Weserradweg – Bad Oeynhausen bis Hannoversch Münden – 2014

Eckdaten

Fahrrad Andreas:

Fahrrad Tim:


Die Tour:

  • Samstag – 09.08.2014:
    Bad Oeynhausen – Bodenwerder
    Abfahrt: 9:10 Uhr
    Ankunft: 16:53 Uhr
    Strecke: 81,5 Km
    Schnitt: 15,0 Km/h
    maximal: 33,9 Km/h
    Höhenmeter: 265
    Fahrtzeit: 5 Stunden 26 Minuten
  • Sonntag – 10.08.2014:
    Bodenwerder – Bad Karlshafen
    Abfahrt: 8:20 Uhr
    Ankunft: 15:50 Uhr
    Strecke: 69,5 Km
    Schnitt: 14,0 Km/h
    maximal: 31,6 Km/h
    Höhenmeter: 232
    Fahrtzeit: 4 Stunden 41 Minuten
  • Montag – 11.08.2014:
    Bad Karlshafen – Hannoversch Münden
    Abfahrt: 9:18 Uhr
    Ankunft: 14:30 Uhr
    Strecke: 45,4 Km
    Schnitt: 14,1 Km/h
    maximal: 34,8 Km/h
    Höhenmeter: 101
    Fahrtzeit: 3 Stunden 13 Minuten

09.08.2014

Ich bin diese Tour vor 8 Jahren schonmal mit zwei Freunden gefahren und hatte sie zum einen als landschaftlich besonders schön in Erinnerung, zum anderen gibt es in Bad Karlshafen eine ganz vorzügliche Thermen-Sauna-Landschaft. Und weil wir – wie schonmal geschrieben – in diesen Sommerferien keinen „großen“ Urlaub machen, bin ich mit Tim auf die Fahrradreise gegangen. Der war zwar zuerst von der Sache gar nicht angetan, hat sich aber mit näherrücken des Termins immer mehr mit dem Gedanken angefreundet und freute sich am Samstagmorgen auch sichtlich, dass es nun los ging.

Tim fährt Fahrrad
Tim fährt Fahrrad
Die Räder hatten wir gleichmäßig bepackt, jeder mit seinen Klamotten. Ich hatte zusätzlich alle Getränke, das Werkzeug und die Elektronik an Bord, so dass es gewichtsmäßig auch mit den Kraftverhältnissen im Antrieb zusammen passte. Nach inem ordentlichen Frühstück haben wir uns auf den Weg gemacht. Das Wetter war klasse und Tim ist sehr ordentlichmitgefahren. Ich hatte am Vortag noch schnell eine Radkarte gekauft, weil meine Bikeline-Karte des Weserradweg verliehen ist, noch nicht zurück gegeben wurde und ich nicht weiß, wer sie hat. Nun hatte ich ein Exemplar von Kompass auf der Lenkertasche. Gefiel mir soweit ganz gut, auch wenn die Kilometerangaben zwischen einzelnen Wegpunkten fehlten. Klappte aber auch so.

In Vlotho/Uffeln haben wir einen alten Bekannten von mir beim Joggen getroffen. Sachen gibt’s :-) Danach ging es recht fix weiter über Veltheim, wo noch die Reste des „Umsonst und Draußen“-Festivals zu sehen waren, nach Rinteln. Kurz vorher hatte leichter Niesel eingesetzt, den wir in Rinteln unter einem Vordach eines Geschäftes bei einer Laugenstange als zweites Frühstück abwarteten. Dauerte aber nicht lange und wir waren schon wieder unterwegs.

Schiff auf der Weser
Schiff auf der Weser
Irgendwo kurz vor Fischbeck hörte ich es hinter mir plötzlich scheppern und im gleichen Augenblick den kleinen Jungen auch schon bitterlich weinen. Ist ein einer 90°-Kurve nach außen auf den Kurvenrand geraten, weggerutscht und hingefallen. Knie aufgeschürft, Ellenbogen angeschrammt und die Handflächen etwas wund. Aber sonst alles in Ordnung. Am Rad war nur die Lampe etwas verbogen, weil der Lenker umgeschlagen ist. Alles gut. Einmal drücken und dann sind wir gleich wieder auf’s Rad. Ist besser, wenn man gar nicht groß drüber nachdenkt und einfach weiter macht.

In Hameln haben wir die erste richtige Rast gemacht, etwas getrunken und von Burger King gab’s einen Chicken-Burger und einen Doppel-Whopper. Nach einer halben Stunde waren wir aber bereits wieder im Sattel. Ich kannte die ganze Strecke von inzwischen zwei Touren und habe Tim während der Fahrt immer erzählt, was ich wann wo gemacht habe und wo wir gerade sind. Haben ganz schön viel geredet während der Fahrt. Und mich hat wirklich gefreut, dass der Nachwuchs so schön mitgefahren ist. Bisher waren Radtouren nie so seine Sache, aber trotz dem Sturz – der ihm sichtlich noch weh tat – war er gut gelaunt und auf gar keinen Fall langsam unterwegs.

Treidler bei Hajen
Treidler bei Hajen
Als Tagesziel war mindestens Bodenwerder angepeilt. Als ich in 2009 mal nach Clausthal-Zellerfeld gefahren bin, habe ich in dem Ort Mittagspause gemacht und bin dann noch etwas über 50 Kilometer weiter gefahren. Aber alleine habe ich auch ganz anders rein getreten und bin nirgendwo angehalten. Zu zweit und dann noch bei der ersten Tour sollen 81 Kilometer wohl genug sein. Und auch Tim drängte auf ein Ende der Fahrt. War ja auch schon fortgeschrittener Nachmittag. Auf dem „normalen“ Weserradweg konnten wir allerdings nicht in die Stadt gelangen. Feuerwehr, Polizei und sogar Bundeswehr hatten das Weserufer abgesperrt. Was denn hier los? Dann eben Bundesstraße.

Als wir zur Weserbrücke gelangten, war auch diese mit dicken Bauzäunen gesperrt – allerdings war reichlich Fußvolk unterwegs. Es schien ein Fest in der Stadt zu sein. Haben uns an den Zäunen vorbei gedrängelt und sind in die Stadt gerollt. An der Tourist-Info dann die Ernüchterung: in Bodenwerder ist Lichterfest mit Illumination der Weser und Höhenfeuerwerk. Da muss man um 16:30 Uhr nicht erwarten, noch Zimmer zu bekommen. Ich habe einige Pensionen abtelefoniert und überall Absagen bekommen. So ein Mist! Uns wurde von Umstehenden geraten, doch in den nächsten Ort zu fahren. Ja sicher. Ein Wirt hatte erwähnt, dass er ein Zimmer bis 17 Uhr reserviert hätte und er es dann vergeben würde. Nun, das habe ich den Umstehenden natürlich nicht gesagt, sondern bin mit Tim einfach dorthin gefahren. Und nachdem ich dem Wirt 10 Minuten hinter her gelaufen bin, hat er mir auch die Zimmerschlüssel gegeben :-)

Münchhausenstatue in Bodenwerder
Münchhausenstatue in Bodenwerder
Da haben wir womöglich das letzte in Bodenwerder verfügbare Zimmer bekommen. Was ein Glück! Auch noch mit Blick auf die Weser und das Spektakel vor’m Haus. Die Leute saßen bereits mit Picknickdecken und Klappstühlen am Weserufer, die Promenade war dicht an dicht mit Fress- und Trinkbuden vollgestellt und es begann lauter zu werden. Ungefähr so wie Innenstadtfete mit Parklichtern zusammen. Da kriegen wir auf unserem Ausflug ja richtig was geboten. Haben uns dann ausgehfertig gemacht und sind runter zum Essen. Direkt vor dem Gasthof konnten wir im eigenen Restaurant auf der Terrasse zur Weser hin essen. Es war übrigens dasselbe Restaurant, in welchem ich in 2009 wirklich schlechte Spaghetti bekommen habe. Aber das Essen war an diesem Abend ohne Frage deutlich besser. Tim hatte Chicken-Nuggets und ich ein Schnitzel mit Pfifferlingen. Sehr gut! Dann noch etwas durch die Menschenmenge treiben lassen, die Innenstadt von Bodenwerder anschauen und dann wollte Tim bis zum Feuerwerk um 22 Uhr auf dem Zimmer ausruhen. Sehr gern!

Nachdem wir – genauer Tim – auf Pro7 „Himmel und Hölle“ geguckt haben, ging’s draußen auch schon los. Sind sofort runter und haben eine echt tolle Lasershow mit Feuerwerk, ein kleines Feuerwerk und ein richtig großes und langes Höhenfeuerwerk zu sehen bekommen. Klasse Aufenthalt und die richtige Entscheidung für den Übernachtungsort. Danach sind wir dann erschöpft ins Bett gefallen und haben noch lange den Leuten zugehört, die so langsam das Fest ausklingen ließen.

Lasershow mit Feuerwerk
Lasershow mit Feuerwerk

10.08.2014

Nicht ganz so früh wie geplant sind wir aufgestanden. Um halb 8 waren wir unten im Frühstücksraum, wo mich Zigarettenqualm sofort irritierte. Da saß doch tatsächlich jemand im Gastraum an der Theke und rauchte. Sehr ungwöhnlich, ist das in Niedersachsen noch erlaubt? Das Frühstück war OK. Alles da was man wollte, lediglich der Mann eines Pärchens, welches kurz nach uns in den Frühstücksraum kam, nervte mich. Erst meckerte er seine Frau wegen alles und jedem an und dann erzählte er mir – sehr freundlich allerdings – die Geschichte seiner Wanderung und bat mich, ihm doch auf meinem Handy den Weg zu seinem Tagesziel raus zu suchen. Nunja, ich habe morgens ja gerne meine Ruhe.

Um 20 nach 8 saßen wir wieder im Sattel und hatten heute knapp 70 Kilometer vor uns. Die Radwanderkarte von Kompass wies die Etappe „Beverungen bis Bodenwerder“ aus. Wir fahren ja entgegen der eigentlichen Richtung. Und weil wir am Abend in die Sauna wollen, ist eben nicht Beverungen das Ziel, sondern Bad Karlshafen – dafür müssen 11 Kilometer mehr zurück gelegt werden. Tim war heute noch besser drauf als gestern und sagte, er merke von dem Sturz nur sein Knie noch etwas. Das tat wohl durchgängig weh, aber nicht so doll. Und äußerlich konnte man auch gar nichts sehen, außer einem blauen Fleck. Alles gut war die Aussage. Nach nicht allzu kurzer Zeit kamen wir an Polle vorbei. Da waren wir mit Tim und der ganzen Sippe schon mal mit dem Fahrrad, als er zwei Jahre alt war. Damals habe ich ihn aber noch im Anhänger gezogen.

Polle
Polle
Ich hatte für den heutigen Tag einen Plan B im Rucksack, weil der Wetterbericht üble Gewitter und Regen vorhergesagt hatte. Es war auch zunächst nicht so richtig warm, aber das änderte sich ziemlich fix. In Holzminden haben wir uns unserer Westen entledigt und eine kleine Pause gemacht. Da wir keinen Bäcker gefunden haben, gab es zur Stärkung eben ein Eis. Hat sich niemand beschwert :-) Dann wieder auf’s Rad und weiter. Recht fix erreichten wir das Kloster Corvey, welches seit letztem Jahr Weltkulturerbe ist. Darauf wurden wir auch mehrfach durch auf den Weserradweg gemalte Hinweistexte hingewiesen. Sind einmal rum gefahren, haben ein paar Fotos gemacht und dann wollte Tim weiter. Höxter ist direkt hinter dem Kloster und das war das nächste Ziel. An eine Weiterfahrt per Bahn dachten wir kein Stück mehr. Die Sonne brannte geradezu herunter.

Nach Höxter rein wollte der kleine Junge dann aber nicht. Weiter, weiter. Inzwischen war er es, der mich antrieb. Frechdachs! An einem kleinen Imbiss mit netten Sitzgelegenheiten direkt an der Weser haben wir dann aber doch angehalten und eine Currywurst mit Pommes gegessen. Langsam wurden wir aber doch ein bisschen unruhig, da sich der Himmel ein wenig bewölkte und der Wetterbericht auch nicht mehr für allzu lange Zeit Sonne prophezeite. Schnell noch mal den Abort aufgesucht und dann in den Sattel. Nach ein paar hundert Metern grüßte ich – wie jedesmal wenn uns jemand entgegenkam – einen Radler, der mit Kind und Frau unterwegs war. Der Junge fuhr vorbei und als letztes die Mutter, welche mich mit „Hallo Andreas!“ ansprach. Was? Da kamen uns doch glatt unsere Brautführer entgegen und ich hatte ihn auf seinem Elektromountainbike gar nicht erkannt :-o

auf freier Strecke
auf freier Strecke
Habe Tim, der schon ein bisschen vor gefahren war, zurück gerufen und wir haben uns ein halbes Stündchen unterhalten. Die drei hatten sich in Wehrden ein Zimmer genommen und waren nun auf einem kleinen Ausflug nach Höxter. Sachen gibt’s! Ein bisschen hatte ich aber Hummeln im Hintern, weil es echt so aussah, als würde es gleich regnen. Haben uns dann verabschiedet und sind weiter. Als wir Wehrden passierten grinste Tim, das war ja nur ein Katzensprung und gar nicht mit unserer Tour zu vergleichen. Von Höxter nach Wehrden ist es genauso weit, wie von Wehrden nach Beverungen und da waren wir dann auch ruck-zuck. Laut Karte ist hier die Tagesetappe zu Ende bzw. startet hier. Aber wir wollten ja noch saunieren. Als nächstes passierten wir das außer Betrieb genommene Atomkraftwerk Würgassen, bevor wir in Bad Karlshafen einrollten.

Und was war das? Die Straßen mit Autos zugeparkt, viele Menschen auf den Straßen. Schon wieder ein Stadtfest! Hoffentlich nicht wieder so eine Herzklopfenaktion mit dem Zimmer! Ich hatte ja absichtlich nicht vorher gebucht, weil ich nicht wusste, wieweit ich mit Nachwuchs 1.0 an jedem Tag kommen würde. Als wir über die Weserbrücke radelten, bin ich einfach geradeaus in die Innenstadt gefahren. Und an der nächsten Ecke wehte schon eine große Fahren „ADFC Bett & Bike“ … die Pension Fuhrhop sieht doch gut aus. „Zimmer frei“ hing auch aus und nach 10 Minuten waren wir in einem gemütlichen, großen Zimmer, welches genauso teuer war, wie die vorherige Übernachtung. Hervorragend. In dem Augenblick, in dem wir das Fenster weit öffneten, begann es draußen zu regnen. Wieder mal Glück gehabt!

Pension Fuhrhop
Pension Fuhrhop
Tatsächlich war in Bad Karlshafen Marktschreiertag und wir beschlossen, vor dem Saunabesuch noch einmal über den Markt zu schlendern. Seit 10 Jahren mache ich ja nun im Jahr mindestens eine größere Tour und *nie* habe ich einen Regenschirm dabei. Außder diesmal. Zwei kleine Knirpse waren in den recht leeren Packtaschen und leisteten uns heute gute Dienste. Auf dem Markt haben wir jeder ein Spanferkelbrötchen gegessen und sind dann zur Wesertherme gegangen. Bademantel und Saunatuch kann man dort bequem ausleihen. Um halb 6 haben wir eine 5-Stunden-Karte gekauft. Auch wenn das Bad nur bis 22 Uhr geöffnet hat, war das günstiger, als eine Stunde Aufschlag auf die 4-Stunden-Karte zu zahlen. Sagte die Dame an der Kasse. Ich habe nicht nachgerechnet und ihr einfach geglaubt. Ich will jetzt ausspannen! Klamotten im Spind verstaut, Bademantel über und kurz darauf saßen wir schon in der Bootsauna auf der Weser und schauten über den Fluß während wir ordentlich schwitzten.

Zwischendurch gab’s noch eine kleine Pizza im Restaurant und ansonsten haben wir verschiedene Saunen ausprobiert, bei Nieselregen draußen im Strandkorb gesessen, in den warmen Solebecken gebadet und es uns gut gehen lassen. Um 2 Minuten vor Toresschluss haben wir die Therme verlassen und sind zur Pension zurück. Dort war außer ins Bett fallen mit uns nicht mehr viel los!

11.08.2014

Letzter Tag der Tour. Heute liegt nur noch eine ganz kleine Strecke bis Hannoversch Münden vor uns. Knapp über 40 Kilometer, Tim hatte ganz schön Oberwasser! Das reißen wir doch mit links runter. Aber zuerst frühstücken. Das war in der Pension Fuhrhop ganz ausgezeichnet. Ein aufgeräumter, freundlichen Raum, in welchem schon etliche Gäste den Brötchen und Zutaten zusprachen. An jedem Tisch stand ein kleines Schild mit dem Namen der Gäste. Da wird sich echt viel Mühe gegeben, damit man sich wohl fühlt. Dicke Empfehlung.

Gierseilfähre
Gierseilfähre in Wahmbeck
Von Bad Karlshafen aus, verläuft der Radweg nun offensichtlich anders also vor 9 Jahren. Sind wir damals noch linksseitig die Weser hinauf gefahren, blieben wir in diesem Jahr auf der rechten Seite und fuhren auf dem Radweg neben der Bundesstraße. Der ist breit, glatt und nu rganz leicht hügelig. Wir kamen gut voran. In Wahmbeck haben wir damals die Grenze von Niedersachsen nach Hessen mit der Gierseilfähre überquert. In diesem Jahr haben wir uns die Fähre nur angesehen und nicht benutzt. Das Wetter war super, warm und leichter Wind. Letzterer kam leider ziemlich oft von vorne und nervte nicht nur Tim gehörig.

In Gieselwerder habe ich Tim das schöne Rathaus gezeigt, welches von einer Schutzmauer umgeben in einem Minipark liegt. Das ist wirklich ziemlich heimelig und schön! Und dann waren wir auch schon am Kloster Bursfelde. Tim hat wirklich Tempo gemacht, weil er schnell nach Hannoversch Münden wollte. Er hatte inzwischen ein bisschen Sehnsucht nach seinem Bruder und am Zielort würden wir nicht noch einmal übernachten, sondern mit der Bahn nach Hause fahren. Trotzdem haben wir uns das Kloster noch angeschaut und eine kleine Rast gemacht. Zwischen Bursfelde und Hannoversch Münden geht es noch mal ein bisschen bergauf und -ab. Besonders die Abfahrten haben Spaß gemacht :-)

Hügelig - rauf und runter
Hügelig – rauf und runter
Und dann kam der letzte Aufstieg hoch nach Gimte. Ich hatte Tim dort einen prima Ausblick auf ein Naturschutzgebiet verprochen, aber der vor Jahren schon gammelige Rastplatz nebst Aussichtsplattform präsentierte sich nunmehr eher wie eine Müllkippe und die Plattform gab es nicht mehr. Wir mussten es bei der Lektüre der großen Hinweistafel belassen. Durch Gimte folgt man einer Bundesstraße, was ein uns entgegenkommendes Pärchen veranlasste uns zu stoppen und zu fragen, ob sie denn noch auf dem richtigen Weg seien. Waren sie. Auch eine ältere Dame erkundigte sich bei uns, wie lange der Weg noch so unansehnlich verlaufen würde und ist nach erfolgter Auskunft wieder umgedreht. Die letzten Kilometer vor Hannoversch Münden sind echt keine Augenweide.

Schlußendlich kamen wir aber doch beim Weserursprung an! Schnell durch die Altstadt, über die Fußgängerbrücke geschoben und schon standen wir am Weserstein! Nach dem obligatorischen „Beweisfoto“ sind wir sofort ins Zentrum gefahren, weil die Mägen knurrten. Im Küsterhaus gab es Schnitzel und Tim fand seine Soße „himmlisch“. Hätte nach der Dose fragen sollen ;-) Ich hatte auf dem Handy schon die Bahnzeiten studiert und wusste, dass immer um 9 nach der vollen Stunde ein Zug Richtung Heimat geht. Weil wir so schnell gegessen haben und Tim nun echt nach Hause wollte, haben wir die richtig in die Pedale getreten und waren um kurz nach 16 Uhr am Bahnhof. Ticket gekauft, der Zug kam pünktlich und – zack – war die Fahrradtour auch schon vorbei.

Zweimal mussten wir umsteigen. Einmal in Göttingen und einmal in Hannover. Beides klappte reibungslos – sieht man mal von einigen Menschen ab, denen Höflichkeit ein wenig abgeht. In den Radabteilen sind diesmal allerdings alle Passagiere von den Klappsitzen aufgestanden, als wir mit unseren Rädern ins Abteil kamen. Das hatten wir auch schon anders erlebt. Verspätungen gab es auf unserer Strecke nicht und daher rollten wir um 19:15 Uhr in Bad Oeynhausen in den Bahnhof. Eine schöne Tour, bei der ich mich am meisten darüber gefreut habe, dass Tim offensichtlich Spaß an der Sache hatte. Er hat schon angekündigt, sowas nochmal machen zu wollen!

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