Taxen auf Radwegen und Fußgängerzonen
Sehr geehrte Damen und Herren,
heute befuhr ich auf dem Weg aus dem Büro nach Hause den benutzungspflichtigen Radweg der Eidinghausener Straße in nördlicher Richtung. Bis ca. auf Höhe der Jet-Tankstelle. Dort parkte eines ihrer Fahrzeuge auf dem Radweg, da der Fahrer aussagegemäß auf eine Kundin wartete. Den Hinweis, dass das nicht erlaubt sei und das Halten auf der Fahrbahn daneben völlig legal, wurde mir entgegnet, dies sei ihm bekannt. Er wäre aber „gleich weg“. Nachdem ich noch einmal nachhakte, wurde ich dann auch leicht genervt „angeraunzt“ …
Egal ob man „gleich weg ist“, „nur kurz hält“ oder „auf eine Kundin wartet“, das Halten auf benutzungspflichtigen Radwegen ist nicht erlaubt. Ich bekomme immer wieder zu hören, wenn ich für den Radverkehr in Bad Oeynhausen werbe, „Aber die Radfahrer, alle bei rot, alle kein Licht, alle ignorieren den Radweg.“. Nun, ich tue dies nicht. Ich würde gerne auf der Fahrbahn fahren, aber es ist an der Stelle nunmal vorgeschrieben, den Radweg zu benutzen. Und dann parkt dort illegal ein Taxi. Wenn ich mit dem Fahrrad auf der Fahrbahn unterwegs bin, bin ich schon desöfteren von Taxen bedrängt, angehupt und beschimpft worden. Das soll ich dann bitte auch nicht. Der Taxifahrer darf auf „meinem Weg“ parken, ich darf aber nicht den „Weg des Taxi“ benutzen?
Ich möchte keine Extrawürste für irgendwen, ich möchte, dass sich alle an die Regeln halten. Radfahrer, motorisierter Individualverkehr und auch Beförderungsunternehmen. Leider ist so ein Verhalten wie ich es heute erlebt habe, häufig zu beobachten. In der Fußgängerzone wird Taxi gefahren – und damit meine ich nicht nur Kunden die nicht mehr gut zu Fuß sind näher an der Haustür abzusetzen. Die Herforder Straße wird regelmäßig als Durchfahrtstraße auch ohne Kunden genutzt, es wird sogar vor dem Citycenter zwischen den Betonabsperrungen durch die Lennestraße abgekürzt.
Als ich letztlich einen Taxifahrer traf, der augenscheinlich ohne Kunden die Herforder Straße als Abkürzung benutzte, wurde ich beleidigt und mir wurde gedroht.
Gleichzeitig werden durch Presseveröffentlichungen und Nachfragen im Rat Forderungen an Verwaltung und Politik gestellt, weil die Situation für Taxifahrer so schlecht ist. Was meinen Sie, wie ich angesichts des Erlebten bei solchen Forderungen reagieren sollte?
Ich würde mich sehr freuen, wenn solche Situationen in Zukunft seltener werden bzw. gar nicht mehr stattfinden. Es funktioniert nur, wenn alle sich an die StVO halten.
Mit freundlichen Grüßen
Andreas Edler
[Update]
Bereits am nächsten Nachmittag erreichte mich die Antwort, in welcher mir mitgeteilt wurde, wer dort abgeholt wurde. Nur dass ich dort keine „alte, schwer behinderte Dame“ einsteigen sehen habe. Außerdem habe man in der Vergangenheit versucht, auf der Fahrbahn oder der dortigen Einfahrt zu halten. Woran das dann gescheitert ist, wurde mir nicht mitgeteilt. Wohl aber, dass ich „ohne Gefahr von Leib und Leben und ohne dauerhafte psychische Spätfolgen“ auf dem Gehweg an dem falsch parkenden Taxi vorbei fahren könne.
Ich habe mich dann für die Antwort und die mitgelieferte Charakterstudie bedankt. Daraufhin erhielt ich noch eine Antwort, dass Taxiunternehmen regelmäßig mit Kranken und Behinderten zu tun hätte, weiterhin mit Warnblinklicht im Halteverbot gestanden wird und das nichts mit Regeltreue, sondern Menschlichkeit zu tun hat. Weiterhin wurde ich gebeten, ihn doch bitte „in Zukunft mit solchen Weltproblemen in Ruhe zu lassen„.
Tja, ich werde das für die Zukunft berücksichtigen und weiß, wie ich mich verhalten werde.
Schade, dass nicht erläutert wurde, woran das #AufDerFahrbahnHalten denn gescheitert ist!? Schön wäre auch eine Seitenansicht des Fahrzeugs, da ist doch immer die Telefonnummer so praktisch notiert… ich meine falls ich mal selbst ein Taxi brauche.