motorisierte Gewalt
Jeden Tag, wirklich fast jeden Tag, gefährden Autofahrende mich auf dem Weg zur Arbeit. Und das bin dann ja selbstverständlich nicht nur ich. Bei mir sind es täglich vielleicht knapp 25 Minuten die ich auf einem sehr kurzen Stück Infrastruktur mit dem Fahrrad unterwegs bin. Eine Ministichprobe. Arbeitskollegen erzählten mir, dass sie in dieser Woche das erste Mal auf der Fahrbahn die Eidinghausener Straße über die Flutmuldenbrücke befahren haben und sich dabei bedrängt gefühlt hätten. Und das ist leider so. Nicht nur ein Gefühl, das ist Bedrängung, „Drohung“ und in letzter Konsequenz auch Gefährdung, wenn dann wild überholt wird.
Zwei Fahrzeuge vor diesem Minivan konnten vernünftig überholen. Dieser hier hat es nicht geschafft. Viel zu eng und erschreckend.
Auch der Fahrer dieses Mercedes kann Entfernungen und Abstände überhaupt nicht einschätzen und überholte trotz auf der linken Seiten zugeparkter Straße. Das ist Scheiße!
Auch dieser Herr hatte es eilig und musste trotz nicht vorhandenem Platz dringend überholen.
Nachdem ich lautstark „Ey“ geschrien habe, hatte er es plötzlich nicht mehr eilig und Gesprächsbedarf. Bremste mich aus und fuhr dann neben mir her. Trotz linksseitig parkender KfZ. Was für ein …
Das ist gefährlich, idiotisch und völlig falsch. Der Mann im Auto hat alles falsch gemacht und regte sich noch auf. Solche Menschen dürften kein Auto fahren. Mein Gefühl dabei ist leider völlige Hilflosigkeit! Es interessiert die Institutionen, welche etwas ändern könnten und deren Aufgabe es ist überhaupt nicht, wenn Menschen im Auto sowas tun. Die Polizei zuckt die Schultern und die Verwaltung sagt, dass es ja die Menschen im Auto sind und nicht sie, die etwas falsch machen. Da kann mal leider nichts tun.
Und so wird es immer schlimmer. Der motorisierte Verkehr wird gepampert, die Menschen hinter dem Steuer erfahren keine Reglementierung und lernen so, dass ihr Verhalten richtig ist und der Scheißradfahrer die Fresse zu halten hat.
Die Gesellschaft verroht, Menschen zeigen ihren Egoismus immer offener, in diesem Fall im Straßenverkehr. Das kann man historisch-philosophisch sicher erklären. Aber ich glaube nicht, dass härtere Regeln das ändern können. Vielleicht das Symptom ein wenig lindern, bevor es mit Macht wieder hervorbricht.