Parkplätze
Wir kaufen hier im Ortsteil ein. Am Wochenende und im Urlaub morgens gerne Brötchen, aber auch im nahegelegenen ALDI an der Werrestraße. Der Bäcker ist übrigens direkt gegenüber. Beide Geschäfte haben in den letzten Monaten neue, größere und schickere Gebäude bekommen. Und während einer der beiden zumindest ein bisschen die Zeichen der Zeit erkannt hat und für Fahrräder wirklich adäquate – wenn auch ein bisschen zu wenige – Abstellanlagen geschaffen hat … … denkt der andere fast gar nicht an die umweltfreundlichen Verkehrsteilnehmer, baut einen riesigen Autoparkplatz und sogar einen Drive-In-Schalter und stellt für Fahrräder einen gesponsorten Alibi-Felgenkiller auf. Schade, dass ich bei Aldi Sonntagmorgens keine frischen Brötchen bekomme. So richtig willkommen fühle ich mich bei Hensel auf meinem Fahrrad jedenfalls nicht. Obwohl, ich kann mein Rad ja auch auf einen der Autoparkplätze stellen. Gute Idee!
Da fällt mir ein, wie vor kurzem unser örtlicher inhabergeführte REWE-Markt neu gebaut hat. Am alten Standort gab es zu wenige und grottige Felgenkiller, aber mit eigener Überdachung. Während der Bauphase am neuen Standort stach mir auf dem Bauschild die neue Anlagen mit riesigem (PKW-)Parkplatz ins Auge. Auf der Website des Planungsbüros wurde das Projekt mit seiner enormen Anzahl an Stellflächen als besonders zukunftsfähig beworben.
Daraufhin habe ich das Planungsbüro, die REWE-Zentrale und den örtlichen Inhaber angeschrieben und nach der Planung für Fahrradstellplätze gefragt. Beim Planungsbüro hinterfragte ich auch die Zukunftsfähigkeit, wenn der Radverkehr komplett ignoriert wird. Beim Inhaber lobte ich die Überdachung am alten Standort und bat um diebstahlsichere Anlagen mit der Möglichkeit, den Rahmen anschließen zu können; wie bspw. am Bahnhof neu aufgestellt. Ich wies auch daraufhin, dass man auch mit Anhänger sein Fahrrad anschließen können wolle.
Das Planungsbüro antwortete gar nicht, die REWE-Zentrale schickte eine nichtssagende Eingangsbestätigung. Der Inhaber antwortete mir in einem ausführlichen Brief: Die Planung der Fahrradabstellanlagen liege wie auch die Inneneinrichtung bei ihm, nicht beim Planungsbüro. Selbstverständlich seien Fahrradabstellanlagen vorgesehen, und er habe sich auf meine Anregung hin bereits die neuen Ständer am Bahnhof angesehen. Das fand ich dann ‚mal bemerkenswert.
Aufgestellt wurde dann eine (erneut überdachte) Anlage mit Felgenkillern (seufz …) und zusätzlichem dickem Stahlbügel zum diebstahlsicheren Anschließen. Man hat sich erkennbar Mühe gegeben, aber dann irgendwie doch vorbeigeschossen … Und zu wenig Plätze sind es auch.
Wenn ich nun mit vorne und hinten Packtaschen und großer Kiste meinen Wochenendeinkauf erledige, passt mein Fahrrad gar nicht in die Abstellanlage. Ich parke es dann meist auf dem Autoparkplatz daneben. Und habe während des Einkaufs Angst, dass es gestohlen wird …