Nutzung von Baumscheiben durch Kraftfahrzeuge ist gewollt?
Überall wo Baumscheiben in z.B. Gehwegen vorhanden sind und dem dortigen Bewuchs Luft verschaffen sollen, werden diese von KFZ mitgenutzt. Sei es zum Ein- und Ausparken oder gleich zum ganz dort drauf halten. Naja, überall ist vielleicht übertrieben. Manchmal sind ja auch Rammbügel vorhanden. Die sind dann i.d.R. krumm und schief „gerammt“. In der Dr. Neuhäußer Straße vor der Post kann man diese Nutzung gut sehen. Vor der Post ist die Erde rund um die Bäume nach der letzten Sanierung des Gehwegs schon ordentlich platt gefahren, weil die Menschen die Flächen bis an den Baumstamm zum Erreichen der Parkflächen nutzen. Für die Bäume ist das eher so mittelgut.
In der Dr. Neuhäußer Straße gibt es zudem einen Neubau, dessen Tiefgarage nur über eine Baumscheibe zu erreichen ist. Während der Bauphase ist das einzusehen, aber seit fast zwei Jahren ist das Gebäude nun auch „fertig“. Daher fragte ich am 31.10.2019 im Ausschuss für Stadtentwicklung mal nach.
12.5 RH Edler: In der Dr.-Neuhäußer-Straße wurde ein Neubau errichtet. Die Ein-/Ausfahrt für die Tiefgarage befindet sich in unmittelbarer Nähe eines Baumes, mit der Folge, dass die Fahrzeuge, welche die Tiefgarage nutzen über die Baumscheibe fahren müssen. Die Verwaltung wird gebeten, dieses zu überprüfen.
BL 66: Die Verwaltung prüft die Angelegenheit.
Gut. Es wird also etwas passieren.
So sieht es eineinhalb Jahre nachdem die Verwaltung sich kümmern wollte also aus. Ich nehme an, dass die Situation so gewollt ist, denn es wurde begutachtet und in der Form belassen. Da ich das nicht glauben mag, habe ich im Ausschuss für Stadtentwicklung am 15.04.2021 noch einmal nachgefragt.
14.7 RH Edler: Zwischen der Dr.-Neuhäußer-Straße und der Portastraße ist vor einiger Zeit ein Neubau entstanden, dessen Tiefgaragenein- und -ausfahrt zur Dr.-Neuhäußer-Straße gelegen ist. Die Ein- bzw. Ausfahrt führt in gerader Linie über die Baumscheibe eines dortigen Straßenbaumes und verdichtet den Boden entsprechend. Wie ist hier die weitere Lösung geplant?
BL 66: Die Anfrage wird schriftlich beantwortet.
Antwort der Verwaltung: Die Verwaltung nimmt den Hinweis auf. Die Situation wird vor Ort in Augenschein genommen und die Auswirkungen beurteilt. Sollten negative Auswirkungen auf den Baum oder das Wurzelwerk festgestellt werden, sind entsprechende Schutzmaßnahmen zu ergreifen.
„Die Verwaltung nimmt den Hinweis auf“ liest sich für mich ein bisschen nach „Das wussten wir gar nicht“. Ist wahrscheinlich falsch interpretiert, allerdings habe ich in meiner schriftlich übermittelten Anfrage auf die vorherige Anfrage hingewiesen. Warum in den 1 1/2 Jahren augenscheinlich nichts passiert ist, kann ich nicht sagen, weil darauf nicht eingegangen wurde. Und wie man sieht, geht es dort ja nicht nur um die verdichtete Baumscheibe, sondern auch um den nicht fertig gestellten Gehweg, der bei nassem Wetter ordentlich Dreck an den Schuhen kleben lässt. Grundsätzlich waren die fehlenden Rammbügel an den Baumscheiben vor der Post in der Zwischenzeit auch schon Thema im ASE. Auch in der Sache ist – wie man vor der Post sehen kann – nichts unternommen worden. Dabei sind das doch wirklich kleine Maßnahmen, die nicht großartig geplant werden müssen!
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