Ampelschaltung für Radfahrende an der Mindener Straße

Logo: Fahrrad

Mehrfach habe ich zu den Ampelschaltungen an der „Stahls-Kreuzung“ der Mindener Straße mit der Eidinghausener und der Steinstraße im Ausschuss für Stadtentwicklung (ASE) nachgefragt. Im Laufe der Zeit habe ich unterschiedliche Begründungen dafür bekommen, warum es nicht möglich ist, dass Fahrradfahrenden und zu Fuß Gehenden, welche die Mindener Straße queren möchten, automatisch gleichzeitig mit dem querenden KFZ-Verkehr grün signalisiert bekommen.

Es muss hier jedesmal der Bettelknopf gedrückt werden, sonst steht man bis zum St. Nimmerleinstag an der Straße. Und man muss rechtzeitig vor der Grünphase drücken, denn sonst wartet man zwei Umläufe. Bad Oeynhausen ist hier richtig fahrradfreundlich. Nicht selten kommt es vor, dass man derart ausgebremst doppelt so lange wartet, wie die Menschen im Auto. Aber hey, dafür darf man mit dem Fahrrad fahren!

Zuletzt habe ich im ASE am 15.04.2021 nachgefragt wie der Stand ist, nachdem auf meine Anfrage vom 18.08.2020 angemerkt wurde, man suche mit Straßen.NRW das Gespräch. Just an meinem ersten Urlaubstag wurde die Antwort geschrieben, welche ich folglich erst nach meinem Urlaub lesen konnte, da sie beleghaft übermittelt wurde.

Ausschnitt aus der Antwort auf meine Anfrage vom 15.04.2021
… Der Hersteller der Signalanlage muss zunächst mit dem Schreiben eines neuen Programmes beauftragt werden (durch die Einbindung der hier vorhandenen „Feuerwehr-Fernaufschaltung“ mithin ein erheblicher Aufwand). Für die verkehrsrechtliche Anordnung eines neuen Programms ist dann im zweiten Schritt ein externes Gutachten zur Einhaltung aller Verkehrssicherheitsparameter erforderlich. Der Gesamtaufwand wurde vom Straßenbaulastträger auf rd. 110.000 € inclusive Aufrüstung eines erforderlichen Zusatzmoduls taxiert. Sofern der Verteilerkasten der Lichtsignalanlage die Technik nicht mehr aufnehmen kann, muss für die Erneuerung desselben die og. Summe nochmals on top kalkuliert werden – Gesamtkosten rd. 220.000 €. …

Weiter heißt es in der Antwort: „Vor dem Hintergrund der anstehenden Vollsperrung der Steinstraße zur Erneuerung der Bahnüberführung, der Sperrung der Eidinghausener Straße zur Erneuerung der Werre-Umflutbrücke und dem anschließenden Rückbau der Mindener Straße (und damit des gesamten Knotenpunktes) wird Abstand von einer entsprechenden Auftragserteilung genommen, da sich der Aufwand hier unverhältnismäßig darstellt.“

Zu Fuß oder auf dem Fahrrad werden die Menschen in Bad Oeynhausen also weiterhin länger warten müssen, als der motorisierte Individualverkehr. Anreize, welche Fahrradfahren attraktiver machen, als die Nutzung des PKW – zumindest für diejenige, die das noch so sehen – gibt es nicht. Im Gegenteil, selbst nach jahrelangen Nachfragen wird an der Thematik nichts gemacht. Und auf den Radschnellweg warten wir wohl auch noch ein Weilchen.

Wie wir es mit einem solchen Vorgehen schaffen wollen, das ehrgeizige Ziel „Reduzierung des MIV um 15%“ zu erreichen, bleibt mir ein Geheimnis. Und zur Antwort an sich: ich glaube nicht, dass der Sachverhalt tatsächlich so ist.

Über

Ich schreibe hier über Fahrrad(politik), Politik an sich, Technik, unsere Familie und alles was mich sonst so bewegt.

Schreibe einen Kommentar

Deine E-Mail-Adresse wird nicht veröffentlicht. Erforderliche Felder sind mit * markiert

*