Der Nachwuchs hatte Geburtstag
Neunzehn Jahre ist er nun schon bei uns. Das letzte Jahr nicht mehr die ganze Zeit, weil der Student unter der Woche meist ganz woanders wohnt. Aber zur Zeit finden keine Vorlesungen statt und der Geburtstag sollte gefeiert werden. Zusammen mit zwei Freunden. Wir haben seine Kindergeburtstage früher schon desöfteren bei Oma in Oberbecksen veranstaltet, dort kann man laut sein und es stört niemanden … wohnt ja sonst kaum einer.
Oma und Tante hatten nichts dagegen und daher haben wir ein paar Tage vorher den Wohnwagen aus seiner Winterwohnung gezogen und vorgestern begonnen aufzubauen. Meine großen Partyboxen aus den 90er Jahren des vergangenen Jahrhunderts und die Freunde haben auch noch was beigesteuert. Es war laut genug ;-)
Weil ausgerechnet für gestern das Ende der tropischen Temperaturen und Gewitter angekündigt wurde, haben wir auch den größeren Teil der Scheune halb leer geräumt und Sitzgelegenheiten zusammen gesucht. Die Jungs haben halbwegs abgehängt, damit es etwas „wohnlicher“ aussieht und die Getränke kamen in einen ausrangierten Kühlschrank, den wir aus dem Keller geholt haben.
Danach war Feierabend. Der wurde bei uns begangen und in den Geburtstag gefeiert. Ich war ganz schön verschlafen, als Alex mich um kurz vor Mitternacht wach gemacht hat :-)
Der kleine Bruder wollte auch gratulieren, musste aber zur Schule – und wir zur Arbeit. Dann machen wir das doch vorher! Ich hatte den Eindruck, dass das frühe Wecken auf viel Gegenliebe gestoßen ist. Herzlichen Glückwunsch Großer!
Tatsächlich fing es am späten Nachmittag des Partytages gegen 18 Uhr an zu Gewittern. Gedonnert hat es schon eine halbe Stunde vorher in einem beständigen Grollen. Was da runter kam war aber nicht wirklich ein Gewitter und auch mengenmäßig sehr überschaubar. Noch bevor die Gäste kamen hatte es schon wieder aufgehört und begann abzutrocknen. Leider war es nicht mehr muckelig warm, sondern nur noch „nicht kalt“. Ein Kommilitone eines Feiernden kam aus Hannover mit dem Zug und wollte mit dem Rad nach Oberbecksen hoch kommen. Da es zu dem Zeitpunkt noch regnete, habe ich angeboten schnell zu Hause den Heckträger an den Yeti zu flanschen und ihn abzuholen. Wurde dann auch so angenommen. Auf dem Weg nach Hause dann die Frage, ob ich noch einen Kumpel von zu Hause mitnehmen könne … klar, der Yeti ist groß genug. Bei der Fahrt aufwärts zu meiner Mutter, sah der junge Hannoveraner Student ein, dass Abholen eine gute Idee war. Der Borweg schien steil zu wirken :-)
Wir wollten ein wenig von der bestellten Pizza essen und dann verschwinden. Nachwuchs 2.0 insistierte allerdings und wollte noch ein bisschen bei den Großen mitmischen. Alex und ich haben uns daher in den Wohnwagen verzogen, etwas gelesen und gedöst und dann gegen 22 Uhr endgültig Schluß gemacht. Die Jungen und Mädchen können auch alleine feiern. Meine Mama hatte nichts dagegen und ich habe ihr mehrfach versichert, dass ich sofort da bin, sollte irgendwer über die Stränge schlagen und sie mich anrufen. War aber alles OK. Laut meiner Schwester ist um 5 Uhr morgens die Musik ausgeschaltet worden.
Die Jungs müssen wirklich hart gefeiert haben, wenn sie auf dem Beton schlafen konnten. In zwei Autos auf der Wiese nebenan lagen auch noch Gäste und schlummerten, als wir gegen 11 Uhr zum Aufräumen aufliefen. Haben gewartet, bis sie aufgestanden waren und sind dann angefangen klar Schiff zu machen. Meine Schwester hatte Brötchen besorgt, welche dann in der Scheune nebenbei verfrühstückt wurden.
Es dauerte nicht ganz drei Stunden, bis die Boxen im Auto waren. Die Bänke und Unterstellböcke auf dem Dachboden, alte Siebdruckplatten (die haben Tische simuliert) wieder verräumt waren, der Wohnwagen in den Schuppen gemovert war und der Trecker im Schuppen stand. Laut dem Nachwuchs war es eine gelungene Feier. Die Location gibt das auch her. Alex und ich haben dort reichlich Parties gefeiert oder auch einfach nur am Wochenende mit Freunden um lodernde Lagerfeuer gelegen. Feuer war gestern allerdings strikt verboten. Zum einen zu trocken, zum anderen hängt meine vor 40 Jahren gepflanzte Eiche inzwischen über die Feuerstelle!
Zu guter Letzt mussten die drei noch ein Schild wieder oben an der Zufahrtstraße im Boden verankern. Das hatte einer der Gäste im Suff wohl zwischendurch mit runter gebracht.
Für’s nächste Jahr ist die Scheune schon wieder reserviert.
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