Radweg unter der neuen Eisenbahnbrücke der Steinstraße

Seit ein paar Tagen ist die Steinstraße im Bereich der Eisenbahnbrücke nach Jahren wieder für den Verkehr frei gegeben worden. War es vor dem Neubau der Brücke schon keine Freude mit dem Fahrrad darunter her zu fahren, war ich gespannt, wie man das nun neu gelöst hat. Der kombinierte Geh- und Radweg ist aus mir nicht erklärlichen Gründen dort immerhin für fahrräder benutzungspflichtig.

Steinstraße: Richtung Süden vor der Unterführung

Von Norden nach Süden fahrend ist der Radwegteil noch rot gepflastert. Würde dort die Streckenkontrolle nicht Frühstück machen, könnte man dort auch bequem und ungehindert fahren. Dachte ich.

Ampelmast wieder im Radwegteil.

War vorher schon Mist, wurde aber genau gleich wieder aufgebaut. Die erste Ampelmast für den motorisierten Verkehr steht in der leichten Rechtskurve wieder im Bereich des Radweges. Damit das nicht mehr so auffällt, hat mein einfach direkt vor dem Masten mit der zweifarbigen Pflasterung aufgehört. Man sieht es unter dem, den Radweg blockierenden, Fahrzeug sehr deutlich. Das man sich nun im Bereich von Zeichen Zeichen 240 und nicht mehr 241 befindet, ist übrigens nicht gesondert ausgeschildert. Da kommt man schon mit zurecht.

Keine Haltelinie für den Radverkehr.

An dieser Stelle muss ich anhalten, möchte ich dem Verlauf der Steinstraße folgen. Denn die Lichtzeichenanlage weiter rechts im Verlauf der Fußgängerfurt zeigt auch nur das Fußgängerzeichen. Somit zählt das Lichtzeichen für den motorisierten Verkehr. Und wenn man nicht so ein Blindfisch ist wie ich, dann erkennt man auch in der kleinen Streuscheibe, das Fahrrad-Symbol. Somit ist die breite Furt für den Rad- und Fußverkehr gedacht. Das finde ich fast noch schlimmer, weil es nun einfach eine Fläche ist, wo alle wild rumstehen. Eine rote Markierung der Radverkehrsfurt fehlt selbstverständlich. Die wird in Bad Oeynhausen nur dort aufgebracht, wo es keine benutzungspflichtigen Radwege gibt. Wahrscheinlich um das Konfliktpotenzial auf der Fahrbahn zu erhöhen und den Radverkehr – vom vielen Hupen, Schneiden und Anpöbeln genervt – auf den katastrophalen Nichtradweg im nördlichen Teil der Eidinghausener Straße zu „zwingen“.

Kante des Geh- und Radwegs nicht vollständig abgesenkt.

Warum an dieser Stelle im Verlauf der Radwegfurt und der Aufstellfläche für eingeschränkte Personen der Bordstein nicht vollständig abgesenkt wurde, wird wohl niemand wissen. Ich vermute „Haben wir schon immer so gemacht!“. Wo der motorisierte Verkehr beim Abbiegen fährt, sieht man an den Gummirückständen sehr schön. Wenn ich dort mit dem Rad geradeaus fahre, muss ich also aufpassen, nicht mit dem Rad weg zu glitschen, wenn der Reifen über die Kante rutscht.

Überhaupt frage ich mich, ob man an dieser Stelle an den Radverkehr gedacht hat. Wo geht die Radverkehrsführung für Menschen die nach rechts wollen entlang? Wenn man wollte, hätte man es dem Radverkehr etwas einfacher machen können und eine elegantere Rechtsabbiegelösung schaffen können. Aber gut, im Auto muss ich auch auf grün warten und dann abbiegen. Da hier der KFZ-Verkehr und wartende Menschen auf dem Fahrrad gleichzeitig grün signalisiert bekommen und keine 50 Zentimeter voneinander entfernt stehen, kann das zu sehr „lustigen“ Situationen führen. Nicht vergessen: das ist die Hauptradroute für den Schulverkehr zum Schulzentrum Süd. Ach, was weiß ich schon.

Der Gehweg wird enger und enger.

Würde man die Ampel ignorieren und einfach über den kombinierten Geh- und Radweg nach rechts abbiegen wollen, dann findet man sich auf einem immer enger und enger werdenden Gehweg entlang der Königstraße wieder. Dieser ist irgendwann auch für Menschen ohne Fahrrad zu schmal und nicht abgesenkt. Ach, was hätte man hier mit einer Absenkung und einer Führung für den Radverkehr auf die Fahrbahn doch für Zeichen setzen und guten Willen zeigen können. Leider nur wieder Standard mit Einschränkungen.

Für eine Kommune, die sich als Ziel die Aufnahme in die Arbeitsgemeinschaft Fahrradfreundlichen Städte auf die Fahnen geschrieben hat, ist das bei weitem nicht genug!

Über

Ich schreibe hier über Fahrrad(politik), Politik an sich, Technik, unsere Familie und alles was mich sonst so bewegt.

3 Kommentare zu „Radweg unter der neuen Eisenbahnbrücke der Steinstraße

  1. Ich bin auch am ersten Tag der Eröffnung da lang gefahren und stimme dir in allen Punkten zu! Gerade diese kleinen Kanten sind einfach total gefährlich im Nassen. :/

  2. Offengesagt sehe ich keinen gemeinsamen Geh- und Radweg an der Stelle. Der mit Zeichen 240 benutzungspflichte getrennte Radweg endet faktisch an der Stelle, wo die Streckenkontrolle Frühstück macht. Im Anschluss gibt es nichts, dass vermuten lässt, dass dort der Radverkehr auf dem Hochbord geführt werden soll. Keine Freigabe für Radfahrer, kein Zeichen 241, keine Bodenmarkierung. Nicht einmal eine Radwegefuhrt an der Ampel kann ich dort erkennen. Die beiden dünnen gestrichelten Linien rechts des Ampelmasten sind die Gehwegfurt. Links davon ist nur noch die breite Leitlinie für den Fahrzeugverkehr. Dass in der Ampel nur ein Fußgängerpiktogramm montiert ist bestätigt den Eindruck.

    Entweder man hat den Radverkehr einfach komplett ignoriert oder er soll dort auf der Fahrbahn fahren. Und da Fahrzeuge nach StVO auf die Fahrbahn gehören ist das auch die logische Konsequenz, wenn die Variante „ignoriert“ angewendet wurde. Leider wird die Stelle damit zu Stoßzeiten unpassierbar ohne, dass man von „freundlichen“ Mitmenschen angepöbelt, bedrängt oder bedroht wird.

    Bei Gehweg und Ampelmasten muss ich die Planer etwas in Schutz nehmen. Der Gehweg endet eh nach kurzer Zeit im nichts. Die wollen vermutlich nur eine Dreckecke vermeiden. Eine Bepflanzung wäre da allerdings sicherlich schöner gewesen. Und bei Ampelmasten ist man oft extrem eingeschränkt was die Möglichkeiten angeht aufgrund diverser Leitungen im Untergrund. Schwerer wirkt die völlige Nichteinbeziehung des Radverkehrs in die Planung.

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