Neunjähriger wird von Auto angefahren und stirbt
Tatsächlich ist der Junge nicht von einem selbstfahrenden Auto angefahren worden, sondern ein Mensch hat einen Fehler gemacht und dadurch den Jungen getötet. Westfalen-Blatt vom 10.10.2018: In Detmold ist am Dienstagabend ein Neunjähriger bei einem Verkehrsunfall gestorben.
… nach einem missglückten Überholmanöver wieder auf die rechte Spur einscheren wollte, wie die Polizei mitteilte. Der Junge sei mit seinen Eltern und einem Geschwisterkind in einer Kolonne am rechten Fahrbahnrand unterwegs gewesen.
Ich würde in so einer Meldung auch kein Glück oder eben „missglückt“ benutzen. Viel mehr könnte man auf die allgemeine Ungeduld der Autofahrenden hinweisen, die auf gar keinen Fall und in gar keiner Situation hinter Radfahrenden her fahren können – oder hinter einem Autofahrenden, der eine Fahrradkolonne nicht überholt. Vielleicht könnte man auch an andere über Achtzigjährige appellieren, das mit dem Autofahren noch mal genau zu überlegen.
Es ist jedenfalls keine gute Idee, einfach „naja, missglückt“ zu schreiben und weiter zu machen. Das darf meinetwegen die Polizei (allerdings auch ohne das missglückt) und nur den Sachverhalt schildern. Von einer Lokalredaktion erwarte ich bei so einem Thema etwas mehr als stupides Copy & Paste. Da erwarte ich ein wenig Qualität im Journalismus. Darum bezahle ich ja dafür. Und mich nehmen solche Artikel wirklich sehr mit. Einmal wegen der Tatsache, dass da ein kleiner neunjähriger Junge gestorben ist, der sein ganzes Leben noch vor sich hatte und zum anderen, weil es eben so kommentiert wird, wie es dort steht. „Ist halt so, weitermachen, wir können nichts ändern.“ :-/
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