Herforder Straße für KFZ freigeben?

Genau das fordern die Innenstadthändler schon seit langem und letztlich wieder in einem Artikel in der Neuen-Westfälischen. Zumindestens als Einbahnstraße und als Tempo-30-Zone. Dann könnten die Kunden mitten in der Stadt parken. Da sind schon zwei Dinge in einem Satz, die ich auf gar keinen Fall gut heiße. „Einbahnstraße“ würde bedeuten, dass man irgendwo wieder raus muss. Das kann nur dadurch geschehen, dass die Herforder Straße eine Durchgangsstraße wird. Wenn überhaupt daran gedacht wird, dass man KFZ erlaubt die Herforder zu benutzen, dann muss physikalisch sichergestellt sein, dass man die Straße nicht komplett durchfahren kann. Zum Beispiel durch Poller am Kreisel vor dem New-Orleans. Alles andere würde keine Leute in die Innenstadt holen, sondern nur Durchgangsverkehr erzeugen.

Das nächste was gar nicht geht, ist eine Tempo-30-Zone. Leute, das ist eine Fußgängerzone, maximal könnte man über einen verkehrsberuhigten Bereich – vulgo: Spielstraße – nachdenken. Und da wird sich schon niemand dran halten. Wenn die Herforder eine 30-Zone wäre, könnte man dort nicht mehr sicheren Fußes umhergehen!

Also wäre maximal möglich, die Straße bis zum großen Platz vor dem New-Orleans frei zu geben. Auf den Inowroclaw-Platz dürften keine Autos fahren. Auch wenn da vielen sicher schon das Wasser im Munde zusammen läuft bei dem Gedanken, dort einen Parkplatz zu etablieren.

Stellplätze zwischen dem Lenné-Karree und dem City-Center scheiden auch aus. Wollen wir einen zugeparkten schmalen Schlauch zentral in der Innenstadt haben? Wohl nicht. Bleibt also der Bereich vor dem Bahnhofsvorplatz, an welchem auf einer Seite keine Bebauung ist. Dieses Strecke ist ca. 110 Meter lang.


Herforder Straße auf einer größeren Karte anzeigen

Bei einer vorgeschriebenen Länge von 5 Metern pro Parkbucht macht das 22 Stellplätze. Und das auch nur, wenn alle Autos direkt ohne bauliche Auflockerung druch Rabatten oder ähnliches hintereinander stehen. Das sähe echt super aus!

Und nein, ich sehe nicht, dass die Lenne-Strasse ebenfalls für den Verkehr freigegeben wird, denn dadurch sind wir wieder beim ersten Punkt: Durchgangsverkehr. Wir reden also über 20 bis 22 Parkmöglichkeiten. Bringt das die Innenstadt nach vorne? Ich denke eher nicht. Weiterhin wird die Herforder-Straße durch am Rand parkende Autos so schmal, dass es für den öffentlichen Nahverkehr zumindest problematischer wird, vernünftig durchzukommen. Denn nicht vergessen, Fußgänger sollen ja auch noch und bevorrechtigt in der Innenstadt unterwegs sein.

Übrigens, wenn ich im Parkhaus am ZOB oder Sültebusch parke, bin ich vom Lenné-Karree ungefähr so weit und so lange entfernt, wie von einem Stellplatz in dritter Reihe am Praktiker im Werrepark von Teddy Toys entfernt ist. Da beschwert sich niemand, dass er laufen muss. Woran liegt das denn? Hm, und wenn ich darüber nachdenke, in Löhne hat das auch nicht so richtig geklappt, oder?

Ich will nicht alles gleich kaputt reden, aber ich bin nicht begeistert von dem Gedanken Autos auf der Herforder-Straße zuzulassen.

Über

Ich schreibe hier über Fahrrad(politik), Politik an sich, Technik, unsere Familie und alles was mich sonst so bewegt.

Schreibe einen Kommentar

Deine E-Mail-Adresse wird nicht veröffentlicht. Erforderliche Felder sind mit * markiert

*