Wärmepumpe nach einem Jahr

Ein Verbrauchszähler für Strom in einem Elektrokasten verbaut. Die Anzeige lautet 3516,06 kWh
3.516,06 kWh
Ich habe den genauen Tag um knapp eine Woche verpasst, aber vor fast genau einem Jahr wurde unsere Wärmepumpe von Remeha eingeschaltet. In den ganz kalten Tagen am Anfang war das Gehäuse sehr brummig und ich hatte damals ein paar Tage auf Gas umgeschaltet. Das haben wir seitdem aber nicht mehr gehabt und heizen nur noch mit Strom und der aus der Luft gewonnenen Energie.

Auch wenn die Remeha Tensio C6 MR mir mit ihren 6KW zunächst ein bisschen „klein“ vorkam, ist es bis jetzt kein Problem gewesen, unsere Zimmer warm zu bekommen. Zugegebenermaßen ist das im Wohn- und Esszimmer u.U. nur 21°C. Das Zimmer erstreckt sich über das halbe Erdgeschoss und hat nur zwei – im Verhältnis recht kleine – Heizkörper.

Monobloc-Wärmepumpe von Remeha auf drei Betonsockeln vor einer geklinkerten Hauswand.
Geöffnete Außenanlage.
Alle anderen Zimmer (Küche, Schlaf- und Kinderzimmer oder auch das Büro im Keller) werden problemlos mehr als muckelig warm, wenn man das möchte! Im Wohnzimmer überlege ich seit ein paar Tagen, ob wir da ungefähr in der Mitte einen weiteren Heizkörper montieren lassen. Am erfreulichsten bis jetzt finde ich, dass wir nur 3.516 kWh Strom verbraucht haben. Das wären bei den Kosten welche wir im letzten Jahr für Strom hatten lediglich knapp über 600 Euro!

In 2023 haben wir für 3.610 kWh Netzstrombezug 1.347,83 € bezahlt (1.008,49 € vom Konto und 339,34 € entgangene Einspeisevergütung wg. Cloud). Insgesamt verbraucht haben wir 7.685 kWh – die Differenz kam vom Dach. Ja, die Anlage musste auch bezahlt werden, aber die laufenden Kosten sind halt so, wie beschrieben. Bei den Gaskosten rechnet auch niemand der Schwurbler die Anschaffungskosten der Therme mit rein! Anteilig machten die 944 kWh der Wärmepumpe in 2023 also 163,99 Euro aus. Hochgerechnet auf die 3.500 kWh in den letzten 12 Monaten sind es somit ca. 610 Euro. Selbst in 2019, als das Gas noch billig war, haben wir für 12.500 kWh Wärme über 950 € bezahlt! In 2023 haben wir bis zur Wärmepumpe für ca. 7.990 kWh stolze 1.308,66 € abgebucht bekommen. Ohne groß weiter zu rechnen, bezahlen wir für eine warme Hütte mit Strom also weniger als die Hälfte des Betrages bei entsprechendem Gasbezug. Ich überlege noch, wo mein Fehler ist, weil das ja alles viel teurer sein muss und niemand sich eine Wärempumpe leisten kann.

Zusätzlich ist unser Netzstrombezug in 2024, also das, was uns der Energieerzeuger ins Haus liefern muss, trotz des verdoppelten Stromverbrauchs aufgrund Wärmepumpe und Elektroauto (Stand heute, es fehlen ja noch 1 1/2 Monate) immer noch leicht unter dem von 2019, als wir das alles noch nicht hatten. Dafür benötigen wir aber kein Benzin für das hauptsächlich genutzte Auto und kein Gas mehr! Unsere Kosten für Energiebezug sind seit 2019 trotz explodierender Kosten für Strom und Gas (und ein bisschen für Benzin) selbst im sehr teuren 2023 unter denen von 2019!

Jaja, das können nicht alle so machen. Wir sind privilegiert und so. Menschen in Einfamilien- oder Reihenhäusern haben diese Möglichkeit aber. Und natürlich können auch Energieversorger auf erneuerbare Energien setzen, damit Menschen in Mietwohnungen in Wohnblöcken davon profitieren. Machen sie ja auch immer mehr. Wir hätten kein Problem mit der Energieerzeugung, Elektromobilität und elektrischer Wärmeerzeugung würden nicht so viele bornierte Menschen derart erfolgreich dagegen hetzen. Glücklicherweise ist inzwischen Unternehmenden klar, dass erneuerbar günstiger ist und fangen auch immer mehr an. Ist nur noch die Frage, wann auch die Bornierten umschwenken. Sie werden es müssen.

Über

Ich schreibe hier über Fahrrad(politik), Politik an sich, Technik, unsere Familie und alles was mich sonst so bewegt.

2 Kommentare zu „Wärmepumpe nach einem Jahr

  1. Was noch dazukommt: die Gastherme braucht nicht nur Gas, sondern auch Strom für die Heizwasserpumpe, oft 50-100W. Die ist bei der WP-Rechnung ja auch drin. Ausserdem entfällt der Schornsteinfeger.

    • In unserem Fall entfällt das (noch) nicht, da die Gastherme ja noch eingebaut und angeschlossen ist. Läuft im Hybridbetrieb. Allerdings habe ich die Parameter so gesetzt, dass die halt im Moment einfach nicht anspringt. Also nur die Wärmepumpe heizt. Könnte es aber auch so machen, dass bei niedrigeren Temperaturen die Gastherme anspringt.

      Aber ansonsten völlig richtig und man würde die eingesparten Stromkosten auch im Geld merken, wie ich an anderer Stelle und mit anderen Geräten festgestellt habe. Der durchlaufende PC hat zwischen 120 und 180 Watt gezogen. Das ist aufs Jahr gerechnet ein ziemlicher Batzen!

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