Beachtung von Lichtzeichenanlagen
Klar, alle Fahrradfahrenden fahren bei Rot über Ampeln. Alle, immer, überall. Und ich sehe in letzter Zeit auch in Bad Oeynhausen vermehrt Menschen, die die roten Ampeln ignorieren. Zum Beispiel die Querung der Mindener Straße im Verlauf der Eidinghausener- und Steinstraße. Die maximal fahrrad- und fußverkehrfeindliche Bettelampel lässt einen schon mal zwei Umläufe warten, wenn nicht rechtszeitig der Knopf gedrückt wird. Umrüstung kostet laut Verwaltung eine Fantastilliarde Taler. Und weil aktuell auf der Mindener-, der Eidinghausener- und der Steinstraße sperrungsbedingt echt wenig los ist, fahren da auch schon mal Menschen „einfach so“ rüber. Nein, ich nicht. Ich finde das auch nicht gut und ich spreche die Menschen dann auch an.
Aber wie ist das bei den Verkehrsteilnehmer, die nicht auf doofe Bettelknöpfe drücken müssen, die im Zweifel noch nicht einmal eine Rückmeldung geben, ob die Berührung registriert wurde und ob bald geschaltet wird. Also den Menschen, die auch bei Regen mit einem Dach über dem Kopf bequem im Sessel sitzen und die Rotlichtphase radiohörend zu Ende chillen können.
Nun, die fahren z.B. auf die Blöbaumkreuzung zu und dann springt die Ampel auf orange. Kein weiteres Fahrzeug dahinter. Reichlich Platz bis zur Ampel.
Ziemlich genau drei Sekunden ist die Orangephase an der Kreuzung. Während die Ampel orange zeigt, soll man anhalten. Im Bild ist zu sehen, dass das Fahrzeug noch nicht über die Haltelinie gefahren ist, nachdem die Ampel auf rot umsprang. Schön zu sehen auch, das nicht mal versucht wurde zu bremsen. Einfach weiter.
Es ist vielen Menschen hinter dem Steuer schlicht egal, was die Ampel zeigt. Nur bei wirklich dauerhaft rot wird gehalten. Und das auch nur, wenn es in den Kram passt! Siehe die Baustelle der Flutmuldenbrücke.
Im Bild oben ist die Ampel in dem Augenblick auf orange umgesprungen. Dass das KFZ da weiter fährt ist völlig klar. Darum geht es nicht. Aber links von mir ist niemand zu sehen. Ich bin an der Stelle, an der das Fahrzeug im allerersten Bild dieses Posts auch ist.
Ein eventuell auf die Lichtzeichenanlage zufahrendes Fahrzeug war also noch weiter von der Kreuzung entfernt, als im ersten Set oben. Als die Ampel drei Sekunden später auf rot umspringt, ist dieses tatsächlich vorhanden Fahrzeug an der Haltelinie angekommen.
Die Bremslichter sind an. Die Ampel ist auf rot umgesprungen. Die drei Sekunden hätten problemlos zum Anhalten gereicht. Gebremst wurde aber nicht um zu stoppen, sondern weil die Geschwindigkeit sonst zu hoch gewesen wäre, um abzubiegen – vermute ich natürlich nur!
Naja, wenn man dann eh nicht mehr stoppen kann, dann fährt man halt einfach weiter. In der StVO heißt es in § 37 zu den Wechsellichtzeichen
Gelb ordnet an: ,,Vor der Kreuzung auf das nächste Zeichen warten“.
Keines dieser Zeichen entbindet von der Sorgfaltspflicht.
Ich habe den Eindruck, das ist vielen Verkehrsteilnehmern nicht bewusst.
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