Fahrradstraßen werden wieder „Anlieger frei“
Vor einem Monat hatte ich in einer Mail an die Verwaltung gefragt
Warum ist die Fahrradstraße in der Bachstraße und der Blücherstraße grundsätzlich für den PKW-Verkehr freigegeben worden und nicht mehr “Anlieger frei”.
Eine schriftliche Antwort habe ich darauf nicht bekommen, wohl aber einen Termin zu einem Gespräch im Fachbereich Mitte Januar.
Das Gespräch fand in entspannter und freundlicher Atmosphäre statt und es waren nicht nur explizit die Fahrradstraßen, sondern der Radverkehr in Bad Oeynhausen insgesamt Thema. Ich habe durchaus den Eindruck, dass hier etwas daran gelegen ist, voran zu kommen und den Radverkehrsanteil spürbar zu steigern.
Was meine Frage anging, wurde mir nochmal erklärt, was schon im September angedeutet wurde. Man ist bei Beratungen von Verkehrsexperten innerhalb der Bezirksregierung zu dem Schluß gekommen, dass das „Anlieger frei“ unter einem Fahrradstraßenschild sich auch auf die Radfahrenden bezieht und somit nicht zulässig sei. Alle Kreise im Regierungsbezirk sollten das einheitlich umändern. Ich hielt das im letzten Jahr schon für Quatsch und etliche Anfragen bei Rechtsreferenten u.a. auch dem Bundesverkehrsministerium stützten meine Ansicht. Ich habe auch in dem Gespräch gesagt, dass man mit ein wenig mehr drüber Nachdenken eigentlich den Trugschluss hätte erkennen müssen.
Wie dem auch sei, die Schilder in Bach- und Blücherstraße wurden ausgetauscht und in der Hüffe ebenfalls – hier allerdings u.a. auch wegen der Problematik der sich beschwerenden Nichtanlieger. Zeitgleich erreichte nicht nur mich ein Erlass des Landesverkehrsministeriums, in welchem die Sachlage verdeutlicht wurde und zwei neue Verkehrszeichen eingeführt wurden, welche erkennbarer machen sollen, dass sich das „Anlieger frei“ auf motorisierte Fahrzeuge bezieht – wie schon immer!
Mir wurde nun erklärt, dass die Beschilderung der Bach- und Blücherstraße wieder zurück auf „Anlieger frei“ geändert wird – diesmal mit den neuen Verkehrszeichen. Das finde ich gut, sehr schön!
Ganz ehrlich? Ich steige da nicht mehr durch. Fahrradstraßen kann sich Oeynhausen echt sparen, wenn sie nicht ernst gemeint sind.
Lustig. :) Hat man dir auch mitgeteilt, ob diese „neuen Verkehrszeichen“ auch im Verkehrszeichenkatalog enthalten sind? Landesministerien sind nämlich gar nicht befugt, „neue Verkehrszeichen“ einzuführen!
Was das regelm. Gemecker von Autofahrern betrifft: In der Pfalz wurde im Prinzip sogar eine Bundesstraße für Rad- und Mopedverkehr nur wegen der ständigen Beschwerden eines einzelnen Autofahrers („was haben diese Radfahrer da überhaupt verloren?“) gesperrt, obwohl man Radfahrern bis heute gar keine Alternative anbietet. Aber andererseits wollen’se dann natürlich mit ihren Autos überall rein in Fahrradstraßen…
Einen schönen Sonntag, ich finde es sehr traurig das wir über eine Fahrradstr. reden ( das ist eh einfach eine Unbekannte. Alle fahren rein ob Anlieger oder nicht?aber was vielleicht allen zu denken geben sollte sind die wenigen Radweg auch als solche gekennzeichnet schon lang nicht mehr die gesetzlich geforderten Breiten von min 1,50 m haben laut Verwaltungsvorschrift haben, aber egal ob EBikes mit 25km/h hier durch Rasen und auf Autofahrer schimpfen ?alle lassen es zu, von ganz oben bis ganz unten, Scheurer sollte doch mal bitte sich vor Ort umschauen. Jetzt ist Berlin dran viel viele Unfälle auch mit Todesfolge werden kommen und es werden wohl wieder die Autofahrer seien. Aber E ist es.
„über eine Fahrradstr. reden – das ist eh einfach eine Unbekannte.“
Hm, es müsste jemanden geben, der Verkehrsteilnehmern die Regeln beibringt und vielleicht sollte man danach dann auch sowas wie eine Prüfung ablegen. Womöglich sind Fahrradstraßen dann keine Unbekannten mehr.
Beim Rest habe ich nicht verstanden, was damnit gesagt werden sollte. Richtig ist, dass die benutzungspflichtigen Radwege in Bad Oeynhausen so gut wie nirgends den geforderten Mindestmaßen entsprechen. Das aber nicht „schon lang nicht mehr“, sondern noch nie. Richtigerweise sind daher auch die meisten Benutzungspflichten aufgehoben worden und man fährt als Fahrradfahrender völlig legal und so wie es die StVO seit 1998 vorsieht auf der Fahrbahn. Auch dabei drehen regelmäßig die Autofahrenden durch, weil sie nicht wissen, dass das laut StVO der Normalfall ist.
Auch hier müsste es sowas wie einen Lehrer geben, der den Verkehrsteilnehmern die Regeln erklärt. Das wäre toll!
Und zum Rasen: wenn ein E-Bike 25 Km/h fährt (das ist mir auf meinem normalen Fahrrad ein bisschen langsam), dann ist es rasen. Wenn jemand mit dem Auto in der 30-Zone knapp 45 Km/h fährt, dann ist das völlig in Ordnung?
Was war mit dem Kommentar denn überhaupt gemeint?