Verkehrschaos in Bad Oeynhausen

Gestern vor, während und auch noch nach dem Ausschuss für Stadtentwicklung wurde vielfach das „Verkehrschaos“ in Bad Oeynhausen thematisiert. Wir haben aktuell tatsächlich eine Häufung von Baustellen und vielleicht hätten einige schneller erledigt sein können. Die meisten sind allerdings nicht im Verantwortungsbereich der Stadt. Sei’s drum.

Logo: Fahrrad

In einem Gespräch mit Ausschussmitgliedern am Rande des Ausschuss erwähnte ich, dass ich in den letzten drei bis vier Jahren für mich kein Chaos habe feststellen können. Ich bin tatsächlich immer recht bequem von A nach B gekommen, auch wenn dazu die Mindener Straße bzw. die Werre gequert werden musste. Daraufhin wurde mir erwidert „Aber Herr Edler! Sie, sie fahren ja auch immer mit dem Fahrrad!“. Und da muss ich sagen, dass diese/r Ratskolleg/in wirklich sehr kurz davor ist, das Problem mit den Staus zu verstehen!

Wir haben dann noch ein bisschen weiter gesprochen und ich habe die Aussagen wie „Ein Rennrad fährt mit den schmalen Reifen Feldwege kaputt!“ auf meine Einlassung, dass ein Porsche Cayenne schlecht für unsere Infrastruktur sei so beantwortet, wie man es eigentlich immer machen sollte. Das es lächerlich ist, mit solchen Plattitüden Politik machen zu wollen. Menschen die sowas erzählen sind unter anderem der Grund, warum wir nicht vorwärts kommen und eine Verkehrswende in Bad Oeynhausen in weiter Ferne ist. Das es geht, zeigt Anne Hidalgo in Paris. Die Dame und was sie wo arbeitet war den Diskutant/innen allerdings nicht bekannt.

Und natürlich ist das Fahrrad nicht die Antwort auf jedes Problem. Aber viele Probleme im täglichen Alltagsverkehr werden deutlich kleiner, wenn die die es können, das Fahrrad benutzen. Alle anderen haben dann mehr Platz und entspannteres Vorankommen. Hört sich einfach an, ist es auch.

Über

Ich schreibe hier über Fahrrad(politik), Politik an sich, Technik, unsere Familie und alles was mich sonst so bewegt.

3 Kommentare zu „Verkehrschaos in Bad Oeynhausen

  1. Interessant, dass einerseits erkannt wird, dass die Nutzung des Rades problemloses Vorankommen verspricht, anderseits daraus keinerlei Schlüsse für sich selber gezogen werden.

    Ein schönes anekdotisches Beispiel dafür, dass es nicht reicht, Alternativen zu schaffen. Die Leute sind Gewohnheitstiere und prüfen ihr Mobilitätsverhalten nicht ständig. Mobilitätsverhalten ändert sich vor allem wen man umzieht, einen neuen Job hat, Kinder bekommt etc., also sich was wesentliches ändert. Auch eine dauerhafte Straßensperrung könnte anregend wirken.

    • „Herr Edler, die Straßen sind aber so kaputt. Da kann man mit dem Fahrrad nur noch so holperig fahren!“ – „Ja, das stimmt. Aber ich mit meinem Fahrrad fahre die nicht kaputt. So ein Cayenne ist für die Infrastruktur viel schädlicher. Also geben wir sehr viel Geld aus, weil Menschen mit Cayennes unsere Straßen kaputt fahren!“ – „Herr Edler!“

      Das Gegenüber fährt Cayenne.

      Ich habe in dem Gespräch (eigentlich waren es zwei an zwei aufeinander folgenden Tagen) auch erwähnt, dass ich keinen Bock mehr habe, die immer gleichen lächerlichen Stammtisch“argumente“ mit einem Lächeln zur Kenntnis zu nehmen, sondern sie als Blödsinn zu benennen.

      • Bist du jetzt so ein ideologisch verblendeter Grüner?

        Mich stört es ja, dass viele Politiker:innen kein erkennbares ideologisches Fundament mehr haben und mal so und mal so unterwegs sind und man nichts mehr unterscheiden kann. Der Ideologievorwurf in der Politik ist für mich ein Marker für Diskursverweigerung.

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