Panne bei der Landratswahl in Bad Oeynhausen?

Ui, da wird ja wieder was hoch gehängt. In drei Wahllokalen in Bad Oeynhausen wurden die Wahlbenachrichtigungen bei der Landratswahl einbehalten, obwohl eine Stichwahl so gut wie sicher war.

NW vom 25.01.2023: Wahlvorstände kassieren Wahlbenachrichtigungen in Bad Oeynhausen ein
[…] „Die Wahlbenachrichtigung benennt auch ganz klar, wie und wo der Wähler seine Stimme abgeben kann“, argumentiert Winkelmann in einem Brief an Lars Bökenkröger, in dem der Sozialdemokrat den Bürgermeister auch auffordert, sich für diese „Panne“ zu entschuldigen. […]

Naja, wenigstens ist es eine „Panne“ in Anführungszeichen. Die Wähler wissen in aller Regel, wo sie zum Wählen hin müssen. Es sind regelmäßig sehr wenige, die in ein anderes Wahlbüro geschickt werden müssen, weil sie an der falschen Stelle erscheinen. Manche trotzdem sie die Wahlbenachrichtigung dabei haben, manche ohne Wahlbenachrichtigung. Es gibt allerdings auch viele Wähler, die ihre Wahlbenachrichtigung von vornherein gar nicht dabei haben, trotzdem im richtigen Wahlbüro erscheinen und dort natürlich völlig problemlos ihre Stimme abgegeben können. Und darauf kommt es an: zum Wählen ist die Benachrichtigung gar nicht notwendig!

Für die Auszählenden ist es einfacher, wenn die Benachrichtigung vorliegt, weil man dann gleich sehen kann, ob alles passt, oder nicht. Ansonsten muss vor der Aushändigung des Wahlscheins erst mit dem Personalausweis abgeglichen werden, ob der/die Wähler/9n berechtigt und im richtigen Wahllokal ist. Insofern haben sich die Wahlvorstände in den drei Wahllokalen selbst das Leben schwer gemacht. Aber nicht dem Wählenden. Bei einer Stichwahl gehe ich schon davon aus, dass der korrekte Wahlraum noch immer bekannt ist. Zumindest sind das meine Erfahrungen der letzten 20 Jahre als Wahlhelfer.

Ja, als Merkzettel auf der Kommode im Flur wäre die Wahlbenachrichtigung aber tauglich gewesen. Das stimmt. Daraus eine „Panne“ zu konstruieren, für die sich entschuldigt werden soll … nunja.