Autoradio im Skoda Yeti tauschen

Das Amundsen-Navi reagierte nicht mehr

Ein Autoradio bzw. Navigationsgerät in der Mittelkonsole eines Autos.
Die Blende ist schon raus gerissen.
Als wir dieses Jahr nach Kroatien gefahren sind, war das Navi im Auto schon ein bisschen hakelig. Es hat mehrfach zwischendrin die Route vergessen, die Kartenanzeige sprang unmotiviert hin und her oder ließ sich nicht mehr zentrieren. Später wurde die Route dann während der Fahrt unmotiviert auf ein anderes Ziel geändert. Auf der Reise nach und durch England war es dann ganz schlimm. Kaum noch zu benutzen. Das Touchdisplay reagierte an einigen Stellen nicht mehr, ständig musste man was korrigieren. Fürchterlich nervig. Auf der Rückfahrt ging gar nichts mehr und wir haben mit dem Smartphone navigiert.

Das hat mich so sehr genervt, dass ich sofort als wir zu Hause waren Amazon geöffnet und nach Alternativen gesucht habe. Fündig wurde ich bei einem „Erisin 9 Zoll Android 13 Autoradio“ – was auch immer das für eine Marke sein mag. Für die Amazonlinks bekomme ich übrigens nichts, ich habe mich beim Werbemodell abgemeldet. Auf bestellen geklickt und im Skoda schon mal die Blende um das Autoradio demontiert. Das klappt sogar mit bloßen Fingern. Einfach vorsichtig rund herum abziehen.

Ein Anschlussstecker mit 52 möglichen PIN für ein Autoradio.
Anschlussblock des Skoda Amundsen in einem Skoda Yeti Baujahr 2016

Eine weitere Anschlussreihe für diverse Kabel an der Rückseite eines Autoradios.
Neben dem dicken Stecker gibt es noch einige weitere kleine.
Kurz nach der Bestellung erreichte mich eine Mail des Verkäufers, ob ich kontrolliert hätte, dass es auch der richtige Anschlussstecker ist. Nicht der mit 40 Polen, sondern der 52polige. Ja, passte. Auch die Maße sind nach dem Facelift in 2015 offensichtlich andere. Aber auch das war passend. Dann nur noch warten. In der Zeit habe ich das Amundsen komplett ausgebaut. Es wird nur von vier Torx-Schrauben gehalten. Zur Sicherheit habe ich die Reihenfolge der weiteren Kabel fotografiert, stellte dann aber fest, dass sie sowieso nur jeweils eine Buchse passen. Haben alle extra Nasen und Nupsis.

Die Rückseite eines Autoradios mit vielen Adapterkabeln. Man sieht Aluminiumkühlkörper und Kabel vor einer offenen Mittelkonsole in einem Auto.
Das neue Autoradio hat ein klein wenig mehr Anschlüsse.

Zusammenstöpseln ist dann kein Problem. Alles passt nur an einer Stelle. Im Lieferumfang ist eine kleine GPS-Antenne – obwohl der Yeti ja nun eine eingebaut hat. Ich hatte ach ein DAB-Modul mitbestellt, welches ebenfalls eine eigene Antenne mitbrachte, obwohl im Yeti eine verbaut ist. Daran hatte ich nicht gedacht. Zum Ausprobieren verlegte ich die beiden Antennen erstmal hinter das Fach oben im Amaturenbrett des Yeti. Zündung an und das Radio bootet. Wie ein Android-Tablet eben. Die Oberfläche ist an ein Auto angepasst und lässt nach etwas übern gut bedienen. Eine rudimentäre Anleitung liegt dem Gerät bei, ich habe sie aber erst danach angesehen und festgestellt, dass sie nicht hilfreich ist. Ansonsten funktioniert alles! Endlich Android Auto per Bluetooth, WLAN klappte, ich kann Apps installieren und über den herausgeführten USB-Anschluss auch Sticks anschließen.

Blick von oben durch die Öffnung eines ausgebauten Ablagefachs in das Innere eines Amaturenbretts.
So sieht es im Inneren aus.

Sehr zum Amüsement des Nachwuchs funktioniert das Abspielen von Filmen auch während der Fahrt. Nervt aber gehörig und wird nicht genutzt! Im Lieferumfang des Radios sind auch Anschlusskabel für eine Heck- und Frontkamera, welche ich nicht nutze. Auch die Ausgänge für gesonderte Verstärker liegen brach. Das reicht mir alles wie original vorhanden. Nachträglich habe ich mir noch einen Adapter für die GPS-Antenne des Skoda bestellt. Einen solchen Adapter gibt es auch für die DAB-Antenne, welcher dann aber zusätzlich einen kleinen Adapter für den Anschluss am Erisin-DAB-Modul benötigt! Alles in den Warenkorb und abwarten.

Da das Radio nun auch einen Slot für eine SIM-Karte hat, wurde auch gleich noch bei O2 eine Multisim für meinen Vertrag bestellt. Das sind praktischerweise 10 Karten kostenlos enthalten!

Der Film "The Iron Giant" wird auf dem Display eines Autoradios gespielt.
Der Gigant aus dem All

Heute kam die letzte der kleinen Bestellungen und ich habe alle zusätzlichen Antennen ausgebaut (Die Blende für das Radio hatte ich noch gar nicht wieder montiert!) und die SIM-Karte in den entsprechenden Anschluss gepfrielmelt. Diesen hatte ich vorsorglich unter dem Lenkrad hinter dem Armaturenbrett erreichbar verstaut, ohne dass man dafür irgendwas aufschrauben muss! Nach einem Reboot wird die SIM-Karte erkannt (Ich war schon kurz kribbelig.) und ich konnte im Radio einen Hotspot für die Mitfahrenden einrichten. Die Antennen des Yeti werden mit den Adaptern auch genutz – klasse. Hardware läuft.

Bei der vorinstallierten Navigationssoftware „iGO Navigation“ meldet der Google-Playstore, dass die Software verdächtig ist und eventuell Malware enthält. Das ist wenig vertrauenerweckend. Gefällt mir aber sowieso nicht so gut und ich habe OSMand installiert. Zunächst noch die kostenlose Variante, um auszuprobieren. Die Navisoftware im Amundsen war aber deutlich angenehmer! Mit Android Auto nutze ich Magic-Earth oder Google-Maps und beides funktioniert einwandfrei inkl. der Sprachfunktion.

Ein Autoradio mit 9-Zoll-Display in der Mittelkonsole eines Skoda Yeti.
Alles wieder schick.

Was nicht mehr funktioniert:

  • Die optische Anzeige der Einparkhilfe. Das war ein Umriss des Auto mit kleinen Balken rundherum, welche grob den Abstand zum Hindernis anzeigten. Die akustische Signalisierung ist aber nach wie vor vorhanden. Bei einer Heckkamera würde diese beim Rangieren angezeigt, so bleibt dann der Bildschirm schwarz. Überlege noch, ob eine Kamera den Aufwand des Einbau lohnt.
  • Die Navi-Hinweise im kleinen Display im Amaturenbrett sind nicht mehr vorhanden. Habe ich nie genutzt.
  • Die Audio-Anzeige im Amaturenbrett ist nicht mehr vorhanden. Habe ich nie genutzt.

Ich bin mit dem Umbau zufrieden. Technisch überhaupt kein Hexenwerk, optisch völlig unauffällig, deutlich mehr Funktionen und nur Kleinigkeiten, auf die ich „verzichten“ muss. Vom Preis her günstiger als die Reparatur des Amundsen. Läuft.

Über

Ich schreibe hier über Fahrrad(politik), Politik an sich, Technik, unsere Familie und alles was mich sonst so bewegt.

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