Bamlach 2006.09

Besuch der Eltern auf dem Campingplatz
"Lug ins Land" in Bamlach
(09/2006)

09.09.2006

Entfernung & Verbrauch
Volvo V40 2.0t
ziemlich zügig gefahren ;-)
  • Strecke: 1.302 km
  • Verbrauch: 156,42 Liter
  • Ø-Verbrauch: 12 l / 100 km
  • Ø-Geschwindigkeit: 118 Km/h

Gegen 18 Uhr bringen wir den kleinen Jungen zu meinen Eltern. Es ist geplant, dass er mit den beiden in den Urlaub fährt und wir nach ein paar Tagen folgen und ihn wieder mit zurück nehmen. Doch dem Gesicht nach als wir uns verabschieden, ist das alles noch nicht so sicher. "Ich will nicht mit" mit herzerweichendem Blick. Morgens um 4 Uhr ist der Kleine aber wohl putzmunter gewesen, saß als erster im Auto und hat Oma gedrängelt, sie solle endlich fertig werden ;-)

Die Fahrt war dann auch wider Erwarten sehr entspannt und ruhig. Kein Gejammer, kein Nörgeln und auf dem Campingplatz alles bestens. Wir wurden gar nicht vermisst. Kein Wunder, Oma & Opa erlauben womöglich ein bißchen mehr, als die Eltern. War bei mir und meiner Schwester damals nicht anders ;-)

14.09.2006

Um 4 Uhr schrebbelte der Radiowecker los. Der Volvo war am Abend vorher schon beladen worden. Klamotten, Sitzunterlagen, Laptop, Laufrad für Tim … und es musste noch Platz bleiben, damit wir die Sachen, die Oma & Opa im Wohnwagen transportiert haben auch wieder mit hoch nehmen konnten. Um 5.07 Uhr waren wir vollgetankt auf der Bahn. Falk.de hat als schnellste Route mit schnellem Wagen 5 Stunden und 30 Minuten ausgerechnet. Auf geht’s!

Auf der Autobahn ist unter der Woche zu so nachtschlafener Zeit nichts los und wir konnten den Wagen locker laufen lassen. Bis zu den Kasseler Bergen hat es richtig Spaß gemacht, weil keine Drängler, keine notorischen Linkssfahrer und keine Opas mit Hut und ohne Rückspiegel unterwegs waren. Nach einem leckeren Frühstück bei McDonalds in Reiskirchen, war die Bahn allerdings von den üblichen Firmenwagentreibern verseucht. Ab da war’s dann teilweise unentspannt. Aber was soll’s.

Ziemlich exakt nach der vom Routenplaner vorgegebenen Fahrtzeit trafen wir dann am Campingplatz "Lug ins Land" in Bamlach/Bad Bellingen ein. Kurz auf dem Handy angeklingelt und Oma & Opa holten uns mit Tim vom Parkplatz ab. War das ein Strahlen im Gesicht. Wir hatten ihm nicht gesagt, dass wir kommen. Da hat sich einer richtig gefreut – wir uns allerdings auch! :-)

Der Campingplatz liegt sehr ruhig und idyllisch am Hang mit Blick auf den Rheinkanal. Ringsherum sind Weinberge und der Weg vom Platz zum Ort (und somit zu unserem Zimmer) ist keine 5 Fußminuten lang.

Meine Eltern hatten am Montag schon nach einer Unterkunft Ausschau gehalten, weil die Apartments direkt auf dem Campingplatz leider alle belegt waren. Wir sind bei der "Pension Nunninger" untergekommen, die ich im Internet leider nicht finden konnte und über die ich also auch nichts wusste – unglücklich, wo ich doch so gerne im voraus alles weiß und plane.

Es bestand allerdings kein Grund zur Sorge. Unser Zimmer ist ebenerdig mit Ausgang zu einer Hinterhofterrasse inkl. kleinem Rasenstück. Der Frühstücks- und Aufenthaltsraum ist auf dem Flur direkt gegenüber und – da auf diesem Flur zur Zeit keine anderen Gäste wohnen – ganz allein unser! Fernseher gibt’s nur in dem Aufenthaltsraum, aber da Tim eh im Schlafzimmer früher schläft als wir, ist das nur praktisch. Die Wirtin ist sehr nett und hilfsbereit und Tim hat extra einen riesigen Karton mit Spielzeug bekommen – Trekker inbegriffen.

So sitzen wir also nun auf der Terrasse, es ist nicht warm, aber auch nicht kühl, trinken Apfelschorle und Dalwhinnie, lassen uns die vom Haus gestellten, auf dem eigenen Weinberg geernteten Trauben schmecken und lesen und tippen ein wenig. Urlaub weg von zu Hause ist doch immer entspannter, als daheim. Irgendwas findet man da immer. Hier ist nur ausruhen. Einziger Makel bis jetzt: ich bekomme mit der Telefonanlage und dem Thinkpad-Modem keine Verbindung zum Internet und das WLAN auf dem Campingplatz ist vom Stellplatz meiner Eltern nicht erreichbar. Muß ich mich wohl morgen mal mit dem Rechner zum Kinderspielplatz schleichen ;-)

15.09.2006

Hat sich was mit auf dem Spielplatz surfen. Das Wetter hat es sich recht kurzfristig anders überlegt und als wir heute morgen von den Arbeitsgeräuschen der Nachbarn geweckt wurden, zeigte sich der Himmel wolkenverhangen. Nach dem Zähneputzen hatten sich die Wolken dann geöffnet und es nieselte stetig. Im Aufenthaltsraum war der Frühstückstisch bereits gedeckt mit lecker Brötchen, frischem Kaffee, Honig und Marmelade. Wir hatten auf 8 Uhr bestellt … aber leider um eine Viertelstunde überzogen.

Nach dem Essen riefen meine Eltern auf dem Handy an und fragten, wann es los gehen sollte. Wir wollten einkaufen und ein wenig durch die Gegend bummeln. Gesagt getan, kurz darauf saßen wir zu fünft im S80 und fuhren durch den Regen nach Müllheim. Kurz darauf waren wir mit den Grundnahrungsmittel ausreichend versorgt und ich um ein weiteres, dickes Radhemd ausgestattet. Der ALDI-Süd hatte Radklamotten im Angebot und ich habe nur ein ordentliches Radhemd. Da es jetzt kühler wird, kann ein etwas dickeres ja nicht schaden.

Zurück an der Pension verabredeten wir uns noch zum Mittagessen. Da es immer stärker regnete, fuhren wir mit dem Auto zum Campingplatz und ich fragte an der Rezeption, ob ich das dortige WLAN nutzen dürfe, während Alex mit Tim schon mal zum Wohnwagen marschierte. Im Auto dann den Laptop angeworfen und das Netz gesucht. Die Antenne auf dem Dach des Verwaltungsgebäudes war in Sichtweite keine 60 Meter entfernt. Signalqualität lag bei 18% und ich habe um’s Verrecken keine Verbindung bekommen :-( Keine Ahnung, ob meine PCMCIA-Karte nicht wollte oder ich zu doof bin. Es war auf jeden Fall kein Connect möglich. Sehr ärgerlich.

Später am Tag versuchte ich es noch einmal mit dem Rechner unter’m Arm. Bin um’s Verwaltungsgebäude herumgeschlichen und versucht eine Verbindung zu bekommen. Leider alles erfolglos. Nach einiger Zeit sprach mich dann ein Mitglied der "Bruderschaft der schwarzen Teufel" an und erklärte mir, dass ich wohl keinen Erfolg haben würde. Er hätte es auch schon mehrfach versucht und nur bei gutem Wetter bekommt man ansatzweise eine ständig abreißende Verbindung hin. Nun gut, liegt es wenigstens nicht an mir. Aber wenn der Platz schon Werbung damit macht, dann sollte es auch funktionieren. Ist ja Weiß-Gott keine Hexerei.

Nach der Mittagspause ging’s noch mal ein bißchen durch die Gegend. Wir wollten einen kleinen Heißwasserkocher kaufen, um auf dem Zimmer etwas Kaffee zu kochen und in Auggen ist eine Filiale vom Elektronik-Ramscher "Pearl". Der Parkplatz war gerammelt voll – war wohl gerade eine besondere Alles-muß-raus Aktion. Der Laden selbst ist fast noch schlimmer als der Katalog. Da stehen ja schon die unmöglichsten Dinge drin, aber den Kram dann in Natura zu sehen, ist noch einmal eine Stufe besser. Programmpakete runter gesetzt von 49 Euro auf 49 Cent. Wie geil ist das denn … vor allen Dingen, weil den Schrott wirklich kein Mensch braucht. Wie dem auch sei, einen Tauchsieder hatten die auch nicht.

Auf dem Rückweg fuhren wir durch endlose Weinberge und Maisfelder. Etwas anderes wird hier unten offensichtlich nicht angebaut. Wein an den Südhängen und Mais auf den restlichen Flächen. Schade, dass ich weder die Trauben selbst noch Wein als Getränk übermäßig mag. Aber Alex und Mama mussten sich natürlich bei einem kleinen Stopp ein paar Reben stiebitzen – trotz Intervention der männlichen Familienmitglieder. In der Zeit war Tim damit beschäftigt, einem Maishäcksler mit offenen Mund bei der Arbeit zu zu sehen.

Die Landschaft hier ist wirklich sehr schön. Hügel an Hügel und überall schmale Straßen und kleine Wege. Auf einem der Hügel vor Bad Bellingen ist ein Golfplatz mit 2 mal 18 Löchern gelegen, durch den man einfach so hindurch fahren kann. Rechts und links der schmalen Straße liegen die Löcher und man läuft sicher Gefahr, von dem ein oder anderen quer geschlagenen Ball getroffen zu werden. Bei dem diesigen Wetter trieben sich jedoch wenige Spieler auf dem Grün herum und wir kamen ohne Beulen durch das Gelände.

Dann noch ein lecker Steak zum Abendbrot, den Jungen ins Bett gebracht (was leider nicht so ganz rund lief, weil er immer wieder aufstand) und dann ein bißchen Fernsehen … der zweite Urlaubstag ist auch schon rum.

16.09.2006

Wolkenverhangen startete der Samstag. Lange Ärmel und lange Hose habe ich aber nur bis kurz nach dem Frühstück ausgehalten – es war einfach zu warm. Am Telefon haben wir mit Tims Großeltern kurz abgesprochen, was wir an diesem Tag unternehmen wollte. Hinter Ensisheim (zwischen Mullhouse und Colmar) liegt das Ecomuseum. Ein Bauern- und Historienmuseum. Bei uns in der Gegend kennt man vielleicht das Freilichtmuseum in Detmold. So ist das dort auch … nur 5 mal so groß und richtig schick angelegt.

Nach etlichen Kilometern Fahrt über größere und viele kleinere Straßen in Frankreich sahen wir aus den Augenwinkeln einen "Jardin Du Souvenirs". Allerdings sah das nach allem aus, nur nicht nach einem Garten. Gewendet und zurück. An alten, rostigen Trekkern können die Herren der Familie einfach nicht vorbei fahren. Alte Lanz, Massey Fergusson, Allgeier, Porsche, Holder und Traktoren mit Namen, die mein Vater alle ohne Nachsehen auf dem Typenschild hersagen konnte ich aber nie nicht gehört hatte, rosteten vor sich hin. Einachsschlepper, alte Dreschmaschinen … ein Paradies zum Gucken.

Einfach so auf den Hof fahren wollten wir nicht, aber es zeigte sich bald ein stattlicher Mann in einem ähnlichen Zustand wie seine Exponate, den ich höflich fragte "Entschuldigen Sie, sprechen Sie Deutsch?" und als gelangweilte Antwort "Mein Herr, wir sind im Elsass!" erhielt. Daraufhin konnte ich ihm unser Interesse erklären und wir durften nach Herzenslust stöbern. War fast lustiger als das eigentlich Ziel des Tages :-) Schade, dass er die Trekker wirklich nur sammelt und kein Interesse an einer Restauration hatte. Die bei der Menge der Ausstellungsstücke (wenn man das bei dem Park überhaupt so nennen kann) auch eine nicht unerhebliche Menge an Euros verschlingen würde …

Danach ging’s einer groben Karte nach weiter in Richtung Ecomuseum. Die Beschilderung an der Straße deckte sich jedoch nicht mit dem von mir favorisierten Weg, aber wir hatten trotzdem kein Problem das Ausflusgziel zu finden. Auf dem Parkplatz war sogar ein wenig was los, aber voll ist anders. Und das auf einem Samstag – sehr schade, wie ich im nachhinein sagen muß. Aber womöglich schreckte viele auch die nicht zimperlichen 9,50 Euro Eintritt ab. Da Tim noch unter 4 Jahren ist und kostenlos hinein durfte, kostete uns der Spaß 38 Euro. Alle Wetter!

Dafür kann man sich in dem Dorf aber auch wirklich einen ganzen Tag aufhalten. Zig authentische und originale Bauernhäuser – teilweise etliche hundert Jahre alt – sind hier wieder aufgebaut worden und werden verschiedentlich sogar in der alten Bestimmung genutzt. Fachwerkhäuser in allen Ausprägungen, die Einrichtungen alle Original, Tierhaltung wie damals und alles nah beieinander und mit rustikalen Wegen verbunden. Das war zwar anstrengend, aber auch richtig interessant und unterhaltsam. Tim war ganz begeistert. Auch hier gab es reichlich alte Traktoren – die zwar nicht in die Zeit der entsprechenden Häuser passten, aber dennoch eine riesen Attraktion (nicht nur für Tim) waren.

Nach 3 Stunden waren aber von uns allen die Füße platt, Tim guckte schon ein wenig schläfrig und wir wanderten in Richtung Ausgang. Dort noch einmal in die Runde geguckt … und Glück gehabt. In dem Augenblick wurde die Kirmeshalle geöffnet. Karussels sind nicht so mein Ding, aber das hier war wirklich prächtig! Ein ursprünglich fest installiertes Fahrvergnügen mit Ledersofas rund um das Karussell, einem drehbaren Dach, wundervollen Figuren, die sich allesamt mechanisch auf und ab und hin und her bewegten. Im Eintritt ist eine Freifahrt für Kinder enthalten. Da durfte Tim natürlich mit fahren. Als einziges Kind und die erste Fahrt des Tages. Hat ihm sichtlich Spaß gemacht! Das Auto war dann aber doch eine willkommene Raststatt, an welcher wir etwas tranken und mitgebrachte Brote aßen.

Weiter ging’s dann über Land Richtung Colmar. Die kleine Stadt liegt nah an der Grenze zu Deutschland auf der Höhe von Breisach. Wir sind nicht über die Autobahn gefahren, sondern eine Art Bundesstraße. War landschaftlich ganz nett, aber nicht sonderlich abwechslunsgreich. Da hatten wir bei unserer letztjährigen Odyssee durch Frankreich mehr Spaß ;-)

Colmar selbst ist eigentlich für sich gesehen schon einen Tagesausflug wert. Die Innenstadt ist sehr interessant. Windschiefe Fachwerkhäuschen, enge Gassen, kleine Plätze und viele Brücken über den Fluß (oder Kanal?), welcher durch die Innenstadt führt. Wir sind nicht lange – vielleicht 1 1/2 Stunden – rum gebummelt, weil Tim zusehends müde wurde und ich selbst auch nicht mehr gehen konnte. Meine Achillessehne machte mir das erste Mal seit Jahren bewusst Probleme und ziepte beim Gehen. Keine Ahnung, was da los war. Die anderen hatten aber auch einfach keine Lust mehr, wir waren ja schon seit 9 Uhr unterwegs und inzwischen war’s halb 6!

Nach einem leckeren Abendessen mit kleinen Rindermedaillons sitzen wir hier wieder in unserem Aufenthaltsraum und gucken ein wenig die "Bundesjugendspiele auf Pro7" während nebenan der kleine Junge den Schlaf der Gerechten schläft. Da mein Dalwhinnie den ersten Abend nicht überlebt hat, habe ich mir in einem Supermarkt einen Johnnie Walker Black Label geholt. Den kannte ich noch nicht und mit 22 Euro für die 0,7 Flasche gehört er nicht gerade zu den Panschwhiskys. Tja, ist trinkbar … mehr gutes kann ich dazu allerdings denn doch nicht sagen. Scharf im Hals hinten, etwas verbrannt und keine eindeutig zu definierenden Komponenten. Kann man aber ausschenken, wenn mal Besuch da ist, dem es egal ist, was er da trinkt ;-) Auf Vorrat muß man das Zeug nicht kaufen.

Ach, habe ich eigentlich geschrieben, dass ich mich heute verliebt habe:

Vespa 125

17.09.2006

Die Pension Nunninger erwähnte ich bereits lobend? Wir bekommen hier im Aufenthaltsraum jeden Morgen um 8 Uhr ein super Frühstück serviert. Eier, Marmelade, Honig, Brötchen und Brot. Normalerweise nichts besonderes, aber wir zahlen für das Zimmer inkl. Frühstück für uns 3 nur 34 Euro! Und ich habe es wirklich so verstanden, dass das für uns alle Drei ist – wenn ich da an die Unterkünfte auf unseren Radtouren denke … das ist immer etwas teurer gewesen!

Leider verwöhnte uns das Wetter heute nicht so sehr. Es goss in Strömen. Nicht kalt, aber richtig naß. Wir haben nach dem Frühstück auf dem Zimmer rum gegammelt, gelesen und mit dem Laptop gespielt. Und ich habe geflucht, dass es kein Netz gibt. Ich konnte zwar eine Fritz! Box Fon WLAN sehen, aber die war immerhin mit einem 64bit Key gesichert. Und gesichert heißt, dass da jemand nicht möchte, dass man mitsurft. Also lässt man es – egal wie gut die Absicherung ist. Außerdem brach die Verbindung ständig ab, weil das Signal so schwach war. Und warum mein ThinkPad-Modem nicht mit dem Telefonanschluß warm wurde, weiß ich auch nicht. Ein bißchen ärgerlich war das schon.

Gegen 11 Uhr sind wir zu meinen Eltern auf den "Lug ins Land" Campingplatz gefahren und haben Kaffee getrunken und ein paar Brote gegessen. Es regnete immer noch wie aus Eimern. Nahebei liegen hier die "Balinea-Therme" – ursprünglich suchte man hier in Bad Bellingen wohl nach Öl, stieß bei den Bohrungen aber nicht auf die schwarze Flüssigkeit, sondern auf die Solequelle. Naja, und da man das eine nicht haben konnte, nutzte man pragmatischerweise das andere.

Für 21,50 Euro bekamen wir Einlass für 2 Erwachsene und ein Kind. Kinder unter 4 Jahren durften nicht herein, aber es hat uns ja niemand gefragt ;-) Die Therme ist eindeutig ein Kurbetrieb. Auf kleine Kinder ist man dort nicht eingerichtet. Kleine Spielsachen sind nicht zu finden, aber trotzdem war’s super. Das Wasser im ersten Innenbecken ist pullerwarm, ein Becken draußen ist ein wenig kühler, das andere ebenfalls mehr ein Schnellkocher, denn ein Bad.

Tim hatte das erste Mal Schwimmflügel an und war ganz begeistert, dass er nicht unterging und alleine Paddeln konnte. 3 Stunden waren wir in der Therme. Es war herrlich. Von oben kühlender Dauerregen, von unten pullerwarmes Solewasser. Ich bin viel draußen im Regen rum gelaufen, habe eiskalt geduscht oder mit Tim einen Gang durch’s eiskalte Kneippbecken gemacht. Alex hielt sich mehr im Wasser auf … Frostköttel!


Regen während der Fahrt

Aber danach war dann auch genug. Tim konnte nicht mehr und uns wurde langweilig. Man kann halt nur baden und ausruhen. Also zurück zum Campingplatz und noch ein wenig im Wohnwagen gelesen bis um 18 Uhr das Restaurant "Lug ins Land" öffnete. Angeblich das beste Haus im Ort. Wir haben einen Platz für 5 bekommen und hatten noch Glück. Knapp eine halbe Stunde später war alles voll. Für Kinder ist man allerdings auch hier nicht eingerichtet. Auf die Frage, ob es für Tim einen Kinderstuhl gäbe, wurde uns beschieden, dass die nur für kleine Kinder wären. Naja, irgendwie auch ein Lob. Aber als wir uns dann forsch trauten nach einem Kissen zu fragen, damit er etwas höher sitzen konnte, staunte ich über "Nein, greifbar nicht, da müsste ich in den Keller gehen.": Äh, dann beweg‘ Dein Hintern dorthin. Es ist doch wirklich kein ungebührlicher Wunsch – aber sehr wohl eine saufreche Antwort.

Als wir dann auch noch für meinen Geschmack ein wenig zu lange auf unser Essen warten mussten, fragte ich mich, wer das mit dem besten Haus am Platz in die Welt gesetzt hatte. Aber dann kam das Essen und ich muß sagen: alle Achtung! Riesige Portionen und wirklich lecker. Selbst der Kinderteller für Tim hätte mir im Normalfall schon gereicht. Geht schon in Ordnung mit der Bewertung – und auch der Service war dann recht nett und freundlich. Vielleicht sind die auch nur einfach nicht auf Kinder eingestellt.

Eine kleine Änderung der Urlaubspläne haben wir aufgrund des andauernden Regens heute beschlossen: wir reisen morgen schon ab. Der Wetterbericht sagt erst ab Mittwoch eine Besserung voraus und da wären wir ja sowieso schon wieder in heimischen Gefilden. Warum hier also noch einen weiteren Tag im Regen rumgammeln. Es ist eine Gegend zum spazieren gehen oder fahren, aber nicht um im Zimmer zu hocken. Und die Tage bis jetzt waren ja auch sehr schön. Das soll dann wohl erst mal reichen. Außerdem ist der Aufenthaltsraum in der Pension für jeden Abend Fernsehen gucken doch nicht soooo bequem. Alex hat sich schon Sonnenstuhlauflagen auf dem Boden ausgebreitet.

18.09.2006

Früh aufstehen – ich hatte den Wecker auf halb 8 gestellt – weil wir der Wirtin ja noch nicht gesagt hatten, dass wir abreisen werden. War aber kein Problem. Angesichts der Tatsache, dass es seit dem Vorabend fast 50 Liter je Quadratmeter Niederschlag gegeben hat, hatte sie vollstes Verständnis für unsere Entscheidung. Auf die Frage nach Karte oder Cash war erst beides möglich. Als wir dann die Karte nehmen wollten, wurde jedoch bedächtig der Kopf hin und her gewogen. Allein: wir hatten gestern nicht daran gedacht a) einen Geldautomaten zu suchen und b) Geld abzuheben ;-)

Also bin ich nach dem Frühstück noch schnell nach Bad Bellingen rein gefahren und habe nach ’nem Automaten gesucht. Der erste der mir auffiel war von der Volksbank – muß ja nicht sein. Aber die Kollegen von der Sparkasse waren nur 500 Meter entfernt, im ungleich schickeren Gebäude, mit Parkplätzen vor der Tür und mitten in der Innenstadt. Fein, fein. Geld geholt, einen Blick in den Kassenraum geworfen (irgendwie interessiert mich das immer) und noch ein wenig über die verbesserungsfähige Qualität der Werbegrafik auf dem SBT nachgedacht (das kann ich aber mal besser ;-) und dann zurück.

Wir haben dann bezahlt und uns lange von der netten Frau Nunninger verabschiedet. Es hat uns dort wirklich gut gefallen. Als klitzekleinen Verbesserungsvorschlag würde ich vielleicht zwei Sessel (können ja klappbare Gartenstühle mit langen Lehnen sein) im Aufenthaltsraum anbringen. Sonst werden zwei Filme hintereinander auf der normalen Esszimmergarnitur doch etwas unbequem. Aber das wirklich nur am Rande! Die vorhandenen Gartenmöbel haben wir ja schon genutzt … ’ne lange, klappbare Lehne wäre aber das i-Tüpfelchen gewesen.

Erste Abfahrt also von der Pension … ab zum Campingplatz, die restlichen Sachen von Tim aus dem Wohnwagen holen. Es goß immer noch in Strömen und ich bin rückwärts bis fast ins Vorzelt gefahren, damit wir möglichst wenig feuchte Sachen einpacken. Noch ’ne Tasse Kaffee und um 20 nach 10 waren wir im Auto unterwegs Richtung Heimat.

Das ging auch sehr flott voran. Die Bahn war recht frei und nur die vielen Baustellen haben wirklich genervt. Naja, und vielleicht das ein oder andere Arschloch auf der Bahn. Ich schrieb‘ bestimmt schon mal, dass ich mich an Geschwindigkeitsbegrenzungen und Mindestabstände halte? Die meisten tun dies nicht und glauben wahrscheinlich auch, dass entsprechendes Handeln in den Genfer Konventionen verboten wird. In diesem Fall die unnötigen Leiden (des Langsamfahrens). Krieg scheint es für einige allemal zu sein, mit dem Auto eine Autobahn zu befahren.

Einen kleinen Stau hatten wir kurz vor Kassel. Ansonsten keine unplanmäßigen Stopps. Zwei Pausen gönnten wir uns. Tim musste mal raus, der Volvo brauchte neue Energie und irgendwann wollten wir auch mal was essen. Die mitgenommenen Brötchen waren zwar OK, aber so ’ne Currywurst gefällt mir meist ganz gut. Den anderen beiden auch. Allerdings ist 11 Euro 80 für zwei Portionen sicher auch irgendwo verboten. Herrje, zwei Würstchen mit Pommes, kein ganzes Spanferkel mit einer Furche Kartoffeln.

Nach 5 Stunden und 45 Minuten reiner Fahrtzeit rollten wir dann wieder hier auf den Hof. Ist noch alles da und ich kann auch wieder ins Internet :-) Ich denke mal über UMTS nach …

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