Rücksicht nehmen …

Autofahrende verlangen in Diskussionen, in denen man auf Gefährdungen von Radfahrenden hinweist, von den Radfahrenden meist, dass diese sich selbst erstmal an Regeln halten sollen. Und überhaupt „Rücksicht müssen alle nehmen“, auf Facebook heisst das dann gerne „Leben und leben lassen“. Wie das dann im richtigen Leben aussieht, habe ich gestern morgen auf dem Weg ins Büro wieder mal erlebt.

In dem Augenblick, in welchem das näher gelegene Lichtzeichen auf grün umspringt, hat der rechtsabbiegende Verkehr seit mindesten 2 Sekunden rot. So lange benötigt kein Fahrzeug, um die Kreuzung zu räumen. Anders gesagt: der mir da gerade vor dem Vorderrad her zieht, ist mit an Sicherheit grenzender Wahrscheinlichkeit bei rot abgebogen.

Welche Rücksicht zeigt er? Wie erkennt man aus seiner Fahrweise das „leben lassen“? Wenn Autofahrende den §1 der StVO zitieren – meist der einzige bekannte Paragraph, wenn auch nicht ganz – dann meinen sie: bleib halt stehen und lass mich vorbei, Du Scheißradfahrer. Gerne wird auch angeführt, Radfahrende müssten zu einem Führerschein verpflichtet werden und die Räder müssten Kennzeichen haben. Hmm, ich vermute, das war bei dem Auto alles gegeben.

Es gäbe Möglichkeiten, sowas zu unterbinden. Aber dann müsste man den motorisierten Individualverkehr reglementieren, kontrollieren und deren Fahrer/innen müssten Konsequenzen spüren. Nein, das ginge wirklich zu weit.

Über

Ich schreibe hier über Fahrrad(politik), Politik an sich, Technik, unsere Familie und alles was mich sonst so bewegt.

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