Darum lieber campen

Screenshot von Facebook: nur 5 Minuten zum Strand fahren
In allen Kroatien- bzw. Campingplatz-Gruppen, die ich so verfolge, wird über die „unnormal“ gestiegenen Preise in Kroatien gejammert und geschimpft. Konnten wir in diesem Jahr gar nicht so nachvollziehen. Ja, es ist etwas teurer geworden, aber nicht mehr, als in den Jahren zuvor auch. Für unsere Parzelle und vier Personen haben wir 1.100 Euro bezahlt. Im Jahr davor irgendwas über 900 Euro – allerdings nur für drei Personen, aber 3 Übernachtungen länger. Und für Essen im Restaurant mussten wir nie mehr als 60 Euro inkl. Getränke auf den Tisch legen. Das geben wir bei uns zu Hause auch aus.

Jedenfalls wurde dann über die Appartmentkosten diskutiert und ein Vermieter erwähnte, dass seine Wohnung nur rund ein Viertel des Preises einer Unterkunft auf dem Campingplatz koste. Man müsse nur 5 Minuten zum Strand fahren. Und genau das ist einer der Hauptgründe, warum ich so gerne campe! Ich muss gar nicht fahren. Wir stehen in dritter Reihe zum Meer und gehen 30 Sekunden, bis wir ins Wasser springen können. Wir nehmen keine Liegen mit zum Strand, weil der Strand quasi vor unserem Wohnwagen ist. Aufstehen, baden, zurück gehen und in die Hängematte legen. Wenn ich erst alle Klamotten für vier bis fünf Stunden Strand zusammen suchen müsste, losfahren, Parkplatz in den Büschen suchen, Liegeplatz aufbauen … ich hätte schon keine Lust mehr!

Blick aus dem Dachzelt

Natürlich, man muss erstmal einen Wohnwagen haben und der kostet nicht unwesentlich Geld. Das ist ein Tausender auf die jährlichen Urlaubskosten oben drauf. Dann bin ich aber immer noch nicht bei den Appartmentkosten in Strandnähe. Das Auto verbraucht ein Drittel mehr Sprit, das spare ich dadurch ein, dass ich im Urlaub nicht fahren muss. Natürlich gibt es auch Stellplätze, die ein paar Schritte weiter vom Meer entfernt sind. Aber länger als 5 Minuten geht man da auch nirgends. Und die sind dann auch noch mal deutlich günstiger. Zu guter Letzt habe ich auf dem Campingplatz die ganze Welt vor mir als Appartment. Ich steige aus dem Caravan bin unter dem Himmel, den Bäumen und schaue (durch die anderen Wohnwagen, je nachdem wo ich stehe) aufs Meer. Ich könnte schon wieder runter fahren :-)

Naja, und nicht zuletzt – jetzt kommt der „anrüchige“ Teil – gibt es nicht viel entspanntere Dinge, als sich nicht darum kümmern zu müssen, welche Klamotten man anzieht oder mitnimmt. Weglassen, fertig. Morgens aufstehen und zum Waschhaus schlappen – einfach so. Zum Baden ist es noch mal deutlich bequemer, angenehmer und gesünder. Niemand guckt, alle sind normal. Die Zeit ist immer nur viel zu kurz.

Über

Ich schreibe hier über Fahrrad(politik), Politik an sich, Technik, unsere Familie und alles was mich sonst so bewegt.

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