Influencer arbeiten doch auch!

Auf Threads jammerte eine Userin darüber, dass Influencer/innen auf der Plattform kritisch gesehen und teilweise sogar böswillig geblockt wurden und werden. Dieser Beitrag landete irgendwie in meiner Timeline und ich habe die Kommentare angeklickt. In einem wurde dann behauptet „Eine Story ist keine Leistung„, worauf die Rückfrage kam „Jetzt wird es spannend. Warum nicht? Es ist Werbung. Werbung ist Marketing.“ Und ja, das stimmt. Aber es zeigt auch, wie die Influencer sich selbst sehen. Sie denken anscheinend, dass die Empfänger ihrer Werbung für irgendwas dankbar sein müssten. Das ist aber gar nicht so – Überraschung! Ich konnte dann auch nicht stillhalten und habe kommentiert:

Und die wird von denen bezahlt, für die geworben wird. Für diese wird auch die Leistung erbracht. Diejenigen bei denen geworben wird, bzw. um die geworben wird, sind aber in keiner Verpflichtung diese Werbung auch gut zu finden. Und sie jedes Recht dieser Welt, dies kund zu tun.

Wenn mein Nachbar sich was kauft und mir davon vorschwärmt, *dann* ist das gute Werbung für das Produkt. Aber doch nicht, wenn so ein Duckface dafür Geld bekommt, es mir in die Timeline zu spülen!

Danach war ich natürlich ein Hater „par Excellence“ und Werbung in Social-Media wurde mit Werbung im Kino, Radio oder Fernsehen verglichen. Da hat mich schon gewundert, auf welcher Ebene das „Influencen“ gesehen wird.

Mit „Duckface“ meinte ich nicht Dich. Ich habe mir das Profilbild gar nicht in groß angeschaut. Aber gestern rauschten hier Dutzende dieser Selfie-Influencer durch. Und Du fragtest, was einige gegen Influencer haben.
Ehrlich gesagt wunderte mich die implizierte Aussage, dass man als Beworbener die Werbung bzw. den Werbenden „gut“ finden sollte, weil es doch aufwändig ist, einen Clip zu erstellen. Ja, das ist Arbeit. Dafür bekommt man Geld. Vom Auftraggeber. Fertig.

Und das Kino oder der Radiosender schicken mir keine Post, in der sie sich wundern, dass ich die Radio- oder Kinowerbung albern finde (was ich zum größten Teil tue). Ich weiß dass die Geld bekommen und sich damit finanzieren. Die kommen aber nicht zu mir nach Hause und versuchen mir den Clip auf dem Sofa zu zeigen.

Und natürlich lebe ich damit. Genau wie ein/e Influencer/in damit leben muss, wenn Menschen sagen, dass sie die Werbung doof, albern, blöd finden. Das ist so bei einem neuen Weg. Foren und Social-Media sind keine Einbahnstraßenkommunikation. Da gibt es Reaktionen. Das hat nichts mit „haten“ zu tun.
Wer das nicht verknusen kann, sollten den neuen Werbeweg nicht beschreiten.

Diese Einstellung bei einigen Leuten im Hinterkopf ist aber auch zu verstehen, wie sog. „Reality-Stars“ sich im Fernsehen verhalten. Die denken wirklich es sei irgendwie relevant, was sie da tun.

Über

Ich schreibe hier über Fahrrad(politik), Politik an sich, Technik, unsere Familie und alles was mich sonst so bewegt.

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