Mittelfinger
Mal ehrlich: ich wünsche mir, dass viel mehr Politiker einfach mal den Mittelfinger zeigen, wenn sie auf offensichtlichen Blödsinn treffen. Auf Lobbyisten, auf andere Regierungen die uns ausspionieren und vor allen Dingen auf Medien, die zu blöd zum schreiben sind und darum lieber Bilder bringen. Der Ex-Chefredakteuer der BamS, Michael Spreng, sieht das natürlich anders und echauffierte sich vorhin auf 1live, wie unüberlegt der SPD-Kanzlerkandidat agiere. Nun, kein Wunder dass er das als ehemaliger Stoiber-Berater und Springer-Redakteur sagt.
Ganz ehrlich: ich fand Steinbrück als Kanzlerkandidaten eine derbe schlechte Wahl. Mit dieser Geste hat er bei mir aber gewaltig Pluspunkte gesammelt.
Dass Steinbrück bei mir damit Punkte gesammelt hätte, könnte ich zwar nicht sagen. Aber das Theater, das darum gemacht wird, ist wieder typisch. Interessant war übrigens, dass sein Berater (ehem. Bild-Journalist) ihm dringend davon abgeraten hatte, das Bild zur Veröffentlichung freizugeben. Dass er es ausdrücklich doch freigegeben hat, spricht für ihn und seinen (vielleicht etwas speziellen) Humor. Dass „die Leute“ so etwas nicht goutieren wird ihm arg egal sein.
Spreng hat es als „beratungsresistent“ bezeichnet. Ich finde es gut, wenn man einen eigenen Verstand hat und nicht auf windige Berater hört …