Wieder mal ein bisschen über Kampfradler
Das letzte Mal Mitte Mai habe ich Bilder von Rücksichtnahme im Straßenverkehr gepostet. Ich nehme oft auf, oft gucke ich die Filmchen sogar noch mal durch, wenn ich mich an besondere Situationen erinnere und manchmal mache ich mir dann die Mühe von Screenshots.
Ich bin an der Dame vorbei geschoben, während sie noch warten musste und habe ihr gesagt, wie Scheiße das war und das man da nicht durch darf. Die Antwort „Da ist aber doch Dauerrot!“ hat mich dann doch überrascht. Das bedeutet, man darf dauerhaft nicht fahren, glaubte sie nicht. Das würde bedeuten, man müsse warten bis keiner mehr kommt und dann darf man durch. Lass Hirn vom Himmel fallen …
Warum langsamer werden oder gar in eine der Lücken fahren und warten? Da kommt doch nur ein Scheißradfahrer entgegen.
Den Fahrer habe ich am Schwarzen Weg wieder getroffen und ihn gefragt, warum er an Ampeln nicht anhält. Das wäre halt immer so eine Sache „Schaffe ich es oder nicht.“ war die Antwort, „Das kann man ja nicht immer so hin kriegen.“. Ob er es gut fände, wenn sein Kind da rüber wollte und jemand wie er einfach fährt. „Nein, natürlich nicht!“. Aber ist ja nichts passiert.
Da habe ich nicht schlecht gestaunt. Fährt der da die komplette Querung der Werre auf dem kombinierten Geh- und Radweg der Werrebrück. Und gar nicht mal so langsam, der schien mit dem auf der Fahrbahn um die Wette zu fahren. Wäre ich da mit dem Rad unterwegs gewesen, hätte ich halt Rücksicht nehmen müssen! Paragraph 1, wissen schon!
Nein, hat der Fahrer natürlich nicht gesagt. Sein Auto war kaputt und der Abschlepper hat ihn genau dort hin gestellt.
Oh, Moment, ist gar kein Fahrrad. Egal, Scheißradfahrer fahren trotzdem immer bei rot und darum muss man das im Auto auch machen. Sollen erstmal anfangen und Helme tragen!
Bei grün müssen sie nämlich warten und die bei rot über die Ampel gesteuerten Autos durch lassen.
Nichts passiert. War zwar mit dem Vorderrad am Schweller des Fahrzeugs, aber hey, bin ich umgekippt?
Und wenn man für die gute Sache unterwegs ist, müssen alle anderen an die Seite springen. Ich habe die Firma angeschrieben, aber grundsätzliche Informationen für die Fahrenden wollte man nicht geben. Ich sollte den Fahrer direkt anschwärzen – was ich nicht getan habe.
Ich habe in der Fahrschule gelernt, dass ich warten muss, wenn das Hindernis auf meiner Seite ist. Zuletzt scheint gelehrt worden zu sein „… es sei denn, es kommt ein Radfahrer entgegen!“.
Aber immer noch zu eng. Wahrscheinlich möchten diese Menschen hinter dem Steuer auch, dass andere Autofahrende sich bei ihren Kindern genauso verhalten.
Berufskraftfahrer sollten es eigentlich besser wissen und vor allen Dingen besser machen!
Die Kirchbreite ist ein Hauptschulweg zur Grundschule und zum Schulzentrum Nord. Hier hat es die Stadt geschafft die früher geltende Beschränkung auf 30 Km/h auf eine paar Dutzend Meter einzudampfen. Wo kommen wir denn da hin, wenn wir den motorisierten Verkehr etwas entschleunigen, um es für alle anderen sicherer zu machen.
Ernsthaft, der parkte dort und wollte gerade seine Wurst essen. Ich habe ihm gesagt, wenn er jetzt weg fährt, dann darf er weiter essen. Hat er tatsächlich gemacht. Und auch etwas Reue gezeigt. Es wäre wirklich total dämlich, dort zu parken. Hoffentlich denkt er beim nächsten Mal daran.
Die Hermann-Löns-Straße ist ein Garant für enge Begegnungs- und Überholmanöver – gerne auch deutlich zu schnell. Wenn man doch nur etwas dagegen tun könnte!
Obwohl, eigentlich ist es völlig egal, in welcher Straße. Hier die Dr.-Neuhäusser-Straße. Trotz einseitig parkender Fahrzeuge wird nicht gewartet oder Rücksicht genommen.
ich frage mich, was in den Köpfen solcher Menschen vorgeht. Wahrscheinlich gar nichts. Echt, so ein Überholvorgang ist einfach Scheiße und der Fahrer hat das seinem Gruß nach auch bei vollem Bewusstsein und absichtlich gemacht. Großer Held. Ich wünsche ihm einen abfaulenden Sack.
Aber da sind jetzt ja gar keine Aufnahmen von radikalen Kampfradlern. Nein, die begegnen mir hier in Bad Oeynhausen irgendwie auch nicht. Und ich halte mich ebenfalls zurück und an die Regeln. Allerdings halte ich mich eben auch wirklich an die Regeln! Das kollidiert dann oft mit der ausgedachten Stammtisch-StVO vieler Autofahrer/innen. Doof, aber ich kann’s nicht ändern. Müssen sie halt mal Rücksicht nehmen. Wird ja immer gefordert!
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