Achillessehnenriss / Achillessehnenruptur

Auf dieser Seite habe ich in 2003 den Heilungsverlauf meiner Achillessehnenruptur beschrieben. Leider war das nicht das Ende der Geschichte.

Ein paar Infos vorweg:


Der Achillessehnenriss in 2003

Ich hasse Krankenhäuser!

Nein, natürlich nicht die Bauten an sich, sondern das Drumherum. Und das schon als Besucher. Ich entschuldige mich also gleich anfangs – auch wenn das ein schleimiger und anbiedernder Stil ist – bei all denen, die je im Krankenhaus lagen (oder liegen werden) und die ich zu selten und/oder zu kurz oder sogar gar nicht besucht habe. Es geschah nicht aus mangelnder Zuneigung oder Gleichgültigkeit, sondern aus purer Panik! Ich werde einfach kirre in diesen Heilanstalten.

Um Potenzen schlimmer ist es jedoch, wenn ich selbst dort liege! Glücklicherweise kann ich mich an meinen letzten aktiven Aufenthalt dort nicht erinnern, da er bereits 26 Jahre zurück liegt. Damals zog ich mir als kleiner Steppke eine Gehirnerschütterung zu, welche einen einwöchigen Krankenhausaufenthalt nach sich zog.

Und jetzt, warum schreibe ich das? Nun, weil ich in 2003 erneut in so einem hippokratischen Heiltempel einzog :-( Diesmal überschätze ich offensichtlich die Haltbarkeit meines Körpers und riß mir die linke meiner beiden bis dato einwandfrei arbeitenden Achillessehnen durch. Einem hellen Knall folgte mein Aufschrei und anschließend der Fall zu Boden.

Zeitstrahl:

19.02.200320.02.200322.02.200328.02.200303.03.200305.03.200307.03.200311.03.200313.03.200314.03.200317.03.200319.03.20032.03.200325.03.200326.03.200301.04.200302.04.200307.04.200308.04.200313.04.200316.04.200320.04.200326.04.200330.04.200312.05.200330.05.200317.06.200320.06.200317.07.200320.05.200415.04.2006

  • 19.02.2003 (1. Tag vor der OP)
    Abriß der linken Achillessehne während des Badmintontrainings. Zwei Stunden intensiv gespielt. Beim langsamen Rumspielen zum Warmhalten knallte es plötzlich bei einem ganz normalen Schritt nach vorne. Zunächste dachte ich noch, daß evtl. nur ein Gelenk verknackst sei, denn der Knöchel wurde nicht dick wie z.B. bei einem Bänderriß. Allerdings war auch an ein festes Auftreten nicht zu denken. Also ab in die Chirurgische Ambulanz. Dort war die Diagnose dann recht schnell gestellt. Ich konnte mir noch aussuchen, ob ich die nächste Nacht schon auf der Station oder zu Hause verbringen wollte. Ich wählte mein eigenes Bett und bekam eine provisorische Gipsschiene verpaßt.
  • 20.02.2003 (OP Termin)
    Achillessehnennaht modifiziert nach Bunnel
    Um 7.00 Uhr morgens stand ich im Krankenhaus auf der Matte. In der Ambulanz wurde ich nochmal fix untersucht und bekam dann mein Bett zugewiesen. Jedoch war noch kein Zimmer frei und so lag ich bis kurz vor 11.00 Uhr auf dem Flur in der Station I. Als um 11.00 Uhr endlich ein Zimmer frei wurde und ich einen schicken Fensterplatz in einem 3er Zimmer bekam, mußte ich mich auch schon umziehen und den OP-Kittel anlegen – es ging los.
    Ich wurde noch schnell vom Arzt über die Operationsrisiken aufgeklärt, dann sagte mir der Anästhesist was in der Narkose alles schief gehen könnte und … dann war ich plötzlich auch schon wieder im Aufwachraum. Inzwischen war es wohl so um 13.00 Uhr rum und ich war ganz schön dösig. Mein Bein lag in einem Spitzfußgips in einem Kunststoffblock hochgelegt. Vom Rest des Tages weiß ich ehrlich gesagt nicht mehr so viel, weil ich ständig weggenickert bin :-)
  • 22.02.2003 (2. Tag nach OP)
    Die blöde Bettpfanne mußte ich glücklicherweise nicht benutzen und die Plastikflasche hielt auch nur zwei Mal her. Ansonsten ließ ich mich mit dem Rollstuhl auf Toilette bringen – ist wohl für alle Beteiligten angenehmer gewesen ;-) Und außerdem wurde mir heute auch der Drainageschlauch entfernt. Ich hatte noch nie etwas davon gehört und war eigentlich recht froh, daß der Sehnenabriß und die OP so schmerzlos vonstatten gingen. Nur der Arzt hätte mir vor dem Rausreißen des Drain-Schlauches schon sagen können, daß das nicht so toll ist :-( Scheiße, ich hatte ein paar Tränen in den Augen *g* Aber ab jetzt kann ich mit meinen Unterarmgehhilfen (das sind "Krücken"!) allein durch die Gegend laufen. Naja, soweit das geht, es schmerzt schon, wenn das Blut nach unten ins Bein schießt.
  • 28.02.2003 (8. Tag nach OP)

    Eigentlich dachte ich, daß mir morgen die Fäden gezogen werden würden und ich die Orthese bekomme. Aber der Chefarzt meinte, daß der Fuß noch zu geschwollen sei um die Fäden raus zu nehmen. Am Montag wird nochmal nachgesehen. Naja, wenigstens bekam ich einen neuen Verband um die Gipsschiene.
  • 03.03.2003 (11. Tag nach OP)
    Nochmal die Narbe angucken, verheilt soweit ganz gut, aber die Fäden bleiben noch drin. Der Arzt teilt mir mit, daß Mittwoch Heimreise angesagt ist. Yeehaaa!
  • 05.03.2003 (13. Tag nach OP)
    Endlich kommt die schwere Gipsschiene ab und ich bekomme gegen 10.00 Uhr eine leichtere Kunststoffschiene angepaßt. Damit kann ich mit den Krücken ja schon fast richtig schnell rennen. Ich muß das Bein jedoch immer hochheben und kann nicht damit auftreten. Egal, ab nach Hause! Als ich zurück auf die Station komme, ist mein Bett schon nicht mehr an seinem Platz. Schnell die Tasche geschnappt und abholen lassen!
  • 07.03.2003 (15. Tag nach OP)
    Orthese - Aircast Pneumatic Walker
    Ab jetzt wird ambulant weiter gemacht. Mein Doktor entfernt die Fäden und ich bin die Gipsschiene los. Stattdessen bekomme ich eine Kunststofforthese (Aircast – Pneumatic Walker) angelegt. Das ist ein Schuh bis fast ans Knie (Bild siehe oben). Über 4 Ventile kann man Luftpolster im Schuh aufpumpen um so eine optimale Paßform zu erreichen. Darin ist das Bein festgestellt und es sind Korkplättchen unter dem Hacken um den Fuß in Spitzstellung zu halten. Ca. alle zwei Wochen wird der Hacken etwas absenkt, bis der Fuß endlich wieder in 90° Stellung steht. Zur Zeit sind’s allerdings noch ungefähr 110°. Gehen muß ich damit noch heftig üben. Ist ungewohnt, aber mit den Krücken und dem Schuh bin ich schon etwas mobiler. Autofahren etc. geht ja sowieso nicht. Arbeitsunfähigkeitsbescheinigung bekomme ich bis voraussichtlich 04.04. – schrecklich. Aber ich kann tatsächlich nicht großartig rumrennen und irgendwas tragen. Gott-sei-Dank hat Alex diese Woche Urlaub und kann mich ein wenig rumkutschieren – Danke!
  • 11.03.2003 (19. Tag nach OP)

    Kontrolle beim Arzt. Die Narbe ist gut verheilt und braucht ab jetzt kein Pflaster mehr. Das Anlegen der Orthese klappt alleine schon recht gut. Zum An- und Ausziehen und zum "Lüften" ;-) des Fußes. Auch waschen geht problemlos. Zuerst hatte ich ein paar Berührungsängste, weil ich dachte, eine falsche Bewegung zu machen und die Sehne reißt wieder ab, aber mit der Zeit wird man mutiger ;-) Laut Arzt darf ich ruhig anfangen, daß linke Bein zu belasten – natürlich nur in der Orthese! Mir wird Hoffnung gemacht, daß ich in 5 Wochen vielleicht schon wieder laufen kann. Hoffen wir das Beste!
  • 13.03.2003 (21. Tag nach OP)

    Der Frühling kommt und ich sitz‘ hier rum :-( Aaaaber im Internet rumgestöbert und auf etlichen Seiten gelesen, daß als Vorbeugung des Muskelabbaus Fahrradfahren bzw. Ergometer empfohlen wird wenn man eine Orthese hat. Da ich nicht ganz unerfahren bin, was Radfahren angeht, denke ich mir, daß in dem Schuh eigentlich nichts passieren kann. Also Reifendruck erhöht und ab auf das Scott-Bike. Ein paar Runden auf dem Hof klappen überraschend gut! Links habe ich jedoch so gut wie keine Kraft. Einmal weil die Wade nur noch halb so dick ist wie die Rechte und der Oberschenkel auch schon sichtbar schmaler ist, zum Anderen, weil ich mich wahrscheinlich auch noch nicht traue ordentlich zu belasten.
    Alex hat auch Lust ein wenig frische Luft zu schnuppern und so sind wir bald unterwegs. Ich bin begeistert, wie bequem das Fahren mit der Orthese ist. Nur umkippen darf ich nicht ;-) 31 km/h auf gerader Strecke … Ich belaste aber fast ausschließlich das rechte Bein. Wenn ich links auch treten will, muß ich richtig bewußt daran denken. Da ist doch schon ziemlich viel Reflex beim Entlasten im Kopf …
  • 14.03.2003 (22. Tag nach OP)

    Man merkt schon, daß da im Bein was nicht in Ordnung ist … Je nachdem wie ich die Orthese anlege wird das Bein ziemlich schnell warm und "puckert". Dann ist an etwas festeres Auftreten nicht zu denken. Auch ist der Fuß noch recht stark geschwollen. Fühlt sich ein bißchen an, wie ein Schwamm. Das Bein selbst ist aber in Ordnung. Die Narbe heilt gut, nur Gefühl habe ich in der Gegend direkt um die Stiche noch nicht. Fühlt sich an, als wenn man über Holz streicht. Ich wasche das Bein regelmäßig und streiche die Narbe mit Olivenöl ein. Nächste Woche muß ich eigentlich nicht zum Arzt, ich will ihn aber fragen, ob ich den Absatz schon eine Stufe niedriger stellen kann. Wären dann ja immerhin schon 4 Wochen nach der OP …
  • 17.03.2003 (25. Tag nach OP)
    Der Fuß ist ziemlich aufgeschwemmt, wenn man den ganzen Tag darauf rumhumpelt. Daher habe ich gestern mal ein bißchen kürzer getreten und das Bein lange hoch gelegt. Siehe da, der Fuß schwillt schön ab! Nachts lege ich mir jetzt auch eine Auflage von einer Gartensitzbank unter das Bein … sind ungefähr 10 cm Höhe und ich bilde mir ein, daß der Fuß dadurch morgens dünner ist.

    Da ich ziemlich ungeduldig bin ;-) wollte ich heute morgen zum Doc gehen, um zu fragen, ob ich nicht schon eine der Korkeinlagen unter dem Hacken entfernen könnte. Aber was soll der schon sagen? *g* Also habe ich auf dem Sofa einfach mal ein Teil rausgenommen und den Fuß ganz vorsichtig wieder in die Orthese gestellt. Völlig schmerzfrei! Kein Problem. Nach jetzt knapp 2 Stunden ziept es ein bißchen, aber das hat es auch getan, als ich die Orthese ganz neu dran hatte. Schmerzen habe ich jedenfalls keine!
    Nachmittags dann wieder knapp 45 Minuten Fahrrad gefahren, nur ebene Strecken, kein Wind. Sehr angenehm.
  • 19.03.2003 (27. Tag nach OP)
    Gestern und heute bin ich (obwohl es heute schon wieder bitterkalt war!) wieder ein bißchen Rad gefahren. Zum Krankenhaus um Unterlagen hin zu bringen und wieder ab zu holen. Dabei habe ich mit meinem Arzt geredet, welcher ganz zufrieden war, wie ich mit den Krücken rumhumpele. Sind ja jetzt auch schon immerhin 4 Wochen seit dem Abriß. Da Autofahren wohl wirklich noch flach fällt (zumindest wenn man keinen Automatikwagen hat), habe ich probeweise mal den Roller aus der Ecke geholt. Die PX 125 sprang trotz 5 monatiger Standzeit beim 3. Kick an. Naja, und da man mit der Hand schaltet, kuppelt, bremst und Gas gibt, ist das Fahren damit gar kein Problem :-) Wenigstens ein bißchen mobil!
  • 23.03.2003 (31. Tag nach OP)

    Hm, seit 2 Tagen ist mein linker Knöchel außen wieder recht geschwollen. Ich glaube, ich "trete" mal etwas kürzer und lege das Bein nur noch hoch. Die Narbe an sich verheilt ganz gut. Schmerzen habe ich keine. Ich habe heute morgen eine weitere Einlage entfernt und bin jetzt bei 3 dieser Korkplatten unter dem Hacken. Das ist die Höhe, die vom Hersteller des Schuhs als Maximalhöhe angegeben wird. Ich konnte den Fuß allein in die Position bringen, ohne nachzuhelfen (also nur durch Muskelkraft – das hört sich doof an, hat mich aber doch ziemlich gefreut ;-)
    Die zwei Wochen von Arzttermin zu Arzttermin scheinen mir etwas lang. Ich schreibe mir mal ein paar Fragen auf, die ich dem Arzt stellen will. Die BfA hat sich auch gemeldet und den Eingang meinens Antrag auf Reha bestätigt. Mal gucken, was das wird. Ansonsten ist es ganz gut, ein bißchen Zeit zu haben. Da kann ich wenigstens für die Klausuren lernen …
  • 25.03.2003 (33. Tag nach OP)
    Heute wieder beim Doc gewesen. Es ist nur noch ein ganz kleiner blauer Fleck rechts unter dem Knöchel zu sehen und der Fuß ist im Bereich um die Narbe noch recht dick. Das ist aber laut Arzt genauso normal wie der ziemlich harte Bereich um die Narbe selbst. Ich belaste den Fuß durchaus schon ein bißchen und sporadisch stehe ich sicher auch voll drauf. Schmerzen habe ich dabei keine. Fahrradfahren ist OK sagt der Arzt! Arbeitsunfähigkeit wurde verlängert bis zum 13.04. … hmm, wird womöglich ganz schön knapp mit dem Osterurlaub.

    Ich soll den Fuß leicht bewegen, wenn ich die Orthese nicht angelegt habe, um ein bißchen Gelenkigkeit wieder zu bekommen. Wenn ich auf dem Sofa oder am PC sitze, nehme ich die Orthese sowieso immer ab und lege den Fuß entweder auf die Lehne vom Sofa oder auf die Schreibtischplatte (nur gut, daß der so groß ist ;-) Sobald ich den Fuß ’ne Stunde hochgelegt habe, ist er wieder schön abgeschwollen – nur noch der dicke Knöchel bleibt.

  • 26.03.2003 (34. Tag nach OP)

    Nach einer Mail eines Leidensgenossen bin ich auf die glorreiche Idee gekommen, unter meinen rechten Fuß auch einen Absatz zu legen. Kork hatte ich ja aus dem linken Schuh bereits über. Kurz das Teppichmesser gezückt und ein bißchen rumgeschnippelt – et voilá: Ich kann mit fast gerader Hüfte stehen – nachdem ich auf der linken Seite auf 2 Korkplatten reduziert habe! Gehen sieht sogar ohne Krücken fast flüssig aus. Eine *deutliche* Verbesserung :-) Es fühlt sich auch besser an im "kaputten" Bein. Ich belaste jetzt das linke Bein auch viel mehr, aber auch gerader und kontrollierter. Das macht mir auch keine Angst mehr, seit ich gehört habe, das anderen Leuten sofort nach Anlegen der Orthese die Krücken weggenommen wurde – und die nur eine(!) Korkscheibe im Schuh haben. (Danke für die Meldung nochmal!)
  • 01.04.2003 (40. Tag nach OP)
    Das Rumlaufen mit der Orthese geht sehr gut. Inzwischen haben sich noch einige andere Leidensgenossen gemeldet, die allesamt eine operative Therapie bekommen haben. Allerdings haben nicht alle die Orthese, sondern es werden offensichtlich auch noch Gehgipse eingesetzt.

    Nach ein paar Stunden auf den Beinen merke ich die etwas einseitige Belastung doch ganz schön. Die Hacken schmerzen und in der Hüfte ziept es ein wenig. Theoretisch könnte ich auf eine Korkscheibe reduzieren, denn ich kann den Fuß schon alleine etwas höher ziehen. Beweglich ist der Fuß jedoch nicht wirklich :-( Auch kann ich mit dem Fußballen noch nicht abstützen. Fühlt sich an wie Gummi ;-) Die Sehne ist zwar "dran" aber entweder traue ich mich noch nicht, oder es fehlt schlicht die Kraft in der Wade. Immerhin macht es keine Probleme den Fuß barfuß auf den Boden zu setzen und mich ganz leicht abzustützen. Ostern will ich den blöden Schuh los sein!

    Und sonst? Eine Runde mit dem Rad gedreht, war aber zu kalt, heute abend soll’s regnen. Nach der Tour habe ich dann Ostern vorgezogen! Das erste Mal seit dem 19.02. so gegen 7.15 Uhr (seit 42 Tagen also!) habe ich mich in die Dusche *gestellt* und geduscht … Herrlich! Ich glaube, daß kann man sich als "Unversehrter" gar nicht vorstellen, wie schön das war :-) Nicht mehr auf dem Boden sitzen und den Fuß raushalten … Der Fuß war danach ziemlich rot *g* aber das wird sicher besser werden.

  • 02.04.2003 (41. Tag nach OP)
    So, jetzt liege ich "in der Zeit"! Habe heute morgen auf eine Einlage reduziert. Kein Problem gewesen. Mal schauen, wie’s so läuft und was der Doc nächste Woche sagt.
  • 07.04.2003 (46. Tag nach OP)
    Heute morgen habe ich die letzte Einlage aus der Orthese genommen. Laufe jetzt also auf 90° und bin damit ganz zufrieden. Ich kann den Fußballen aufsetzen und den Fuß ein wenig nach oben drücken (Zehenstand). Jedoch habe ich da noch so gut wie keine Kraft – traue mich aber auch nicht, richtig hochzudrücken. Hoffentlich bin ich die nervige Orthese bald los … wenigstens nachts!

    Angeregt vom strahlenden Sonnenschein (und weil ich am PC sowieso die Aircast Schiene ablege), habe ich mal gewagt ein paar Schritte ohne Orthese zu gehen. Und siehe da – super! Ganz langsam und vorsichtig die Treppe runter ins Wohnzimmer und zurück. Zwar kein bißchen Kraft in der Wade, aber es sah schon fast aus wie Gehen!
    Mal schauen, ob der Doc morgen auch so denkt ;-)

  • 08.04.2003 (47. Tag nach OP)
    Heute morgen beim Doktor gewesen. Ich habe ihm "meine" Therapie beschrieben und er war soweit zufrieden. Belastung über den Fußballen bis zur Schmerzgrenze, nachts bleibt die Orthese ab (soll ich aber für ca. 2 Wochen noch benutzen, wenn ich länger belaste) und ich kann in der Wohnung kurze Strecken auch barfuß bzw. in normalen Schuhen laufen. Nur halt keine abrupten Belastungen. Die Thrombose-Spritzen kann ich auch weglassen!
    Ein paar Dehnübungen wurden mir noch gezeigt und nächsten Montag geht’s dann erstmals wieder ins Büro! Ich habe meine Schuhe durchprobiert, welche wohl am besten sitzen und werde mir gleich noch ein paar Turnschuhe kaufen. Laufen klappt soweit ganz gut und ich habe auch schonmal probeweise die Kupplung beim Auto getreten. Mit dem Hacken versteht sich … vorne fehlt die Kraft. Das läßt sich gut an! Achja, und die Sonne scheint auch noch :-)
  • 13.04.2003 (52. Tag nach OP)

    Montag geht’s wieder ins Büro. Ich habe mir neue Turnschuhe gekauft, mußte aber feststellen, daß meine alten ausgelatschten Nikes sich doch besser anfühlen. Wenn ich nachts ohne die Orthese schlafe, ist die Sehne morgens erstmal wieder zusammengezogen und es ziept ein bißchen, bis ich den Fuß auf 90° beugen kann. Abends scheint’s dann allerdings sogar etwas über 90° zu klappen. Ich lege den Fuß wieder so oft wie möglich hoch, weil er doch ganz schön anschwillt, wenn man die ganze Zeit darauf herumläuft.

    Abrollen über die Fußspitze klappt ansatzweise, allerdings noch fast ohne Kraft im Fußballen – wenigstens spüre ich die Sehne hinten schon! Autofahren ist soweit auch kein Problem mehr. Kuppel‘ ich halt mit dem Hacken. Es zeichnet sich aber ab, daß es bald auch "normal" gehen wird. Bin ganz zuversichtlich, was unseren Osterurlaub angeht ;-)

  • 16.04.2003 (55. Tag nach OP)
    Schmerzen habe ich immer noch keine … zumindest nicht in der Sehne oder der Narbe. Es fühlt sich allerdings ganz schön doof an, wenn ich Schuhe trage, weil der linke Fuß im Gelenk immer noch fürchterich anschwillt, sobald ich belaste und/oder den Fuß nicht hoch lagere :-( Ich weiß nicht, ob das in dem Maße "normal" ist und bin leicht verunsichert. Blöd, daß mein Arzt im Urlaub ist :-(

    Der Fuß an sich ist halbwegs beweglich und das Laufen selbst wird in Birkenstocks immer runder. Langsam geht mir das Gehinke auf die Nerven. Vor allen Dingen, wenn man an jeder Ecke hört, daß die heilung nach 8 Wochen abgeschlossen sein sollte :-( Sieht bei mir wohl nicht so aus … bin wie immer wahrscheinlich nur zu ungeduldig.

  • 20.04.2003 (59. Tag nach OP)
    Laufen geht langsam aber stetig immer besser ;-) Das hat natürlich zur Folge, daß ich das auch mache und daher ist abends meistens Schicht im Schacht. Dann ist der Fuß heiß und puckert. Ich kann nach ein bißchen "warmwerden" den Fuß jedoch schon über 90° nach vorne biegen und bis ca. 15 Kg Druck mit dem Fußballen ausüben (mit der Waage gemessen!).

    Das Humpeln sieht schon nicht mehr ganz so krank aus, ich passe aber immer noch nur in meine ausgelatschten Turnschuhe. Die neuen oder gar normale Lederschuhe drücken mir zu stark. Zu Hause tun meine neuen Birkenstocks prima Dienste (ziehe ich auch im Büro an). Zum Thema Büro: auch wenn euch zu Hause die Decke auf den Kopf fällt – wenn der Arzt sagt "zu Hause bleiben" dann hat das meist einen Grund. Ich habe auch gesagt, ich möchte wieder arbeiten und das war im nachhinein ziemlich bescheuert, weil es einfach viel zu anstrengend war. Eine weitere Woche Ruhe hätte mir sicher sehr viel besser getan.

    Ich werde jetzt langsam versuchen, mit dem kaputten Fuß mehr aufzutreten – zumindest bis es weh tut und das hat es bisher noch nie. Schöne Ostern ;-)

  • 26.04.2003 (65. Tag nach OP)
    Ich bin jetzt 65 Tage nach OP und habe immer noch keine Krankengymnastik gehabt. Mein Orthopäde ist ab nächsten Mittwoch aus dem Urlaub zurück und dann werde ich ihn mal löchern.

    Allerdings kann ich inzwischen den Fuß deutlich über 90° nach vorne dehnen und laut Waage ca. 25 Kg belasten. Beim Gehen humpel ich natürlich noch ein wenig, aber ich habe von vornherein darauf geachtet, über die Fußspitze abzurollen und nicht den Fuß schräg zu stellen. Gar nicht erst daran gewöhnen! Ein bißchen hochdrücken mit der Ferse geht beim Gehen auch schon.

    Die Sehen ist im Bereich der Narbe noch recht hart, im Vergleich zu vor zwei Wochen aber etwas elastischer. Mal sehen, was so kommt!
  • 30.04.2003 (69. Tag nach OP)
    Habe meinen nächsten Arzttermin ein wenig vorgezogen und habe – oh Wunder – tatsächlich ohne Nachfrage spontan 6 x Krankengymnastik verschrieben bekommen! Ich bin dann gleich nach "nebenan" gegangen und habe mir die 6 Termine geben lassen. Glücklicherweise war sogar gleich einer frei, so daß ich jetzt auch meine erste halbe Stunde hinter mir habe.

    Zunächst wurde die Sehne im Bereich der Narbe massiert und beweglich macht. Das fühlte sich durchaus angenehm an. Dabei wurde immer wieder auch Druck auf den Fußballen ausgeübt, um die Sehne zu dehnen. Danach hat mir der Krankengymnast noch ein paar Dehnübungen gezeigt. Das was man so vom Warmmachen beim Training halt kennt und auch noch erklärt, wie ich den Zehenstand versuchen soll. Danach wurde der Gang kontrolliert, wobei ich mir da doch schon eine eckige Bewegung angewöhnt habe :-( Habe ich selbst schon gemerkt gehabt. Werde wohl noch bewußter "normal" gehen müssen und richtig abrollen. Sehr guter Tag heute! :-)

  • 12.05.2003 (81. Tag nach OP)

    4 KG-Termine liegen nun hinter mir. Eigentlich ist es schon so, daß nach jedem Termin das Laufen etwas leichter fällt. Auch schwillt der Fuß selbst bei längerer Belastung nicht mehr so fies an. Aber er wird halt noch immer dick und bei Beugung nach vorne, fühlt es sich so an, als wenn hinten in der Ferse ein "Klumpen" ist. Kein Wunder, ist ja auch einer ;-)

    Nach oben ziehen bereitet fast keine Probleme mehr und ein Unterschied zum rechten Bein ist minimal. Nach vorne in Spitzfußstellung geht allerdings deutlich schlechter als am gesunden Fuß. Ist allerdings auch nicht wirklich schlimm, wenn man nicht gerade Primaballerina ist.

    Nerviger ist, daß die Haut im Bereich der Narbe an der Sehne festklebt und beim nach vorne beugen alles zusammenschiebt. Das tut nicht weh, fühlt sich aber mindestens ungewohnt an. Mal schauen, ob das nerviger oder gewohnter wird. Noch mal schnibbeln habe ich eigentlich keinen Bock drauf …

  • 30.05.2003 (99. Tag nach OP)
    Vor ca. einer Woche habe ich mir eine "AchilloTrain" Bandage von Bauerfeind besorgt. Mit dem Arzt habe ich darüber gar nicht gesprochen, ich habe wegen der Kosten direkt meine Krankenkasse angerufen, die die Bandage auch netterweise zu den gültigen konditionen teilfinanziert hat. Und was soll ich sagen: Das Teil ist klasse! Die Bandage gibt es in verschiedenen Größen und es empfiehlt sich, morgens loszuziehen um das Teil anzuprobieren, da dann der Fuß noch ncht geschwollen ist. Hinten drücken zwei Gelpads auf den Bereich um die Sehne und stabilisieren diese. Unter dem Hacken ist noch mal ein 6 mm Gelabsatz (den es für den rechten Fuß dazu gibt). Damit ausgerüstet, ist beim Gehen eine verbesserte Muskeldurchblutung und Drainage gewährleistet.

    Nach den ersten Schritten war ich begeistert, wie gut sich das anfühlt. Man kann sofort besser abrollen und belasten. Beim Fahrradfahren unterstützt die Bandage das Gelenk und führt die Sehne. Sehr schön! Nur den ganzen Tag sollte man nicht damit herumlaufen. Der Rest des Beines wird sonst u.U. ziemlich dick.

    Inzwischen lege ich mein Bein auch tagsüber nicht mehr hoch, gehe in normalen Turnschuhen zur Arbeit und auch normale Lederschuhe machen für ein paar Stunden keine Probleme mehr. Beim Gehen zieht’s hinten noch ein wenig, aber ich humpele nicht mehr. Die volle Kraft ist noch nicht wieder da, aber ein paar ganz kurze Laufschritte waren schon möglich. In den nächsten Tagen versuche ich mal ein paar Meter zu joggen. Auf dem Fahrrad bin ich jedenfalls bereits wieder so schnell wie vorher. Zumindest auf Asphalt, unebene Feldweg oder Schotter rütteln noch zu stark am Fuß. Das tut dann sogar mir weh ;-)

    Das Einzige was mich noch ein bißchen stört/mir Sorgen macht ist, daß der Fuß je nach Belastung(sdauer) immer noch ordentlich anschwillt.

  • 17.06.2003 (117. Tag nach OP)
    Der Heilungsverlauf ist langsam ;-) Trotzdem würde ich sagen, daß "Alltagstauglichkeit" inzwischen gegeben ist. Beim Treppensteigen belaste ich den linken Fuß nur noch auf dem Fußballen, ohne daß der Hacken "durchsackt". Gehen sieht (hoffentlich ;-) flüssig aus und leichte Laufschritte sind auch möglich. Die Schwellung des Fußes tritt nur noch auf, wenn ich *richtig* lange rumstehe (Musik machen auf einer Party z.B.), ansonsten ist nur der Bereich direkt um die Narbe noch geschwollen und die Sehne ist ungefähr noch doppelt so dick, wie auf der gesunden Seite.

    An das Laufen mit Turnschuhen kann man sich gewöhnen. Deutlich bequemer als die harten Lederschuhe. Aber auch damit ist ein einbeiniger Zehenstand noch nicht möglich. Ich bekomme den Hacken auf einem Bein stehend noch nicht angehoben. Wenn ich mit beiden Beinen in den Zehenstand gehe und den gesunden Fuß hochhebe, kann ich jedoch die Position halten. Es wird also was, hoffe ich.

  • 20.06.2003 (120. Tag nach OP)
    4 Monate sind nun seit dem Abriß der linken Achillessehne vergangen.
    Was klappt schon wieder? Fahrradfahren, auf jeden Fall. Schneller als vorher, nur mit dem Gelände ist es noch nicht so toll. Normales Gehen ist auch kein Problem. Einbeiniger Zehenstand? Naja, ich bekomme inzwischen den linken Hacken vom Boden hoch, aber zum komplett hochdrücken des Körpergewichtes fehlt noch Kraft in der Wade.

    Unfreiwillig bin ich heute auch die ersten paar 100 Meter gelaufen. Ich war mit dem Rad unterwegs, als mir plötzlich das Ventil aus dem Schlauch gerissen ist. Naja, und mit dem Plattfuß hinten war nicht mehr gut fahren. Also zurück schieben – und da mir der stramme Marsch zu langweilig war, habe ich angefangen ein wenig zu traben. Das ging schon ganz gut, aber ich humpel dabei noch ein wenig. Ich muß allerdings dazu sagen, daß ich noch nie gerne und schon gar nicht lang gelaufen bin. Nichtsdestotrotz, schönes Gefühl *g*

  • 17.07.2003 (147. Tag nach OP)

    5 Monate seit dem unsäglichen Abriß. Es wäre nicht korrekt, wenn ich behaupten würde, nichts mehr davon zu merken, aber die Verletzung behindert mich nun auch nicht mehr wirklich. Gestern bin ich das erste Mal ohne die AchilloTrain Bandage Fahrrad gefahren. 34° und "Berg- und Talfahrt" gemacht, also schon ein bißchen angestrengt. Nach knapp 5 Kilometern merkte ich ein leichtes Ziehen in der Sehne. Das ging aber schnell vorbei und danach war schön gleichmäßiges Kurbeln angesagt. Berge sind mir inszwischen egal und es darf auf mal ein unebener Feldweg oder aus dem Sattel steigen und im Stehen fahren sein.

    Der Fuß schwillt inzwischen nicht mehr an, aber die Sehne ist links immer noch mehr als doppelt so dick, wie auf der rechten Seite. Nächsten Monat habe ich einen Kontrolltermin beim Arzt, mal sehen was mir der sagt (ich weiß es ja eh schon … ;-). Wenn ich wollte, könnte ich sicher bereits Joggen – macht mir aber keinen Spaß und ich plane nicht, damit anzufangen. Dann lieber in einem Monat wieder locker mit Badminton anfangen. Die anfangs gehegten Zweifel, ob ich das jemals wieder machen werde, sind verflogen und ich freue mich schon ein bißchen. Wären dann sechs Monate nach dem Abriß und das ist ziemlich genau die Zeit, die mir im Krankenhaus an dem besagten Abend genannt wurde.

  • 20.05.2004 (1 Mio. Tage nach OP ;-)
    1 ¼ Jahr sind vergangen, seit dem unglücklichen "Plopp". Ich habe im normalen Leben keine Einschränkungen, außer dass ich den linken Fuß nicht so weit überstrecken kann, wie den gesunden Rechten. Kraft ist trotz Sport und Bewegung in der linken Wade ebenfalls noch nicht so viel wie auf der rechten Seite, aber der einbeinige Zehenstand funktioniert. Ich komme auch au eigener Kraft auf die linken Zehen … allerdings werde ich keine Ballerina ;-)

    Zwischenzeitlich hatte ich eine "Hautirritation" auf der Narbe. Ich war im Wald mit dem Mountainbike und bin von der Pedale angerutscht, welche mir dann prompt einmal umschug und von hinten auf die Achillessehne knallte. Dabei ist die Haut ein bißchen aufgerissen und hat sich entzündet. Das war unangenehm, aber mit Kortisonsalbe in ein paar Wochen erledigt.

    Trotzdem ist’s unten links noch mindestens doppelt so dick wie ohne Abriss. Aber der Arzt sagte, das wäre normal …

  • 15.04.2006

    Drei Jahre vergangen seit dem Riss und der OP. Auf dem Bild kann man sehr schön den derzeitigen Stand der Heilung sehen. Die defekte Sehne ist mehr als doppelt so dick. Das ist u.a. auch der Grund dafür, dass ich noch längst nicht alle Schuhe einfach so kaufen kann, die mir am rechten Fuß perfekt sitzen. Auch ist es immer noch unangenehm, wenn ich das Bein mit der Sehne z.B. auf der Lehne vom Sofa ablege – macht man ja schon mal beim abendlichen Fernsehgucken.

    Die Wade ist ebenfalls sichtbar dünner als auf der rechten Seite. Insgesamt scheine ich das Bein immer noch unbewusst zu schonen. Fahrradfahren begünstigt das natürlich, da kann ich mit dem gesunden Bein reichlich ausgleichen. Vielleicht sollte ich es dich mal zusätzlich mit Joggen versuchen.

104 Kommentare zu „Achillessehnenriss / Achillessehnenruptur

  1. Hi Leute, vielen Dank für eure Berichte! Das ist echt sehr hilfreich, das alles zu lesen! Und es ist tatsächlich auch bei jedem teilweise wieder ein bisschen anders… bei manchen geht es schneller, bei anderen dauert es länger… da muss ich wohl auch noch viel Geduld haben und mich auf viel Üben und Gymnastik einstellen.
    Meine OP war am 8.4.21, ich hatte einen Knochenvorsprung (nennt sich Haglund Exostose), der hinten an der Ferse einfach so entstanden war und die Achillessehne aufgescheuert hat. Sie ist mir im August 2020 an 2 Stellen eingerissen (nicht ganz ab) und ich bin erstmal so rumgehumpelt, und habe bisschen gedehnt, weil ich dachte, das wird schon wieder… ich hatte halt bisschen Schmerzen und der Fuß war ein bisschen dick. Bis man mich in der Arbeit zum Arzt geschickt hat, weil ich gehumpelt bin… Tja, hinterher ist man immer klüger ;-)
    Ich war in Augsburg in der Hessing Klinik, sehr professionell und gut ausgestattet, da würde ich jederzeit wieder hingehen…. Die Sehne wurde komplett vom Fersenknochen abgemacht, um den Knochenvorsprung zu entfernen, dann wurde die Sehne genäht und mit Speedbridge Nägeln angenagelt. Ich hab nach 12 Tagen die Fäden rausbekommen, 8cm Narbe, ist auch noch schmerzhaft an der Naht… und muss jetzt 6 Wochen im Spitzfuß mit Gips/Krücken/Rollstuhl unterwegs sein. Den Verband unterm Gips darf ich selber wechseln, aber noch nicht dehnen, bewegen oder belasten. Lymphdrainage bekomme ich seit der 1. Woche nach der OP, der Fuß ist meistens abends dick, obwohl ich ihn viel hochlege. Die Physiotherapeutin sagt, dass die Schwellung normal ist, weil durch die OP die Lymphbahnen beschädigt werden und der Körper erst neue bilden muss, das dauert wohl noch locker 1/2 Jahr. Nach 6 Wochen soll ich dann einen Walker bekommen, mal sehen, mein Orthopäde hat gesagt, dass er in der Klinik anrufen will, ob das nicht auch schon früher geht. Der Walker soll dann weitere 6 Wochen bleiben und dann noch Einlagen für paar Monate. Wenn ich das hier alles so lese, dann wird mir immer mehr klar, dass sich das wirklich noch sehr lange hinziehen wird. Blöd ist, dass ich immer jemand brauche, der mich mit dem Auto irgendwo hinbringt… Immerhin war ich jetzt 3 Wochen nach der OP schon wieder 2 Tage arbeiten… mit Chauffeur (der Mann meiner Chefin) und Rollstuhl und Krücken, viel Fuß hochlegen und sich bedienen lassen… ich arbeite im medizinischen Labor und habe keine Vertretung… aber es hat gut geklappt. Doof ist halt, dass ich zuhause auf mehreren Etagen wohne, mein Schlafzimmer ist im 2.Stock, das heißt ich schlafe im Moment im Wohnzimmer und muss nur zum duschen (mit Tüte am Fuß…) mal die Treppe rauf hopsen… :-( Ansonsten habe ich hier nur meinen Sohn, der gerade Abi macht, um mich zu bedienen (mal was aus dem Keller holen usw.) und der hat aber noch keinen Führerschein (Corona machts möglich…). Die Nervenschmerzen am Fußrücken hatte ich auch in den ersten 2 Wochen, das ist jetzt aber schon besser. Die Schmerzen in den ersten 2 Tagen nach der OP mit den Nägeln im Fuß waren erheblich schlimmer, aber das ist jetzt Gott sei Dank so gut wie weg. Den Rollstuhl (nicht elektrisch) habe ich übrigens in der Klinik schon verschrieben bekommen, und die Kasse zahlt es… ca. 250 Euro Leihgebühr.
    Ich bin sehr gespannt, wie es weitergeht… und ich hoffe sehr, dass ich bald wieder radfahren kann. Jedenfalls ist es cool, von anderen Leidensgenossen zu lesen… VG Renate

  2. Hi zusammen
    Ich hatte den Abriss Ende September 2020 und jetzt bin ich immernoch mit dem Aufbau beschäftigt. Sprünge und Joggen sind auch schon drin :) Yay

    Ich bemerke aber am gesunden Fuss, wie die dünnste Stelle mit der Achillessehne ganz weich ist beim reindrücken und beim operierten Fuss ist die Stelle eher hart…
    Jetzt wollte ich euch fragen, ob das bei euch Leidensgenossen ähnlich ist?

  3. Hallo zusammen,
    hatte am 12.Mai 2021 auch OP. Sehne gerissen beim Socken ausziehen :). Kein Scherz. Auch kein Knall eher ein leises Knacken,konnte auch noch gehen ohne Schmerzen. Hatte aber vorher schon Probleme und eine Entzündung. Am 8.Juli 2021 alles wieder auf Null. Katasthrophe. Sehne beim Treppensteigen wieder gerissen. Selbes Geräusch. 14.Juli MRT. 20.Juli wieder OP. Jetzt wieder 6 Wochen Vaco Ped. Hatte aber bisher auch keine Schmerzen. Jetzt ist die Naht ca 20 cm,doppelt so lang wie vorher. Ich hoffe das es das letzte mal gewesen ist. Gruß an alle Leidensgenossinnen und Genossen. Stefan

  4. Hallo,
    bin gestern bei der Suche nach Post-OP Erfahrungen/Berichten auf diesen Blog gestoßen.
    Bei mir riss die Sehne (rechts) recht unspektakulär am 25.7. ohne Knall oder Schmerz. Vorausgegangen waren eine seit März bestehende Achillodynie, wahrscheinlich als Folge übertriebenen Nordic Walkings nach langer, auch Corona bedingter, Sportpause.

    Die Achillodynie wurde konservativ mit Spritzen und Stosswellen und der Verordnung der Achillo Train Bandage behandelt, allerdings im Gegensatz zu einer neun Jahre zurück liegenden Dynie links mit weitaus weniger Erfolg.
    Irgendwann später dann habe ich beim Abstieg von der Dachbodenleiter den rechten Fuss unbedacht, nur mit dem Vorderfuss, aufgesetzt, was einen ziemlichen Schmerz auslöste. Rückblickend würde ich sagen, das war der Moment, an dem ich mir einen Teilriss zugezogen hatte. Der Zehenspitzstand, bisher möglich, ging rechts jedenfalls nicht mehr.
    Den behandelten Orthopäden habe ich natürlich davon in Kenntniss gesetzt; allerdings wurde kein weiterer Ultraschall der MRT angefertigt.
    Dann, am besagten 25.7., ich kam gerade vom Orthopäden, verspürte ich plötzlich ein dumpfes, taubes Gefühl im rechten Fuss, was ich nicht genau zuordnen konnte. Da gerade unterwegs, fuhr ich mit dem Auto zurück nach Hause. Auch hier fühlte sich der Fuss seltsam ungewohnt an, und die Pedale konnte ich nicht mehr so feinfühlig bedienen wie gewohnt.
    Ich habe mich alsdann von meiner Frau zurück zum Orthopäden fahren lassen, der – da Freitag – allerdings nicht mehr in der Praxis war, sodass ein Kollege sich meiner annahm.
    Jener schickte mich nach einer kurzen Untersuchung mit Thomson Test und Abtasten gleich zum MRT und setzte sich für einen Sofort Termin noch am Freitag ein, den ich auch bekam.
    Dort wurde dann auch ein kompletter Riss über ca. 4 cm diagnostiziert.

    Wochenende und Entscheidungsfindung
    Das Wochenende, eigentlich als Beginn unseres Urlaubs und nachgeholter Hochzeitsreise gedacht, nutze ich zur Recherche; speziell zur Suche nach einem geeigneten OP Zentrum. Die Apothekerzeitung riet nämlich im Falle eines Risses zu einem speziellen OP Zentrum und stationärer Behandlung.
    Ich habe mich dann für die HELIOS Klinik in Wiesbaden entschieden; welche ich gleich am Montagmorgen kontaktierte. Noch am gleichen Tag bekam ich einen Termin, bei dem auf Grundlage des MRT Befundes zu einer OP geraten wurde.
    Da bei einem Riss immer wieder zu einer zeitnahen Behandlung geraten wird, wurde die OP auch gleich für den kommenden Tag angesetzt und auf eigenen Wunsch eine stationäre Unterbringung von vier Tagen angesetzt. Gerade in der postoperativen Phase mit Wundkontrolle und Verbandswechsel ist aus meiner Sicht die Versorgung auf Station einfacher und unkomplizierter als der ständige, zeitaufwändige Transport zu eine Arztpraxis für ein paar Minuten ärztlicher Behandlung.

    OP
    Ich wurde an diesem Dienstag als Nummer zwei auf der OP Liste geführt.
    Nach Einchecken in der Klinik und den obligatorischen Corona Tests bekam ich gleich die OP Kleidung und sollte mich ab ca 10 Uhr bereit halten.
    Die OP selbst wurde in Regionalanästhesie durchgeführt. Hierzu wird das Rückenmark punktiert und ein Betäubungsmittel injiziert, welches zu einer Sedierung der unteren Körperhälfte, etwa ab Bauchnabel, führt. Das geht einher mit einem angenehmen, warmen Gefühl von den Fussspitzen aufwärts. Ansonsten bleibt das Bewusstsein erhalten, die Atmung erfolgt eigenständig und das Geschehen im OP Saal ist zu hören. Zu sehen gibt es nichts, da der Körper in Bauchlage auf dem OP Tisch liegt.
    Die Sehne wurde mit AchilloCord wieder zusammen gefügt, wobei AchilloCord eine Art Kordel darstellt, welche durch eine Bohrung im Fersenbein gezogen und diagonal zum oberen Sehnenstumpf geführt, dort transversal durch die Sehne gezogen und dann wieder diagonal zum anderen Stumpf gezogen und verknotet wird. AchilloCord verbleibt permanent im Fuss. Diese Technik soll eine erhöhte Stabilität der operierten Sehne bewirken.

    Post OP
    Der Rest des OP Tages verlief zum großen Teil im Aufwachraum. Anders als bei einer klassischen Narkose mit kontrollierter Ausleitung muss der Körper dass injizierte Sedativum abbauen, was einige Stunden dauert. Derweil bekam ich zu trinken, immer wieder, um die Blasentätigkeit wieder anzuregen.
    Am späten Nachmittag dann zurück auf das Zimmer. Später gab es Abendessen, auf persönlichen Wunsch kalte Frikadellen. Die Familie wurde informiert und irgendwann am frühen Abend muss ich wohl eingeschlafen sein.
    Irgendwann in der Nacht konnte ich endlich auch meine Blase in die Urinflasche entleeren, was mit Erleichterung durch die Nachtschwester zur Kenntnis genommen wurde und mir einen Blasenkatheter ersparte.

    Wird fortgesetzt.

  5. Moin und Hallo!
    Deinen Verlauf zu lesen war echt unterstützend gewesen. Bei mir ist die Achillessehne aber nicht gerissen, sondern ich habe sie mir fast durchgeschnitten. Hatte mir ein Metalltor an die Ferse nur ganz leicht gehauen, aber die Ferse darunter eingeklemmt.
    Der Cut ist 8cm lang und verläuft auch nicht an der Sehne/Wade senkrecht, sondern waagerecht an der Ferse. Da wo der Fuß hinten einknickt und die meisten Falten an der Ferse sind.
    Der Unfall war am 16.7. und die Achillessehne konnte wenigstens noch wieder zusammengenäht werden. Ab Tag 1 den Aircast Walker mit 4 Keilen. Die ersten 14 Tage den Fuß gar nicht belasten dürfen. Ich bin mindestens 3x Tag in Tränen ausgebrochen, weil so überfordert. Bekam dann einen Rolli für die Wohnung zur Unterstützung. Nach 2 Wochen wurden Fäden gezogen, wo sich ein Blutgerinnsel gelöst hat und aufging. Wieder 1 Woche nicht Fuß belasten dürfen und dann aber ein weiterer Keil raus.
    Aktuell sind es 5 Wochen seit dem Unfall und ich belaste den Fuß in der Orthese nur inklusive Gehhilfen und auch nicht voll. Die Narbe piekt und ist auf Spannung, weil sie waagerecht verläuft und bei den aktuellen 80 Grad Fußstellung beansprucht wird. Der letzte Keil bleibt bis Ende August noch drin und ab da habe ich auch erstmal 12 Physiotermine. Ab und zu schießt von jetzt auf gleich ein Schmerz rein, weil durch den Cut Nerven geschädigt wurden. Hinzu kommt, daß es echt piekt und schmerzt und auch die Leiste mittlerweile gezerrt ist. Im Großen und Ganzen sehr mühselig alles. Die Naht ist auch noch nicht so, wie es sein soll und das wird bestimmt noch 2 Wochen dauern! Physio ist bis 22.9. eingeplant und dann sind 10 Wochen seit Unfall. Mal schauen, wie es so weitergeht!
    Bei der Art von Verletzung hat man auch Respekt den Fuß zu belasten, weil man Angst hat, das wieder etwas reißt. Auch weil die Narbe so spannt durch die wochenlangen Schonhaltung. Hoffe die Angst durch die Physio zu verlieren!

    Allen gute Besserung mal an dieser Stelle, die durch so etwas durch müssen! 🍀

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