Westkorso mit physischer Sperre

Heureka! Nach vielen, vielen Jahren hat die Stadt Bad Oeynhausen endlich erkannt, dass weiße Farbe wirklich keine Infrastruktur ist und von Menschen hinter dem Steuer eines Autos eher als nicht ganz ernst gemeinter Vorschlag angesehen wird.

Ein linksseitiger Radfahrstreifen in einer Einbahnstraße, der komplett von KFZ befahren wird.
Zum einen wird die Straße weiterhin zweispurig genutzt, zum anderen hat sich die Fahrerin des Polos ganz rechts sogar noch den Weg frei gehupt!

Der Westkorso ist eine Einbahnstraße. Ich darf mit dem Fahrrad die Straße in Gegenrichtung befahren. Um die Einfahrt am nördlichen Ende etwas sicherer zu gestalten hat die Verwaltung vor Jahren einen Streifen für den Radverkehr markiert. Ich habe das bereits vor meiner Zeit im Stadtrat thematisiert. Farbe interessierte natürlich im Auto eher wenige Menschen. Jahrelang habe ich das immer mal wieder angefragt, aber es war aus Verwaltungssicht keine weitere Absicherung für den Radverkehr notwendig! Nach dieser Anfrage in 2018 wurde dann aber doch die Einfahrt in die Straße anders markiert! Halleluja!

Eine Autoschlange vor einer Einmündung einer Straße. Auf einem links markierten Fahrradstreifen stehen ebenfalls Autos.
Farbe ist keine Infrastruktur.

Hat natürlich nichts geändert. Weiterhin nutzen Menschen in Kfz die für den Radverkehr markierte Fläche zum Aufstellen vor dem Abbiegen. Ich habe dort in der Mittagspause gelegentlich Fotos gemacht und das führte dort zu vielen, vielen verbalen Auseinandersetzungen. Die Menschen wissen nämlich ganz genau, was sie verkehrt machen! Es muss niemand mit „übersehen“, „wusste ich gar nicht“ oder ähnlichem kommen. Die allermeisten Ordnungswidrigkeiten werden völlig bewusst begangen.

Die Einfahrt einer für den Radverkehr in Gegenrichtung freigegebenen Einbahnstraße mit einem rechts markierten Fahrstreifen für Fahrräder, welcher mit kleinen Kunststoffpollern von der Fahrbahn für Kfz abgetrennt ist.
Endlich eine physische Sperre.

Im Mängelmelder der Stadt Bad Oeynhausen wurde die Stelle vor Monaten ebenfalls gemeldet (nicht von mir!), aber auch diese Meldung wurde mit „Können wir leider nichts machen!“ beantwortet und auf unlösbar gesetzt. Vor zwei Tagen bin ich zu einer unserer Filialen gegangen, um etwas zu erledigen und staunte nicht schlecht, dass offensichtlich doch etwas möglich ist. Die Verwaltung hat den weißen Strich mit einer Reihe von Kunststoffpollern versehen. Da wird nun hoffentlich wirklich niemand mehr mit dem Auto die Kurve schneiden und plötzlich frontal vor einer/m Radfahrer/in stehen.

Jetzt fehlt nur noch, dass das Parken im Westkorso an jedem Tag der Woche verboten wird und wir können die Straße auch richtig mit dem Fahrrad nutzen! Hat bis zu dieser Änderung ja auch nur 17(!) Jahre gedauert. Das ist leider ein Trauerspiel!

Über

Ich schreibe hier über Fahrrad(politik), Politik an sich, Technik, unsere Familie und alles was mich sonst so bewegt.

2 Kommentare zu „Westkorso mit physischer Sperre

  1. @meinsenf Verfolge mal bitte, wie lange die Leitboys da draufbleiben.

    Hintergrund: In Detmold gibt es so eine Absperrung, da liegen die Minibaken inzwischen alle am Straßenrand, wahrscheinlich umgefahren und dann "weggeräumt".

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