Planungsstand Radschnellweg OWL #RS3
Am vergangenen Donnerstag habe ich an einem Treffen der Kreisgrünen in Minden teilgenommen (zu dem auch Mitglieder der Interessenverbände mit Bezug zum Thema Radverkehr eingeladen waren), bei welchem auch vier Mitarbeiter/innen von Straßen.NRW anwesend waren, um den aktuellen Planungsstand des Radschnellweg OWL #RS3 vorzustellen. Ich „begleite“ den Weg des Radschnellweg bereits seit dem Planungswettbewerb in 2013. Die Kreisgrünen und nicht zuletzt die Portaner-Grünen haben sich mit dem Thema in den vergangenen acht Jahren noch nicht besonders intensiv auseinandergesetzt, möchten den Fortgang nun aber vorantreiben.
Knackpunkte sind hier im Wesentlichen die Trassenverläuf auf Mindener und Portaner Gebiet. Während von 2013 bis noch vor zwei Jahren von Straßen.NRW ganz klar die westliche (oder nördliche, je nach Betrachtungsweise) Trassenführung parallel zum Weserradweg und durch die Weserauen bevorzugt wurde, ist nach meiner, der des VCD, des ADFC und vieler anderer Menschen Ansicht der Verlauf entlang der Nordbahnstrecke durch das Gewerbegebiet in Porta Wwestfalica die einzig sinnvolle Variante.
Am 09.04.2021 haben wir daher zuletzt eine Befahrung der möglichen Trassenvarianten nördlich und südlich der Weser durchgeführt und das Pro und Kontra abgewogen. Es scheint, dass zumindest in Porta der Zeiger ganz deutlich in Richtung der Nordbahntrasse ausschlägt. Wie gesagt, in der Vergangenheit hatte Straßen.NRW und das Planungsbüro dies immer ausgeschlossen. Das Planungsbüro meinte damals IIRC, dass sie diese Trasse nicht weiter berücksichtigt hätten, da Straßen.NRW aufgrund der zu erwartenden Kosten bei der Querung der Weser dies blockierte. Zuletzt wurde mir das persönlich am 04.06.2016 in einem Gespräch während der Befahrung der Trasse zwischen Minden und Bad Oeynhausen von einem Straßen.NRW-Mitarbeiter bestätigt. Seitdem habe zumindest ich zu dem Thema nichts Neues gehört.
Am Donnerstag war dieses Detail denn auch die einzige Neuigkeit für mich: Straßen.NRW scheint die Position geändert zu haben und plant nun ganz ergebnisoffen, auf welcher Weserseite die Radschnellweg-Trasse entlang der Weser geführt wird. Selbst eine von mir ins Gespräch gebrachte gänzlich neue Brücke ungefähr auf Höhe der Fähre Amanda schien nicht unmöglich. Zur Historie – besonders zum Trassenverlauf entlang der Kanalstraße – differierte meine Erinnerung und die Darstellung von Straßen.NRW zwar deutlich, aber wie es da von anderen Teilnehmenden bereits gesagt wurde: das ist Vergangenheit. Ein wenig verärgert bin ich darüber trotzdem, denn es wurde so dargestellt, als hätte Bad Oeynhausen die Trasse nicht entlang der Kanalstraße führen wollen. Das Gegenteil ist der Fall! Das durfte nicht sein, bis Straßen.NRW vor einigen Jahren feststellte, dass bei einem Verkehrsrückgang auf der Mindener Straße, dieselbe Straße mit anderem Namen wohl auch weniger Verkehr hat. Daraus resultierte denn auch der verzögerte Ratsbeschluss zur Einspurigkeit je Richtung auf der Kanalstraße – nicht weil wir das vergessen hätten.
Sei’s drum. Die Neuigkeit des Abends für mich war, dass ein Bau des Radschnellweg ab der Mindener Straße entlang und auf der Dehmer Straße absolut keine Festlegung auf einen Trassenverlauf des Radschnellweg durch die Weserauen ist. Ich habe bereits bei der Vorstellung dieses Teilstücks gesagt, dass ich einen Radinfrastrukturausbau bis zur Werster Straße völlig unabhängig vom #RS3 für gut halte. Das scheint auch Straßen.NRW so zu sehen. Ist ja schon mal was.
Völlig entgeistert waren alle Anwesenden jedoch, als der Zeithorizont für den Beginn der endgültigen Erstellung genannt wurde. Wir sind aktuell wohl eher am Ende des ersten Viertels einer achtjährigen Vorlaufzeit. Da fasse ich mir doch an den Kopf angesichts der Tatsache, dass man das auf Seiten der Vortragenden für einen ganz ausgezeichneten Fortschritt hielt.
Also Beruhigung und Optimismus und gleichzeitig deutliche Ernüchterung in einem. Alles bleibt, wie es ist.
das ist ja alles unglaublich und ähnelt dem Vorgehen bei der Nordumgehung.
Das Sie da immer wieder die Nase voll haben, kann ich verstehen. Da freuen sich die Deppen von Strassen NRW das nun schon 25 % geschafft sind, der Rest Planungsarbeit – ( 6 Jahre liegt noch vor uns….)
in diesem Jahrzehnt rollen wir nicht mehr auf dem Schnellweg , und in Anbetracht meines Alters ( 68 Jahre ) wird der Schnellweg dann für mich – wenn überhaupt – im Schneckentempo abzufahren sein …
Ich brauche den Schnellweg aber auch nicht, das ist eine fixe Idee von irgendwelchen Träumern.. Im Pott mag das Sinn geben. Hier reicht mir der Werre und Weser Radweg in der jetzigen Form. Sei ´s drum…
Frohes Schaffen auch weiterhin im Rat, und verlieren Sie nicht dem Mut..VGJH