Kroatien 2022
Spoiler: Wieder auf Solaris :-)
Vorbereitungen
Traditionell habe ich vor dem Urlaub keine große Lust auf die Vorbereitungen. Aktuell (naja, schon etwas länger) ist es im Büro etwas stressig, politisch ist einiges zu tun und meine Laune schwankt zwischen „erschöpft“ und „desillusioniert“. Im Juni musste der Eriba aber zum TÜV. Das habe ich ganz am Anfang des Monats erledigt und dann den Caravan gleich bei uns auf den Hof gestellt. Alex ist fast am gleichen Tag noch angefangen, die ganzen Klamotten zu verstauen. Knapp zwei Wochen vor der Abfahrt war bis auf die Kleidung auf die Art schon alles dort, wo es hingehörte.
Tim ist zwar nur am Wochenende zu Hause, war aber ein bisschen bedröppelt, dass er in diesem Jahr nicht mitfahren kann. Schlimmes Studentenleben. Aber Klausuren sind wichtiger. Daher kam aber auch das Dachzelt nicht auf den Yeti, sondern eine Dachbox. Das machte das Packen etwas entspannter. Trotzdem war am Vorabend der Abreise wieder Spannung beim Wiegen des caravan. Nach etwas umschichten waren wir aber unter den erlaubten 1.600 Kg und bei passender Stützlast.
Ich konnte wie immer schlecht in den Schlaf kommen und habe um Mitternacht immer noch geschaut, wie der Mond am Himmel steht.
26.06.2022 – Abfahrt
Um 3.25 Uhr kam der Älteste aus der Disco nach Hause, weil er uns verabschieden wollte. Alex war da schon 10 Minuten auf den Beinen und auch ich, habe mich schlaftrunken aus dem Bett geprukelt. Wir mussten uns nur noch ausgehfein machen und in das Auto setzen. Ben war zufrieden, dass es endlich los geht. Schnell noch den Größten zum Abschied gedrückt und dann sind wir um 4:14 Uhr – exakt zur gleichen Minute wie im Vorjahr – vom Hof gerollt.
Im letzten Jahr machte die Kupplung des Yeti ab und zu durch leichtes Rupfen auf sich aufmerksam. Auf der Hin- und Rückfahrt aber kein dutzend Mal. Immer wenn ich stark beschleunigte und am Berg bei Stop & Go angefahren bin. Immer vor gehabt, den Wagen deswegen in die Werkstatt zu bringen, aber da er immer nur herumsteht, ständig drüber weg gekommen. Im Mai sagt das Display erinnerte mich das Display im Armaturenbrett an eine anstehende Inspektion und ich habe das mit der Kupplung erwähnt. Nach knapp 53.000 Kilometern sollte da noch nichts sein, wurde ich beruhigt. Trotzdem wurde nach Absprache der eigentlich erst bei 60.000 Km anstehende Ölwechsel in der Haldexkupplung vorgezogen, weil das u.U. die gleichen Symptome hervorrufen könnte. Zudem sollte ein Speicher zurückgesetzt werden, damit sich das DSG neu kalibriert. Meinetwegen. Jedenfalls war ich deshalb ein bisschen unruhig. Aber von Anfang an lag das Gespann ruhig auf der Straße und auch wenn ich mal auf einer Autobahnauffahrt beherzt Gas gegeben habe, war kein Rupfen und Ruckeln zu merken. Puh.
Es war morgens um 6 Uhr schon richtig war und drückend. Zudem war ich hundemüde. Kaffee aus der Thermotasse hat nichts gebracht. Die Augen sind mir nicht zugefallen, ich fühlte mich aber wie durch den Fleischwolf gedreht, auch wenn es auf den Straßen sehr ruhig zuging. LKW dürfen sonntags nicht fahren, aus dem Grund ist das unser bevorzugter Anreisetag. Aber auch auf den Raststätten waren wundersamerweise Stellflächen für Gespanne jederzeit frei. Die eigentlich immer komplett bis in die Auffahrten vollgestellten Parkplätze waren nicht so überfüllt. Ganz offensichtlich merkt man die Schwierigkeiten in den Lieferketten. Wo nichts geliefert werden kann, muss auch kein LKW auf der Straße sein.
Nach 3 Stunden und 20 Minuten haben wir den ersten Tankstopp und eine kleine Pause eingelegt. Danach ging es wieder auf die Bahn. Aber nur 1 1/2 Stunden, weiter als Burghaslach bin ich nicht gefahren. Ich war so fertig, dass ich auf die Rastanlage gefahren bin, das Gespann zwischen zwei LKW geparkt habe und mich zum Schlafen auf das Bett gelegt habe. Besser ist das. Vierzig Minuten haben wir dort gestanden. Ich bin von allein wach geworden, kein Wecker oder so. Danach gings tatsächlich viel besser!
Vor München haben wir ein bisschen diskutiert, ob wir uns auf die Google-Verkehrshinweise verlassen, oder ob das Navi im Auto mit der Stauumfahrung gut genug ist. Ich hatte keine Lust, mitten durch München zu kaspern und auf Landstraße auch keinen Bock. Erwies sich als die richtige Entscheidung, da auf der 99 zwar dichter Verkehr war, aber alles andere als Stau.
Wir sind gut durch gekommen, alles lief flüssig. Der Yeti schnurrte und der Eriba spurte. Kein Flattern, kein Rupfen und kein Schlingern. Technisch alles super! So sind wir dann um 14:20 Uhr beim traditionellen Mittagshalt in Bernau am Chiemsee angelangt. Für Ben ist es selbstverständlich, dass wir dort bei Burger-King essen! :-) Ich habe mich an die Vorjahre erinnert und kein Menü bestellt! Ein einzelner Burger sollte dicke ausreichen. Und ein Getränk ist auch nicht nötig. Die Wasserplörre mit Eis verdünnt macht nur Kopfschmerzen. War eine gute Entscheidung. Mit nicht so vollem Bauch saß es sich danach viel besser im Auto. Die folgenden zwei Stunden und vierzig Minuten verliefen ebenfalls völlig unspektakulär, so dass wir die zweite Routineraststätte für einen Tankstopp ansteuerten. An der Station Feistritz haben wir in vergangenen Jahren auch schon mehrfach übernachtet, seit drei Jahren kennen wir da aber was besseres ;-)
An der Tankstelle lief ein Mann mit einem großen Zwanzig-Liter-Benzinkanister und etwas hilflosem Blick von einem tankenden Fahrzeug zum nächsten. Manche Menschen haben den Mann nicht mal angeschaut, manche haben den Kopf geschüttelt. Als Alex nach 5 Minuten vom Bezahlen aus der Tankstelle kam und noch mal „um die Ecke“ musste, war er bei mir angelangt. Er radebrechte etwas wirklich Unverständliches, aus dem lediglich „Ukraine“, „Diesel“ und „kein Geld“ zu erraten war. Aber offensichtlich wollte er keine Milch in den Kanister haben. Mein erster Impuls war, ebenfalls den Kopf zu schütteln und weg zu gehen. Aber der junge Mann guckte wirklich verzweifelt. Englisch war keine Option, aber mit Handzeichen und deuten hat er dann verstanden, dass ich zumindest das Auto sehen wollte.
Neben der Tankstelle stand tatsächlich ein kleiner Transporter mit ukrainischem Kennzeichen. Ich bin dann mit ihm zu unserem Auto an die Zapfsäule gegangen und habe den Kanister halb voll gemacht. Ehrlich gesagt waren mir in dem Augenblick über 50 Euro für den vollen 20er-Kanister etwas viel Geld zum verschenken an Wildfremde. Er hat aber auch bei den 25 Euro mit Gesten und gucken auf die Anzeige der Zapfsäule deutlich gemacht, dass es sehr teuer ist und er wohl verstanden hat, warum ich nur 10 Liter geschenkt habe. Hat sich bedankt und dann wohl weiter Menschen angesprochen.
Ich weiß nicht, ob er wirklich kein Geld hatte und was das Vorhaben war. Aber der Blick war wirklich traurig, hoffnungslos und müde. Als wir wieder auf der Straße waren, habe ich mich ein bisschen geärgert, dass ich den blöden Kanister nicht voll gemacht habe. Wir hätten trotzdem noch unser Haus gehabt, hätten nicht hungern müssen und sind vor allen Dingen ohne Sorge am Ziel angekommen. Das weiß ich in dem Fall alles nicht. Es ist alles Scheiße! Wenn euch jemand nach Hilfe fragt, dann helft. Nicht immer sind das Betrüger!
Eine halbe Stunde und dreißig Kilometer weiter rollten wir dann beim Rosegger Hof auf die Graswiese. Seit ein paar Jahren nutzen wir diese Möglichkeit zum Übernachten. Sehr ruhig und angenehm. Es gibt eine Toilette, Strom- und Frischwasserversorgung. Allerdings auch einen etwas mürrischen Seniorchef. Ich habe auf Bitten unseres „Stellplatz“-Nachbarn unser Gespann ein wenig weiter von seinem Tisch weg rangiert, als es der Chef angesagt hat und bin dafür gleich ein bisschen gescholten worden. Als wir das erste Mal dort hielten, wurde ich richtig angepampt, ich solle im Ort nur dreißig fahren. Und das mir, der ich immer der erste in der 30er-Schlange bin. Aber nichts sagen, der Stellplatz ist gut. Und der Junior ist auch anders ;-)
Ich habe mich gegen halb acht auf das gemütliche Doppelbett gelegt und muss ziemlich schnell eingeschlafen sein. Alex und Ben waren offensichtlich noch einmal um den Block und haben sich den Ort angeschaut. Das habe ich alles nicht mitbekommen.
27.06.2022 – Ankunft
Weit vor dem Wecker wurden Alex und ich von einem leisen „Brizzel-Kruspchel“ geweckt. Ich konnte das zunächst nicht lokalisieren und habe schlaftrunken in die Runde geschaut. Bis ich das Smartphone oben auf der Ablage am Kopfende identifizierte. Das ist aber ein merkwürdiger Weckton! Als ich dort hin griff, stellte sich raus, dass das gar kein Weckton war. Das Frontfenster stand leicht offen – wegen der Luftigkeit und so – und augenscheinlich hatte sich, wegen Regen oder ähnlichem Wasser oben auf der am Wohnwagen angeschlagenen Kante gesammelt. Dass das Fenster bei Regen nicht richtig dicht ist, war mir bewusst, es hat doch nicht geregnet? Jedenfalls sind einige Tropfen von oben exakt auf die USB-Buchse mit eingestöpseltem Ladekabel getropft. Und das bruzzelte nun! Habe sofort das Kabel raus gerissen und das Handy begutachtet. Das Pixel 6 vermeldete, es hätte einen Wassereinbruch im USB-Port entdeckt und diesen daher deaktiviert. Alles andere funktionierte. Puh! Abgetrocknet und ausgepustet, aber USB ging nicht. Gleichzeitig meinte ich einen leicht beissenden Brandgeruch wahrzuhnehmen. War aber nichts zu entdecken.
Also wieder hingelegt, Hand unter den Kopf und mich gewundert, warum das Kopfkissen so heiß war?! Hoch geschreckt, das Ladekabel hatte ich völlig vergessen. Beim Rausreissen hatte ich das einfach fallen gelassen, es lag dann unter dem Kopfkissen und bruzzelte munter weiter. Als ich es anfasste, hatte ich eine kleine Brandblase und flüssigen Kunststoff auf der Haut. Fuck! Das Ladegerät ausgeschaltet und das Kabel aus dem Wohnwagen. Was 5 Volt alles anrichten können! Glück gehabt.
Nach der Aufregung schnell Zähneputzen, anziehen und den Wagen wieder fahrbereit machen. An diesem Morgen waren wir die Ersten, die von der Wiese gefahren sind. Eine Premiere! :-) Gefrühstückt wurde dann allerdings im Auto. Unsere Freunde, mit denen wir verabredet waren, haben etwas über 100 Kilometer hinter uns übernachtet, sind aber eine dreiviertelstunde früher auf der Bahn gewesen. Da kommen wir vielleicht gleichzeitig an. Zunächst kamen wir aber nur bis zum Karawankentunnel! Eine weitere Premiere erwartete uns hier: Stau. Bislang konnten wir an dieser Stelle immer einfach durch fahren.
Im Tunnel schien es eine Panne gegeben zu haben, jedenfalls waren beide Richtungen voll gesperrt. Alex hat am Ticketschalter nachgefragt, ob man hier irgendwo die Vignette für Slowenien kaufen konnte – bei Feistritz hat das nicht geklappt, weil es nur noch digital geht und der Automat rumspackte. Konnte man! Musste aber etwas rumlaufen und an Türen klingeln. Gerade als sie im Verkaufsraum stand, ging es ganz plötzlich wieder weiter! Glücklicherweise spackte auch der Automat in unserer Schlange rum, so dass ich noch eine Minute an Ort und Stelle warten musste. Alex kam gerade rechtzeitig wieder zum Auto :-)
Waren wir vor zwei Jahren die Einzigen im Tunnel, ohne eine Begegnung von vorne und ohne Autos hinter uns, war es nun rappelvoll. Die Fahrt durch Slowenien verlief ruhig und zügig, den Wohnwagen habe ich fast gar nicht gemerkt und weil ich sehr zurückhaltend unterwegs war, lag auch der Durchschnittsverbrauch unter 13 Litern Super. Das war schon mal deutlich mehr.
Leider erreichte uns dann irgendwo in Slowenien auf der Autobahn die sehr schlimme Nachricht von einer Hirnblutung bei einem sehr guten Bekannten. Ich war echt geschockt und mit den Gedanken plötzlich wo ganz anders. Er ist noch ein Jahr jünger als ich und dann sowas. War danach sehr still im Auto. Etwas später dann bogen wir auf der Autobahn auch schon um die Ecke und konnten das erste Mal das Meer bei Koper sehen. Wir sind wie immer nicht der Ausschilderung gefolgt, sondern an der Küste entlang zum Grenzübergang Dragonja gefahren. Das ist einfach schöner – und genauso schmal. Die Grenzer haben uns auch nicht lange aufgehalten, so lange sie gesehen haben, dass wir Ausweise dabei hatten, wurden wir durchgewunken. Eine Frau vor uns musste erst an den Kofferraum, um dort die Dokumente zu suchen.
Dann den Berg hoch, auf die Autobahn, an der nächsten Abfahrt runter, nach Novigrad rein, am ersten Kreisel die dritte Ausfahrt nehmen, am zweiten Kreisel die zweite, über den Hügel, runter nach Antenal (das Meer!) über den Mirnadamm, den Berg hoch, huch, ein neuer Kreisel … zweite Ausfahrt, nächster Kreisel erste Ausfahrt und schon ist man auf der Abfahrt nach Lanterna, Solaris und den Tamaris-Appartments. Zu Hause! Ist echt so, hatte ich vorher wie immer keine Lust, fühlte ich mich jetzt, als wäre ich wieder am Heimatort angekommen.
An der Rezeption war noch nicht so viel los und wir haben das erste Mal seit drei Jahren kein Theater mit der Platzvergabe gehabt. Bei der Buchung hatten wir mehr als ein dutzend Wunschplätze angegeben und davon einen bekommen. Leider den, den unsere Freunde letztes Jahr hatten und den sie auch gerne wieder gehabt hätten. „Leider“ weil es Gründe gibt, die wir nachvollziehen können, aus denen dieser Platz besonders geeignet wäre. Haben dann den Wagen dorthin gestellt, wo es uns gut erschien und schon mal waagerecht ausgerichtet. Dann kurz zum Telefon gegriffen und abgesprochen, dass wir bereit wären, den Platz gegen den ihnen zugeteilten zu tauschen (falls der nicht *deutlich* schlechter wäre ;-) und so lange mit dem Aufbau warten würden. Danach bin ich ein wenig im Bereich B rumspaziert und habe nach freien Plätzen gesucht. Die waren allerdings rar. Zwei Stück, von denen einer just in dem Augenblick als ich vorbei ging, von einem Wohnmobil okkupiert wurde. Nun denn. In der gleiche „Straße“ wie unser Platz war noch ein anderer mit viel Schatten und ähnlichen Optionen frei. Habe zwei Fotos gemacht und per WhatsApp versendet. Fünfzehn Minuten später kam schon Bens Freundin um die Ecke und kurz darauf die Eltern auf genau den eben noch gefundenen Platz. Der war auch nach der Mütze – alles gut.
Nach einer herzlichen Begrüßung konnte dann endgültig aufgebaut werden. Bei uns beschränkt sich das inzwischen ja nur noch auf das Ausrollen der Markise, dem Verlegen des Vorzeltteppichs und Abspannen der Klamotten. Zusätzlich haben wir für Ben in diesem Jahr erstmals auch ein kleines Tunnelzelt mit, welches er mal ausprobieren möchte. Das hat sein großer Bruder 2017 bekommen, als wir Kroatien erstmalig zu viert bereist haben. Kurz nachgerechnet, dann ist Ben mit seinen acht Jahren jetzt das sechste Mal auf Solaris.
Nachdem unsere Hütte stand, bin ich die knapp 30 Meter zu unseren Freunden gewandert, um ein bisschen bei deren Aufbau zuzuschauen ;-) Im Ernst, hatte unseren Klappspaten dabei, damit der Caravan u.U. etwas gerader ausgerichtet werden konnte. Derweil waren Ben und seine Freundin bereits im Pool! Sind ja nun beide ein Jahr älter und gehen von nun an auch alleine zum Schwimmen! Herrlich :-)
Als alle die Zelte stehen hatten, sind wir ein erstes Mal zu sechst zum Meer gegangen und haben uns in der sicher 26°C warmen Adria abgekühlt. Alex und ich waren dann noch schnell im Plodine für die ersten Tage Vorräte besorgen und – ganz wichtig – an der Post in Tar drei T-Mobile-Karten mit jeweils 7 Tagen unlimitierten Datenvolumen besorgen. Ohne Internet kann ich ja nicht – und Alex auch nicht und Ben inzwischen auch schon schlecht. Danach haben wir uns beim Babysitten abgelöst und die andere Familie konnte einkaufen. Dann duschen, bisschen ausruhen und wie selbstverständlich zum Galeb-Grill zum Abendessen! Für die beiden Kinder war das gar keine Frage.
Lange haben wir den Abend aber nicht ausklingen lassen. Nach der Fahrt waren wohl alle ziemlich müde und das Wohnwagenbett rief! Ben hatte sich vorgenommen im Wechsel eine Nacht im Zelt und eine Nacht im Wohnwagen zu schlafen und startete am ersten Abend mit dem Zelt. Da bin ich ja mal gespannt!
28.06.2022 – erster ganzer „Urlaub“stag
Vor der Abfahrt hatte ich wochenlang keinen Bock auf den Urlaub. Die lange Fahrt, klappt alles, hält alles, bekommen wir einen schönen Stellplatz? Die Fahrt selbst war in diesem Jahr übel-anstrengend, aber meine Laune besserte sich trotzdem mit jedem Kilometer, den wir näher ans Ziel kamen. Und als wir dann gestern an der Rezeption fertig waren, durch die Schranke gefahren sind und rechts der kleine Fischstand auf dem Weg zum Waschhaus im Bereich B kam, habe ich im Auto „zu Hause“ gesagt und es fühlte sich auch irgendwie genau so an. Ich find’s hier einfach schön! Es ist warm, der Platz ist wunderschön gelegen, ja, die sanitären Anlage sind in die Jahre gekommen, aber sauber. Technisch lässt Valamar den Platz im Vergleich zum Textilplatz Lanterna auf der andere Seite der Halbinsel „verkommen“, aber ich komme hier seit 1981 hin. Es ist fast wie zu Hause.
Ben hat jedenfalls wunderbar in seinem Zelt geschlafen. Wann er aufgestanden ist, weiß ich nicht, weil ich erst um halb 10 das erste Mal auf die Uhr geschaut habe. War wohl müde. Duschen, Eier in die Pfanne und dann Frühstück im Schatten der Eichenbäume mit Meeresrauschen und (ein bisschen) Blick aufs Meer. Wir stehen in diesem Jahr zwei Reihen weiter vom Meer entfernt. Alex hat die Schritte gezählt und wir müssen 150 mal Schreiten, bis wir im Wasser sind. Sooo weit.
Während des Aufbaus haben wir bemerkt, dass wir zwischen zwei befreundeten Camperparzellen stehen. Als alles stand, haben sie sich allerdings nicht mehr quer über die Parzelle angeschrieen unterhalten. Inzwischen hängt auf der einen Seite zwischen zwei Bäumen auch eine Decke als Sichtschutz. Wahrscheinlich sind wir zu hässlich :-) Was mich aber richtig nervt, zum einen ökologisch, zum anderen akustisch, ist die dauerhaft den ganzen Tag laufende Miniklimaanlage, die außen an deren Caravan ins Fenster gehängt ist. Der Lüfter rauscht und rappelt den ganzen Tag. Auch wenn die Bewohner gar nicht da sind. Wie lange es wohl dauert, so einen Wohnwagen vor dem Schlafen gehen kurz runter zu kühlen? Aber den ganzen Tag? Wenn man gar nicht da ist und am Strand rumliegt?
Wieviel mag das kleine Ding ziehen? Eintausendfünfhundert Watt? Lass sie die Hälfte des Tages rappeln, dann wären das schon 18 kWh. Kurz gegoogelt und gewundert, in Kroatien scheint der Strom für gewerbliche recht günstig. Elf Cent die Kilowattstunde, dann wären das knapp 2 Euro für eine Klimaanlage am Tag. Keine Ahnung auf wievielen der mehreren tausend Parzellen diese Anlagen werkeln, aber da kommt sicher eine relevante Summe zusammen, die ich mit bezahlen muss. Denn hier sind die Strom- und Wasserkosten inklusive.
Nach dem sehr späten Frühstück war Ben mit seiner Freundin im Pool, Alex in der Hängematte und im Pool und ich habe an diesem Text geschrieben und die Bilder aus der Dropbox in einen extra Ordner kopiert und gesichtet. Wir machen augenscheinlich deutlich weniger als in den Jahren zuvor. Es ist alles hinlänglich bekannt. Geändert hat sich kaum etwas. Es ist schön, wie es ist. Zwischendurch hat Alex mit den Freunden auch was gespielt, dann wieder Pool und ich war in einer Schreibpause auch am Wasser. Ach, und das Paddelbrett habe ich aufgepumpt. 10 Minuten und es war ein Bar auf dem Brett. Leider hat es zu Hause ein Loch bekommen, dass ich geflickt habe. Mal sehen, wie lange und ob der Flicken hält! Am Sidro gab es dann irgendwann auch noch mal ein Eis.
Abends wurden die unvermeidlichen Cevapcici auf den kleinen Gasgrill gelegt und zum Abenbrot mit ein wenig Salat und Weissbrot verspeist. Danach haben wir bei uns vor dem Wohnwagen gesessen und uns unterhalten bzw. die Fauen haben mit den beiden Kindern Gesellschaftsspiele gespielt. Zwischendrin habe ich den yeti einmal umgeparkt, damit er ein bisschen in der Sichtachse zur rauschenden Klimaanlage der Nachbarn stand. Ich habe mir eingebildet, dass es danach am Tisch nicht mehr so laut zu hören war. Aber auch heute war der Abend recht früh vorbei. Die Hitze ist anstrengend und die Fahrt noch nicht ganz verdaut.
Geschlafen habe ich mäßig. Alex ist irgendwann raus gegangen und hat vor dem Wohnwagen auf den Liegestühlen gelegen. Ich habe mich hin und her gewälzt und versucht, die Klimaanlage zu ignorieren. Da kann ich mich auch gleich neben einen Kühllaster auf eine Autobahnraststelle stellen.
29.06.2022
Als ich so wach war, dass ich dachte es sei Zeit aufzustehen, zeigte die Uhr erst kurz nach 7 an :-/ Gefühlt habe ich nicht geschlafen. Alex döste noch so vor sich hin und Ben schlief auch noch. Bin zum Waschhaus, Zähneputzen und Abduschen und habe mich dann noch mal hingelegt, konnte aber nicht wieder einschlafen. Irgendwann ist Alex – wie gestern – los gefahren und hat frische Brötchen geholt. „Gefahren“ natürlich mit dem Fahrrad. Erstmalig haben wir auch ihr Rad mit runter genommen. Sonst immer nur meins und das/die der Kinder. Vielleicht machen wir ja mal eine gemeinsame Tour.
Zum Frühstück gab’s wieder Rührei, Kaffee und ein Croissant mit Lino-Lada. Ich hatte danach außer rumchillen eigentlich nichts vor, aber die Freunde von nebenan kamen und fragten, ob wir mit dem Fahrrad ans südliche Ende von Solaris fahren wollten. Einmal um zu schauen, ob die Kinder überhaupt Fahrradfahren wollten, zum anderen um dort ins Wasser zu gehen. Warum nicht? An der Stelle war ich noch nicht. Allerdings hatten wir ein kleines Kind, das etwas „unentschlossen“ und für nichts zu begeistern war. Wir warteten also ab, bis die andere Familie zu Mittag gegessen hatte – das fällt bei uns wegen dem späten frühstück ja immer aus. Mit etwas gutem Zureden ist Ben dann auf sein Rad gestiegen und wir sind Richtung Santa Marina gefahren. Den ganzen Kilometer!
Das Wasser an dem Ende des Platzes ist auch schön ;-) die Einstiegsstelle angenehm. Ausprobiert und wieder zurück. Danach wollten alle zum Strand am Galeb, weil dort die Wellen so schön an die Küste klatschen. Wir haben die Luftmatratze mitgenommen und Ben die noch etwas zu großen Flossen angezogen. Wenn er seine Badeschuhe zusätzlich an hat, passt das sehr gut! Hat Spaß gemacht in den Wellen. Zumindest eine knappe Stunde, dann war in der prallen Sonne auch genug.
Den Nachmittag haben wir sehr entspannt auf der Parzelle verbracht. Alex hat sich einen ersten Aperol gemischt, die Kinder waren im Pool, zu dem Alex später auch gegangen ist. Ich habe ein bisschen geschrieben, ein bisschen gedöst, nichts gemacht und ratz-fatz war es auch schon wieder 18 Uhr und wir mussten uns langsam auf das Abendessen vorbereiten. Am Kopalo gab es Spanferkel, darauf hatten wir aber nicht so richtig Lust. Und da ist es dann wieder das Galeb geworden. Dort war heute wieder Live-Musik – die ich jedes Jahr sehr live erlebe, aber oft auch nicht so richtig gut. Glücklicherweise ging das Getöse erst los, als wir mit dem Essen durch waren und uns ein wenig weiter weg an die Cocktailbar setzen konnten.
Nach einer Stunde waren wir alle müde genug, dass wir den Heimweg zu den Wohnwagen angetreten haben. Man hörte die Musik vom X-Jam 2022, als wäre man direkt neben der Bühne. Das müssen schon beeindruckende Anlagen sein :-) Der X-Jam ist wohl die größte europäische Abifeier und findet 5 Fußminuten von unserem Stellplatz entfernt statt. Ab und zu schallt tagsüber Musik rüber, fast immer aber am Abend und das so laut, dass auch die Ansagen der DJs einwandfrei zu verstehen sind, vom Bass mal ganz zu schweigen. Allerdings ist mir die Musik nach der Mütze und gegen Mitternacht wird es schlagartig deutlich leiser. Es ist auszuhalten.
Ben wollte im Zelt übernachten und hat es sich dort noch mit einer „Abendfolge“ gemütlich gemacht und Alex und ich saßen noch etwas draußen. Geschlafen hat Alex dann auf der Liege unter der Markise. Die Luft ist besser als im Wohnwagen. Allerdings nur bis drei Uhr, dann fing es an zu regnen und wir haben schnell die wenige Dinge unter die Markise geholt, die nicht nass werden sollten. Dem Nachwuchs ist im Zelt auch zu laut (oder zu unheimlich) geworden und er hat den Rest der Nacht im Wohnwagen verschlafen.
30.06.2022
Als ich die Augen aufschlug war hinter unserem Wohnwagen schon Getöse. Seit unserer Ankunft am Montag versucht eine Installationsfirma etwas an der Solarthermie vom Waschhaus hinter uns zu reparieren. Meist stehen sie zu dritt an der Anlage und schauen skeptisch. Oft halten zwei von außerhalb des Zauns einen Sichtschutz zur Seite, während der Dritte hinter den großen Vorratsbehältern irgendwas an den Leitungen schraubt. Aber nie länger als 5 Minuten, dann müssen alle wieder sehr angestrengt auf ihren Smartphones tippen. Währenddessen surren und pfeifen die Leitungen. Und dann ist alles wieder ruhig und der Bulli ist weg. So war es jedenfalls auch heute morgen und unser „Schlafzimmerfenster“ ist ca. 3 Meter vom Geschehen entfernt. Bin gespannt, ob das nun nach vier Tagen surren und pfeifen erledigt ist.
Als vom Duschen und Zähne putzen zurück kam, radelte Alex auch schon mit frischen Brötchen auf den Hof und kurz darauf war der Frühstückstisch gedeckt und mein obligatorisches Croissant mit Lino-Lada verschwand im Mund. Bens Freundin war wie immer schon deutlich vor uns fertig und hat avisiert, dass sie in Kürze am Pool zu finden sein werden. Nachdem Ben den letzten Happen seines Berliners vertilgt hatte, hatte er quasi sofort seine Schwimmbrille auf und die Croqs an den Füßen, um auch Richtung Pool zu verschwinden. Alex hat stattdessen ein Bad im Meer genommen und danach Wäsche gewaschen, die wir dann zusammen ausgewrungen und aufgehangen haben. Nun sitze ich wieder allein vor Wohnwagen – Alex ist ebenfalls am Pool – und tippe auf dem Laptop. Urlaub ist schon schön!
Was genau wir an diesem Tag noch alles gemacht haben, weiß ich gar nicht. Zwischendurch waren wir mal im Meer, Alex auch mit dem Paddelbrett. Der Flicken scheint halbwegs zu halten. Als sie damit aus dem Wasser kam, hat es zwar ein wenig gezischt, aber das hörte irgendwann auf und seitdem hält das SUP die Luft. Ich habe dann irgendwann angefangen die dritte Staffel der „Umbrella Academy“ zu schauen und zum Abendessen gab es Nudeln mit Soße, Salat und noch ein paar Cevapcici vom letzten Grillen, die in der Soße mit warm gemacht wurden.
Nach dem Essen haben wir noch mit unseren Freunden ein wenig am Strand gesessen und auf die im Meer untergehende Sonne geschaut. Die dazu mitgebrachten „Alkopops“ aus dem Supermarkt schmeckten beim ersten Schluck und schön kalt aus dem Kühlschrank noch ganz gut. Mit jedem weiteren nippen allerdings künstlicher und zum Schluß der 0,3l Flaschen war „Du kannst es auch weg schütten.“ die Wertung.
01.07.2022
Wir stehen immer später auf! :-) Alex holt morgens mit dem Rad Brötchen vom Bäckerstand am Kopalo, für Ben einen Berliner und für sie und mch je ein Hörnchen. Das schmeckt mit Lino-Lada ganz ausgezeichnet. Wir hatten uns heute verabredet, eine kleine Fahrradtour zu machen. Also mindestens bis Cervar-Porat. Ben hatten wir von dem Vorhaben am Vorabend noch nicht überzeugen können. Fahrradfahren scheint bei dem Wetter nicht sein Hobby zu sein und Anstrengung auch nicht. Aber erstmal aufstehen. Ben hat sich vorgenommen, abwechselnd im Wohnwagen und in seinem Zelt zu schlafen. Das klappt offensichtlich so gut, dass er morgens um 9 Uhr immer noch den Schlaf der Gerechten schläft. Da ist er aber nicht anders als sein Papa.
Unsere Freunde hatten vorgeschlagen, um 10 Uhr los zu fahren … das haben wir natürlich nicht geschafft, weil wir da noch fast in den Federn lagen. Naja, wir saßen immerhin schon am Frühstückstisch und haben uns dann beeilt. Badehose einpacken – weil man ja nicht überall einfach nackig rumrennen darf – und Getränke in die Halterungen und Taschen gesteckt. Dann kann es schon los gehen. Die Strecke Richtung Porec ist bis Cervar ein bisschen holperig. Von Santa Marina bis zur Hawai Beach-Bar ist der Weg durch den Hang allerdings seit dem letzten Jahr auf doppelte Breite gewachsen und war stark von Kfz befahren. Wir waren fast immer in einer Staubwolke unterwegs. Und die Kinder alles andere als amüsiert. Ben hat sich aber wacker geschlagen und nicht gejammert! Zwischendurch erreichte mich noch eine Threemanachricht vom im Büro zurück gelassenen Kollegen, der an diesem Freitag den ersten Tag von zwei Wochen allein im Büro war.
In Cervar-Porat haben wir uns in einem Super-Market gekühlte Getränke gegönnt sind dann noch etwas weiter gefahren. Direkt bei Cervar gibt es zwar ein „Freibad“, aber da war uns zuviel los (obwohl es mir überall hier im Vergleich zu Vorjahren eher leer vorkommt). Also noch weiter rum um die Bucht. Bis wir an einem Fleckchen waren, an dem wir fast allein in die Wellen springen konnten. Die Menschen ein paar Meter weiter rechts und links hatten auch keine Badeklamotten an, so dass wir es uns auch ersparten, aus dem Radzeug raus in die Badehose zu schlüpfen! Herrlich! Pullerwarme Adria und schöne Wellen. Man merkte auch, dass es hier nicht so richtig touristisch erschlossen war, denn das erste Mal seit Jahren haben wir Seeigel auf dem Grund gesehen – und danach auch die Stacheln in den Badeschuhen gehabt!
Nach knapp einer halben Stunde plantschen in den Wellen haben wir uns im Wind trocknen lassen und danach die klebrigen Fahrradsachen wieder über geworfen, um den Rückweg anzutreten. Der war ein bisschen zügiger, als der Weg zum schwimmen, aber auch mit etwas mehr Gejammer seitens der Kinder verbunden. Es war einfach zu warm. Nach knapp zwei Stunden war der Ausflug beendet und wir sind schnell in den Pool gegangen, um uns abzukühlen! Der Himmel sah da allerdings schon ein wenig nach Regen aus. Dachte ich jedenfalls, war aber nur sehr diesig und es kühlte auch nicht ab!
Den Nachmittag habe ich fast komplett auf dem Bett im Wohnwagen verbracht und weiter „Umbrella Academy“ geschaut. Die dritte Staffel ist klasse – bis auf die Hochzeitsfolge. Da habe ich noch nicht verstanden, warum das so ausgewalzt wurde. Mal sehen.
Da heute wieder „jeder zweite Abend“ war, sind wir auswärts essen gegangen. Also auswärts unserer Parzelle. Das Ziel war das Kopalo, wo Alex gerne Pizza essen wollte. Ich habe mich dann ebenfalls für eine solche mit Thunfischbelag entschieden. Die Wartezeit dort ist immer hart an der Grenze zu „Wann kommt denn endlich das Essen?“ und auch bei den Getränken könnte man etwas aufmerksamer sein. Geschmeckt hat es aber ausgezeichnet. Ich konnte noch nicht einmal alles aufessen und so haben wir ein Dogpack mit nach Hause genommen, in dem noch fast eine dreiviertel Pizza (ein Viertel Thunfisch, und zwei Viertel Vegetariana mit Tomate und Mozarella) enthalten war.
Die wurde schnell zum Platz gebracht, danach gab’s noch ein bisschen Sonnenuntergang am Strand und zum Abschluss des Abends saßen wir noch ein Stündchen am Wohnwagen zusammen und haben uns unterhalten.
02.07.2022
Morgens wie immer. Alex holt für uns die Brötchen, Ben schläft ziemlich lange und ich sowieso. Wir haben erst gehen viertel nach 10 Uhr am Tisch gesessen und gegessen. Alex ist danach mit Ben zum Pool und hat Aqua-Fitness mitgemacht, während ich die Reste abgeräumt und danach das Tagebuch geschrieben habe.
Es ist schon cool, wenn man beim Essen – wenn auch nur ein kleines bisschen – auf das Meer sehen kann. Wie ich so tippe sehe ich aus den Augenwinkeln eine Bewegung. Die sehe ich hier sowieso ständig, oder besser: meine ich zu sehen. Und zu hören auch. Sobald es irgendwo raschelt, zuckt mein Kopf in die Runde. Habe Schiss vor Getier. Und in diesem Fall war dann sogar der Panikfall.
Eine schwarze Schlange kroch ganz gemütlich vor dem Frühstückstisch lang Richtung Hecke zwischen den Parzellen. Ich habe nicht geschrieen, bin ich nicht aufgesprungen und auch nicht weg gerannt. Habe mein Pixel 6 genommen und eins und noch ein Foto gemacht. Auch wenn das Herz bis zum Hals schlug. Aber so Ringelnattern oder vielleicht auch gelbgrüne Zornnattern wollen von mir nichts. Ich habe es oft genug nach gelesen.
Bin sogar ganz verwegen aufgestanden und dem Biest hinter her gegangen. Sie ist ganz in Ruhe an der Hecke entlang in Richtung Waschhaus in der Hecke verschwunden. Sogar da bin ich noch hinterher und habe gesehen, wie sie auf der anderen Seite auf die Wiese lugte. Dort habe ich dann die Verfolgung abgebrochen. Kerl, Heldenmut ;-) Bei diesem ganz entspannten verfolgen des schwarzen Monsters habe ich mitbekommen, dass die Klimaanlagen-Nachbarn Packgeräusche machten und ganz offensichtlich dabei waren, ihre Pieselotten zu verstauen!
Musste dann aber doch auch an den Pool und berichten, dass ich der Schlange getrotzt habe :-) Um die Mittagszeit rum haben wir gechillt und Alex ist irgendwann mit den beiden Kindern und dem Standuppaddelbrett ins Meer gegangen. Ich habe lieber im Bett gelegen und die dritte Staffel der „Umbrella Academy“ zu Ende geschaut.
Später sind wir aber noch mal alle zusammen mit Flossen und Schnorcheln ins Meer gegangen, das ein bisschen unruhiger geworden war. Schwamm ziemlich viel Dreck und Plastik auf und knapp unter der Wasserobefläche. So richtig super finde ich es nicht, durch das Seegras zu grapschen und die Bindenabrisse sind auch eher ekelig.
Blöd waren zudem die Quallen im Wasser. Glücklicherweise nur zwei und die auch noch ohne die Langen Tentakeln, aber sie dümpelten direkt am Einstieg ins Wasser rum. Ich bin natürlich ein paar Mal rundherum geschwommen, um halbwegs erkennbare Foto zu machen, bis mir dann der linke Oberarm doch zu stark brannte. Da werden wohl ein paar Fäden im Wasser gewesen sein. Hat auch noch abends nach dem Duschen wieder etwas weh getan. In der Nacht allerdings schon nicht mehr.
Ben hat die Qualle auch gesehen und hatte danach keinen Bock mehr auf Schnorcheln. Vor allen Dingen, da wir danach noch in eine weiße, etwas größere Qualle rein geschwommen sind. Die konnte aber außer Glibbern nichts :-)
Zum Abendbrot gab es gebratene Nudeln von vorgestern mit Ei und Resten von Fleischwurst, die noch im Kühlschrank war. Dazu habe ich kleine Hähnchenschnitzel auf den Grill gelegt und Alex hat noch einen Tomaten-Schafskäse-Salat gemacht. Lecker! Die Nachbarn hatten derweil auch schon den ganzen Platz aufgeräumt, ihren Verpflegunganhänger (neben einem Wohnwagen, hatten sie auch noch einen extra Anhänger mit Küche und Theke dabei) irgendwohin gebracht und nur noch den nackten Wohnwagen auf der Parzelle. Das ist aber augenscheinlich einer, der das ganze Jahr über bei einem der Wohnwagendepots hier in der Umgebung gelagert wird.
Den Abend ausklingen lassen haben wir den Abend mit der Mutter von Bens Freundin am Galbstrand und Cocktails. Naja, Longdrinks. Ich hatte dem Barkeeper vor drei Tagen avisiert, dass ich vielleicht gerne mal einen Whisky-Sour trinken würde und er hat die Zutaten dazu besorgt. Schmeckte gut und ich habe mir später noch einen zweiten gegönnt!
Auf dem Nachhauseweg konnten wir wieder die Lightshow am Ende der Halbinsel bewundern, die noch 1 1/2 Wochen jeden Abend zu sehr, sehr lauter Musik gezeigt wird. Aber wie schon gesagt, die Musik finde ich ganz OK. Stört mich nicht. Am Wohnwagen hat Ben im Zelt geschlafen, Alex auf der Liege draußen unter der Markise und ich konnte mich im Wohnwagen der neuen Folge von „The Boys – Staffel 3“ widmen. Als die zu Ende war, habe ich dann erfreut festgestellt, dass auch von der „Doom Patrol“ die dritte Staffel veröffentlicht wurde. Da bin ich dann bis ein Uhr Nachts mit angefangen :-)
03.07.2022
Alex hat draußen auf der Liege geschlafen und ich allein im großen Doppelbett vom Eriba. Allerdings nicht lange, denn bereits um 7 Uhr rum weckte mich ein fieses Pfeifen. Augenscheinlich ist die Solarthermie-Anlage immer noch nicht in Ordnung! Ich vermute, es wird morgens Wasser nachgefüllt und ein Ventil wird flattern (oder wie immer ich das benennen soll.) Habe davon ein kleines Video gemacht und gehe damit wohl mal zur Rezeption. Das ist nämlich gar nicht mal so kurz und als Wecker eher unschön. Da gäbe es bessere Geräusche.
Alex hat wieder die Brötchen geholt, ich habe Wasser aufgesetzt. Ich glaube (während ich das hier schreibe ist bereits der 05.07.) es gab auch wieder ein bisschen Rührei und Alex ist auf halb 12 Uhr mit Ben zum Pool gegangen, um dort Wassergymnastik zu betreiben. Vorher war natürlich bereits Bens Freundin bei uns und hat mit ihm gespielt!
Direkt danach sind wir ins Meer gegangen, um ein bisschen zu schnorcheln. Die großen „bösen“ Quallen waren weg und nur noch Unmengen der kleinen, glitzernden Walnussquallen im Wasser. Die tun außer Glibbern nichts und führten dazu, dass Ben alle Nase lang laut schrie, weil er wieder eins der Dinger am Körper entlang flutschen fühlte. Er ist aber nicht aus dem Wasser gegangen :-)
Habe ich schon erwähnt, dass nach dem Aufstehen der Dodge Nitro der Klimaanlagen-Nachbarn weg war? Müssen ganz früh gefahren sein. Als ich nach dem Schnorcheln vom Duschen zurück kam, fiel mir dann auf, dass auch der Wohnwagen abgeholt worden war. Wieder eine leere Parzelle neben uns. Jetzt wo die laute, rasselnde Anlage weg ist, fällt mir auf, dass die Nachbarn auf der anderen Seite neben uns auch eine Klimaanlage laufen haben und schräg gegenüber auch eine auf dem Dach eines Fendt rauscht. Die fallen aber beide geräuschmäßig nicht störend auf.
Alex hat sich am Nachmittag schon einen kleinen Aperol gegönnt und ich die „Doom Patrol“ auf dem Bett weiter geschaut. Ben ist fast ständig mit seiner Freundin zusammen und die beiden wechseln wohn ihrem Wohnwagen zu unserem, zum Pool und zurück. Ben mussten wir allerdings ein bisschen verarzten, denn der hatte plötzlich Schmerzen auf dem Kopf. Dachten erst an einen Mückenstich, dann irgendwo gestoßen, wahrscheinlich war ihm aber nur zu heiß. Hat zusammen mit Alex auf seinem Bett geschlafen und hatte dabei einen Kühlpack auf der Kopf. Hatte sich Alex letztes Jahr beständig beschwert, es sei mit 27°C zu kalt, sind es jetzt eigentlich immer über 30°C … das mag dann auch mal zu viel sein. Jedenfalls bekommt man den Tag so recht schnell rum.
Zum Abendessen war aber alles wieder in Ordnung und wir sind zu sechst zum Galeb gegangen. Bei der Hitze habe ich allerdings immer weniger Hunger. Morgens gibt es schon nur ein Hörnchen mit Lino Lada, über den Tag ein paar Kekse und abends habe ich neulich ja nicht mal eine ganze Pizza essen können.
Einen Cocktail gab es heute nicht. Haben ein bisschen am Wasser gestanden und zur untergehenden Sonne geschaut, bevor wir uns dann langsam auf den Weg zum Wohnwagen gemacht haben. Ben ist in sein Zelt gegangen, Alex hat draußen gesessen und ich habe Folgen geschaut.
04.07.2022
Das erste Mal in diesem Urlaub mit geöffnetem Bugfenster geschlafen und kein Dröhnen hat die Ruhe gestört, dafür frische Luft durch’s das Insektenschutzrollo. Herrlich. Trotzdem schlecht geschlafen und mehrfach in der Nacht auf gewesen. Ich bin unruhig und unzufrieden, auch wenn es hier – wie immer – sehr schön ist. Fast wie ein „zu Hause“ – schrieb ich am Anfang ja schon. Aber die Unruhe habe ich schon seit Monaten, vielleicht die letzten Jahre. Wie dem auch sei, Alex hat Brötchen geholt, wir haben gefrühstückt und dann offziell „Babysitter“ gespielt, weil unsere Freunde eine Radtour machen wollten und Bens Freundin nicht mit wollte bzw. es auch mal etwas flotter sein sollte.
So hatten wir zu unserem späten Frühstück schon Besuch – eigentlich ist das aber auch wie immer :-) Danach hat Alex Wassergymnastik am Pool gemacht. Ich bin in der Zeit mit dem Yeti hoch zum Plodine gefahren und habe ein wenig Cevapcici, Nudeln und Getränke gekauft, um die Vorräte aufzufüllen. Kurz nach Mittag habe ich mich auch aufgerafft, doch mal etwas rum zu fahren. Himmel war das heiß!
Bin hinten bei Santa Marina raus und hoch nach Tar. Das Neubaugebiet in Vabriga ist mit großen Ferienwohnungsblöcken inzwischen bis zu dem neuen Luxuscampingplatz runter gewachsen. Es ist offensichtlich groß gedacht. Der Weg die Straße rauf lliegt die ganze Zeit in der Sonne und wenn ich mir die Segmente auf Strava ansehe, dann scheint es wirklich sehr heiß gewesen zu sein – war fast doppelt so lange unterwegs, wie meine Bestzeit. Oben in Tar war eine Straße mit bunten Luftballons geschmückt, ich konnte aber nicht erkennen warum.
An der Kirche in Tar musste ich mich obligatorisch ein bisschen auf die (frisch renovierte) Bank setzen. Dort war leichter Schatten und es wehte ein leichter Lufthauch. Schade, dass die Eisdiele dort auf der Ecke nicht mehr da ist. Ich wollte von oben runter zu dem neuen Kreisel fahren, musste aber feststellen, dass die Straße aus dem Ort raus noch gar nicht fertig und somit für die Durchfahrt gesperrt war. Eine vermeintliche Umfahrung entpuppte sich als Sackgasse, aber ich habe dann einen Weg am Caravandepot entlang gefunden.
Dann runter nach Tarska Vala und von hinten auf den Lanterna Campingplatz. Die Fahrt auf dem Platz zeigt mir jedesmal, dass trotz der nicht topaktuellen sanitären Anlagen Solaris einfach der entspanntere Campingplatz ist! Was ein Trubel und Gedrängel. Wer Ruhe und Entspannung sucht, sollte definitiv auf Solaris campen! Am Ende von Lanterna war dann wie auf Solaris der Ausgang versperrt, da die komplette Mitte der Halbinsel für das X-Jam reserviert war. Dort wummerte die Musik und Massen von Jugendlichen standen vor dem Partyboot der Veranstaltung. Wenn ich genau dort am Zaun einen Stellplatz hätte, ohne im Vorfeld von dieser Veranstaltung gewusst zu haben, wäre ich sehr angefressen!
Zurück am Wohnwagen habe ich mich erstmal in voller Montur hingesetzt und durchgeatmet. Danach dann ebenfalls mit Hose und Shirt ins Waschhaus. Da kann man duschen und waschen miteinander kombinieren. Dann wieder chillen, ab und zu in den Pool und ins Meer und dann den Grill aufbauen. Es gab die Cevapcici mit Brötchen vom Morgen. Alex hatte aus den frischen Tomaten und etwas Feta einen Salat gemacht und so hatten wir ein leckeres Abendbrot.
Eigentlich war angedacht, dass Ben und seine Freundin ab und an zusammen im Zelt übernachten. Dazu ist es aber bisher nicht gekommen. Heute war dann die Laune danach, aber der Wetterbericht verhieß nichts Gutes. Wir haben bei uns vor dem Wohnwagen gesessen und uns ein bisschen unterhalten, während die Kinder zum Einschlafen noch eine Folge Paw Patrol guckten. Derweil blitzte es über dem Meer ganz gewaltig und der Wind wurde immer stärker. Da wir in fünfter Reihe zum Wasser stehen, machte ich mir da keine Gedanken, die Bäume und Caravane davor werden das Gröbste abfangen, trotzdem hörte man ringsherum die Zeltspechte hämmern.
Gegen 22 Uhr war der Wind dann offensichtlich so stark, dass auch die X-Jam-Veranstalter abgebrochen haben, denn die vorher laut wummernden Bässe waren plötzlich verstummt. Wir haben noch bis kurz vor Mitternacht zusammen gesessen, als es anfing zu tröpfeln und wir Feierabend gemacht haben. Ben hat letztendlich doch allein im Zelt geschlafen, weil es der Freundin zu warm war. Er wollte aber trotz Wind und Rauschen nicht in den Wohnwagen.
Passiert ist in der Nacht nichts. Die Blitze zogen an uns vorbei und der Wind hat sich auch irgendwann gelegt. Das Gewitter ist ausgeblieben.
05.07.2022
Die Nacht war desöfteren vorbei. Ich war gegen 2 Uhr wach und auf Toilette, gegen 4.30 Uhr nochmal und da habe ich mich dann auch ein paar Minuten vor den Wohnwagen gesetzt und dem Meer zugehört. Um 7 Uhr war dann wieder wecken durch die bescheuerte Solarthermieanlage von Waschhaus 2 angesagt. Ich muss dran denken, mal das Video an der Rezeption zu zeigen, damit die Handwerkertruppe aus der letzten Woche noch mal vorbei schaut. Naja, idealerweise vielleicht eine andere Bande, weil in der letzten Woche konnte ja nichts behoben werden.
Als ich um kurz nach 9 Uhr wieder wach wurde, habe ich auf dem Smartphone die traurige Nachricht gelesen, dass unser Freund an den Folgen der Hirnblutung verstorben ist. Ich bin geschockt! Wir waren ein paar Jahre zusammen die Sprecher des Ortsverbandes der Grünen in Bad Oeyhnausen und haben meinem Empfinden nach sehr gut zusammen gearbeitet und uns prima verstanden – auch wenn wir nicht bei jedem Thema einer Meinung waren. Seit der letzten Kommunalwahl war er im Stadtrat und ein sehr wertvolles, ruhiges und empathisches Mitglied der Fraktion. Wir sind sehr, sehr oft mit dem Fahrrad zusammen von den Ortsverbands- und Fraktionssitzungen nach Hause gefahren und haben uns dabei ausgetauscht. Das waren wertvolle Gedanken, die mir immer sehr geholfen haben. Und nun denke ich daran, dass wir uns vor nicht einmal zwei Wochen nach der Ratssitzung mit „Bis Freitag!“ verabschiedet haben. An dem Freitag hatten wir unser Sommeressen des Ortsverbandes und er war nicht dabei – hat sich krank abgemeldet. Zwei Tage später erfahren wir im Auto von seiner Hirnblutung und heute dann das.
Nach dem Frühstück habe ich die Texte der letzten beiden Tage geschrieben, während Alex mit Ben im und am Pool war. Dabei habe ich die ganze Zeit darüber nachgedacht, wie es weiter geht und dass man nie wissen kann, wann man sich das letzte Mal von jemandem verabschiedet. Seit vier Stunden sitze ich am Laptop, der Akku ist gleich leer, ich gucke auf das Meer und je mehr ich nachdenke, desto klarer ist, dass die meisten Dinge die wir tun und über die wir uns aufregen nicht essentiell für das Leben sind. Ich kann es nicht gut erklären, bin gerade etwas aus dem Ruder. Wichtig ist, dass man sich bewusst macht, wie kurz das Leben ist und es lebt, jeden Tag.
Ansonsten weiß ich heute (07.07.) schon gar nicht mehr, was wir zwei Tage vorher gemacht haben. Auf jeden Fall war Ben mit seiner Freundin im Pool. Alex ist meist auch dabei, aber inzwischen sind die beiden Kinder so alt, dass wir sie auch alleine dort hin lassen. Ins Meer ist mir noch ein bisschen zu kribbelig, aber Pool ist mit „Freischwimmer“ und 1,10 Wassertiefe wohl OK. Wir freuen uns jedesmal über die Nähe zum Meer und zum Süßwasserbecken! Müssen keine Handtücher mitnehmen, einfach hingehen, raus, zum Platz, chillen. Und dadurch dass man keine Kleidung trägt, müssen die nassen Plünnen auch nicht gewechselt werden!
Ach, ich war dann am Nachmittag bei der Rezeption und habe das Video mit dem Kreischen der (wahrscheinlich) Pumpe der Solarthermieanlage gezeigt. Davon höre man zum allerersten Mal. Klar, die Handwerker waren in der letzten Woche aus Spaß dreimal an dem Ding zum Basteln. Man versprach, dass am nächsten Morgen um 7 Uhr (um die Zeit hört man das meist) jemand vorbei kommt und sich das anhört. Gut.
Heute war wieder Essengehen-Tag! Da wir tagsüber eh fast immer da sind, haben wir für heute das Sidro auserkoren. Da habe ich 2019 das erste Mal alleine was gegessen und im letzten Jahr waren wir zusammen mit Freunden dort. Wir hatten einen schönen Platz mit Aussicht und als die Männer mit den Kindern getauscht hatten (die haben sich sowieso nicht für die Sicht interessiert) konnten auch alle sich daran erfreuen. Das Essen war auf den ersten Blick übersichtlich arragniert, beim Essen dann aber doch absolut ausreichend und vor allen Dingen lecker!
Die Cocktailkarte haben wir auch ausprobiert und waren überrascht, wie gut die Getränke waren. Kein Vergleich mit der kleinen Strandbar am Galeb! Tatsächlich fand ich, dass man im Sidro auch besser sitzt – zumindest oben auf der Terrasse. Haben uns lange unterhalten, bis die Kinder doch müde wurden. Ben wollte wieder im Zelt schlafen. Allerdings hat es wieder nicht geklappt, dass beide Kinder zusammen übernachtet haben. Eine Woche sind wir ja noch da!
06.07.2022
Wach wurde ich, als um 7:09 Uhr auf dem Rasen hinter dem Wohnwagen jemand mit durchdrehenden Reifen weg fuhr. OK, das werden die Handwerker gewesen sein. Augenscheinlich hat nichts gepfiff… Verdammt, da geht das Geräusch schon wieder los. Ich aufgestanden und mit dem Rad zur Rezeption, um mitzuteilen, dass die Kollegen eine Minute zu früh gefahren sind. Man versprach, sich am Waschhaus zu treffen, damit ich das Video zeigen könne. Als ich dort ankam, pfiff die Anlage immer noch, um dann um 7:40 Uhr abrupt aufzuhören. In dem Augenblick kamen die Techniker um die Ecke und guckten mich entgeistert an, weil alles ruhig war. So ein Mist. Konnte ihnen aber das Gekreische auf dem Handy vorspielen, so dass sie anfingen ratlos an der Verrohrung rum zu wackeln.
Wenn ich schon mal wach bin, kann ich auch gleich Zähne putzen und duschen. Und wie ich so an den Technikern vorbei gehe, geht das Getöse wieder los! Heureka, habe freudig die Hände hoch gerissen und gegrinst. Das fanden die Handwerker wohl mittelmäßig witzig. Mir egal, so können sie den Fehler aber identifizieren. Ich hatte bis dahin den Eindruck, sie glaubten mir nicht.
Den Vormittag haben wir nach dem Wie-Immer-Frühstück am Pool verbracht, im Meer geschnorchelt und ich habe zwischendurch auf dem Bett gelegen und „Doom Patrol“ zu Ende geschaut. Fand ich die dritte Staffel von „Umbrella Academy“ sehr gut und die neuen Folgen von „The Boys“ großartig, habe ich mich durch eher düstere und etwas fantasy-lastige Serie um Niles Coulder und sein verkorksten Superhelden doch ein wenig durchgequält. Super gefilmt, schöne Kulissen, aber eine echt hanebüchene Geschichte. Ich hatte den Eindruck, da ist den Autoren die Luft ausgegangen. Wie dem auch sei, danach „Killer’s Bodyguard“ mit Samuel L. Jackson und Ryan Reynolds entschädigte dafür!
Ich war zwischendurch mit dem Yeti auch oben am Plodine und habe ein paar Zutaten für das Abendessen besorgt. Nudeln waren alle, Bolognesesoße auch, nur ein paar Cevapcici waren noch fertig gegrillt im Kühlschrank. Das haben wir dann alles zu einem leckeren Essen vermengt, zu dem Alex auch wieder einen Salat aus Tomaten und Feta gezaubert hat.
War lecker! Am Nachmittag, als wir von einem Badegang im Meer zurück kamen, haben wir mitbekommen wie eine Leinwand am strand aufgebaut wurde. Natürlich schnell gefragt und daher wussten wir, dass „Lion King“ um 21 Uhr gezeigt werden würde. Ben war vielleicht nicht „ganz aufgeregt“, hat aber alle 5 Minuten gefragt, wie spät es sei. Vorher wollte er aber noch mal los und sich Ingress zeigen lassen. Das hatte ich gestern beim Essen aus Langeweile mal geöffnet und er fand es irgendwie cool. Also sind wir noch einmal komplett über den Platz gegangen, weil man da recht verteilt sechs Portale bespielen kann, die auch alle grau waren. Als wir die Hälfte er Strecke fertig hatten, kam auch noch Bens Freundin mit dem Fahrrad dazu und hat interessiert zugeschaut. Je weiter es auf 21 Uhr zuging, desto schneller wollte der Junge aber Richtung unserem Stellplatz.
Hat alles noch rechtzeitig geklappt. Wir haben unsere Campingstühle, Decken und Getränke mitgenommen und bequem den Film sehen können. Wurde in Originalton mit Untertiteln gezeigt. Ben kannte die erste Hälfte der Realverfilmung bereits, so dass er auch der zweiten Hälfte gut folgen konnte.
Am nächsten Mittwoche können wir wahrscheinlich noch eine Vorstellung mitnehmen. Nur nicht in den bequemen Stühlen, die sind dann schon verpackt. Nur noch sechs Tage auf Solaris!
07.07.2022
Heute morgen ohne Getöse zu gewohnt später Stunde wach geworden und nach dem Zähneputzen und kurzem Abduschen, bin ausnahmsweise ich zum Brötchen holen gefahren. Gestern gab es keine Croissants mehr und Alex hatte Berliner mitgebracht, die wie eingeschlafene Füße schmeckten. Glücklicherweise waren heute wieder die leckeren Buttercroissants vorrätig! Alex „musste“ auf ihre Morgengymnastik verzichten, weil unsere Freunde uns fragten, ob wir Lust hätten auch nach Umag zu fahren und einen kleinen Stadtbummel zu machen.
Joa, hatten wir wohl. Umag ist nicht weit weg und der Himmel sah aus, asl würde es nicht allzu warm werden. Knappe halbe Stunde mit dem Auto. Wir sind weitgehend an der Küste entlang gefahren, mussten aber schon auf dem Weg feststellen, dass es mit der „Kühle“ wohl nichts werden würde. Einen Parkplatz haben wir direkt am Hafen gefunden. Riesengroß und zu sicher 90% leer und komplett ohne Schatten. Die drei Bäume irgendwo am Rand des asphaltierten Platzes würden auch nichts mehr bringen, sobald die Sonne ein paar Grad weiter gewandert ist.
Bereits nach knapp 200 Metern erreichten wir die ersten „Souvenir“shops, die allesamt aufgereiht in kleinen Räumen wie Mehrfachgaragen an der Hafenkante entlang untergebracht waren und originale T-Shirts, Kappen, Taschen, Uhren, Pistolen und Schlagringe feilboten. Und garantiert echte Transformer-Actionfiguren, von denen Ben kaum weg zu bekomen war. Haben ihm versprochen, auf dem Rückweg noch einmal zu schauen, weil wir nicht am Anfang schon einen großen Karton kaufen wollten, um diesen dann durch die Gegend zu tragen.
Sehr zentral an der Spitze der Altstadthalbinsel ist das Casino/Hotel „Kristal“ gelegen, welches sicher mal sehr mondän war, nun aber augenscheinlich zum Lost Place mutiert ist. Schade eigentlich, die Lage ist super! Im Netz habe ich lediglich gefunden, dass der Betreiber Insolvenz angemeldet hat. Wann und warum war nicht zu lesen. Einige Scheiben waren bereits eingeschlagen und die Außenanlagen wurden langsam überwuchert.
In der prallen Sonne zu spazieren war ein wenig anstrengend, aber trotzdem ganz schön. Auch wenn weder Alex noch ich große Städtebummler sind, finde ich es für ein paar Stunden interessant, sich was Neues anzugucken. Kann ich Umag auch abhaken. Eine Offenbarung war die Stadt nicht. Da finde ich Novigrad oder Porec – von Robinj ganz schweigen – schöner.
Nachdem wir um die Halbinsel rum waren, sind wir durch die kleinen Gässchen der Innenstadt spaziert und haben an jedem Souvenirladen ausgiebig das Angebot sondiert. Also ich eigentlich gar nicht, aber die anderen inkl. Ben, der die verschiedenen Transoformermodelle abcheckte. Weil sich bei so intensivem Suchen die Köpfe erhitzten, musste irgendwann ein Eis für Abkühlung sorgen. Nach knapp einer Stunde waren aber sowohl Transformer, als auch Badetuch und Baseballcap ausgesucht, runtergefeilscht und hatten den Eigentümer gewechselt. Noch ein kurzer Abstecher auf einen Spielplatz und dann zurück zum Auto. Das Bezahlen der Tickets klappte mit Karte und ohne PIN problemlos. Und die Ausfahrt gelang sogar, ohne das Ticket in einen kleinen Schlitz zu fummeln. Kameras an Ein- und Ausfahrt erkennen das Kennzeichen, ordnen es dem ausgegebenen Ticket zu und wissen dann zwangsläufig auch, dass bezahlt wurde (oder nicht) und können entsprechend ohne manuelle Interaktion die Schranke öffnen. In Bad Oeynhausen bekommen wir nicht einmal eine Ausschilderung der vorhandenen Parkplätze auf die Reihe.
Am Wohnwagen angekommen, sind wir zum Abkühlen erstmal in den Pool gegangen. Zumindest Ben und Alex mit unseren Freunden, ich habe den Laptop aufgeklappt um nur „gerade mal was zu lesen“ und als ich dann los wollte, kamen Alex und Ben schon wieder zurück :-) Die beiden sind dann rüber gegangen, um ein bisschen zu spielen und ich habe mich auf das Fahrrad gesetzt, weil ich schauen wollte ob das Tor von Solaris zum Leuchtturm nach dem X-Jam schon wieder auf ist und ob das Delfin geöffnet hat.
War beides! Das X-Jam-Festival wurde bereits abgebaut bzw. war es schon. Die Wege waren sauber und am Strand bereits „normale“ Gäste zum Baden und Sonnen. Wo ich schon mal so weit war, bin ich ganz an der Lanternaküste rum gefahren um das Segment „Step part of the cilmb towards tar“ zu fahren. Mit 3:37 min. genau 59 Sekunden langsamer als meine Bestzeit. Wie man die Strecke in 55 Sekunden schaffen kann, entzieht sich meinem Verständnis ;-) Maschinen! Oben durch Tar und dann die lange Zufahrtstraße runter waren dann knapp 14 Kilometer und reichklich Schweiß. Es war warm.
Als ich zurück kam saßen die anderen immer noch beim Spielen zusammen. Ich habe erstmal geduscht und dann ein bisschen am Wohnwagen rumgedrömmelt. Dazu ist Urlaub schließlich gedacht und die gemietete Parzelle teuer genug. Es kommt mir so vor, als wären es jedes Jahr 10% mehr, die wir für den Aufenthalt zahlen. Der Wind wurde am späten Nachmittag erstaunlich schnell – um nicht zu sagen: von einem Augenblick zum nächsten – deutlich wilder und ringsherum ging wieder das Geklopfe auf den Heringen los. Wir haben schnell unsere Klamotten unter die Markise gestellt und Handtücher, Hängematte und „Schuhschrank“ trocken verstaut. Hm, eigentlich war „Essen gehen“ angesagt und dies auch im Delfin. Bei dem Wetter schien mir und den anderen das aber deutlich zu weit, so dass wir uns fürs Kopalo entschieden und dort auch mit dem Fahrrad hin fuhren – falls es abrupt noch schlimmer wird mit dem Wetter.
Unsere Aachener Freunde waren noch nicht ganz fertig, so dass wir schon vor gefahren sind, um Plätze zu reservieren. Am Sidro war kein einziger Gast, die Markise war aber auch eingefahren und inzwischen tröpfelte es ganz leicht. Wir haben einen Sechsertisch im Kopalo ziemlich am Eingang bekommen. Das war um 19:09 Uhr. Ein paar Minuten später kam Bens Freundin mit ihrer Mutter und dann öffneten sich die Pforten des Himmels, es gallerte aus Kübeln. Einer fehlte noch :-) Gegen 19:30 Uhr wurden uns im Vorbeigehen und ohne ein Wort fünf Speisekarten auf den Tisch geworfen. Zehn Minuten später, als der Regen etwas nachgelassen hatte, kam auch der Vater dazu. Nochmal fünf Minuten später wurden wir das erste Mal nach Getränken gefragt, 36 Minuten nachdem wir uns gesetzt hatte. Da wir uns da auch schon für Speisen entschieden hatten, haben wir die vorausschauenderweise gleich mit bestellt.
Kurz darauf kamen die Getränke, eine Dreiviertelstunde nachdem wir uns gesetzt hatten. Mein Long Island Ice Tea war groß, schmeckte sehr gut und hatte – holladiewaldfee – ziemlichen Alkoholgehalt! So haben wir uns dann ganz gut unterhalten, uns über die Gäste, den Service und den Urlaub ausgetauscht und nur 90 Minuten nachdem wir die Plätze eingenommen hatten, kamen auch schon die ersten Gerichte. Mein Hacksteak dauerte aus unerfindlichen Gründen nochmal fünf Minuten länger, dafür war der Djuwetschreis schon sehr kühl – wohlwollend gesagt. Am Rand war er schlicht kalt. Fleisch und Pommes waren aber OK, wenngleich der Wartezeit nicht angemessen. Die Menge Lasagne die Alex serviert wurde war aber eher eine Frechheit. Das ist nicht einmal eine Kinderportion gewesen und zudem oben auch ziemlich cross. Geschmacklich war es wohl gerade so „OK“.
Nach dem Essen und dem Service mit ziemlichen Wartezeiten haben wir uns gefragt, warum wir immer wieder hingegehen. Die Pizzen sind lecker, haben aber viel zu viel Teigrand (was bedeutet, dass auch weniger Belag drauf ist). Die Laune der Bedienung ist sehr wechselhaft und wir wurden noch nie gefragt, ob wir noch weitere Getränke wollen.
Nach dem Essen wollten die Kinder an den Strand und danach haben wir uns noch ein Stündchen zusammen vor den Wohnwagen gesetzt und erzählt. Wieder ein schöner Tag zu Ende.
08.07.2022
Das letzte Wochenende im Sommerurlaub. An diesem Freitagmorgen haben wir traditionell lange geschlafen, auch Ben hat macht die Augen spät auf. Sonst ist er früher als wir auf den Beinen, aber hier schläft er auch schon mal bis 10 Uhr. Alex hat Brötchen geholt und ist nach dem Frühstück wieder wieder zur Aquagymnastik. Wir hatten Bens Freundin auch für ein paar Studnen als „Gast“, weil ihre Eltern einen Ausflug mit dem Fahrrad gemacht haben.
Während ich an meinem „Schreibtisch“ saß und am Tagebuch schrieb, bzw. „nur kurz“ bei Twitter rein geschaut habe, erreichte mich ein Telefonanruf vom Vater, der mitteilte es würde ein bisschen länger dauern. Sein Fahrrad hatte einen Plattfuß, der in einem glücklicherweise nahebei gelegenen Radhändler erst repariert werden musste. Naja, kein Problem. Nach drei Stunden waren sie aber auch wieder auf dem Campingplatz.
Danach mussten wir noch für das Abendessen einkaufen. Unsere Freunde auch und um Sprit zu sparen, haben die vorgeschlagen, zusammen zu fahren. Also ist Alex mit dem Vater von Bens Freundin hoch zum Plodine, um ein bisschen Fleisch und Soße zu kaufen. In der Zeit habe ich weiter Tagebuch geschrieben. Als die beiden zurück gekommen sind, sind wir zum Wasser.
Der Himmel war ein bisschen bewölkt und die Luft auch gar nicht mal so warm, aber Ben wollte unbedingt auf den Wasserspielplatz vor dem Sidro. Der Spaß kostete 70 Kuna (ca. 10 €) pro Person und halbe Stunde. Weil das Wetter nicht so super war, durften Ben und Alex bis zur nächsten vollen Stunde. Auch seine Freundin hat ein Ticket gelöst bekommen. Alex ist auf die Trampoline gegangen und dort war es beim Hüpfen wohl auch nicht so kalt. Als Ben nicht alleine auf den großen „Eisberg“ klettern konnte, bin ich auch ins Wasser, um zu helfen. Herrje, war doch kalt! Nach 10 Minuten war’s aber OK. Die Kinder hatten ihren Spaß und Alex auch.
Danach waren wir alle hungrig und haben auf den Parzellen das Abendessen vorbereitet. Der kleine Gasgrill tut immer noch gute Dienste. Mit dem Knoblauchöl von den kleinen Verkaufsständen hier auf dem Platz, braucht man zu den Medaillons auch nur etwas Weißbrot und Butter. Lecker!
Ich glaube, nach dem Abendbrot haben wir alle nur rumgesessen und sind dann später am Abend noch ein bisschen spazieren gegangen. Einmal zum Galeb und zurück. Wir waren gerade in einer Livemusikpause dort und haben auf der Kaimauer der Pausenmusik gelauscht. „Emergency on Planet Earth“ von Jamiroquai – das Album ist auch schon fast 30 Jahre alt. Unglaublich, ich habe mir das doch gerade erst im Ratio auf dem Wittel gekauft!
Als die anderen schon ins Bett gegangen sind, habe ich mich mir noch das Stativ für’s Smartphone geschnappt und versucht ein paar Aufnahmen vom Sternenhimmel zu machen. Aber am Strand sind zu viele Leuchten an der Promenade und auf dem Stellplatz umrahmen die Bäume das Sichtfeld. Man kann aber erkennen, dass da deutlich mehr ist, als mit dem bloßen Auge erkennbar.
Weil ich irgendwie nicht einschlafen konnte, habe ich um kurz nach 12 Uhr noch „Killers Bodyguard 2“ angefangen und bis 2 Uhr zu Ende geschaut.
09.07.2022
Die Restdauer vom Urlaub wird immer kürzer. Und ich könnte es noch viel länger hier aushalten. Wir ruhen uns die meisten Zeit zwar nur aus – sprich: wir gammeln rum – und ich bin ab und an etwas unruhig, weil ich immer denke was tun zu müssen. Aber eigentlich ist doch genau das der Zweck des Urlaubs. Um uns herum sind viele Camper, die den ganzen Tag nur im Liegestuhl auf ihrer Parzelle sitzen und spielen auf dem Handy. Die waren schon da, als wir gekommen sind und bleiben länger als wir. Auch ein schönes Ziel für später!
Heute morgen war die Todesanzeige unseres Freundes in der Zeitung. Auch ein Nachruf unserer Ortsverbandes und einer der Stadt Bad Oeynhausen. Ich habe dann auch um 9 Uhr den Anruf eines konsternierten Ratskollegen am Telefon angenommen, der ebenso geschockt wie wir waren. Haben dann fast 50 Minuten telefoniert und kamen von Höckschen auch Stöckschen. Es ist eine traurige Sache.
Bens Freundin ist mit ihrer Mutter schon vor unserer Frühstückszeit in den Aquapark Istralandia gefahren. Ben hatte dazu keine Lust und ist nach dem Frühstück mit Alex zum Pool gegangen. Ich habe mich irgendwann auf das olle Scott Aspect 50 gesetzt und bin hoch zum Plodine gefahren, um für das ferngesteuerte Auto des Nachwuchs eine 9-Volt-Blockbatterie zu kaufen. Die war auf dem kleinen Supermarkt an der Rezeption nicht zu bekommen. Hatten Ben und ich am Vorabend schon versucht.
Bin die kleine Radroute parallel zur Zufahrstraße hoch nach Vabriga gefahren, dann beim Kiwi zur Hauptstraße und rauf zum Kreisel beim Plodine. Schnell den Block eingesackt und dann noch mal rein nach Tar, durch Frata und ein bisschen rechts und links gefahren. Zurück dann durch Vabriga und durch das Neubaugebiet. Dabei in einer Sackgasse gelandet, wobei mich dort sowohl bei der Ein- als auch der Ausfahrt zwei Hunde fast gebissen hätten. Der eine war schon mit seiner Schnauze am rechten Fuß. Das hätte einen Spaß gegeben mit der Besitzerin, die gelangweilt am Tor stand und versuchte ihre Pfiffis zurück zu rufen. Ich vermute, die Cleats hätten den Hunden nicht gefallen.
Danach habe ich geduscht, derweil Alex mit mit Ben noch mal auf die Wasserspielgeräte am Sidro gegangen ist. 10 Euro für eine halbe Stunde ist zwar happig, aber es ist nahebei. Die beiden haben aber nicht mal die ganzen 30 Minuten genutzt – alleine ist es eben langweiliger, als zu zweit. Ich habe mich nur kurz aufs Bett im Wohnwagen gelegt und muss dabei eingenickert sein :-) Zack, da war es auch schon fast Abendbrotzeit. Alex hatte mit den anderen abgemacht, dass wir mal auswärts essen und auch schon ein Restaurant zusammen ausgesucht. Es sollte zum Žardin nach Kovači gehen.
Als wir dort ankamen musste ich ein bisschen rangieren zum Einparken, es war offensichtlich voll. Wir wurden vom freundlichen Service begrüßt und bekamen schnell unsere Getränke an den Tisch gebracht, das Essen ebenso. Bis dahin konnten die Kinder auf der Schaukel vor der Terrasse spielen. Augenscheinlich ist das Restaurant gut besucht, wir hatten Glück, dass wir ohne Reservierung einen Tisch für 6 Personen (ohne Schatten) bekommen haben. Nach uns kommende Gäste mussten leider ohne Tisch wieder fahren. Ich hatte ein Beefsteak mit Trüffeln (habe noch nie Trüffel gegessen), welches einwandfrei medium gegrillt war. Die Hauskartoffeln waren lecker, das Gemüse bestand eigentlich nur aus Zuccine und zwei Möhrenscheiben. Mir schmeckte es gut, wenn man allerdings – wie einer unserer Freunde – keine Zuccini mag, ist das unglücklich. Die Trüffel waren wahrscheinlich einwandfrei. Beim ersten Bissen war es mir etwas zu erdig, beim dritten und vierten aber OK. Trüffel muss ich aber trotzdem nicht noch einmal essen. Der Preis war dem Gebotenen angemessen. Klare Empfehlung!
Nachtisch wollten wir aber nicht dort essen, sondern hatten vor, uns auf dem Campingplatz am Sidro noch ein Eis zu gönnen. Ich habe dazu noch einen Tequila Sunrise geordert, der aber längst nicht so gut schmeckte, wie der vor einigen Tagen (und auch irgendwie ohne Alkohol gemixt zu sein schien). Der Amarenabecher war allerdings lecker und groß. Als die Frauen mit den Kindern bereits zum Wohnwagen gegangen waren, sind die Männer noch mal ans Meer, um zu schauen was die Kameras der Smartphones bei dem Licht für Aufnahmen machen können. Waren beide mit den jeweiligen Geräten zufrieden :-)
10.07.2022
Es wird mir selber langweilig, immer das gleiche zu schreiben :-) Wir sind sehr spät aufgestanden. Wobei das Besondere heute war, dass auch der Nachwuchs nicht aus den Federn gekommen ist.
Erst um 10 Uhr kam Bewegung in das umgebaute Wohnzimmer im Heck des Eriba Nova. Da hatte Alex die Brötchen schon geholt und den Frühstückstisch gedeckt, damit wir uns stärken konnten. Wir wollten heute eine Radtour machen, damit das Fahrrad der Frau auch mal etwas weiter ausgeführt wird. Ben hatte dazu weder Lust, noch wäre die avisierte Strecke bei der Hitze für ihn in Ordnung gewesen.
Wir sind an der Rezeption raus und dann hinter dem Obststand gegenüber der Einfahrt zu Lanterna quer rüber nach Vabriga gefahren. Dort unten am Neubaugebiet lang bis zum Kreisel am Motodrom. Dann kurz die 75 bis man nach Bašerinka abbiegt. Dort hat Alex dann sofort die Bushaltestelle angesteuert, um sich hinzusetzen und was zu trinken. Weiter ging’s dann über Cancini zur Stranici.
Der Straße sind wir dann bis Labinci gefolgt. Dort ist nicht übermäßig Verkehr, aber schon regelmäßig. Und wie in den Vorjahren und bei den Fahrten, die ich vorher alleine gemachte habe, sind die Autofahrenden echt zu einem Großteil Arschlöcher. Es wird teilweise wirklich ohne Abstand überholt. Auf den wenigen Kilometern hatte ich drei Überholvorgänge, bei denen ich den Windzug des Außenspiegels an meiner Hand gespürt habe. Hauptsächlich Kroaten und Slowenen, aber auch Dänen und Niederländer. So sehr ich mich zu Hause auch über die mangelhaften Überholabstände des #MIV aufrege, hier unten sind unsere Landsleute keine Heiligen, aber halten tendenziell den größten Abstand zum Lenker. Ich bin immer hinter Alex leicht versetzt zur Mitte gefahren. So mache ich das bei den Kindern auch.
In Labinci sollte Alex entscheiden, ob wir links Richtung Tar abbiegen, oder weiter leicht bergauf nach Višnjan fahren. Alex wollte weiter.
Die letzten vier Kilometer von dort gehen nur noch leicht bergauf, so dass wir nach knapp 1 1/2 Stunden oben auf dem „Berg“ in dem kleinen, überdachten Aussichtspavillon saßen und runter auf die Adria schauten. Alex hatte da schon knapp einen Liter Wasser getrunken und ich habe auch meinen ersten Schluck genommen. Das schöne da oben ist, dass wir bis zum Campingplatz nur noch bergab fahren mussten.
Also rollen bis Tar und da dann durch die Baustelle runter zum neuen Kreisel und von hinten auf Lanterna gefahren. Alex wollte sich noch mal anschauen, warum wir lieber auf Solaris sind ;-) Haben dann nicht den Küstenweg genommen, sondern sind über die Rezeption quer über die Habinsel zurück gefahren.
Zur Belohnung gab’s einen Aperol Spritz und dann ab ins Meer (oder den Pool, bin mir nicht mehr so sicher). Ben hat während unserer Radtour zuerst etwas mit seiner Freundin gespielt, dann aber bei uns auf dem Platz unter der Markise gesessen und gelesen. Ich habe mich danach jedenfalls geduscht, in den Wohnwagen gelegt und ein bisschen gedöst. Sonst weiß ich gar nicht mehr, was noch so anlag.
Nach Trüffeln gab es heute zum Abendessen „nur“ Nudeln mit Soße, in welche wir unseren aus Deutschland mitgebrachten Salamiaufschnitt geschnibbelt haben. Die Reste müssen ja auch weg. Als wir gesättigt waren, haben wir nur auf unseren Stühlen gesessen und dem Meer zugehört … und dem, was man unweigerlich so alles mitbekommt auf einem Campingplatz. Manche reden halt lauter und manche nicht. So gibt es Gäste, die sich über mehrer Parzellen hinweg „Gesundheit“ oder (neu!) „Salute“ zuschreien, worauf lautstark mit „Danke!“ geantwortet wird, wenn jemand niest. Ich bin ja mehr so Ostwestfale und habe in einem Benimmkurs mal gelernt, dass man ungewollte Lautäußerungen nicht kommentiert, sondern still ignoriert. Niesen, Rülpsen, Pupsen … da muss man nichts zu sagen. Wenn wir niesen, dann wird jetzt auch nichts mehr gesagt, weil ich nicht reagiert habe. Ich spreche auch mit den Menschen, ich grüße, ich frage ob ich helfen kann, aber ich bin eher ruhig. Aber besser als in einem Hotel ist es trotzdem allemal! :-)
Wir hatten nichts verabredet und so saßen Alex und ich alleine und unsere Freunde augenscheinlich auch. Gegen 21 Uhr kamen sie aber doch noch rüber und fragte, ob wir auch noch ein Eis wollten. Klar!
Kurz Hose und T-shirt an und wir sind die 3 Minuten zum Sidro gegangen, für eine Kugel in der Waffel. Damit haben wir dann schleckend einen kleinen Abendspaziergang über den Platz gemacht und sind Wege gegangen, die ich in den letzten 40 Jahren noch nicht gesehen habe. Da waren im Bereich C und I auch ein paar sehr schöne Stellplätze! Gegen 22 Uhr waren wir von dem Rundgang zurück und dann war der Tag auch zu Ende!
11.07.2022
Schon wieder Montag! Am Freitag werden wir schon wieder zu Hause sein. Finde ich gerade gar nicht so erstrebenswert. Hier einfach im Baumschatten zu sitzen und nichts zu tun ist herrlich. Ich denke zwar alle 10 Minuten „Jetzt musst Du aber los und Radfahren!“, „Geh endlich ins Meer!“, „Lauf ein bisschen über den Platz!“, „Müssen wir mit den Nachwuchs noch mal in eine Stadt fahren?“, aber … warum? Es gibt gar keinen Grund, das zu tun. Nachwuchs will gar nicht, der ist zufrieden wenn er ab und zu in den Pool oder das Meer kann und jemanden zum Spielen hat. Alex will auch keine Städte angucken und die eine Radtour scheint ihr auch gereicht zu haben. Und ich? Ich bin eigentlich ganz gut beschäftigt damit, nichts zu machen. Naja, dieser Text schreibt sich nicht von alleine und alle zwei Tage setze ich mich dann daran und tippe runter, was wir gemacht haben. Hauptsächlich, damit ich es später noch mal lesen kann, aber auch damit ich es dem Rest der Familie zuhause schicke. Mama hat inzwischen auch ein Smartphone und Threema und liest dort die Texte wohl.
Jedenfalls gab es auch heute wieder erst gegen 10 Uhr das Frühstück aus Croissant mit Lino Lada und einer Tasse Kaffee. In den letzten Tagen habe ich auch noch eins der nicht ganz so leckeren Brötchen dazu gegessen.
Geplant war für heute gar nichts. Kein Ausflug, kein Einkaufen, nur gammeln. Zwischendurch mal ins Wasser und sonst nur vom etwas kühleren Wohnwageninneren auf den Stuhl im Schatten und zurück. Den Kindern war irgendwann nach dem Fahren mit einem ferngesteuerten Auto, Figuren machen mit Magic Snakes, basteln mit Magnetstäben und Kugeln und „Die Grundschulsuperhelden“ hören ein wenig langweilig und ich habe ihnen ein neues Spiel beigebracht.
Wir haben das auch in einer Mini-Plastikausführung, die aber natürlich nicht mit hier im Urlaub war. Glücklicherweise ist aber auch Karopapier im Wohnwagen und in der Federmappe waren zwei Bleistifte. Dann kann’s ja los gehen. Beide hatten „Schiffe versenken“ noch nicht gehört. Die Regeln sind nun recht simpel und die beiden hatten erstmal wieder eine Stunde Spaß!
Anschließend wollten wir noch mal mit dem Paddelbrett ins Meer. Ich habe mir auch meine Flossen und die Brille geschnappt und als Bens Freundin da war, sind wir los. War ganz schön lange fand ich und auch ganz schön weit draußen – der Grund war jedenfalls ganz schön weit unten. Da kann die DJI Osmoaction auch keine so super Bilder machen. Im Flachen klappt das besser.
Mir wurde es im Tiefen – also da, wo es mehr als doppelt so tief war, wie ich groß bin – schnell etwas mulmig. Wohl fühle ich mich da nicht mehr, obwohl ich keine Angst habe unter zu gehen. Die große Weite macht mir eher etwas Angst. Habe mich da nicht so lange aufgehalten und lieber näher am Ufer geschnorchelt.
Als ich wieder am Wohnwagen ankam, fragte der Vater von Bens Freundin, ob wir schon im Wasser gewesen waren? Ups! Ich bin eigentlich davon ausgegangen, dass die nicht mit wollten, weil die Tochter fix und fertig alleine rüber gekommen ist und auch gleich los marschierte. Das war wohl ein Missverständnis. Ich habe dann immer gleich ein schlechtes Gewissen.
Zum Abendessen war aber alles wieder gut. Wir haben uns für das Galeb entschieden und ich habe das erste Mal in diesem Jahr den gemischten Grillteller genommen. Schmeckte ganz gut, bis auf das Würstchen, das war ein wenig fettig. Nach dem Essen sind wir noch ein bisschen am Strand rum geschlendert und dann langsam zurück zum Wohnwagen.
Natürlich nicht, ohne die unvermeidlichen Fotos vom Mond und den Spiegelungen auf dem Meer zu machen. Da unten an der Promenade stehen immer alle mit dem Smartphone in der Hand und fotografieren Sonne, Mond und die Sterne. Und manchmal sich gegenseitig.
Am Wohnwagen hatte sich die Freundin von Ben dann endgültig entschieden, doch einmal zu versuchen im Zelt zu schlafen. Hat ein bisschen gedauert, bis es ruhig war, aber dann sind die beiden auch drin geblieben, als es nachts ordentlich geregnet hat.
12.07.2022 – letzter „ganzer“ Urlaubstag
Da ist der Urlaub schon fast wieder vorbei! Heute werden wir noch nicht räumen, sondern den Tag genießen. Also ausschlafen wie immer! Ben hat die ganze Nacht im Zelt „ausgehalten“. Um kurz vor halb 6 Uhr bekamen wir in unserer „Campingplatz-Whatsapp-Gruppe“ aber die Nachricht, dass seine Freundin wieder im heimischen Wohnwagen eingetrudelt ist. Das zählt aber schon als ganze Nacht, finde ich!
Nach dem Frühstück war Alex oben im Supermarkt an der Rezeption einkaufen. Am Abend sollte wieder gegrillt werden und wir brauchten noch etwas Fleisch und Zuccini. Aber auch für den süßen Zahn waren noch Kekse zu besorgen.
Danach war ein bisschen Pool, ein bisschen rumgammeln und nichts tun. Erzählen, Urlaub halt. Irgendwann hatten unsere Freunde die Idee, Tischtennis zu spielen! Ist nicht so meine Welt, es ging auch nicht sofort los, weil die beiden Kinder erst noch zu Ende mit den „Magic Snakes“ spielen mussten. Als Alex mit den beiden aber los marschiert ist, um die Freunde abzuholen habe ich mich noch 20 Minuten sortiert, weil ich unzufrieden war und irgendwie auch los wollte.
Die stinkigen Radklamotten waren noch für eine weitere Fahrt gut und so bin ich zur Rezeption raus und noch vor der Schranke auf der Hauptstraße rechts ab auf einen kleinen Trampelpfad gefahren. Die auf den Edge 520 kopierte Openstreetmap-Karte zeigte da jedenfalls einen fahrbaren Weg an. Und der war sogar sehr schön. Mitten durch die Olivenbäume, breit und fest. Nach einem Regenguss will da niemand lang, aber bei dieser furztrockenen Wärme, war das schön. Man kommt dann hinter dem kleinen Verkaufsstand gegenüber der Lanternaeinfahrt raus. Dort bin ich auf die Hauptstraße gewechselt und ein paar hundert Meter weiter links abgebogen.
Dort hat mir das Garmin zwar ein paar Wege angezeigt, die nicht vorhanden waren, aber dafür bin ich andere gefahren, die das Navi nicht verzeichnet hatte. Das hat wirklich Spaß gemacht und war sehr schön. Wandrer.earth hat fast drei Kilometer ungefahrene Wege gemessen. Wobei ich mich wundere, dass ich ein paar der Pisten doch schon mal unter den Rädern gehabt habe.
Raus gekommen bin ich oben in Tar. Es ist eine echt schöne Ecke. Ben ist auch nicht davon abzubringen, im nächsten Jahr hier wieder hin zu fahren. Sommerurlaub assoziiert er ausschließlich mit Kroatien. Ich habe nichts dagegen, Alex würde wohl auch mal woanders hin, aber unsere Freunde, die wir hier vor drei Jahren kennen gelernt haben, werden im nächsten Jahr womöglich nicht hier sein. 1/3 der Familie würde gerne was anderes sehen ;-)
Zum Abendbrot gab es mit Ei angebratene Nudeln und Cevacici mit Avjar-Soße. Reste vom Vor-Vortag – bis auf die Hackröllchen, die waren von heute morgen. Nach dem Essen haben wir erst noch ein bisschen „sacken lassen“ und dann haben wir uns in Schale geworfen, um am Galeb noch einen Cocktail an der Strandbar zu genießen. Die Musik war nicht super, aber wenigstens auch nicht zu laut. So haben wir es ausgehalten, bis der Himmel leicht anfing zu tröpfeln. Schnell zum Wohnwagen unter die Markise. Dort haben wir dann noch ein Stündchen gesessen und erzählt.
Bevor es dann ins Bett ging, habe ich mich noch mal auf den Weg zum Meer gemacht. Vorletzter Abend … ich könnte gut noch eine Woche dran hängen. Problemlos!
13.07.2022 – Abbau
Ja, heute wollten wir die Ponderosa abbauen und alles wieder verstauen. Seit wir die Markise haben, beschränkt sich das aber im wesentlichen auf das Verstauen unserer Plünnen. Und auch da haben wir – wie jedes Jahr – festgestellt, dass wir noch ausdünnen könnten. Wieder viel zu viel mitgeschleppt. Sowohl Klamotten (wir hatten eineinhalb Jutebeutel mit „Dreckwäsche“) und sogar Lebensmittel (eine Packung Aufschnittkäse und Mortadella, eine Literflasche Cola-Light) wurden wieder zurück nach Hause gekarrt. Weil es so wenig zu packen war, haben wir natürlich wieder lange geschlafen. Alex hatte gestern bereits das Paddelbrett in der Tasche verstaut, weil ein bisschen Regen gemeldet war und das gute Stück trocken sein sollte.
Alex hatte ihre und Bens Klamotten schon in Taschen verstaut. Nach dem Frühstück sind die beiden erstmal zur Wassergymnastik und ich haben weiter gepackt. Meine Sachen verstaut, Liege und Paddelbrett sowie das Leergut in die Dachbox und alles was so rumlag sortiert und die entsprechenden Ecken geräumt.
Der kroatische Boden ist mitunter sehr matschig, wenn er feucht wird und es liegen auch recht viele scharfe Steinchen oder Dornen rum. Nichts wo man barfuß rein treten möchte. Und so ist es eigentlich auf jedem Stellplatz so, dass große, wasserdurchlässige Teppiche verlegt werden. Unser Moosgummiteppich ist übrigens ca. 30 Jahre alt – nur falls jemand nach der Haltbarkeit fragt. Die darunter liegende Schicht habe ich für den letzten Urlaub neu gekauft. Eine ebenfalls wasserdruchlässige, dicke Webfolie die mit Schrauben im Boden fixiert wird. Klappt super! Nur habe ich bei einer Schraube beim befestigen wohl eine Wurzel erwischt. Jedenfalls war das Ding mit handelsüblichem Werkzeug nicht zu lösen. Da habe ich dann etwas länger mit einer kleinen Wasserpumpenzange hantiert und bin ziemlich ins Schwitzen gekommen.
Wie gesagt, es ist wahrscheinlich viel zu viel, was wir mitschleppen. Und es dauert immer eeewig, bis alles wieder reisefertig verpackt ist. Richtig Lust hat man am letzten Tag sowieso nicht. Als Alex vom pool zurück gekommen war, bin ich jedenfalls erstmal zum Abkühlen ins Meer.
Am Nachmittag sind wir mit unseren Freunden nochmal eine kleine Radtour nach Lanterna gefahren. Beide Kinder waren hellauf begeistert und haben motiviert in die Pedale getreten. Bei kleinen Steigungen versuchten sie sich gegenseitig zu überholen wer wohl am schnellsten oben ist und wären gerne noch weiter gefahren. So war zumindest unsere Idealvorstellung vorher. In der Praxis sah es leicht anders aus :-) Waren zwar nur knapp sieben Kilometer und praktisch ohne Steigungen, aber richtig Freude kam nicht auf.
„Zu Hause“ haben wir dann weiter gepackt, während Ben mit seiner Freundin gespielt hat. Kurz nach 18 Uhr war das Gespann praktisch fahrbereit. Die großen Campingmöbel lagerten unter dem Doppelbett und nur noch unsere kleinen und leichten Reservestühle waren draußen. Die haben wir immer für die Fahrt griffbereit. Und die Hängematte kann auch einfach so in den Kofferraum geworfen werden.
So haben wir uns dann am Abend auf den letzten Weg zum Galeb-Grill in diesem Jahr gemacht. Das Sidro ist auch gut, aber die Kinder wollten beide unbedingt ins etwas rustikalere und am „schöneren“ Küstenabschnitt gelegene Restaurant gehen. Das Essen war wie immer gut, günstig und „unsere“ Kellnerin kannte auch schon die Wünsche vom Nachwuchs. Achja, wir haben es schon gut und es ist echt schwer, sich für einen anderen Urlaubsort zu entscheiden. Eigentlich will nämlich mindestens ich nur halbwegs beständiges, warmes Wetter und das Meer. Keine Ausflüge, kein Chi-Chi, nur ausruhen. Das habe ich dieses Jahr auch weitgehend gemacht. Auch wenn die Nachrichten aus Bad Oeynhausen alles andere als fröhlich waren.
Nach dem (schnellen) Essen sind wir noch an die Cocktailbar gegangen. Mir ging es richtig schlecht, weil ich mein Cordon-Bleu aufgegessen habe und noch Rest von Alex und Ben dazu. Das war einfach zuviel. Mein Magen rebellierte. Den anschließenden Abschiedscocktail habe ich mir schon fast rein gezwungen. Wir haben uns aber trotzdem sehr nett unterhalten!
Seit dieser Woche ist es ingesamt auch voller am Galeb und der Bar. Die Hauptsaison hat begonnen und das merkt man auch. Der zweite Supermarkt in der Mitte des Platzes hat Mittwoch das erste Mal seit 2019 aufgemacht und die Kaimauer am Galeb ist mit Menschen belegt, die keinen Platz „in“ der Bar mehr bekommen haben. Die Musik heute war auch gut, wenngleich der Sänger alles ein wenig zu langsam gesungen hat. Aber er hat „Enjoy the silence“ gebracht, insofern vergeben!
Auf dem Weg zum Wohnwagen kamen wir am Sandkasten vor dem Sidro vorbei, an dem das Open-Air-Kino aufgebaut war. Tatsächlich wussten wir das, aber Ben war damit einverstanden, den letzten Abend lieber mit unseren Freunden zu verbringen, als vor der Leinwand zu sitzen. Auch wenn ihm das bei der Vorbeifahrt doch sichtlich schwer fiel. Wir haben kurz gehalten und sind dann noch mit zum Wohnwagen der Freunde gegangen, wo wir den Abend bei netten Gesprächen beendet haben. Danke für die sehr schöne und angenehme Urlaubsbegleitung. Es sieht so aus, als würde es im nächsten Jahr nicht wieder klappen – aber das sind ja noch fast 12 Monate hin. Mal gucken, was sich bis dahin ergibt.
Um viertel nach Elf war ich ein letztes Mal alleine am Strand und habe den Mond fotografiert.
14.07.2022 – Rückreise
Die Nacht war furchtbar. Bis zwei Uhr habe ich nicht richtig geschlafen und nur vor mich hingedöst. Es war eine Mischung aus dem Rumoren im Bauch und dem Rumoren im Kopf. Vor den Fahrten bin ich aufgeregt und mal mir die schlimmsten Szenarien aus. Mindestens zweimal bin ich raus zum Waschhaus und wieder zurück. Um vier Uhr dreißig bin ich von einem Donnern. als würde in einiger Entfernung eine Rakete starten, geweckt. Dann war es ruhig, nur um 10 Minuten später wieder zu Dröhnen. Bin runter ans Meer und würde das Getöse an Santa Marina verorten. Da wurde groß gebaut und im Meer war eine riesige Baumaschine, die aussah wie ein Bohrer, auf einem Schwimmponton montiert. Möglicherweise machten die dort was. War meinem Ausruhen nicht förderlich. Als ich danach vom Waschhaus zurück kam, begegnete ich Alex, die ebenfalls aufgestanden war.
Unsere Wecker waren auch sechs Uhr gestellt und ich bin richtig aufgeschreckt, als das Handy vibrierte. Da war ich wohl gerade ein bisschen eingenickert. Bin darum auch noch eine halbe Stunde liegen geblieben, während Alex die letzten Dinge verstaute. Dann noch einmal ins Meer – habe das Handy vergessen, darum keine Bilder – duschen und den Wohnwagen anhängen. Das klappte ganz gut. Auch wenn in beiden Richtungen die Camper ihre Autos halb auf dem Weg zwischen den Parzellen geparkt hatten, um noch mehr Platz vor dem Wohnwagen zu haben. Rücksicht ist immer unbekannter. Musste aber mit dem 2,40 Meter breiten und 7 Meter langen Caravan doch die langen Caravanspiegel genau im Blick behalten. Viel Platz war da nicht.
Mit einer Dreiviertelstunde Verspätung zur eigentlich geplanten Abfahrtzeit haben wir unser traditionelles Abschiedsfoto gemacht. Danach ging es die holperige Zufahrt von Tar zu den Campingplätzen hinauf, kurz den Tank ranvoll machen und wieder runter zur Mirna, über den Damm, rauf nach Novigrad und dann rechts ab zur Autobahn. Achja. Ben hat sich gestern abend von allen Campern verabschiedet, die ihm über den Weg liefen und tat das heute noch beim Meer, beim Campingplatz und bei allen Dingen an denen wir vorbei kamen und die ihm bekannt schienen. Nach kurzer Zeit sind wir über den kleinen Grenzübergang bei Dragonja gefahren und dann die Küste enlang durch und unter Izola nach Koper, um auf die Autobahn zu gelangen. Zack, waren wir auch schon in Ljubljana und drei Stunden nach dem Passieren der Schranken von Solaris sind wir in den Karawankentunnel gefahren.
Auch die weitere Fahrt verlief unspektakulär – sieht man mal davon ab, dass ich ein bisschen müde war. Nicht ganz zwei Stunden später hatten wir den Tauerntunnel ebenfalls bereits durchquert und mussten den Tank erneut füllen.
Bis Salzburg konnten wir ziemlich zügig fahren, es war wenig los auf der Autobahn. Allerdings warnte das Radio schon seit einiger Zeit vor einer Vollsperrung der Autobahn vor Traunstein in Richtung München. Also da, wo wir lang wollten. Alex schaute immer auf dem Handy nach Alternativrouten.
Leider haben wir aufgrund kommunikativer Dissonanzen die letztmögliche Abfahrt vor dem Stau bei Piding dann verpasst und sind sehenden Auges daran vorbei gefahren. Das Thermometer außen zeigte über 30°C an und mein Kopf kochte. So hatten wir aber alle Zeit der Welt, um die Zeitangaben von Antenne Bayern zu dem Stau mit denen von Google zu vergleichen und können berichten, dass diese beide völlig daneben lagen. Habe ich schon erwähnt, dass Antenne Bayern einer der nervigsten Sender ist, die ich im Jahr höre?
Ein LKW ist wohl – aus welchen Gründen auch immer – durch die Mittelleitplanke gebrochen und daher war die Autobahn komplett dicht. Es ging immer nur ein paar Meter weiter und dann erneut Stillstand. Sowas nervt mich gewaltig. Heiß, müde, schlecht gelaunt. Ganz, ganz schlechte Mischung. Nach einer Stunde und vierzig Minuten waren wir immer noch zwei Kilometer von der nächsten Abfahrt bei Neukirchen am Teisenberg mit der eingerichteten Umfahrung entfernt. Da half auch das Bombenwetter (im Gegenteil) und die super schöne Landschaft nicht über die schlechte Laune hinweg.
Um 14:16 Uhr haben wir kurz hinter der Grenze den ersten zähflüssigen Verkehr mit Stau-Hinweisen auf den Displays gehabt. Eine Viertelstunde später sind wir an der letzten möglichen Abfahrt bei Piding vorbei und gegen 17:25 Uhr sind wir bei Siegsdorf/Traunstein endlich von der Umfahrung weg wieder auf die dann freie Autobahn gefahren. Über drei Stunden für 25 Kilometer auf der Autobahn. Ich bin fast explodiert.
Eigentlich hätte ich sehr gerne am Chiemsee gehalten. Die Raststelle finde ich auf der Autobahnseite total toll – auch wenn man nicht mehr ganz am Anfang am See halten kann. Aber Alex wollte noch auf der Umfahrung eine Pinkelpause machen und ich keine 10 Minuten später schon wieder anhalten. So sind wir am See vorbei gerollt.
Um 18:30 Uhr, als wir an München schon fast vorbei waren, verdunkelte sich bei Kirchheim der Himmel etwas und kurz darauf kamen Sturzbäche von oben. Schien aber ein sehr lokales Phänomen gewesen zu sein. Es dauerte keine 10 Minuten und ringsherum knallte auch immer noch die Sonne. Sah schon schick aus, wie wir in dickstem Regen fuhren und man vorne und hinten strahlenden Sonnenschein sah.
Noch mal eineinhalb schweigsame Stunden später waren bei Hipoltstein und mussten erneut tanken. Dort gab es auch einen Burger-King und einen großen LKW-Parkplatz. Den sind wir auch angefahren und haben dort eine frei Bucht gefunden. Alex und Ben sind zum Burger-King gegangen, ich war mucksig und habe die von Solaris mitgebrachten Croissants mit Lino-Lada gegessen und bin alleine ein bisschen über den Platz gegangen. Wir hatten vor, hier ein paar Stunden zu schlafen, allerdings waren in der Reihe in der wir standen auch nur deshalb Plätze frei, weil es die Kühllaster-Ecke war. Stand auch ein großes Schild dran :-) Die anderen Plätze waren dicht. Also habe ich gar nicht erst den Wohnwagen aufgebockt, sondern bin gleich im Auto sitzen geblieben und habe auf den Rest der Familie gewartet, damit wir weiter konnten.
Wir haben dann immer weiter gesucht, einen Parkplatz zu finden, aber auch wenn anscheinend weniger LKW unterwegs waren, so wurden wir auf den kleinen Plätzen direkt an der Autobahn nicht fündig. Um kurz vor 23 Uhr sind wir auf den Autohof Gramschatzer Wald gefahren. Der kam mir sofort bekannt vor, weil wir da meiner Erinnerung nach schon mal nicht übernachtet hatten und ich meine irgendwie schlecht rangieren konnten. War aber alles easy. Zwar keine Buchten, durch die man vorwärts rein und auch wieder raus kommt, sondern rückwärts rein fahren. Aber das war kein Problem. Vorwärts, rückwärts, passt. Stützen hoch, einmal noch in die Runde gehen und dann haben wir uns hingelegt. Ben war hoch erfreut, weil er unbedingt noch einmal nicht zu Hause im Wohnwagen übernachten wollte. Klappte das ja auch noch.
Ich habe mir den Wecker auf dem Handy auf vier Uhr gestellt, weil wir zeitig los wollten. Gucken wie ich einschlafe.
15.07.2022 – zu Hause
Als das Handy vibrierte habe ich es ausgemacht und sofort die Decke wieder über den Kopf gezogen. Ich habe in der Nacht noch mitbekommen, dass neben uns ein LKW einparkte, aber dann geschlafen wie ein Stein. Oder ein Berg, jedenfalls völlig groggy. Alex hat auch auf Schlummer gedrückt und blieb noch ein bisschen liegen. Ist dann aber um halb fünf aus den Federn und hat schon Sachen verstaut. Ein bisschen was holen wir auch für so einen Kurzstopp raus. Habe mich dann auch aufgerafft, Zähne geputzt und die strubbeligen Haare etwas in Form gebracht. Wie gut, dass wir ein Waschbecken, Wassertank und Batterie im Wohnwagen haben!
Alex hat die beiden runter gefahrenen Stützen wieder hoch gekurbelt, ich das Auto wieder angestöpselt (Seitdem wir mal Starthilfe geben mussten, weil jemand das über Nacht vergessen hatte, ist mein Auto immer getrennt, wenn wir stehen!), Ben hat sich in seinen Sitz gemummelt und die letzen 350 Kilometer wurden angegangen!
Zwei Stunden später wurde noch mal der Tank gefüllt, bis nach Hause hätte das nicht gereicht. Und ich hatte Lust auf einen Egg Mc Muffin. Ben war begeistert, als er hörte dass es dort auch Rührei gab und darum haben wir das Gespann geparkt und sind zu Mc Donalds gegangen. Ich finde übrigens gut, dass die inzwischen richtige Tassen und Gläser für Kaffee und Latte Macchiato benutzen. Das Rührei war gar nicht mal schlecht, mein Mc Muffin OK. Dazu gibt es Kartoffelrösti. Da habe ich meinen nach einem Bissen aber zurück gegeben. Hatte wohl jemand vergessen aufzuwärmen :-o Gab aber natürlich einen neuen, der entsprechend heiß war.
Die Kasseler Berge waren auch diesmal kein Problem für den kleinen 1,4-Liter-Motor und die Kupplung hat während der Hin- und Rückfahrt nicht ein einziges Mal gemuckt. Scheint die Inspektion mit dem Haldex-Ölwechsel vor dem Urlaub was gebracht zu haben. Kassel, Paderborn, Bielefeld, zack, Abfahrt Bad Oeynhausen. An diesem Morgen ging es zügig ohne Stau und mit überschaubar Verkehr über die Bühne.
Das Bild habe ich um 10:39 Uhr gemacht. Da waren wir bereits am Ausladen und sortieren. Tim ist am Vortag mit seinem Mopped von der Studentenbude hoch gefahren und hat geholfen die Dachbox vom Auto zu nehmen. Nach zwei Stunden war das Meiste schon wieder im Haus, das Auto komplett leer und wir geduscht und der Babysitter für Ben stand vor der Haustür. Die frühe Weiterfahrt heute morgen haben wir nur gemacht, weil wir sofort zu einer Beerdigung gegangen sind. Emotional hatten die letzten zwei Tage somit alles, was es zu bieten gab.
Alles in allem aber ein erholsamer Urlaub, bei dem ich den Kopf zwar nicht ganz frei bekommen, aber dennoch nur gefaulenzt habe. Hätte nichts dagegen, wenn das im nächsten Jahr genauso wird!
Lieber Andreas,
ich freue mich immer deinen Reisebericht zu lesen, wahrscheinlich deshalb weil wir selber schon seit 20 Jahren nach Solaris fahren (hinter der Schweinebucht). Die letzten drei Jahre waren wir nicht dort. Deshalb sind deine Berichte immer ein Stück Heimat/Urlaub Solaris. Es kommt alles immer so bekannt vor.
Vielen Dank nochmal dafür.VG Martin Buske
nächstes Jahr fahren wir auch wieder! :-)
Vielen Dank für den netten Kommentar! Das freut mich wirklich sehr. Eigentlich schreibe ich das ja alles für mich, um es später mal nachzulesen. Und für meine Mama, der ich die Texte der einzelnen Tage auch zwischendurch schon immer schicke. Umso mehr finde ich es gut, wenn es auch anderen gefällt und etwas unterhält!
Danke für die Rückmeldung.
Ach herrlich.
Bin irgendwie durch Zufall auf deine Seite gestoßen und hab jetzt schon drei Kroatien Urlaube durchgelesen. Wir waren dieses Jahr das erste mal überhaupt in Kroatien in Umag und ich musste lachen als ich gerade gelesen hab das ihr an unserem Anreisetag in Umag wart. Wir waren zu früh dran und haben die Zeit bis zum einchecken in Umag verbracht. Haben auf dem selben Parkplatz geparkt. Und tatsächlich hab ich dort einen roten Yeti gesehen und mir gedacht das der eigentlich auch eine gute Alternative zu meinem T-Roc gewesen wäre.
Verrückt das ich jetzt weiß wo der hin gehört :-)
Ich Versuch meine Frau auch noch vom Campen zu überzeugen. Finde das ist richtiger Urlaub!
Wünsche euch weiterhin alles Gute
Was für ein schöner Zufall. Vielen Dank für den Kommentar und das indirekte Lob (drei Urlaubsberichte liest man ja nicht einfach so ;-) )
Hallo Andreas, Plodine is out. 9 Volt Batterie und Metzger SUPER im Kiwi Supermarkt.
UMLEITUNG ab Freilassing nach Straubing ist für WW gut. Umfahren Karawanken neben Autostrada ab Arnoldstein ohne Maut bis Udine.
Gruß Hadde
Im Kiwi waren wir in den vergangenen 40 Jahren nicht.
Und ganz ehrlich, wenn ich mir das bisschen Maut nicht leisten kann, dann fahre ich auch nicht mehr nach Kroatien.