rücksichtslose Rotlicht-Rad-Rambos

Sind wir das nicht alle? „Fahrradfahrende kennen keine Verkehrsregeln, haben keinen Führerschein, zahlen keine Steuern und können wegen fehlendem Kennzeichen nicht identifiziert werden. Überhaupt sollen die sich mal §1 der Straßenverkehrsordnung ansehen und Rücksicht nehmen.“ sagt der Stammtisch.

Die Realität sagt:

Viel zu dicht im Dörgen

Auf dem Weg ins Büro überholt mich eine Mutti mit deutlichem Geschwindigkeitsüberschuss im Dörgen. Die Aufnahme ist leider früher nicht gestartet, so dass man das links parkende Fahrzeug nicht sehen kann. Ich war extra etwas weiter links auf der Fahrbahn, weil ich dachte, dann quetscht sich das niemand mehr zwischen durch. Falsch gedacht. Rücksichtlos wird der Radverkehr gefährdet.

Einfach raus aus der Lücke

Auf dem Nachhauseweg zieht die junge Fahrerin dieses Kleinwagens sehr zügig einfach aus der Lücke. Falls sie sich umgeschaut hat, dann muss sie mich aktiv ignoriert haben. Mein Schimpfen schien ihr völlig egal. Einfach mal Rücksicht nehmen oder was?

Dehmer Straße bei rot

Auf dem Nachhauseweg von einer Ausschusssitzung zeigt die Ampel für den motorisierten Verkehr auf der Dehmer Straße schon lange rot, als der oder die Fahrer/in des KfZ einfach durch rauscht. Orange ignoriert, rot ignoriert, ich hab’s eilig. Rücksicht? Wozu? Regeln? Warum?

Bei rot über die Fußgängerquerung

Am nächsten Morgen habe ich an der Fußgängerampel die Eidinghausener Straße gequert. Ich habe vorher geschaut, warum da ein paar Meter weiter die Eidinghausener Straße rauf ein Mini Cooper mit Warnblinklichtanlage komplett auf dem Radweg steht. Als ich gerade bei grün mit dem Vorrad auf die Fahrbahn fahre, rast von unten aus dem Dörgen abbiegend ein PKW einfach bei rot rüber. Das war knapp! Na klar, ich war rücksichtslos!

Mindener Straße bei rot.

Einen Kilometer weiter möchte ich die Mindener Straße an der Lichtzeichenanlage queren und warte brav auf das Umschalten der grottigen Bettelampel. Wenn „meine“ Ampel auf der gegenüberliegenden Seite grün zeigt, haben die Rechtsabbieger auf der Eidinghausener Straße bereits eine Sekunde rot. Ich hab’s kontrolliert. Hier sind beide Lichtzeichen für mich grün und trotzdem schießt eine Trulla noch mit Karacho aus der Eidinghausener und zieht vor mir her. Selbstverständlich hätte ich die Situation mit noch viel mehr Rücksicht verhindert … oder was?

Das sind Bilder von zwei Tagen aus der vergangenen Woche. Ich habe die Kamera nicht immer am Lenker und selbst dann nicht immer an. Es passiert täglich. Ich habe in der ganzen Zeit weder zu Fuß Gehende noch Radfahrende gesehen, welche so eklatant bzw. überhaupt die Regeln ignorierten. Wohl aber habe ich zwei Aufnahmen von sehr deutlichen Rotlichtfahrern mit dem Auto versehentlich gelöscht und eine gar nicht aufgezeichnet.

Komm‘ mir bitte keiner mehr mit dem ersten Paragraphen der Straßenverkehrsordnung!

Über

Ich schreibe hier über Fahrrad(politik), Politik an sich, Technik, unsere Familie und alles was mich sonst so bewegt.

3 Kommentare zu „rücksichtslose Rotlicht-Rad-Rambos

  1. Es hat schon seine Gründe das in Unfällen mit PKW Beteiligung zu über 80% ein PKW-Fahrer der Verursacher ist.

  2. Nach einigen eigenen Erlebmissen ist man schon erschrocken, wie wenig ein Radfahrerleben Wert ist. Ich glaube nicht, dass das vielen Autofahrern bewusst ist und möchte niemandem tötungsabsichten unterstellen. Aber manchmal sind die motorisierten Verkehrsteilnehmer schon nah dran.🤬

    • Eine bewusste Tötungsabsicht unterstelle ich auch nicht. Aber die im Bild gezeigten Situationen sind alle bewusst entstanden und nicht zufällig, aus Versehen, weil es nicht anders ging. Da hat jemand hinter dem Lenkrad entschieden: ich fahre da jetzt durch.

      Falls man die Konsequenzen dieses Handelns nicht vor Augen hat, dann ist man nicht geeignet, ein motorisiertes Fahrzeug zu führen. Falls man die möglichen Konsequenzen kennt und sich trotzdem entscheidet, einfach durch zu ziehen, dann ist man noch viel weniger geeignet ein motorisiertes Fahrzeug im öffentlichen Straßenverkehr zu bewegen.

      Töten „wollen“ vermute ich nicht, aber ganz offensichtlich in Kauf genommen. Oder dumm.

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