Nano (Phillip P. Peterson)

Vor fast 10 Jahren habe ich „Transport“ von Phillip P. Peterson gelesen und war begeistert. Seitdem habe ich tatsächlich jedes seiner Bücher gekauft. Die Transport-Reihe wurde mir ab dem vorletzten Band ein wenig zu abgedreht, aber immer noch gut zu konsumieren. Und auch die drei Paradox-Bücher sind klasse.

Klar also, dass ich auch das neueste Buch „Nano“ auf den Kindle geladen habe. Die Story ist interessant. Außer Kontrolle geratene, sich selbst replizierende Nanomaschinen. Da das Buch quasi hier bei uns „um die Ecke“ spielt, macht es noch mal mehr Spaß. Allerdings wurde die Geschichte nach dem ersten Viertel bis etwas vor der Hälfte des Buches irgendwie zäh. Wieder ein Ausbruch, noch eine Eskalation, war mir zu langweilig und vielleicht sogar etwas nervig. Eigentlich spreche ich mit der besseren Hälfte gar nicht darüber, was wir so lesen, aber hier habe ich mich sogar beschwert und bekam den Rat meine Zeit nicht zu verschwenden, wenn ich es langweilig finde.

Glücklicherweise habe ich nicht aufgehört, denn ab der Hälfte nimmt der anschaulich und nachvollziehbar geschriebene Roman Fahrt auf und wurde richtig spannend. Der plötzliche und extrem schnelle Umschwung der Stimmung in der Bevölkerung und das Ausufern der Gewalt ist leider absolut nachvollziehbar. Ich befürchte, im Fall der Fälle wird es exakt so ablaufen. Man sieht es bereits im Straßenverkehr. Auch die zögerliche Politik halte ich in der geschilderten Schockstarre für plausibel. Das Verhalten was den Klimawandel betrifft bestätigt leider die Situation wie sie im Buch beschrieben wird. Fällt nur nicht so dramatisch auf, weil der Zeitraum länger ist.

Ein irgendwie beklemmendes Buch, dessen einziger Makel ist, dass ich – nachdem der Kindle 5% Lesefortschritt anzeigte – ziemlich genau wusste, was dann auch in den letzten 5% des Buches passierte. Dies dann auch noch viel zu schnell, zu glücklich und nicht so ausführlich und glaubhaft beschrieben, wie die restlichen Vorfälle. Schade, dass bei der Länge und der etwas zähen ersten Hälfte die Lösung nicht ein bisschen weniger plötzlich präsentiert, sondern mehr aufgedröselt wurde.

Lohnt sich aber dennoch zu lesen!