Kühlungsborn 2007.08

Kühlungsborn vom 19.08. bis 31.08.2007

Strand mit Sandeimer

19.08.2007

19.08.2007 – Anreise

Die Tour:

  • Volvo V40 2.0t / 163 PS
  • Hymer Nova 545L
  • 379 Km
  • 59 Km/h Durchschnitt
  • 15,3 l Verbrauch
  • 2 Pausen

So ein Wohnwagen ist schon ganz praktisch. Man hat sein Dach immer dabei, kann die Klamotten für den Urlaub vor der Abreise schon in die richtigen Schränke packen und muß sich nicht über pekige Betten oder unappetitliche Kochnischen im Apartment ärgern. Gut, bei den sanitären Anlagen kann man auch mit dem Wohnwagen Pech haben, aber zur Not gibt’s da auch was im Hänger.

Nachteile gibt es wenige – dafür aber Gewichtige. So ein Wohnwagen ist relativ teuer und steht die meiste Zeit des Jahres ungenutzt rum. Außerdem ist es schon etwas enger, als ein Apartment. Und man braucht eine Anhängerkupplung am Auto. Wir waren nach dem Hauskauf und dem Einzug des Nachwuchs jetzt ca. 5 Jahre nicht richtig im Urlaub, wird also Zeit. Praktischerweise haben meine Eltern seit ich 4 Jahre alt bin schon immer einen Caravan. Und bis ich 14 Jahre alt war bin ich auch immer mit gefahren. Campingplätze sind mir also nicht ganz fremd. Wenn die Eltern dann auch noch direkt nach uns in Urlaub fahren wollen, bietet es sich förmlich an, den Stellplatz zu teilen.

Was dazu allerdings fehlte war die Anhängerkupplung am Volvo V40. Die wurde kurzentschlossen nachgerüstet und seit 2 Wochen ziert eine feste Bosal-Kupplung das Heck der Renn-Familienkutsche. Da der Lack ebenfalls frisch ist, bedeutet das wohl, dass ich die Karre noch min. 2 Jahre fahren muß ;-) aber das nur am Rande.

... auf der Autobahn

Dieses Jahr also Camping. Das erste Mal selbst den Hänger ziehen und aufbauen. Stellte ich mir nicht besonders schwierig vor, war aber trotzdem etwas unruhig, wie wir den 6,97 Meter langen Wohnwagen an die Ostseeküste bringen sollten. Denn das war der Wunsch von Frau und Sohn. Ich bin ja mehr so für Berge und kann Sandstrand überhaupt nicht leiden, aber 2 zu 1 … was will man da machen? Die „Ich fahre!“ Karte lasse ich wohl lieber im Stapel ;-)

Am 19.08. sollte es morgens ganz früh los gehen. Alles war am Vortag gepackt, der Motor hatte eine neue Aufhängung bekommen, das Öl war gewechselt, die Bremsen fast neu, an mehr kann man eigentlich nicht denken. Hänger von Hand auf den Wendehammer geschoben, den Volvo davor gespannt. Im Haus noch mal nach dem Rechten gesehen und … danach geht der doofe Wagen einfach nicht mehr an. ÖddelÖddelÖddel, ums Verrecken startet der Motor nicht. Natürlich haben wir vor ca. einem Monat unser Überbrückungskabel entsorgt, da die Plastikklemmen im Laufe der Zeit zerbröselt waren. Blöd. Kurz telefoniert, halbe Stunde gewartet und mit Starthilfe sprang der Volvo dann auch an. Los geht’s!

Rast irgendwo an der Autobahn ...

Die ersten 50 Kilometer ist man noch ein bißchen unsicher und zaghaft. Das legt sich aber mit jedem Meter. Und wenn die Tachonadel 90 anzeigt, vermeldet das GPS 80 Km/h – was einem dann tatsächlich ganz schön gemächlich vorkommt. Ich habe mich teilweise ein bißchen erschrocken, wenn ich ein paar Kilometer einfach im Verkehr mitgeschwommen bin und dann feststellte, dass die Tachonadel doch schon über 100 anzeigte. Der Volvo zieht den großen Wagen problemlos ohne Schwanken oder Wanken. Natürlich merkt man die fast 1 1/2 Tonnen, die hinten am Heck zerren, aber deutlich weniger als ich befürchtet hatte.

Kurz vor Hamburg wurde die Frau dann etwas unruhig, weil die von Google-Maps errechnete Route in der Gegenstandslosigkeit zu versinken drohte, als plötzlich Umleitungschilder auftauchten und im Radio ununterbrochen von Sperrungen wegen der heute stattfindenen Cyclassics geredet wurde. Aber das kurzerhand angeworfene Navi behauptete wir wären immer noch auf Kurs … nur die Ruhe. Lübeck flog an uns vorbei und zack waren wir in Mecklenburg-Vorpommern. Was ich vor allen Dingen daran merkte, dass der Asphalt plötzlich furchtbar laut wurde und – wahrscheinlich genau deshalb – kaum ein Fahrzeug auf demselben unterwegs war. Umso besser, kommen wir gut voran. Irgendwann geht’s dann runter von der Autobahn und der Weg führt über wunderschöne (wenn man mit dem Roller unterwegs wäre) Alleen entlang. Diese zeichnen sich durch Wellen in Längsrichtung aus und dadurch, dass „70“ im Osten offensichtlich bedeutet „Fahr so schnell, dass der Wagen auf der Piste soeben noch haftet und Du den Bereich direkt vor Dir noch erkennen kannst.„. Kerl, was haben die Jungs da überholt.

Ponderosa steht

Um 10 nach 9 sind wir zu Hause aufgebrochen. Ziemlich genau 6 Stunden später standen wir in Kühlungsborn vor den Toren des Campingplatzes. Den Stellplatz hatten wir vorher schon reserviert, so dass wir uns an der Rezeption nur noch anmelden mussten. Das lief dort sehr gut organisiert ab. Man wartet an einem Schild auf dem Platz, wird dort von einem Mitarbeiter abgeholt der zur gebuchten Parzelle führt. Dort wird sogar noch geholfen, den Wagen auf den Platz zu schieben – das nenne ich mal Service. Nicht dass man auf einem Campingplatz lange warten muß, bis jemand zum Helfen kommt, aber wenn das Platzpersonal das sogar anbietet … nicht schlecht. Da wir einen „Comfortplatz“ gebucht hatten, sind Wasseranschluß, Strom, Abwasser und Kabelfernsehen direkt an einer Säule neben dem Wagen abzugreifen. Auf den 120 m² ist auch für den PKW noch reichlich Platz.

Und auch der Aufbau des Vorzelts ging trotz des ersten Males sehr gut über die Bühne. 2 Stunden und wir hatten alles wohnfertig. In der Zeit wurde der Sohn allerdings auch schon ziemlich quängelig. Der wollte *endlich* an den Strand! Schließlich sind wir genau deshalb hierher gekommen. Von dem Platz aus, an dem ich diesen Text tippe, kann ich die Brandung sehen. Sind keine 200 Meter von hier bis zum Wasser, 50 Meter bis zum topmodernen Waschhaus mit Duschen im Kokospalmen-Design und Terrakotta-Säulen. Ich denke, wir werden es hier ganz gut aushalten.

Küste bei Kühlunsgborn am späten Nachmittag

20.08.2007 – Stadterkundung

Die erste Nacht haben wir sehr gut geschlafen – sieht man davon ab, dass der kleine Junge in der Mitte gelegen hat und sich die ganze Nacht sicher 3 Mal um die eigene Achse gedreht hat. Zum Frühstück gab es frische Brötchen von einem Bäckerstand direkt auf dem Campingplatz, der allerdings nur 2 Tage in der Woche dort verkauft – warum auch immer. Zum „Norma“-Markt mit integrierten Backwarenstand ist es aber auch nur 50 Meter weiter. Nachdem wir uns lecker gestärkt hatten, wurden die Räder und der Anhänger betriebsfertig gemacht. Das laufrad haben wir gar nicht mitgenommen, wenn’s etwas weiter gehen soll, kann Tim damit eh nichts beschicken. Bei strahlendem Sonnenschein fuhren wir zur Strandpromenade von Kühlungsborn.

Hafen Kühlungsborn

Der Weg bis zum Hafen ist echt schön und auch zu Fuß mehr als bequem zu schaffen. Irgendwann darf man nicht mehr direkt am Strand lang, sondern muß eine parallel verlaufende 30-Zone befahren, aber auch hier gibt es reichlich schöne Häuser zu bestaunen. Unschön sind lediglich die Autofahrer, die hier „30“ ähnlich interpretieren wie „70“ und sich um die Radfahrer auf der Straße einen Dreck scheren. Das ist nicht nur nervig, das ist für so einen Ort schlicht eine Unmöglichkeit. So bescheuert fahren die Leute ja nicht mal in Oeynhausen durch 30-Zonen. Ich war erstaunt.

Nachdem wir den Hafen (meiner Meinung nach ;-) gebührend bewundert haben, fuhren wir unter heftigem Protest des Nachwuchs weiter. Nicht am Strand lang, sondern einfach ziemlich planlos durch den Ort. Mit „planlos“ meine ich nicht „verirrt“. Wir wollten uns einfach Kühlungsborn angucken. In der Innenstadt kauften wir bei „Ihr Platz“ (früher „Seifenplatz“) eine Strandmuschel – die obligatorisch ist, wie wir ein wenig später feststellten. 10 Euro für so ein halbes Zelt … naja, besser so als komplett im Sand zu liegen.

Molly Museum

Auf dem Weg zurück zum Platz haben wir dann auch noch halbzufällig das Molly-Museum gefunden. Mit der alten Dampflok wollen wir irgendwann nach Bad Doberan fahren und haben daher gleich die Abfahrtzeiten erfragt. Ungefähr jede Stunde fährt die Bahn und man kann sogar die Fahrräder mitnehmen. Dann steht meinem Plan und bis Bad Doberan befördern zu lassen, um von da per fahrrad zurück zu fahren, ja nichts im Wege. Hinter den Bahnschranken haben wir auf einer der Bänke dann noch ein kleines Picknick gemacht, bevor es dann die 800 Meter zurück zum Wohnwagen ging.

Möwe

Während der Rest der Familie schon mal zum Strand pilgerte, schnappte ich mir Rad und Anhänger und pilgerte zum Supermarkt. Bei dem Wetter muß man abends einfach Grillen. Getränkekisten haben wir aus Gewichtsgründen auch nicht mit hoch geschleppt und das wollte ich jetzt alles holen. Und in den Hänger passt wirklich allerhand rein. 9 Liter Cola light, 9 Liter Mineralwasser, Sack Holzkohle, Fleisch und ein wenig Kleinkram. Unter letztgenanntem befand sich auch die letzte Standluftpumpe aus dem Sonderangebot des Marktes. Nachdem meine SKS den geist aufgegeben hat, ein super Schnäppchen. 15 Euro für eine Pumpe mit Alu-Zylinder, Manometer und Kombiventilkoopf. Macht einen sehr stabilen Eindruck.

Danach ging’s dann auch noch für eine Stunde zum Strand. Ob ich mich damit in den nächsten tagen wohl anfreunden kann? Ich hasse den Sand zwischen den Zähnen, im Haar, auf dem Rücken an den Händen in der Fototasche, im Portemonnaie, im Vorzelt, auf den Polstern … überall! Warum ist hier nicht so ein cooler Felsstrand wie in Kroatien? Aber schön warm war es und ganz lustig den Möwen zuzugucken – und den Kindern beim Spielen. Tim hat schon einen Kumpel gefunden, mit dem eine Sandburg nach der anderen gebaut hat. Nur als die beiden dann versuchten eine Möwe zu fangen, mussten sie das Vorhaben erfolglos abbrechen.

Lecker

Und zum Abschluß des Tages wurde der Minigrill befeuert. Die Nachbarn haben das elektrisch erledigt – pah! Grillgut nur von der Roste mit Kohle drunter. Schmeckte ganz ausgezeichnet, auch wenn es eine Schweizer Grillpackung war und die Wurst mit Käse gestreckt war. Die beiden Schweinenackensteacks mit Paprikamarinade waren ganz ausgezeichnet zart und schmackhaft. Wird nicht das letzte Mal gewesen sein, dass der kleine Grill ran muß!

21.08.2007 – Rumgammeln

Als wir an diesem Morgen aufstanden, war vom Himmel nicht viel zu sehen, außer einer dicken, grauen Wolkendecke! Dazu blies ein nicht unbedingt schwacher Wind von der See zu uns herüber. Aber kalt war’s nicht! Nach einem ausgiebigen Frühstück mit weichen Milchbrötchen vom „Norma“-Markt begutachteten wir erstmal das Meer …

kabbelige See

… und entschlossen uns, heute nichts zu machen. So ganz „gar nichts“ dann doch nicht. Die Fahrräder haben mich im Vorzelt immer gestört – das ist nicht das Allergrößte und zwei Räder nehmen eben etwas Platz weg. Mit ein bißchen Plane, Kabelbindern, Einweckgummis und der Haltestange für die Satellitenschüssel war aber schnell ein 1a Unterstand gebastelt und die Drahtesel stehen auch außerhalb des Zeltes trocken.

Fahrradgarage

Am Nachmittag wurde das Wetter wieder etwas besser und wir schauten uns nocheinmal am Strand um. Die Brandung hatte riesige Wellen – bestimmt 1 1/2 Meter hoch! Tim war ganz verrückt und wollte unbedingt baden. Was wir dann auch ganz mutig gemacht haben. Es waren nicht viele Leute im Wasser, aber verstehen kann ich das nicht. War genauso warm wie bei Sonnenschein, eher im Gegenteil, wenn man aus dem Wasser kam, war’s am Strand trotz Wind richtig warm. Im Wasser hat Tim ungefähr alles zusammengekreischt, wenn die Wellen ihm bis ans Kinn schlugen. War gar nicht aus der sandigen, braunen Brühe zu kriegen :-) Und als er in dicke Handtücher gemummelt am Strand saß, bin ich auch noch mal in die Wellen – nur etwas tiefer *g* Macht ziemlich Spaß!

Multimedia

Und am Abend wird ein bißchen Kontakt mit der Außenwelt gehalten …

22.08.2007 – Heiligendamm und Regen

Morgens aufgewacht und einen grauen, wolkenverhangenen Himmel erblickt. Der Wetterbericht war zwar verhalten positiv und behauptete, es bliebe bis Mittags trocken, aber die Realität machte einen ganz anderen Eindruck. Nach dem Frühstück waren wir daher ziemlich unentschlossen, was wir nun tun. Tim nutzte die Zeit um ein wenig Fußball zu spielen.

Fußballer ...

Es wurde allerdings noch ein bißchen wärmer und die Wolken verzogen sich immer mehr. Räder fertig gemacht, Hänger angehängt und los geht’s … ab nach Heiligendamm. Hin und zuück sind das knapp 20 Kilometer. Selbst wenn es anfangen sollte zu regnen, sind 10 Kilometer schnell abgerissen. Die Strecke verläuft auf dem Ostseeküstenradweg … und ist nicht zu finden. Was glauben die, wozu damals die „Beschilderung“ erfunden wurde. Radtechnisch ist man hier eh merkwürdig unterwegs. In 30-Zonen gibt es auf beiden Seiten der Straße Gehwege, die in beiden Richtungen für den Radverkehr freigegeben sind und deutlich unter 2 Meter breit sind. Auf der Fahrbahn möchte man wegen der groben Pflastersteine allerdings auch nicht unterwegs sein. Die unbedachten Autofahrer erwähnte ich schon. Nein, radfahren kann man hier nicht entspannt.

Nachdem wir dann den Weg gefunden hatten – er war an einem Gatter als „Wanderweg“ ohne Ortsangaben ausgewiesen – entpuppte sich dieser als recht schmaler Sandpfad. Zudem auch noch sehr stark bevölkert. Da mit dem Hänger durchzukommen gestaltete sich leicht nervig. Bei einer Dame, hinter der ich sicher 5 Minten hergurkte, war ich kurz davor zu fragen ob ich ihr Rad reparieren sollte. Es musste defekt sein, denn über 7 Km/h kam sie nicht hinaus. Ein Wunder, dass sie bei dem Tempo nicht umgekippt ist. Übrigens, der Rasenstreifen links im Bild ist ein Reitweg … keine Ahnung ob da so viele Pferde unterwegs sind, dass man den wertvollen Platz so verschwenden muß …

Ostseeküstenradweg

Ansonsten ist die Gegend wirklich schick. Weg im Wald, an der Küste, mit schönem Blick. Gefiel uns gut. Naja, die Bodenbeschaffenheit hat Tim im Hänger sehr vergrätzt, der wurde arg durchgeschüttelt und hat sich desöfteren bitterlich beschwert. Soll er halt radfahren lernen – da weigert er sich noch ein wenig, ist im Hänger üblicherweise ja auch bequemer ;-)

Radweg an der Küste entlang ...

Kurz nachdem wir eine Pause gemacht hatten, weil der Filius sich die Beine vertreten wollte, öffnete sich der Waldweg und wir standen direkt am Eingang nach Heiligendamm. So muß es also aussehen, wo sich 8 Staatsoberhäupter zum Schwätzen und Geldverbrennen treffen. An den Hotels standen in dunkle Anzüge gekleidete Herren, die aufpassten, dass die Zufahrten zu den Eingangshallen nur von den richtigen Leuten passiert wurden … auf keinen Fall gehörten wir auf unseren Rädern dazu!

Ich habe denn auch lieber die Häuser fotografiert die mir zuerst vor die Linse gekommen sind. Offensichtlich ist man da mit der Renovierung noch nicht ganz durch.

Heiligendamm 1

Auch entlang der Promenade hat das Ostseeklima tiefe Spuren an den Fassaden einer Reihe von Villen hinterlassen. Das Kempinksi ist weiß, weißer geht’s nicht, aber die Häuser daneben hätten einen Anstrich dringend nötig gehabt. Gerade deshalb habe ich die wohl auch viel lieber abgelichtet. Die hatten einen sehr eigenen Charme. Eigenlich schade, dass die wahrscheinlich irgendwann auch aussehen wie gebleichte Zähne.

Heiligendamm 2

Einmal quer durch den Ort, am Molli-Bahnhof vorbei erreichten wir die Promenade. Da diese nicht komplett überfüllt war, ignorierten wir die auf Schildern fixierte Bitte, die Räder auf dem Radparkplatz abzustellen und schoben Richtung Seebrücke. Ganz nett. Leider fing es gerade als wir am Ende der Seebrücke waren, wie angekündigt an zu regnen. Zuerst nur vereinzelte Tropfen, wurde es schnell heftiger. Als wir von der Promenade wieder runter waren und Richtung Zeltplatz rollten, hatte es sich richtig eingeregnet. Tim fand es nicht lustig, dass ich bei dem Wetter keine Lust auf gemütliches Bummeln hatte und ziemlich fix gefahren bin.

Gespann am Damm

Eine lockere halbe Stunde später waren wir wieder am Wohnwagen und hingen die Sachen zum Trocknen im Vorzelt auf. Vergebene Liebesmüh wie sich rausstellen sollte. Etwas später musste ich sogar noch einen kleinen Graben vor dem Zelt her ziehen, da das Wasser sich seinen Weg unter den Spritzlappen entlang bahnte. Nur gut, dass der Teppich im Zelt auf einer dicken Plastikfolie liegt – blieben die Füße wenigstens trocken. Und gemütlich ist es bei Regen im Wohnwagen, das prasselt so schön!

Raindrops keep falling ...

23.08.2007 – Strandurlaub

Die Klamotten vom Vortag waren natürlich nicht trocken – wie auch bei dem Wetter. Wir investierten 3 Euro in Marken für die Waschmaschine, packten alles, was feucht und klamm war, zusammen und ab in die Trommel. Die Nachrichten prophezeihten Sonne und leichten Wind und während die Wäsche rotierte, bastelte ich eine Wäscheleine aus einem Volvo, ein bißchen Vorzelt und einer dicken, blauen Schnur … nicht schön, aber funktionell.

Trockner

Und weil dann gegen Mittag tatsächlich die Sonne die Wolken wegbrannte, wurden die Liegestühle und die Sandbuddelsachen zusammen gepackt und an den Strand geschlürt. Dort dampfte der Boden, als die Feuchtigkeit durch die Wärme an die Luft gesetzt wurde. Das sah sehr eigenartig aus. Leider habe ich davon kein vernünftiges Foto hinbekommen :-/

Nach einer halben Stunde habe ich mir freiwillig den Nacken eincremen lassen, weil es langsam anfing zu brennen. Jetzt (ein paar Stunden später) kann ich sagen, dass es noch rechtzeitig war: kein Sonnenbrand! Tim hat gebuddelt wie ein Weltmeister und zwischendurch waren wir sogar in der Ostsee. Die war heute glasklar und eiskalt. Ohne Taucherbrille konnte man Fisch und Krebse sehen … trotzdem ärgerte es mich, dass ich die Schnorchelsachen zu Hause vergessen hatte.

Baden

Trotz dem heute wirklich sehr guten Wetter mussten wir irgendwann wieder zum Wohnwagen. Und gegen kurz nach 5 zogen wir unter riesigem Gezeter des Nachwuchses vom Strand ab. Der Kleine war gar nicht zu beruhigen. Selbst die avisierte Grillwurst konnte ihn nicht umstimmen. Himmel, hat der geweint. Erst als wir versprachen, nach dem Essen noch einmal zu gucken ob das Meer noch da sei, war er halbwegs beruhigt. Und das hat sich gelohnt. Pünktlich zum Finale waren wir am Strand und bewunderten, wie die Sonne hemmungslos rumprotzte …

Angeberei

24.08.2007 – Rerik und Kino

Wie immer in den letzten Tagen war der Morgen dunkel. Die Wolkendecke hängt tief und es sieht aus, als wenn es jeden Augenblick anfängt zu regnen. Zudem ist es kalt – zu kalt für einen Sommerurlaub. Trotzdem will der kleine Junge jeden Tag immer nur eins: an den Strand. Sand ist das Größte und buddeln seine Leidenschaft. Also haben Mama und Sohn nach dem Frühstück die Siebensachen gepackt, eine Wärmflasche, Campingstuhl, mehrere Jacken und Spielzeug geschnappt, um an die Ostsee zu gehen. Ich hatte dazu keine Lust und habe das Rad klar gemacht.

mit dem Drachen surfen

Pünktlich als ich mich in den Sattel schwang, kamen die ersten Tropfen vom Himmel. Das kann ja heiter werden. Ich wollte erst nach Bad Doberan, habe mich bei einem Blick zum Himmel für die andere Richtung entschieden und Rerik als Ziel auserkoren. Wenn möglich an der Küste entlang. Der Wind blies gehörig, aber es war dann doch nicht kalt – schon gar nicht, wenn man mit dicker Radjacke gegen den Wind fährt. Hinterm Campingplatz rechts ist man ruckzuck an der Küste. Verbotsschilder gab’s keine und darum bin ich mit dem Purgatory auch bis direkt ans Wasser gefahren. Was keine gute Idee ist. Nicht dass es nicht zu schaffen wäre, aber der Sand setzt sich auf der Kette fest, beißt sich in die Ritzel und macht Schalten zum Glücksspiel. Ich bin schnell umgekehrt und habe mich an asphaltierte Strecken gehalten.

Großsteingrab

Unterwegs gibt’s viel zu sehen. Hauptsächlich Landschaft und teilweise arg verfallene Gehöfte. Aber auch ein altes Großsteingrab, welches jedoch von den geschätzten 1.000 Radlern die noch unterwegs waren, nur mich zu interessieren schien. Die anderen waren damit beschäftigt, auf ihre Helme, Westen und Brezellenker zu achten und darauf, sich möglichst gegenseitig im Weg zu sein. Radfahrer im Urlaub, oder besser Urlauber, die aus Versehen aufs Rad gestiegen sind. Wenigstens sind die Leute hübsch der Fahrbahn fort geblieben und ich hatte dort meine Ruhe.

Rerik von der Landbrücke aus

Nach etwas über einer Stunde war ich dann am Ziel. Rerik ist eine nette kleine Stadt welche per natürlicher Seebrücke mit der Insel Wustrow verbunden ist. In das Naturschutzgebiet bin ich aber nicht mehr gefahren. Mit dem Rad durfte man nicht auf den Damm, es war inzwischen auch reichlich warm geworden und ich wollte noch zum Rest der Familie an den Strand. Den Weg habe ich immerhin schon mal ausgekundschaftet. Wenn es nächste Woche mal trocken ist, können wir mit dem Hänger noch mal herkommen. Der Rückweg wurde in Angriff genommen – und war deutlich angenehmer, da ich den Wind im Rücken hatte!

Leuchtturm oberhalb von Kühlungsborn

Ich bin nicht ganz den gleichen Weg zurück gefahren und habe dadurch eher zufällig den Weg zum Leuchtturm gefunden. Von dort hat man eine prima Aussicht. Müssen wir auch noch hin. Von dort bis zum Campingplatz sind es keine 10 Minuten mehr und ich habe schnell die Badesachen geschnappt und bin zum Strand. Dort waren Alex und Tim bereits seit 5 Stunden intensiv bei der Sandbearbeitung. 2 weitere Stunden haben wir es dann noch ausgehalten, bevor es zurück zum Wohnwagen ging. Sehr zum Mißfallen des Nachwuchses.

Ostseekino Kühlungsborn

Und abends stand ein Pflichtprogramm an. Wenn im Urlaubsort ein Kino ist, versuche ich es zu besuchen. Wenn es dann quasi noch fast auf dem Campingplatz ist, dann geht wirklich kein Weg daran vorbei. Diese kleinen Lichtspielhäuser haben oft ein sehr spezielles Programm, nicht mehr ganz taufrische Filme in täglichem Wechsel. Ich hatte vorher das Programm studiert und freute mich nun auf den ollen Hopkins in „Das perfekte Verbrechen“. Sollte um 21:15 Uhr beginnen und ich war rechtzeitig da. Bin ich bei Kinobesuchen sowieso, aber wenn ich mir was angucken will, bin ich halt noch pünktlicher.

Ostseekino innen

Der Eingangsbereich ist gleichzeitig Eisverkaufsstand, Zeitschriftenladen und Internet-Café … letzteres nutzte ich knapp 20 Minuten, weil ich mit GPRS über’s Handy keine PDFs ziehen wollte ;-) Die Karte für den Film bekam ich von einer nostalgischen Abreißrolle für 6,90 Euro. Dafür hatte ich einen Platz auf der Empore ergattert. Die Sitze dort sollten etwas breiter sein als im Parkett und mit verstellbarer Lehne. Tatsächlich war das dann auch so. Ich suchte mir einen der nicht allzu verschlissenen Sitze aus und saß eigentlich bequemer als im heimischen Kinoplex.

Die Sitzfläche konnte man nach vorne schieben, wodurch die Rückenlehne sich flacher stellte und man fast einen Liegesessel hatte. Rechts und links zierten Surround-Lautsprecher den langen, schmalen Kinosaal. Aber außer Rauschen und einem 50-Hertz-Brummen habe ich während der Vorstellung nichts aus den Boxen gehört. Dafür war der Stereo-Ton von vorne absolut in Ordnung. Auch das Bild auf der erwartungsgemäß nicht riesigen Leinwand war scharf und klar. Das sehe ich zu Hause oftmals deutlich schlechter.

25.08.2007 – Rumgammeln

Heute mal gar nichts gemacht. Nur vorm Zelt gesessen, bißchen rumgeräumt, die Kette vom Fahrrad entsandet und – natürlich – kurz am Strand gewesen. Warum? Um kurz nach 3 aufgewacht und Sumatriptan eingeworfen. Den ganzen Tag wie ein Schluck Wasser in der Kurve gehangen und noch 9(!) Mückenstiche eingefangen. 2/3 davon an den Beinen, da kann man nicht rumlaufen. Mist.

Sandburg

Strand

26.08.2007 – Molli und Bad Doberand

Jeden Tag musste Tim erzählen, wie oft er noch wach wird bis zu seinem Geburtstag. Und heute morgen war es dann endlich soweit! Abends hatten wir schon das Vorzelt geschmückt mit Luftballons, einer „Herzlichen Glückwunsch“-Girlande und einem Kerzenzug. Da war die Freude nach dem Aufwachen groß! Und die Geschenke sind auch gut angekommen. Nachdem der Vormittag mit Spielen mit dem Freund von nebenan verbracht wurde, wollten wir bei nun endlich blauem Himmel nach Bad Doberan – natürlich mit der Molli!

Mollizug

Wir hatten uns die Loks und den Bahnhof schon am zweiten Tag angeguckt und seit wir einmal mit der Mindener-Museumsbahn gefahren sind, ist Tim ganz versessen auf Züge. Genau richtig für den Geburtstag also. Wir hatten den Waggon für die Kinderwagen für uns allein. Naja, zumindest zwei Stationen lang. Dann stieg eine Gruppe Urlauber Horde Prolls dazu, die es mühelos schafften, das angenehme Rattern des Zuges durch Geschwätz zu übertönen. Ganz, ganz nervig. Das ein Kerl aus der Gruppe auch noch die Waggontüren schloß, damit bloß keine frische Luft reinkonnte, machte ihn nicht symphatischer. Aber was erwartet man von Leuten, die bei 26°C (die wir endlich mal hatten) noch Wildlederjäckchen zum langärmligen Hemd tragen.

Molli-Bahnhof West in Kühlungsborn

Manche Leute können einem wirklich den Spaß an schönen Dingen nehmen. „Rücksicht“ ist für viele offenbar ein Fremdwort. Vorbei ging es in dem sich aufheizenden Zug an Heiligendamm und der Rennbahn, um schließlich in Bad Doberan anzukommen. Die Schreihälse stiegen in der Innenstadt aus und wir nutzten die Gelegenheit um noch ein paar hundert Meter alleine weiter zu fahren und erst am Bahnhof in Bad Doberan auszusteigen. Dort bewunderte Tim erst noch die anderen Züge, bevor wir zu Fuß zurück in die schöne Innenstadt gingen.

Es war erstaunlich wenig los und wir schlenderten durch die Straßen, wo wir alsbald ein kleines Eiscafé entdeckten. Sah von außen sehr unscheinbar aus, hatte aber nach hinten raus eine sehr schöne Terrasse. Das wussten offensichtlich auch andere, wir bekamen aber trotzdem noch einen schönen Sonnenplatz. Tim aß mit Begeisterung sein Überraschungs-Spaghettieis und wir den Erdbeer- bzw. Schwarzmädel-Becher. Wer wohl was hatte? Nach dem Essen wollten wir ursprünglich wieder zurück fahren, besannen uns aber noch um. Wenn man schon mal in Bad Doberan ist, muß man sich natürlich auch das Münster ansehen!

Bad Doberaner Münster

Die alte Backsteinkirche ist wirklich schön. So wenig ich auch mit Religionen und „Kirche“ im speziellen am Hut habe, so sehr beeindrucken mich die Bauten. Jetzt nicht unbedingt die schmucklosen Häuser der Evangelen, aber die im Schweiße der einfachen Leute für die Kirchenoberhäupter gebauten Paläste sind schon toll. Tragisch wahrscheinlich, wer unter dem Bau alles leiden musste oder wer sich da was vom Munde abgespart hat.

Die 2 Euro Eintritt haben sich jedenfalls gelohnt. Eine Führung haben wir nicht mitgemacht, weil die nächste (und letzte des Tages) die angeboten wurde, die Glocken und den Turm betraf. Warum sollte ich Geld *dafür* bezahlen, wenn ich mir nach 3 Stufen bestimmt schon in die Hosen gemacht hätte ;-)

Warten auf die Molli

Und dann war auch schon wieder „nach Hause“ gehen angesagt. Natürlich wieder per Molli, aber nicht vom Bahnhof, sondern wir wollten diesmal mitten in der Stadt einsteigen. Die Schmalspurbahn verkehrt in Bad Doberan in der Art einer Straßenbahn einfach mitten durch den Ort und hat dort auch 3 Haltestellen. Wir mussten nur 10 Minuten warten, denn sowohl der Zug als auch wir waren pünktlich :-) 45 Minuten danach, hatten wir eine entspannte Fahrt ohne andere nervende Mitreisende hinter uns und marschierten Richtung Campingplatz durch Kühlungsborn, wo wir den Abend mit ein paar Leckereien vom Grill ausklingen ließen …

Grillmaster A.

27.08.2007 – Regen und Leuchtturm

Heute wollten wir mit dem Rad zum Leuchtturm fahren. Die Sicht von da oben ist Klasse und es gib ein Café dort, wo man diese Aussicht bei einer Tasse Kaffee genießen kann. Nach dem – wie immer leckeren – Frühstück schaute der Himmel leider nicht nach Ausflug aus. Dunkle Wolken zogen ziemlich schnell über uns hinweg. Die Nachbarn machten sich trotzdem mit dem Rad Richtung Rerik auf. Knapp eine Dreiviertelstunde später regnete es dann. Wohl nur bei uns, denn abgekriegt haben die 3 wohl nichts.

Um 11 Uhr war der Ostsee-Kasper zu Besuch im Kinderzelt des Campingplatzes und Tim bekam mit dem „Froschkönig“ sein erstes Puppenspiel zu sehen. Der Kleine war schwer begeistert! „Tri-Tra-Trullala“ ist jetzt sein Lieblingslied.

Nachdem wir die Kuchenreste vom Vortag als Mittagessen mißbrauchten, haderten wir mit Blick zu den Wolken, ob wir nun los sollten oder nicht. Fast 3 Stunden wurde gezögert, bis ich den Hänger ans Rad flanschte und Alex noch ein wenig Luft auf die Reifen bekam. Bergauf und mit dem Anhänger war es dann doch schwerer auf den Hügel zu kommen, als noch Tage vorher allein. Das anstrengende Trampeln wurde aber mit einer feinen und garantiert nicht kalorienarmen Schoko-Birne-Torte belohnt! Dazu noch bestes Wetter und hervorragende Sicht. Wieder alles richtig gemacht!

Kuchen im Café Valentins

Und damit mir auch geglaubt wird, dass es hier an der Küste hoch hinaus gehen kann, gibt’s noch kurz das Tourprofil. Nicht so hügelig wie bei uns in den Mittelgebirgen, aber ein ganz klein wenig Steigung war schon drin.

Höhenprofil von Kühlungsborn zum Leuchtturm

Und kurz nachdem wir wieder am Wohnwagen waren, tröpfelte es natürlich. Während ich hier sitze und tippe, prasselt es aus Kübeln auf das Dach des Eriba. Das ist aber richtig gemütlich, wenn man in so einer kleinen Kiste auf dem Sofa sitzt, es draußen regnet und stürmt, drinnen die Glotze läuft (ein Buch gelesen wird) und ein Glas Whisky (ein Gläschen Rotwein) auf dem Tisch steht. Im Urlaub kann jedes Wetter gut sein!

28.08.2007 – Am Strand

Es rauschte draußen als wir wach wurden. Hörte sich nach einem ziemlichen Sturm an. Täuschte aber, die hohen Bäume auf dem Campingplatz machen mehr Bohei, als tatsächlich los war. Die Sonne schien und nach dem ersten Schritt aus dem Vorzelt merkten wir, dass es nicht nur Makulatur war. Halbwegs warm: also Strand!

Strand bei Wind

Allerdings war es ohne die schützenden Bäume, wenn man dem Wind direkt ausgesetzt ist dann doch nicht mehr so warm und der auf dem Platz noch eher laue Windhauch blies den Sand kontinuierlich über den Strand. Spaziergänger waren reichlich unterwegs, aber im Sand niedergelassen hatten sich nur eine Handvoll Leute. Und wir gesellten uns dazu. Bei dem Gebläse ist die Strandmuschel extrem nützlich – nur muß man sie erstmal aufgebaut bekommen! Ein Pärchen hat darüber den Strandbesuch abgebrochen, wie ich leicht belustigt dem Gezeter hinter uns entnahm :-) Wir sind was das angeht natürlich eingespielter und nach 10 Minuten war das Ding gegen den Wind ausgerichtet und bezugsfertig!

Strandmuschel

Aushalten konnte man es aber tatsächlich nur direkt in der Muschel. Die Stühle hätten wir auch am Wagen lassen können – haben wir nur als Ablage benutzt. Mit fortschreitender Zeit nahm der Wind zu, die Wellen wurden höher, aber es wurde auch ein ganz klein bißchen wärmer. Tim rannte quietschend vor Vergnügen am Strand herum und baute Burgen (oder was er dafür hielt ;-) während wir lasen. Zweimal habe ich mich sogar dazu hinreißen lassen, ins Wasser zu gehen. Damit war ich in diesem Abschnitt garantiert der Einzige – Alex ist viel später auch in den Fluten gewesen! Macht höllisch Spaß, wenn die Wellen einem den Sand unter den Füßen weg ziehen oder vor die Brust schlagen.

Café Ostseewelle

Und abends blieb dann die Küche kalt und wir gingen piekfein essen. So ungefähr jedenfalls. Das Café Ostseewelle liegt direkt gegenüber dem Campingplatz und wir hielten es neulich im Vorbeifahren für ein richtiges Fischrestaurant – entpuppte sich aber dann doch eher als kleiner Imbiss. Es gab Dorsch mit Salzkartoffeln und Lachs mit Reis. Nahmen wir beides und für den Kleinen Nudeln mit Fleischwurst. War alles lecker … die kurze Karte ist entschuldigt. Morgen gehen wir dann mal an die Promenade und gucken nach größerer Auswahl.

29.08.2007 – Kühlungsborn Promenade

Wetteronline.de hat für den Vormittag noch Sonne vorhergesagt, dann sollte sich der Himmel öffnen – zumindest über Bad Doberan, und soweit ist das von Kühlungsborn ja nicht entfernt. Noch vor dem Frühstück – während ich noch in den Federn lag – ist Alex mit Tim also zum Strand gestiefelt, um sich das Meer anzugucken.

Aber auch während des sehr späten Frühstücks änderte sich am Himmel nichts. Zwei ganze Tage sind wir nur noch hier, da wollten wir uns die Promenade noch mal genau ansehen. Fahrräder klar gemacht und ab. Da meine Eltern den Platz übernehmen und auch noch zwei Wochen hier stehen wollen, sollten wir noch ein zwei Dinge erkunden, damit nicht der ganze Hausstand mitgenommen werden muß. Wir haben auch alle gewünschten Geschäfte schnell gefunden und sind danach einfach los gebummelt.

Vielmeer

Nachdem Tim sich lange genug auf einem der vielen Spielplätze aufgehalten hat, zogen wir schiebenderweise die Küstenstraße weiter Richtung Hafen. Direkt am Anfang der Einkaufsmeile bei den Segelbooten gibt es das Restaurant/Cafe „Vielmeer“. Und die haben draußen zwei Strandkörbe (und ganz viele Sitzsäcke) mitten in einem großen Sandkasten. Ideal für uns! Tim konnte nach Herzenslust baggern (sogar mit einem Original Buddel von „Bob dem Baumeister“ und wir genossen im Strandkorb sowohl die Sonne als auch den Kaffee. Gegessen haben wir dort nichts, denn wir wollten richtig billig einen Burger zu uns nehmen und der wurde ein paar hundert Meter weiter in einem Imbiss angeboten.

Neben dem Burger mit Pommes für mich, gab’s dort jedoch auch noch einen prima Dorsch für Alex und Chicken Nuggets mit Pommes für Tim. Und geschmacklich war das alles auch noch einwandfrei – inklusive komplett freiem Blick auf das Meer. Was will man mehr?

Ausruhen auf dem Deich

Und nach dem Essen sollst Du ruh’n oder 1.000 Schritte tun. Wir entschieden uns für beides, schlenderten die Küste entlang zurück bis zu einem anderen Spielplatz und ich testete die befestigte Deichkrone auf die Eignung zum Dösen. War problemlos.

Und nun sitzen wir hier im Wagen und gucken „Emergency Room“ … da spielt ja Stanley Tucci mit. Wusste ich gar nicht, gucke die Serie aber sonst auch nicht. Mist, wieder was, was mich zu festen Zeiten an die Glotze fesselt …

30.08.2007 – Rumgammeln

Der letzte „ganze“ Tag bricht an. Morgen werden wir die Heimreise antreten. Nicht nur Tim ist ein bißchen traurig. Kein Strand mehr, kein Freund mehr – er hatte auf dem Stellplatz nebenan einen gleichaltrigen Spielkamerade, der genauso lange wie wir Urlaub machte – und kein Übernachten im Wohnwagen mehr. Und passend dazu war das Wetter auch noch trüb, grau und kalt. Sowas hindert natürlich nicht daran, sich das Meer anzusehen.

... letzter Gang

Lange haben wir uns nicht dort aufgehalten. Es war lausig kalt und windig. Und wenn die Sonne den Sand nicht wärmt, werden auch die Füße schnell steif. Da kann das tollste Barfußgefühl nichts mehr raus reißen. Nach nicht mal einer Stunde haben wir den heftig protestierenden Nachwuchs zurück zum Zeltplatz bugsiert.

Eiskalt

Aber nützt ja nichts. Wir wollten anfangen, ganz langsam unsere Klamotten zu packen. Es konnte ja nichts im Wohnwagen bleiben, weil wir ohne das rollende Haus zurück wollten. Meine Eltern lösten uns ab und übernahmen den Stellplatz für die folgenden zwei Wochen. Gut, denn wir können ohne Hänger entspannter fahren. Schlecht, weil wir den Wagen bis unters dach vollpacken müssen. Der Volvo, noch so ein Problem. Bereits bei der Abreise machte die Batterie Mucken und verhinderte eine pünktliche Abreise. Nun hatte ich 12 Tage den Wagen nicht bewegt. Prompt sprang der Motor nicht an. Die Batterie was ausgelutscht. Wohlweislich hatte ich deshalb ein Ladegerät im Gepäck, welches ich über Nacht an die Batterie hing.

Schlappschwanz

Und nach einem langen Tag legten wir uns dann ein letztes Mal in die bequemen Kojen des Hymer-Mobils …

Ein letztes Mal ...

… nicht ohne vorher der Körperhygiene zu frönen. Keine Angst, ich beschreibe jetzt nicht, wie wir was gewaschen haben ;-) ich brauchte nur eine halbwegs flüssige Überleitung, um noch ein paar Bilder vom schicken Waschhaus zu zeigen. Das Ding ist ziemlich neu und sieht etwas anders aus, als die Waschhäuser, die ich bisher so auf Campingplätzen gesehen habe.

Waschhaus

Sehr schick innen drin mit griechischen Säulen. Viel Terracotta, Stauen, einem eigenen Kinderwaschbereich mich Kokosnusspalmen-Duschen und vielen Waschbecken in verschiedenen Höhen. In den Waschbereichen für die Erwachsenen gibt es abgetrennte Waschbecken, Waschkabinen und großzügige Duschkabinen. Echt klasse, und dass wir quasi direkt gegenüber unseren Stellplatz hatten, machte es noch etwas bequemer. Da sehen manche Spaßbäder schlimmer aus …

Waschlandschaft

31.08.2007 – Heimreise

Nach Hause, heute ist es soweit. Meine Eltern haben Bad Oeynhausen um halb 7 verlassen und wir rechnen so gegen Mittag mit deren Eintreffen hier auf dem Platz. Also anfangen aufzuräumen. Den Wohnwagen komplett durchfegen, die Klamotten aus den Schränken und in die Reisetaschen packen. Alles was da nicht mehr reinpasst, wird in großen 120 Liter Müllsäcken eingetütet. Wo kommt das ganze Zeug her? Wir haben höchstens ein Drittel von dem ganzen Krempel benötigt. Der Volvo wird voller und voller. Zum Schluß haben wir noch das Vorzelt ausgeräumt und den Teppich draußen ordentlich ausgeklopft. Prima, sieht wieder aus wie direkt nach dem Aufbauen. Die Ablösung kann kommen.

Hab mein Wagen vollgeladen ...

Und der Tim hat sich vielleicht was gefreut, als Oma und Opa vor dem Schlagbaum standen. War das ein Gekreische und Getanze. Er musste natürlich sofort alles zeigen. Wie wir den Wagen aufgebaut haben, wo das Waschhaus ist, wo der Strand ist. Alles. Wir sind 2 Stunden erstmal nur rumgelaufen und haben geguckt. Den Wagen meiner Eltern duften wir *ausnahmsweise* ohne Platzkarte zum Auspacken auf das Gelände fahren. Dann ging’s noch schnell in den Supermarkt um was zum Futtern zu kaufen. Wir wollten eigentlich Grillen, aber das Wetter war da so gar nicht nach. Gab’s Brot und Würstchen aus der Dose – lecker.

Besuch auf dem Campingplatz

Wenn es dunkel würde, wollten wir fahren, damit wir nicht in den Feierabendverkehr um Hamburg rum kommen. Sind dann aber schon um 18.40 Uhr los gefahren. Ich werde vor solchen Touren immer unruhig und muss auf die Piste. Ohne Hänger geht es deutlich flotter voran. Auch wenn ich mit den Rädern auf dem Dach nicht schneller als 140 gefahren bin, waren wir ratzfatz an Lübeck vorbei, standen bei Hamburg kurz im Stau und rauschten dann durch die Norddeutsche-Tiefebene auf die Porta zu. Um kurz vor 11 waren wir zu Hause und begannen sofort mit dem Auspacken. Tim war sowieso nicht nach schlafen zumute, da konnten wir auch noch etwas rum räumen. Um Mitternacht war damit dann aber auch Schluß. 1. September, Urlaub zu Ende.

Tank und Rast

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