Selten einfältiger Kommentar zur geplanten Bußgelderhöhung bei Falschparkern
Das Westfalen-Blatt thematisiert die geplante Bußgelderhöhung von Autominister Andreas Scheuer, von der man „neue Bußgelder in Höhe bis zu [viel Geld]“ noch nichts genaues weiß. Dazu bringt sie auch einen Kommentar einer Volontärin, die offensichtlich noch keinen Führerschein hat und leider auch kein Fahrrad fährt, dafür aber schon an ganz vielen Stammtischen gesessen hat.
Ihrer Meinung nach ist der richtige Weg mit Falschparkern umzugehen, die Eigenverantwortung der Fahrrad Fahrenden in Anspruch zu nehmen und von diesen zu verlangen Rücksicht zu nehmen. Das ist leider völlig ahnungslos und komplett am Thema vorbei.
Traurig, dass solche Kommentare veröffentlicht werden, zeigt es ja auch die Geisteshaltung der ganzen Redaktion.
Wer auf Geh- und Fußwegen parkt gefährdet aktiv den Verkehr
Sollen sie doch auf der Fahrbahn parken oder halten, aber das trauen sie sich nicht! Da wird ja gehupt von jemandem der auch viel Blech um sich hat. Immer auf die Schwächeren. Das ist absolut Rücksichtslos.
Hallo Andreas,
vielleicht habe ich ja was verpasst? Aber ich habe den Kommentar so verstanden, dass es nicht sein kann, dass ein Autofahrer , wenn er falsch parkt, bsp auf einem Radweg mal schnell 100 Öcken los ist, ein Radfahrer der allerdings auf der falschen Seite unterwegs ist, was nicht minder gefährlich ist gerade mal 15-25 Öcken zahlt.
Das Radfahrer für das Fehlverhalten der Autofahrer Verständnis und Rücksicht aufbringen sollen, habe ich mit keiner Silbe im Kommentar entdecken können.
Im Gegenteil:“Eine für alle sichere Förderung des Fahrradverkehrs funktioniert nur, wenn auch alle Teilnehmer gleichermaßen berücksichtigt und verantwortlich gemacht werden.“
Dem kann ich nur zustimmen.
Was viel wichtiger ist, dass das Fehlverhalten auch geahndet wird und die Polizei gezielt hinguckt!
Die Ecken, wo Autos auf Radwegen parken gerade hier in Bad O. sind doch bekannt!
Beste Grüße
Martin
Ich habe den Kommentar sicher schon ein dutzendmal gelesen.
Zunächst wird grundsätzlich eine Erhöhung der Bußgelder für Falschparken als der falsche Weg genannt. Steht in der Überschrift. Als Begründung wird angeführt, dass die Wirksamkeit der Maßnahmen fraglich ist. Nichts mit Relativierung im Vergleich zu Bußgeldern für Fahrradfahrer.
Als nächstes wird den Fahrradfahrern Eigenverantwortung empfohlen. Wie mag das gemeint sein, wenn wir hier über Bußgelder für Falschparken reden? Als Erläuterung zum Wunsch nach mehr Eigenverantwortung wird pauschal gesagt, dass Fahrradfahrer sich oft alles andere als verantwortungsvoll verhalten. Dafür werden Beispiele genannt und deren jeweilige Bußgeldhöhe. Kein Vergleich der Bußgelder. Da steht deutlich: Bevor man bei den Autofahrern die Bußgelder erhöht, sollen die Fahrradfahrer sich erstmal an die Regeln halten. Selbst mit viel gutem Willen kann ich da nichts anderes rein interpretieren.
Zuletzt wird wieder die unsägliche „gegenseitige Rücksichtnahme“ strapaziert. Wie sieht die denn aus, wenn jemand seinen Sattelschlepper auf dem Radweg parkt? Soll ich als Fahrradfahrenden dann verantwortungsvoll absteigen, drum rum schieben und Rücksicht nehmen?
Wenn ich als Fahrradfahrer nicht ständig Rücksicht nehmen und zurück stecken würde, hätte ich schon längst auf dem Asphalt gelegen.
Autofahrer ändern nur etwas, wenn es tief ins Portemonaie geht. Alles andere ist blauäugig und naiv – bewiesenermaßen, denn es klappt seit Jahrzehnten nicht!
Der Kommentar der jungen Volontärin ist schlicht eine Frechheit!
Gegenseitige Rücksichtnahme wird immer nur gefordert, wenn es um Nachteile der schwächeren Verkehrsteilnehmer (Fußgänger, Radfahrer) geht. Rücksicht soll man gegenüber dem motorisierten Verkehr aufbringen.
Anders rum aber nie.
Oder wo hat man schon mal von gegenseitiger Rücksichtnahme gelesen, wenn ein Radfahrer einen Radwege ignoriert (muss nicht mal benutzungspflichtig sein)? Nein, bei solchen Sachen geht immer das Abendland unter.
Einfach mal aufmerksam die Artikel lesen, wo über „Gegenseitige Rücksichtnahme“ geschwafelt wird.