Zeitspiel beim Autohaus Fuhrken
Im nächsten Ausschuss für Stadtentwicklung ist nach langer Zeit mal wieder der geplante Edeka-Supermarkt auf dem Gelände des ehemaligen Autohaus Fuhrken Thema. Ziemlich genau fünf Jahre ist es her, dass ich zu dem Bau meine Zweifel äußerte und seitdem liegt das Gelände brach und die denkmalgeschützte Fassade bröckelt. Und möchte man noch mal eine Fristverlängerung.
Antrag auf Fristverlängerung gem. § 3 (2) des Durchführungsvertrages
[…] Da der Abschluss der notwendigen Abstimmung, Planung und Bau des Knotenpunkts mit dem zuständigen Straßenbaulastträger Landesbetrieb StraßenbauNRW zeitlich nicht verbindlich bestimmt werden kann, wird dem Ausschuss empfohlen, der beantragten Fristverlängerung für die Einreichung eines vollständigen und genehmigungsfähigen Bauantrags bis zum 28.01.2026 zuzustimmen. […]
Der Beschluss wurde geändert und die Verlängerung gilt nur bis zum 28.01.2024. Dann sicher noch mal mindestens zwei Jahre bis alles fertig ist – wenn es gut läuft. Das wären dann ber 10 Jahre nachdem ich geschrieben habe, dass ich nicht an das Vorhaben glaube. Beim Handballspiel fangen die Zuschauer in solchen Situationen an „Zeeeeeeit“ zu brüllen und fordern die Schiedsrichter somit zum Handeln auf. Wir sollen hier zustimmen, weiter diese hässliche Brache im Zentrum der Stadt zu haben.
Die Fassade des Autohauses ist denkmalgeschützt. Hier kann Edeka gar nicht weiter raus bauen. Das bedeutet, egal ob da nun ein Kreisel oder eine Kreuzung hin kommt, der Verlauf der Front des Supermarktes ist fix. Der Parkplatz dahinter auch. Die Zufahrt zum Gelände auch: über die Heinrichstraße. Einzig das Abbiegen von der Mindener Straße in die Heinrichstraße für Fahrzeuge die aus Richtung Osten kommen steht zur Debatte. Dafür wurde allerdings die Querverbindung von der Steinstraße zur Heinrichtstraße ausgebaut, so dass man auch aus Richtung Werrepark kommend bequem auf den Parkplatz des Supermarktes gelangen kann. Die Mindener Straße bleibt in der bisherigen Breite der Mindener Straße – lediglich die Nutzung der Flächen wird sich ändern. Das hat aber auf den Supermarkt keine Auswirkungen. Auf dem Gelände baut weder die Stadt noch Straßen.NRW.
Es gibt meiner Einschätzung nach überhaupt keinen Grund, warum nicht schon längst angefangen wurde zu bauen. Außer vielleicht, man möchte dort gar keinen Supermarkt bauen und schindet Zeit.
Stimmen wir im Ausschuss dem Vorschlag der Verwaltung zu, dann bekommen wir zu hören, dass wir alles nur vertagen und verschieben. Lehnen wir den Vorschlag ab, wird vorgeworfen werden, wir verbauen die Zukunft des Eingangs zur Innenstadt, weil der Investor dann bestimmt abspringt.
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