Ausnutzen der Position

Es gibt für viele Menschen Situationen, in denen man an Daten anderer gelangen kann. Das ist oft beruflich bedingt nicht anders möglich und man darf dann natürlich nichts damit machen, außer das was der Job erfordert. Dazu muss man – hört sich hochtrabend an – moralisch auch ein wenig gefestigt sein.

Spiegel online vom 05.06.: Polizisten nutzten Ermittlungen, um Mädchen nachzustellen
… haben Polizeibeamte in zwei Fällen Minderjährigen Avancen gemacht. Die Männer machten sich dabei zunutze, dass sie beruflich mit den Mädchen zu tun hatten und so an deren Kontaktdaten gelangen konnten …

Wie bitte? Nicht nur dass beide Mädchen wegen sexueller Übergriffe Anzeige erstattet hatten, die Polizisten belästigten sie dann auch noch mal genau in der Richtung! Das ist in mehrfacher Hinsicht völlig indiskutabel und zeigt, dass die Polizisten aus dem Artikel auf gar keinen Fall geeignet sind, ihren Beruf auszuüben. Ich kann mir gar nicht so viele Jobs vorstellen, die für solche Heinis überhaupt geeignet wären. Steinekloppen im Steinbruch vielleicht.

Der Landesbeauftragte für Datenschutz nennt das dann „unerfreuliche Fälle“. Ich würde das so benennen, dass der Herr Müller den Schuss nicht gehört hat. In einem anderen Fall hat ein Polizist mit den ihm verfügbaren Informationen in „bedrohlicher Form“ Einfluss auf einen Anzeigeersteller zu nehmen versucht. Bedroht jemanden, der den eigenen Sohn angezeigt hat. Was?

Es wurden übrigens bisher erst in einem Fall ein Bußgeld verhängt, Strafverfahren wurden eingestellt, zwei Disziplinarverfahren laufen noch bzw. werden eingeleitet. Solche Menschen haben bei der Polizei nichts zu suchen. Punkt. Der Ministeriumssprecher sagt dazu:

Für eine Entfernung aus dem Dienst reichen die Vergehen juristisch aber nicht, werden aber selbstverständlich konsequent disziplinarisch verfolgt.
Das macht mir am meisten Sorge!

Über

Ich schreibe hier über Fahrrad(politik), Politik an sich, Technik, unsere Familie und alles was mich sonst so bewegt.

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