Menschen im Auto können keine Schilder lesen
Laut der Lokalpresse ist die Flutmuldenbrücke im Verlauf der Eidinghausener Straße seit gestern morgen um 8 Uhr voll gesperrt. Nur noch zu Fuß oder schiebenderweise mit dem Fahrrad darf man queren. In der Praxis ist die Sperrung wohl schon um 7 Uhr vorgenommen worden.
Bereits an der Kreuzung der Werster Straße wird auf die Vollsperrung hingewiesen. Gut, da stehen auch seit fast einem Jahr Schilder, welche die Sperrung des rechten Radwegs anzeigen und die Menschen in den Autos verstehen das nicht, drängeln, überholen eng und hupen. Aber was erwartet man: geht ja nur um Scheißradfahrer. Nun betrifft es aber auch den motorisierten Verkehr.
Wie erwartet versteht aber kaum jemand im Auto, was „gesperrt“ bedeutet. Jedenfalls nicht, wenn es auf Schildern steht. Erst wenn eine physische Barriere auftaucht, wenden die Menschen ihre sperrigen Vehikel und sind ganz konsterniert. Manche so sehr, dass sie das Wenden minutenlang nicht beginnen können und wie das Kaninchen auf die Schlange starren.
Direkt vor der Absperrung traf ich zwei Mitarbeiter der Verwaltung, welche die Situation beobachteten und erläuterten. Nett begrüßt und dann sah ich auch schon den Oberdeppen des Tages. Noch keine 60 Minuten nach Sperrung der Brücke. Auch die Verwaltung zeigte sich konsterniert amüsiert.
Auf der östlichen Seite der neuen Flutmuldenbrücke gibt es einen schmalen, mit Baken und Betonwänden von der Fahrbahn getrennten Gehweg. Dieser ist so schmal, dass er auch nicht für den Radverkehr freigegeben wurde. Wenngleich wir deutlich schmalere kombinierte Geh- und Radwege sogar mit der Pflicht zur beidseitigen Nutzung in Bad Oeynhausen haben.
Auf diesen schmalen Weg ist nun, laut der Verwaltung mit ordentlichem Tempo, (leider) wenige Minuten bevor ich an der Stelle ankam, ein Mann in einem Skoda Octavia Kombi hineingerauscht und wohl fast bis zur anderen Seite gefahren. Dort wurde ihm dann bedeutet, dass es nicht weiter geht und er bitte zurück fahren soll. Was er notgedrungen und unter den grinsenden Blicken von zwei Menschen mit Fahrrädern vor seiner Motorhaube auch tat. Dass er dabei seinen linken hinteren Kotflügel an den Seitenelementen verschrammte, weil er nicht so exakt gerade fahren konnte, hat mir die Schadenfreude ins Gesicht gezaubert! Mit mir sah sich eine weitere Frau mit Fahrrad diese Zirkelei ebenfalls recht gut gelaunt an.
Nach ein paar Minuten hat der vielleicht Mitdreißiger in seinem (wahrscheinlich) Dienstwagen die Strecke hinter sich gebracht. Beim Wenden hat er natürlich keine Rücksicht genommen und wir mussten noch weiter an die Seite schieben. Auf meine sehr amüsierte Frage durch das offene Fahrerfenster, wie man denn so doof sein könne, gab es keine Antwort. Nicht einmal die sonst üblichen aggressiven Drohungen nebst Versuch aus dem Auto zu springen und körperlich zu werden. Wohl aber ein fast schmerzverzerrtes Gesicht. Es war eine sehr unterhaltsame Fahrt #mdRza! :-)
Ich frage mich, was in solchen Menschen vorgeht, wenn sie mit ihrem Auto an Absperrungen vorbei fahren, Menschen ignorieren die ihnen zeigen dass es nicht weiter geht und dann auf einen Weg fahren, der ganz offensichtlich nicht ausreichend breit für ihr Fahrzeug und zusätzlich auch noch deutlich gekennzeichnet sind. Was für Deppen!
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