Wann ist mit der Wiederinbetriebnahme der Senec-Speicher zu rechnen?
Sehr geehrte Damen und Herren,
wir gehen in die fünfte Woche, in welcher wir unseren Speicher nicht nutzen können. Ich akzeptiere selbstverständlich die von Ihnen mehrfach kommunizierte Prämisse der „maximalen Sicherheit“ und honoriere, dass Sie zumindest nicht gänzlich schweigen.
Allerding waren Ihre Infomails In den vergangenen Wochen im Wesentlichen inhaltsgleich. Leider fehlen verbindliche Zeitangaben genauso, wie weitergehende Informationen zu den drei „Verpuffungen“ – von denen eine doch wohl eher eine Explosion war.
Ich bin ein eher geduldiger Mensch, wenn es um solche Dinge geht und verlasse mich auf die Servicedienstleister. Allerdings habe ich zwei Kinder im Haus, die augenscheinlich auf einer potentiellen Bombe leben. Anders kann ich mir ihre Zurückhaltung bei der Offenlegung der Gründe für die Verpuffung und die immer noch andauernde Fehlersuche nicht erklären. Es scheint wohl doch etwas mehr dahinter zu stecken und nicht äußere Einflüsse als Ursache für die Explosion in Frage zu kommen.
Wie und vor allen Dingen wann geht es konkret weiter? Was ist konkret passiert?
Mit freundlichen Grüßen
Andreas Edler
Die Mail habe ich am 07.04. an die Firma Senec geschickt, deren Speicher seit nunmehr einem Monat nicht mehr in Betrieb ist. Nicht nur bei uns, sondern bei vermuteten 60.000 weiteren Senec-Kunden. Daraufhin bekam ich auch recht schnell am nächsten Tag eine Antwort, die sich absatzweise nicht wie die in der Mail angesprochenen Rundschreiben las.
[…] Diese Schädigung löste einen Kurzschluss in der Zelle aus. In Verbindung mit spezifischen Umwelteinflüssen führte dies zu den Ereignissen. Leider lassen sich Schädigungen auf Zellebene technisch nicht komplett ausschließen. […]
Weitere verbindliche Aussagen zum geplanten Zeitablauf gab es leider nicht. Daher habe ich einmal nachgehakt.
Sehr geehrter […],
leider lässt mich diese Antwort in Bezug auf die zeitliche Dimension noch ratloser zurück, als die vorhergehenden Informationen. „Im Verlauf der nächsten Wochen“ ist schon mit Ansage ein sehr langer, noch dazu sehr schwammiger Zeitraum. Zudem bin ich extrem skeptisch, was den finanziellen Aspekt und somit Senec als Firma angeht. Bei angenommenen 60.000 abgeschalteten Systemen, nun schon fünf Wochen Ausfall und zugesagten 25 € Entschädigung je System und Woche, sind das bereits 7,5 Millionen Euro, die sie zum derzeitigen Zeitpunkt zahlen müssen/wollen. Falls das aus der Portokasse bezahlt werden kann – umso besser. Das würde mich dann aber stutzig werden lassen im Hinblick auf die von mir gezahlten Kosten für z.B. die Cloud.
Die auf den ersten Blick großzügig erscheinenden 25 Euro sind bei genauerem Hinsehen sehr wahrscheinlich auch gar nicht kostendeckend. Durch den rund 30% geringeren Autarkiegrad steigt natürlich auch der Rückkauf von Energie aus der „Cloud“, so dass höhere Tarife in Anspruch genommen werden müssen. Durch eine erhöhte Einspeisung wird dies nicht abgefangen, da die Einspeisevergütung an Senec abgetreten wurde. Es dürfen also nicht nur die nicht aus dem Speicher entnommenen Kilowattstunden angesetzt werden, sondern gleichzeitig muss diese Menge auch auf den Cloudbezug aufgeschlagen werden.
Auch der Teil „Leider lassen sich Schädigungen auf Zellebene technisch nicht komplett ausschließen.“ lässt mich im Zusammenhang mit der nun fünf Wochen andauernden Analyse stutzig werden. Es gibt nicht nur Senec als Speicherhersteller. Von den anderen Herstellern hört man keine solchen Vorgehensweisen. Sind die alle nur extrem leichtsinnig, oder ist die Konstruktion der Speicher bei Senec besonders anfällig?
Wie gesagt, ich verstehe die Vorsicht. Der Zeitraum der Vorgehensweise und die unspezifische Kommunikation lassen mich aber unsicherer und nicht zuletzt unzufriedener werden. Warum hört man von Varta, BYD, Tesla und Co. nichts?
Mit freundlichen Grüßen
Andreas Edler
Auf diese weitere Mail erreichte uns die Antwort am 10.04. und bestand leider nur aus den bekannten Textbausteinen ohne dass auf die Fristen und die Unterschiede zu anderen Speicherherstellern eingegangen wird. Der Betreff war auch ein anderer, so dass ich von einem schnellen Copy&Paste ausgehe. Ich habe auch Verständnis dafür, dass bei Senec gerade die Luft brennt. Wegen den Vorfällen und vermutlich wird es personalmäßig dort nicht anders aussehen, wie in anderen Betrieben, in denen 10% der Belegschaft wegen Covid-19-Infektionen nicht im Büro sind.
Allerdings sind nun auch schon vier komplette Wochen vergangen und es sollte möglich sein, etwas mehr zu kommunizieren. Da dies nicht geschieht, werde ich nun langsam doch etwas skeptisch, was den Fehler angeht. Weniger wegen der langen Wiederanlaufzeit, als aufgrund der Tatsache, dass die anderen Hersteller augenscheinlich entspannt in Sessel sitzen und sich die Sache anschauen. Das deutet auf irgendein grundsätzliches Problem mit der Konstruktion hin – oder überbordendem Perfektionismus bei Senec und Gleichgültigkeit bei allen anderen. Das mag ich nicht glauben.
Hallo,
Ich sehe es genauso wie Herr Edler. Die scheinbar großzügige Kulanzregelung trügt. Ich habe Senec vorgeschlagen das gebuchte Cloudpaket prozentual zu erweitern, dies wäre entgegen der pauschalen Kulanzregelung auch fairer gegenüber Kunden mit unterschiedlichen Speichergrößen oder Paketgrößen. Aber wie bei allen Anfragen kommen leider nur pauschale Antworten mit der Betonung auf Sicherheit.
Dass Senec mit der größeren Einspeisemenge ordentlich Kasse macht wurde von Herrn Edler bereits beschrieben
Werte Gemeinde,
auch bei mir wird der Grad der Geduld immer weniger…
Am 2104 schrieb ich Senec in Bezug zur Wiederherstellung des kompletten Speicherumfangs an, keine Antwort…am 2704 keine Antwort….am 0205 keine Antwort…
Hier mein Text an Senec :
„es bleibt immer noch die Frage offen, wann ich meinen Speicher wieder zu 100% nutzen kann.
Die warmen Monate stehen vor der Türe und es reicht nicht mehr, dass von Seiten Senec die Pauschalaussage getätigt wird, es wird noch „ein paar Wochen dauern“.
Ich möchte Senec ungern in Verzug setzen. Sollte ich allerdings das Gefühl erhalten, dass Vertrauen zu ihrem Hause zu verlieren, dann behalte ich mir eine Kündigung meines Vertrages vor.“
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Die 25 EUR sind ein schlechter Scherz, denn es ist nicht nur mit den erhöhten Einspeisevolumen getan, dazu kommen auch erhöhte Netzbezüge und natürlich – für mich – erhöhte Ustzahlungen an das Finanzamt.
Überlege, es tatsächlich wahr zu machen und Senec in Verzug zu setzen. Mal sehen, ob dann reagiert wird.
Ich kann dem o.g. nur zustimmen. Anlage wurde am 14.3.22 installiert. Seitdem so gut wie keine Ladezyklen erfolgt, da die Anlage dauerhaft abgeschaltet war. Auf mittlerweile nahezu täglich Anrufe, sowie mittlerweile auch verbindlicher Mails kommen nur Hinhalteparolen. Beginne nun, Senec mit Fristen zu drohen und behalte mir, 2 Monate nach Inbetriebnahme vor, den Vertrag per Anwalt anzufechten. Die Kommunikation ist nicht nur schlecht, sondern proaktiv gar nicht vorhanden. Mal gespannt, welche Aals nächstes kommt.