Polleranlagen in Bad Oeynhausen
An der Schützenbrücke sind die Pollersperren andauernd und dauerhaft defekt, in der Portastraße nun bereits zum zweiten Mal und der Bau der zusätzlich rund um die Fußgängerzone beschlossenen Anlagen ist auf 2027 verschoben worden.
Ratssitzung vom 06.09.2023: Bekanntgaben und Anfragen – öffentliche Sitzung
25.5 RH Edler fragt, wann die nächsten Polleranlagen in der Innenstadt gebaut werden. Vorgesehen gewesen sei hierfür das laufende Jahr 2023. Außerdem habe es 2022 im Umweltausschuss einen Beschluss zur Absicherung von Baumscheiben gegeben, der für 2023, 2024 und 2025 mit 10 Tsd. Euro in den Haushalt eingestellt und bisher nicht umgesetzt wurde. Er fragt, wann es damit weitergehe.
TB Lüer weist darauf hin, dass für die Polleranlagen derzeit die Abstimmung mit dem Bereich 32, Sicherheit und Ordnung, laufe. In den nächsten Wochen könne dazu Auskunft gegeben werden. Hinsichtlich der Baumscheiben verweist er auf die Fülle an Aufgaben, die derzeit umgesetzt werden müssen. Die Sanierung sei aber ohnehin erst in der vegetationsarmen Zeit im kommenden Herbst / Winter sinnvoll.
Per 16.10. kam dann noch eine etwas ausführlichere Antwort zu den beschlossenen Polleranlagen:
Antwort der Verwaltung: In Anbetracht der Tatsache, dass mit den Baumaßnahmen „City Center“ und „Königshof“ noch nicht begonnen wurde, wurde die seinerzeitige Planung „Errichtung Polleranlagen im Innenstadtbereich“ aus dem Jahre 2021 verschoben und zwar in das Haushaltsjahr 2027.
Einfach so. Ohne eine Nachfrage informiert die Verwaltung nicht einmal darüber. Es wird einfach nicht umgesetzt. City Center und Königshof waren auch 2021 schon Thema und da schien das niemanden gestört zu haben. Mein Eindruck ist eher, es ist ein ungeliebtes Projekt. Wie dem auch sei.
Die Neue Westfälische berichtete am 31.10. über die defekte Polleranlage in der Portastraße.
[…] Nach dem Hinweis der NW haben die Stadtwerke am Montag die Anlage unter die Lupe genommen. „Bisher ist uns kein Problem gemeldet worden“, sagt Andreas Kollmeyer, der die Geschäftsbereiche Straßen und Abwasser bei den Stadtwerken verantwortet. […]
Es ärgert mich tatsächlich ein bisschen, dass der Verwaltung der Stadt oder deren Töchter oft kein Problem bekannt ist, obwohl der Sachverhalt teilweise seit Monaten durch Anfragen in Ausschüssen protokolliert worden ist. In diesem Fall war es keine Anfrage in einem Ausschuss, aber eine Meldung über den Mängelmelder der Stadt Bad Oeynhausen bereits am 24.10.2023, welche auch am gleichen Tag freigegeben wurde. Der Sachverhalt war also bereits eine Woche bekannt. Das war auch nicht die erste Meldung dieser Art und damals war es genau die gleiche Situation.
ASE vom 27.10.2022: Bekanntgaben und Anfragen
13.2 RH Edler fragt an, ob die Polleranlage in der Portastraße defekt ist, da die Poller ständig runtergefahren sind.
TB Lüer: Die Anfrage wird schriftlich beantwortet.
[…]
Der Verwaltung lag bisher eine Beschwerde über einen Defekt vor. Dieser Schaden wurde nach Auskunft der SBO zeitnah beoben. Die Anfrage vom 27.10.2022 wird zum Anlass genommen, gemeinsam mit der SBO, die Fehlerquelle zu ermitteln. Über das Ergebnis wird berichtet.
An einen folgenden Bericht kann ich mich nicht erinnern. Den Stadtwerken sollte aber nun durchaus bewusst gewesen sein, dass diese Situation vorkommen kann! Vielleicht sollte ein Monitoring für die Poller eingerichtet werden. Es wundert mich, dass sowas bei fast 70.000 Euro Einstandskosten und geplanten weiteren Anlagen nicht standardmäßig dabei ist. Falls es das aber doch gibt, warum niemand drauf schaut.
Ich schreibe hier über Fahrrad(politik), Politik an sich, Technik, unsere Familie und alles was mich sonst so bewegt.
Mich wundert dieser Poller-Fetisch in Oeynhausen schon seit längerem. In anderen Städten werden diese teuren Anlagen doch auch nicht benötigt. In den Fußgängerzonen wird dort grundsätzlich nicht mit dem Auto gefahren, auch weil der Kontrolldurck für deutsche Verhältnisse vergleichsweise hoch ist. Alternativ gibt es rudimentäre Poller, die bei Bedarf mit einem Drei- oder Vierkantschlüssel rausgenommen werden können.
Sind wir mal ganz direkt. Der Stadt Bad Oeynhausen kann man in vielen Fällen schon eine elitäre Denkweise unterstellen. Damit stellt man sich aber nicht nur besser, sondern häufiger auch selbst ein Bein, weil vieles unnötig kompliziert wird.
Beispiel Schützenbrücke. Eigentlich braucht es dort keine Poller und auch keine Schranke. Regelmäßige Kontrollen sollten reichen. Alternativ eine schlichte Ampellösung mit Rotlichtblitzer. Dann bezahlen wenigsten all jene die für den ganzen Aufwand verantwortlich sind, weil sie sich nicht an die Spielregeln halten, anstelle der Allgemeinheit die bisher jede Mengel Geld in diese Anlagen, den Betrieb und auch in den politischen Aufwand investieren musste, wo ein Schild doch genügen müsste. Nur mal so ein Gedanke.