Kroatien 2017

Solaris Naturist Camp

18.07.2017

In diesem Jahr wollten wir mal „mitten in der Woche“ los fahren. Staus umgehen und auf Rastplätze ungestört rasten. Der Wohnwagen wurde in den 2 Wochen vorher gecheckt und immer mehr beladen. Glücklicherweise brauchen wir ja nicht so viel ;-) So war denn Montag auch recht entspannt und wir haben abends nur noch das Eröffnungsspiel der Damen-EM – also das mit deutscher Beteiligung – geschaut und dann geschlafen. Die anderen jedenfalls, ich nur bis ca. halb zwei … um drei ging der Wecker, weil wir um vier auf die Piste wollten.

Das Gespann ist bereit für den Urlaub!

Wie immer haben wir das nicht hinbekommen und sind mit 20 Minuten „Verspätung“ vom Hof gerollt. Das Gespann hatten wir am Vorabend schon fertig angehängt in Fahrtrichtung auf den Wendehammer gestellt, so dass wir nur noch die Kulturtaschen und ein bisschen Kleinkram reinschmeißen mussten. Und dann ging’s los. Die ersten paar Dutzend Kilometer bin ich immer sehr unruhig, aber schon der alte Yeti hat den Hymer immer prima gezogen und der neue machte das genauso! Die 10 PS und 400 ccm weniger habe ich nur an den Kasseler Bergen bemerkt, an denen der Motor doch ein bisschen höher drehen musste.

Einen riesigen Vorteil hat der Monte Carlo aber: ich will kein Auto ohne Automatik mehr. Das DSG macht seine Sache so super, dass man schlicht nichts davon merkt. Damit habe ich dann sogar mal den Tempomat genutzt. Super. 90 Km/h, Knöpfchen drücken und entspannen. Läuft wie am Schnürchen. Bis München. Da war dann die Umfahrung wegen Stau vermeintlich gesperrt und die Tante vom Navi wollte uns durch München lotsen. Haben wir sein gelassen und hatten dann zähflüssigen Verkehr, allerdings echt nicht schlimm.

Fast immer freie Fahrt.

Kurz vor Ende des Staus dann noch schnell auf eine Tankstelle gerollt, weil der Bordcomputer nur noch 70 Kilometer Restreichweite anzeigte. Alex hat bezahlt und wir sind flott wieder auf die Bahn gerollt … bis Alex nach 5 oder 6 Kilometern hektisch wurde. Ihre GiroCard war weg. Entweder verloren oder an der Tanke liegen gelassen. Während sie mit Schnappatmung alles durchwühlte bin ich einfach die nächste Ausfahrt runter und in Gegenrichtung wieder drauf. Stellen wir uns halt noch mal in den Stau.

Unterdessen rief Alex an der Raststätte an und hatte beim dritten Versuch auch jemanden dran, der ein paar Mal weiterverbunden hat und sie schlussendlich bei ihrer Kassiererin gelandet ist – die die Karte auch noch da liegen hatte. Super :-) Glück gehabt. Hat uns ungefähr 40 Minuten gekostet, aber dafür hat die liebe Seele auch Ruhe. Am Chiemsee haben wir angehalten und beim Burger King in Bernau zu (Nach)mittag gegessen, bevor die letzte Etappe des Tages bis Feistritz unter die Räder genommen wurde.

Wir hatten Ben schon ganz heiß gemacht, dass wir gleich durch einen langen Tunnel fahren würden. Auf der Steigung zum Tauerntunnel zog sich der Himmel schon bedenklich zu und es wurde merklich kühler. Kurz vor der Brücke in den Tunnel stand dann alles. Im Tunnel hatte es wohl einen Wohnwagen erwischt. In dem Augenblick, als ich dann gerade einmal zum Pinkeln in den Caravan wollte, öffnete der Himmel seine Schleusen und es goss wie aus Kübeln. So saßen wir dann knapp eine Dreiviertelstunde mit beschlagenen Scheiben im Yeti und warteten. Wie gut, dass ich die Opa-Windabweiser dran habe, so konnten die Scheiben wenigstens einen Spalt offen bleiben, ohne dass es rein regnete.

Stau vor dem Tauerntunnel

Nach dem Tunnel war das Wetter etwas besser und die Fahrbahn trocknete ab … nur damit es plötzlich aus heiterem Himmel nur noch 50 Meter Sicht hatte und es bohnengroße Hagelkörner auf das Gespann prasselte! Teilweise sind wir mit deutlich unter 50 Km/h gefahren, einige besonders Schlaue haben auch einfach abrupt angehalten … kommt gut sowas. Langsamer werden und dann stehen ist ja OK, aber Vollbremsung auf der Autobahn? Nunja. Der Spuk dauerte aber nur 5 Minuten und plötzlich war es wieder fast 25°C warm. Was für Kapriolen.

Wir kamen dann recht groogy auf dem Rastplatz in Feistritz an, auf dem noch reichlich Plätze frei waren und wir unseren mitgebrachten Nudelsalat in kurzer Hose und T-Shirt verspeisten und den (inzwischen leider arg zugewachsenen) Blick auf die Alpen genossen. Und dann ab in die Koje … solange, bis ich wieder wach werde. Und dann die letzten nicht ganz 300 Kilometer abreissen …

Rast am Autogrill Feistritz

19.07.2017

Um 21:30 Uhr habe ich am Abend zuletzt auf die Uhr geschaut, weil mich die beständig auf den Rastplatz fahrenden LKW nervten. Das nächste Mal, als ich das Licht an der Vivoactive anmachte, wunderte ich mich, dass es relativ ruhig war. Da zeigte die Digitalanzeige allerdings auch schon 5:30 Uhr! War wohl doch ein bisschen müde :-) Nach ein bisschen recken und räkeln auf der zum Bett umgebauten Sitzecke im Wohnwagen ging’s im halb 7 aus den Federn. Alex war offensichtlich auch schon wach. Katzenwäsche gab’s auf der Sanifair-Toilette in der Autobahnraststätte zwischen dutzenden belgischer Teenager.

Morgenidylle auf der Autobahn

Während Tim für den teuersten Frühstückskaffee seit 2013 (da haben wir an der gleichen Raststätte schon mal welchen gekauft) anstand, habe ich alle Plünnen wieder auf KFZ und Caravan verteilt und Ben ist langsam aufgewacht. Den haben wir dann auch noch umgepackt und los ging’s auf die Bahn. Nur noch 259 Kilometer behauptete das Navi.

Die vergingen heute quasi wie im Flug. Wir hatten nur einen polnischen Lastwagenfahrer, der wohl zu oft „Duell“ gesehen hat und uns einmal fast wirklich von der Bahn gedrängt hat. Ansonsten war’s aber entspannt. Achja, als es nach Koper runter ging, fuhren wir hinter einem Kipplaster her. Schön mit etwas über 80 Km/h den Berg runter, so schnell wie der Laster vor uns eben. Plötzlich tat es einen gewaltigen Knall und vom LKW vor uns stieg eine große Staubwolke auf. Und dann flogen uns auch schon die Plastikteile um die Ohren. Da ist wohl einer der vielen Reifen geplatzt und hat gleich die Schutzbleche mit abgerissen. Vollbremsung und auf den Warnblinker hauen war eine Bewegung. Dem Schutzblech bin ich recht knapp ausgewichen und dann langsam auf dem Standstreifen an den Resten des Reifens vorbei. Ein Hoch auf den Sicherheitsabstand! Auch die hinter mir haben gut reagiert, trotz halbwegs belebter Autobahn ist weiter nichts passiert. Im Vorbeifahren noch mit dem LKW-Fahrer per Handzeichen kommuniziert – signalisierte alles klar. Da hatte ich aber erst ein wenig Adrenalin im Blut :-)

Direkt vor der Grenze nach Kroatien musste Nachwuchs 2.0 noch mal auf Toilette.

An der Grenze zu Kroatien hinter Koper lief es flüssiger als bei unserem ersten Besuch mit Nachwuchs 1.0 – damals standen wir stundenlang in der prallen Sonne und der kleine Junge musste kurz vor Tar kotzen. Heute war kein Stau und auch sonst keine Hindernisse. Um 11:23 Uhr standen wir an der Rezeption von Solaris und haben eingecheckt. Um 4:23 am Vortag hatten wir uns auf die Reise gemacht. Für die 1.250 Kilometer haben wir dann inkl. der dreizehnstündigen Rast in Feistritz 31 Stunden benötigt – reine Fahrtzeit waren es dann wohl so um die 16 Sunden, wenn man die ganzen Tankstopps und kleineren Pausen abzieht. Ganz ordentlich.

Vor der Fahrt bin ich meist recht pessimistisch: was bekommen wir für einen Stellplatz, wie kriegen wir den Caravan da drauf. Ist er groß genug? Gerade beim Verlassen des letzten Platzes hier auf Solaris hätten wir uns fast den Wohnwagen an einer Eiche aufgerissen, weil es doch recht eng ist und man mit dem Siebenmeter-Wagen nicht einfach so um eine Ecke fahren kann. Aber diesesmal haben wir echt ein riesiges Plätzchen bekommen! Wir mussten zwar den Wohnwagen knapp 30 Meter von Hand rückwärts einen Weg lang schieben, weil ich da weder vorwärts noch rückwärts rein rangieren konnte (Beim Rausfahren haue ich den Österreicher an, er soll seinen Landrover aus dem Weg fahren!), aber auf dem Stellplatz selbst konnten wir ganz bequem ausrichten. Uns hat auch keiner geholfen, ging alles allein. Alex hat wohl einen Camper gefragt, ob er gerade mit schieben könne – der guckte auch die ganze Zeit interessiert zu. Hat ihr aber wohl nur geantwortet „Do you speak english?“ … eigentlich sind Camper ja hilfsbereiter. Gleich ’ne Kerbe ins Holz gemacht. Wenn der was will, habe ich auch nichts.

Der Eriba steht an Ort und Stelle!

Alex und Tim bauten fix sein neues Tunnelzelt auf und gleichzeitig habe ich unser Foyer ausgepackt. Ein ganzes Vorzelt haben wir nicht mitgenommen, der Wetterbericht verspricht zwei Wochen Hitze ohne Wolken. Da reicht ein Schattenspender. Auch unser großes Tarp blieb verpackt – wir stehen unter schicken Eichenbäumen, die einen angenehmen Schatten spenden und wahrscheinlich den Sat-Empfang verhindern werden – heute nicht mehr ausprobiert. Danach wollte ich meinen kleinen TP-Link-Router für den WISP-Mode konfigurieren, um damit vermeintlich mehrer Geräte in das passwortgeschützte WLAN zu hängen. Ist mir nicht gelungen.

Der Router zeigte das WLAN zwar an, verband sich damit aber nicht. Letztendlich kann man aber mit seinen Zugangsdaten soviele Geräte ins Platz-WLAN hängen, wie man möchte. Ist ja noch einfacher! Während ich hier erfolglos rumgeklimpert habe, waren Alex, Tim und Ben das erste Mal im Meer. Nachdem noch ein paar Kleinigkeiten aufgebaut worden sind – direkt nach dem letzten Sommerurlaub habe ich z.B. ein Vorzeltregal gekauft: genial! – sind wir dann zu viert nochmal in die Adria gehüpft. War pullerwarm und voller kleiner, glibberiger Quallen. Aber trotzdem ganz schön. Man hat die nur bemerkt, wenn man beim Schwimmen direkt rein gefasst hat. Brannten aber nicht auf der Haut.

Grill Galeb …

Unser Abendbrot haben wir traditionell im Grill Galeb eingenommen. Da ich für dieses Jahr einen „Comfort Mare“-Platz gebucht habe, stehen wir auch deutlich näher dran. Einfach aus dem Wohnwagen stolpernund hinsetzen quasi. Das Meer hören wir hier auch rauschen und können es ebenso bequem sehen. Jetzt bin ich erstmal zufrieden. Zu Hause habe ich mich wie immer verrückt gemacht, was alles schief gehen kann, aber es ist alles perfekt! Ich glaube, ich kann mich ein bisschen ausruhen.

20.07.2017

Als wir morgens aufgewacht sind, war der Himmel bewölkt. Das führte allerdings nicht dazu, dass es irgendwie kälter war. Zumindest nicht im Windschatten, denn gleichzeitig wehte ein leichter Hauch, der gut abkühlte. Ich habe Brötchen am Supermarkt in der Mitte des Platzes geholt, nachdem ich uns mit Geld aus dem Automaten an der Rezeption versorgt hatte. Wie gut, dass wir die Fahrräder dabei haben! So groß wie der Platz ist, wäre mir das zu Fuß zu weit.

Das erste Frühstück so weit im Süden für Nachwuchs 2.0

Am Wohnwagen hatte Alex schon den Frühstückstisch gedeckt und es gab lecker frische Brötchen zum Kaffee. Während Alex hernach mit den beiden Nachwüchsen ins Meer ging, habe ich an diesen Texten hier geschrieben und mich auf der Liege ausgeruht. Ich bin ja nicht so eine Wasserratte und kann es ganz gut auf dem Liegestuhl aushalten. Außerdem habe ich reichlich Lesestoff dabei. Ich versuchte „Neuromancer“ zu Ende zu lesen, aber das Buch kann einem den Spaß an Science Fiction echt verderben.

Am späten Nachmittag haben wir uns ins Auto gesetzt, weil wir im Supermarkt in Novigrad noch ein bisschen Fleisch zum Grillen kaufen wollten, allerdings auch, weil noch immer ein kurzer Gartenschlauch mit Anschluss an einen Wasserhahn fehlt. So müssen wir unser Wasser immer von der Zapfstelle hinter dem Wohnwagen holen. Geht, aber mit einem Schlauch direkt am Caravan wäre es bequemer. Leider verstehe ich kroatisch nicht und meine Frageversuche an der Tankstelle, wo man so etwas wohl kaufen könnte, scheiterten. Google war auch nicht sehr hilfreich und auf blauen Dunst in die nächste größere Stadt nach Porec zu fahren, war uns allen nicht nach der Mütze. Dann eben nicht.

Klein, aber fein!

Das Fleisch haben wir auf den kleinen Gasgrill geworfen, den ich für den letzten Urlaub in Waabs gekauft hatte. Der tut wirklich völlig ausreichend seinen Dienst und kann schön klein zusammen gebaut werden.

Danach bin ich mit Ben und Tim noch mal ins Wasser gegangen. Bei 26°C Wassertemperatur kann man das eigentlich zu jeder Tageszeit machen. Um 20:30 Uhr habe ich mich im Wohnwagen hingelegt und war wohl so müde, dass ich den Caravan auch nicht mehr verlassen habe. Das Getöse vom nahe gelegenen Grill Galeb und die vielen Feuerwerke rings herum habe ich wohl gehört, aber dass Alex und Tim sogar am Strand waren, um zu gucken, habe ich nicht mitbekommen :-)

21.07.2017

Ich kann hier lange schlafen. Der Platz ist ruhig und das Lauteste ist auf unserem Stellplatz tatsächlich die Brandung der Adria an Istriens Kieselsteinküste. Sieht man mal von den abendlichen Gesangsdarbietungen am nahe gelegenen Grill ab. Aber auch die sind spätestens um Mitternacht zu Ende. Sehr schön. Heute also auch erst wieder um kurz vor 9 aus den Kojen gekrochen. Nachwuchs 1.0 hatte sein Zelt schon vorher verlassen und chillte in der Sonne, bis er mit Alex noch vor dem Frühstück ins Meer gehüpft ist. Durfte danach aber gleich mit ein paar Kuna bewaffnet zum Bäcker zwei Wege weiter gehen und Brötchen für’s Frühstück holen.

Nach dem leckeren Essen sind Alex und die beiden Söhne an den Strand marschiert. Ich bin am Platz geblieben und habe endlich Neuromancer durchgelesen. Was ein Kauderwelsch. Auch eine Auflösung auf den letzten beiden Seiten reinzuquetschen, weil man ansonsten von alleine nicht drauf kommen kann, was man da gerade konsumiert hat, macht keinen Spaß. Nein, das Buch hat mir nicht gefallen. Bin dann auch noch mal zum Schnorcheln gegangen. Eigentlich machen wir das den ganzen Tag so. Ins Wasser springen und zack, wieder zum Wohnwagen. Die zwei Schritte … da macht es gar keinen Sinn, groß irgendwelche Plünnen mit zum Strand zu nehmen. Ich hätte echt sooo wenig Lust in einem Hotel Urlaub zu machen, wo ich mir vorher überlegen muss, was ich die nächsten 5 Stunden so vorhabe. Und dann nur die kleinen 30 Quadratmeter statt eine ganze Parzelle unter freiem Himmel! Gut, dass wir uns da in der Familie einig sind.

Ben spielt mit Steinchen

Abends pilgerten wir wieder in den Galeb. Immer ein ums andere Mal. Morgen wieder grillen. Der Service war an diesem Abend aber offensichtlich überfordert. Erst mussten wir ziemlich lange warten, bis überhaupt ein Kellner kam. Das Essen war danach fix da und wurde von vier Personen gebracht … und dann kam irgendwie niemand wieder. Weder um zu fragen, ob wir noch was trinken möchten, noch als wir zahlen wollten. Das hatten wir dort auch noch nicht. Übermorgen nochmal versuchen ;-)

Irgendwie war ich danach wieder völlig platt, habe mich im Wohnwagen ins Bett gelegt und bin weggenickert. Die Wärme hier scheint zu wirken. Alex und Tim saßen noch ein bisschen draußen, sind dann aber auch kurz danach ins Bett gegangen. Habe ich schon geschrieben, dass wir noch nicht einmal versucht haben, die Sat-Anlage aufzubauen? Vermisst keiner!

22.07.2017

Ist es schon langweilig? Wieder lange geschlafen, Tim war Brötchen holen – natürlich nachdem er mit Mama einmal im Meer war – und hat heute mal auch ein paar Roggenbrötchen dabei gehabt. Sehr fest, schmeckten aber auch ganz gut. Dann wollten wir nach Porec und doch noch einmal nach einem Gartenschlauch gucken. Es gibt dort einen Campingzubehörhandel sagt Google. Dessen Adresse habe ich dann auch im Navi vom Yeti und nach noch einmal in der Hängematte umdrehen und noch einmal ins Meer gehen und nocheinmal was trinken ging’s dann auch am ganz frühen Nachmittag schon los.

Haben den Laden schnell gefunden und auch wenn die Quadratmeterzahl eher gering ist, gibt es doch alles, was das Camperherz erfreut und was man so braucht. Auch Gartenschläuche in verschiedenen Ausfertigungen. Nur sind mir fünfzehn Meter auf einer Trommel echt zu viel gewesen. Auch wenn da alles Zubehör wie Klemmen und Muffen und sogar eine Spritzpistole dabei waren. Habe dann 20 Meter Schlauch gekauft. Ebenfalls mit Anschlussmaterial, aber für weniger Kuna. Teppichmesser habe ich mit und dann wird das Ding eben gekürzt :-)

Alte Stadtmauer von Porec

Im Anschluss wurde noch Porec besucht. Parkplatz war schnell gefunden. Anders als alle anderen Bad Oeynhausener habe ich nämlich kein Problem damit, für das Abstellen meines KFZ auch Geld zu bezahlen. Das ist auch überall anders in der Welt so üblich – nur in Bad Oeynhausen nicht. Da wird gejammert und genörgelt … die sind wahrscheinlich alle nie irgendwo anders. Der kleine Spaziergang am Hafen und in der Innenstadt hat Nachwuchs 2.0 zuerst auch gut gefallen. Eis war OK, Spielplatz mitten in der Innenstadt unter Bäumen zwischen Gastronomie (Auch das kann man sich in Bad Oeynhausen ja nicht vorstellen!) war OK … aber das Laufen war halt irgendwann nicht OK. Ist eben noch ein Kleinkind – das dann mit Tränen in den Augen getragen werden musste. Dann eben zurück zum Campingplatz.

Auf dem Rückweg lag der Lidl direkt auf dem Weg, so dass wir uns mit reichlich Getränken, ein paar Brötchen und Grillgut versorgten. Auf dem Parkplatz hätte ich noch fast den Yeti geschrottet – oder zumindest Anbauteile davon – weil ich nicht bedacht habe, dass ich die Dachbox oben drauf hatte, als ich unter den überdachten Parkplatz fahren wollte. Hat aber nur zweimal „plopp“ gemacht. Einmal beim drunter fahren und einmal, als ich nach einer kurzen Begutachtung der Situation unter dem Dach wieder weg gefahren bin. Nichts passiert! Die „Jetbag 50“ wurde nur einmal platt gedrückt und ist wirklich ohne sichtbare Macken aus dem zu flachen Unterstandt gekommen.

Bike-sharing in Porec

Auf Solaris sind wir dann sofort wieder ins Wasser gesprungen. Mir brummte allerdings der Schädel, so dass Schnorcheln gar nicht mal so angenehm war und ich schnell wieder zum Stellplatz gegangen bin … um diesen Text zu schreiben :-) Am frühen Abend habe ich wieder den Grill angeschmissen und wir haben Hähnchenschnitzel und Cevapcici gegrillt. Dazu gab es frische Brötchen.

Alex, Tim und Ben sind heute mal früher als ich ins Bett gegangen, weil ich bis kurz vor Mitternacht noch draußen gesessen und gelesen habe. Es gibt auch spannende Bücher ;-) Im Bett bin ich danach aber auch nicht so recht zur Ruhe gekommen, weil draußen noch Musik dudelte. Und selbst als es am Galeb ruhig wurde, war bis ca. 4:30 Uhr morgens von irgendwoher noch laut Bumm-Bumm zu hören. War aber zu leise, als dass es hier vom Platz gekommen sein könnte.

23.07.2017

Alex steht immer schon um 7 Uhr auf … ich kriege das gar nicht mit. Heute Nacht habe ich auch gegen 5 Uhr wieder das Bett gewechselt, weil Nachwuchs 2.0 zwischen uns lag und zusätzlich Hitze verströmte. Dass ich bis dahin kaum ein Auge zugemacht habe, hatte meine Laune nicht wirklich gehoben. Bin dann gegen 9 Uhr wach geworden, als Tim vom Brötchen holen zurück kam. Schnell noch duschen gehen und dann Brötchen essen – mit verhaltenem Elan.

Abendstimmung an der Strandpromenade

Erst hatte ich vor, mit dem Scott nach Porec zu fahren und ein bisschen Ingress zu spielen, war schon kurz davor die Radklamotten anzuziehen. Konnte mich letztendlich aber nicht aufraffen und habe nur gelesen. Das Buch von Brandon Q. Morris „Enceladus“ gefällt mir wirklich gut. Sehr technische Science-Fiction – mag ich. Währenddessen ist Alex mit den beiden Jungs, Taucherbrillen und Liegematten zum Strand gegangen. Haben es dort auch sehr lange ausgehalten. Die Frau und Nachwuchs 1.0 sind wohl beide einen Kilometer im Meer geschwommen und Ben hat gelernt, von einer Steinkante ins Meer zu springen. Ich hatte keine Lust und habe mich am Nachmittag in den Wohnwagen gelegt und ein bisschen gedöst.

Nicht mein Tag, bin drömmelig, vorher auch schon. Es ist echt schön hier, kennen wir zur Genüge, das Wetter ist klasse, unser Stellplatz super, aber ich kriege irgendwie keine richtig gute Laune :-/ Habe mir dann gleich den zweiten Band „Titan“ auf den Kindle geholt, nachdem der Vorgänger ausgelesen war und mich in den Liegestuhl gesetzt. Das Buch scheint nahtlos beim ersten weiter zu gehen. Sehr schön.

Transformer waren auch da

Nachdem wir im Galeb zu Abend gegessen haben (ist ja wieder ein ungerader Tag), lese ich weiter und Alex zeigt Ben zusammen mit Tim den Sonnenuntergang über der Adria. Kenne ich schon. Von hinten hört man leise die Band am Galeb …

24.07.2017

Für heute hat der Wetterbericht nicht ganz so viel Sonnenschein vorher gesagt. Es sollte nur 5 Sonnenstunden geben und als wir morgens aufgestanden sind, war der Himmel tatsächlich wolkenverhangen. Die Temperaturen waren aber trotzdem ordentlich und einem Frühstück im Freien stand wie immer nichts im Weg.

Eigentlich hatte ich vor, das etwas kühlere Wetter zu nutzen und ein bisschen mit dem Rad rum zu fahren – wozu habe ich es sonst mit? Aber wie schon die ganzen letzten Tage, konnte ich mich nicht so richtig finden. Haben also – ebenfalls wie die letzten Tage schon – rumgegammelt, gelesen und gedöst. Alex war mit Ben und Tim am Wasser … und ich bin ausnahmsweise sogar mitgegangen. Die Wellen waren schon ziemlich hoch und spülten sehr weit über die Steinblöcke nach oben, so dass weder Ben sich traute, noch wir das wirklich wollten. Hat aber Spaß gemacht, einfach nur in den Wellen zu stehen.

Panoramablick auf den Nachbarcampingplatz Lanterna

Der Rest der Familie hält es am Wasser meist länger aus als ich und darum habe ich mich dann doch noch entschlossen, eine kleine Runde zu drehen. Es sah zwar schon ein bisschen düster aus, aber allzuweit wollte ich nicht und das Regenradar behauptete noch mindestens 3 Stunden trockenes Wetter. Bin am Solaris-Strand Richtung Cervar-Porat gefahren. Hinten an der Bucht stehen jetzt neue Mobile-Homes, die zumindest von außen ziemlich schick aussehen. Leider ist da hinten auch die Hundeecke – und wir haben ja eh unseren Wohnwagen.

Am Ende des Platzes wurde das Verlassen ein wenig erschwert. Vor vier Jahren konnte man noch ganz einfach sein Rad um den Maschendrahtzaun herum schieben. Heute lagen da gröbere Brocken, so dass ich das Rad wirklich richtig tragen und auf meine Füße aufpassen musste. Aber länger als eine halbe Minute dauert das auch nicht. Wunderte mich nur schon, als mir eine Familie auf dem Campingplatz entgegen geradelt kam, die sich darüber unterhielten, wie man wohl vom Platz runter käme. Geht doch.

Aleinstehendes Haus hinter Cervar-Porat

Vorbei an Santa Marina, um die kleine Bucht herum und schon bin ich bei den alten Ruinen kurz vor Cervar-Porat. Dort habe ich vor Jahren mal ein Portal für Ingress eingereicht, welches auch angenommen wurde. Steht da ziemlich verlassen und war leider auch schon blau gecaptured, so dass ich nur ein paar Resos nachstecken konnte und ein bisschen hacken. Durch Cervar-Porat durch und dann vorbei an Hawaii-Beach bis zu der kleinen Halbinsel kurz vor dem Campingplatz Ulicka. Weiter bin ich nicht, weil’s mir doch zu dunkel wurde – wenngleich die Sonne immer noch ausreichte, um die Oberschenkel rot zu machen.

Zurück über Cervar, Cervar-Porat und wieder rauf nach Vabriga. Da gibt es auch noch ein Portal zum Capturen. Weiter hoch nach Tar und dort die 3 Portale eingenommen und verlinkt. Wieder runter zum Lanterna, dort am Eingang direkt das Portal voll bestückt. Am Strand ging’s dann weiter zum Leuchtturm, bei dem auch noch zwei Portale zum Spielen warteten. Und dann langsam zum Platz zurück. Auf der Lanternaseite war es windstill und das Meer war ruhig. Als ich um die Landspitze rum war, änderte sich das sofort. Vom Meer her blies eine ordentliche Brise und das Meer war unruhig … auch wenn die Sonne inzwischen wieder zu sehen war.

Blick von der Halbinsel Lanterna rüber nach Novigrad

Am Wohnwagen lag der Rest der Familie in den Stühlen, las, spielte oder döste. Ziemlich schnell zog es sich dann aber zu. Man könnte „plötzlich“ sagen. Ich habe ganz fix noch zwei richtig dicke Heringe aus dem Deichselkasten geholt und das leichte Vorzelt mit zwei Spanngurten gesichert. Inzwischen hörte man auch ringsherum die Hämmer auf Heringe klopfen. Einige haben ihre Vorzelte gleich ganz runter gelassen, andere haben zusätzliche Gurte gespannt. Da wir ein nach zwei Seiten offenes Vordach vor dem Wagen haben, bastelten wir aus einem bisher nicht benötigten Sonnensegel noch eine provisorische Seitenwand zur Meerseite hin. Hatte dafür extra noch Kunststoffklemmen und Gummispanner bestellt. Eine ganz nützliche Entscheidung, wie sich nun herausstellte.
Provisorische Seitenwand

Als alles fest und verrammelt war, sind wir noch mal runter zum Strand und haben uns den wirklich heftigen Wind um die Nase wehen lassen. Alex ist mit Ben aber schon nach kurzer Zeit zurück und Tim und ich haben noch weiter das Meer beobachtet. Das Schöne ist ja, dass man das hier auch nackig machen kann :-) Schon cool, im leichten Niesel bei dem starken Wind am Strand zu stehen. Auf dem Meer war ein Segelschiff – allerdings durch den Motor angetrieben – unterwegs. Wahnsinn, der ist mit Beginn des Sturms ausgelaufen und wollte augenscheinlich noch nach Novigrad oder Lanterna. Hoffentlich hat er es geschafft. Als der Wind uns zu doll wurde, sind Tim und ich zurück zum Wohnwagen.

Wir standen in der vierten Reihe zum Meer und hier war der Wind schon deutlich weniger, aber immer noch ausreichend heftig. Ich habe beim Zelt der Nachbarn auch noch einen dicken Hering in den Boden geschlagen und alles nochmal neu abgespannt – die Schnüre waren gar nicht richtig befestigt! Die Unterkunft lag auch schon fast flach auf dem Boden. Die beiden waren zur gleichen Zeit wie ich mit dem Rad los und offensichtlich noch immer unterwegs. Und dann kam der Regen. Wesentlich weniger als erwartet und bei weitem nicht so heftig wie der Himmel es angedroht hatte. Umso besser für uns. In einer Facebook-Gruppe wurde von einem zertsörten Pavillion berichtet, aber mehr scheint nicht gewesen zu sein.

Segler mit Motorunterstützung bei Sturm auf dem Weg Richtung Novigrad

Das Abendbrot habe ich zwar noch unter dem Vordach gegrillt und der Tisch wurde im Wohnwagen gedeckt, aber danach sind wir schon eine kleine Runde über den Platz spazieren gegangen und haben den Kindern gezeigt, wo wir in 2001 unser Zelt aufgebaut hatten. Damals kam mir das alles noch ein bisschen weiter vor, aber es war sogar in Sichtweite zum großen Supermarkt. Danach ist Ben ins Bett gegangen und wir anderen haben noch ein bisschen gelesen. Tim hat in diesem Urlaub schon zwei Bücher durch! Unglaublich.

25.07.2017

Weiß gar nicht mehr, wie lange ich im Bett gelegen habe. Lange jedenfalls. Danach schnell Frühstück und dann rumgammeln. Wirklich rein gar nichts gemacht. Irgendwann ist Alex mit den Kindern ans Meer gegangen, ich hatte zunächst keine Lust und habe im Internet gesurft und gedöst. War mir dann aber doch zu langweilig und ich habe die Flossen und die Brille geschnappt, um auch mal den Kopf unter Wasser zu halten. War ganz gut.

Wellen am Solaris-Strand

Abends waren wir wieder im Galeb essen. Weil der Himmel so bewölkt war und es schon ziemlich nach Sturm aussah, waren die Außenplätze komplett leer und wir haben uns zum allerersten Mal nach drinnen gesetzt. Da war’s naturgemäß etwas lauter und die Raucher gingen mir tierisch auf den Senkel, Personal und Essen waren aber auf gewohntem Niveau. Über dem Meer sah es so bedrohlich aus, dass die Kellner zwischenzeitlich die zusammengeklappten Sonnenschirme auch noch waagerecht auf den Boden legten.
Sonnenuntergang mit Brandung

Zumindest während wir gegessen haben wurde es aber nicht stärker. Und auch danach hatte sich das Lüftchen etwas beruhigt. Leider sah man die Sonne aufgrund der Wolken nicht mehr und wir sind zum Platz zurück gegangen. Als ich vom Waschhaus zurück kam, sah man aber durch die Bäume plötzlich doch wieder die Sonne und wir sind alle Mann nochmal zum Strand gelaufen, um noch ein paar Bilder zu machen. Der Wind sorgte für gewaltige Wellen und in Verbindung mit der untergehenden Sonne sah das richtig klasse aus!
Noch mehr Brandung …

Am Wohnwagen habe ich dann im Netz ein wenig nach neuen Vorzelten gesucht. Das DTW-Foyer ist zwar ganz angenehm, wenn es windstill ist und die Sonne scheint, für alle anderen Gelegenheiten ist es dann aber zuwenig. Wären wir nur zu zweit, würd’s vielleicht sogar reichen, aber mit zwei Kindern wird’s eng. Es gibt von DWT so ein Leichtbauzelt „Alu Mars“, das gefällt mir ganz gut. Unser „richtiges“ Vorzelt ist schon ziemlich schwer und trägt dick auf – zudem ist es auch wieder nur für zwei Leute ausreichend groß. Mal sehen, ob wir dafür nochmal um die tausend Euro ausgeben.

Als der Rest der Sippe ins Bett gegangen ist – Nachwuchs 1.0 wollte wundersamerweise bei seinem Bruder mit im Wohnwagen schlafen – habe ich mir noch schnell „Io“, den dritten Band der Eismond-Trilogie, runter geladen und bis zwei Uhr gelesen.

26.07.2017

Unser Urlaub ist unspektakulär. Lange schlafen, frühstücken zwischen halb 11 und 12 Uhr und dann rumgammeln, unterbrochen von ein bisschen schwimmen gehen in der Adria. Heute haben wir es auch nicht anders gehandhabt – nur das mit dem Schwimmen war heute nicht so toll, weil es einfach nicht richtig warm werden wollte. Wobei ich derjenige bin, der deutlich am wenigsten ins Wasser geht. Macht mir Spaß, aber so richtig wild bin ich darauf nicht.

Der Eingang von Tar

Also habe ich mir igendwann die Radklamotten übergeworfen und bin ein bisschen los. Hatte mir zwar auf Istra-Bikes ein paar Routen angesehen und auch meinen Bikeline-Führer konsultiert, aber keine Lust gehabt, so eine Strecke abzufahren. Allerdings wollte ich das nicht ganz ein Dutzend Portale hier in der Gegen zu Ende verfeldern. Habe also Ingress gespielt. Erst normal zum Tor raus und das erste ist der putzige Hummer an der Abfahrt zu Solaris, dann das eine beim Campingplatz Lanterna angefahren und weiter hoch nach Tar. Dort gibt es drei Portale. Weiter zur Baredine Jama, wo ebenfalls drei Portale warteten. Eines davon – die Galerie Konobo – habe ich sogar selbst eingereicht und genau darum wollte ich die auch capturen. War grün und gut geschirmt, aber das hält auch nicht lange, wenn man mit genug Ultrastrikes und X8 drauf rum burstert.
Das ist die Fahrbahn für Autos

Von dort bin ich runter nach Cervar-Porat, wo der Weg 121 an der Küste entlag führt. Da gibt es ebenfalls ein Portal „Ruinen einer Villa“ – ebenfalls von mir eingereicht. Das war aber vorher schon von einem Resistance-Spieler eingenommen, so dass ich es vorgestern nur ein bisschen aufgerüstet hatte. Heute konnte ich dann noch ein paar Links ergänzen. Weiter bis kurz vor Santa-Marina und rechts hoch nach Vabriga. Da ist auch ein Portal, so eine kleine Madonna. Wieder zur Hauptstraße der Halbinsel und runter Richtung Leuchtturm. Dort ebenfalls ein paar Links an den beiden Portalen ergänzt und dann bin ich gemütlich am Strand entlang zurück nach Solaris gefahren.
Ruinen gegenüber von Cervar-Porat

Der Rest der Familie war am Wohnwagen und wartete nur darauf, dass ich nach Hause komme, damit wir endlich essen können. Alex war aber frustriert, weil sie nicht mal kurz im Wasser war und ist dann erst noch mal los joggen gewesen. Einmal bis Lanterna und zurück. Danach war ihr dann doch warm, ich hatte nach der Radtour auch noch nicht geduscht und wir sind alle zusammen noch mal ins Meer gegangen. Brrrrrr!

Zum Abendessen gab es gegrilltes Cevapcici und Hähnchenfilets mit leckerem Weißbrot, Tomaten, Mozarella und Gurke. Wie immer, wenn wir nicht Essen gehen :-) Die Abendveranstaltung war wieder lesen und schlafen. Wir müssten eigentlich recht erholt sein, wenn wir wieder zu Hause sind.

27.07.2017

Um kurz vor 10 sind die beiden Jungs heute morgen erst zum Brötchen holen gegangen. Wir haben alle ziemlich lange gepennt und auch keine Lust groß was zu unternehmen. Der einzige Tagesordnungspunkt heute war: Leergut zum Lidl bringen. Auf dem Platz könnte man das auch, aber dazu muss man genau wissen welche Dose man in welchem der beiden Supermärkte gekauft hat, zu einer bestimmten Zeit vorstellig werden und die zum damaligen Kauf passenden Bons vorhalten. Ich finde das ein wenig umständlich noch dazu wir das zwar alles berücksichtigt hatten, Tim aber trotzdem mit dem vollen Sack Plastikflaschen abgewiesen wurde mit den Worten „Wir nehmen die nicht zurück!“.

Ben war nach dem Einkaufen völlig fertig

Nach dem Frühstück hat Alex Wäsche gewaschen und aufgespült – mit tatkräftiger Hilfe von Ben. Der will inzwischen alleine zur Toilette, zum Hände waschen, Füße putzen und was ihm sonst noch so alles einfällt. Rennt auch den ganzen Tag ohne Windel rum … was fast immer super klappt. Bis was nicht klappt, dann ist das Geschrei groß. Davon scheint es hier auf dem Platz übrigens noch mehr zu geben. Ich finde es immer sehr beruhigend, wenn irgendwo anders genauso Geschrei ist, wie bei uns manchmal!

Zum Lidl geht’s eigentlich immer nur gerade aus bis Porec. Kennen den Weg auch ohne Navi und ich bin diesmal auch nicht auf einen der überdachten Stellplätze gefahren. Wie beim letzten Mal war der Supermarkt proppenvoll! Neben Deutschen waren vornehmlich Holländer am Einkaufen – kistenweise Dosenbier! Mit meinen 4 Halbliterdosen kommt man sich da ein bisschen vor, als wüsste man nicht, wie man richtig Urlaub macht. Fleisch, Kartoffelsalat, Tomaten, Gurken … wir haben für ein Abendessen eingekauft und geben unser „ein ums andere Mal“ beim auswärts Essen gehen auf. Ist am eigenen Caravan genauso lecker!

Chillen in der Hängematte

Bevor ich den Grill angeschmissen habe – was Dank Gas eigentlich nur ein Knopfdruck ist – sind wir noch mal alle zum Schnorcheln ins Meer gesprungen. Ben im wahrsten Sinne des Wortes, denn er kann seit ein paar Tagen von einem kleinen Stein ins Wasser springen. Zwar noch an der Hand festhalten, aber trotzdem mit stolzgeschwellter Brust und Begeisterung. Ist heute auch das erste Mal ganz allein im Meer geschwommentrieben. Er hat so eine dicke Schwimmjacke, mit der der Kopf wirklich immer oben aus dem Wasser schaut. Damit hat er gar keine Angst – und wir auch nicht.

Ich bin dann schon mal zum Wohnwagen gegangen, weil mir außerhalb des Wassers doch zu kalt wurde. Als der Rest auch zurück kam, wurde schnell der Tisch gedeckt und parallel gegrillt. Und nun sitze ich wieder hier am Tisch, gucke in die Kerze und tippe an diesem Text, während Alex im Mondschein (naja, der ist gerade hinter einer Wolke) auf der Liege liegt und liest.

28.07.2017

Wieder ein sehr unspektakulärer Tag. Frühstück gegen 10 Uhr, nachdem Ben und Tim losgezogen waren, um die frischen Brötchen zu holen. Die sind hier eigentlich ganz lecker, aber ziemlich weich. Und bis zum nächsten Tag kann man sie auf keinen Fall liegen lassen – die werden hart wie Stein.

Der Blick aus unserem Foyer

Zwischendurch sind wir immer mal wieder in die Adria gesprungen. Ich auch, mit Taucherflossen und Schnorchel ist das ja schon ganz lustig. Und Ben freut sich jedesmal ein Loch in den Bauch, wenn er in sein kleines Becken darf. Die Küste besteht halt aus Kalksteinplatten und da sind ganz viele Spalten und Ausspülungen drin. Da wo wir immer ins Wasser gehen, ist so eine kleine Ausspülung, die bei Niedrigwasser (hier gibt es auch Ebbe und Flut!) nur 20 Zentimter tief ist. Wenn das Wasser hoch steht, ist es sicher etwas über einen halben Meter tief.

Außerdem springt der Jüngste inzwischen mit Begeisterung (und Festhalten) von der Steinkante ins Wasser. Vielleicht klappt es noch, dass er sich auch ohne an der Hand halten in die Fluten stürzt.

Blick von unserem Stammplatz am Galeb auf das Meer (und Nachwuchs 1.0 und 2.0)

Abends war wieder Galeb angesagt. Es gibt zwar auch in Tar, Vabriga oder Novigrad reichlich Restaurants, die in den Foren auch Facebook gute Bewertungen bekommen, aber wir wollen irgendwie gar nicht vom Platz runter. Auto anmachen, rumfahren … muss im Urlaub alles nicht sein. Wir hatten den Yeti bis jetzt dreimal an. Einmal nach Novigrad und zweimal nach Porec zum Einkaufen – bzw. einmal haben wir ja sogar etwas gebummelt in Porec. War irgendwie für alle unbefriedigend, bis auf Ben, der den Spielplatz in der Innenstadt super fand. Aber Ben findet auch alles super hier!
Die ganze Sippe am Strand

Auf jeden Fall war es abends gar nicht mal so warm, so dass ich in Jack-Wolfskin-Strickjacke und Badehose draußen saß. Die Badehose, damit der Speck an den Hüften nicht so kalt wird ;-) Dafür habe ich es aber bis fast Mitternacht ausgehalten und habe nach neuen Wohnwagen im Internet geschaut. Mir gefällt der Eriba Touring Triton 430 richtig gut!

29.07.2017

Heute morgen mal etwas früher aufgewacht, weil Nachwuchs 2.0 schon um kurz nach 8 Uhr auf uns rumturnte und eine „Folge“ gucken wollte. Folge ist alles, was wir irgendwie auf der Festplatte haben. Kleiner roter Traktor, Bob der Baumeister, Tauch Timmie Tauch, Tom der Abschleppwagen oder Thomas die Lokomotive … und natürlich Shaun das Schaf. Wird alles gern geschaut. Und was macht man als Eltern, wenn man sich noch mal umdrehen will? Ist klar :-)

Nutella mit Mortadella – fragt nicht!

Irgendwann haben wir dann auch Nachwuchs 1.0 genötigt, aufzustehen und für uns das Essen ranzuschaffen. Die üblichen Brötchen und für jeden ein Schokoladencroissant, die hier wesentlich leckerer sind, als in Bad Oeynhausen. Ich bezweifle, dass der Meerblick unter Eichenbäumen während des Verzehrs daran Schuld ist.

Nach dem Frühstück habe ich mich ziemlich schnell dazu entschlossen, eine Runde mit dem Rad zu drehen. Vorher habe ich noch unsere Ausweise von der Rezeption geholt … bis auf den von Ben, ein Pfand wollte sie behalten. Dann noch schnell einkaufen – wobei mir 5 Kuna fehlten! Die durfte ich aber „später“ vorbei bringen. Am Stellplatz habe ich mich dann flugs in die Radklamotten geworfen und mir wurde schon beim Überziehen des Hemdes reichlich warm. Habe dann die Lenkertasche gepackt und festgestellt, dass die Batterien im Garmin alle sind. Die habe ich dann gewechselt und bin in Hose, Shirt und Schuhen dabei schon ins Schwitzen gekommen. Kerl, war das warm!

Die Brücke über die Mirna unter der Autobahnbrück über das Mirnatal

Bin dann am Haupteingang raus und habe vorher der Kassiererin die 5 Kuna gebracht. Dem erstaunt/erfreuten Gesichtsausdruck nach, hat sie nicht damit gerechnet! Gegenüber der Einfahrt zu Solaris geht es runter zum Strand neben Lanterna. Dort kommt man auch auf den Textilcampingplatz und ich hatte vor, dort ganz an der Küste entlang bis zum Damm vor Antenal zu fahren, diesen zu queren und dann hoch nach Novigrad rein zu kurbeln. Hinter dem Damm geht es allerdings rechts die Mirna rauf und in der Istrien-Bikeline-Karte steht dort eine Route beschrieben, die ich so halb behalten habe. Jedenfalls soll’s hinter der großen Autobahnbrücke nach ein paar Kilometern einen kurzen, aber steilen Anstieg geben, nach dem man einen coolen Ausblick haben sollte.
Ich am coolen Ausblick – nur mir war nicht cool

Die die Istria-Bike-Route 7 zu sein, jedenfalls waren die Schilde regelmäßig zu sehen. Bis zu der Autobahnbrücke war ich vor 4 Jahren schon mal. Das ist ein kilometerlanger Schotterweg parallel zur Mirna. Ich wurde auch nur von einem Auto angehupt – klar, muss man machen wenn weit und breit wirklich nur ein Fahrrad und ein Auto unterwegs sind und ich in einer Spur fuhr, in der am wenigsten Schotter war *und* ich schon nach hinten signalisiert hatte, dass ich ihn kommen gehört habe.

Die Kroaten sind allerdings recht zügige Fahrer und nicht bange, jemanden zu schneiden. Je weiter man in der Mitte der Fahrbahn unterwegs ist, desto mehr Abstand halten sie allerdings auch. Naja, irgendwann hupen sie dann halt, auf dem Damm über die Mirnamündung kurz vorher auch. Da ist aber nunmal kein Radweg und überholen geht auch nur, wenn kein Gegenverkehr da ist. Da fahre ich echt nicht auf dem weißen Begrenzungsstreifen. Schlimmer als die Kroaten sind die Slovenen, die überholen immer mit weniger als 50 Zentimeter Abstand und sind auch absolut stoisch, wenn man dann hinterher brüllt. Die Kroaten lamentieren dann im Auto rum. Am aller-, allerschlimmsten sind aber – tada – die Holländer.

Sehr schöner Zweirichtungsradweg nach Novigrad – da stellen die Holländer dann ihre Wohnwagen drauf

Die haben ganz offensichtlich überhaupt kein Verhältnis zum Fahrrad und bolzen einen mit ihren Wohnwagen fast von der Straße! Überholabstand kennen die gar nicht, Rücksichtnahme auch nicht. Fahren mit dem Gespann zum Studieren der Karte auch schon mal auf einen extra neben einer Schnellstraße angelegten Radweg mit Mittelstreifen(!) und wundern sich, wenn man sie dann anmacht, sie sollen sich dort verdünnisieren. Übrigens nicht von mir, sondern von einem Kroaten! Merkwürdigerweise haben mich Deutsche mehrheitlich mit echt ausreichend Abstand überholt. Da gab es zwar auch die üblichen Schwachmaten, aber meist war das OK. Holländer haben aber *alle* keinerlei Abstand eingehalten. Echt nicht.
Das Mirnatal

Wie dem auch sei, habe wieder an der Autobahnbrücke gehalten und überlegt, ob ich bei der Hitze wirklich weiter fahre. Natürlich. Nach ca. 2 Kilometern geht es dann tatsächlich links rauf Richtung Nova Vas. Gucke ich doch mal. War wirklich ein kurzer 1.500 Meter Anstieg, allerdings richtig knackig und komplett in der prallen Sonne! In der letzten und einzigen Spitzkehre auf den Hügel rauf musste ich anhalten, weil es nicht mehr ging. Kurze Pause! War nicht aus der Puste und die Beine gingen auch noch, aber mir wurde es im Kopf zu heiß! Was trinken, Fotos machen und weiter. Nach der nächsten Kurve war es denn auch schon geschafft. Die versprochene Aussicht habe ich zwar nur in der Spitzkehre gehabt, aber Spaß hat es trotzdem gemacht.
Oben angekommen erstmal im Schatten ausruhen

Danach weiter nach Nova Vas und dann bis Brtonigla. Alles sehr urige kleine Dörfer. An die Beschilderung mit der 7 habe ich mich nicht immer gehalten, weil ich lieber Asphalt wollte, statt Schotter. Das Navi bietet in Kroatien jedoch keinen Fahrradmodus an und auf die Schnellstraße nach Novigrad wollte ich auch nicht.

Am Ausgang von Brtonigla stand aber wieder eine 7 in „meiner“ Richtung – nämlich nach Fiorini. Zwar sollte ich dann an einer Stelle wieder auf ’nen Schotterweg wechseln, habe das aber ignoriert und bin auf leicht abschüssigem (bisher ging es ja nur rauf) Asphalt ganz entspannt gerollt. Von Fiorini ist es nur ein Katzensprung bis zum Meer. Prima. Bis Novigrad muss man dann die 75 nehmen. Ab Dajla hat diese aber einen echt komfortablen Radweg! Zwar nur auf einer Seite, aber dafür breit und mit Mittelstreifen, damit sich die Radfahrer im Gegenverkehr nicht in die Quere kommen. Und wirklich auch so breit, dass das funktioniert! Sollte man sich überland auch hier in Deutschland mal ein Beispiel dran nehmen. Straßen-NRW verkackt sowas ja regelmäßig.

Blick von Novigrad rüber nach Lanterna

Und dann war ich auch schon in Novigrad und musste meine Getränkevorräte auffüllen. Die beiden kleinen Flaschen Eistee waren schon alle. Bin dann langsam wieder Richtung Antenal und über den Damm, um am Lanterna-Strand zurück zu fahren. Kurzfristig habe ich mich aber umentschieden und doch noch mal hoch nach Tar gekaspert. Unterwegs habe ich ein bisschen Ingress gespielt und könnte von Tar aus rüber zu dem steilen Anstieg linken und dadurch zwei Felder schließen. Na, dann mache ich das doch. Blöd nur, dass es von der Mirna-Mündung nach Tar wieder *hoch* geht. Und steil. Im Ort musste ich mich erstmal setzen und habe mir ein leckeres Eis gegönnt. Mein Kopf fing ein bisschen an zu puckern. Danach war’s aber erstmal in Ordung. Von da geht es ja auch nur noch bergrunter bis Solaris.
Kaputt wie ein kleiner Hund

Da wartete auch schon Tim am Stellplatz, während Alex mit Ben Obst und Gemüse für das Abendbrot kaufte. Als die beiden wieder da waren, sind wir noch mal ins Meer gesprungen und ich habe dann den Grill gezündet. Wie immer haben wir uns Hackfleischröllchen und Hähnchenfleisch heiß gemacht :-) Dazu diesmal nicht ganz so weiches Weißbrot. Im Supermarket habe ich auch etwas dunkleres Brot entdeckt, welches ganz ausgezeichnet schmeckte! Und weil es nach dem Essen immer noch so warm war, sind Alex, Ben und ich um kurz vor 21 Uhr noch einmal ins Meer gegangen! Selbst jetzt, um kurz vor Mitternacht, als ich die Texte der letzten beiden Tage schreibe, sitze ich noch nackig im Campingstuhl, so warm ist es. Schade, wir sind nur noch zwei ganze Tage hier. Am Dienstagmorgen rollen wir schon wieder los gen Heimat. Tim sagt, er freut sich schon ein bisschen, aber ich könnte es im Moment noch ganz gut eine weitere Woche hier aushalten!

30.07.2017

Was ist denn hier los? Als wir morgens ganz früh um halb 10 unter den Jalousien des Wohnwagen nach draußen guckten, war der Himmel bewölkt. Keine grellen Sonnenstrahlen, die uns sofort zum zuziehen der alubedampften Schattenspender zwingen. Und das am vorletzten ganzen Tag auf Solaris. Alex hat mit Ben Brötchen geholt und dieser hat durch auf den Boden schmeißen und laut schreien darauf aufmerksam gemacht, welche Backwaren er gerne konsumieren möchte.

Gerade als der Kaffee aufgegossen war und ich die Kanne nach draußen tragen wollte, begann es zu regnen! Was soll das denn? Mussten wir glatt mit Tisch und Stühlen unter unser Sonnenfoyer umziehen und haben dort gefrühstückt. Das klappte auch ganz gut, kalt ist es trotzdem nicht gewesen. Leider regnete sich der Niesel beständig ein und Wetteronline behauptete auch, dass das bis zum Nachmittag so bleiben würde. Dann eben nur rumgammeln :-) Als wenn wir hier was anderes machen würden.

Unsere Ranch das letzte Mal komplett aufgebaut

Tim hat gelesen! Ja richtig, in diesem Urlaub ist er irgendwie damit angefangen. Er hat mit Ach und Krach „Der Marsianer“ zu Ende gelesen und dann habe ich ihm empfohlen, „Transport“ zu versuchen … schien ihm zu gefallen, inzwischen ist er beim dritten Teil. Das wären dann 3 1/2 Bücher in nicht ganz zwei Wochen. Soviel hat er in seinem ganzen Leben vorher nicht gelesen.

Ich habe an diesem Text geschrieben, ihn in das Blog eingepflegt und bin angefangen, die ersten Bilder rein zu basteln. Was man so bei leichtem Niesel gemütlich im Vorzelt machen kann. Gegen 14 Uhr klarte der Himmel aber immer mehr auf und um halb vier knallte die Sonne bereits wieder gewaltig, so dass wir alle Mann zum Strand geschlurft sind. Tim und ich haben geschnorchelt, Ben in seinem Wasserloch gespielt und Alex ist ein wenig geschwommen. Unterwasserbilder gibt es dieses Jahr übrigens nicht. Wir haben die Kamera zwar mit, es sind auch gefühlt ein paar Fische mehr zu sehen, aber ansonsten sieht es unter Wasser aus wie in 2012 und 2013 und 2010 und 2001.

Bevor wir am Abend zum Galeb gegangen sind, musste ich schon wieder Geld abheben. Von wegen Camping ist billig, wir geben hier ja das gleiche aus um zu Essen, wie zu Hause. Naja, zu Hause essen wir nicht jeden zweiten Tag auswärts, aber der Rest passt schon. Jedenfalls bin ich danach das erste Mal in meinem Leben am oberen Zaun des Campingplatzes, zu den Olivenhainen hin, entlang gefahren. Da steht man schon ziemlich ruhig, es gibt keine Parzellen und man kann es sich gemütlich machen, wie man möchte. Aber zum Meer muss man halt auch etwas über 5 Minuten gehen, während wir die Brandung hören.

Auch nach Sonnenuntergang ist es noch pullerwarm im Meer

Jedenfalls ist es dort ruhiger, was wohl auch das Getier anlockt, denn zum allerersten Mal seit 1980 habe ich auf dem Campingplatz eine Schlange gesehen! War etwas über einen Meter lang, vielleicht etwas mehr als daumendick und schwarz-glänzend. Und ich bin nicht schreiend abgehauen, sondern habe gebremst, umgedreht und das Tier beobachtet, wie es sich unter einem Auto hinter einem Reifen versteckt hat. Sah einfach nicht gefährlich aus. Glaube ich dem Internet, war es eine gelb-grüne Zornnatter, die in diesen Gefilden hier immer schwarz ist – und natürlich harmlos. Leider hatte ich kein Handy und keine Kamera dabei.

Nach diesem „Abenteuer“ schnell im Wohnwagen in die Klamotten geschmissen und zum Essen gegangen. Ich hatte das erste Mal im Galeb Spaghetti … und werde die nicht noch einmal nehmen. Das habe ich sogar schon besser hinbekommen. Schmeckte wie ein Dosengericht. Die sind nicht grundsätzlich schlecht, aber eben auch keine Gaumenschmeichelei.

Alex ist danach noch einmal im Wasser gewesen, während ich mit Ben in die untergehende Sonne geschaut habe. Und nun sitzen wir hier wieder draußen und genießen den vorletzten Abend unseres Sommerurlaubs auf Solaris.

31.07.2017

Der vorletzte Morgen auf Solaris. Eigentlich der letzte, denn am 01.08. will ich schon um kurz vor 7 Uhr an der Schranke stehen und vom Platz runter. Je eher, desto besser, damit wir hoffentlich an den slovenischen Grenzen nicht so lange warten müssen. Damit das klappt, werden wir heute unsere Plünnen packen und verstauen.

Tim hat wie immer Brötchen geholt und nach dem Früshtück sind wir angefangen. Erst Tims Zelt, dann Spielzeug, Taucherflossen und was man sonst noch in die Stauräume des Caravan werfen kann. Das Foyer von DTW geht halbwegs fix zu zerlegen und zu dritt war es auch gar kein Problem. Zwischendurch waren Alex, Ben und Tim schon im Meer schwimmen. Und gerade als ich nachkommen wollte, trudelten sie auch schon wieder am Wohnwagen ein. Dann später. Gegen Mittag war jedenfalls alles weggepackt und ich bin mit dem Fahrrad zur Rezeption, um den Aufenthalt zu bezahlen. Das schon so früh, damit ich das Fahrrad danach auf die Halterung der Wohnwagendeichsel packen kann :-)

Abgebaut – nur noch der Kleinkram für den Kofferraum ist draußen.

An der Rezeption war’s rappelvoll. Kurz nach 13 Uhr ist natürlich auch Anreisezeit. Trotzdem gibt es Leute, die einen einzelnen Menschen ewig mit irgendwelchem Gedöns beschäftigen können, während die Schlange schon bis auf die Straße geht. Glücklicherweise war eine sehr nette und fixe Mitarbeiterin an einem anderen Tresen nicht von solchen Spezialisten belegt und ich war nach 30 Minuten auch schon an der Reihe. Zack, bezahlt, Rechnung bekommen, wieder raus. Ist das auch schon mal erledigt.

Tja, und das war’s dann auch schon fast. Noch den ganzen Krimskrams in den Yeti und wir können uns auf den Weg machen.

Davor sind wir aber noch mal alle ins Meer gesprungen. Es ist heute wieder mal sehr warm … und das soll auch die nächsten Wochen so bleiben. Mich haben die drei Tage leichter Niesel und bewölkt aber ehrlich gesagt nicht besonders gestört. Im Gegenteil, die Luft war dann ein bisschen erträglicher. Das Wasser ist fast schon kuschelig warm. Ich bin etwas über eine halbe Stunde geschnorchelt und konnte sogar wieder etwas tiefer runter. Vor ein paar Tagen habe ich dabei fürchterliches Stechen hinter den Augen und in den Stirnhöhlen bekommen.

Doch noch die Unterwasserkamera mit ins Meer genommen

Eigentlich sollte es ja keine Unterwasserbilder geben, aber ausgerechnet am letzten Tag hat Nachwuchs 1.0 die Akkus doch noch geladen und das Teil freudestrahlend mitgenommen. Und prompt sehe ich heute dann auch noch den ersten Tintenfisch des Urlaubs … und Alex sogar das erste Mal in ihrem Leben :-)
Tintenfisch, wenn auch ’n Kleiner.

Haben im Wasser mit einem Urlaubspärchen gesprochen und der Mann bestätigte meinen Eindruck, dass es in den letzten Jahren ein klein wenig mehr geworden ist mit der Unterwasserfauna. Es ist aber im wesentlichen tot dort. Überhaupt kein Vergleich mit dem Gewimmel, welches ich Anfang der 80er-Jahre hier noch gesehen habe. Alles weggefischt und die Küsten für die armen Touristenfüsschen glatt gemacht und die Seeigel entfernt.
Bens Planschbecken

Derweil hat sich Ben wie immer in „seinem“ Wasserloch getummelt. Zumindest solange, bis wir unsere letzte Mahlzeit im Galeb eingenommen haben und uns von „unserem“ Kellner verabschiedet haben. Hab’s ja schon geschrieben, ich könnte noch eine Woche. Dann wollten wir noch einmal an der Promenade entlang spazieren, zum Wohnwagen und uns für die Fahrt ausruhen.
Sonnenuntergang auf der Strandpromenade

Allerdings war es so warm, dass wir am Wohnwagen alle noch mal unsere Klamotten runter gerissen haben und wieder zurück an und ins Meer gegangen sind. Herrlich. Der Mond und die Sterne schienen schon, im Westen war noch ein ganz leichter roter Schimmer zu sehen … nunja, die Ramtata-Musik vom Galeb hat die Stimmung ein wenig konterkariert, aber sonst echt schön. Man müsste viel öfter und länger Urlaub haben!
Noch ein letztes Mal ins Meer, bevor es nach Hause geht.

Und jetzt ist wirklich Feierabend. Ben schläft schon und wir sitzen noch in der lauen Sommernacht und hören der – gedämpft erträglichen – Musik vom Galeb zu. Morgen ist Schluß :-(

01.08.2017

Um kurz vor 6 Uhr klingelte der Wecker im Smartphone. Da war ich ganz zurfrieden mit, denn seit viertel nach vier habe ich mich schlaflos im Bett herum gewälzt. Vor langen Fahrten bin ich immer nervös … was da alles passieren kann. Da schon alles gepackt war, mussten wir uns nur kurz waschen, anziehen und anhängen und los! Ciao Solaris :-(


Abfahrt von unserer Parzelle A52

Punkt 7 Uhr haben wir die Schranke passiert und waren auf der Piste. Freunde hatten uns geschrieben, dass sie in der vergangenen Woche zwei Stunden an der slovenischen Grenze gestanden hätten. Wir sind aber einfach so durchgewinkt worden. Auch am Karawanken-Tunnel gab es keine Verzögerungen. Der Yeti läuft mit dem Wohnwagen wie am Schnürchen, das Wetter war toll, die Berge sind toll. Das war schon noch ein bisschen Urlaub.
Tunneldurchfahrt
Den ersten Stau hatten wir vor dem Grenzübergang auf der A8 bei Salzburg. Wegen der Grenzkontrollen im Rahmen der „Flüchtlingskrise“ werden alle Busse, PKW mit Anhänger und LKW durch extra Kontrollspuren geleitet. Dutzende Polizisten standen dort herum und starrten Löcher in die Luft. Kontrolliert hat niemand etwas. Schick alle Sonnenbrillen auf und leger auf die Absperrungen gestützt beobachteten die Beamten, wie sich die Kolonne im Kriechtempo durch die Kontrollverschwenkungen wand. Da kriegt man schon die Hasskappe auf. Danke, Bayern! Dreißig Minuten wegen nichts und wieder nichts. Und was die Leute dort an Geld kosten.

Danach lief es erst wieder flüssig bis zur A99 um München. Dort wird gebaut wie blöd. Klar, dass sich dort alles staut. Im Wasser am Strand von Solaris hat mir ein Rosenheimer erzählt, der jeden Tag die 99 fährt, dass auch alle Umfahrungen Blödsinn sind. Man kommt nirgends schneller voran. Wir müssen dringend etwas am Verkehr drehen und die Prioritäten anders setzen. Die Wohnwagen und Urlauber sind sicher das allergeringste Problem dabei. Jedenfalls war dort wieder Stau. Als wir das mit Hilfe des Navis gemeistert hatten war der Verkehr – sieht man mal von dem unseligen Gerase auf deutschen Autobahnen ab – wieder in Ordnung. In Kroatien, Slovenien und Österreich kann man echt entspannter Auto fahren. Ich bin inzwischen definitiv für ein Tempolimit – 120 Km/h reichen völlig aus. Untergang der Automobilindustrie am Arsch!

Irgendein Stau …
Im letzten Stau lief der Yeti auch schon auf Reserve, weil wir zu der nur 5 Kilometer entfernten Raststelle wollten. Können ja nicht wissen, dass sich davor mehrer Fahrzeuge verkeilen und es eine Vollsperrung gibt. Die Verkeilen sich übrigens, weil es diese Spinner gibt, die allen das Rechtsfahrgebot erklären wollen, mit 200 Sachen von hinten auf der linken Spur angeschossen kommen, dann nach ganz rechts vor einem her ziehen und schön sinusförmig wieder die Mittelspur zurück auf die ganz linke Spur queren, weil es ganz rechts aufgrund der LKW halt langsamer als 200 Km/h zugeht. Vollidioten! Wie gesagt: Tempolimit! Dringend und sofort.

Haben dann aber doch noch die Tanke erreicht und sind dort dann durch die LKW gekurvt. Die parken überall. Ab 19 Uhr wird es ziemlich schwierig für einen PKW mit Hänger noch irgendwo anzuhalten auf deutschen Autobahnen. Da läuft ganz gehörig was schief. Es ist schlicht eine Katastrophe. LKW stellen alles zu, die PKW-Stellplätze, die Gespannparkplätze, die Zu- und Abfahrten sind sogar vollgeparkt. Auf den kleinen unbewirtschafteten Rastplätzen steht der letzte LKW immer in der Auffahrt und hat Warnblinker an. Wenn das in einer etwas kurvigeren Auffahrt ist, kann das schon mal ganz böse enden. Auch auf den Abfahrten der Parkplätze stehe die LKW mit Warnblinker.

Da war’s noch früh, aber die LKW begannen schon die PKW-Plätze zu belegen.
Warum soll ich den Speditionen eigentlich ihre Lager finanzieren? Überlegt mal, was da alles auf die Straße ausgelagert ist und auf Kosten der Allgemeinheit alles blockiert? Wir wollten zu dem Zeitpunkt allerdings noch nicht halten. Mir ging’s prima, das Wetter war halbwegs OK – ab und an etwas Regen – und die Autobahn war eigentlich gar nicht so voll.
Wir fahren mit dem Regenbogen …
Mit fortschreitender Uhrzeit wurde es auf den Parkplätzen dann aber wirklich schwierig. Ich bin noch ein paar Mal abgebogen, um was zum Ausruhen zu finden, aber da war nichts mehr zu machen. Eine Raststätte war derartig dicht, dass wir den Caravan abhängen mussten, um per Hand um eine Ecke zu rangieren. Ist halt Scheiße, wenn LKW auf den PKW-Plätzen stehen und dabei sogar Bordsteine mit zugeparkt werden. Ich habe mir im Kopf ausgemalt, wie ich mit einer riesigen Tröte nachts durch die Reihen renne und alle wachhalte! Diese LKW-Parkerei ist wirklich ein Problem. Und guckt mal auf die Nummernschilder der LKW. Da muss sich echt was ändern!
Sonnenuntergang … war an der Adria auch schöner
Irgendwann habe ich dann für mich entschieden, dass ich eben durchfahre. Ich musste nicht gähnen, die Augen brannten nicht und je später es wurde, desto weniger Verkehr war ja auch. Und das Navi korrigierte die Ankunftszeit auch nur minutenweise nach hinten. Kurz vor Bielefeld musste ich dann doch das erste Mal herzhaft gähnen … aber da sind wir ja auch schon fast zu Hause!

Um ein Uhr sind wir wieder bei uns auf den Hof gerollt. Ziemlich genau 18 Stunden nach der Abfahrt von Solaris. Haben dann nur noch den Wohnwagen auf den Hof rangiert und aufgebockt, ein paar Klamotten mit ins Haus genommen und dann ins Bett (naja, ich habe die Elektronik erst noch hoch gefahren ;-) … Urlaub vorbei!

Ende.