Unbeleuchteter Geisterfahrer
Auf dem Weg zur Arbeit „muss“ ich den Radweg entlang der Eidinghausener Straße benutzen. „Muss“, weil ich natürlich auch Umwege fahren könnte, über Wege die im Zweifel nicht sonderlich sauber sind und ich im Büro gesprenkelt aussehe. Aber ich bevorzuge einen kurzen Weg, weil ich meine Zeit morgens auch nicht gestohlen habe. Also nehme ich die viel zu schmale Anlage des Radweges, die Benutzungspflicht im südlichen Teil, die eng parkenden Autos und die vielen Mülltonnen auf dem Radweg in Kauf.
Und die geisterfahrenden Menschen auf Elektrorollern oder Fahrrädern. Meist Schüler, oft aber auch ältere Menschen auf dem Weg nach irgendwo hin. An diesem Morgen kam mir jemand entgegen, der noch dazu unbeleuchtet unterwegs war. Und wenngleich ich regelmäßig erkläre, dass man solche „Hindernisse“ natürlich mit hinsehen auch bemerken kann – ist mir an diesem Morgen auch rechtzeitig gelungen – erleichtert ein Licht vorne (mehr muss es gar nicht sein) diesen Prozess ungemein. Der Typ hat beim Näherkommen immerhin den Radweg frei gemacht und ist auf den Gehwegteil gewechselt und ist nicht wie selbstverständlich davon ausgegangen, dass ich sein dämliches Handeln durch Ausweichen auf den „verbotenen Gehweg“ auch noch unterstütze.
Als er mich passierte, sah ich, dass er auch noch auf dem Smartphone rumdaddelte. Mein „Geisterfahrer, Licht an“ kommentierte er im Wegfahren mit allerlei unverständlichen Worten. Es schien aber nicht so zu sein, dass er sich für die Hinweise bedankt hat.
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