Dienstwagenprivileg – Kosten des Skoda Yeti
Bei Twitter scrollte die Diskussion um das Dienstwagenprivileg durch, bei dem ich der Meinung bin, das gehört weg. Gleichzeitig fanden es einige User aber super, dass sie nur (Beispiel) 200 Euro im Monat für den Wagen zahlen und dann irgendwann einen neuen bekommen. Ich habe daraufhin gesagt, ich würde lieber ein höheres Gehalt nehmen. Woraufhin mir erläutert wurde, dass da dann ja noch die ganzen Abgaben drauf kämen. Nun, ich erfasse alle Kosten für meine Fahrzeuge in spritmonitor.de – hier z.B. für den Yeti 1.4 tsi.
Gekauft Anfang März 2017 für 25.900 Euro mit 12.939 Kilometern Laufleistung. Seitdem bin ich damit 43.343 Kilometer in 65 Monaten gefahren. Spritmonitor errechnet daraus einen Kilometerpreis inkl. Abschreibung in Höhe von 86 Cent (Abschreibung auf 5 Jahre, damit der gesamte Kaufpreis drin ist). Die Gesamtkosten weist die Seite mit 37.413,92 Euro aus. Geteilt durch die Besitzdauer, komme ich auf 576 Euro jeden Monat für den Wagen. Maut, Versicherung, Benzin, Service, Reparaturen, ich habe hoffentlich alles erfasst.
Auf Twitter wurde mir für einen Mini eine monatliche Summe von 118 Euro als Firmenwagen genannt, ein anderer nannte rund 200 Euro für seinen was-auch-immer. Richtig ist, danach bekommen die einfach ein neues Fahrzeug. Oder eben auch nicht. Der Firmenwagen ist grundsätzlich danach weg. Eigentum hat man daran nicht.
Ich habe aber trotz der Abschreibung noch mein Auto! Da habe ich mal bei mobile.de geschaut, für was der aktuell so gehandelt wird. Einen vergleichbaren Yeti gab es nicht, nur kleinere Motorisierungen mit einfacherer Austattung. Die lagen zwischen 19.000 und 20.000 Euro. Also nehme ich mal 18.000 Euro an, die ich noch auf dem Hof stehen habe. Meinetwegen auch weniger. Um das auf die monatlichen Kosten umzurechnen (Ich habe das Fahrzeug nun mal noch und ich habe es ja auch gekauft!) teile ich den Restwert durch die 65 Monate Besitzdauer. Da kommen dann 277 Euro bei raus.
Nun, 576 Euro weniger 277 Euro macht: 299 Euro. Das ist der monatliche Betrag, den ich Stand heute für meinen Yeti aufgewendet hätte, würde ich ihn jetzt verkaufen und ohne Auto dastehen. Also exakt das, was ich hätte, wenn ich einen Firmenwagen zurückgeben würde. Und damit liege ich etwas über dem, was ein Firmenwagen mich kosten würde. Allerdings – und darum meine Meinung dass dieses Privileg weg muss – zu Lasten von anderen, z.B. mir! Denn ich bezahle mit meinen Steuern das Privileg der anderen. Und dafür gibt es nun mal überhaupt keinen Grund. Der Yeti 1.8 davor hat nach der Rechnung 321 € monatlich gekostet, der Volvo V40 davor (inkl. LPG-Umrüstung) lag bei 292 € pro Monat und Alex Fiat 500L schlug mit 305 € zu Buche.
Weiter gedacht: ich sagte ja, ich nähme statt dem Dienstwagen lieber mehr Gehalt. Ich habe mit Dienstwagen also Gehalt X minus das, was ich für den Dienstwagen aufwenden muss. Ohne Dienstwagen habe ich Gehalt X und stünde dann fahrzeugtechnisch so da wie ich. Nun möchte ich aber statt Dienstwagen mehr Gehalt, also X + N. Und sobald N dann höher ist als die Differenz zwischen Aufwendungen für Dienstwagen und Aufwendungen für Eigenkauf, stehe ich schon besser da. Und es ist mein Auto! Wie die Rechnung zeigt, ist das im Zweifel gar nicht so viel. Plus: höheres Gehalt bedeutet auch mehr Einzahlungen in z.B. die Rentenkasse. Je länger ich darüber nachdenke, desto unattraktiver wird ein Dienstwagen.
Sehr schön recherchiert und geschrieben. Ich befürchte nur, das können die wenigsten nachvollziehen, und deswegen interessiert das auch die wenigsten. Schade, aber wahr.