google waren recht gut.

Das low lighthouse in Harwich

Als wir vor der Tür standen, wäre ich allerdings ohne Google Maps nicht rein gegangen. Es sah sehr klein und eng aus und wirkte ein bisschen wie eine reine Kneipe. Als wir allerdings dann doch fragten, wurden wir nach hinten durch geschickt und die Treppe rauf, um in einem wirklich urig gemütlichen Gastraum zu landen, in dem auch bereits andere Gäste saßen und speisten. Die sehr freundliche und hilfsbereite Dame des Hauses war ein wenig angeschlagen, gab aber ihr bestes, um uns schnell zu bedienen. Wir hatten drei Rumpsteak mit Pfeffersauce und für den Jüngsten einen Burger. Alle waren wir wunderbar zufrieden, es schmeckte wirklich gut. Ich hatte mit meinem Stück Fleisch ein wenig viele Sehnen, aber die beiden anderen Steaks waren einwandfrei. War ein schöner Abschluss unseres Englandurlaubs!

Innen ist das Crown Post echt heimelig.

Danach sind wir satt und müde zurück zum Auto und dann zum Hotel. Alex war völlig fertig, hat sich nur noch ins Bett gelegt und vor sich hin gekeucht. Ich habe die schicke Dusche genutzt und mich heiß abgebraust und dann noch ein bisschen die „Heute Show“ und „ZDF Magazin Royal“ der letzten Woche geschaut. Jedenfalls so lange, bis die beiden Jungs unten Spaß mit den Smart-TV hatten und uns den Fernseher ausschalteten. Sehr lustig, Kinder. Hatte aber auch keine Lust, das Geräte wieder anzumachen und die richtige Stelle auf Youtube zu suchen. Dann eben Feierabend. Bestimmt eine Stunde habe ich noch zugehört, wie der Große und der Kleine unten Spaß hatten und rumalberten. Die können sich trotz 10 Jahren Altersunterschied schon ganz gut leiden!

Zum letzten Mal für 2 Monate ist die Familie vereint.

18.10.2024 – Ab nach Hause

Um neun Uhr sollte die Fähre abfahren. In unserer Reservierung stand zwar nicht, dass wir eine Stunde vorher vor Ort sein sollten, aber nicht nur Alex war unruhig. Zudem hatte der Nachwuchs eine direkte Zugverbindung von Harwich nach Cambridge gefunden – die allerdings bereits um viertel vor 9 ging. Wie gut, dass der Bahnhof direkt neben dem Fähranleger ist. Wir sind also zeitig aufgestanden – Frühstück konnte man sowieso nicht buchen – haben den Wagen gepackt und uns auf den Weg gemacht. Dank des maroden Navis haben wir erst kurz wieder ein paar scharfe Worte im Auto gewechselt und eine kleine Ehrenrunde gedreht, bis wir auf dem Parkplatz vor dem von außen nicht als solchem erkennbaren Bahnhof standen. Da flossen dann bei der Verabschiedung doch ein paar Tränchen, aber lange haben wir das nicht zugelassen. Tim musste noch sein Ticket abholen und wir wollten zum Check-In. Der war wie gesagt gleich um die Ecke und es lief hier bei Stena Lines genauso fluffig, wie auf der Hinfahrt bei P&O Ferries. Allerdings mussten wir heute morgen danach noch eine gute halbe Stunde in den Warteschlangen parken, bevor wir in den Bauch der Fähre durften.

Die Fähre wartet schon, wir auch.

Die Einfahrt war dann noch etwas „spektakulärer“, weil es über eine schmale Brücke, welche die Bahnstrecke überquerte, ging. Danach war’s aber nur eine riesige Rampe durch den geöffneten Bug der Fähre in das Schiff hinein. Die Stena Brittanica war deutlich größer, als die Fähre von Calais nach Dover, aber es schienen nicht wesentlich mehr Menschen an Bord zu sein. Auf der Hinfahrt haben wir bereits gedacht, dass sich so eine Überfahrt für die Reederei bei der geringen Anzahl an Passagieren doch gar nicht lohnen kann. Bei dieser deutlich längeren Querung der Nordsee von Harwich nach Hoek van Holland kamen wir uns in der riesigen neunten Etage schon fast verloren vor. Hatte natürlich enorme Vorteile für uns! Wir konnten uns quasi überall hinsetzen, es war sehr, sehr angenehm ruhig, wir mussten nirgends anstehen und uns entspannen.

Chillig in der Sonne

Irgendwann wollte ich zum Auto und mein Laptop, Tablet und Ladegeräte holen, stehe im Fahrstuhl, drücke auf die „3“ für die Parkebene der PKW, warte und warte und stelle fest, dass ich immer noch in 9 bin. Der Fahrstuhl bewegte sich nicht. Und dann sah ich das Schild, welches mir bedeutete, dass die Parkebene aus Sicherheitsgründen während der Fahrt gesperrt ist. Meine Laune war schlagartig auf null und auch an der Info konnte man mir nur bestätigen, dass ich da wohl nicht hinkommen würde. Verdammter …

Restaurantbereich komplett leer

Glücklicherweise hatte Alex ihre Powerbank mit einem Ladekabel dabei. Und die Steckdosen an Bord hatten alle auch USB-A-Ladebuchsen. Wenigstens mussten wir also nicht auf etwas Online-Zerstreuung verzichten! Für Ben haben wir einen Internetzugang mit Streaming für 4 Euro gebucht, damit er versorgt ist. Der „normale“ Zugang ermöglichte nur Messaging und Browsernutzung. Das war für uns aber OK. Wenngleich die Konnektivität zwischendurch ziemlich eingeschränkt war und teilweise gar nichts ging. Das ging nicht nur uns so. Gegessen haben wir nur ein kleines Baguette, wir hatten alle nicht so richtig Hunger. Ansonsten viel, viel aus dem Fenster auf’s Meer geschaut. Ich habe mich gewundert, wie viel dort los war! Ein Schiff nach dem Nächsten, es war richtig Verkehr da draußen. Dann noch zwei Offshore-Windparks und ansonsten selten auch mal gar nichts.

Ruhige See … von da hinten sind wir gekommen!

Das Wetter war recht gut, fast windstill, keine Wellen und sogar ein wenig Sonne, so dass wir zwischendurch auch mal im Heck auf dem Sonnendeck waren und frische Luft schnappten. Die Fahrt war mit 6 Stunden 45 Minuten angegeben und diese Zeit wurde fast genau eingehalten. Dazu noch eine Stunde die Uhr vorstellen, so dass wir um 20 Minuten nach 17 Uhr den Yeti wieder aus dem Frachtraum kutschierten und auf der rechten Seite der Straßen Richtung Heimat rollten! Noch fast vier Stunden!

Gleich dürfen wir wieder raus :-)

Das Navi nervte gewaltig und ich hatte die Google-Navigation auf dem Handy an. Ziwschendurch hatte Alex einen Burger King bei Utrecht gefunden, an dem wir angehalten haben. Allerdings war uns allen die Schlange zum Anstehen viel zu lang, so dass wir nur die Toilette benutzten. Alle wollten nur noch nach Hause. Ein paar Baustellen und Staus haben wir bei Hengelo und Enschede umfahren und sind dann hinter Schüttdorf wieder auf die A30 fuhren. Ab da ist es kein Hexenwerk mehr und es war nur noch Kilometer abspulen. Alex wollte nur noch ins Bett, weil sie völlig schlapp war und Ben hatte sich eh schon zur Seite an die Tür gelehnt. Zwanzig Minuten vor 22 Uhr sind wir im Dörgen auf den Hof gerollt! Schnell noch die Taschen aus dem Auto geholt, die Elektrik im Haus wieder eingeschaltet, die Heizung angemacht und dann Feierabend.

Genau 12 Stunden waren wir unterwegs. Eine Stunde kommt wegen der Zeitumstellung drauf!

Ein sehr, sehr anstrengender, zumeist aber schöner Ausflug. Alle haben sich gefreut, dass wir uns gesehen und Zeit miteinander verbracht haben. Sechzig Tage muss der Große noch in der Fremde ausharren, dann kommt er Mitte Dezember wieder nach Hause. Wir freuen uns schon.