Am Auto erkennt man das Insektensterben
Man wird von einigen schnell als Öko-Spinner verschrieen, wenn man mal was über Blumen, Bienen und anderes Getier verlauten lässt. Die in den letzten Monaten veröffentlichten Studien zum Insektenrückgang wurden teilweise lächerlich gemacht, als die Arbeit einiger Hobbyologen, die alles andere als wissenschaftlich vorgegangen sein. Und überhaupt, es ist doch alles voller Getier.
Nun, das stimmt nicht. Vielleicht kennt jemand von den Älteren noch die Sprühflasche im Bild – oder so eine ähnliche. Ich habe die im Schuppen im Schrank stehen. Seit Jahren! Und die steht dort und ist nicht im Auto, weil ich sie einfach nicht mehr brauche! Früher habe ich bei fast jedem Tankvorgang die Windschutzscheibe damit eingesprüht und dann mit einem Insektenschwamm gerubbelt. Und mich über Freunde gefreut, die mit dem Insektenschwamm auch auf dem Lack gerubbelt haben. Das muss man alles nicht mehr tun, weil selbst nach hunderten Kilometern auf der Autobahn einfach nicht genug tote Insekten auf den Autos sind.
Bei meiner Schrankwand kann das sicher nicht daran liegen, dass die Tiere durch die Aerodynamik über das Dach weggefegt werden. Die sind einfach nicht mehr da!
Ich fahre auch schon immer mit einer Schutzbrille Fahrrad. Zum einen wegen dem Fahrtwind, den ich partout nicht haben kann, aber auch wegen Insekten. Früher an der Weser war es ein einziges Spucken und Prusten auf dem Weserradweg. Jetzt sind da zwar noch vereinzelt mal Mückenschwärme, aber wesentlich weniger als früher. Neulich dachte ich noch, als ich mal ein paar Meter das Vergnügen hatte, wie lästig die Tiere früher waren. Sie sind nicht mehr da.
So geht es nicht weiter. Wir müssen Umdenken. Ich weiß auch nicht, ob es von Pestiziden und Monokulturen kommt. Aber es ist schon auffällig, dass Insekten wegbleiben, wenn man deren Lebensraum und Nahrungsmittel wegspritzt …
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