Kühlungsborn 2008.08

Kühlungsborn vom 07.08. bis 21.08.2008

07.08.2008 – Donnerstag – Anreise

Die Tour:

  • Volvo V40 2.0t / 163 PS
  • Hymer Nova 545L
  • Ab: 6:10 Uhr / An: 12:10 Uhr
  • 385 Km
  • 65 Km/h Durchschnitt
  • 13,3 l Verbrauch
  • 2 Pausen

In diesem Jahr war der Volvo besser präpariert. Die Batterie würde nicht am Morgen der Abfahrt den Dienst versagen, die Flüssigkeiten habe ich am Mittwoch überprüft und aufgefüllt und neue Reifen hat er auch vor ein paar Monaten bekommen. Den Wohnwagen und das Auto haben wir am Vortag komplett bepackt und da wir versucht haben uns diesmal wirklich etwas einzuschränken, soll das gewichtsmäßig wohl auch hingekommen sein. Ich habe jedenfalls für die 14 Tage alle Klamotten in eine Reisetasche bekommen. Naja, sieht man mal von der Elektronik ab. 2 Laptops, 3 Handys, TFT, Navis und so weiter ab. Die Klamotten wiegen sicher soviel, wie alle meine Kleidung ;-)

Der Wecker pingelte um kurz nach 4 und um kurz nach 6 saßen wir im Auto und fuhren auf die Autobahn auf. Überraschend viel los an so einem Donnerstagmorgen. Hätte ich nicht gedacht. Wie im letzten Jahr war das Fahren erst ungewohnt, machte aber nach ein paar Dutzend Kilometern gar keine Schwierigkeiten mehr. Der Volvo zieht das Gespann wie eine Lokomotive. Bergrauf schnauft er ein wenig, weil 2 Liter eben nur 2 Liter sind. Vielleicht sollte ich dann mal etwas höhertouriger fahren, damit der Turbo einsetzt.

Auf den ersten 50 Kilomtern sind wir 2 mal angehalten, weil die Gurtbänder, mit denen ich die Räder auf dem Dach zusätzlich verzurrt hatte, zu einem ganz unangenehmen Brummen führten. Das übertrug sich auf die ganze Karosserie und machte mich wahnsinnig. Ein Küchentuch und zwei Kabelbinder schafften aber schnell Abhilfe.

Danach ging es flüssig weiter, jedenfalls bis Hamburg. Wenn man dort „rechts“ abbiegt um nach Lübeck zu kommen, steht man im Stau. Nicht zuletzt deshalb, weil immer wieder Vollpfosten links an den beiden Abbiegespuren vorbei fahren und sich dann ganz vorne noch reinzudrängeln. Das hat wenig mit Reißverschluß, aber sehr viel mit „Guckt auf meinen tiefergelegten Audi, ich darf das!“ zu tun. Ersetze „Audi“ durch beliebigen, Firmenwagen, den man sich für eigenes Geld nie kaufen würde.

Auch sehr merkwürdig verhalten sich Lastwagen-Fahrer. Wenn mein Navi gps-genau 87 km/h anzeigt, dann überholen die mich mit 2 Km/h Geschwindigkeitsüberschuß. Obwohl ich vor mir ebenfalls einen LKW habe. Gut, ich halte schon ein paar Meter Sicherheitsabstand ein, vermutlich verwechseln Lastwagen-Fahrer das aber mit einer „Lücke“. „Sicherheitsabstand“ ist für LKWs offensichtlich ein kleinerer Wert, als für mich.

Als uns der Hunger überfiel, hielten wir an der Raststätte Brunautal an, um ein Frühstück zu genießen. Der Genuß wurde lediglich durch den Preis getrübt. 16 Euro für 3 belegte Brötchen, einen Muffin und zwei Kaffee! Deuka! Gut, dass ich meine Wegelagerer-Belege Sanifair-Marken brav gesammelt habe. So drückten wir den Preis um 2 Euro und ernteten mißbilligende Blicke, hatte die Kassiererin mein erstes Vorlegen der Marken doch ignoriert und musste noch mal auf die Ermäßigung angesprochen werden.

Ziemlich genau 6 Stunden nach unser Abfahrt rollten wir in Kühlungsborn in die Wartespur für den Topcamping-Park. 12.10 Uhr … leider. Am Vortag habe ich extra nochmal angerufen, ob ich anreisen könne, wann ich wolle und das wurde freudig bejaht. Anreisen ist kein Problem, nur dass man zwischen 12 und 14 Uhr nicht auf den Platz darf, hat die nette Dame am Telefon vergessen mir zu sagen. Super, da hätte ich auch zwei Stunden länger schlafen können. So saßen wir dumm in der Gegend rum und starrten Löcher in die 30°C heiße Luft. Alex und Tim besuchten schonmal den Spielplatz, während ich einen Teil der Technik in Gang brachte.

Seit 2 Wochen hatte der Platz nämlich WLAN! Einen T-Mobile Hotspot. Da lohnt sich doch endlich mal mein DSL Comfort-Plus-Vertrag, welcher eine Hotspot-Flat beinhaltet. Eigentlich hatte ich vor per UMTS ins Netz zu gehen, aber das war – wie ich sogleich feststellte – nicht nötig. Der Zugang funktionierte auf Anhieb. Fein. Den Nachwuchs hat’s auch gefreut. Wenngleich der am PC lieber seiner Leidenschaft für „Shaun, das Schaf“ frönte …

Nachdem wir um 14.15 Uhr die Anmeldeformalitäten erledigt hatten, durften wir endlich auf den Platz und begannen mit dem Aufbau. Nach 10 Minuten hatte ich das T-Shirt schon aus – durchgeschwitzt. Sauheiß. Leider sagte der Wetterbericht, dass das nicht so bleiben würde. Aber aufgebaut haben wir schon mal im Trocknen. Danach war es schon fast 5 und wir haben die Badesachen geschnappt und sind sofort an den Strand.

Im Vergleich zum letzten Jahr war die Ostsee diesmal ein Whirlpool! Pullerwarm. Wir sind geschwommen, getaucht und Tim wollte gar nicht mehr raus. Prima Erfrischung, mir war doch schon leicht fluffig im Kopf nach der Fahrt und dem anstrengenden Aufbau.

Den Abend haben wir dann mit einem lecker Grillen abgeschlossen. Urlaub!

08.08.2008 – Ankommen

Es kam tatsächlich so, wie es der Weterbericht gemeldet hat. Wolken lösten die verhalten scheinende Sonne ab, um gleich danach ordentlich Regen abzuwerfen. So kann man nicht planen! Frühstück gab’s im Vorzelt, weil es draußen nicht gemütlich aussah. Danach lockerte es aber auf und wir machten die Räder startklar. Der kleine Junge war schon ganz wild darauf, in die Stadt zu fahren. Er wollte den Hafen sehen. In dem Augenblick, in dem wir die Räder in Fahrtrichtung aufgestellt hatten, öffneten sich die Wolken – Abbruch. Ab ins Zelt, lesen, spielen, dösen.

Nach einer Stunde war wieder alles trocken und wir trauten uns vom Campingplatzgelände. Tim ist noch ziemlich langsam auf dem Rad, aber es macht ziemlich Spaß ihm zuzugucken, wie er so grinsend auf seinem Rad durch die Gegend schleicht. An der Promenade in Kühlungsborn angekommen, machten die Wolken von Westen her schon wieder einen ziemlich ungemütlichen Eindruck.

Also notgedrungen kehrt Marsch. Zwar hatte sich Alex gerade noch eine funktionell zu meiner Vaude-Jacke passende Jack Wolfskin Regenbekleidung zugelegt, aber sonderlich scharf die auszuprobieren war keiner von uns. Mit den ersten dicken Tropfen erreichten wir unser Ferienheim, stellten die Fahrräder unter den spezial gefertigten Fahrradunterstand und guckten 10 Minuten dem Regen zu. Länger dauerte der Zauber nicht, bis wieder strahlender Sonnenschein herrschte. Da es inzwischen aber schon Mittag war, gab’s erstmal was zu futtern und dann ein bißchen dösen.

Dann wieder in den Sattel und einen erneuten versuch gestartet. Diesmal kamen wir weiter. Bis zur Promende, wo wir kurz anhielten und uns umguckten, um dann weiter zu fahren bis zum großen Spielplatz auf halber Strecke bis zum Hafen. Kurz gespielt und dann weiter zum Hafen.

Tim bestaunte die Schiffe und suchte, ob er welche vom letzten Jahr entdecken würde. Aber die waren wohl alle auch im Urlaub. Pommes gab es leider auch nicht mehr, weil der Imbiss, in dem wir letztes Jahr so lecker gegessen hatten, um 17 Uhr die Küche dicht machte. Dafür haben wir dort einen echten Hubschrauber starten sehen! Das war spannend. Noch ein letzter Blick nach Heiligendamm, dann radelten wir wieder zurück zum Campingplatz.

Inzwischen hatte es sich wieder bezogen und angefangen zu nieseln. Auf einen Grillabend haben wir daher verzichtet und stattdessen kalte Schnitzel auf Brot vertilgt. Und danach Abendprogramm wie zu Hause ;-) Das Kind schläft im Bett und wir haben ein bißchen Fernsehen geguckt …

09.08.2008

Wenn was nicht so läuft, wie ich mir das gedacht habe, werde ich kribbelig und meine Laune sinkt. Und das dürfen gerne auch mal so richtige Kleinigkeiten sein. Nagelklippser vergessen, Stimmung dahin. Also heute morgen los und gesucht, weil es bei unseren verregneten Ausflügen gestern leider keine Lösung des Problems zu kaufen gab. Ales ist mit Tim auf den irgendwann in den letzten 12 Monaten neu gebauten Kinderspielplatz gegangen und ich mit dem Rad in die Innenstadt gefahren. Konnte dann auch sehr schnell die 3,95 Euro an den Mann bringen. Hab‘ dann noch ein bißchen rumgeguckt und wieder fest gestellt, dass ich mit einem Wohnwagen sehr zufrieden bin. Ein Eigenheim fühlt sich ja auch anders an, als eine Mietwohnung. Ich glaube, in so einem Hotelzimmer würde ich mich immer eingeengt fühlen, auch wenn es physisch größer ist, als Wohnwagen und Vorzelt zusammen.

Das Wetter war warm, bewölkt und windig. Genauso wie vorhergesagt, leider. Die Wolken hätten ruhig weg bleiben können. Für Wassersportler war es natürlich ideal, die surften lustig in der Brandung umher. Auf der Promenade selbst war’s trotz Samstagvormittag überraschend leer. Fast niemand unterwegs im Vergleich zu Freitag. Am Horizont zogen schon wieder Wolken auf, also fix zurück. Habe die Familie am Spielplatz abgeholt und dann gab’s Mittag.

Etwas später und ein paar Regentropfen mehr auf dem Boden, klarte es wieder auf und Familie Edler packte die Taschen für den Strand. Die Strandmuschel blieb allerdings am Wohnwagen, so gut sah es dann doch nicht aus. Der kleine Junge war aber begeistert. Endlich richtig im Sand buddeln und bauen. Das ist ja sein Grund, warum er nach Kühlungsborn will.

Ins Wasser sind wir natürlich auch gegangen. Muß man ja ausnutzen, wenn das Wasser so warm ist. Jedenfalls fühlt es sich so an, wenn man die Gänsehaut weggezittert hat und 5 Minuten bis zum Hals in der aufgewühlten See stand. Der Hauptspaß war heute, in den meterhohen Wellen zu stehen und das Wasser an den Kopf klatschen zu lassen. Davon haben Papa & Sohn nicht genug bekommen. Auch wenn die neben uns liegenden Strandbesucher mir kein bißchen geglaubt haben, dass es wirklich warm gewesen sei. Pech gehabt, denen ist ein ziemlicher Spaß entgangen.

Tim hat in diesem Jahr auch endlich das Radfahren für sich entdeckt und kurvt ständig über den Platz. Manchmal so lange, dass wir besorgt los ziehen, um zu suchen wo er steckt. Gestern saß er dann in aller Seelenruhe am Eingang zum Campingplatz auf dem Bordstein. Hat andächtig die ein- und ausfahrenden Fahrzeuge beobachtet und als ich dazu kam ganz selbstverständlich erklärt, ein kleines Päuschen zu machen. Naja, ist ja auch ziemlich weit vom Stellplatz entfernt. Bestimmt 200 Meter, da kann man schonmal erschöpft sein.

Kam aber sofort mit, als ich avisierte den kleinen Grill wieder anzuschmeißen. Der ist wirklich klein, funktionierte im letzten Jahr aber super. Dieses Jahr irgendwie gar nicht. Ich vermute es liegt am Wind, der die spärlich entstehende Hitze schlicht wegpustet, bevor sie das Grillgut erreichen kann. Vielleicht rüsten wir da mal auf, der Kleine hat auch schon den ein oder anderen Rostquadratzentimeter angesetzt.

Später am Abend gab’s entgegen meiner Empfehlung „Terminator 2“. Nebenbei habe ich ein bißchen im Internet gesurft. Prima Sache so ein Hotspot auf dem Campingplatz. Eigentlich auch fast unverzichbar. Denn die Leute, die hier stehen, sind zu einem Großteil in unserem Alter. Da hat man doch Internet, oder nicht? Und anders als viele Leute im Bekanntenkreis, die „Computer“ (Bäh!) mit Arbeit assoziieren, ist das doch in Wirklichkeit eine ganz normale Kommunikations- und Informationsquelle. Genau wie Telefon oder Fernsehen. Und diese Dinge lässt man doch im Urlaub auch nicht einfach so weg. Ich bin immer erstaunt, wenn andere erstaunt sind, dass ich *im Urlaub* einen Laptop dabei habe. „Computer habe ich im Büro schon genug …“ – Herrje, Menschen habe ich im Büro auch um mich herum, trotzdem fahre ich nicht auf eine einsame Insel.

10.08.2008

Nach einer fast durchwachten Nacht bin ich ziemlich gerädert aufgewacht und guckte in den trüben Himmel. Der Rest der Familie hatte schon frische Brötchen geholt, die wir aber mangels passendem Brotaufstrich noch nicht verzehrten. Gute Planung, den Bäcker bis 11 uhr zu öffnen und den im gleichen Gebäude befindliche Norma-Markt ab 11 Uhr die Pforten öffnen zu lassen.

Das Wetter hat heute überhaupt nicht mit gespielt. Regen, gefolgt von Wolken, gefolgt von Regen. Dazu noch nicht einmal sonderlich warm. Wirklich kein Urlaubswetter.

Trotzdem sind wir zwischen rumgammeln und abhängen noch einmal zum Strand gegangen und haben ein kleines Bad in der Ostsee genommen. Waren zwar wieder die Einzigen, aber warum soll man sich das entgehen lassen, wenn man schon mal hier oben ist? Interessant die irritierten Blicke der dick in Windjacken eingepackten Spaziergänger zu beobachten :-) Tim hat im Wasser gequiekt vor Vergnügen.

Ich bin bereits mit Tim zu Bett gegangen und noch vor ihm eingeschlafen. Die Nacht hat ihren Tribut verlangt.

11.08.2008 –

Eigentlich wollten wir heute mit dem Rad durch die Gegend fahren. Aber um 11 Uhr kam der Ostsee-Kasper auf den Campingplatz und das wurde mittels Megaphon so laut angekündigt, dass sogar Tim es mitbekam. Logisch, dass da an weg fahren nicht zu denken war. Außerdem schien die Sonne, Strand nach dem Kasper war also gesetzt. Während Tim zusammen mit den anderen kleinen Kindern den Räuber Hotzenplotz ankreischte, bin ich ein bißchen über den Platz geschlendert.

Da hat sich in den letzten 12 Monaten ein bißchen was getan. Unser Stellplatz war im letzten Jahr noch ein wilde Wiese und das feste Gebäude, in welchem der Ostsee-Kasper gerade die Kinder begeisterte, war im letzten Jahr noch ein Zelt, in dem auch abends die Disco abgehalten wurde. Und da Mauern deutlich schallschluckender sind, als dünne Zeltwände, haben wir nun noch keinen Abend Remmi-Demmi ertragen müssen. Super. Außerdem ist ein Bistro und ein kleiner Campingbedarf-Shop mit in dem Haus. Sieht gut aus.

Nach dem Kasper gab’s einen kleinen Imbiss und dann ab an den Strand. Wenn die Sonne schon mal lacht! Wir stehen nur 50 Meter Luftlinie vom Sand entfernt. Gerade durch einen kleinen Wald und schwupps stehen wir am weißen Sand. Dort wurden im vergangenen Jahr große „Wellenbrecher“ aus dicken Steinen aufgeschichtet, hinter denen man einen prima Windschutz hat.

Den nutzten wir aber nicht, da wir unseren eigenen Windschutz im Gepäck haben. Die Strandmuschel vom letzten Jahr tut immer noch gute Dienste. Sei es als Zelt auf unserem Balkon zu Hause oder dem eigentlich Zweck, als Wind- und Sichtschutz am Wasser. Und wenn wir den nicht gehabt hätten, wäre aus dem Entspannen auch nichts geworden. Denn trotz Sonne wehte ein beständiger Wind, der es sofort recht frisch machte, wenn mal eine Wolke die Sonne verdeckte. Und das kam häufig vor.

Im Windschatten war’s aber super. 4 Mal sind wir außerdem in die Ostsee gesprungen, aber die war längst nicht mehr so angenehm, wie am Anreisetag. Es fehlt einfach die knalle Sonne. Vielleicht bekommen wir die ja noch zu Gesicht, sind ja noch ein paar Tage hier.

Nach dem Sonnenbaden Verstecken vor dem Wind wurde heiß geduscht und dann im Wohnwagen etwas ausgeruht, bevor wir uns mit dem Rad auf die Suche nach einem Restaurant machten. Die Duschen sind übrigens genauso gut wie im letzten Jahr. Heißes Wasser rund um die Uhr, sauber und reichlich an der Zahl. Der Platz hier ist schon gut.

In Kühlungsborn sind wir dann die Promenade entlanggeradelt auf der Suche nach einem genehmen Speiserestaurant. Die Gastronomitäten direkt am Anfang habe ich gleich außen vor gelassen. An Bierzeltgarnituren wollte ich nicht über den Tisch gezogen werden. Sind dann etwas weiter gefahren, bis wir am „Hotel am Strand“ eine vielversprechende Karte fanden. Da ich für Fisch nicht so bin, entschied ich mich für argentinisches Filetsteak, Alex nahm Zander und Tim Fischstäbchen. Und es war alles richtig lecker! Gute Wahl. Das Steak war klasse, innen sehr zart und außen eine genau richtige Kruste.

So gestärkt ging’s „nach Hause“. Allerdings wurden wir an der Promenade von mehreren Dingen aufgehalten: eine leere Bank, super Sonnenschein, ein Eisstand. Also Pause und in die Sonne gucken. Nachdem erst ein Nachwuchskünstler – ein ca. 10jähriger Junge führte ein paar Jongliertricks vor – gefördert wurde, hörten wir etwas weiter Klatschen und guckten was dort los war. „Ingo Bingo“ war’s, der offensichtlich schon etwas länger geübt und ein paar Tricks mehr auf Lager hatte, als der kleine Junge (der aber auch schon gut war). Tim war von dem „Kasper“ jedoch noch etwas mehr begeistert, vor allen Dingen als dieser das Feuer raus holte.

Und jetzt sitzen wir in der lauen Sommernacht vor dem Vorzelt und gucken auf den Bildschirm in den Himmel.

12.08.2008 – Streichtag

Heute wollen wir am besten ganz schnell vergessen. Wir hatten eigentlich vor ins Ozeaneum zu fahren. Halbwegs früh aufgestanden, lecker Brötchen gegessen und um 10 Uhr waren wir auf dem Weg. Ist ja in der Woche, in 1 1/2 Stunden sind wir da – und länger als 2 Stunden hält es der Nachwuchs wahrscheinlich eh nicht aus.

Der erste Teil des Plans ging schon mal nicht auf. Die eineinhalb Stunden verdoppelten sich locker, da die B105 nur per Stop&Go zu befahren war. Und wer erzählt hat, das wäre eine schöne Route, der ist die noch nicht gefahren. Alle Klischees über die „Zone“ werden hier bestätigt. Soviele kaputte Häuser und endloses Nichts habe ich lange nicht gesehen. Sicher trübt auch der nervige Verkehr ein wenig diese Sicht, aber trotzdem, schön ist anders. Kurz vor Stralsund hat dann auch noch ein Unfall die Straße komplett blockiert und wir sind eine kleine Schleife gefahren.

Völlig entnervt passierten wir die Stadtgrenze und versuchten das Ozeanenum zu finden. Allerdings ist die Ausschilderung eine Katastrophe. Irgendwann sahen wir dann die Hinweisschilder zu den Parkhäusern, welche uns aber allesamt die freie Anzahl von 0 Plätzen verkündeten. Endlos lange sind wir umher gekurvt, bis wir schlußendlich auf dem am weitesten vom Ziel entfernten Wohnmobilparkplatz eine freie Fläche zum Parken gefunden. 20 Minuten später waren wir dann per pedes vor dem Eingang.

Allerdings konnte das meine Laune wirklich nicht heben. Was machen denn die ganzen Leute da? Mit einer Schlange und etwas anstehen hatte ich ja gerechnet, aber das ist ja nun wirklich lächerlich. Ich schätze die Wartezeit auf grob 2 Stunden. Und der Himmel sah nicht so aus, als wenn es trocken bleiben würde. Stimmung: Nullpunkt, eher noch darunter. So ein Scheiß! Warum wir uns nicht angestellt haben, kann man sehen, wenn man in das Bild unten klickt und mit der Maus hin- und her bewegt.

Ganz für die Katz‘ war die Fahrt dann doch nicht, weil direkt gegenüber die altehrwürdige „Gorch Fock“ vor Anker lag und zu einem Besuch einlud. Auch wenn es nicht *das* restaurierte Segelschulschiff ist, sondern das bau- und namensgleiche Schwesterschiff. War ziemlich interessant und die 3,50 Euro Eintritt haben sich richtig gelohnt.

Zumindest der Kapitän hat’s damals ganz gemütlich gehabt.

Die Schlange vor’m Ozeanenum war danach kein bißchen kürzer, dafür regnete es ergiebig und daher ging’s zielstrebig zurück zum Auto. Und mit dem nahmen wir zum Campingplatz die Autobahn, auf der es dann auch wirklich nur knapp 1 1/2 Stunden dauerte um den Wohnwagen zu erreichen. Trotz Zwischenstopp beim amerikanischen Schnellgriller.

Und mehr wollen wir über diesen Tag auch nicht erzählen … außer vielleicht, dass Tim ihn trotzdem ganz toll fand.

13.08.2008

Verhalten optimistisch der Blick zum Himmel, als ich die Nase am Morgen aus dem Vorzelt steckte. Zwar nicht wolkenlos, aber immerhin trocken. Was nicht zuletzt am Wind lag, der die Wolken so schnell vor sich her trieb, dass sie gar keine Zeit zum Abregnen hatten.

Alex wollte mit Tim zum Piratenbasteln und ich nutzte die Zeit, um mir mit dem Rad die Gegend an zu sehen. Also eigentlich kannte ich die ja schon, aber immer nur essen und nicht bewegen führt bei mir zu Plautze und Unwohlsein. Also los. Ich bin nur eine ganze kleine Strecke nach Heiligendamm gefahren. Kam mir durch den Verkehr auf den Waldwegen aber deutlich weiter/anstrengender vor, als es die gefahrene Zeit letztlich anzeigte.

Warum wir im letzten Jahr nicht hinter die Fassaden der brüchigen Häuser an der Heiligendammer Promenade geguckt haben, weiß ich nicht mehr. Auch nicht, warum wir den dort endenden Weg vom Bahnhof her nicht genommen haben, sondern mit Tim im Hänger einen kleinen Umweg gekurvt sind. Hätte uns vor 12 Monaten eine nasse Jacke erspart.

Auf dem Rückweg habe ich noch das schöne „Cafe Baltic Bar“ aufgenommen. Ich mag das Haus und finde es ziemlich schade, dass das so vergammelt. Genau wie die Villen in Heiligendamm übrigens. Wenn ich mal im Lotto gewinne und gar nicht mehr weiß wohin mit dem Geld, kaufe ich mir so eine Butze.

Nach der Tour haben wir es uns wieder mit der Strandmuschel im Sand und am Wind gemütlich gemacht. So lange, bis uns wildes Piratengeschrei aufschreckte. Die Animateure vom Campingplatz veranstalteten für die Kinder ein kleines Schauspiel und Tim war sofort Feuer und Flamme. Ein paar Minuten später haben wir dann die Sachen zusammen gepackt. In dem Augenblick, als wir die letzte Zeltstange im Sack hatten, begann es zu regnen. Punktlandung. Das störte die Piraten jedoch wenig, die machten einfach weiter und bezogen (leider ;-) auch das Publikum mit ein. Wer von den mitspielenden Vätern auf dem Bild ich wohl bin …

Bei soviel Einsatz habe ich mir die Entspannung am Abend redlich verdient. Das Ostseekino-Kühlungsborn zeigte am heutigen Mittwoch „Clonewars“ in einer Preview. Und wo ich schon mal da bin … ! Ich wollte schon am Morgen eine Karte kaufen, aber mir wurde beschieden, dass man nicht mit ausverkauftem Haus rechne und ich solle kurz vor 21 Uhr das sein. Das reiche.

Um 20.30 stand ich an der Kasse, bei sowas kann ich ja nicht warten. Und tatsächlich war die Empore für diese Vorstellung schon ziemlich besetzt. Im unteren Zuschauerraum saß dafür niemand.

Das Kino hält an sich keinem Standard stand, aber ich mag es trotzdem. Anders als das Haus der Erlebnisse auf Usedom hat das Ostseekino einen gewissen Charme. Mit vielen Postern, einem Filmprojektor, Filmrequisiten vor’m Haus. Und auch die Einrichtung des Zuschauersaal zeugt davon, dass den Betreibern doch etwas am „Kino“ liegt. Der Ton in meinem Wohnzimmer ist besser und ob man unbedingt auf den Vorhang projezieren muß … im Kinoplex hätte ich das moniert. Aber in so einem Saal gehört das fast dazu.

Ach ja, „Clonewars“ hat mir sehr gut gefallen. Definitv sehenswert. Etwas Star Wars sollte man aber schon gesehen haben, sonst sitzt man vielleicht ein bißchen ratlos rum.

14.08.2008

Um halb Zehn bin ich erst aufgewacht. Lag sicher nicht zuletzt daran, dass ich wieder mal die Nacht zum Tag gemacht habe. Manchmal habe ich diesen Bewegungsdrang im Arm. Kann nicht still liegen, das kribbelt und zieht wenn ich krampfhaft versuche ruhig zu liegen. Dann lieber nachgeben, aufstehen und beschäftigen.

Blöd, dass es dann irgendwann Morgen wird. Aber die beiden anderen Wohnwagenbewohner haben mich schlafen lassen und sind schon mal Brötchen holen gegangen. Alex wollte vor dem Frühstück erst noch zum Sport und daher mussten sich die beiden Jungs mit ihren Spielzeugen beschäftigen. Der Kleine auf seine Weise …

… und der große auf die seine ;-) Jeder halt das, was ihm Spaß macht.

Heute wollten wir mal raus und den Reinfall von Stralsund vergessen machen. Also nicht so weit und mit vermeintlich einfacherem Programm. In Warnemünde sollten heute ziemlich große Schiffe vor Anker liegen. Mein Vater hatte extra alle raus geschrieben, die in der Zeit unseres Urlaubes dort anlegen. Und heute sollten die größten Ozeanriesen im Hafen sein. Sind also wieder über die vermaledeite B105 gefahren, die heute wider Erwarten ziemlich leer war.

In Warnemünde, dass eigentlich eher ein Vorort von Rostock ist, wurden wir dann von einwandfreien Wegweisern zu einem einfach zu findenden und ausreichend dimensionierten Parkhaus geleitet, aus welchem wir direkt auf der Strandpromenade herauskamen. So geht das, Stralsund!

Allerdings war mir noch nicht so ganz klar, wie wir nun die ganzen Schiffe bestaunen sollten. Bis wir dann am Hafen ankamen und uns durch Glockenklang klar gemacht wurde, wo wir hin mussten. Auf ein Hafenrundfahrtschiff natürlich! 14 Euro für uns drei und ca. eine Stunde Fahrt ist alles andere als unverschämt. Gekauft. An Bord gab’s Kaffee und Apfelschorle, eine ziemlich steife Brise und einen Kapitän, der von Mike Krüger synchronisiert wurde. War eine sehr schöne Rundfahrt! Sonnenschein, Wind, Wellen, genau wie man sich das vorstellt. Und natürlich die großen Schiffe. Ich habe heute über 150 Bilder gemacht.

Zwischendrin konnten wir zufällig beobachten, wie ein Rettungskreuzer sein Beiboot abließ. Der kleine Junge war ganz begeistert. Und ich hatte zufällig sowieso immer die Kamera in der Hand.

Nach einer Stunde legten wir wieder an und sind die Mole entlang gegangen bis zum grünen Leuchtturm am Hafeneingang, von wo aus man einen prima Überblick über den super Badestrand von Warnemünde hat. Der Wind wehte ordentliche Wellen ans Ufer und die Gischt sprühte uns manchmal ins Gesicht.

Am Strand ging irgendwas vor sich, was wir beim näher kommen als „Fernsehstudio“ identifizierten. Der MDR sendete vom Strand „Hier ab 4“. Der Moderator und die Moderatorin kamen mir bekannt vor, obwohl ich die Sendung noch nie gesehen habe. Erkannt habe ich Peter Imhof und Franziska Schenk aber trotzdem nicht. Mich interessieren bei so einer Sendung die Leute die das machen sowieso mehr, als die Sendung. Deswegen sind wir seinerzeit ja auch mal beim Raab gewesen.

Nun bin ich mir gar nicht sicher, ob ich überhaupt Bilder von dem Trubel hier veröffentlichen darf. Aus dem Fernsehen habe ich’s ja nicht …

Auf dem Rückweg haben wir an einer Fischbude gehalten und lecker Backfisch, Butterfisch, Fischnuggets und Fischfrikadellen gegessen. Und auch noch etwas geräucherten Seelachs für#s Frühstück morgen mitgenommen. Und auf dem Platz, nach einem kurzen Sprung in die Ostsee, vor dem Wohnwagen im Campingstuhl bei einem 12 Jahre alten Macallan den Tag ausklingen lassen.

15.08.2008

Trocken heute mal zur Abwechslung, schon von morgens an. Haben Wäsche gewaschen und aufgehängt und selbst auch ein wenig rum gehangen. Ich habe am Fahrrad gebastelt und etwas Nachschub für’s Portemonnaie aus der Stadt geholt. Und nach dem Frühstück Mittagessen sind wir dann ganz gemütlich zum Leuchtturm hoch gefahren.

Der war dieses Jahr nicht mehr in Folie eingepackt und erstrahlte in frisch renoviertem Glanze. Der Schoko-Birne-Kuchen im Valentins wie im letzten Jahr. Allzuviel Veränderung ist auch nicht gut. Den Weg hier hoch haben wir vor 12 Monaten noch mit Tim im Hänger zurück gelegt. Seit ein paar Monaten fährt der Nachwuchs nun richtig Fahrrad, aber noch nicht so ausdauernd und mit Kraft. Der kleine Berg war also eine ziemliche Herausforderung, der er sich aber wacker gestellt hat.

Und ich weiß nicht mehr, wie kaputt ich war, als ich ihn im Hänger da hoch gezogen habe. Mit einer Hand lenken und mit der anderen den Nachwuchs schieben ist jedenfalls auch ziemlich anstrengend! Konnte man auch gut an den Schweißperlen auf meiner Stirn erkennen. Und Tim erzählt dann auch noch, er hätte bergauf ja die meiste Arbeit getan – Pustekuchen!

Bergrunter war dann deutlich angenehmer und in der Ebene konnte der Kleine im dritten Gang dann schon fast die 25 Km/h Marke knacken. Das wird schon. Wär’s nach ihm gegangen, hätten wir allerdings deutlich öfter eine Pause gemacht um die Sehenwürdigkeiten der Region zu bewundern. Diese stellen sich für Mama/Papa meist ein wenig anders dar, als für Filius. Ich finde mitunter ja den Blick unter einem Baum her auf die Stadt ganz schön, während Tim sich sehr für einen Case mit Raupenantrieb oder wahlweise einen John Deere mit riesigem Kultivator und Zwillingsbereifung begeistern kann.

Da es beides gab und alle gleich berechtigt waren, habe ich beschlossen, dass wir gar nicht anhalten *g* Konnte mich damit aber nicht so richtig durchsetzen.

Zum Abendbrot – früher waren wir nicht zu Hause – gab’s dann lecker gegrilltes Putenfleisch an Kraut-, Nudel- und Kartoffelsalat aus dem Plastikbecher. Gourmettempel!

16.08.2008

Aufgestanden, raus geguckt und es war Sommer. Der erste richtig sommerliche Tag nach unserem Anreisetag – den wir ja leider zu einem Großteil mit Autofahren und sinnlosem Rumsitzen vor der Rezeption verbracht haben.

Nach dem sonnenbeschienen Frühstück haben wir die Strandmuschel, Handtücher und Decken gepackt und sind den weiten Weg ans Meer gegangen. Mindestens 1 1/2 Minuten sind wir unterwegs, bis wir mit den Füßen im Sand stehen.

Aufgrund des guten Wetters waren wir natürlich nicht die Einzigen, die in der Sonne im Windschatten der Strandmuscheln brutzeln wollten, ein schönes Plätzchen 2 Meter von der Brandung entfernt konnten wir uns aber trotzdem ergattern. Tim begann sofort mit Erdbewegungen im großen Stil, während Alex und ich im Wesentlichen nichts gemacht haben. Bisschen lesen, mal von der einen auf die andere Seite drehen oder in den Wind gucken.

Am späten Nachmittag haben wir die Zelte am Strand abgebrochen, uns den Staub abgeduscht und überlegt, wo und was wir zu Abend essen. Grillen war keinem nach der Mütze, Butterbrote auch nicht, also essen gehen. Wir sind mit dem Rad wieder die Promenade entlang gefahren und haben bei fast jedem Restaurant angehalten und die Karte studiert. Letztendlich sind wir aber schon wieder beim „Hotel am Strand“ gelandet. Das Essen war sehr lecker und preiswert. Tims „Pommes mit Fischstäbchen“ wurden für 2,60 Euro an den Tisch gebracht. Andere Restaurants wiesen das Gericht mit 5,50 Euro auf der Karte aus. Entsprechendes galt auch für die anderen Gerichte. Und vom Ambiente her ist das „Hotel am Strand“ sicher alles andere als eine Pommes-Bude.

Nach dem Essen sollst Du ruh’n oder 1.000 Schritte tun. Tausend sind es nicht geworden, aber 100 vielleicht. Nämlich bis zum Strand. Dort warteten wir mit ein paar Dutzend anderen auf ein gänzich kostenloses Schauspiel. Die Natur hat mitunter einfach die besten Effekte, ganz ohne Dreamworks oder ILM. Man muß sich halt nur an die Anfangszeiten halten. Wiederholungen gibt es nicht.

Darum habe ich auch ganz schön oft auf den Auslöser gedrückt. Knapp 80 Bilder von dem Sonnenuntergang. Ein paar sind auch ansehnlich geworden, finde ich. Ich wüsste ja ganz gern, ob die Menschen mit ihren großen digitalen Spiegelreflexkameras um mich herum, deutlich mehr Erfolge verbuchen konnten.

17.08.2008

Morgens aus dem Fenster geguckt und beschlossen nichts zu machen. Die Reihen auf dem Campingplatz lichten sich, in Niedersachsen sind nun auch die Sommerferien zu Ende.

Haben den ganzen Tag nur rum gegammelt, waren mit Tim auf dem Spielplatz und er hat nach Urlaubshalbzeit noch einen neuen Freund gefunden. Abends gab es dann lecker Grillfleisch.

Da ich an diesem Tag nichts anderes berichten kann, mecker‘ ich doch mal ein wenig über diese nervigen End-Teenies und Anfang-Zwanziger, denen Mami vor ihrer Abreise zum Campingplatz noch schnell die Brote geschmiert hat. Trumpfen hier groß auf und verlassen die sanitären Anlagen wahrscheinlich genau wie zu Hause – wo Mama hinter her wischt. Zum Kotzen ist sowas. Es wird neben das Pissoir gepinkelt, die Handwaschbecken zum Abspülen benutzt und in den Duschen trocknen sich die Bälger mit den Papierhandtüchern aus der Toilette ab. Natürlich alles ohne ihren Siff danach aufzuräumen.

Ich bin ja nun echt noch nicht sooo alt. Aber da werd‘ ich doch zum Spießer. Ist ein wenig wischen so schlimm? „Cool“ ist es jedenfalls nicht, wenn man so einen Saustall hinterlässt.

18.08.2008

Als ich um 8.30 Uhr die Augen aufschlug guckte mich der kleine Junge an und verkündete, dass Mama zum Joggen sei. Was mich insofern verwunderte, als es in Strömen regnete. Aber zwischen los laufen und meinem aufwachen scheinen sich die Pforten des Himmels geöffnet zu haben. Und leider schlossen sie sich auch nicht gleich wieder. Immer wieder gab’s Schauer und Regen.

Tims neuer Freund kam vorbei und im Vorzelt wurde das Spielzeug auf dem Teppich ausgebreitet, im Bett „Benjamin Blümchen“ gehört und sobald es nicht regnete, draußen mit dem Fahrrad gefahren.

Am Nachmittag wurde es dann doch noch mal etwas trockener und wir sind kurz zur Promenade, wo Tim sich auf einem Trampolin vergnügte. Das Trampolin steht direkt gegenüber von einem – auf einer Wiese aufgebauten – Piratendorf. Dort kann man allerlei Schnick-Schnack kaufen, mit Pfeil und Bogen schießen, sich mit Henna die Hände bemalen oder den Kopf massieren lassen. Für’s leibliche Wohl ist auch gesorgt und die beiden Jungs ließen sich eine gegrillte Wurst für zwischendurch schmecken.

Als die ersten Regentropfen nieder gingen, ging’s zum Platz zurück, den wir im Schutz des kleinen Wäldchens am Strand auch fast gänzlich undurchnässt erreichten.

Zum Abendbrot gab’s das typische Campingessen: Eierravioli! Allerdings verfeinert mit einer kleinen Portion Kartoffelpürree :-) Ist ja nicht so, dass ich das nicht auch zu Hause gerne esse ;-)

19.08.2008

Der vorletzte komplette Tag. Und der Wetterbericht versprach sogar er würde trocken und halbwegs warm. In Ruhe haben wir gefrühstückt, Alex ging dann zum Aerobic und ich habe mich mit dem kleinen Jungen beschäftigt. Was man so macht, Geschichten erzählen und ein bißchen mit dem fahrrad über den Platz fahren. Nach Alex‘ Sport wollten wir los nach Heiligendamm. Ich war in diesem Urlaub bereits einmal alleine dort. Habe dabei aber versucht eher zügig unterwegs zu sein. Das bekommt der Kleine noch nicht so hin. Ist ja auch noch keine 5 Jahre ;-)

Am Hafen haben wir nicht das erste und auch nicht das letzte Päuschen auf den 10 Kilometern eingelegt. Hier Durst und dort gucken. Aber wir haben ja Urlaub und so hat die Fahrt Spaß gemacht. Tim guckte allerdings manchmal ein kleines bißchen genervt. Dann musste ich mit einer Hand lenken und die andere auf seinen Rücken legen, um als Hilfsmotor zu agieren.

Am schönsten ist dabei die Fahrt durch den Gespensterwald direkt an der Steilküste entlang. Man hat einen super Ausblick und der Waldboden ist festgefahren und rollt sehr angenehm. Eigentlich kann man da alle 10 Meter anhalten und etwas Neues entdecken oder auf umgestürzten Bäumen balancieren.

Was die Leute ansonsten an Heiligendamm finden, kann ich nicht nachvollziehen. Das Örtchen beschränkt sich auf eine Promenade, eine Seebrücke und einen Molly-Bahnhof. Im Wesentlichen unspektakulär. Hast Du’s eimal gesehen, hast Du’s für immer gesehen.

Auf dem Rückweg fuhren wir den gleichen Weg wie hin, kamen aber nicht drum herum, doch noch mal an jeder „Attraktion“ anzuhalten. Machte aber nicht nur dem Familienjüngsten Spaß ;-)

In Kühlungsborn musste unbedingt noch einmal die Pirateninsel besucht werden. Piraten ist sowieso im Moment das Größte, auch die anstehende Geburtstagsparty steht unter diesem Motto und auf dem Campingplatz findet morgen auch zum zweiten Mal ein Piratentag statt. Heute gab’s aber keine Wurst oder sonstigen Tand. Das haben wir uns für später aufgehoben.

Weil wir zu Hause selbst noch Grillgut hatten. Nur Feuermaterial musste ich nachkaufen – haben einen ganzen Sack verfeuert in der Urlaubszeit. Und es war ein ziemlich lauer, angenehmer Abend. Klasse. Sind erst gegen halb 12 in den Wohnwagen gegangen und haben bis dahin „über die Hecke“ mit den Nachbarn geredet.

20.08.2008

Der letzte komplette Tag ist angebrochen :-( Bin ich anfangs noch etwas schlecht in den Urlaub gestartet und konnte nicht richtig ausspannen, so war’s dann heute doch etwas traurig. Schade, morgen schon Abreise. Eigentlich hatten wir vor, die Klamotten zu packen und den Wohnwagen und das Vorzelt pikkobello sauber zu machen. Das durchwachsene Wetter machte uns aber einen Strich durch die Rechnung. Bei den ständigen Schauern hätten wir mehr Dreck rein getrampelt als raus geholt.

Wir verlegten uns also auf das, was wir sowieso die meiste Zeit getan haben: nichts. Einfach etwas rumsitzen, mal ein bißchen mit dem Rad auf und ab fahren, den Strand angucken, mit Tim spielen. Urlaub.

Außerdem war heute wieder „Piratentag“ und Tim wurde richtig wild geschminkt, um bei der Aufführung eier Theatergruppe adäquat ins Publikum zu passen.

In der Ostsee waren wir natürlich auch noch kurz – wie fast jeden Tag. Inzwischen war das Meer zwar schon gehörog abgekühlt, aber wir sind meist nur mit Handtuch bewaffnet durch den Sand gelaufen, einmal ins Wasser, ein bißchen planschen und dann sofort unter die heiße Dusche. Das machte uns und dem Jungen ausreichend Spaß und erfrischt ordentlich. Bei dem beständig herrschenden Wind war das Wasser direkt am Ufer sowieso nicht richtig schön. Zwar klar, aber mit Seetang und Schlick beladen. Erst wenn man zwei bis drei Meter drin war, konnte man Grund sehen. Tim ihn dort aber mit den Füßen nicht mehr erreichen. Das schränkt dann schon ein bißchen ein.

Und dann haben wir den letzten Abend im Wohnwagen genossen während draußen der Wind wehte und man die Brandung hörte.

21.08.2008

Nun ist es endgültig der letzte Tag. Um 7 Uhr heute morgen sind meine Eltern zu Hause los gefahren, um uns aus unserem Feriendomizil zu vertreiben. Die folgenden 2 Wochen werden sie den Stellplatz in Beschlag nehmen und ausruhen. Höchste Zeit, dass wir in den Quark kommen und unsere Klamotten packen. Was sich schwierig gestaltete, denn immer wenn ich was einräumen wollte, bekam ich zu hören „Das können wir doch zum Schluß oben drauf legen!“ … um zum „Schluß“ zu kommen, muß man allerdings erst mal einen Anfang haben. Ich tue mich damit ja auch schwer, aber irgendwann waren die ersten drei Sporttaschen mit unbenutzten(!) Kleidungsstücken verstaut. Hatte ich nicht anfangs geschrieben, wir hätten uns eingeschränkt?

Um 11 Uhr war noch eine Zaubervorstellung im Animationshaus. Ehrensache, dass ich mit Tim dort noch hin gegangen bin. Ich fand die Kunststückchen für das aviesierte Publikum OK, die Vortragsweise des Zauberers war mir zu monoton und ohne auf die Kinder einzugehen. Das schien Tim jedoch gar nicht gestört zu haben, der sehr fasziniert zu guckte und den Herrn für einen „richtigen Zauberer“ hielt! Mit obligatorischem Kaninchen aus dem Hut gezauber und so.

Direkt danach klingelte das Handy: Oma & Opa sind da! Und Tim ist fast ausgeflippt … Opa, Opa, Opa … rauf auf’s Fahrrad und zur Rezeption und die Ablösung abholen. Die Schranken waren wie bei unserer Anreise geschlossen, so dass wir erstmal nur so auf den Platz gingen und eine Tasse Kaffee getrunken und erzählt haben.

Als um 14 Uhr die Mittagspause vorbei war, wurde auch der elterliche Schwede auf den Platz gefahren und wir haben weiter ein- und ausgeräumt. Ein fliegender Wechsel sozusagen, der uns leider am Putzen hinderte. Es war außerdem leicht feucht draußen, so dass das Vorzelt schlimmer aussah als in den 2 Wochen vorher.

Ich habe dann Papa natürlich auch gezeigt, wie er ins Internet kommt. Da dass bei mir so gut geklappt hat, hatte er seinen auch mitgebracht. War auch erwartungsgemäß kein Problem. Der HP hatte sofort Kontakt zum WLAN. Je mehr meine Eltern einräumten, desto voller wurde unser V40. Ich hatte Bedenken, dass wir unsere ganzen Plünnen gar nicht verstaut bekämen, aber der größte Brocken – Tim’s Rad – passte dann doch ganz bequem hinein, nachdem er eine letzte Runde über den Platz gefahren ist.

Darauf wurde das Bettzeug verstaut und darin eingewickelt waren die empfindlichen technischen Gräte ;-) Trotzdem blieb noch reichlich Platz für Tim und dessen Spielzeug für unterwegs. Da es hart auf den Spätnachmittag zuging, haben wir uns schnell unsere Badesachen angezogen und sind ein allerletztes Mal in die Ostsee gesprungen. Ich bin zeitlebens kein Sand und Badeurlaubfan gewesen, aber es ist schon schade, dass der Sommerurlaub vorbei ist. Trotz Sand zwischen den Zehen und allen möglichen sonstigen Ritzen.

Am Campingplatz staunte ich dann nicht schlecht, dass Papa offensichtlich mit Spikes-Bereifung angereist ist. Im Internet konnten wir aber schnell einige Reifenhändler in näherer Umgebung ausmachen, die hoffentlich am nächsten Tag eine Reparatur durchführen konnten. Wie lange der Nagel da wohl schon drin steckte? Rausziehen wurden jedenfalls mit lautem und nachdrücklichem Zischen beantwortet. Also habe ich den Fremdkörper wieder eingeführt ;-)

Zum Abendbrot gab es gegrillte Würstchen, Steaks und Putenfleisch. Für solche Mengen ist der kleine Grill aber deutlich unterdimensioniert. Vor allen Dingen, wenn es dann urplötzlich wie aus Kübeln anfängt zu schütten und das Vordach zwar den direkten Regen püerfekt abhält, der Wind aber die „Gischt“ von rechts und links auf die Kohle pustet. Unsere auf 19 Uhr angesetzte Abreise verzögerte sich dadurch ein klein wenig. Aber um halb Acht waren wir dann im Auto auf der Piste.

Das war’s dann endgültig mit unserem Sommerurlaub. Die Fahrt hin und zurück gehört ja immer zu meinen persönlichen Highlights – ich fahre nunmal ganz gerne Auto. Bei richtig starkem Regen nicht, aber den hatten wir nur um Hamburg herum, wo ein wirklich formidables Gewitter für beeindruckende Wolken- und Blitzkombinationen sorgte, die ich während der Fahrt leider nicht fotografieren konnte.

Einmal haben wir kurz pausiert und nach ziemlich genau 4 Stunden sind wir in Bad Oeynhausen bei uns auf den Hof gefahren. Home sweet home. Auch schön :-)

Schreibe einen Kommentar

Deine E-Mail-Adresse wird nicht veröffentlicht. Erforderliche Felder sind mit * markiert

*