Gefährliche Straßenquerung an der Adam-Opel-Straße

Polizei Minden-Lübbecke: 12-jähriger Junge erleidet bei Verkehrsunfall schwerste Verletzungen
Bei einem Zusammenstoß mit einem nahenden Auto hat am Dienstag um kurz vor 17 Uhr ein Junge schwerste Verletzungen erlitten. […]

Vorbehaltlich weiterer Erkenntnisse hatte der 12-Jährige zusammen mit zwei elfjährigen Freunden unvermittelt die Vlothoer Straße in Höhe der Adam-Opel-Straße überqueren wollen, um auf den gegenüberliegenden Fußweg in Richtung Ortskern Rehme zu gelangen. Dabei kam es zur Kollision mit dem in Richtung Vlotho fahrenden BMW eines 50 Jahre alten Fahrers aus Bad Oeynhausen. Das Kind wurde zu Boden geschleudert und erlitt schwerste Verletzungen.

Seine beiden Freunde blieben unverletzt. Dies galt auch für den Autofahrer. […]

Auf der Vlothoer Straße sind in dem Bereich 70 Km/h zulässig. Ca. 50 Meter vor der Querung wird dem in Fahrtrichtung des Unfallwagens fahrenden Verkehr dies signalisiert. Und dann drücken die Fahrer/innen meist aufs Gaspedal. Die Querung der Vlothoer Straße verbindet den Weserradweg und die Sportanlagen an der Rehmer Insel mit dem Stadtteil Rehme. Hier sind durchaus relevant viele Menschen mit Fahrrad und zu Fuß unterwegs.

Vlothoer Straße in Höhe der Einmündung der Adam-Opel-Straße und dem Durchgang nach Rehme

Die Querung an dieser Stelle ist durchaus nicht einfach. Der motorisierte Verkehr ist sehr schnell unterwegs, die Fahrbahn ist sehr breit und man wird überhaupt nicht auf die mögliche Querungssituation hingewiesen. Mithin: es ist dort gefährlich. Und das ist bekannt. Mir ist eine noch nicht lange zurückliegende Besprechung in Erinnerung, bei der eine Querungshilfe an der Stelle angeregt wurde. Ich weiß nicht mehr, ob das während eines Ausschusses oder einer sonstigen Besprechung war, mir ist aber noch sehr präsent, wer darauf reagiert hat! „Jetzt muss aber auch mal Schluss sein.“ und „Was wollen wir denn noch alles machen?“ wurde entgegnet. Unabhängig von dieser Erinnerung gab es mal eine Anfrage im Ausschuss für Stadtentwicklung, welcher in die gleiche Richtung ging:

Ausschuss für Stadtentwicklung vom 09.04.2019
21.8 Frau Schütz: Ist es möglich, die zulässige Höchstgeschwindigkeit auf der Vlothoer Straße (Höhe Einmündung Adam-Opel-Straße) auf 50 km/h zu senken, um hier die Querung aus dem Durchgang „Dehme“ zu erleichtern?

TB: Die Verwaltung wird eine Prüfung hinsichtlich einer Geschwindigkeitsreduzierung durchführen und mit dem Straßenbaulastträger Straßen.NRW dazu Kontakt aufnehmen.

(Gemeint ist hier sicher Rehme statt Dehme) Mir ist keine Antwort zu der Anfrage bekannt. Ich kann mir aber vorstellen, dass Straßen.NRW gesagt hat „Sehen wir dort nicht!“ und die Verwaltung dann „Ach so, OK.“ gedacht hat. Nun hat es dort einen schweren Unfall gegeben. Tja, kann man leider nichts machen. ;-/

[Die Neue Westfälische hatte einen Tag später einen Artikel zu dem Unfall und der Situation vor Ort.]

Über

Ich schreibe hier über Fahrrad(politik), Politik an sich, Technik, unsere Familie und alles was mich sonst so bewegt.

1 Kommentar zu „Gefährliche Straßenquerung an der Adam-Opel-Straße

  1. Warum gibt es wohl das im Bild zu sehende Fußgänger- und Radfahrverbot auf der Vlothoer Straße ?
    Die Verwaltung nimmt da offenbar an, das dort so gerast wird, das es zu gefährlich für Fußgänger und Radfahrer wird. Aber anstatt zu versuchen die Raserei zu beseitigen werden wird ein Verbot für die potentiellen Opfer erlassen. Das zeigt die Geisteshaltung der Verantwortlichen.

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