Der neue Fiat 500e ist da!
Vor acht Jahren fuhr bei uns ein Fiat 500l auf den Hof. Nachwuchs 2.0 war auf dem Weg und der alte Punto war uns dafür zu klein und unbequem – und auch nicht mehr ganz taufrisch. Mit Kinderwagen und Buggy ist ein größerer Kofferraum ganz bequem. Allerdings brauchen wir recht lange keinen Kinderwagen mehr und der 500l ist noch länger als der Yeti. Also haben wir schon einige Zeit nach einem Ersatz geschaut – der idealerweise einen Elektroantrieb haben sollte. Die Photovoltaikanlage liefert zumindest im Frühling, Sommer und Herbst genug Energie, um auch unsere Mobilität mit zu versorgen.
Zunächst liebäugelte ich lange mit einem e.go life! Noch bevor wir die Anlage auf dem Dach installiert hatten, habe ich mir die Webseite rauf und runter angeschaut. Allerdings war der Wagen schlicht nicht lieferbar. Nach der Insolvenz und dem neuen Investor ging es augenscheinlich nicht voran. Auf der Probefahrt hat uns der Wagen gut gefallen, aber wenn er nicht zu bekommen ist? Auf Anfragen per Mail und über die Webseite gab es jedenfalls keine Reaktionen.
Fiat ist bei uns in der Familie nicht selten gekauft worden. Zudem ist ein Händler in fußläufiger Entfernung ansässig. Bei diesem ist es in meiner 32jährigen Zeit als Autofahrender allerdings nur einmal zu einem (Gebraucht)Autokauf gekommen. Ersatzteile, Service, wir waren da immer seher zufrieden, aber Neuwagen (oder auch andere Gebrauchte) waren nie zu uns verträglichen Konditionen zu erwerben. Beim Fiat 500e hatte ich mir aber fest vorgenommen, dort zu kaufen. Habe den Wagen im Netz zusammen gestellt und dann mal vorgesprochen. Viel verhandeln konnte ich nicht – um nicht zu sagen „gar nicht“. Wir würden ja eh andere Angebote einholen und darum sei der Preis schon super. Für den Gebrauchten gab es den Standard-Schwacke-Händlereinkaufspreis. Eigentlich wollte ich aber gar keine anderen Angebote einholen, sondern hier kaufen. Auf eine fast schon bettelnde Nachfrage per Mail ein paar Tage später, wie man denn zusammen kommen könne, gab es noch mal 200 Euro Nachlass. Bei einem Kaufpreis deutlich über 30 TEUR.
Daraufhin habe ich doch zwei andere Händler angemailt. Nur Mail, nur die Eckdaten, kein Geschwurbel. Die erste Reaktion war 400 Euro günstiger und beim dritten Händler gab es noch mehr Nachlass und wir hatten – inkl. einem deutlich höheren Rückkaufswert unseres Gebrauchten – einen Vorteil von knapp über 2.000 Euro. Soviel Geld habe ich dann doch nicht über :-o Wir haben also dort – auch aufgrund sehr positiver Erfahrungen in den vergangenen Jahrzehnten (man nimmt ja durchaus verschiedene Services in Anspruch) – bestellt. Das war vor ca. acht Wochen.
Vorgestern konnten wir den Wagen dann in Empfang nehmen :-) Sehr ausführlich wurde alles erläutert. Und ja, das ist viel mehr Schnick-Schnack als in allen anderen Fahrzeugen, die wir vorher besaßen. Sieht super schick aus! Alex wollte die erste Fahrt nicht alleine machen. Immerhin musste ja auch jemand den Fiat 500l, mit dem wir angereist sind, noch zur Abgabestelle kutschieren. Also bin ich mit Nachwuchs 1.0 in den neuen Elektroflitzer eingestiegen und habe ihn mit Alex im Rückspiegel nach Vlotho kutschiert. Hatte uns der Händler noch empfohlen zuerst einige Zeit im „Normal“-Modus zu fahren, um uns an das Elektrogefühl zu gewöhnen, habe ich nach wenigen 100 Metern auf „Range“ umgeschaltet, um die Rekuperation zu nutzen und nur noch mit einem Pedal fahren zu können. Klappte hervorragend!
Überhaupt macht das Fahren mit dem Auto einen riesen Spaß. Auf dem Papier beschleunigt er genauso schnell wie der Yeti von 0 auf 100 … der immerhin 30 PS mehr hat. Aber es fühlt sich ganz anders an, weil der Elektro-500er eine Gedenksekunde braucht, sondern einfach nach vorne geht, wenn man das Gaspedal drückt. Daran muss man sich im Stop&Go-Berufsverkehr tatsächlich gewöhnen. Stau ist auch im Elektroauto einfach ätzend … aber wir mussten da an diesem Tag mal durch.
Leider kommt die Wallbox erst im Oktober … vorher ist nichts lieferbar. Aber an der normalen Schukosteckdose geht’s ja auch, nur eben etwas langsamer. Wir haben jetzt im Carport auf jeden Fall wieder richtig Platz.
Einhundertfünfundvierzig Kilometer hat der Wagen nun runter und alle haben ein Grinsen im Gesicht. Der älteste Nachwuchs findet es am besten, glaube ich. Auch wenn es kein Cabrio ist und auch kein Sonnendach verbaut ist. Um hinten einzusteigen wäre die 3+1 Lösung vielleicht doch ganz gut gewesen, aber das kostet auch alles. Im Vergleich zum e.go life bietet der 500er deutlich mehr Auto. Die Anmutung im Innenraum ist gänzlich anders, erwachsener und wertiger. Mal abgesehen davon, dass er nach meinem ersten Ausprobieren deutlich mehr Gimmicks hat. Einziger Makel, den Alex anmerkte (und der mir auch schon aufgefallen war) ist: das in teilweise in Wagenfarbe lackierte Armaturenbrett zieht Staub magisch an und man sieht die kleinen Körner auf dem ocean-green-metallic wunderbar.
Beim Fahren habe ich jedenfalls gedacht, warum sich bei dem Fahrgefühl überhaupt noch einen Verbrenner antut! Dachte ich nach einer halben Stunde DSG im Skoda Yeti schon, wie bescheuert ich war, jahrelang auf einem Schaltwagen beharrt zu haben, ist das Cruisen mit dem Elektroauto noch mal eine Liga angenehmer. Mal sehen, ob das so bleibt!
Wir stehen gerade vor dem gleichen „Problem“. Die Zwillinge sind jetzt 8, Kinderwagen brauchen wir nicht mehr. Also wird der Grand C4 Picasso doch zu groß. Dann holen wir uns noch die Umweltprämie. Wird aber eher ein VW id.3.